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UKW126 Ukraine: Eggs Benedict an der Front

Ein tiefer Blick auf die aktuelle Lage an der Ostfront des Kriegs

Kurzfristig ergab sich für Enno jüngst die Möglichkeit, eine Reise an die Front des Konfliktes im Osten der Ukraine zu tätigen und konnte so aktuelle Eindrücke aus Charkiw, Isjum, Kramatorsk, Pokrowsk, Lyman und einigen kleineren Dörfern im Donbas einsammeln.

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Veröffentlicht am: 9. Oktober 2024
Dauer: 1:52:19


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Begrüßung 00:00:32.620
  3. Enno in der Ukraine 00:01:03.993
  4. Wie sehr leidet die Ukraine unter dem Krieg? 00:05:19.313
  5. Angriffe auf der Infrastruktur 00:18:45.825
  6. Terror und Zersetzung 00:27:10.101
  7. Reise an die Ostfront 00:44:47.115
  8. Kramatorsk 00:55:15.232
  9. Pokrowsk 01:01:32.548
  10. Lyman und Isjum 01:26:24.060
  11. Position der Ukraine und die US-Wahl 01:36:18.745
  12. Ausklang 01:50:14.949

Transkript

Tim Pritlove
0:00:32
Enno Lenze
0:01:02
Tim Pritlove
0:01:03
Enno Lenze
0:02:06
Tim Pritlove
0:02:38
Enno Lenze
0:02:41
Tim Pritlove
0:03:27
Enno Lenze
0:03:43
Tim Pritlove
0:03:47
Enno Lenze
0:04:19
Tim Pritlove
0:04:58
Enno Lenze
0:05:06
Tim Pritlove
0:05:14
Enno Lenze
0:06:31

Sehr, sehr stark. Ich glaube, das Hauptproblem ist auch, jedes Teil einzeln genommen, also mal ein Stromausfall, mal kaltes Wasser, mal ein Alarm, bei dem nichts passiert. Das ist alles halbwegs trivial, aber über Jahre das quasi als Alltag zu haben, also in Phasen. Es gab auch Phasen in Kiew, da gab es eine Woche kein Luftalarm und dann wieder fünfmal am Tag. Aber genau dieses Unbeständige und das Nichtwissen und dauernd von einem Problem ins andere rüpfen, das zermürbt die Leute einfach. Also man merkt nicht, dass sie sagen, heute Morgen der eine Kaffee, den ich nicht kochen konnte, ist das Problem oder jetzt dieser Alarm, wo wir sitzen, sondern halt dieses, man schläft halt auf Dauer ziemlich schlecht. Zum Beispiel als ich jetzt in Kiew nur eine Nacht quasi auf der Durchreise war, hatten wir trotzdem Alarm und über dem Haus ist irgendwas abgeschossen worden. Wacht man halt auf, alles scheppert, die Alarmanlagen gehen an und wenn man das dann, also man kann sich ja vorstellen, wenn man sagen wir drei Wochen vorm Monat nicht durchschläft, sondern zwei, dreimal die Nacht aufwacht, dann ist man schon mal platt und wenn man dann morgens eine kalte Dusche nur hat. Und das geht halt auch beim besten Gemüt auf die Nerven irgendwann. Und das merkt man, wieso zermürben und ermüden bei allem, was die Leute positiv sehen wollen. Und auch, dass es zusammenschweißt und dass sie sagen, okay, wir ziehen das jetzt durch, bis wir die Russen vertrieben haben. Aber halt diese allgemeine Erschöpfung. Also wie bei den Nerds so ein bisschen Vierter Kongresstag. Also man mag es schon da zu sein, aber es schlaucht irgendwann ungemein. Und wenn man das jetzt noch, sagen wir mal, unfreiwillig hat und über ein Jahr, kann man sich ja so vorstellen, der Tag wird nicht besser. Und das ist so, was man, sagen wir mal, ganz allgemein im Alltag mitbekommt. So dieses Schlappsein, Müdesein und auch so dieses so, wie lang geht denn das noch und wie nervig ist denn das? Und daraus resultierend dann auch immer wieder, dass es heißt, hey, ihr habt doch noch eine Menge Patriot, stehen ja gut bei euch in der Garage. Es ist ja schön, dass ihr die in einem NATO geschützten Land in der Garage stehen habt. Vielleicht könnte man die mal rüberschicken. Und ja, also so könnte man es grob zusammenfassen, so diese Abnutzung von normalen Leuten im Alltag.

Tim Pritlove
0:08:49
Enno Lenze
0:09:50

Ja, genau. Der letzte Punkt ist, glaube ich, das Entscheidende. Die Bedrohung, die Leute erfassen gar nicht, welche Bedrohung oder vor was. Also ich merke es ja immer wieder, die Leute leben hier so auf ihrer Polly Pocket Insel, dass die sagen, boah, das könnte ja so schlimm sein, dass der Strom mal ausfällt. Er sagt, nee, nee, wenn so ein Krieg losgeht, dann ist mal ein Stromausfall echt deine geringste Sorge. Da gewöhnt man sich dran, da nimmt man eine Powerbank mit. Aber so das merke ich, man kann den Leuten das nicht mal vermitteln. Also so das ist ja wirklich jetzt zwei, drei Generationen weg das Problem. Das hat in deren Leben nie stattgefunden, nichts annähernd in der Art. Und das finde ich auch schwierig, weil also weder will man denen ja sagen, du bist blöd, noch will man sagen, hier, guck mal, Schockbilder, eine zerfetzte Leiche oder so, das taugt ja auch alles nix. Aber ich habe das immer wieder auch auf verschiedene Art versucht oder darüber nachgedacht, aber wie will man jemandem sowas vermitteln, der, also. Wo man nicht mal den Ansatz hat, sozusagen auf einer, weiß nicht, auf einer empathischen oder intellektuellen Ebene oder so zu erklären, was das Problem ist, weil es nicht mal in der Fantasie von deren Lebensrealität vorkommt. Und das finde ich dadurch so schwierig, weil wenn die Leute es verstehen würden, dann gäbe es zwar immer noch ein paar, die sagen, Russland ist gut oder irgendwas, aber die ganze Diskussion wäre eine andere. Aber es ist halt, also diese Gesellschaft, Oder sagen wir mal, hier gilt es als unglaublich schlimm, wenn man auf Hartz IV fällt, wo man sagt, ja, das ist auch nicht schön und das ist auch ein schlechtes Leben. Aber verglichen mit dem Rest der Welt ist das immer noch ein Luxusleben, also mit einem Großteil der Welt. Und da merkt man so, bei Hartz IV endet für viele in Deutschland die Vorstellung, was ein schlechtes Leben ist und schon obdachloser ist, obwohl es die hier gibt, für viele so nicht fassbar, was das heißt oder so. Sagt, ja, und jetzt nochmal tiefer. Und das, ja, das kriegt man gar nicht vermittelt. Und was du auch sagtest mit, dass jeder da mal schon jemanden verloren hat und so, was ich halt mitbekomme von Freunden aus der Ukraine, die in Deutschland leben, dass die auch so hin- und hergerissen sind, die sagen, hey, bekannte Freunde, Verwandte oder so von uns müssen jetzt dienen und ich will denen helfen. Und auf der anderen Seite wollen sie den Kontakt zu denen den aber gar nicht so vertiefen zu der Zeit, weil die sagen, was ist, wenn ich jetzt anfange zu helfen und weiß, ein richtig engen Kontakt mit dem Aufbau und dann stirbt der. Also so, dann willst du es vielleicht gar nicht wissen und wäre bequemer, also wenn es jetzt ein Schulfreund ist, wo man über zwei Ecken mitbekommen hat, dass der jetzt bei der Armee ist, wenn du einfach nicht nachfragst und der stirbt, kriegst du es gar nicht mit. Und wenn du da richtig reingehst ins Thema und dann eine viel tiefere emotionale Bindung hast und die Person stirbt, dann trifft Dich das halt auch ziemlich, auch wenn du in Deutschland sitzt. Und auch solche Sachen, also so Abwägungen. Man sagt, ich hätte nicht mal einen Tipp, was du machen sollst, weil es musst du halt persönlich entscheiden. Aber ja, auch so Entscheidungen, über die man vorhin nachgedacht hat. Man sagt, klar, da hilft man ja. Und dann sagt man ja, warte mal, das hat auch Folgen für dich. Auch wenn es eine sehr bequeme Folge ist, dass man nur eine Nachricht bekommt, es ist jemand verstorben. Den trifft es härter. Ja, aber das sind auch ganz viele, also so tausend Details, die dann auf einmal zusammenkommen, die diese ganze Gesellschaft da so hin und her schieben und reiben und manche kommen gut mit klar und blühen quasi auf und sagen, okay, da muss ich jetzt umso mehr helfen, dass das weniger passiert, andere halt nicht. Ähm, ja, das ist, ähm, also zum einen ist es gleich sehr schwer zu beschreiben und zum anderen auch, selbst wenn ich da immer wieder bin und mit Leuten spreche, dann bin ich ja immer noch jemand, der es besucht und der seinen deutschen Pass hat und der innerhalb von einem Tag in Sicherheit ist. Und ich kann auch an der Grenze an allen vorbeifahren und sagen, hallo EU-Bürger, ich darf bitte einmal vor und, das ist halt auch so eine Situation, also wo ich immer denke, so wie viele Leute hier nicht mal verstehen, was ich weiß, verstehe ich wahrscheinlich auch nur einen Bruchteil von dem, wie es den Ukrainern natürlich geht, die da noch mal anders drin sind und ich hänge so in der Mitte und da merke ich schon, das ist schon ganz schön schwierig oder auch, wenn ich hier wiederkomme und sage, geil, eine Nacht durchpennen, So, wie geil ist das denn? Und wenn ich Und warme Dusche. Ja, genau, warme Dusche. Also auf dem Rückweg war es so, ich habe in Warschau Pause gemacht. Ich bin von Kiew losgefahren und dann bis Warschau. Und dann war ich so müde, dass ich halt irgendwo ins Hotel musste. Und habe dann einfach so bei Booking geguckt, was ist denn in der Nähe von der Autobahn, dass ich morgens direkt weiterfahre. Habe gesehen, geil, da ist ein Hotel mit Whirlpool im Zimmer. Und dann so nach ein paar Tagen. Nur am Waschbecken waschen oder nur so eine kalte Dusche, so, oh geil, ja, ja, so, das sozusagen als Ausgleich, also auch so, ja, wo man einfach sagt, wie geil ist dieser Luxus, in dem wir leben. So gemessen an dem, was halt echt eine Autotagfahrt weiters, oder eine Flugstunde im Prinzip oder anderthalb, also das ist ja so wie nach Barcelona fliegen ungefähr, bis zur Das ist so halbwegs die gleiche Distanz und sind halt zwei ganz verschiedene Welten.

Tim Pritlove
0:15:16
Enno Lenze
0:15:52
Tim Pritlove
0:16:30
Enno Lenze
0:17:26
Tim Pritlove
0:18:43

– Abgesehen davon, dass die Leute natürlich sehr unter Druck sind, persönlich ist vor allem auch die Infrastruktur ja extrem unter Druck. Das ist auch so ein Punkt, den wir relativ wenig gecovert haben hier bisher, weil es halt auch etwas schwierig nachzuvollziehen ist. Es gibt zwar viele Meldungen, aber natürlich aus guten Gründen wird auch jetzt das totale Ausmaß nicht unbedingt auch immer so kommuniziert. Vielleicht wird es auch teilweise überkommuniziert. Es gibt die Aussage, dass ein Großteil oder fast alles der Heizinfrastruktur, der Heizkraftwerke ausgefallen sei oder zumindest in Schaden gekommen sein soll. Es gab diverse Angriffe in den letzten Monaten, speziell auf Staudämme, Kraftwerke, Wasserkraftwerke. Die Stromerzeugung ist natürlich immer ein Ziel. Teilweise konnten ja, also wir hatten ja vor einem Jahr. War es ja richtig schlimm. Da haben ja die Russen extrem hochgefahren vor dem Winter und da war es ein richtiger Kampf für die Ukraine, weil vor allem halt die Waffenlieferungen gefehlt haben, insbesondere im Bereich der Verteidigung. Also dass man einfach entsprechende Luftwehrabwehrsysteme nicht hatte, beziehungsweise nicht in den Mengen hatte, wie das jetzt der Fall ist, auch wenn es immer noch zu wenig zu sein scheint. Also seitdem sind ja dann diverse Patriot-Systeme geliefert worden oder zumindest wurde die Lieferung zugesagt, das weiß ich jetzt nicht so ganz genau. Aber auch diese Systeme sind ja auch nur so gut, wie man sie eben entsprechend mit Munition ausrüsten kann, Personal hat etc. Training. Was ist so dein Eindruck, wie sehr die Infrastruktur Schaden genommen hat und wo steht da die Ukraine? Also wie nah an so einem Kipppunkt ist das?

Enno Lenze
0:20:46

Zum einen, ich meine da auch wieder den Punkt von gerade mit einbeziehen, es sind ja 20 Prozent weniger Leute im Land ungefähr, also je nachdem wie man es rechnet. Das heißt rein rechnerisch, wenn es 20 Prozent erwischen würde, müsste es ja noch gut gehen. Also kann man ja sagen, es muss deutlich mehr kaputt sein inzwischen. Was ich halt im Alltag merke, ist halt wirklich so Sachen wie Wasser geht nicht mehrmals am Tag und dann geht es wieder. Also so ein bisschen wie zufällig. Also so hatte ich auch mal gefragt, woran das liegt, aber es konnte auch keiner so erklären. Also die Erklärung war, weil es kaputt ist. Sagt, ja, ja, soweit war ich schon. In Kiew, manchmal in Odessa. Ja, in Odessa zum Beispiel, ich glaube im Mai war ich da, da ist die Hauptwasserleitung, die nach Odessa geht zum Beispiel, getroffen worden oder sabotiert worden. Das war zu der Zeit noch ein bisschen unklar. dann war quasi in der ganzen Stadt erstmal ein paar Stunden Wasser weg. Also außer die, die halt die großen Hotels haben oft riesen Tanks für sowas. Das war auch bizarr. Unsere Nachbarn von dem Hotel, in dem ich war, hatten keinen Strom, kein Wasser und kein Internet. Und bei mir im Hotel lief alles und sogar die Sauna war an, weil sie die am Generator haben laufen lassen. Also so bevor sie dem Nachbarn Kabel rüberwerfen, erstmal den Spa-Bereich anschmeißen. Das fand ich auch so sehr beeindruckend zum Thema Solidarität. Das hat manchmal ein bisschen Unwucht. Und dann auch so Sachen, wenn zum Beispiel auch in Odessa der Strom länger weg war, hat man gemerkt, man hatte zwar noch Handyempfang und auch Internetempfang, aber das ging immer weiter runter. Also so wie wenn die Akkus von den Sendemasten ausgehen oder so und man mit immer mehr Leuten immer weniger Infrastruktur teilt. Und auch so, erst hatten wir noch im Hotelempfang und dann sozusagen ein Stück vor der Tür und da musste man bis auf die Kreuzung gehen, wo irgendwie offensichtlich ein Signal von ein Stück weiter weg kam. Also nie, dass man ganz offline war, aber schon, dass man merkte, da irgendwie ging es deutlich runter und dann war irgendwie Strom wieder da und es sprang so um wieder auf 5G.

Tim Pritlove
0:22:56
Enno Lenze
0:22:59
Tim Pritlove
0:23:50
Enno Lenze
0:24:10

Ja genau und das halt, wo man so merkt, ja also auf jeden Fall die Alltagsinfrastruktur geht schon runter und eben die ganz essentiellen Sachen wie halt Wasser und Strom regelmäßig, dass es da, also bei Strom habe ich auch wirklich stundenlange auch so 10-Stunden-Ausfälle oder sowas erlebt. Teilweise machen die ja geplante Abschaltungen, also das heißt von 10 bis 12 hat das Stadtviertel Strom, von 12 bis 2 das und dann ladet alle eure Akkus in der Zeit und auch ein Anwalt, mit dem ich damals zu tun hatte, sagte, der teilt sich quasi mit drei anderen Anwälten gerade ein Büro und die rotieren sozusagen 10 bis 12 bei ihm, 12 bis 2 bei dem, also wo gerade Strom ist, wenn sie halt arbeiten müssen. Und dann gibt es aber eben auch diese Ungeplanten, wo einfach Strom ausfällt. Also weil da irgendwo, also erstmal für Verteidigung Krankenhäuser und sowas benutzt wird. Ist auch komisch, so Leute, die neben einem Krankenhaus wohnen, haben dann zum Beispiel immer Strom, weil sie mit an dem Verteiler oder so hängen. Oder auch so ein Apartment, was ich immer wieder in Kiew gemietet hatte, das hatte immer Strom. Und dann hatten wir auch gefragt, ob jemand eine Idee hat und die haben alle so rumgedruckst. Und irgendwann sagten welche, ja, sie haben immer schon die Vermutung gehabt, dass nebenan der Geheimdienst sitzt. Und so, also jetzt will da jetzt niemand klingeln und fragen, aber sie haben halt immer Strom in diesem Block. Naja gut, Prioritäten. Ja genau, genau. Nur wo man halt merkt, wirklich so bis in den Alltag runter, dass man schon merkt, ja, da ist ganz deutlich was kaputt. Und mit der Heizung, also ich meine jetzt, wir mussten nicht heizen, deswegen schwer zu sagen, wie viel da kaputt ist. Das sehen wir im Winter wieder. Ich erinnere mich, im letzten Jahr. Hatten wir, also selbst in den Apartments, in denen wir gewohnt hatten, oft so lange Unterwäsche und Schlafsäcke oder so bei, also dass man einfach ein paar Schichten anziehen kann, wenn es zu kalt wird. Und dann das nächste Problem ist, wenn die Heizung nicht geht, holen die Leute halt Heizlüfter. Und dann hast du halt irgendwie 5000 Watt oder so pro Wohnung, die du dann an Strom bräuchtest. Das ist dann das nächste Problem. Aber ja, vor allem bin ich gespannt dann dieses Jahr, weil ich glaube nicht, dass die so viel in Stand gesetzt bekommen davon zur Zeit. Oder zumindest, also ich meine Strom und Grundsätze, also auch so Details, in manchen Orten stand, dass man das Wasser aus der Leitung nicht trinken soll. Also dass sie offensichtlich zwar Wasserdruck hinbekommen, aber nicht mehr ausreichend Kapazitäten haben, um es zu reinigen richtig oder sich zumindest nicht sicher sind. Also so, wo man merkt, so langsam von erster Welt kippt es so zu zweiter bis dritter Welt oder so. Also ich kann sagen, ähnlich wie in Kurdistan. Man sagt, da geht in der Moll mal fünf Minuten das Licht aus, bis die Generatoren an sind und man trinkt kein Wasser aus der Leitung. Nur war man es halt in der Ukraine nicht mehr gewohnt. Also es ist so von deutschem Standard auf so Kurdistan gerutscht, so in etwa.

Tim Pritlove
0:27:08
Enno Lenze
0:28:32

Also zum einen gefährdet sehen da alle, dass es eine große Gefährdung ist und alle haben Sorge, nicht mal, dass die bombardiert werden oder so, sondern dass irgendwelche Störfälle provoziert werden. Also eben, dass man die Notstromsachen sabotiert und dann die Stromleitung da hinweg oder so. Ich meine, das Unglück in Tschernobyl war ja auch ganz grob, dass sie, mal salopp gesagt, die Notstromübungen falsch gemacht haben und das dann aus dem Ruder lief. Und sowas in dieser Richtung quasi provozieren. Also dass man nachher sagt, ach komm, ihr und eure Sowjet-Technik, klar geht das kaputt, aber wenn man sozusagen den ganzen Strom oder dafür sorgt, dass es nicht mehr ordentlich gekühlt wird, kann man das ja, sagen wir, deutlich wahrscheinlicher machen. Und auch zu der Stromanbindung, diese große Stromtrasse ist ja in der Nähe von Lviv, die nach Polen geht. Und man war das vor ein oder anderthalb Jahren, ist ja diese Teile von einer Rakete oder von zweien in Polen abgestürzt hinter der Grenze. Und die Vermutung war, dass die Russen halt auf die Stromtrasse geschossen haben und eine ukrainische Abwehrrakete, also das dann halt verhindert hat und sie dabei dann eben die Trümmer über die Grenze geschleudert haben. Es war wohl das ganze Geschehen sehr dicht an dieser Stromtrasse, also dass es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gab, dass sie das da kappen wollten, um eben zu verhindern, dass davon weiter, also ja wirklich Riesenmengen Strom kommen. Also nicht wie so ein Verlängerungskabel, sondern halt so eine Anbindung für ein halbes Land halt. Ja und das Einatomkraftwerk bei Rivne ungefähr, ich weiß nicht genau wie das heißt, aber da in der Ecke ist eins, da gab es ja auch kleinere Angriffe drauf, bei denen Drohnen und sowas in die Nähe flogen. Also da gab es ja immer schon wieder jetzt Sachen, dass man Sorge hatte oder dass es, also ist eigentlich auch wieder der Punkt bei Terror, man muss ja nicht mal, man muss das Ding ja nicht mal treffen, eigentlich man muss nicht mal unbedingt einen Störfall provozieren, aber alleine wenn man die ganze Zeit dafür sorgt, dass die Leute Angst haben, dass was passieren könnte, dann hat der Terror ja schon fast seinen Zweck erfüllt. Also wie halt in Kiew, wenn ich da bin, fühle ich mich relativ sicher und trotzdem reicht es ja, wenn einmal im Monat ein Apartment mit einer Person getroffen wird, dass jeder wieder denkt, nächstes Mal könnte ich es sein.

Tim Pritlove
0:31:08
Enno Lenze
0:31:56

Ja und auch viele von diesen großen Raketen haben ja auch nur eine Genauigkeit von 100, 200 Metern, wo man auch sagen kann, du könntest nicht mal das eine Wohnhaus treffen, was du treffen willst. Also jetzt nicht wie im Libanon, dass man sagt und wir schicken das Ding genau auf den Hisbollah-Führer, sondern es ist so ungefähr dieser Wohnbereich. Also nicht mal, dass es möglich wäre, eine Person da speziell zu treffen. Und dass es wirkt, sieht man ja an den Millionen Leuten, die gegangen sind. Also jetzt mal, wenn man Pavel hier hätte und sagt, mal das doch mal mathematisch auf, dann würde man wahrscheinlich sagen, hey, die Chance da zu sterben ist echt gering. Also jetzt wirklich die Chance nicht im Kampfeinsatz, sondern als Zivilist in der Ukraine zu sterben, stochastisch ist die nicht hoch. Aber trotzdem will keiner von den Millionen Leuten, die hoch gegen der 0,1 Promille oder so sein. Nein. Und ja, sieht man, funktioniert. Millionen Leute in die EU getrieben und obwohl wir keine Probleme in dem Sinne mit denen haben, trotzdem für politische Unruhe hier auch gesorgt. Also ich meine immer bei denen, die empfänglich für Rassismus und so weiter sind, aber trotzdem, auch die Nummer klappt ja. Und, jetzt nicht direkt mit dem Konflikt zu tun, aber so halb, als dann über Putin so die Idee kam, Kurden und auch andere, aber Kurden, Araber und so aus Syrien, Irak und so nach Belarus zu schicken und an die polnische Grenze zu schieben. Es hatte ja auch nur den Zweck, dass in der EU die Fernsehbilder entstehen von was machen wir jetzt. Und dass halt die einen sagen, also die Rassisten sagen, ja, wir murksen die alle ab, dass die nicht über die Grenze kommen. Und die anderen sagen, ey, sind Menschen, die müssen alle rein. Ja, super, du hast irgendwie drei Flugzeuge gesponsert mit Leuten, die nicht mal unbedingt auf dem Weg hierhin wollten, die die Gelegenheit genutzt haben und du hast einen halben Kontinent in eine Diskussion gestürzt. Also auch so war ja da wahrscheinlich jetzt nicht der Hauptzweck, mit den Flüchtlingen so sozusagen Diskussionen oder so ungemacht Politisches so hochzubringen. Aber es ist halt immer noch auch noch so ein Nebeneffekt, den man halt hat. Und wir sehen es ja hier in den Wahlergebnissen auch wieder. Also es ist ja nicht nur deswegen, aber sagen wir, Ukraine ist ja doch ein relevantes, also es ist so bescheuert. Außenpolitik ist ein relevantes Thema in Landtagswahlen geworden, die überhaupt nichts damit zu tun haben. Also das zeigt ja schon die Blödheit von dieser ganzen Sache.

Tim Pritlove
0:34:28

Ich meine, ein interessanter Punkt, den du da ansprichst, ist ja der Einfluss sozusagen der Russen auf den Westen. Und wer sich mit der Situation auch nur ein bisschen beschäftigt, sieht das halt einfach, der Einfluss ist sehr groß. Er geht direkt auf Parteien, AfD, BSW werden von ausrussischen Quellen ernährt, andere Parteien in Europa genauso. Man sieht ja auch, wie Orban in Ungarn klar Partei ergreift. Slowakei ist da auch ein bisschen problematisch und es gibt natürlich auch noch ein paar andere Länder in der EU, die jetzt potenziell in Gefahr sind. Österreich hat sich jetzt gerade mal wieder eine FPÖ-Mehrheit, also Mehrheit im Sinne von sie haben die meisten Stimmen bekommen. Wie es dann jetzt mit der Regierungsbildung ausgeht, ist ja nochmal eine andere Frage, aber man sieht schon, es ist teilweise relativ einfach, unsere wohlstandsverwahrlosten Westländer in Unruhe zu bringen. Es hat vorher beim Brexit schon funktioniert, das alte Ding mit irgendwie die anderen sind schuld und die bösen Ausländer nehmen uns was auch immer weg, so. Man muss sich keine Illusionen mehr machen, dass das einfach immer verfangen wird bei sehr vielen Leuten. Die Frage ist halt immer nur, wie sehr kriegt man das in so einem zivilen Prozess noch so eingehegt, dass es eben keine Dominanz hat. Aber das wissen die Russen auch und nehmen halt Einfluss. Und sie nehmen halt Einfluss über Wege, die wir heute noch sehr schlecht unter Kontrolle kriegen, insbesondere natürlich das Internet, soziale Medien, Messenger, Kanäle etc. Diese permanente Flut von Fehlinformationen, von Disinformationen, der scheinen wir so recht nicht gewachsen zu sein.

Enno Lenze
0:36:28
Tim Pritlove
0:37:37
Enno Lenze
0:37:43
Tim Pritlove
0:39:06
Enno Lenze
0:39:07
Tim Pritlove
0:39:29
Enno Lenze
0:40:53

Ja, ich merke auch viel, dass auch Menschen, die ich so für, sagen wir, halbwegs normal gebildet halte, also nicht Leute, wo man hingeht und sagt, okay, der ist einfach, der ist blöd, weil er blöd sein will, sondern Leute, die zum Teil, die studiert haben, die halbwegs Medien konsumieren, aber sagt so, also denen man einen gewissen Bildungsgrad zurechnet. Und da gab es nur eine, also nur so eine exemplarische Geschichte, ein Bekannter hatte mir gesagt, eine NGO, mit der ich zu tun habe, die zwacken halt Geld für private Zwecke ab. Sagt, okay. Das ist nicht gut. Also hast du irgendwie irgendwas, wo kommt die Story her oder so, weil das würde mich schon sehr interessieren. Ja, das hat ein Bekannter gesagt. Ja, okay, und was, also so, wo geht die Story jetzt los? Ja, weil der eine Gründer von, oder ein Vorstand oder so von dem Dingen, der ist gerade in den USA. Ja, okay, du musst schon in ganzen Sätzen sprechen. Ja, wo hat der denn das Geld her? Das muss er ja dann da rausgenommen haben. Und man kann sich ja vorstellen, das war so die ganze Argumentation, wo so in einer kleinen Bubble oder in so einer Nischenbubble sich alle sicher waren, die greifen an die Kasse. Hat irgendjemand irgendwie mal einen Ansatz, woher das kommt oder warum ihr meint, das ist so? Naja, das finden sie ganz logisch. Und also auch sowas dachte ich, wie dann so ein völliger Bullshit ohne Grundlage entsteht, weil jemand in den USA ist, ich hatte ihn dann nachher mal gefragt, was hast du denn in den USA gemacht? Er war halt zu so einer Art NGO-Konferenz eingeladen, die irgendwie von UN oder State Department oder so finanziert ist und Dingen halt. Deswegen ist er da hingeflogen und er hat nicht mal einen Cent für bezahlt. Also es war mit einer Frage auch geklärt, dass selbst der kleinste Ansatz nicht stimmt, wo ich dachte, das hat sich da so im Kreis gedreht, aber null Personen haben auch nochmal gesagt, ergibt das Sinn? Kann das sein? Oder haben wir einen Ansatz? Also, und wenn das schon bei so Leuten ist, denke ich, klar, also dieses, also ich meine sozusagen die Bubble, aus der wir kommen, da kannst du ja sagen, der Tisch hier ist weiß und da sagt einer, warte, ich hole das Messgerät, das will ich jetzt erstmal prüfen, ich sage, das ist, da sind aber locker drei Prozent schwarz drin, ne. Und so war es, also so, dass alles hinter, also so, ne, Misstraueautoritäten und alles hinterfragen und gucken und selber verstehen, wie es geht und so, RTFM, ne, so, guck in die Anleitungen, versteh doch das. Und das ist für mich auch immer noch so eine Grundlage halt, so von Leben einfach. Also ich will mir ja nicht selber blöd vorkommen. Ich glaube, das ist das Problem. Die Leute kommen sich ja auch nicht blöd vor. So Verschwörungstheoretiker kommen sich ja meist sehr elitär und gebildet vor.

Tim Pritlove
0:43:31

Ja und ich denke es ist natürlich auch ein Bedürfnis für viele Leute für sich ein schlüssiges Weltbild zu haben und das haben sie sich natürlich über das wenige Wissen, was sie vielleicht bekommen haben so aufgebaut und dann sucht man natürlich auch sehr schnell und das kenne ich auch von mir selbst, muss ich ehrlich zugeben. Man sucht dann nach Bestätigung für dieses bisher gewonnene Weltbild und tendiert dazu, alle Nachrichten, die in eine andere Richtung gehen und die dieses Weltbild in Frage stellen, erstmal beiseite zu lassen und sich lieber an irgendwelche Sachen ranzuhängen, die dann bestätigen, was man sowieso schon denkt. Weil dann fühlt man sich halt schlauer, dann fühlt man sich sozusagen bei den Gewinnern. Das ist so dieses Do-Your-Own-Research, was damit halt eigentlich gemeint ist. Such dir die Informationen, die deinen bisherigen Blick bestätigen und ignoriere alles andere. Und das ist glaube ich eine sehr starke Kraft, die man nicht unterschätzen darf und die halt einfach durch diese ganzen viralen Mechanismen, die wir derzeit im Internet sehen und durch diese Plattformen verstärkenden Mechanismen halt noch weiter befördert werden. Ja. Aber lass uns wieder zurück zur Ukraine kommen, auch wenn das sicherlich alles eine große Rolle spielt. Jetzt warst du ja vor Ort, das haben wir ja schon angesprochen. Wo hat dich denn die Reise zuerst hingeführt und also jetzt im Osten, wo gab es für dich neue Eindrücke, was kannst du von dort berichten?

Enno Lenze
0:45:12
Tim Pritlove
0:45:43
Enno Lenze
0:46:02
Tim Pritlove
0:46:12
Enno Lenze
0:46:36
Tim Pritlove
0:47:07
Enno Lenze
0:47:09
Tim Pritlove
0:47:53
Enno Lenze
0:47:55
Tim Pritlove
0:48:10
Enno Lenze
0:49:22

Hauptstraße und da ist es relativ gut. Also das muss man sagen, das hatte ich später, wenn wir zu den anderen Orten kommen, war es anders. Und halt dadurch, dass wir nachts gefahren sind, also nachts ist ja Ausgangssperre, Also je nachdem, wo man ist, ob 21 Uhr bis 0 Uhr fängt die an und geht dann bis 5, 6 Uhr im Normalfall. Und da sind dann halt auch die ganzen Militärtransporte unterwegs. Also tagsüber auch einige, aber nachts richtig viel. Und dann sieht man immer, wo bewegt sich viel und wo nicht so viel. Und in der Gegend war halt eine Menge so Schwertransporter mit Panzern und ähnlichem unterwegs. Also von der einen Gegend zur anderen und zurück. Und es gibt dann so auf der ganzen Strecke da ein, zwei wie so Parkplätze, an denen es so ein paar Shops gibt mit wie so Würstchenbuden oder sowas. Also einfach so fünf, sechs verschiedene Fressbuden sind und Parkplatz davor. Und da gibt es zwei, die auch nachts die ganze Zeit aufhaben. Also eigentlich ist halt Nachtruhe, aber die dürfen irgendwie halt so, damit die Leute sich da was holen können, die vorbeifahren. Und das ist auch immer ganz interessant. Weil es halt so ein Schmelztiegel ist, so alle, die nachts im Donbass rumfahren, halten irgendwie da, um sich eine Cola und ein Würstchen oder so zu holen. Und dann hat man halt so eine Mischung aus Rettungskräften, Freiwilligen aus allen Ländern der Welt, die irgendwie da unterwegs sind, riesige Militärtransporte und auch immer wieder, was lustig ist. Dann kommt man irgendwie rein und sobald die sehen, dass so ein Westler reinkommt oder so, hört so eine kleine Gruppe in der Ecke auf zu reden und man fragt sich, welche Sprache sprechen die? Also warum sind das jetzt die Franzosen, sind das die Amis? Also warum sind die genau jetzt still? Das ist auch immer ganz interessant. Aber man merkt es, da tummelt sich dann alles auf so zehn Quadratmetern. Also wie so ein Späti, wo halt dann so in den frühen Morgenstunden die Ersten zur Arbeit kommen und die Letzten vom Feiern zurück oder so. Und wo man so ganz wirre Mischungen hat. Und dann ging es halt erst mal nach Kramatorsk, weil wir da gewohnt haben.

Tim Pritlove
0:51:31
Enno Lenze
0:51:43
Tim Pritlove
0:52:46
Enno Lenze
0:52:50
Tim Pritlove
0:52:52
Enno Lenze
0:52:58

Da ist ja so ungefähr, wenn es mehr als eine Artilleriereichweite ist, dann ist meist Leben, also so mehr als 30, 35 Kilometer. Und Isium, also ich meine, war auch früher keine Großstadt, aber da hat man auch gesehen, da standen auch zivile Autos rum, da hatten halt so diese kleinen Lebensmittelläden auf, also da schien es ziviles Leben auch noch zu geben. Also relativ normal. Weiter unten dann in Kramatorsk nicht mehr. Also dazwischen ist dann sozusagen, also da kommt ja auch kein großer Ort dazwischen, aber das ist so halbwegs die Grenze. In Isium sind noch so ein paar Leute und in Kramatorsk, da war dann also auch Zerstörung gar nicht so viel zu sehen. Also schon hier und da war es kaputt, aber jetzt nicht, wie man sich so ein abgerauchtes Kriegsgebiet vorstellt. Ähm, aber halt Militärfahrzeuge, aber gar nicht so sehr viel Militär, sondern ganz viel diese so wie so gecrowdfundete Geländewagen, also so meist so Nissan und Toyotas, 10, 15 Jahre alt, so mit der Farbrolle grün oder schwarz gemalt und ein paar Beulen dran. Also das ist echt so das typische Auto, was man da sieht. Also entweder von irgendwelchen Freiwilligen oder von Soldaten, die das selber irgendwo gekauft haben. Also alles, was Allradantrieb hat und was man grün anmalen konnte und was ein bisschen Bodenfreiheit hat, so das fährt da irgendwie rum. Es gibt auch so ganz klassische Schäden, die man oft sieht. Zum Beispiel viele Autos haben ja am Radkasten noch so eine Plastikverkleidung, damit man nicht irgendwo anstößt oder so. Und wenn einem der Reifen platzt, dann ist das meist das Erste, was wegfliegt. Und dann hat man da so wie so eine ausgerissene Verkleidung, haben so die Hälfte der Autos da. Also bei den Straßen kann man sich vorstellen, der Hälfte ist mal der Hinterreifen geplatzt und diese Plastikverkleidung flog weg. Aber es ist auch so ein Punkt, wenn man das einmal kennt, dann fällt einem das unglaublich viel auf, dass man sagt, okay, es spricht halt für schlechte Straßen oder schlechte Reifen oder beides. Und das sah man so in Kramatorsk, dass das so das Hauptfahrzeug war, weil man hat halt fast keine... Seien wir normalen zivilen Fahrzeuge mehr gesehen oder sowas?

Tim Pritlove
0:55:14
Enno Lenze
0:55:55

Und halt genau in der Evakuierungsphase, also ja nicht eine Woche vor oder später, hätte es wahrscheinlich kaum jemand, also ganz wenig erwischt. Das war halt, ja und es war halt dieser, also kann man sich ja vorstellen, so ein Haupteingang zum Bahnhof mit so einer Art, wie so eine Busvorfahrt oder so eine Wendeschleife davor, also so der Vorplatz oder wie man das nennen will. Und genau da ist das Ding halt eingeschlagen, also genau so an dem, ja also da wo so Taxis, Busse und so ein Kram halt immer ist. Und ja, also ganz offensichtlich gezielt und also sehen jetzt die Zuschauer nicht, aber für dich da bei dem Zebrastreifen, wo dieses blaue Piktogramm ist quasi, also wirklich genau so an der Grenze von Bürgersteig zu Hauptgebäude, also wirklich so, das, wo ein normaler Mensch sagt, lass uns mal da treffen, weil das findet jeder, also so ein Ort halt. Und der Kramatorsk 2014 gab es auch schon sowas wie die kleine Schlacht um Kramatorsk. Also da gab es schon, ich glaube zwei Wochen oder so, ich weiß gar nicht wie lange das ging, gab es da aber, könnte man eher sagen wie so bewaffnete Straßenschlachten um Kramatorsk. Also nicht mit Panzern oder so, aber schon, dass halt russische Soldaten oder Separatisten, je nachdem, wer das jetzt erzählt, da waren. Und als jetzt die Vollinvasion losging 2022, war auch der Flughafen von Kramatorsk einer der ersten Anlagen, die bombardiert wurden. Also es war so eine der ersten Raketen, die kamen direkt darauf. Also es hat ganz offensichtlich auch für die Russen eine Signifikanz. Also man halt sagt so wirklich, also nicht nur, dass die Ukrainer sagen, ja, ja, da machen wir ein bisschen Logistik, sondern die Russen sehen das offensichtlich genauso, dass sie für Millionen Raketen draufwerfen, wenn es losgeht. Ja, und das ist halt, ich weiß gar nicht, ich glaube, das waren so 100.000 Leute oder so was, oder 200.000, die da früher gewohnt haben. Ich vergesse es immer. Es war halt schon eine kleine Stadt halt einfach. Und man merkt halt einfach so die Menge an Menschen, die sich da bewegt, passt in keinem Verhältnis mehr zu der Stadtgröße. Also so da, man trifft mal einen und es gibt halt so. Ich glaube so zwei, drei Restaurants oder so, die aufhaben, die von Frühstück, Mittagessen, Abendessen alles anbieten. Aber das ist auch wieder lustig, nicht so eine Notration oder so aus dem Eimer auf den Topf, sondern wir kamen da an und haben so gefragt, was gibt es denn am Frühstück? Und die sagten, ja, Mögt ihr Schak-Schukka oder wir haben Ex-Benedikt, wir haben hier Lachstoast. Wir haben auch einfach so englisches Frühstück, dieses mit allem drauf. Es war auch früher schon so ein Frühstücksrestaurant mit viel Ausball, aber man sagt, Sagt, okay, ja gut, die Straße ist ja frei, der Kram kommt an. Das ist so ein bisschen bizarr, weil wir dachten so, es gibt jetzt die Auswahl Suppe oder Joghurt oder so. Und sie sagt, nö, nö, das ist alles da. Klar, kannst mit Apple Pay zahlen, das ist ja Ukraine. Also das ist immer, wo dann so die Realitäten so clashen. Also wir konnten uns leider nicht duschen, weil es Wasser aus war, aber wir können irgendwie Ex-Benedikt. Genau.

Tim Pritlove
0:59:02
Enno Lenze
0:59:03

Genau, also das ist halt so, was immer so einfach so komisch ist, wenn man da ist, so wie diese zwei Welten so interagieren. Da merkte man einfach, das ist halt wie eine der Frontstädter. Das war jetzt noch nicht ganz Front, aber so vom Feeling her. Und ein Hotel, in dem ich da vor Jahren, 2021 war, das ist auch inzwischen bombardiert worden. Da ist ein Security Advisor von Associate Press auch getötet worden und da gab es, also man merkt, das ist schon gefährlich da, aber halt auch mal so, mal so und deswegen haben wir dann auch in einer Privatwohnung gewohnt bei jemandem, also bei einem Freund vom Freund und da auf der Couch gepennt einfach, weil das halt dann sicherer ist, als in irgendein Hotel zu gehen und vor allem in ein Hotel, bei dem bekannt ist, dass Journalisten da sind. Das ist immer so die schlechteste Wahl inzwischen. Und deswegen, wir hatten auch Schlafsäcke, Luftmatratzen und so bei und haben dann halt echt einfach zu fünft in so einer Wohnung halt gepennt. Das fand ich auch lustig, der kannte uns ja nicht mal. Wir hatten einen gemeinsamen Bekannten und er sagte, ja, pennt hier ist alles okay und Kühlschrank ist voll und sagt einfach, wie lange ihr bleiben wollt. Das ist auch regelmäßig ganz so gewesen, dass das so ganz unkompliziert ist, dass man da halt einfach dann also mitten im Kriegsgebiet bei irgendwem wohnt. Und lustig war in dem Fall auch die Einweisung für, was ist, wenn hier ein sozusagen ein Raketenschlag oder so kommt, wo geht's hin? Weil der eine sagte, was ist denn, wenn hier Alarm ist? Sagt der, Alarm ist die ganze Zeit. Ja, oder wenn Angriff ist, sagt der, ja komm, das ist zehnmal am Tag. Also sagen wir, wenn Angriff dicht ist, also so man schon merkt, so die Stufen werden, also in Deutschland macht es die Leute fertig, wenn sie hören, da gibt es Luftalarme, nee, nee, wenn es da hinten knallt, dann bleiben wir einfach am Frühstückstisch, weil weißt du, du kannst nicht jedes Mal aufstehen, wenn Artillerie kommt. Also sagen wir, wenn die Scheiben wackeln, okay, dann laufen wir alle runter zur Straße, nicht Aufzug benutzen, sondern laufen. Und dann bleiben wir da, weil hier gibt es eh keinen Bunker. Und dann so, okay, dann stehen wir auf der Straße rum. Ja, weil wenn es das Gebäude trifft, bist du nicht verschüttet. Das ist dann schon der Vorteil. Okay, also wenn der Angriff kommt, warten wir einfach auf der Straße und gucken, wo es runter geht. Das ist natürlich auch ein guter Plan.

Tim Pritlove
1:01:33
Enno Lenze
1:01:36
Tim Pritlove
1:02:38
Enno Lenze
1:02:39
Tim Pritlove
1:03:11
Enno Lenze
1:03:13
Tim Pritlove
1:03:24
Enno Lenze
1:03:25
Tim Pritlove
1:03:26
Enno Lenze
1:03:29
Tim Pritlove
1:03:34
Enno Lenze
1:03:37

Ich bin da auf durchgefahren, ich kann das auch sagen. Ja und wir waren auch an dem Bahnhof, das war mir auch nicht klar, also es sind halt zig Gütergleise, also einfach so ein Zug lang glaube ich das Gleis und dann ganz viele nebeneinander, dass man halt so Waggons sortieren kann und Züge irgendwie zwischenparken kann und sowas. Überraschend groß für die Größe der Stadt. Aber auch alles merkt man so, mir scheint so seit Sowjetzeit nur noch gewartet immer, aber es ist halt nicht eine moderne Anlage oder so, sondern man sieht halt, das Zeug ist echt alt alles. Also und so am Leben gehalten, aber nicht auf den Stand der Technik gebracht oder so. Und da ist noch weniger los als in Krammerthorst. Also es ist so, man kommt so in eine Gegend und sagt, oh, hier ist nicht viel los. Und dann merkt man, nee, da ist noch weniger und da ist noch weniger. Also es gibt immer so Abstufungen. Und in Puckhoffs haben wir dann auch gesehen, auch die sozusagen die Lebensumstände. Also wir waren ja mit ein paar Leuten in einer Wohnung mit, da muss man schon sagen, in einer Wohnung mit Tür. Da habe ich gelernt, da gibt es Unterschiede. In Puckhoffs gab es dann auch die Wohnung ohne Tür, weil die schon rausgeflogen war. Und keine Scheiben mehr, sondern so Holzbretter davor, oder auch so Sachen wie, dass die Duschen so oft nicht gingen, dass die quasi aus Holzlatten und Planen wie so Duschen im Freien gebaut haben mit einem riesen Kanister quasi drauf, also mit so, ich weiß nicht, ich schätze mal 100 Liter oder sowas, so einem schwarzen Kanister drauf und dann wird der in der Sonne auch noch ein bisschen warm, dann hat man so lauwarmes Wasser, aber es sieht dann echt aus wie in so einem zusammengezimmerten Flüchtlingscamp oder sowas schon, aber da merkt man, da geht es dann immer so noch eine Stufe runter, was Infrastruktur angeht. Da gibt es dann auch keine Restaurants mehr. Aber es gab so, ja, so was man hier halt als Kiosk oder Späti bezeichnen würde, sowas in der Art. Es gab so kleine Shops, wo man halt aber alles Grundlegende trotzdem bekommt und halt auch natürlich immer, man zahlt nur mit Karte. So, das finde ich auch so geil. Das ist die letzte Ecke, wo du noch irgendwie eine Cola kriegst, aber ja, Apple Pay geht, das ist kein Ding. Und da waren wir bei der Feuerwehr, die halt dauernd da irgendwas löschen muss, wenn irgendwo eine Rakete runterkam oder irgendwas. Und das war ganz spannend, weil ich habe mit dem Leiter der Wache oder wie sich das genau nennt gesprochen, der war ganz schön jung, der war so Anfang 20 und der sagte, er war in der Ausbildung zum Feuerwehrmann, als die Invasion losging in so einer Klasse halt oder in so einer Gruppe. Hat dann auch gesagt, okay, dann jetzt sofort los, wir müssen irgendwie helfen. Und die Ausbilder haben gesagt, nee, nee, nee, ihr geht überhaupt nirgends hin. Weil die haben gesagt, wenn der Krieg jetzt losgeht, meinst du, der ist morgen vorbei? Nee, also müsst ihr gut ausgebildet sein und gut qualifiziert sein und dann geht ihr hin. Weil es bringt uns nichts, wenn jetzt alle irgendwie wie die aufgescheuchten Hühner rumrennen. Und dann hieß es bei einigen von denen, wie bei ihm, ihr macht auch nicht nur Feuerwehrmann, sondern ihr macht noch so ein paar Zusatzqualifikationen und halt auch sowas wie Wache leiten und so wie so ein ganz grundlegender Kurs, explodierende Sachen und nochmal so extra Gefahrstoffe, also so wirklich was ist, wenn der Panzer brennt, also wo brennt er gefährlich und so. Und dadurch hat er bis Mitte 2023 seine Ausbildung noch gemacht. Und er saß jeden Tag, dann hat er gesagt, Leute, ich will raus hier. Hat gesagt, ja, aber rückblickend war das schon genau richtig, wie die es gemacht haben. Weil er halt wirklich gut ausgebildet, dann in die Praxis kam und dann in anderen Wachen wie so den praktischen Teil gelernt hat. Und sagt so, jetzt fühlt er sich aber wirklich fit, selbst für diesen Job in Pokrovsk. weil er halt, wenn was passiert, dann weiß er, was er zu tun hat und rennt halt nicht rum und sagt, ah, lass mal gucken, wie wir löschen, sondern sagt, ah, der Gefahrstoff, das Mittel, so geht das. Fand ich auch ganz spannend und ich hatte dann auch gefragt, weil mir schien, er war einer der Jüngsten in der Wache, also viele so erfahrene Feuerwehrleute und habe gefragt, ist das irgendwie eine Schwierigkeit? Und da sagt er auch, irgendwie in der Ukraine oft gar nicht, weil das da häufiger so ist, dass junge Leute auch Firmen gründen und ältere Entwickler einstellen oder irgendwas in der Art, also sagt, das ist da nicht so kompliziert mit, ich bin aber älter und ich bin jünger oder so, sondern es muss halt laufen und die hatten auch, also als wir dann in der Wache waren, die haben gesagt, wir können Fotos machen, filmen und so, nur nicht die Wache von außen und nie so filmen, dass man rausgucken kann, also dass die nicht lokalisiert werden kann, weil es halt offensichtlich nicht mehr im Standort war wie früher, sondern woanders. Und wir hatten uns auch erst gewundert, weil der Feuerwehrwagen nicht, also der große Wagen von denen nicht einfach rausfahren konnte, sondern wie so ein, wenn in drei Zügen machen mussten, dachten wir, wie bescheuert ist denn das? Er sagt, achso, okay, weil die in irgendeiner anderen Liegenschaft sozusagen sind und dann mussten sie halt mit dem klarkommen, was es gibt. Und einer stand die ganze Zeit draußen, erst dachte ich, der raucht da oder so und das war aber ein Spotter, der die ganze Zeit mit Weste, Helm und so einem geschützten Kragen rumstand und ohne Fernglas oder so, sondern einfach nur in der Gegend rumgeguckt hat. Die haben auch gesagt, das sieht immer so blöd aus, ist aber halt auch eine sehr schwierige Aufgabe, weil du musst so ein Gespür für haben, höre ich jetzt diese kleinen FPV-Drohnen, den Propeller oder nicht. Sag klar, wenn die Dinger nah sind, hörst du es. Aber es geht ja darum, möglichst früh zu sagen, ich glaube, da kommt was. Oder auch so Sachen wie Rakete oder Artillerie. Oder auch, es hat dann einmal direkt, als wir da waren, richtig heftig geknallt und es hat gar keiner sich da auch nur einen Millimeter bewegt. Das hat die überhaupt nicht interessiert. Und dann dachte ich, irgendeine Reaktion muss doch kommen. Und sie sagt, das war doch outgoing. Also es sind doch unsere, die schießen. Ich sagte, okay, ich höre den Unterschied nicht, aber es war denen so völlig klar.

Tim Pritlove
1:09:43
Enno Lenze
1:09:46
Tim Pritlove
1:10:13

Vielleicht sollte man nochmal kurz erläutern, in welcher Situation Prokofs gerade ist, weil das ist ja ungefähr 50 Kilometer von der Großstadt Donetsk, die ja schon seit langem von den Russen besetzt ist. Und bis vor einigen Monaten lag die Frontlinie auch noch gut 40 Kilometer entfernt, unmittelbar vor der Stadt Donetsk. Das war eigentlich die ganze Zeit eine festgefahrene Linie, die von den Ukrainern gut verteidigt worden ist. bis eben auf DIVKA viel mehr. Vor allem, nicht nur, aber im Wesentlichen durch die ausbleibende Unterstützung von Artillerie-Munitionen durch den Westen und deswegen mussten halt die Ukrainer nicht nur Avtivka aufgeben, sondern haben dann in der Folge auch ein relativ großes Gebiet, das größte Gebiet, was die Russen überhaupt eingenommen haben, mussten sie dann irgendwie abgeben sozusagen. Und da sind sie jetzt bis auf 10 Kilometer auf Prokofsk rangekommen. Die Rösten haben da ungefähr so 800 Quadratkilometer. Ein Berlin. Ja, sowas in der Größenordnung genommen und stehen jetzt quasi unmittelbar vor Prokofs und ja auch in absoluter Artilleriereichweite, definitiv, sodass man davon ausgehen kann, dass hier die Bedrohung sehr groß ist. Ob es den Russen jetzt noch gelingen wird, hier in diesem Jahr Prokofs einzunehmen, da gibt es sehr unterschiedliche Berichte darüber. Einerseits scheinen sich die Russen in diesem Gebiet auch extrem übernommen zu haben, also die Verluste um Avtivka waren ja schon extrem hoch und auch der Vorstoß, der derzeit gemacht wird, wird ja von den Ukrainern immer so betrieben mit unser größtes Gut sind unsere Leute. Wir ziehen uns im Zweifelsfall früher zurück und sorgen dafür, dass die Russen in ihrem... In ihrer Angriffsbewegung entsprechend hohe Verluste haben. Man sagt ja immer, was weiß ich, 1 zu 5, 1 zu 6, was auch immer. Du musst sehr viel mehr Ressourcen verbrennen, um einen entsprechenden Angriffserfolg zu haben. Das heißt, in dieser Verteidigungsbewegung sind die Ukrainer in der Lage, den Russen großen Schaden zu machen. Aber auf der anderen Seite ist halt das Ressourcenverhältnis zwischen Ukraine und Russland immer noch auch in diesem Bereich, so dass es kontinuierlich den Russen gelingt, derzeit kleine, aber eben signifikante Schritte zu machen, die dann im zunehmenden Maße bestimmte Stellungen bedrohen und eine dieser bedrohten Städte ist halt jetzt Prokrovsk. 10 Kilometer sind es noch. In den letzten Tagen gab es weitere Vorstöße jetzt nicht unmittelbar vor der Stadt. Man muss dazu sagen, dass die Ukrainer das natürlich jetzt auch genutzt haben, um die Stellung dort massiv auszubauen und wir stehen halt jetzt vor dem Matschherbst, der wahrscheinlich ohnehin Vorstöße zumindest jenseits der Straßen schwierig bis unmöglich machen wird. Wie war das Wetter also damals?

Enno Lenze
1:13:29
Tim Pritlove
1:14:30
Enno Lenze
1:14:31
Tim Pritlove
1:15:20
Enno Lenze
1:15:32
Tim Pritlove
1:15:35
Enno Lenze
1:15:43
Tim Pritlove
1:16:07
Enno Lenze
1:16:18
Tim Pritlove
1:17:08
Enno Lenze
1:17:10
Tim Pritlove
1:17:28
Enno Lenze
1:17:33

Absolut. Und man merkt es halt, also gerade wenn man vor Ort ist, reden die über eine Menge Sachen offener, weil sie halt von ausgehen, wenn du so weit nach vorne kommst, dann ist dir schon klar, worüber du redest und worüber nicht. Oder auch, wenn die sagen, hey, willst du mal was echt Cooles sehen, aber nicht weitererzählen, dass das hier steht oder sowas. Also man merkt, man kriegt eine Menge Vertrauen so von den Leuten auch, weil sie aber von ausgehen, wenn wir da sind und es ist klar, wenn wir, also so der alte Spruch aus dem Zweiten Weltkrieg, loose lips sink ships, also so eine unbedachte Bemerkung und das Schiff geht unter. Ähm, und das, also das ist immer so ein bisschen so eine ganz interessante Mischung auch, wo man merkt, die, ich habe nicht das Gefühl, dass die sich verstellen, vor allem wenn man ein paar Tage mit denen da rumhängt und die so offener und entspannter werden, aber es ist halt so ein bisschen wie so Untergangsstimmung, wo du sagst, okay, und dann lass uns nochmal alle gute Laune rausholen, die wir haben, weil du weißt nicht, wer morgen noch da ist. Also so echt merkwürdig, weil so wenn man über die schwierigen Sachen redet, merkt man, die sind echt bedrückt und die haben eine Menge Leute verloren, die sie kennen. Also Freunde, Verwandte, andere Soldaten, Rettungskräfte und so. Aber sie haben halt keinen Bock so deprimiert rumzusitzen und machen deswegen immer, alles an guter Laune oder die haben auch jede Menge Witze über uns gemacht und übereinander aber so wie wenn man so ausgelassene Partystimmung oder so hat und alle gut drauf sind und das aber ganz viel und, Das denke ich immer, es kommt ja meist raus, wenn es wirklich nicht gut läuft. Also so und entweder sitzt du dann halt echt heulend in der Ecke oder du gehst auf sowas über und sagst komm und jetzt nochmal hier richtig Stimmung.

Tim Pritlove
1:19:23
Enno Lenze
1:19:35
Tim Pritlove
1:19:58
Enno Lenze
1:19:59

Weil wenn man so durch Rake fährt und durch so so ein Checkpoint kommt, dann sagen die oft, ah, Deutscher, steht Presse auf dem Auto, ja, ja, verweiter. Und dann ein Stück weiter sagen die, hast du eine Presseakkreditierung hier? Ja, okay, verweiter. Und dann merkt man aber, wie das so, dann ist es so, wir brauchen ein Foto von dir mit der Akkreditierung und deinem Kennzeichen vor deinem Auto. Also so, keine Ahnung, wo das hingeht, aber wo man wohl dann nachher guckt, ist es wirklich der mit dem Auto und der Akkreditierung oder vielleicht machen die Stichproben oder ich weiß es nicht. Aber wo man einfach merkt, das wird so mehr Und dann, wenn man in dem Bereich ist, so an der Front, wo es keine Checkpoints mehr gibt, weil das so das Frontgebiet ist, dann gehen alle von aus, wenn du da bist, gehörst du da schon hin. Also erstmal, man merkt, die Offenheit ist, also sie sind ziemlich offen. Zumindest, oder auch, dann sagt man, pass auf, ich würde jetzt mal irgendwie dir ein paar Fragen vor der Kamera stellen und dann merkt man, okay, dann ist es natürlich so ein bisschen verschlossener oder höflicher oder so, wie soll man sagen, diplomatischer oft formuliert. Aber ansonsten hat man das Gefühl, dass sie schon ganz normal mit einem so offen umgehen. Und die Stimmung ist halt so sozusagen persönlich gut und was den Krieg angeht, sagen die alle, mal sehen, wie lange das hier gut geht mit der Stadt und so. Weil sie halt alle sagen, sie haben Leute, die gut sind, sie haben Leute, die engagiert sind, sie haben Leute, die da sein wollen, aber sie haben einfach nicht genug Munition, also weder fürs Gewehr noch für den Panzer noch für, also so die meinen so ganz grob, sie haben ungefähr 10% von dem, was sie gerne hätten, damit sie wirklich so voll, draufgehen können die ganze Zeit und vielleicht 20% von dem, was sie bräuchten, also so irgendwo in dem Rahmen ist, was so ihr was ihnen fehlt sozusagen.

Tim Pritlove
1:21:54
Enno Lenze
1:22:16

Ich würde echt sagen, so ziemlich genau so Artillerie-Reichweite kommt mir immer so vor. Also so 30, 40 Kilometer ist so der Bereich, wo so wie Anarchie herrscht und wo man echt merkt, also auch so triviale Sachen wie in Rakiv und so in den Städten, wenn man da zu schnell fährt, da gibt es Radarfallen, die Polizei lasert ein und alles mögliche. Und wenn man sozusagen über diese Grenze, so diese letzten Checkpoints in diese 30, 50 Kilometer vor der Front kommt, dann ändert sich das und alle fahren eigentlich nur Vollgas oder stehen irgendwo, wo sie von oben nicht zu sehen sind. Also dann weiß man immer so, okay, jetzt sind wir in dem Bereich, wo es wild wird. Und mir scheint dann immer, das normale Leben hat man, wenn man so 30 Kilometer von der Front weggeht und dann in die nächste Stadt, Also in die nächste Kleinstadt oder so, da ist dann meist wieder ein relativ normales Leben. Also fehlt dann auch ein Drittel der Bevölkerung oder so, aber da sind dann Restaurants auf, da sind irgendwie Kinos zum Teil auf und so. Also das geht relativ schnell. Also mir scheint ja wirklich nicht in dem Sinne Angst vor dem Krieg, wie der da rüberkommt, sondern einfach nur ganz akut vor keine Artillerie und keine FPV-Drohnen. Und sobald man aus der Reichweite raus ist, ist das wieder ziemlich gut sofort. Also das ist halt auch so krass, weil das ist dann so eine Stunde mit dem Auto oder so manchmal, je nachdem wie die Landstraße so läuft, aber zwischen diesem, wo man echt ein schlechtes Gefühl den ganzen Tag lang hat und einer Gegend, die ein ziemlich normales Stadtleben so bietet.

Tim Pritlove
1:23:54
Enno Lenze
1:24:28
Tim Pritlove
1:25:27
Enno Lenze
1:25:29
Tim Pritlove
1:25:32
Enno Lenze
1:26:32

Ja, so je nachdem. Ich bin mir immer nicht sicher. Ich sehe ja auch diese Karten auf irgendwie Live-UA-Map und so. Da habe ich gemerkt, die reine Distanz zum nächsten Russen ist gar nicht mal das Entscheidende, sondern es ist halt mal besser, mal schlechter, je nachdem, wo mehr geschossen wird. Nach ein paar Tagen bin ich dann zurück und eigentlich war mein Plan von Kamatorsk wieder die M3 nach Charkiv und dann so zurückzufahren. Aber irgendwas war auf der M3 gesperrt oder ein Unfall. Was tatsächlich immer wieder passiert ist, wenn die mit diesen großen Tiefladern fahren, dass die irgendwie, was weiß ich, in irgendeiner Form verunglücken und dann ist halt direkt so eine Landstraße dicht. Habe ich nie gesehen. Ich dachte, wenn so ein Panzer runterrutscht vom Schlepper oder so, keine Ahnung. Also wahrscheinlich hast du da ein paar Stunden zu tun. Und dann bin ich so im Bogen gefahren. Also ich habe gedacht, also mein Navi hat gesagt, hey, da ist irgendwie zu und man sagt, das Stau ist, fahr doch mal hier rum. Und ich habe gedacht, ja, so der Roboter hat meistens recht, folge ich dem mal. Und bin dann halt abgebogen von der M3 und bin erst nach Liman in die Richtung oder Lümern, wie man es ausspricht und dann weiter nach Norden da lang und dann zurück in Isium rein. Und das war dann das, was wir sozusagen wie anfangs die Fragen waren, was ist da alles kaputt? Und so in diesem Bogen, den ich da gefahren bin, also so nochmal weiter nach Osten, also so, Eigentlich ja auch so 30, 30, 40 Kilometer von der Front, während Pokrovsk ja theoretisch viel dichter dran war. Aber man merkte halt, dass diese Gegend, so Liman bis Isium da oben, dass das länger offensichtlich unter Beschuss war. Also so, weil da einfach so viel kaputt war. Also ich sehe gerade 20 Kilometer zum Teil. Aber halt da gab es dann wirklich so Dörfer, durch die man fährt. Also es gibt manchmal so Dörfer, da ist die Landstraße in der Mitte und rechts und links sind so zwei, drei Reihen Häuser. Die sind nicht groß, vielleicht ein paar Dutzend Häuser, wenn es hochkommt. Aber alles, was ich sehen konnte, war halt einfach nur kaputt. Also so alles in Sichtweite kaputt. Also im Sinne von teilweise ein Krater, teilweise das Dachwerk, teilweise Haus eingestürzt. Also so alle Varianten. Aber man merkte so 90 Prozent kaputt von dem, was man gesehen hat, weil da halt seit zwei Jahren was runterkommt.

Tim Pritlove
1:29:02
Enno Lenze
1:29:55
Tim Pritlove
1:31:18
Enno Lenze
1:31:20
Tim Pritlove
1:31:50
Enno Lenze
1:31:51
Tim Pritlove
1:33:08
Enno Lenze
1:33:11
Tim Pritlove
1:34:21
Enno Lenze
1:34:48
Tim Pritlove
1:36:18
Enno Lenze
1:36:33
Tim Pritlove
1:38:01
Enno Lenze
1:38:20
Tim Pritlove
1:39:04
Enno Lenze
1:39:55
Tim Pritlove
1:39:58
Enno Lenze
1:40:00

Nein, okay, ja gut. Aber das wäre so der nächste Meilenstein ja zumindest gewesen oder je nachdem, was bei rumkommt, ja dann die US-Wahl. Und wo, also, was mir scheint bei der US-Wahl erstmal, wer es wird, halte ich da immer noch für offen, bis die letzte Stimme abgegeben ist. Also, dass es da Überraschungen gibt, haben wir jetzt oft genug erlebt. Und dann der andere Punkt auch bei Harris. Ich meine, die, Sie äußert sich ja zu vielen Sachen nicht ganz klar zur Zeit, also was ja ein politisches Kalkül ist total. Nur mir ist da nicht so, also ich gehe von aus, dass sie einen ähnlichen Kurs weiterfahren würde wie bisher, aber bin ich mir auch nicht sicher. Ja, so, also das würde ich so herleiten aus dem, was es bisher gab, dass sie pro-Ukraine ist. Aber sie hat ja jetzt kein, nicht sozusagen Paper-Ukraine mal rausgerückt, was sie jetzt, was ist ihr Plan oder so. Und bei Trump habe ich immer das Gefühl, das kommt drauf an, ob am Morgen der Kaffee gut oder schlecht war, wie sich das jetzt dreht mit Ukraine. Und er kann halt in beide Richtungen einen massiven Einfluss drauf haben. Und das also, ja, also sozusagen nicht, also für mich ist der Punkt, wenn man jetzt wüsste, in welche Richtung es geht, dann könnten ja auch die Militärs ein paar Ebenen darunter sagen, schicken wir jetzt noch alles los, was im Rahmen unserer Möglichkeiten selber zu entscheiden ist? oder haben wir Zeit? Mir scheint halt, also es ist ja nicht mal klar, wo wir in einem Monat stehen mit den Entscheidungen. Also ob es dann heißt, wir schicken Nukes an die Ukraine und setzt die ein, wie ihr wollt, weil Trump irgendwie einen lustigen Tag hatte oder ob es heißt, wir machen jetzt einen Deal mit Putin und was weiß ich was. Also ich glaube, das ist so, also wenn man immer meint, bei deutschen Wahlen sei das Ergebnis so offen, denke ich, ach guck mal in die Die USA, bei uns ist der Bereich doch deutlich schmaler, zumindest bei den Parteien, die es auf Bundesebene werden können. Von was wir eine Überraschung haben können, in den USA finde ich es so verworren, dass man nicht mal, also oder ich könnte nicht mal annähernd einen Tipp abgeben, wo ich meine, wo wir in einem Monat stehen.

Tim Pritlove
1:42:20

Also was glaube ich auch bei der Wahl derzeit noch ein bisschen aus dem, zumindest aus dem europäischen Fokus gerät, es kommt ja auch nicht nur auf die Präsidentschaft allein an, sondern es wird ja sowohl der Kongress, der sich derzeit in der Hand der Republikaner hält, also die halt eine Mehrheit haben und damit ja auch schon eine ganze Menge Ärger gemacht haben, als auch der Senat teilweise neu gewählt. Es wird ja immer so die Hälfte neu bestimmt und ich habe relativ wenig Prognosen, was die Wahl zum Repräsentantenhaus betrifft, gelesen tatsächlich. Ich weiß nicht. Ich wüsste jetzt gerade gar nicht mal, wie da die Einschätzung ist, aber ich würde mal meinen, mit einem Gewinn von Harris gibt es auch durchaus eine Chance, dass sie den Teil wieder zurückbekommen. Wo es aber sehr schwierig zu sein scheint, ist halt die Senatswahl. Was daran liegt, dass die Demokraten derzeit, also die haben ja genau 100 Sitze, derzeit ist die Verteilung zwischen Demokraten und Republikanern bei 50-50 und damit ist die Vizepräsidentin, also Kamala Harris derzeit quasi der Tiebreaker für jede beliebige Entscheidung, sodass sie quasi im Senat noch mitbestimmen dürfen. Also jetzt aus der Perspektive der Präsidentschaft heraus, aber den Kongress gegen sich haben. Jetzt könnte es nach dieser Wahl genau andersrum sein, weil die Senatsposten, die neu gewählt werden, da sind halt drei oder vier oder fünf dabei, die zwar derzeit von Demokraten gehalten werden, aber die alle so Wackelkandidaten sind, weil es eigentlich so immer Republican-Leaning ist etc. Und der eine Demokrat hier, dieser Minchin oder wie er heißt, der schon immer super hardcore konservativ war, der tritt nicht wieder an und ist halt auch nicht davon auszugehen. Also in anderen Worten weiß man noch nicht, vielleicht gibt es ein paar Überraschungen in Texas und so weiter, aber es kann eben sehr gut sein, dass selbst wenn Kamala Harris Präsidentin wird, dass das nächste Deadlock dann sozusagen im Senat gibt und das spielt sicherlich auch eine Rolle in den Meinungsäußerungen, die wir derzeit sehen. Umso mehr wird natürlich davon der EU abhängen. Die sich also auch erstmal da wieder neu finden muss. Jetzt hatten wir leider die letzten EU-Wahlen, die auch sehr viel rechtsgerichtetere Parteien gestärkt hat. Interessanterweise hat ausgerechnet die Partei von Orbán wiederum Stimmen verloren und in Ungarn ist ohnehin gerade so eine etwas schwierig einzuschätzende Anti-Stimmung gegenüber Orbán. Da gibt es ja jetzt so einen Contender, der so ein bisschen den Eindruck macht, als könnte er ihm dann vielleicht mal das Zepter entreißen, aber das hat man auch schon öfter gedacht, dass das sein wird. Und wie schon angesprochen, Slowakei, also es gibt so einen Widerstand. Vielleicht kommt jetzt auch Österreich noch mit dazu. Was ist so dein Eindruck, wird sich die EU dort fangen können?

Enno Lenze
1:45:29

Ich befürchte nicht richtig. Also ich meine, es sind ja verschiedene Ebenen. Zum einen erstmal das Politische, ob man da überhaupt auf einen stabilen Ast kommt. Ich meine, die EU ist nicht dafür bekannt, dass sie schnell und in eine Richtung entscheidet. Also wenn es um Fettwert in Joghurt geht, dann das kriegen wir geregelt. Ich meine, das Klischee kommt ja leider irgendwo her, dass das immer nicht so klappt. Ich meine dann, wenn man jetzt wirklich sagen würde, also ich meine, abgesehen von EU, wir könnten ja auch in Deutschland anders agieren, also es hat ja so viele Ebenen. Also ich denke, selbst wenn sich jetzt die EU entscheiden würde, das zu übernehmen, was die Amis machen, das denke ich auch immer ist ein bisschen blöd. Die Amis werden dafür kritisiert, dass sie sich überall einmischen, aber Waffen sollen sie bitte trotzdem liefern in einen Konflikt, der uns mehr angeht. Er sagt, ja entscheidet euch für eins, dann sagt auch Amis, haltet euch raus und wir übernehmen jetzt alles, was ihr macht. Dann hätten wir eine starke EU, also militärisch und politisch. So und dann müssten die Waffen irgendwo herkommen. Das wären ja, also ich meine, es gibt zumindest die hochwertigen Waffen, mal ganz vereinfacht gesagt, wäre dann halt Frankreich und Deutschland wieder die, die es machen müssten oder signifikant machen müssten. Und dann sehen wir ja die Sachen, wie es hier jetzt 100 Milliarden Sondervermögen gibt und Panzerfabriken, die nicht hochgefahren werden und diese ganzen tausend Probleme, die wir haben, die ja nicht mal mit der EU zu tun haben, sondern nur mit unserer eigenen Politik bisher. Ja, wo ich dann auch denke, naja, nee, also ich sehe nicht, wie das, also wenn wir jetzt selber in Deutschland die ganze Zeit voll durchziehen würden, dann könnte man sagen, gut, dann könnte man das vielleicht auch auf einer EU-Ebene sozusagen hochbringen oder sagen, guck mal, wir gehen hier mit gutem Beispiel voran. Aber in jedem Land ist es irgendwie so ein Chaos. Und dann setzen sich die zusammen, die in ihrem Land nicht richtig an einem Strang ziehen. Und dann soll was Gutes bei rauskommen. Und wo ich denke, naja, ich glaube nicht. Weil, also wir können jetzt einiges an Waffen liefern, was wir so haben. Das ist ganz gut. Aber es ist ja jetzt nicht so, als hätten wir mal richtig Produktion hochgefahren. Oder überhaupt nur was in die Richtung mal gestartet. Und das ist so, das verstehe ich nicht. Also ganz grundlegend müsste die EU jetzt ja mal hü oder hot sagen. Und ich glaube, das zerfaselt sich wieder so. Ich glaube nicht, dass das in absehbarer Zeit eine klare Linie gibt.

Tim Pritlove
1:48:06
Enno Lenze
1:48:08
Tim Pritlove
1:48:13

Ja, ich denke dabei können wir es jetzt vielleicht auch erstmal belassen. Die Fragen sind offen und klar. Sehr viel wird jetzt einfach in der ganzen internationalen Debatte von der Wahl abhängen. Positiv kann man sagen, in beiden Fällen muss sich die EU neu positionieren. Also sowohl, wenn Trump kommt, dann wird es nochmal so einen Ruck geben, der sehr wohl meiner Meinung nach dazu führen kann, dass dieses Eigenständigkeitsding, also alle gucken jetzt sozusagen, müssen wir? Ja genau. Und Trump, ja, heißt halt, ja, wir müssen. Oder kommt Kamala Harris, dann wird man natürlich noch mal abwarten, okay, was ist jetzt die Policy? Ich bin, was sie betrifft, relativ optimistisch, was ihr Verhältnis zu Ukraine betrifft. Gar nicht mal so sehr, weil ich ihr das zutraue, das tue ich auch, dass sie das sozusagen alles richtig einschätzen kann, sondern allein schon, weil ihr Vize so ein starker Ukrainer-Supporter ist. Tim Walz war ja schon immer da ganz klar positioniert und wenn er auch nur irgendwie ein bisschen Einfluss hat auf sie, dann dürfte das sicherlich in dem Fall zum Tragen kommen. Da kann ich mir also schon durchaus vorstellen, dass da was ist und da sie nun auch eine andere Generation, vertritt und wir mit beiden sozusagen den Abgang eines kalten Kriegers haben und das jetzt sozusagen durch jemand ersetzt wird, der vielleicht sehr viel mehr von dem Niedergang der Sowjetunion und der Zeit danach, politisch geprägt worden ist, kann da schon durchaus was passieren. Was Deutschland betrifft, habe ich relativ wenig Hoffnung, muss ich zugeben.

Enno Lenze
1:50:00
Tim Pritlove
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Enno Lenze
1:50:08
Tim Pritlove
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Enno Lenze
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Tim Pritlove
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