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UKW101 Ukraine: Die Dritte Phase

Die Ereignisse des Sommers 2022 im Ukraine-Krieg

Nach zweieinhalb Monaten nehmen wir die Betrachtung der Geschehnisse im Krieg Russlands gegen die Ukraine wieder auf und fassen zunächst einmal die Ereignisse des Sommers zusammen und konstatieren, dass der Krieg jetzt in seine nächste, dritte Phase übergeht.

Denn die Ukrainische Armee zwingt jetzt den Russen zunehmend ihre Agenda auf und hat mit der Gegenoffensive im Süden des Landes in Cherson sich einen strategischen Vorteil erarbeitet, dessen Ergebnisse sich in den nächsten Wochen zeigen könnten. Gleichzeitig ist die russische Armee geschwächt durch zielgenaue Angriffe der Ukraine auf Waffenlager, Logistikzentren und Befehlsstände, ihre eigene Korruption und generell dem Widerstand der Ukraine. Trotz großen Aufwands konnte Russland in zwei Monaten nur geringe Fortschritte erzielen und droht jetzt, sich in einer Vielzahl von Fronten aufzureiben.

Außerdem reden wir über die Gaskrise in Europa und welche Auswirkungen das auf uns und Russland haben könnte.

https://ukw.fm/ukw101-ukraine-die-dritte-phase/
Veröffentlicht am: 7. September 2022
Dauer: 2:18:55


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Begrüßung 00:00:33.269
  3. Militärische Situation 00:01:43.656
  4. Angriffe auf der Krim 00:15:08.500
  5. Die Gegenoffensive in Cherson 00:21:47.426
  6. Politische Auswirkungen auf Russland 00:49:55.218
  7. Aktuelle Gesamtsituation 00:56:13.503
  8. Kernkraftwerk bei Ernodar 00:58:29.869
  9. Gasversorgung Europas 01:01:55.871
  10. Russische Gasinfrastruktur 01:20:29.487
  11. Auswirkungen der Sanktionen 01:36:29.520
  12. Solidarität Europas 01:53:48.752
  13. Unterstützung der USA 01:57:08.881
  14. Sieg oder Niederlage 02:00:36.583
  15. Ausklang 02:11:17.006
  16. Bonus Track 02:17:34.773

Transkript

Tim Pritlove
0:00:33
Pavel Mayer
0:00:52
Tim Pritlove
0:00:53
Pavel Mayer
0:02:07
Tim Pritlove
0:03:18

Genau, das auf jeden Fall. Trotzdem die Dinge haben sich ein bisschen verändert. Also wo waren wir letzte Mal stehen geblieben? Wir hatten äh Ende Juni die Situation, dass, Die Russen mächtig Druck gemacht haben im Donbass, vor allem nicht nur, aber vor allem, in der Region um Civero Donetsk und Lucy Chansk das ist so eine. Stadt, kann man sagen, die durch den Fluss geteilt ist. Also natürlich technisch gesehen zwei verschiedene Städte, die aber eben sehr nah beieinander liegen. Luzid Chans liegt äh deutlich höher und eben hinter diesem Fluss, so dass das äh jetzt rein militärstrategisch. Zwei verschiedene hm Aufgaben waren für die Russen. Letzten Endes haben sie aber so viel Druck gemacht, vor allem durch ihre übermächtige Artillerie in der Situation, dass äh der Ukrainer. Letztlich nicht sehr viel übrig geblieben ist, als sich aus dieser Falle ein wenig zurückzuziehen. Ähm, und das haben sie dann getan und seitdem ist in der Region nicht so sehr viel passiert. Zwar drücken die Russen da nach wie vor rein, haben aber eben nicht mehr so viele Kräfte vor Ort, dazu gleich mehr. Und die Verteidigungslinien der Ukraine sind an der Stelle weitgehend äh stabil. Also das ist halt. Vor allem die Region, um. Gramators, was ohnehin so ein bisschen das Verteidigungszentrum der Ukraine äh schon immer gewesen ist im Krieg im, der ja jetzt nicht erst seit sechs Monaten läuft, sondern im Prinzip schon seit zwanzig 14. Und ähm. Von daher ist auch nicht unbedingt davon auszugehen, dass sich an dieser Situation dort bald sehr viel äh ändern wird. Ähm obwohl der Druck halt der Russen dort noch stark ist, gelingt es mittlerweile der Ukraine nicht nur die Position zu halten, sondern an verschiedenen Stellen. Die Russen auch schon wieder ein bisschen zurückzudrücken. Warum ist das so? Das hat vor allem damit zu tun, dass dass die Ukrainer vor. Ein, zwei Monaten auch in zunehmenden Maße darüber angefangen hat zu reden, dass sie eine. Offensive eine Gegenoffensive vorbereiten. Eine Gegenoffensive im einer südlichen Front, also auf die Stadt Rasson. Das ist ja die äh Region, die die Russen zu Beginn sehr schnell haben einnehmen können, was sicherlich auch eine konkrete militärische Niederlage der Ukraine am Anfang des Krieges wahr. Dort konnten die also von der Krim aus sehr schnell vorstoßen. Haben dann den äh den Fluss dort äh schnell. Überwunden und äh dort eben ja ein Teil der südlichen Ukraine eingenommen, der äh. Westlich dieses Flusses liegt, ne oder von der Flussströmung aus gesehen auf der rechten Seite. Und äh während die Russen dann versucht haben über die Schlüsselstadt Nikolaiw äh in irgendeiner Form sich den Weg Richtung Odessa zu bahnen, konnten sie dort also gestoppt werden und. Seit äh ja einem halben Jahr ist da die Frontlinie relativ stabil gewesen, Ukraine konnte also mehrfach die Angriffe aus dann, und das Ganze war so ein bisschen eingefroren. Man hat sich da auf einzelne Scharmützel ähm weil es bei einzelnen Scharmützeln. Belassen und man wusste nicht so richtig, ob sich da noch irgendwas groß ähm tun wird. Aber durch die Ankündigung dieser Offensive. Dann die Russen irgendwann kalte Füße bekommen. Weil sie eben auf gar keinen Fall Herrsson hergeben wollen, weil das natürlich für sie nach wie vor eben der Brückenkopf sein könnte für einen weiteren Vorstoß in die Ukraine. Und ähm haben dann angefangen Truppen zu verlagern aus dem Donbass. In diese Region, über diesen Fluss äh hinweg, um dort ihre Verteidigungsstellung zu verstärken, Ja, aber zu dieser ganzen Offensive kam's erst mal irgendwie nicht. Also es war Generell so ein bisschen die Frage, warum erzählt überhaupt die Ukraine so viel dadrüber, weil letzten Endes in so einem Krieg, wenn man irgendwie eine Offensive startet, das Letzte, was man tut, ist halt irgendwie das anzukündigen. Ah wir werden euch gleich da angreifen und ähm mittlerweile. Zeigt sich, dass das wohl eine ganz interessante Kriegslist gewesen zu sein scheint. In der Zwischenzeit hat sich die Ukraine vor allem nennenswert verstärkt. Einerseits durch westliche Waffentechnik. Vor allem zu nennen das Heimaß äh Raketensystem, einmal es steht äh letztlich für eine. Mobile Raketeneinheit, die einerseits sehr weit schießen kann, aber andererseits auch unfassbar ähm präzise ist. Da kann man also Ziele wirklich auf den Meter genau treffen und eben bis zu 70 Kilometer überbrücken. Das Ganze ist halt auf ähm ja Radfahrzeugen montiert und lässt sich sehr schnell in Stellung bringen und vor allem, nachdem man geschossen hat, auch sehr schnell wieder verstecken, sodass die Russen eben auch wenig Möglichkeiten haben hier den, der Raketen zu detektieren und auf einen bestimmten Abschlussort zurückzuführen in nennenswerter Zeit, sodass wenn sie also überhaupt in der Lage sind, den Abschussort zu detektieren. Und dann in irgendeiner Form ihre Atelier Artillerie drauf äh lenken wollen, dass sie dann einfach überhaupt gar nicht genug Zeit haben, weil die sind dann schon wieder weg. Gesehen davon, dass durch diese hohe Reichweite sich diese äh Fahrzeuge ohnehin vermutlich außerhalb der Reichweite der normalen russischen. Artillerie befindet. Ja und damit haben die äh Ukrainer sowohl im. Süden als auch im Osten dann doch erstaunliche Fortschritte erzielt, denn sie haben. Primär Munitionsdepots, Command und Control. Also wo halt in irgendeiner Form operativ der Krieg geplant wird, ja äh gesteuert wird. Geleitet wird ähm und Tanklager und Ähnliches in. Attacke genommen und das hat äh mit dem dazu geführt. Die Russen gezwungen waren, ihre ganzen Munitionslager sehr viel weiter ins Hinterland zu verlegen. Was natürlich, bedeutet, also abgesehen von dem reinen Munitionsverlust, der natürlich durch die Zerstörung dieser Lager erfolgt, dass äh auch die ganze Logistik eben noch schwerer wird, weil das bedeutet, die ganze Artillerie noch sehr viel längeren Wegen, auf ungesicherten LKWs quer durchs Land gefahren werden. Das dauert lange, das hat nicht so eine hohe Kapazität und die sind natürlich auch deutlich weniger geschützt. Das heißt, auch, lassen sich im Idealfall auch noch angreifen und damit kann man sagen, ist diese ganze Offensive im Donbass. Zwar nicht zum Erliegen gekommen, aber die Anzahl der Artillerie äh Schüsse und die Anzahl der Vorstöße und konkreten Angriffe und vor allem natürlich auch dann die entsprechenden Fortschritte, die waren dann einfach deutlich abgesenkt. Und das hat dann dazu geführt, dass die Russen, während sie halt auf der einen Seite ihre ähm Staatstruppen dann in den Süden verlagert haben ähm vor allem diese Privatarmeen, diese Wagner Group dort äh aktiv war, damit sie da irgendwie auch nicht so hohe Verluste erleiden. Zumindest nicht Verluste erleiden an offiziellen Soldaten eben diesen Söldnern, die halt der russischen Öffentlichkeit dann im Zweifelsfall auch total egal ist.

Pavel Mayer
0:12:00
Tim Pritlove
0:12:46
Pavel Mayer
0:13:41
Tim Pritlove
0:15:08

Dann nahm aber die Sache auf einmal Fahrt auf, weil es passierte äh etwas extrem Unerwartetes. Nämlich dass es auf einmal extrem gezielte und für die Russen desaströse Angriffe gab auf der Krim. Die Krim ist ja bisher eigentlich vom Kriegsgeschehen noch überhaupt nicht tangiert gewesen. Aber ähm auf einmal gab es eine mächtige Explosion auf einem der äh Militärflughäfen. In ähm weiß ich gerade nicht mehr ganz genau, wie der Ort äh hieß, äh. Novofedo RIFK war das glaube ich, genau und ja, dort gab's auf einmal riesige Explosionen. Getroffen wurden zahlreiche Militärflugzeuge der Russen, und äh getroffen wurde sozusagen auch die Volksseele, die paar Kilometer weiter am Strand ihren Urlaub verbrachte, die Krimis ja auch ein beliebtes Urlaubsziel für viele Russen. Auf einmal sahen sich diese ganzen Touristen mit dem Krieg konfrontiert von dem sie ja bisher äh dachten, dass es ihnen vielleicht gar nicht gibt. Ja und das war äh für die Russen ein echtes Problem. Einerseits war natürlich da der Verlust an Material äh enorm war, aber das eben auch auch auf einmal die Russen in einem Bereich angreifbar und verletzlich waren, indem sie vielleicht selber so nicht äh gerechnet haben. Die äh Touristen haben daraufhin in Scharen die Krim äh verlassen. Da gab's dann. Interessante Videos von äh Leuten, die dann über diese Kehrbrücke, das diese neu gebaute Brücke zwischen äh Russland und der Krim. Äh ja äh versucht haben, ihm die Krim zu verlassen und ähm. Da gab's dann riesige Staus und das war irgendwie alles ein großes Drama, weil alle jetzt irgendwie Angst hatten jetzt. Brennt gleich die ganze Krim und dann will man dann vielleicht nicht unbedingt Urlaub machen.

Pavel Mayer
0:17:25
Tim Pritlove
0:17:51
Pavel Mayer
0:19:29
Tim Pritlove
0:21:30

Das ist richtig. Also was ist auch immer dann genau war? Es war so oder so ein klarer militärischer Erfolg für die Ukraine und hat eben gesamte Logistikkette angegriffen und das war halt auch der Sinn der Sache. Ja und das leitet jetzt alles auf die aktuelle Situation, ähm über. Nämlich die dann tatsächlich eingeleitete Gegenoffensive, die dann äh von der Ukraine auch offiziell bestätigt wurde. Sie haben generell äh gesagt, so wir werden da jetzt mal nicht so viel zu erzählen. Aber äh auf dieser Frontlinie in, äh Region, die jetzt mal nicht so äh kurz ist, also das sind so, was weiß ich, glaube ich, so 2fuffzig Kilometer Frontlinie, die äh von der wir hier äh sprechen. Und äh vor einer Woche haben Angriffe mehr oder weniger auf der vollständigen Länge dieser Frontlinie begonnen. Das heißt, äh auf einen Schlag sind die äh Ukrainer an und da gibt's dann jetzt eine sehr unterschiedliche äh Zählungen. Man könnte sagen, es gab so zwölf verschiedene, Vorstoßbereiche, die sich vielleicht so grob in drei oder vier Schwerpunkte einteilen lassen, sowohl äh an den beiden äußersten Frontlinien als auch in der Mitte, glaube ich, lag so ein bisschen so ein Schwerpunkt. Und ja, was bedeutet das jetzt? Hm erstmal die Situation nochmal. Die Russen haben jetzt über einen längeren Zeitraum Truppen abgezogen in größerer Menge und über die Brücken. Über diesen Fluss in diese Region gebracht und dort eben ihre Stellungen ausgebaut. Dann haben aber die Ukrainer angefangen mit ihren Haimas-Raketen oder den amerikanischen Halmasraketen gezielt genau diese Brücken. Äh anzugreifen und derer gibt es eigentlich nur, zwei. Direkt bei der Stadt Rasson gibt's diese Antonowski äh Brücke. Das ist eine relativ große Brücke, lange Brücke, die eben über diesen sehr breiten Fluss führt, und ein wenig äh flussaufwärts bei Nova Kachowka gibt es einen Staudamm. Der natürlich etwas delikat zu bespielen ist, aber durch diese. Hochpräzisions Raketen, es ist den Ukrainern gelungen eine kleine Brücke am Anfang dieses Staudamms wo also wo noch nicht wirklich gestaut wird, also wo nicht die Staumauer ist, sondern wo nochmal so ein.

Pavel Mayer
0:24:20
Tim Pritlove
0:24:22

Kanal, der sozusagen dafür äh sorgt, dass eben da auch Schiffe durchfahren können, so eine so eine Schleusensituation. Und diese Schleusenbrücke, die wurde also gezielt mehrfach angegriffen jetzt vor ein zwei Tagen gab's auch äh erste Bilder, die zeigen, dass äh der eine Teil der Brücke, der da wo die eigentliche Straße ist wohl komplett eingestürzt ist und der andere Teil, da wo die Bahnlinie verläuft, ist zumindest extrem äh beschädigt worden. Worten über diese Brücke können keine Verstärkungen mehr eingefahren werden und genauso sieht es bei dieser großen Antonowski-Brücke aus die zwar nicht komplett eingestürzt ist, aber die zumindest so massiv beschädigt wurde. Auch da gab's jetzt grade neue Bilder. Da sieht man also auch aus der Ferne schon eine erhebliche Zerstörung. Und man kann davon ausgehen, dass beide Brücken einfach nicht mehr geeignet sind, schweres Gerät rüberzufahren. Sprich. Eine Versorgung mit schweren Gerät ist nicht möglich. Russen haben dann versucht verschiedene Ponton-Brücken und Fähren aufzusetzen, die dann aber in der Folge auch bombardiert wurden und man kann davon ausgehen, dass einfach die Fähigkeit der Russen in irgendeiner Form die Versorgung mit schwerem Gerät oder vielleicht auch nur mit äh anderen logistischen Material durchzuführen, dass die also. Nachhaltig äh eingeschränkt wurde. Dazu kommt, dass auch noch eine dritte Brücke. Ähm angegriffen wurde, die aber nicht über diesen geht, sondern das ist dieser ähm Fluss. Das ist quasi so ein Myander, kleinerer Fluss. Diesen ganzen russischen, also von den Russen äh eingenommenen Bereich so knapp in der Mitte teilt. Der also auch nochmal ein nennenswertes Hindernis ähm für die Russen darstellt beim hin und her von Material und äh Truppen. Es gibt da zwar mehrere Brücken. Aber wohl nur eine, die so richtig schwerlast-tauglich ist. Die anderen Brücken sind alle ziemlich altrostig, klein oder generell nur für geringe Gewichte äh gedacht oder liegen dann wiederum so weit im Norden, dass das dann äh mindestens also einen riesigen Umweg äh darstellt, beziehungsweise das auch schon so in diese Gebiete kommt, wo eben jetzt die Ukraine reindrückt. Sprich wir haben jetzt die Situation sehr viele Truppen im Land. Keine weitere Versorgung aus dem Süden möglich, also nur über Flugzeuge, aber das bedeutet eben. Einerseits, dass die natürlich gefährdet sind, beziehungsweise dass einfach die Kapazität äh nicht ansatzweise an das rankommt, was man jetzt mit großen Konvois erreichen kann und die sehen sich eben jetzt einem Angriff, auf einer 250 Kilometer Front äh entgegen die. Im Prinzip jetzt so gestaltet zu sein scheint, dass die Ukrainer überall angreifen. Jetzt nicht versuchen, mit aller Macht. So weit zu kommen wie es irgendwie geht, weil das würde dann erhebliche Verluste bedeuten, ne? Es gibt ja diese Einschätzung, dass wenn man angreift, dass man dann immer so das Dreifache an Material äh und Personal zum Einsatz bringen muss als die Verteidigende äh Seite.

Pavel Mayer
0:27:53
Tim Pritlove
0:28:08

Das haben ja die Russen dann in äh auch äh gehabt, das Problem, dass die Verluste da wohl extrem hoch waren. Und das ist natürlich nichts, was die Ukraine möchte, sondern ich denke, es geht hier um etwas. Anderes, also was ich zumindest so abzeichnet, ist die Strategie ist, man greift überall an. Man ist in der Lage, die erste Verteidigungslinie oder ist, man war in der Lage wohl an vielen Stellen, wenn nicht allen die erste Verteidigungslinie zu. Überlaufen, das jetzt nicht besonders verwunderlich, weil die erste Verteidigungslinie ist halt auch eine relativ dünne Linie, ja, also wo, zwar Leute stationiert sind, aber wo eben jetzt nicht unbedingt das schwerste Gerät ist, sondern im Prinzip beobachtet wird und zurückgeschossen äh wird. Wenn irgendwelche Vorstöße dort festgestellt werden, aber wenn man da eben massiv vorgeht, dann kann man die eben schnell überlaufen und dann. Wird einfach geguckt, okay, wo sind denn jetzt hier wirklich die Widerstände? Wo sind die Russen unter Umständen schlecht aufgestellt? Dort verstärkt man dann wiederum den Angriff, während man sich an anderen Bereichen, zurückhält oder vielleicht auch nochmal zurückzieht, um die eigenen Verluste eben im Griff zu halten, Russen sind sozusagen auf der gesamten Breite dieser Frontlinie beschäftigt in irgendeiner Form der ganze Zeit drüber nachzudenken, wo droht denn uns jetzt wirklich am meisten Gefahr? Das heißt, sie müssen überall präsent sein und sie müssen natürlich dann auch, um verteidigen zu können diese ganzen Standorte auch weiterhin mit Munition versorgen und äh mit allem anderen, was so, Soldaten so brauchen versorgen. Ich meine, mit der Versorgung der russischen Truppen sieht's ohnehin nicht besonders gut aus, aber die Situation verbessert sich für die äh sicherlich an der Stelle überhaupt. Durch die Trennung noch durch diesen Fluss in der Mitte und die entsprechenden unterbrochenen Brückenverbindungen wird es dann insbesondere für diesen östlichen Teil wohl extrem schwierig. Sollte es jetzt den Ukrainern gelungen gelingen in irgendeiner Form einen Durchbruch, vorzunehmen und diesen Bereich dann auch zu teilen, dann äh könnte es für die russischen Truppen so richtig bitter werden, weil die dann einfach am Ende keine andere Chance haben als sich zurückzuziehen. Und das scheint mir so ein bisschen die Strategie zu sein, die sich jetzt hier abzeichnet. Das heißt, man greift an, man greift aber nicht. Super massiv an, man beschäftigt die Russen und man trocknet sie im Prinzip aus. Einfach nicht mehr in der Lage sind, jetzt hier in irgendeiner Form weitere Verstärkungen zu liefern und eben auch nicht diese Truppen zu füttern oder eben auch nur mit Munition nennenswert zu versorgen, so dass das eben jetzt so ein Abnutzungskrieg ist, in dem vor allem die Ukraine die Offensive übernommen hat. Das ist nämlich jetzt sozusagen das Neue an der ganzen Situation Bisher hatten wir Phase eins. Russland greift Kiew an, die Ukrainer müssen verteidigen. Das haben sie dann gewonnen. Phase zwei, Russland greift im Donbass an und unter großen Verlusten musste die Ukraine verteidigen, aber immer hat sozusagen Russland bestimmt, was jetzt das nächste Krisengebiet ist und jetzt hat sich der Spieß insofern umgedreht, als dass die Ukraine jetzt bestimmt, wie sich Russland zu verhalten hat und ihnen eine Menge der Optionen sich zu verteidigen an der Stelle äh genommen zu haben scheint. Sodass es eben durchaus sein kann, dass wir jetzt hier über einen Zeitraum von eins, zwei äh Monaten ähm, Erfolge sehen können, die vielleicht nicht unmittelbar sich jetzt in großmessbarem Landgewinn niederschlägt. Aber eben in so einem strategischen Gewinn, als das einerseits Russland seine ganzen Truppen dort geparkt hat, nicht mehr zurückführen kann ohne Weiteres. Auch nicht verstärken kann und dass sie äh sozusagen in so einem Abnutzungs äh Krieg immer schwächer werden, was dann eben die Ukraine in zunehmenden Maße ausnutzen kann.

Pavel Mayer
0:32:20

Glaube ist hilfreich, sich auch vor Augen äh zu führen, mhm, wie lange die Russen gebraucht haben, um zum einen äh ja Marienpol äh. Zweieinhalb Monate gedauert, am Ende äh die Gegend zu besetzen oder auch jetzt der Vormarsch dann. Auf äh da und so, der da zum Stillstand gekommen ist, um um dort auf dem Donbass voranzukommen ist zu dem Punkt ja fahren auch nochmal drei Monate. Insofern kann man jetzt nicht erwarten, dass die Ukrainer jetzt in einer Art Blitzkrieg ja in drei Tagen plötzlich äh äh Kerlsong befreien, zumal sie auch nicht so kämpfen können äh wie die Russen das getan haben, die ja mit massivem Einsatz von ja dummer Munition alles plattgebombt haben. Das machen die Ukrainer in so machen sie das das das auch. Die haben ja auch noch alte Munition, aber nicht so in die Maße plus dass sie halt auch nicht so rücksichtslos gegenüber Zivilbevölkerung und der möglicherweise dann der Infrastruktur agieren, also ja alles flächenmäßig in Schutt und Asche zu legen können Sie nicht und und wollen Sie nicht und äh wollen natürlich auch nicht jetzt zu viele Leute verlieren, sodass wir schon richtig gesagt hattest. Die Taktik jetzt eher ist. Die Russen mürbe zu machen, bis sie, wesentlichen äh von alleine äh die Stellung äh räumen, so mehr oder weniger ja kampflos dann irgendwann oder. Aber ähm ja insofern ein, zwei Monate, wenn es innerhalb von ein, zwei Monaten gelingen äh würde, jetzt wäre das natürlich ein ein äh unglaublicher Supererfolg, der auch so was wie eine die Wende. Im äh Krieg bedeuten könnte erstmal.

Tim Pritlove
0:34:23
Pavel Mayer
0:34:51
Tim Pritlove
0:36:43

Nach einer Operation aus, die sie sich sowohl überlegt haben und diese langfristig vorbereitet haben, und wo sie äh den richtigen Zeitpunkt abgewartet haben, bis sie halt auf der einen Seite stark genug sind, genug Waffen haben, um das auch äh durchzuhalten und zumindest nicht zurückgeschlagen zu werden. Die Russen da äh zu beschäftigen Dadurch, dass sie halt auch weiterhin mit ihren Heimmaßsystemen eben diese ganzen Munitionsdepots ähm. Ausfindig machen und äh zerstören und dabei sicherlich ja natürlich auch die Unterstützung der lokalen Bevölkerung haben, ne. Ich meine, ist ja jetzt nicht so, dass in jetzt alle konvertiert werden. Man kann davon ausgehen, dass sie auch eine ganze Menge Unterstützer haben aus der Zivilbevölkerung oder eben auch aus äh infiltrierten äh Special Forces, die also weiterhin Standorte der Russen auskundschaften, dann entsprechend zurückmelden und dann äh relativ zielgerichtet dann auch vernichtet werden können. Das ist halt einfach alles nicht schön. Also man äh hört einfach auch so äh aus den ganzen Kanälen einfach die Truppenmoral dort einfach am Tiefpunkt ist dass viele der Meinung sind, dass sie sich also jetzt hier komplett in der Falle befinden und ich meine, ich kenne jetzt keine also keiner kennt, glaube ich, genaue Zahlen, aber so schätzungsweise 20.000 ähm Truppen haben sie dort äh schon versammelt Und das könnte natürlich dann auch ein riesiger Verlust werden für die Russen, weil die können da halt nicht raus. Die können sozusagen nur in Booten über den Fluss äh sich retten oder versuchen zu schwimmen. Aber die können ja auch nicht so ohne Weiteres in in Massen äh zurückgehen. Äh in dem Moment, wo die Ukraine soweit vorgedrungen ist und dann eben auch unmittelbaren Artillerie Zugriff hat auf die Flussregion. Muss natürlich sagen. Die Russen sind natürlich dann immer noch auf der anderen Seite des Flusses so und werden natürlich dort auch Artillerie. Positionieren, das heißt sie werden schon auch in der Lage sein ähm dort verhältnismäßig aus geschützten Positionen heraus zu agieren, aber ähm. Auch das leidet natürlich unter der eingeschränkten Versorgung durch das Hinterland, weil natürlich. All diese ganzen anderen Munitionsdepots in der Krim et cetera auch permanent bedroht sind. Und dadurch, dass äh es den äh Ukrainern auch noch gelungen ist, die Zahl der Kriegsflugzeuge in diesem Gebiet auch noch äh massiv zu senken, kann es durchaus sein. Äh sie in zunehmendem Maße die Lufthoheit ähm erobern können. Also es gibt auch Berichte, dass sie sehr viel dieser. Einsetzen. Das sind sozusagen Anti-Rediation. Also Raketen, die speziell darauf äh optimiert sind Radarsysteme zu detektieren und dann zu zerstören? Das tun sie wohl auch in äh erfrischender Häufigkeit, sodass dann eben diese ganze Luftabwehr in dem Gebiet auch immer schlechter wird der Russen, das muss man, sehen, wie sich das dann ähm zahlenmäßig dann ausdrückt, aber das Ganze kann dann eben äh auch bedeuten, die Ukrainer auch zunehmenden Maße ihre eigene Airforce äh mehr zum Einsatz bringen kann und das ist natürlich dann gerade für das Halten der Stellung in diesem weiten, offenen, flachen Land äh sehr schwierig.

Pavel Mayer
0:40:12

Ja. Noch ein Detail vielleicht zu diesem zu diesen Harmraketen, also zu diesen ja äh. Oder Anti äh Radar äh Raketen ähm. Die geraten so ein bisschen wieder aus der Mode. Jetzt, also sind jetzt nicht so das des Zukunftsmodell, aber es gibt halt eine ganze Menge äh davon und ich denke mal gerade weil das sozusagen bisschen Auslaufmodelle äh äh sind haben die Amerikaner dann auch kein großes Problem damit ähm. Deren ja Vorräte äh dann dann zu liefern, weil der der Punkt ist und sagen ähm, Die Dinger sind halt sauteuer, weil die quasi ja Radar such. Und Empfänger und äh alles Mögliche in sich in sich vereinen. Und ähm jetzt aber dann am Ende auch nicht unbedingt genauer äh sind als äh, jetzt moderne Systeme, wo im Prinzip das Flugzeug. Intelligenz hat, dass das das Flugzeug grade die Intelligenz hat, den den Ursprung ermittelt und dann. Einfach eine Rakete, die sich an den Ort begibt, unabhängig davon, ob, das Radar weiter strahlt oder nicht, sondern man peilt es quasi einmal an und schickt dann halt so eine ja äh Rakete, die dann halt äh nach PS und Initialen Navigation einfach hinfliegt, das ist billiger, das ist das ist Standard, die kann man halt universeller einsetzen gegen alle Ziele und deswegen geht halt mehr der der Trend eben in die Richtung und wieder weg äh von von Hahn, aber für die Ukrainer ist das natürlich super, ähm weil äh die. Haben diese Harmraketen auch äh irgendwie an die die Mix äh rangedrahtet haben dann zwar nicht alle Features, aber ähm. Ja äh gibt's dann wohl so drei, vier verschiedene Missionstypen, äh äh die man damit fliegen kann und ähm. Äh entweder man fliegt äh rum und wartet, dass irgendwo was angeht und äh schießt das dann dann ab oder, so und also das Ding ist, dass die halt diese Raketen müssen halt vorher muss man ihnen auch sagen, welche Art von Radarsignatur sie denn jetzt bekämpfen äh äh sollen so. Was sie halt wohl dann nicht können ist dann in Echtzeit. Ah hier ist jetzt 'ne neue Bedrohung, hier laden wir jetzt das Profil runter aus den, und greifen dann an, sondern was die Ukraine halt machen müssen, dann ist, dass sie das halt vorher auskundschaften, dass ungefähr wissen, okay, da ist und dann stellen sie die Rakete, bevor sie losfliegen auf diese Signatur der äh des Radars äh äh ein, dass sie angreifen wollen und fliegen dann und warten dann, dass das Radar angeht und greifen dann halt äh quasi das Vorbestimmte. Da hatten so ungefähr kann man sich das vorstellen.

Tim Pritlove
0:43:27

So oder so hat aber auch diese Offensive jetzt eine kritische Zeit. Für die Ukraine und das hat damit zu tun, dass wir uns natürlich jetzt langsam dem Herbst nähern. Und dann ist damit zu rechnen in diesem Gebiet, dass dann die Zahl der Regenfälle doch äh deutlich zunimmt, Und das ist in dieser Region aus mehreren Gründen problematisch für beide Parteien in gewisser Hinsicht. Einerseits ähm. Hat das was mit der Beschaffenheit des Bodens zu tun. Das ist wohl eine extrem schlammiger Boden, Der also wenn er nass ist, so extrem saugfähigkeit äh entwickelt, sodass wenn's da mal ordentlich geregnet hat, man mitm Panzer einfach nicht mehr übers Feld fahren kann. Wie das jetzt vielleicht gerade noch möglich ist. Ähm das heißt dann. Kann man im Prinzip nur noch auf den befestigten Wegen fahren, von denen es jetzt gar nicht äh so viel gibt. Diese ganze Region ist eine einzige Agrarwüste, kann man sagen, also nicht Wüste, weil's trocken ist, sondern weil's da einfach fast nichts anderes gibt. Es gibt. Immer mal wieder ein paar Siedlungen und dazwischen einfach riesige Felder. Und dadurch, dass das einfach so einen. Feuchtgebiet ist, ne? Einerseits hast du halt diesen großen äh Fluss und dann eben die Regenfälle, die äh Fluss. Das ist alles sehr fruchtbar, deswegen wächst da ja auch so viel, deswegen ist das auch die Kornkammer Europas. Ähm aber äh um das alles überhaupt Landwirtschaftlich urba, zu machen sind dort eben sehr viele Drainage-Kanäle gezogen worden Das heißt, diese ganzen Begrenzungen, die man auch sieht. Man hat kennt das ja auch aus vielen Videos, was dann immer so diese langen, geraden Streifen, wo so ein paar Bäume äh sind, wo sich dann immer die Panzer drin versteck äh zwischendurch dann eben auch entsprechende Feldwege. Ähm. Das sind dann teilweise eben auch richtige äh Drainagekanäle, die eben sehr breit sind. Also die was weiß ich, so sechs Meter breit und auch ziemlich tief sind und da kannst du dann halt auch mit einem Panzer nicht so ohne Weiteres durch. Also da kommen sozusagen zwei Dinge zusammen. Erstmal die generelle Beschaffenheit ohnehin schon plus eben noch diese ganze Schlammsaison und jegliche äh Offensive, die wirklich mit schwerem Gerät geführt werden soll, wird dann eben für beide Seiten irgendwann im November dann auch, schwierig bis unmöglich werden und dann kommt natürlich der Winter, dann wird's eh nochmal furchtbar kalt, dann mag das zwar alles einfrieren aber dann kann man eben auch keine Gräben mehr ziehen et cetera sprich das gilt dann auch für den Dornbass. Alles was. Bis zum Wintereinbruch nicht geschafft ist, das wird dann wahrscheinlich mehr oder weniger so bleiben, bis dann äh im Februar, März äh sich diese Situation wieder äh etwas entspannen kann. Von daher sind jetzt eben beide Parteien eigentlich drauf und dran. Bis zu dieser potenziellen Selbstverstärkungsphase äh natürlich auch, Fortschritte zu machen und das ist natürlich schon wiederum eine eine Stoppuhr, die den Ukrainern hier im im Nacken sitzt, weil es wäre natürlich. Riesen Erfolg, wie du schon gesagt hast, wenn sie in irgendeiner Form in diesem Gebiet bis dahin diese Oberhand gewinnen äh können, weil das würde der ja dann auch bedeuten, dass sie. Erhebliche Truppen dort abziehen können, weil halt einfach den Fluss zu sichern dann relativ einfach ist, gerade mit den zwei zerstörten. Brücken, da haben einfach die Russen dann überhaupt hätten dann die Russen sozusagen keine Chance mehr in irgendeiner Form vorzustoßen und man könnte das ganze Truppenkontingent, was derzeit dort im Einsatz ist, wieder äh auf die andere Seite der Ukraine bringen sowohl eben die Fronten um äh im Norden oder im Nordosten, äh Situation im Donbass um und äh du nettst dort zu verstärken gegen Angriffe zu führen aber vor allem um, sollte man jetzt mal das so positiv denken, dass es ihnen also wirklich jetzt gelungen sein sollte, Herssoren dann zu befreien oder zumindest soweit in Griff zu kriegen, dass da nicht mehr so viel Truppeneinsatz nötig ist. Dann, es eben auch durchaus vorstellbar, dass die Ukraine ihre Gegenoffensive weiter nach Osten zieht. Äh im Gebiet um also das ist sozusagen. Aufm halben Weg zwischen und dem Donbass, da wo dann äh, der Fluss nicht mehr im Weg ist, weil die Ukraine dann von Norden einfach vorstoßen könnte, dort eine weitere äh Offensive zu starten und dann eben vielleicht die Russen sogar bis zu Krim oder darüber hinaus zurückzudrücken.

Pavel Mayer
0:48:36
Tim Pritlove
0:49:43
Pavel Mayer
0:49:55
Tim Pritlove
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Pavel Mayer
0:50:07
Tim Pritlove
0:50:33
Pavel Mayer
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Tim Pritlove
0:50:40
Pavel Mayer
0:50:43
Tim Pritlove
0:52:14
Pavel Mayer
0:53:08
Tim Pritlove
0:53:40
Pavel Mayer
0:55:04
Tim Pritlove
0:55:12
Pavel Mayer
0:55:13
Tim Pritlove
0:56:11
Pavel Mayer
0:57:57
Tim Pritlove
0:58:29
Pavel Mayer
0:59:53
Tim Pritlove
0:59:57

Zerstört worden, vor allem auch bewusst manipuliert worden, weil die Russen natürlich diesen Strom vor allem in den Süden nach äh in die Krim äh ableiten wollten. Und verhindern wollen, dass eben weitere Stromflüsse äh in die Ukraine gehen, um also dort einfach das Land auch nochmal zu ähm unter Druck zu setzen. Ähm die aktuelle Situation ist äh die, dass dann erstmal die IA, also diese internationale äh Atomenergiebehörde, ähm. Hochgradig alarmiert war, dort eine Truppe hingeschickt hat äh und die sich die Situation angeschaut haben. Da sind wohl auch zwei jetzt noch zurückgeblieben, um die Situation weiter zu monituren. Aber mittlerweile sind durch verschiedene Vorfälle alle Reaktoren abgeschaltet worden, bis auf einen, also da läuft jetzt nur noch der Reaktor, Nummer sechs und der läuft auch nur, um sozusagen das Kraftwerk selbst mit Strom zu versorgen. Weil das wäre dann sozusagen. Das wäre dann sozusagen wirklich äh der Punkt, wo es dann wirklich knifflig wird, weil wenn das äh Kraftwerk nicht selber mit Strom versorgt wird, dann kann sich halt nicht äh kühlen und dann. Dann ist äh will ich sagen gleich Kernschmelzer angesagt, aber das kann dann auf jeden Fall zu äh einem erheblichen Störfall führen. Insofern halten die Russen dieses Kraftwerk eben wirklich da als eine Geisel, weil's einfach militärisch sehr schwierig ist dort äh vorzugehen. Noch ist dieser diese Region für die Ukrainer eben nicht wirklich angreifbar, außer aus der Ferne und das eben auch nur sehr eingeschränkt. Ähm dazu müsste dann eben weiter östlich, nochmal na so fünfzig Kilometer äh. Größerer Durchbruch äh gelingen, aber das ist eben derzeit durch die Konzentration auf die Region, Im Westen äh so überhaupt nicht darstellbar, aber könnte eben dann in der Zukunft vielleicht noch stattfinden. Sollten wir vielleicht mal zu der Energie äh Krise kommen, die. Der Rest von Europa jetzt zu erleiden hat, weil ja die Russen immer mehr das Gas einschränken und Deutschland. Und andere Länder, Italien vor allem und Österreich äh darum bangen überhaupt noch ausreichend, zu haben, um ihren Energiebedarf für Zivilbevölkerung und Industrie äh gedeckt zu bekommen.

Pavel Mayer
1:02:26

Ja Thema Gas, äh so was uns ja gerade in Deutschland besonders umtreibt. Unserer Abhängigkeit und da ging ja jetzt äh so in der letzten Woche die Abschaltung von äh äh Nordstream, eins äh spektakulär durch die Presse und ist auch immer noch. Aktuelles Tagesthema und ähm. Ja äh ich hatte mich dann so ein bisschen darüber aufgeregt, äh dass die Russen irgendwie vorgeben, ja technische Schwierigkeiten und irgendwie Öl was da aus einer Turbine irgendwie raustropft auf äh des des dass da Feuergefahr besteht und es ist sozusagen aus technischen Gründen erstmal abschalten mussten was halt ziemlicher Bullshit ist, weil ich habe mir immer angeguckt ähm was. Ist denn da in dieser Kompressorstation eigentlich installiert und es gibt halt dort, acht Turbinen ja die parallel laufen können plus vier weitere in Reserve ja und ähm. Das sagen auch die Leute von Siemens, die das Ding gebaut haben, äh. Ja, also das Ding kann betrieben werden, ja und so ein bisschen so ein so ein so ein Öleck kann man einfach vor Ort sogar mit Bordmitteln abdichten und das ist jetzt nicht so, ist jetzt eigentlich überhaupt kein Thema. Ähm und ähm so aber wenn man dann jetzt mal äh äh, da es gibt halt äh ja heutzutage im Internet kann man ja ähm sagen den den Fluss, durch die Pipelines quasi in Echtzeit oder täglich zumindest ja sogar teilweise in in in Echtzeit über den Tagesverlauf äh monitoren äh öffentlich, wie viel durch welche Pipeline gerade kommt und da kann man sehen, dass wir aber immer noch äh russisches Gas beziehen. So und zwar über. Über den Übergang über die Ukraine also auf der Zunge zergehen lassen ja, die Russen schicken immer noch, Gas zu uns durch die Ukraine, ja, wo man sagt, hm, Moment mal, äh wo wir ja denken, als erstes wird man irgendwie alles kappen, aber nee, nee, also das Gas über die Ukraine äh fließt halt noch weiter. Und auch über Tox Stream äh kommt auch noch Russisches Gas äh äh zu uns, ja. Nur Nordstream ist halt ähm. Ziemlich äh runter, also die, Haben halt hatten halt erstmal meinen Nordstream eins besteht eben ja auch aus zwei Röhren. Einmal irgendwie äh eine, die nennt sich äh Fluxes, Nord Stream Fluxes und Nordstream Opal sind so die beiden. Von Nordstream eins und da hatten sie eben erst die Luxus äh äh Pipeline den Fluss äh dort auf einen ich sage mal trickle äh, ähm reduziert äh und auch äh ja äh und und Opal und äh dann. Ja äh vor ein paar Tagen äh haben sie halt beide äh komplett abgeschaltet. Also da fließt jetzt gerade null über über äh Nordstream und zu den Mengen, also vorher im August, kann man sagen, war die äh Gesamtmenge aus Russland. Ein Drittel dessen gefallen, was so im März noch geflossen ist pro pro Tag. Und jetzt ohne Nord Stream ist es so, ein Viertel bis ein Fünftel äh dessen, was wir quasi beziehen könnten aus Russland maximal, das heißt wir sind jetzt irgendwo auf fünfzehn bis zwanzig Prozent, runter. Aber äh dass die Russen jetzt so lügen über über Nordstream, sagt mir, äh dass sie möglicherweise vorhaben oder sich die Option einfach gerade offen halten wollen, äh einfach wieder äh Gas zu schicken. Und äh einfach wieder ja Nord Stream hochzufahren, sagen einfach, ja wir haben's jetzt repariert und äh ja äh, läuft wieder, so. Ähm und. Dem räume ich so eine gewisse Wahrscheinlichkeit äh ein, dass sie früher oder später das das Ganze tun werden oder tun werden müssen, äh falls sie nicht äh äh große, große, Schäden vermeiden wollen.

Tim Pritlove
1:07:34
Pavel Mayer
1:07:35
Tim Pritlove
1:07:38
Pavel Mayer
1:07:40
Tim Pritlove
1:07:41
Pavel Mayer
1:07:45
Tim Pritlove
1:09:45
Pavel Mayer
1:11:18

Ja, nee, also diese Pipelines transportieren ja unglaubliche ähm. Unglaubliche Mengen, also äh ja teilweise äh. Die Durchfluss äh Mengen auf den Grafen ja in Gigawatt äh angegeben und äh ja so eine so eine Pipeline ähm so eine von den Nordstream äh Pipelines kann so glaube ich ungefähr vierzig, äh äh Leistung, also entspricht sozusagen einer 40 Gigawatt ähäh Hochspannungs, Leitung äh und die sind typischerweise so zwischen ein und 2 Gigawatt ausgelegt. Also sozusagen eine Pipeline äh entspricht ja 20 Hochspannungsleitungen, ja so ungefähr. Von der Energiemenge, die da durchfließt. 20 bis 30, je nachdem. Und äh ja, Deshalb also da sehe ich weniger das Problem äh sagen im Gegensatz zum Strom, wo wir Transportkapazitätsknappheit haben, speziell nach Bayern äh äh rein äh trifft es halt fürs. Fürs Gas äh nicht so zu, aber der, wie gesagt, der eigentliche. Zu dem zu dem Speicher oder ein Speicherthema äh kommen. Äh also vorgestern hat die EU ähm ja. Noch irgendwie 4740 Gigawattstunden eingespeichert in die Gasspeicher, 189 entnommen. Ähm kann ja es gibt Tabellen, nur ganz für jedes Land und für jeden Speicher in jedem Land kannst du halt genau gucken, wie viel da drin ist, wie viel da äh am Tag rein und rausgegangen ist und wie viel man da maximal rein und. Äh äh rausspeichern kann und äh tatsächlich die die die Speicher haben Europa hat, Speicher, wo man so 11.600 Gigawattstunden pro Tag einspeichern kann. Das ist sozusagen das Maximum, was man da reinpumpen kann und wie gesagt, viertausendsiebenhundertvierzig, also sagen ungefähr ja äh fünfunddreißig Prozent oder so dreißig Prozent irgendwas in der Gegend speichern wir gerade ein pro Tag dessen, was wir maximal pro Tag einspeichern könnten. In Europa und selbst wenn die Russen jetzt das Gas komplett abdrehen würden, also auch das, was aus der Ukraine und über die Türkei äh kommt. Mhm, werden wir immer noch äh in der in der Lage äh äh weiter einzuspeichern, ja. Zwar äh dann, weniger, aber äh, Ja, also aktuell äh kommen aus Russland irgendwo, ich sage mal, von den wahrscheinlich fünf-, sechshundert von den viertausendsiebenhundertvierzig. Gigawattstunden pro Tag, die wir die wir hier speichern. Ja, also die mit anderen Worten, die Abhängigkeit grade von den russischen Gasflüssen ist nicht so groß, wie man das angesichts ehemals 50 Prozent oder so vermuten. Würde das vielleicht der erste Punkt und andere wichtige. Erkenntnis fand ich noch ähm gibt jetzt die ganzen Ländervergleiche, wie welches Land, jetzt grade wie viel eigentlich eingespeichert solle gucken, dann muss er sich auf die Deutschen oder die österreichischen äh, einspeicher äh Raten und aber. Das ist halt alles etwas äh ja ähm missleading ähm also, weil erstens ist es nicht so, dass nur weil das, sich der Gasspeicher in einem bestimmten Land befindet, äh dass sich darin befindliche Gas auch äh dem Land gehört, ja? Das ist der der eine Punkt ähm und dann sind so auch absolute Füllstände sagen halt auch relativ wenig aus, also Österreich beispielsweise hat ein relativ niedrigen Füllstand extrem viel Speicher im Vergleich zum Verbrauch. Das heißt äh österreichischen Gasspeicher werden überwiegend vom Ausland genutzt. Ja äh weil wenn Österreich seine Speicher vollmachen würde dann könnte es zwei Jahre lang nur sich aus den Speichern versorgen. Äh deswegen sind die Speicher aber im Moment in Österreich, auch äh ja eher äh noch geringer gefüllt, wobei die füllen sich jetzt auch gerade stark, aber die sind halt bei 68 Prozent beispielsweise, ja also gehören. Eher zu den äh zu den Nachzüglern beim beim Speicherfüllen und. Es ist natürlich auch zu erwarten, wenn irgendwo das Gas knapp werden wird, dann wird es in Europa. Werden, sage ich mal, äh sprich ähm, man wird also zwischen den Ländern natürlich ausgleichen, wenn irgendwo in einem Land das Licht auszugehen droht, dann wird natürlich äh sagen, wird man da aus anderen Ländern einfach Gas hinpumpen oder Strom rein äh leiten, ja, deswegen, muss man eigentlich äh sagen Europa energetisch als Ganzes betrachten und es bringt relativ wenig jetzt auf die einzelnen Länder zu gucken, wie viel die jetzt äh äh grade eingespeichert haben oder wie lange die sich jetzt, versorgen können, sondern am Ende wird's irgendwo einen Durchschnitt werden und wenn man jetzt den Prognosen. Glaubt und die sind halt auch einigermaßen plausibel. Dann äh ja wird es knapp werden, wenn wenn Russland jetzt äh komplett abschaltet und hängt so ein bisschen daran, wie hart der Winter wird aber ich sehe es eher verhalten optimistisch, gerade wenn ich auf die Zahlen gucke plus das jetzt aktuell zum Beispiel auch die deutsche Industrie. 19Prozent weniger Gas verbraucht als im Vorjahr. Ähm ja äh plus mit äh ich sage mal alle haben sich jetzt schon drauf eingestellt einfach Gas zu sparen habe ich das Gefühl der Kombination aus Sparen und Ausgleich und LNG. Substitution, äh ja wird's natürlich nicht schön werden jetzt auch für die für die Wirtschaft, aber, allein aufgrund des hohen Preises hat sich der Verbrauch auch reduziert, weil so manche Dinge einfach sich nicht lohnen oder man jetzt gerade nicht nicht macht in der in der Industrie ja nicht nur um Geld zu sparen, sondern weil einfach bestimmte Energie intensive Produktion gerade defizitär äh wäre das führt dann auch natürlich zu entsprechenden Einspar-Effekt.

Tim Pritlove
1:18:58
Pavel Mayer
1:19:05
Tim Pritlove
1:19:12
Pavel Mayer
1:20:29

Ja, ja. Ja und meinen anderer Punkt jetzt, wenn man diesen. Gaskrieg oder wie auch immer man das bezeichnet, wobei Russland äh ja bestreitet irgendwie. Einen Gaskrieg zu führen, sondern das sind halt nur leider technische Probleme aufgrund eurer Sanktionen, so ist ja die offizielle Variante. Ähm ja, aber nichtsdestotrotz äh es ist halt klar, dass es so eine Art. Gaskrieg ist, äh der da äh geführt wird, aber äh Russland schießt sich damit einfach massiv selbst in den Fuß, weil äh. Ja, Russland sich quasi in einer Zwickmühle äh befindet an der Stelle. So und zwar. Wenn Sie uns jetzt das Gas abdrehen, was Sie offensichtlich tun, zwar nicht ganz bisher und wie gesagt, vielleicht ja äh schalten sie's ja einfach wieder ein und tun so, als wäre nix gewesen. Ähm aber wenn sie das jetzt durchziehen, wovon Habeck im Moment auch ausgeht, wie gesagt, ich, halt ich gebe Räume, dem eine gewisse Chance ein, dass sie halt plötzlich Nordstream wieder anstellen und alle irgendwie hä, was ist jetzt los? Ja aber wenn sie es jetzt durchziehen gibt's eigentlich nur zwei. Szenarien oder oder sozusagen zwischen spielt sich alles dann zwischen zwei Szenarien äh irgendwo ab dazwischen oder an einem der Extreme und zwar, Ja Das erste Szenario, was ich für das Wahrscheinliche halte, so der Westen und die Welt nehmen wir halt nur moderaten, wirtschaftlichen Schaden. Also ja, wir verlieren ein paar Prozent äh so kleine Rezessionen. Aber ähm ja äh wir kommen da. Halbwegs mitm mitm blauen äh Auge äh davon und ähm, Ja, äh Russland hat dann in dem Fall nur seine Gaseinnahmen. Verloren, ja? Die dann aber teilweise durch die hohen Preise wieder kompensiert werden, aber es ist dann halt nur einfach die die Gaseinnahmen sind weg. So Szenario 2 aber ist, Sie haben Erfolg quasi mit ihrem Gaskrieg und fügen uns schweren wirtschaftlichen Schaden zu und die europäische Wirtschaft fällt in eine tiefe Rezession Dann kann man davon ausgehen, wird sehr wahrscheinlich eine Weltwirtschaftskrise folgen, so und ähm Weltwirtschaftskrise hat, wie der Name wahrscheinlich schon sagt Auswirkungen auf die ganze Welt, also auch auf China beispielsweise und was natürlich auch in jener Weltwirtschaftskrise zu sehen war, immer wenn die Wirtschaft erlahmt. Das haben wir damals irgendwie 2tausend7 in der Finanzkrise gesehen und ähm. Dann bei bei Covid in dem Moment, wo die Wirtschaft sich verlangsamt oder abkühlt, geht halt der Ölpreis in den Keller. Oder generell Energiepreise nehmen ab, weil natürlich hier wirtschaftliche Tätigkeit äh äh runtergeht so, Tass würde also dann äh Russland doppelt treffen. Nicht nur hätten sie dann jetzt. Ja niedrigere. Einnahmen, weil sie kein Gas mehr exportieren, äh sondern der Ölpreis äh würde halt wieder entsprechend in den Keller fallen und das Gas ist ja eigentlich für Russland, eher so ein Nebengeschäft, aber ein signifikantes Nebengeschäft, vor allen Dingen war's halt immer ein sicherer und relativ gut kalkulierbarer Einnahmestrom, nicht so sehr Schwankungen unterworfen wie der Ölpreis, deswegen. Halt auch völlig irrsinnig dieses Geschäft jetzt aufs Spiel zu setzen, ja? Ist halt irgendwie so ein so ein so ein ja Ding. Was ihr einfach permanent sicheres Geld in die Kasse schaufelt und äh ja. Aber ähm nichtsdestotrotz ist es halt nur ein ein Bruchteil, vielleicht ja was zehn, 20 Prozent in der Größenordnung der Öleinnahmen, ja, sind die Gaseinnahmen. Das heißt, die Öleinnahmen sind das eigentliche, äh wo der russische Staat sich rausfinanziert. Und. Wenn die unter 50 Dollar äh äh fallen für Russland äh was halt so 70 Dollar allgemeiner Ölpreis bedeutet, weil die Russen schon im Moment zwischen 10 und 20 Dollar äh äh. Rabatt geben müssen äh auf ihr Öl, weil es sonst ihnen keiner abnimmt. So, weil da natürlich die guten Freunde Indien und China äh äh gerade äh dann äh ja äh natürlich Russland dann nicht den vollen Preis für den normalen Preis zahlen kann man sich dann auch an der Ölbörse angucken. So anderen Worten fällt halt der Ölpreis irgendwo der der was man so, normalerweise als Ölpreis kennt allgemein äh sich WTI oder brennt oder so. Ähm fällt der unter 70 Dollar ungefähr, dann fallen die Russen unter 50 Dollar und dann, äh können Sie keine Gewinne mehr aus dem Ölgeschäft ziehen. Was halt nicht heißt, dass sie nicht noch trotzdem Einnahmen haben, aber die Einnahmen reichen dann nicht aus, um die Infrastruktur zu erhalten und die Leute äh zu bezahlen. Das heißt, sie würden dann die Förderinfrastruktur auf Verschleiß fahren, ja? Ab dem Moment was zwar auch eine Weile geht, aber auf jeden Fall hm ist da äh ja wäre das halt quasi der der doppelte Schuss, also gleich beide Rohre der Schrotflinte irgendwie oder oder in in beide Beine geschossen, ja? So äh wenn äh Russland Erfolg mit dem mit dem Gaskrieg äh hat und weil die Russen. Nicht nicht so dumm sind, wie man manchmal glaubt, wenn man so von außen guckt, was sie was sie tun. So ist mein Gefühl, äh dass sie das äh sehr gut wissen, dass sie halt äh ja und deswegen da mit dem Gas eben keine kein eindeutigen Cut gemacht haben, weil sie eigentlich, des Fürchten, dass sie Erfolg haben mit dem mit dem Gaskrieg. So. Aber jetzt auch nicht einfach nichts tun können so. Dann denken ja dass wir dann denken, dass die Angst davor hätten, also irgendwo, deswegen diese diese Laviererei. Ja, und ein anderer Grund noch diskutierend äh äh wurde, ist, hm, dass wenn Russland jetzt die Förderung einstellt oder massiv zurück. Pferd, dass das zu Schäden an der Infrastruktur führt. Man kann die nicht einfach an- und ausschalten und, gibt mehrere Gründe dafür, aber ein Grund, hm. Dem ja auch erst vor Kurzem klar geworden ist, ist der aber völlig völlig eingängig ist. Äh gerade in Sibirien natürlich ist es kalt und, so Pipelines, insbesondere Öl-Pipes frieren quasi ein, beziehungsweise das Öl friert nicht wirklich, sondern wird, im Prinzip zu Teer, zu so einer Teermasse, wenn wenn das zu kalt wird und lässt sich dann nicht mehr pumpen. Ist die Leitung dicht und. Normalerweise äh es gibt halt deswegen, Heizungen, so im Prinzip ist an fast jeder Pumpstation äh ist dann auch noch mal, sind dann paar Kilometer Heizdraht um die Pipeline verlegt und da wird dann, weiß ich nicht, wann dann ein paar Megawatt an Heizleistung äh reingepumpt, entweder elektrisch aus dem Stromnetz oder manchmal wird dann teilweise äh ja. Auch äh mit ja gut mit dem Öl kann man's eher nicht so beim Gas kann man die Pipelines auch noch mit äh äh selber durch verbrennen ein eines Teil des Kases äh heizen aber der Punkt ist wohl. Wenn so eine Öl-Pipeline grade, wenn die einmal fest ist, gibt es, keine gute Methode, die wieder freizumachen, wenn das Zeugs da drin erstmal hart geworden. Ist. Vielleicht könnte man da Methoden erfinden, weiß ich nicht. Äh ähm aber es scheint im Moment so zu sein, dass es billiger ist, dann eine neue Pipeline daneben zu legen, als so eine eingefrorene äh Öl-Pipeline oder korgulierte Ölpipeline irgendwie, den den den Teer da rauszukratzen, sage ich mal. Ähm oder weiß ich nicht ähm wahrscheinlich, dann Methoden, wenn's nötig wäre mit irgendwie irgendeinen Roboter, der sich dann da durchbohrt und einen Heizdraht hinter sich herzieht, könnte ich mir vorstellen, aber äh so ja äh aber eigentlich äh will man das nicht. Und wir haben ja auch und bei Gas. Eben auch so, dass ich dann bei niedrigen Temperaturen, Hydrate bilden, die dann den Rohrquerschnitt reduzieren, so dass äh die ganze Berechnung, die ganzen Durchflussberechnungen nicht mehr stimmen plus, dass sich halt, Eis, um die Sensoren herum bildet, die dann zum Beispiel den Druck ermitteln und so. Das heißt. Da entgleitet dir plötzlich die Kontrolle über die die den Betriebszustand der Pipeline, weil du keine verlässlichen Messwerte. Ja als Plus. Das dann eben ja bestimmte Ventile oder Verteileinrichtungen oder Ähnliches äh so da. Äh oder äh speziell bei bei dort an Stellen, wo dann Druckminderung oder so stattfindet, ähm ja die Dinger dann auch einfach zufrieren und äh dann sind's auch nicht nur die Pipelines, sondern vor allem auch die Fördereinrichtungen, also sprich die eigentlichen Quellen und da wo es wo es halt rauskommt. Und wenn man die einmal abriegelt, dann äh ja, kann's eben auch sein. Wie gesagt, das Zeugs friert zu und du musst eigentlich ein neu bohren. Dann so und. Das äh ja werden dann halt zusätzliche äh Kosten plus mein, was die Russen ja deswegen tun, ist äh dass sie dann am Ende der der Pipeline gerade Öl ab. Nein Gas abfackeln im Moment, um das alles auch so ein bisschen in Bewegung. Zu halten, aber die Mengen äh sind da nicht sehr groß, aber es kosten natürlich trotzdem auch Geld, so eine Pipeline. In Betrieb zu halten und ähm ich sage mal Öl äh oder oder Gas aus Sibirien. An äh die europäische Grenze zu pumpen, um es da abzufackeln, ist jetzt auch nicht äh äh gerade so toll, obwohl, ausgerechnet, dass das. Wahrscheinlich eher in der Größenordnung von äh ein paar Millionen pro Tag kostet das vielleicht höchstens 20 oder 30 äh äh Millionen, das heißt äh also der Betrieb der der Pipeline oder auch noch noch nicht mal ähm, sodass äh im im Vergleich zum Wert des Gases, was halt nicht verkauft wird, das ist das ist dann der der größte Schaden oder der Wert. Öls. Also sie könnten sie auch sagen wahrscheinlich sich leisten, sie weiter zu betreiben um das am Ende zu verbrennen, aber ja. Schlau ist das nicht. So schlau ist das nicht und dann. Wahrscheinlich gibt's auch wenig Erfahrung dann mit solchen Betriebszuständen oder äh weil ist wahrscheinlich noch nie vorgekommen. Teilweise das dann über so lange Zeit Durchflüsse oder Abflüsse dermaßen reduziert worden. Das heißt, keiner kann wahrscheinlich auch so richtig sagen. Wie schlimm das am Ende wird für die Infrastruktur und ähm.

Tim Pritlove
1:33:31
Pavel Mayer
1:34:10
Tim Pritlove
1:34:36
Pavel Mayer
1:34:41
Tim Pritlove
1:36:29

Das Ganze wirft er jetzt auch noch mal so einen Blick auf die Sanktionen, die jetzt über Russland äh verhängt wurden und das hm. So langsam in den Zeitraum, wo alle damit rechnen, dass die Sanktionen auch Wirkung zeigen. Kurzfristig ist das halt jetzt durch die hm erhöhten Einnahmen, durch die erhöhten Energiepreise äh etwas äh kompensiert worden, aber wo äh Russland mit all dem Geld ja auch nichts anfangen kann, ist beim Einkauf von Hochtechnologie. Bin mir sicher, dass der Schmuggel und illegale Importbereich äh enorm floriert so, aber ob das auch nur ansatzweise das kompensieren kann, was halt äh vorher an Technologieflow nach Russland gegangen ist, das äh darf man dann doch wohl bezweifeln. Das betrifft. Zwei Bereiche, denke ich mal, vor allem. Einerseits halt, um noch mal kurz bei der Energie zu bleiben. Die ganze Wartung. Aber vor allem auch die Weiterentwicklung, technische Weiterentwicklung, Äh all dieser ganzen Pipelines und Förderanlagen ist eben auch zum großen Teil von europäischen Know-How und äh europäischen oder internationaler Technik. Elektronik et cetera ähm abhängig, ja? Nicht ohne Grund waren ja Shell und viele andere dann Energieunternehmen in Russland dort aktiv und die haben sich nun alle zurückgezogen und damit geht natürlich eine ganze Menge Wissen und eine ganze Menge Fähigkeiten und eine ganze Menge Ressourcen raus. Das heißt für die Russen auch schwierig dieses ganze äh diese ganze Energieinfrastruktur, die Produktionsinfrastruktur auch nur ansatzweise weiter zu betreiben, geschweige denn in irgendeiner Form zu managen und auszubauen.

Pavel Mayer
1:38:17
Tim Pritlove
1:38:28
Pavel Mayer
1:38:30
Tim Pritlove
1:38:32

Und äh der andere Bereich ist natürlich vor allem die ganze äh Elektronik und das macht's ihnen natürlich jetzt auch schwer ähm Waffentechnik, nachzuproduzieren, also verschiedenste Systeme stehen schon so im Verdacht äh. Sozusagen nicht mehr verfügbar zu sein, also Cruise Miss Highs et cetera, ferngelegte äh Raketen und auch diese ominösen. Äh Raketen, die auch arschteuer äh sind und eben einen extrem hohen Elektronikbedarf haben. Das kann Russland alles gar nicht mehr bauen. Die haben schon Probleme jetzt in irgendeiner Form Panzer noch nachzuproduzieren. Das wird sich natürlich jetzt äh auswirken. Ist, glaube ich, in Russland irgendwie um 75 Prozent runtergegangen, weil sie eben auch hier einfach die ganzen Komponenten nicht mehr bekommen. Da haben wir ja schon die europäischen Automobile äh Herstellerprobleme an alles ranzukommen, aber in Russland fällt das einfach jetzt, komplett aus und das wird natürlich auch nicht unbedingt dazu beitragen, dass sie diesen Krieg besser führen können. Also jetzt einfach, was die konkrete Pro-Es betrifft, überhaupt erstmal Gerät äh wieder ins Land zu bekommen oder die Ausfälle, äh die real sind, auch nur ansatzweise zu kompensieren. Verschiedene Schätzungen. Keiner weiß das so ganz genau, was Russland bisher an Material tatsächlich eingesetzt hat, aber ich denke man kann äh schon davon ausgehen. Bei dem. Hohen Feuerrate, die sie ähm zum Einsatz gebracht haben, sowohl ihre Munitionsdepot schon extrem gelehrt sein dürften. Ich habe so Schätzungen von 35 Prozent ihrer Artillerie Munitionsbestände ähm gelesen. Das ist natürlich jetzt alles ankonform. Das sind alles nur nur nur Schätzungen und Hochrechnungen und keiner weiß das genau und ich glaube, das weiß noch nicht mal Russland ganz genau. Aber es ist definitiv so, dass sie halt in zunehmendem Maße auf altes Gerät zurückgreifen, sowohl bei den Panzern als eben auch bei anderen äh Fahrzeugen, die holen jetzt irgendwie. Uraltechnik aus der Sowjetzeit äh aus irgendwelchen Lagern, wo überhaupt nicht klar ist, ob die überhaupt funktionieren, inwiefern die äh überhaupt noch fit gemacht werden können, beziehungsweise wenn sie fit gemacht werden, wie fit sie dann für den kommen bald auch tatsächlich äh sind. Ja und äh da sie eben auch in der Autoproduktion äh Produktion von so vielen Dingen ähm jetzt hinterherhängen, denke ich mal in diesem Winter die Situation an der Stelle, was die eigene Produktion betrifft für Russland auch nicht einfacher werden.

Pavel Mayer
1:41:05

Ja ähm mein ich gucke halt mich auch immer. So was was passiert in in Russland eigentlich? Wie ist die Situation denn in in Russland so für den sag mal normalen Bürger und. Im Wesentlichen kann man's eigentlich fast zusammenfassen, dass die Situation in Russland erstmal nicht anders ist als bei uns, nämlich alles ist ein bisschen teurer geworden. So wobei in Russland die Sachen viele Sachen sich stärker verteuert haben als bei uns oder unterschiedliche Sachen, aber erstmal merken wir alle, nur sowohl in Russland die Leute, als auch hier, dass einfach Dinge teurer werden, so von Zusammenbruch, so ist jetzt äh. Kann jetzt weder in Russland die Rede sein noch noch bei uns ja also die Supermärkte sind voll und die Bahnen fahren und es gibt Sprit an den Tankstellen, wenn auch zu ja deutlich erhöhten, äh Preisen im im Moment, aber ja das Stromnetz ist stabil und das kommt aus der Leitung und eigentlich ist es alles, ich sage mal, alles, außer, dass es halt teurer geworden ist und so ungefähr. Ist es in Russland im Prinzip, auch, wobei dort nicht sichtbar ist, dass viele Marken halt verschwunden, sind natürlich IKEA, McDonald's, äh ähm Autos äh gerade sind, haben sich Autopreise haben sich verdoppelt und Neuwagen sind sind sind kaum äh zu kriegen. Also da, merkt man's wohl am meisten und auch Lebensmittel sind teurer geworden und Packungsgrößen kleiner und irgendwie Fettanteil in der Butter wurde reduziert und Soja lauter so ist aber kleine Dinge aber ähm. Ja im Grunde genommen ja plus ein Haufen Leute haben ihre Jobs verloren, aber, unterm Strich äh so ja es ist äh jetzt ist jetzt nicht schlimm in in Russland, ja, also nicht nicht schlimmer äh äh nicht schlimmer, schlimmer geworden äh im Vergleich äh zum vornehmen Krieg als als bei uns für normale Leute, würde ich jetzt äh einfach mal so so einschätzen und äh ja, Russland hat ja auch noch irrsinnig, Reserven an vor allem irgendwie alter Munition und die die hält sich auch, sodass also meine Schätzungen und und und Berechnungen ja auch. Von Experten übereinstimmen würde ich eher sagen, dass Russland irgendwie noch Also das es noch zwei Jahre sind bis hin die Munition ausgeht, aber das andere Ding ist, sie können ja nicht ihre Lager bis irgendwie auf null reduzieren jetzt, weil sie müssen ja noch eigentlich für den Fall, dass dann, die NATO. Ich meine ideal wäre natürlich klar, die Russen verfeuern jetzt irgendwie alles, dann geht ihnen komplett die Munition aus und dann brauchen wir nur noch reinzurollen so und sie haben nichts mehr äh äh aber das wird natürlich nicht passieren so in die Situation werden die sich natürlich nicht bringen und. Äh Russland kann wahrscheinlich auch gerade für jetzt so einfache Waffen wo sich ja seit 100 Jahren nicht viel geändert hat an der Konstruktion. Ähm so. Können die die Produktion wahrscheinlich auch hochfallen. Wir haben Rohstoffe, sie haben die Energie und sie haben wahrscheinlich auch noch irgendwo alte Maschinen äh rumstehen. Einzige Probleme sind wahrscheinlich Leute, also Leute zu finden, Mitarbeiter, aber das wird sich. Also sie können zumindest äh nicht innerhalb von zwei Jahren auch die Produktion so hochfahren, dass es ihnen zumindest an an dummer Munition äh wird's ihnen halt nicht nicht mangeln äh so äh wahrscheinlich auch an einfachen äh Waffen nicht, aber wie schon richtig sagtest, jetzt, Präzisions äh Munition oder ganz äh neue Waffen, da könnt's halt schwierig werden, weil einfach, Russland nicht geschafft hat, eigene Prozessorindustrie äh zu entwickeln hier irgendwie ja äh also gut, aber für manche Waffen reichen auch 20 oder 30 Jahre alte Chips.

Tim Pritlove
1:45:21
Pavel Mayer
1:46:16
Tim Pritlove
1:46:18
Pavel Mayer
1:46:56

Ne, wobei wobei man natürlich auch immer aufpassen muss, äh solche, ich sage mal, Berichte, die auch wenn sie wahr sind und die meisten ich halte sie auch für wahr äh so äh jetzt wirklich zu verallgemeinern äh sind oder für die gesamte Truppe äh gelten, sondern was auch klar geworden ist, ist, dass es da doch erhebliche Unterschiede äh äh gibt, ja äh und das ist halt viele Truppen gibt, ja wo die Zustände erbärmlich sind, aber es ist nicht so, dass die Russen jetzt äh dass das russische Militär völlig disfunktional äh wäre, sondern man merkt ja, hat's schon, dass sie auch denken können und sich anpassen und jetzt nicht nicht völlig irrsinnige Dinge. Tun, also insofern ja äh würde ich eher sagen, wahrscheinlich ein sehr sehr gemischtes äh äh Bild, aber natürlich klar, Motivation, wo soll die herkommen? Zumal hm es wohl auch aus mir völlig unverständlichen Gründen Probleme gibt mit der Bezahlung, deshalb, viele Soldaten unzufrieden sind, weil sie die versprochene Zulage nicht kriegen, äh weil wohl teilweise offiziell die, gar nicht In der Ukraine im Einsatz sind, sondern laut dann offizieller Militärunterlagen, sagen auf Übung in Russland und deswegen die Leute keine sagen Kriegszulage äh äh bekommen, weil äh sie offiziell gar nicht da sind, äh wo sie wirklich sind und ähm ja, das hilft natürlich jetzt jetzt auch nicht unbedingt und das das ist das. Äh kann ich jetzt nun wirklich nicht nachvollziehen, äh dass das ist da dann auch noch am Geld lumpen lassen, weil viele der russischen Soldaten. Scheinen ja durch Geld motiviert zu sein, was ja alles mehr oder weniger Freiwillige sind. Ähm.

Tim Pritlove
1:48:46
Pavel Mayer
1:49:19
Tim Pritlove
1:51:06
Pavel Mayer
1:52:07
Tim Pritlove
1:53:48
Pavel Mayer
1:55:19
Tim Pritlove
1:57:17
Pavel Mayer
1:58:51
Tim Pritlove
2:00:36
Pavel Mayer
2:02:17

Ja, also ich fand jetzt für die Frage sagen sowohl im Westen. Als auch äh in in Russland, insbesondere in Russland herrscht immer noch in den Köpfen. Vor, so der Gedanke, Russland kann eigentlich nicht verlieren. Ja, es ist also gerade für die Russen ist es in den Köpfen völlig ausgeschlossen, dass sie gegen ein Land wie die Ukraine, verlieren könnten. So und auch im Westen in den Köpfen, ich meine, war ja am Anfang gehen ja alle davon aus, so eine Woche, dann ist die Ukraine platt, auch inzwischen hat man jetzt Hoffnung geschöpft aber in vielen Köpfen ist auch der Gedanke, dass Russland verlieren könnte, so ist irgendwie schwer mit lang gehegten Überzeugungen zu vereinbaren, so von sagen wir mal Erinnerungen an die alte, große, mächtige Sowjetunion, die irgendwie aber doppelt so viele Leute äh hatte wie Russland äh äh heute und irgendwie fünf Mal so starkes äh Militär und so. Das ist irgendwie immer noch in den Köpfen drin und auch wie gesagt auch gerade in in in Russland äh ja herrscht quasi so ein Unbesiegbarkeitsmythos. Und, der Krieg wird halt erst dann zu Ende gehen, wenn äh ja auf der einen Seite in Russland äh so vielleicht sich die Überzeugung äh langsam einsickert in die Köpfe, dass man vielleicht doch verlieren könnte oder am Verlieren ist äh so, das ist quasi eine Sache und im Westen. Wäre es eben auch wichtig, dass das da in vielen Köpfen dann ebenfalls die Überzeugung, Einsätze zu sagen, hm ja die Ukraine kann schon gewinnen und auch vielleicht ein bisschen die Angst davor, dass Russland verlieren könnte. Äh ja ähm so ein bisschen zurückgedrängt wird und dass man der Ukraine dann wirklich auch die schweren Waffen und Waffensysteme liefert, die es braucht, um dann eben auch militärisch entsprechend Erfolge äh zu erzielen und im Moment geht es ja in die Richtung, aber äh. Habe nicht das Gefühl, dass wirklich aus sozusagen, dass der Westen irgendwie alles liefert, was er liefern äh äh könnte immer noch nicht so, ja.

Tim Pritlove
2:04:43
Pavel Mayer
2:04:59

Und das das braucht auch immer seine Zeit und äh wie gesagt. Auch schon erwähnt, im Zweiten Weltkrieg war dann auch oder vor dem zweiten Weltkrieg war dann auch als für die amerikanische Unterstützung an England ging und so, ha, warum liefern wir den Engländer nicht. Genug Waffen und so und fahren nicht unsere Industrie hoch und das hat dann damals äh alles auch so zwei, drei Jahre gedauert, bis das in in in Gang gekommen. Ist und das wirklich die Hilfe dann äh wirklich in großen Umfang geflossen ist, wie das hier jetzt sein wird, weiß man nicht. Aber ähm also. Meine Sicht auch eben, weil wie gesagt Russland kann sich nicht vorstellen äh zu verlieren. Ähm so und der Westen zögert halt auch äh so ein bisschen mit, jetzt ja wirklich aus vollen Ohren äh da da in die Ukraine zu unterstützen und ähm. Und das in Verbindung mit, dass die Ukraine ja sagen dann schon mal einen Nachteil quasi bevölkerungsmäßig von 1 zu 3 hat, äh der aber ausreichend war, um die Russen zum zum Stehen zu bringen, aber, um jetzt eben tatsächlich äh diese militärische Stärke. Aufzubauen, diese Übermacht aufzubauen, die erforderlich wäre, um äh die Russen wirklich aus allen besetzten Gebieten äh zu vertreiben. Ähm was ja deren Ziel ist, äh so dass sehe ich, wiederum auch in absehbarer Zeit nicht nicht wirklich. Das heißt, das Beste oder Maximale, worauf die Ukraine hoffen kann, ist eben in der Kerston äh Region. Erfolgreich zu sein und äh wenn das der Fall ist glaube ich ähm wird es erstmal auch wahrscheinlich wenig Bewegung geben, weil dann die Fronten erstmal weiter verhärtet äh sein werden und dann ja wird's dann irgendwie weiter in so einen äh Wirtschafts- und Artilleriekrieg äh äh hineingehen mit unterschiedlicher Intensität Und ja sich sich eher weiter verfestigen, kann ich mir vorstellen. Dann natürlich mit äh und ähm. Wovon und im Moment sagen wir mal tickt die Zeit so ein bisschen für die Ukraine. Aber äh so äh durchaus langfristig jetzt über ein halbes Jahr weg oder so kann's durchaus sein dass es dann auch den Russen gelingt zumindest äh ja wieder mehr Zeugs an die an die Front zu zu bringen und auch sich entsprechend anzupassen äh was was hier auch auch auch tun ständig und das ist halt ja irgendwann schwerer werden wird oder sich die Ukraine immer wieder was Neues einfallen lassen muss, um dann äh. Weiter weiter vor äh zu schreiten. Also aus meiner Sicht ja äh gibt es derzeit, ja keinerlei Anzeichen äh äh wirklich, dass das ganze schnell zu Ende gehen könnte. Sondern sich lange, lange hinziehen wird. Und möglicherweise ja gesagt haben Jahre, mehrere Jahre. Ja, es ist im Moment meine Einschätzung, aber klar, überraschende Dinge können immer plötzlich passieren und äh bei Russland. Man nie, da fallen ja halt auch öfter Leute aus Fenstern oder sterben an Herzinfarkten oder Autos explodieren oder andere Dinge. Passieren äh seltsamer Art und äh ja da können sich natürlich auch Sachen ändern und und wie gesagt, das Einzige, was jetzt und da sei nicht nicht nicht leichtfertig. Also im Moment ist grad so eine bisschen in der russischen Politik äh so eine so eine eine größere Unruhephase als eigentlich seit seit Beginn gut. Am Anfang waren sie alle geschockt in den ersten Wochen. Äh. Dann ja für Putin. Ist nach wie vor bei der Bevölkerung äh und auch bei den Sicherheitsdiensten und beim Militär und so ist ist eher der der Mann Nummer eins, sitzt also fest im Sattel. Aber. Es gibt Unzufriedenheit so in. Allen äh Bereichen, gerade bei den Leuten eben auch im im Apparat. So, die wissen so, die das dies ja plus die Oligarchen äh und so, also sie, die Leute sind nicht glücklich in in in Russland. Die wissen, was Sache ist. So und äh ja und. Wohin auch immer, das das das führen mag, aber hm. Ja, so so eine gewisse so ein gewisses, ich sage mal, Restrisiko oder oder Restwahrscheinlichkeit für überraschende Windung. Es ist auch immer da. Aber wenn die ausbleibt, wie gesagt, wird uns dieser Krieg erst mal länger erhalten bleiben.

Tim Pritlove
2:10:29
Pavel Mayer
2:11:26
Tim Pritlove
2:11:38
Pavel Mayer
2:13:05
Tim Pritlove
2:13:43
Pavel Mayer
2:15:08

Genau, plus, wie gesagt, dann so die Reiseberichte von, ich sage mal Reisebloggern. Aus aus Russland äh so wo man dann so ein bisschen sehen kann oder Interviews mit Russen auf der Straße oder oder Ähnliches äh. Da gibt's ja eine ganze Menge auch die die aus Russland berichten, wo man einfach mal nochmal ein anderes Bild äh äh bekommt oder ein Bild, wie es denn tatsächlich vor Ort. Aussieht plus was ich noch empfehlen kann, wird es englischen mächtig ist, äh so äh ja, über die Geschichte von von Nordkorea lohnt sich äh wirklich äh sich das mal mal anzuschauen, weil da sind viele Dinge äh drin, die man hier in der Schule oder überhaupt in den westlichen Medien gar nicht so mitbekommen hat, äh wie das denn gelaufen ist, was die meisten kennen, äh Nordkorea nur irgendwie als verarmtes Shithole, aber äh dass das äh tatsächlich mal. Ja äh das sozialistische Modellland war und beispielsweise auch ihr paar äh sozusagen Leute aus Japan umgesiedelt sind äh nach äh Nordkorea, weil die Japaner die Japaner die koreanische Minderheit loswerden wollten und das überhaupt Nordkorea von Japan ursprünglich industrialisiert wurde, als es besetzt war quasi als Kolonie und so. Alles so Details, äh die man, nicht präsent hat und ebenso Venezuela. Ich meine, alles nicht mit Russland direkt zu vergleichen, Aber zeigt halt auch äh ganz gut, wie schnell irgendwo äh. Äh einen einen Land äh einfach die falsche Abzweigung nehmen kann und und und. Voll einfach äh in die Katastrophe läuft und das unabhängig davon äh wie, reich an Rohstoffen äh äh es ist jetzt ist oder äh wie auch immer und äh ja also es kann es kann viel passieren so will ich nur sagen mit mit Russland äh. Muss aber nicht.

Tim Pritlove
2:17:22
Pavel Mayer
2:17:32