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UKW097 Ukraine: Er hat das Memo nicht gelesen

Die Lage im Krieg in der Ukraine und die Reaktion des Westens

Wir haben eine Weile kein Update mehr zur Situation in der Ukraine gemacht und fassen daher grob die Situation und wichtigsten Ereignisse der letzten 6 Wochen zusammen. Wir diskutieren die Problematik der Bereitstellung schwerer Waffen und der generell zögerlichen Haltung Deutschlands im Konflikt, speziell im Hinblick auf das Drohszenario eines atomaren Krieges.

https://ukw.fm/ukw097-ukraine-er-hat-das-memo-nicht-gelesen/
Veröffentlicht am: 5. Mai 2022
Dauer: 2:51:30


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Begrüßung 00:00:31.310
  3. Situation im Südwesten der Ukraine 00:05:36.679
  4. Versenkung der Moskva 00:12:31.467
  5. Transnistrien 00:26:48.952
  6. Angriff auf die Schlangeninsel 00:29:13.410
  7. Situation im Süden 00:31:10.333
  8. Angriffe und Sabotage auf russischem Gebiet 00:37:06.735
  9. Die Ostfront und russische Verluste 00:42:43.085
  10. Mariupol und Asovstal 01:00:44.864
  11. Schwere Waffen für die Ukraine 01:03:22.802
  12. Deutschlands Rolle und die beleidigte Leberwurst 01:29:02.198
  13. Das atomare Tabu 01:38:16.486
  14. Nukleares Mindesthaltbarkeitsdatum 02:00:42.281
  15. Risiko eines Atomkriegs 02:08:50.122
  16. Mögliche Eskalation und Mobilimachung 02:12:58.515
  17. Wie geht es weiter? 02:29:23.445
  18. Fazit und Abschied 02:38:20.276

Transkript

Tim Pritlove
0:00:31
Pavel Mayer
0:00:52
Tim Pritlove
0:00:54
Pavel Mayer
0:01:12
Tim Pritlove
0:01:15
Pavel Mayer
0:02:35
Tim Pritlove
0:04:10
Pavel Mayer
0:04:20
Tim Pritlove
0:04:55

Im Groben, ja? Also natürlich nicht im Detail, das äh kann immer keiner so richtig vorhersagen, wie auch und da wollen wir uns jetzt auch nicht unbedingt jetzt auf die Schulter klopfen. Wir sind nur ganz froh, dass wir's vielleicht nicht. Nicht komplett daneben gelegen haben, wobei es jetzt auch äh schwierig ist, das zusammenzufassen, aber ich würde mal sagen, im Großen und Ganzen kann man sagen, der Widerstand der Ukraine, ist nach wie vor groß. Die Probleme der Russen sind nach wie vor groß, aber die Probleme, die die Russen in der Ukraine schaffen, sind auch nach wie vor sehr groß und ähm da ist noch lange nichts wirklich gut. Es ist halt. Nur alles noch nicht so schlimm, wie es theoretisch hätte sein können. Ja dann lass uns äh doch mal hm auch damit anfangen vielleicht so nach Regionen mh die militärische Lage oder überhaupt die allgemeine Lage ein bisschen zusammenzufassen? Um mal so einen Blick dafür zu bekommen, was eigentlich grade los ist, weil es geschieht ja sehr viel an sehr vielen Orten und nicht jede Meldung, die so reinrauscht, ist einem dann sofort klar, wo jetzt etwas ist oder wo etwas einen Impact hat. Also immer, wenn ich irgend so eine, Twittermeldungen ähm kriege mit, keine Ahnung, die Russen haben jetzt dieses Dorf eingenommen und die äh Ukrainer haben hier äh zurückgeschlagen, Mein erster Weg äh immer zu Google Earth und dann gucke ich mir das mal an was das jetzt eigentlich genau ist und inwiefern. Auch so mit den ähm militärischen. Fortschrittskarten der letzten zwei Tage übereinstimmt, ne? Also weil oft kommen dann Meldungen auch spät und. Ist das in meinen Augen irgendwie gar keine große Meldung mehr, weil das so Fortschritte sind, die eigentlich schon seit längerem klar sind. Geht da immer so ein bisschen hin und her. Das hilft schon so ein bisschen das einzuschätzen. Ich würde erstmal ähm. Nochmal kurz als Rückblick. Also wir hatten ich hatte mit Enno gesprochen. Er war ja da im und das war ja dann der Zeitraum, wo sich die Russen aus dem Norden zurückgezogen haben. Und dieser Rückzug ist. Vollständig gewesen. Das heißt ähm. Belagerte Städte im Norden wie Cherry Heef, äh et cetera und halt alle Dörfer um Kiew herum, die sind dann, quasi in Anführungsstrichen befreit worden. Also dort haben die Ukrainer dann äh. Das Land von den Russen ähm zurückgenommen und die Russen haben sich halt zurückgezogen über Weißrussland beziehungsweise in die entsprechenden russischen Gebiete, die dort liegen.

Pavel Mayer
0:07:32
Tim Pritlove
0:07:34
Pavel Mayer
0:07:40
Tim Pritlove
0:07:57
Pavel Mayer
0:08:40
Tim Pritlove
0:08:51

Ja, es ist jetzt nicht Ruhe, aber dort ist sozusagen zumindest keine Truppenbewegung, uns keine unmittelbare Angriffe durch Artillerie, Feuer et cetera. Die die versuchen halt, ja, strategische Ziele zu erledigen, sprich Bahnlinien, Bahnhöfe, Kraftwerke, Getreidelager, all solche äh Sachen. Aber da kommen wir vielleicht noch drauf. Wollte jetzt erstmal Situationen machen, also Norden ist quasi Ruhe. Dann über etwas überraschend möchte ich erstmal in den Südwesten gehen, weil da ist ja eigentlich gar nichts los. Mit Südwesten meine ich ähm das Gebiet um Odessa. Beziehungsweise westlich davon, sprich. Es gibt ja dort eine Landgrenze mit Rumänien, also so ein Streifen, wo die Ukraine bis an Rumänien heranreicht. Nördlich davon ist ähm Moldau, Moldova. Wo ja die Russen sich auch schon mal so einen Streifen abgeknapst haben. Das ist irgendwie dieses. Ominöse Transnistrien, wo angeblich 1500 russische Soldaten dauerhaft äh stationiert sein sollen, ob's wirklich so viele sind oder vielleicht auch mehr sind. Wer kann das schon so genau sagen? Und na ja, das war natürlich schon auch immer so ein merkwürdiger Ort und wir werden sicherlich nicht überrascht gewesen, wäre es den Russen gelungen. Bis zu Odessa und darüber hinaus vorzudringen in den ersten Kriegstagen, was ja verhindert werden konnte. Hätten Sie sicherlich dort diese Verbindung. Bis äh Transnistrien auch sofort hergestellt und was weiß ich, was sie dann noch getan hätten, ob sie dann auch gleich die Moldau auch noch mit einkassiert hätten. Das hätte mich alles nicht sonderlich überrascht. Ist aber jetzt nicht passiert, aber trotzdem ist das natürlich ein ähm schwieriger Bereich und ähm, Bevölkerungstechnisch, infrastrukturtechnisch ist in diesem Landstrich dort nicht viel los, aber die Russen haben natürlich ein großes Interesse generell an dem Zugang zum Schwarzen Meer beziehungsweise der Ukraine diesen zu versagen. Es gibt westlich von Odessa keine Häfen, aber es gibt da einen ähm. Was ist denn das so eine so ein Flussgebiet ähm wo äh eine Brücke rüberführt? Und das ist quasi die einzige Verbindung zwischen Odessa und Rumänien. Die ist jetzt zerstört worden durch ähm entsprechende Cruise Miss Hall Angriffe der Russen, bisschen unklar, was das so bewirken sollte, das kann alles Mögliche sein, es äh hätte sein können, dass sie damit Waffenlieferungen von Rumänien unterbinden wollen, Getreidelieferungen nach äh Rumänien unterbinden wollen, alles denkbar. Ähm ist auf jeden Fall so, militärisch ist es ein bisschen unklar, weil die Russen einige Probleme haben, ihre theoretische, militärische Macht. Im Schwarzen Meer haben in Form von Schiffen äh auf die. Auf die Ukraine abregnen zu lassen und da gab's natürlich dann überhaupt einen, der bemerkenswertesten Vorfälle vor mittlerweile drei Wochen glaube ich. Wo ja, ist der Ukrainer offensichtlich gelungen ist. Größe und Wichtigste, Kriegsschiff der Russen im Schwarzen Meer zu versenken. Also in in jeder Hinsicht eine bemerkenswerte äh Leistung.

Pavel Mayer
0:12:31
Tim Pritlove
0:12:32
Pavel Mayer
0:12:36
Tim Pritlove
0:13:40
Pavel Mayer
0:14:50
Tim Pritlove
0:15:41

Ja genau, also es gibt verschiedene Storys, die so erzählt werden von denen meines Wissens keine so richtig äh bestätigt wurde, aber wo sich eigentlich alle ziemlich einig zu sein scheinen und was auch die wenigen Fotos, die er dann von dem zerstörten Schiff gezeigt wurden. Über irgendwelche russischen Soldaten in die Öffentlichkeit geraten sind. Äh das scheint das ja zu bestätigen, dass äh offensichtlich die Ukraine ihrem modernsten. Diese selbst entwickelt haben und die glaube ich erst 2018 oder so in Betrieb genommen wurden. Dass sie die zum Einsatz gebracht hatten, die sogenannten Neptun-Raketen und davon haben sie wohl mindestens zwei, losschicken können. Das sind Raketen, die extrem tief über dem Wasser fliegen, die also nur wenige Meter über den Wellen fliegen. Das macht's natürlich für so einen äh Warnradar sehr schwierig, das von Wellen selbst zu unterscheiden. Wobei man sagen muss, es war halt stille See, also offensichtlich war also zumindest auf den Fotos, die man gesehen hat nach dem Anschlag, wobei es nicht genau weiß, wie lange das danach war, war jetzt kein besonders bewegtes Meer. Trotzdem ist es ja nicht wellenfrei und von daher ist das sozusagen schon mal eine Methode, wie sich diese Raketen schützen. Trotzdem könnten sie von den Radarsystemen der Mospa sehr wohl. Entdeckt werden. Es gibt verschiedene Stories oder verschiedene Mutmaßungen darüber, was da passiert ist oder nicht passiert ist. Von, Radar war abgelenkt durch eine Barakta-Drohne und war auf was anderes konzentriert oder das Personal war einfach nicht in der Lage, schnell genug zu reagieren, weil das ja auch alles Prozesse sind, die sehr schnell. Funktionieren müssen und äh in den komplizierten Hierarchiestrukturen, die Russen haben, auch äh auf so einem Schiff. Konnten sie dann einfach nicht entsprechend schnell innerhalb von einer Minute die Entscheidung fällen, was sie dann dagegen tun sollen bis hin zu Einschätzung. Dass diese Neptun-Raketen, grade wenn sie im Tandem fliegen, sogar eine spezielle. Abwehrtechnik am Start haben, dass in dem Moment, wo sie merken, dass sie vom Radar erfasst werden. Untereinander kommunizieren und dann beide gleichzeitig quasi so ein gefälschtes Rasar Radarsignal zurückschicken. Und damit äh dem scannenden Radar vormachen. Es würde sich um ein sehr viel größeres Objekt handeln und wenn dann ein äh Flugabwehr versucht darauf zu schießen, sie dann im besten Fall genau zwischen diesen beiden Raketen durchschießt. Alles nicht bestätigt. Am Ende ist aber das Schiff getroffen worden. Es gab relativ klar sichtbar auf diesen Fotos dicke, fette Einschusslöcher. Im Hauptschiff und. Das war's dann. Also Munitionsdepot ist direkt getroffen worden, ist explodiert. Da sind mindestens 50 Soldaten, bin nicht sogar mehr bei gestorben und weg ist er. Die äh Moskau. So muss man auch sagen, dass, Russian Warship, ja, was ja schon am Anfang auf der Schlangeninsel irgendwie versucht hat, einen Dicken zu machen und dann von den ukrainischen Soldaten mit nur go fuck yourself davongeschickt wurde. UKW berichtete, das ist genau dieses gewesen, Und ja das äh hat sich jetzt halt gefuckt.

Pavel Mayer
0:18:52

Genau und das passierte dann auch noch am nächsten Tag äh als äh diese Briefmarke rausgegeben äh wurde. Wo auf der die Moskau dann auch noch äh drauf war und da gab's dann natürlich auch die tollen äh äh Mehme so mit, äh wo Leute dann an der Briefmarke äh halt ein bisschen äh dann nochmal äh ja das Schiff raus retuschiert hatten, zum Beispiel aus der Briefmarke oder. Das halt äh irgendwie in beim Untergehen zeigt. Ja vielleicht noch ja zu diesem äh zu diesem Neptun, Schiffs Raketen vielleicht noch, was ich halt auch aus alten Werbebroschüren, die noch von vor dem Krieg äh äh stammten über diese Rakete äh gehört habe, war auch, dass sie richtig sagt, dass es auch außerdem auch noch eine äh, Radar absorbierende Beschäftigung hat, also auch einen etwas niedrigeren Radarquerschnitt als jetzt die anderen vergleichbaren ähm, Schiffsabwehrraketen älteren Baujahrs. Wie gesagt, das Flugprofil ist ein etwas anderes, also die anderen äh Flugreiten, sowohl die amerikanischen als auch äh glaube die KH dreißig oder so. Ähm äh die von den von den Russen, die äh gehen halt im Endanflug ähm gehen die halt eher hoch, um dann äh eher von oben anzugreifen, während du schon richtig sagtest, die Neptun das dann eher anders macht und dann niedrig über der Wasseroberfläche Ich habe mir dann außerdem äh nochmal angeschaut, es gibt halt so eine Szene von äh Kriegs äh Simulator Leuten. Gibt da verschiedene auch auch Simulatoren, die die ganzen Waffensysteme recht genau modellieren und die haben dann einfach mal ausprobiert so im Simulator, äh wie äh dass denn äh da abläuft und da kann man äh auch ganz gut sehen, wie gering dann eigentlich die Vorwarn äh Zeit, ist so. Also, Vermutlich wenn es überhaupt auf ihrem Radar aufgetaucht sind, hatten sie ungefähr in der Größenordnung von zehn Sekunden Zeit von dem Moment, wo sie's, im besten Fall sehen konnten, wo jemand den richtigen Knopf hätte drücken müssen, weil Ähm die halt, weil die Automatiken sind halt unzuverlässig, deswegen also äh außer vielleicht in zu bestimmten Zeiten fährt man das halt nicht automatisch, sondern es muss halt dann schon jemand doch noch einen Knopf drücken. Um die Raketen abzuschließen und wie gesagt, dafür waren ungefähr zehn Sekunden ähäh Zeit, so muss man sich das vorstellen.

Tim Pritlove
0:21:43
Pavel Mayer
0:22:42

Ja und ja wie du schon richtig sagst, also diese diese ganzen äh Radarsysteme äh brauchen natürlich auch eine ganze Menge Wartung und Einstellung und Tuning und äh das ist halt alles auch nicht ganz so einfach und wenn vorher dann vielleicht auch noch ein bisschen bewegte See war, damit ähm man ja nicht die ganzen Reflektionen hat wird dann auch gerne was weiß ich dann ähm zu sagen ausgeblendet, was unter zehn Meter Höhe passiert oder 20 Meter Höhe äh so, weil du sonst sonst nichts siehst und vielleicht hatten die da auch einfach nochmal äh sagen so ein Cut-off, aktiv, äh sodass die das möglicherweise überhaupt gar nicht erfasst haben, beziehungsweise ihn das halt komplett durch die Lappen gegangen ist. Wenn die andere Sache ist, dass aber eigentlich ähm auch ein Shift dieser Größe hätte in der Lage sein müssen bei vernünftiger mhm, Ja dann äh Brandbekämpfung Wahrscheinlich hätte gerettet werden müssen, nur dann gab's halt andere Aufnahmen. Auch äh von russischen Kriegsschiffen wie die dort. Rumlaufen die Seeleute und in vielen Bereichen, was weiß ich, im Maschinenraum äh oder so äh saßen die dann halt alle mit nacktem Oberkörper. Rum, was natürlich äh ja auch ein bisschen blöd ist, wenn du irgendwie überhaupt dein dein dein Gier oder deine Klamotten äh äh gar nicht in der Nähe hast zur Brandbekämpfung und dann war's eben auch so, dass bei diesen Aufnahmen nicht jeder an seiner Gefechtsstation saß, sondern im Prinzip war das so, äh da waren zwei Leute, die waren am Arbeiten und dann hingen halt noch fünf Leute drum rum und guckten denen zu und alle waren so am Quatschen, also mit anderen Worten äh das sah jetzt auch nicht. So aus, wie man sich das äh ja vorstellt oder von von den ganzen äh äh Kriegsfilmen oder von manchen Aufnahmen so von einer amerikanischen Brücke oder so kennt, dass alle da auf auf ihre Bildschirme starren, sondern dass das sah da alles eher so ein bisschen, Ja, letzte fairmäßig.

Tim Pritlove
0:25:15
Pavel Mayer
0:25:24
Tim Pritlove
0:26:08
Pavel Mayer
0:26:28
Tim Pritlove
0:26:46
Pavel Mayer
0:27:22
Tim Pritlove
0:27:23

Äh Anti-Tenk-Raketen irgendwie auf so ein Gebäude geschossen haben, auf so einen Eingang und dann gleich wieder abgehauen sind, also das wirkte alles andere als ein koordinierter. Ähm Vorgang und das dann halt auch gleich, diese ganze Situation aus zwei Kameraperspektiven relativ perfekt eingefangen wurde. Wirkte auch schon so etwas äh strange. Also man bekam so den Eindruck, Okay, da soll jetzt irgendwas ähm herbeigedreht werden und dann gab's halt auch wieder ähnlich wie das den Russen dann zu Beginn schon mal passiert ist. Auch so eine Vorabmeldung. Transnistrischen Zeitung, die dann irgendwie von Angriffen auf Transnistrien berichtet und so weiter, die aber, noch vordatiert waren. Ähm also es macht so ein bisschen den Eindruck, als ob da jemand versucht noch irgendwie weitere. Weiß nicht, kriegseintritt braucht man jetzt keine Ausreden mehr für, aber. Ja, weitere Anlässe zu schaffen, um in irgendeiner Form dort die Gesellschaft ähm mitzunehmen. Äh Tatsache. Ist das jetzt schon relativ viele nach Moldawien auch geflohen sind aus Transnistrien, weil sie halt irgendwie Angst haben äh von der Ukraine angegriffen zu werden, entweder weil sie jetzt der Propaganda glauben oder weil sie einfach denken, wenn die Russen von dort angreifen, dass das nix Gutes für sie bedeutet So ein bisschen meine Zweifel, dass Transistreden selbst ein großes Bedrohungspotential ist für die Ukraine, aber es kann natürlich. Kräfte binden, ablenken von irgendwas anderem und äh dementsprechend muss man das auf jeden Fall beobachten, was da äh passiert. Außerdem haben Sie ja dann noch, ähm wo wir noch äh wenn wir Föhn noch mit einbauen können. Es gab ja nochmal einen jüngeren Vorfall. Also diese Schlangeninsel, ne, wo. Dieses Russian Warship go Fuck yourself stattgefunden hat. Die haben sie jetzt auch noch mal angegriffen. Nochmal Landeboote versenkt. Also sieht generell einfach nicht so gut aus für einen seebasierten Angriff der Russen in diesem Gebiet.

Pavel Mayer
0:29:42
Tim Pritlove
0:29:42
Pavel Mayer
0:29:46
Tim Pritlove
0:31:11

Ja ähm dann gehen wir doch mal ein bisschen weiter äh östlich. Das ist quasi das Gebiet nördlich der Krim, wo die Russen ja früh eingefallen sind und sich auch äh ganz ordentlich eingegraben haben, aber eben auch nicht so richtig äh voran äh kommen. Ja dort dieses ähm sehr flussreiche äh Gebiet und. Obwohl sie bei Jazzson halt über den äh ähm Fluss äh rübergekommen sind und die Stadt ja schon lange eingenommen haben und auch immer noch halten können. Ähm sind sie halt im Norden, nicht vorangekommen, also im Norden dieses Gebiets nicht vorangekommen. Denn dann hätten sie die Stadt Nikolaif äh, nehmen müssen, um dort in irgendeiner Form, den äh das andere Flussgebiet zu überschreiten, Wasser von Norden nach Süden geht äh das ist dieser südliche Bug, Ja und ähm da waren sie ja relativ früh vorgestoßen bis nach äh also, relativ ähm weit entfernt schon von äh Jazzhorn, also ungefähr. So 30 Kilometer sind aber dann von den Ukrainern komplett wieder zurückgedrängt worden und jetzt spielt sich das halt alles um äh Kerstin herum äh, ab und da gibt's viele Gefechte und viel Stellungskrieg, aber da geht halt nicht so richtig was voran und auch nicht so richtig zurück. Das ist ja auch so ein bisschen das Thema, was wir gleich im Osten, noch haben werden. Aber ähm, Hier ist noch so ein bisschen unklar, also hier ist halt wirklich so ein Stellungskrieg, so ein Abnutzungs äh Krieg, es wäre natürlich für Ukraine sehr wertvoll, Chasson wieder zurückzubekommen, erstmal um überhaupt erstmal so eine größere Stadt wieder zurückzuerobern, die verlorengegangen ist, weil äh. Auch keine guten Nachrichten aus äh dieser Stadt und es wäre natürlich auch äh sinnvoll zumindest, die Russen an dem, Fluss-Hufer des Dörper schon mal eingegrenzt zu haben, um weitere Vorstöße in den ähm Westen und insbesondere nach Odessa da auch wirklich komplett. Im Griff zu halten. Ist aber nicht so. Dementsprechend ähm ist das hier so ein bisschen Stalemade. Dieses ganze Gebiet ist für die Russen militärisch jetzt gar nicht mal, so super wertvoll, außer dass es natürlich diese Landbrücke ähm nach Osten zu Russland schafft, ne auch ein Aufmarschgebiet. Die Bahnlinien dort sind teilweise sabotiert worden von Ukrainern, also da läuft glaube ich derzeit nicht wirklich viel drüber oder kann nicht viel drüber laufen, weiß ich aber auch nicht die Russen an irgendeiner Form eine Reparaturaktion haben, starten können. Es geht da immer so ein bisschen hin und her und es macht so den Eindruck, als ob die Ukraine dort eine ganze Menge Partisanen äh Krieg auch feiert, also dass sie da. Kleinere Gruppen haben, die sich da undercover bewegen und hier und da immer mal wieder für bisschen Ärger sorgen, aber sie sind eben auch nicht in der Lage die Russen hier nennenswert zurückzudrücken, zumindest schon mal bis zur Krim, schon mal ein Riesengewinn. Stattdessen verlagert sich das Ganze eben so an die Ostfront. Ja und die ist jetzt wirklich sehr schwer zu erklären in einem äh Podcast aber das ist jetzt eigentlich das wo das Hauptgeschehen ist.

Pavel Mayer
0:34:43
Tim Pritlove
0:34:55
Pavel Mayer
0:34:57
Tim Pritlove
0:36:46

Und man kann natürlich auch davon ausgehen, dass Odessa sich mittlerweile eingegraben hat wie äh, Gutes, also da also selbst wenn wenn sie diese Orte noch überrannt bekämen, dann würde es direkt dahinter gleich weitergehen, also das ist äh nicht absehbar, dass es hier irgendwelche Fortschritte gibt. Gut, schauen wir mal auf den äh Osten und der Osten, na ja, das ist halt so eine große Kampfsichel. Das ist jetzt alles ein bisschen äh schwierig zu beschreiben. Man hat halt äh im Norden. Die zweitgrößte Stadt. Die Universitätsstadt, die ja auch sehr früh angegriffen wurde, die aber nie eingenommen werden konnte und ich hab's ja vorhin schon kurz angedeutet, Sharkiw konnte so ein bisschen freigekämpft werden. Also es gibt jetzt nur, wenig, was noch äh in direkter Artilleriereichweite zu liegen scheint. Trotzdem gibt's immer mal wieder noch Angriffe, aber insgesamt kommt die Ukraine hier relativ gut vor und dringt auch ein bisschen gerade so in den in den Osten, im Osten von Sharkif in die Gebiete vor. Das wäre, großer Gewinn, wenn ihnen da was gelingen würde und das macht so ein bisschen den Eindruck, weil das eben auch eine der Hauptversorgungslinien der Russen ist, oben aus dem Ort, Belgorot. Ähm in in den Dornezk. Die haben natürlich auch noch andere Versorgungslinien, gar keine Frage, aber Belgorot war schon immer wichtig und das war ja dann auch nochmal so ein anderer Vorfall. Sie dort vor ein paar Wochen mit wie es den Anschein hatte, zwei Hubschraubern. Eingeritten sind. Also Belgien muss man dazu sagen, ist eine relativ große Stadt, eine relativ große russische Stadt, die na ja äh, 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt. Also da kann man schon mal schnell hinfliegen, ne, nur dass natürlich die Russen auch eine Flugabwehr haben et cetera. Trotzdem scheint es ihm gelungen zu sein, da reinzufliegen und zwei wichtige Standorte anzugreifen, nämlich äh Öl, Benzinlager. Und weiß nicht, was ich noch erwischt habe, ich glaube noch eine ähm. Nicht nur in Lager, sondern auch eine Raffinerie mich äh richtig erinnere, aber das war für schon ein Schock so und überhaupt ist das etwas, was in letzter Zeit häufiger vorgekommen ist. Wahr hat man sich am Anfang, so ein bisschen drauf eingestellt, dass alles so auf ukrainischem Boden stattfindet, ist es den ukrainern in letzter Zeit gelungen, immer mal wieder auch Angriffe auf russischen Boden zu tragen und dann eben strategisch auf äh bestimmte Ziele. Also in dieser Region haben sie dann Eisenbahnbrücken gesprengt. Sie haben äh sehr viele Bitten Streibstofflager. Gesprengt. Sie haben auch Militärstandorte, Munitionsdepots angegriffen, auf verschiedene Arten und Weisen, mal mit Drohnen, mal mit Hubschraubern, mal mit äh Miss Hals Und ähm na ja, zumindest ein wenig den Krieg auch auf russischen Boden getragen.

Pavel Mayer
0:39:54
Tim Pritlove
0:40:17
Pavel Mayer
0:41:14

Ja, also im Nord im Nordosten von Moskau zum Beispiel, Bogozkoile, äh da ist irgendwie ein riesiges äh ja Warenlager, Warehouse äh, auf drei Hektar äh abgebrannt ähm, ja äh dann sogar ja in Permen gab's auch was äh in der Nähe vom Ural irgendwie tausendfünfhundert Kilometer östlich von Moskau. Äh die äh da ist wohl die Fabrik, die halt grad und und äh Raketen produziert äh äh scheint in Flammen aufgegangen zu sein und ja dann äh weitere irgendwie dann in Mittichi irgendwie dreißig Minuten vom Kreml entfernt, ist am 1. Mai auch noch 'nen Tanklager abgebrannt und äh ja irgendwie einen aus den 120 Megawatt Kohlekraftwerk in in äh in äh. Also irgendwie ja, scheint es gerade äh in Russland bemerkenswert äh viele Feuer und ähm. Anderen Katastrophen äh zu geben. Ach ja und und Brücken, wo also teilweise gab's wohl auch noch Anschläge auf das Eisenbahnnetz, wo die Eisenbahnbrücken gesprengt wurden. Ja Vielleicht noch äh sagen noch eine Sache generell äh zur militärischen Situation da. Äh im im Osten. Ähm man bekommt jetzt teilweise äh aus der Gegend Information, welche Truppen, eigentlich dort auf beiden Seiten tatsächlich kämpfen, also welche Einheiten dort äh sind. Da scheint es jetzt mehr äh Informationen äh zu geben, jetzt Fairwo kämpft und ähm zur sagen wir mal, Situationen, was jetzt die Truppenzahlen angeht. Kann man sagen, dass die Ukraine wahrscheinlich etwas mehr Truppen hat insgesamt als die Russen, aber äh die Ukraine muss natürlich trotzdem das ganze Land abdecken. Die kann natürlich nicht äh jetzt äh das ganze Land entblößen. Deswegen. Ist es an den Fronten so und speziell an dieser Front im Osten, dass äh doch die Russen äh eine numerische Überlegenheit haben, teilweise von ja zwei zu eins äh bis drei zu eins. Aber äh das scheint nicht auszureichen, äh um äh äh, wirklich nennenswerte Erfolge äh zu erzielen, aber für die Ukraine ist es definitiv hart. Die kämpfen äh da weiter in in Unterzahl, sage ich mal, also können deswegen natürlich auch nicht wirklich so richtig in die Offensive gehen. Aber äh dafür, dass sie in Unterzahl äh sind ähm machen sie es den Großen da grade im im äh Osten auch ziemlich schwer. Ja, also da ist da da waren die Fortschritte irgendwie immer pro Tag in, ja vielleicht ein paar Kilometer oder so äh sind die da, vorangekommen und dann am nächsten Tag wieder ein paar Kilometer zurückgeworfen worden. Also das ja. Ähm so so sieht das da gerade aus und teilweise hm gab's auch Bilder noch. Von der Front von einem Nachtkampf habe ich einen einen Film gesehen und, äh da war wirklich die Hölle los. Das sah so ein bisschen aus wie im Terminator wenn dort die ganzen Maschinen und überall Leuchtspurmunition und überall Explosion und äh Trümmer und da war wirklich die Hölle los. Da kommt man sich einfach nur vorstellen du dich da jetzt drin befindest in In dieser Hölle, dass du einfach nicht wirklich raus willst aus deinem Graben oder wo du wo du auch gerade drinsitzt äh äh so äh das ist einfach äh ja die die Hölle teilweise oder war, war die Hölle ähm mittlerweile scheint auch dort so langsam sich beide Seiten müssen ein bisschen sparen an an Munition, wobei ausgegangen ist, die jetzt auch noch niemandem, aber ähm teilweise gab gab's da Intensitäten an Kampf, ähm die ja wahrscheinlich fast so mit dem Zweiten Weltkrieg vergleichbar waren, was so die Menge an Explosionen und Geschossen in der Luft angeht. Ansonsten hat man das Gefühl, von den von den Bildern, die man sieht, dass äh dort. Beide Seiten ähm versuchen, zu gucken, wo denn vielleicht irgendwo Schwächen sind. Das heißt, man sieht dann so kleinere Gruppen von Panzern äh anderen Panzerkampfwagen und so äh rumfahren und äh dann eben äh gucken, ob sie auf irgendwo auf Gegenwehr stoßen und das tun sie dann halt erstaunlich oft was wir halt nicht sehen sind sozusagen diese sind so große Panzerschlachten wo jetzt dann 100 oder 200 Panzer irgendwo auf einmal übers übers Feld fahren. Das dafür scheinen beide Seiten äh weder das Material zu haben noch äh ja äh trauen Sie sich auch auch das zu tun, weil Sie wahrscheinlich dann sonst äh in in Nullzeit gigantische Verluste hätten und zwischenzeitlich war's auch so. Dass dann die Meldungen waren, dass die Russen teilweise an manchen Tagen zwischen dreißig, 40, 50 Panzer verloren haben und das ist natürlich gewaltig. Und die Zahlen sind jetzt also die Russen haben jetzt weit über 1000 Kampfpanzer alleine verloren.

Tim Pritlove
0:47:57

Bevor wir jetzt zu sehr da in dieses Aufzählen der äh Kräfteverhältnisse uns da äh verlieren, ich wollte ja erstmal so ein bisschen. Erläutern wie man sich jetzt diese Front eigentlich vorstellen, muss. So und was da jetzt worum jetzt eigentlich gerade gekämpft wird. Also das ist natürlich überall Kämpfe äh gibt es klar. Aber die Frage ist ja, was was passiert da strategisch und mit dem Abzug aus dem Norden und der Wiederverstärkung dieser Ostfront, der Russen wurde ja klar, dass ich eben auch die Strategie ändert. Es hat sich ja auch offiziell so ein bisschen geändert. Erst hieß es ja irgendwie die ganze Ukraine einsacken. Jetzt reden sie von irgendwie Donnets äh und du Hans irgendwie anschließen et cetera. Den Donbass quasi äh in Russland reinholen. Da fehlen ihnen ja noch diese Gebiete und hm. Das spielt sich jetzt halt im Wesentlichen ab, also war es vorher noch ein Kampf um die gesamte Ukraine, ist es jetzt halt eigentlich im Wesentlichen ein Kampf um den Osten. Das Besondere daran ist ja, Das ist ja alles als Kampfgebiet nicht neu. Während das in Kiew alles ein schnelles Überrollen und schnelles Antworten war und ganz anderer Situation stattfand und alles sehr frisch war, ist das ja hier jetzt seit einem Jahrzehnt irgendwie gefühlt ein, Konflikt hat. Das heißt, die Parteien haben sich da schon sehr eingegraben. Die Russen haben halt jetzt sehr viel da reingeworfen und versuchen eben jetzt, der Ukraine, also den östlichen äh Teil von. In irgendeiner Form, sich einzuverleiben, weil dort sind quasi die stärksten und erfahrensten Truppen der Ukraine schon immer stationiert, weil sie halt einfach da die ganze Zeit im Krieg sind. Äh, Zentrum des Ganzen scheint die Stadt Gremma Torsk zu sein und die Russen greifen quasi diesen Bereich. Ähm von, nicht allen Seiten an, aber von Norden und von Süden und von Osten und versuchen halt in irgendeiner Form dort äh einen. Eine Verbindung äh zu schaffen.

Pavel Mayer
0:50:09
Tim Pritlove
0:50:11

Versuchen das irgendwie einzukesseln und ähm kommen da aber auch nur sehr begrenzt bei voran, Weil eben die Situation so ist wie sie ist. Also die Ukraine lässt sich da nicht so ohne weiteres äh verdrängen. Das ist totaler Abnutzungskrieg und es ist, auch letzten Endes ein riesiges ähm Gebiet, was dort. Eingenommen äh werden soll, ne. Also wir reden hier über irgendwie dreizehntausend Quadratkilometer äh dieses ganze Dart äh umfasst, das ist äh weiß ich jetzt nicht genau wie viel das in Saarland ist, aber ist auf jeden Fall mindestens. Ähm genau und ähm ich will jetzt nicht tausend Dörfer aufzählen, die jetzt hier gerade eingenommen werden. Man kann sich da sehr im Detail verlieren, aber grundsätzlich sieht es so aus. Die Rosen kommen voran, aber sie kommen sehr langsam voran. Und sie kommen nur unter größten Verlusten voran. Das ist schon angedeutet, es gibt die Schätzung von vierzig, 50 Panzer Verluste pro Tag. Vielleicht jetzt nicht. An jedem Tag, aber es gab Tage, wo das so war. Und das alles nicht ganz unerheblich, ja, weil auch die Vorräte der Russen mögen groß sein, aber die sind auch nicht unendlich. Warum wir aber jetzt diese Kriegssituation, die du. Angesprochen, als diese Panzer auf freiem Feld et cetera, vor allem nicht haben, ist, dass das Ganze hier an der Stelle vor allem ein Atelierkrieg ist. Das ist auch das, worauf die Russen spezialisiert sind. Das ist quasi ihre billigste Munition und sie haben halt einfach extrem viel Artillerie hinter den Stellungen stehen und. Versuchen einfach, die Ukraine die ganze Zeit aus den Feldern, aus ihren Stellungen rauszubomben. Klappt allerdings nicht besonders gut, weil. Die sich dort eben schon seit langer, langer Zeit und mit großem Wissen darum, wie die Russen vorgehen, tief eingegraben haben. Also die dürften da wahrscheinlich. Ahnung, welchen Abständen, Stellungen haben, wo einfach tiefe Gräben gezogen sind, wo die, was weiß ich, vielleicht zwei, drei Meter unter der Erde rumlaufen und einfach nur bei so einem totalen Volltreffer einer Adrelle äh Atelier ähm. In irgendeiner Form in Mitleidenschaft gezogen werden. Aber ist jetzt auch nicht so, dass die mal soeben da einfach weggeschossen werden können. Jetzt ähm geht das immer so weiter und ähm die große Frage ist natürlich. Was kann da äh jetzt eigentlich gegen getan werden, dass die Russen dort Fortschritte erzielen und in irgendeiner Form dort diese Landnahme abschließen und. Debatte äh kennen wir. Es geht jetzt halt um schwere Waffen. Ja, es geht dadrum, die ukrainische Armee in die Lage zu versetzen. Hier etwas entgegenhalten zu können und der Ruf nach Panzer an, der Ruf nach äh großen Haubitzen Artilleriesystemen, eigentlich nach allem, was sozusagen die Kriegsindustrie bereitstellen kann. Der war ja schon immer sehr, sehr laut und sehr direkt in der Ukraine. Hier wird jetzt allerdings auch klar warum. Denn man kann natürlich in diesem Stellungskrieg. Zersetzend durch Gegenangriffe et cetera, diesen Vormarsch in irgendeiner Form sehr teuer und langsam gestalten und, durchaus absehbar, dass so etwas dann auch äh irgendwann mal einen Feind, der halbwegs rational denkt, äh in die Situation bringt, zu sagen so oh nö. Hier verlieren wir aber echt eine Menge Material. Hier verlieren wir aber echt eine Menge Leute. Das kostet uns ja echt viel Geld. Das lohnt alles nicht. Aber wir haben's halt mit nicht dieser Form der Rationalität zu tun, sondern wir haben halt hier irgendwie mit einem ideologisch äh. Aufgeladenen Kriegsgegner zu tun, der einfach mit seinen faschistischen äh Strukturen mittlerweile einfach jedes Maß verloren hat. Es gibt. Dass dieser Krieg Russland Material. Und Personal kostet in der Größenordnung von einer halben Milliarde US-Dollar. Pro Tag. Das ist jetzt auch nicht nix ja also das kriegt man mal nicht so äh eben gestemmt und der. Dazu kommt halt sozusagen noch der gesamte sonstige wirtschaftliche Schaden, der eben dadurch ausgelöst wird, dass eben die Wirtschaft geschwächt wird durch die Sanktionen, dass die Wirtschaft geschwächt wird durch. Überhaupt die gesamte Situation, da läuft's ja einfach nicht sehr gut und ähm trotzdem macht das jetzt nicht so den Eindruck, als ob sich die Russen da von von solchen Details aufhalten lassen. Ja, dann ist das halt teuer. Dann kostet das halt viele Menschen, dem uns auch egal. Wir wollen hier irgendwie dieses Territorium für uns haben und äh Verluste auf beiden Seiten, spielen für uns äh keine Rolle. Es gibt ja alle auch wirklich dramatische Berichte, abgehörte Soldatentelefonate, wo die dann irgendwie erzählen so, ja, hier eben keinen Bock mehr. Ja, die erzählen uns so, ja. Auf die Frage warum warum geht ihr da nicht mit mit der Luftwaffe rein irgendwie? Warum müssten wir uns hier irgendwie aufm Feld umbringen lassen? Also ja. Ihr seid hier die Consumer Bills, ne? Also es gibt da relativ wenig Respekt vor, den Soldaten tun und die werden halt einfach in ihrer Verderben geschickt. Es ist halt ohnehin Gras zu sehen, wer dort zum Einsatz kommt, also wenn man sich anschaut, es gab so ein paar Stichproben. Geguckt wurde, okay, hier mal so 2tausend ährussische Soldaten, wo kamen die denn eigentlich her? Und wie. Welchem Verhältnis steht diese Region zur Gesamtbevölkerung in Russland? Und dann sieht man das halt einfach der größte Anteil der gestorbenen Soldaten aus Gebieten kommt. Die eben auch zu den wirtschaftlich schwächsten, ärmsten Regionen Russlands gehören. Ne. Da äh an der Grenze zu Georgien. Ist so einer dieser Gebiete oder Boezien irgendwo tief im asiatischen Mittelland, Russlands. Wo die Leute einfach auch. Wenig andere Optionen haben und sich dann halt einfach äh von der Armee engagieren lassen, da irgendwas unterschreiben und jetzt hier verheizt werden. Was natürlich wirklich absurd ist zu sehen, dass also vor allem. Aus so nicht russischen Ethnien rekrutiert wird zum großen Teil und zu einem überbordenden Teil. Ähm in so einem Krieg, der halt eigentlich so einen total russisch-nationalistischer ethnischer Krieg ist. Ähm das äh um's kurz zu Ende zu bringen, die. Anteile von Soldaten, die gestorben sind, die aus Moskau oder aus Sankt Petersburg kommen, äh wo der Großteil der Russen lebt, ja, ist äh entsprechend gering.

Pavel Mayer
0:57:14
Tim Pritlove
0:57:22
Pavel Mayer
0:57:36

Ja, was auch sehr krass ist. Ähm es gibt da unter anderem einen so einen Journalisten in der, Ukraine, der ähm ja Kriegsgefangene interviewt und äh die dann halt äh, zu Hause anrufen lässt vor laufender Kamera, ähm wo ich mir einfach gedacht habe, hm bei eigentlich ist es so völkerrechtlich das zu Kriegsgefangene äh eigentlich nicht irgendwie vor der Kamera parodieren. Darfst oder sollst, sondern aber äh gut und dann ist natürlich dann auch die Frage, ich meine alle haben ihre Zustimmung gegeben so, dann fragt man sich natürlich, na ja, wie wie wie freiwillig ist es denn, wenn ich denn so als Kriegsgefangener. Da bin aber der Hintergrund ist der ähm dass halt äh um. Dann ausgetauscht zu werden, also es finden wohl laufend auch Austausch von Kriegsgefangenen statt. Das läuft so so nebenher grade, aber dazu muss man halt auf die Liste kommen, also beide Seiten überreichen sich halt gegenseitig immer Listen. So Äh und ähm ja und er macht das halt, so, dass er halt dann mit der Kamera das dokumentiert und das filmt und die dann anruft und den Angehörigen teilweise sind da Angehörige bei, die irgendwie schon die Meldung bekommen haben, der ist tot, die schon das Begräbnis geplant haben. Natürlich äh wo sich die Mütter dann natürlich entsprechend freuen. Dass ihr Kind dann doch nicht tot ist und äh in solchen Fällen äh gibt, sie veröffentlichen dann die die Videos, sowohl auf YouTube als auch irgendwie auf auf Telegram und noch in anderen und raten dann den russischen Müttern sich halt dieses Video runterzuladen, um damit dann zu den russischen Behörden äh zu gehen. Zu sagen, hier mein Sohn ist noch am Leben und der ist gar nicht tot. Setzt ihn doch bitte auf die Liste, dass er irgendwie ausgetauscht äh wird. So. Äh so läuft das da ab und die Gespräche sind teilweise sind wirklich krass. Äh so mit Chris und äh dann halt die Mütter ja und sagen ja irgendwie wir sind einfache Bauern und so. Wir haben mit Politik gar nichts am Hut. Und klar, ist natürlich auch ukrainische Propaganda, beziehungsweise die versuchen dann also der Journalist fragt die dann auch die Eltern so irgendwie, aber warum denn überhaupt ihr Sohn jetzt hier ist, so warum denn was sie denn wollen irgendwie, Herr Ukraine und so, ja und dann, kriegst du halt mit, ja die Leute dann ja sagen oh Politik haben wir irgendwie gar nichts am Hut und äh wissen nix und wir gucken auch kein Fernsehen und ähm ja. Also ziemlich krasse äh Nummer, was da so. Auf persönlicher Ebene abläuft und dann jetzt medial transportiert wird wie in keinem anderen Krieg vorher.

Tim Pritlove
1:00:44
Pavel Mayer
1:02:17
Tim Pritlove
1:03:23

Ja, vielleicht mal zur. Zum Vorgehen der der Russen, was so die Strategie betrifft. Also es ist ja personell dort einiges äh passiert. Am Anfang sind sie ja mit vielen Generälen unkoordiniert vorgegangen. Jede Front hat irgendwie für sich gekämpft, weil sie dachten passt schon irgendwie, hat natürlich nicht gepasst. Dann haben sie äh irgendwann umgestellt und das gesamte Kommando unter diesen. Das heißt, den Namen grad nicht äh parat, diesen General, der auch in Syrien äh eine ist ja, der. Jetzt erst dazu gekommen ist, ähm fällt mir vielleicht gleich nochmal ein, aber eben neue Wendung, jetzt kommt eben dieser Grassimov mit ins Spiel, der ist halt eigentlich Head of stuff. Das heißt, der ist sozusagen der Chef von die ganze russische Armee. Und der ist aber jetzt quasi, dediziert damit beauftragt worden, doch jetzt mal bitte diese gesamte Kampagne gegen die Ukraine in irgendeiner Form zur Chefsache zu erklären, Ja, also vorher ist er sozusagen dafür zuständig gewesen, dass die gesamte Armee als solche funktioniert, also überall, immer alles ähm der konkrete Kampfeinsatz war jetzt nicht unbedingt sein Ding und das hat sich jetzt geändert. Dazu ist er in die Ukraine gefahren vor ein paar Tagen, hat sich dort offenbar mit. Führenden anderen generellen, sonstigen Offizieren äh getroffen und zwar in und das ist mitten im Kampfgeschehen. Davon haben offensichtlich die Ukrainer oder die Amerikaner und damit der Ukrainer, was weiß ich, also irgendwie, kam's raus oder wurde bekannt oder zumindest vermutet und dieser Ort. Ist dann gezielt mit Artillerie angegriffen worden, gibt's auch Bilder von. Und dabei seien angeblich irgendwie die Hälfte der Offiziere vor Ort irgendwie gekillt worden und äh das war schon sehr vernichtender Schlag, um ein Haar und dann gab's so verschiedene Berichte, erst hieß es, er ist tot, dann hieß es, er ist verletzt, dann hieß es, er ist nicht verletzt. Keiner weiß, äh irgendwas Genaues, aber definitiv er war irgendwie da und, grade mal davon gekommen. Ja also mit ein bisschen Glück hätte die Ukraine mal eben so den Head of the Army irgendwie auch noch äh gekillt in diesem Konflikt, das wäre natürlich die totale Katastrophe gewesen. PR-mäßig. Aber zeigt einfach mal die Russen irgendwie auch ziemlich desgrade sind, weil es geht einfach nicht voran. Es geht gibt einfach keine großen Erfolge. Es ist einfach alles super teuer, ist alles super kompliziert und ähm selbst wenn sie jetzt Fortschritte machen und selbst wenn es eben für alle. Alle Gebiete, die bisher überrollt wurden und noch gehalten werden, eine große Tragödie ist. Insgesamt, scheinen die Russen zu diesem Zeitpunkt in zunehmenden Maße besiegbar, wenn man denn jetzt die entsprechend korrekte Strategie und Unterstützung für die Ukraine, dagegen hält. Ja und das ist es, damit sind wir eigentlich auch bei diesem Punkt. Internationalen Unterstützung durch die USA, Europa und der Welt äh gekommen und da hat sich ja einiges. Getan. Wir haben ja die Debatte in Deutschland sehr lebendig ähm mitverfolgen dürfen. Allein schon deshalb, weil Deutschland immer vorgeworfen wurde hier, Große Bremser zu sein und irgendwie am wenigsten zu tun, auch wenn ich mir ehrlich gesagt sicher bin, dass Ungarn noch weniger tut, aber Deutschland ist ja nun mal das Powerhaus und Deutschland ist äh nunmal das Land mit der äh faschistischen Vergangenheit, was ich ja hier eigentlich nochmal besonders engagieren sollte, aber aus irgendwelchen Gründen. Läuft zumindest die öffentliche Darstellung dessen, was dort passiert, nicht gut oder es läuft insgesamt nicht gut.

Pavel Mayer
1:06:55

Ja das wollte ich dann tatsächlich mal sagen rausfinden. Ähm. Äh anlässlich äh ja äh der beleidigten Leberwurst-Affäre äh Leberwurst geht. Äh ja, wo ja der ukrainische äh äh Botschafter äh dann äh unseren Bundeskanzler äh als beleidigte Leberwurst bezeichnet hat, weil der jetzt nicht nach äh Kief kommen wollte äh weil äh halt vorher der Bundespräsident ausgeladen wurde, so. Wurde das zumindest äh kolportiert und äh ja dann habe ich mich gefragt, okay ähm weil äh natürlich viele Stimmen auch auf total laut wurden. Es ist ja eine Frechheit. Ich meine, wir helfen ja so viel und äh das ist ja jetzt ja, das das kann ja jetzt nicht, tun äh so, das ist ja unverschämt, so was für eine Unverschämtheit wie. Ja, wie können ukrainischer Botschafter nur? So und dann habe ich mich gefragt, okay wie ist es denn äh. Jetzt tatsächlich ähm und ähm ja. Also da gibt's unter anderem äh. Natürlich Wissenschaftler, die sich das angucken und dann auch PayPal äh dazu eröffnen und äh ja Tabellen äh machen und da gibt's dann so ein paar äh äh Kennzahlen hier jetzt aus dem Kiel working Paper ähm stand. Ähm sagen, was jetzt vom Anfang, also vom 24. Januar bis 23. April gelaufen ist, also die ersten zwei Monate. Ähm also relativ aktuell die Zahlen, weil Deutschland auch aufgeholt hat. Äh. Vorher sah's noch schlimmer aus, aber äh wenn man jetzt erstmal nach Leistungsfähigkeit geht, also Anteil nach, äh äh Bundes äh äh nach Bruttoinlandsprodukt, äh dann ist Deutschland auf Platz elf der Geberländer. So, aber da ist es auch erst seit Kurzem aufgestiegen, so ganz vorne sind dann äh Estland und Litauen, die dann bisher so 0,8 Prozent ähnull Komma sieben Prozent schon reingehauen haben an an Hilfen Polen auch ganz vorne Luxemburg, Slowakei, Litauen, Kanada, UK, Schweden, dann die USA und dann kommt Deutschland. So. Aber gut, das äh äh aber da ist Deutschland fast gleich auf mit den USA. Da könnte man sagen, na ja gut äh immerhin äh sagen. Anteilig sind wir jetzt mit 0,05 Prozent vom BIP fast auf auf US-Niveau so. Aber äh äh ja, in absoluten Unterstützungszusagen, äh wenn man jetzt auf die Milliarden äh guckt ist äh äh Deutschland jetzt auf Rang fünf, mit. Sage mal, nicht ganz zwei Milliarden äh Gesamtzusagen und ganz vorne sind aber die USA, die bisher mit 11 Milliarden dabei sind. Das heißt, USA geben ungefähr äh ergeben mehr als alle anderen zusammen. Ja, das kann man vielleicht mal mal festhalten und da ist aber eben auch ja an zweiter Stelle ist dann noch Polen, also Polen hat mehr gegeben als Deutschland und UK und Kanada. So diese drei Länder liegen jetzt in absoluten äh äh Werten noch vor Deutschland. Ähm so, aber ja, gut, Platz fünf ist jetzt äh wie gesagt mit mit Aufholen äh jetzt nicht so.

Tim Pritlove
1:11:09
Pavel Mayer
1:11:15

Und ähm. Und dann ähm und diese Unterstützung geht halt also ist ist sagen die Gesamtsumme sowohl finanzielle als auch humanitäre Hilfe als auch militärische Unterstützung und Wenn man, jetzt äh sagen tatsächlich nur auf die Waffen guckt also nicht also jetzt auch ohne jetzt finanzielle Zusagen äh äh also Waffenfinanzierung. Dann äh ist Deutschland da auf Platz 9 der Waffenlieferanten jetzt. Ähm ganz vorne die USA. So mit irgendwie Waffen für drei Milliarden und dann Polen mit Waffen für eineinhalb Milliarden und, Kanada mit Waffen für ja 6fünfzig Millionen und UK will noch mit vier Millionen und so und dann ja irgendwann kommt man dann äh wenn man dann sogar Litauen und, äh Estland und die Slowakei haben mehr Waffen geliefert, auch Italien. So und dann kommt Deutschland irgendwo mit Waffen jetzt im Wert von äh ja 2hundert Millionen äh ungefähr Größenordnungsmäßig im Vergleich zu drei Milliarden äh von den USA. Und ähm. Wenn man dann aber sich anguckt, kann man jetzt sagen, na ja gut, vielleicht hat Deutschland jetzt irgendwie nicht so viele Waffen oder baut nicht so viele Waffen, aber dann ist es so, dass Deutschland, wenn man jetzt Russland weglässt, weil klar Russland besitzt keine Waffen an die Ukraine liefern oder würde auch in den Listen nicht auftauchen. Ist Deutschland halt der drittgrößte Waffenexporteur der Welt. So hinter USA und Frankreich, ja und da finde ich, also dafür, dass Deutschland irgendwie sonst, ja scheinbar äh Waffen für alle Welt übrig hat in größeren Mengen oder jedes Jahr exportiert ist das, was jetzt an die Ukraine rausgegangen ist an Waffen, steht dann doch in einem krassen Missverhältnis äh äh dazu.

Tim Pritlove
1:13:35
Pavel Mayer
1:14:29
Tim Pritlove
1:15:11
Pavel Mayer
1:15:48

Ah.

Tim Pritlove
1:15:51
Pavel Mayer
1:16:34
Tim Pritlove
1:16:35
Pavel Mayer
1:17:25

Ja ja, auf der anderen Seite äh ich sage mal, sind äh ich meine, wir reden hier von Militär, ja äh und äh da ist alles auch wieder natürlich schon nicht alles, aber vieles einfach doch stark vereinfacht, weil äh ähm du hast halt einfach auch nur begrenzte Trainings, Zeiten äh und auf äh äh Wand und so und vor allem, weil wir ja vorher eine Wehrpflichtarmee waren. Also die meisten Waffensysteme, also ich habe jetzt mal gehört, was jetzt so Fachleute äh sagen, äh die dann äh selber, ausgebildet wurden oder ausgebildet haben zum Beispiel jetzt so. Äh Panzer äh Kampfwagen, Marder war ja auch so ein so ein so ein Thema ähm so ähm und hm, da äh gehen die halt davon aus, ja normalerweise so drei Monatslehrgänge, aber ähm dass es halt in Friedenszeiten und wenn man äh jetzt intensiv äh Lehrgänge macht oder so, reden wir von vier bis sechs Wochen, äh wo man die Leute dann äh, bilden kann ähm und also und das sind Ausbildungen von Leuten, also Leute ausbilden, die noch, die gar nix damit äh am am Hut hatten. Wenn du dann aber jemanden hast, der sich schon mit vergleichbaren Waffensystemen auskennt, kann das äh teilweise noch noch schneller gehen und ähm. Wenn man äh ja jetzt guckt, wie lange der Krieg schon läuft, mhm ja, hätte man auch schon vor, Monaten, wo man jetzt sagen, mit der Ausbildung beginnen können und es ist natürlich teilweise sogar auch passiert. Man hat, glaube ich, teilweise sogar schon, also jetzt vor Wochen oder Monaten mit der Ausbildung begonnen. Insofern. Ja, es ist Argument jetzt mit Einlernen ja, das ist also es geht jetzt nicht in einer Woche oder so, aber ja in einem in der Größenordnung von ähm ja zwischen, wie sagt man, je nach je nachdem zwischen zwei Wochen und zwei Monaten äh äh kriegst du halt Leute, je nachdem wo die wo die anfangen ähm in ihrer in ihrer Ausbildung eigentlich auch auf westlichen Waffensystem trainiert. Mit Ausnahme vielleicht von Piloten oder westlichen Kampfflugzeugen. Das kann dann eventuell noch. Noch äh länger dauern, aber ansonsten ja ist das jetzt äh will sagen. Ja, das ist jetzt also braucht's jetzt für die Bedienung der Systeme jetzt keinen Hochschulabschluss und auch keinen jahrelanger Ausbild.

Tim Pritlove
1:20:16

Auch nicht gesagt. Ich habe ja nur gesagt, es ist insgesamt ein komplexer Vorgang, ne. Ausbildung habe ich mich gar nicht dazu geäußert. Ich habe mir das jetzt zum Beispiel bei dieser Panzerhaubitze 2000 mal genauer angeschaut Passaubitze 200 ist aus verschiedenen Gründen sehr interessant für die Ukraine, also sagen wir mal so von dem generellen Appil her, weil es ist halt einerseits, Wie der Name schon sagt, also eine Haubitzer, also ist eine Artillerie äh Waffe, die also relativ kraftvolle Munition über große Distanzen verfeuern kann und äh dementsprechend halt dazu in der Lage ist, in so einem Stellungskrieg eben die gegnerische Stellung in irgendeiner Form zu bedrohen. Dann ist es halt äh sogenannte self popelt, also das Ding fährt halt selber, da ist so ein Leopard zwei äh Untersatz drunter quasi, der äh kann dieses äh extrem schwere Teil von 56 Tonnen dann immerhin noch mit irgendwie 5vierzigund Stundenkilometer über einen Acker oder sechzig Stundenkilometer über eine Straße äh bugsieren. Ist also sehr schnell. Unterwegs und ist vor allem auch sehr schnell zu bewegen, also in dem Moment, wo man so eine so eine Schusskampagne grade durchgeführt hat, dann kann man halt binnen einer Minute schon wieder on the Road sein. Und äh außerdem, ist das Ding halt extrem gut gepanzert, also kann äh. Entsprechenden Artillerie-Schrabnnell widerstehen oder eben kleineren Waffen problemlos was entgegensetzen, ohne gleich außer Gefecht gesetzt zu sein und, es ist hoch präzise und vor allem schießt sehr weit, Also es gibt sehr unterschiedliche Aussagen da drüber, wie weit das Ding so schießen kann. Nominell geht das so bei 30 Kilometer Reichweite los, aber mit der entsprechenden Munition, die da natürlich auch vorhanden sein muss, die also, speziell ich weiß nicht genau, welche Eigenschaften die jetzt wirklich hat.

Pavel Mayer
1:22:11
Tim Pritlove
1:22:16

Gibt's also mehrere Varianten, das ging dann teilweise auf äh erstmal auf 40 Kilometer hoch und äh mit Spezial äh spezieller Spezialmunition. Habe ich auch schon von 56 in einem Fall sogar von 70 Kilometern gehört, aber das erscheint mir äh keine realistische Angabe zu sein. Auf jeden Fall, sehr weit. Und weiter als das eben die äh russischen Artilleriesysteme machen können, sprich würde man einen Verband haben aus diesen Panzerhaubitzen könnte man aus relativ, sicherer Distanz, also sicher im Sinne von nicht in der Reichweite von der anderen Artillerie. Et cetera und sowas geht natürlich alles noch oder müssten die auch erstmal eine Kampagne starten, wissen wo du stehst und wenn man sich so schnell bewegen kann, dann ist man einfach auch relativ, safe. Ähm deswegen wollen die irgendwie alle haben und deswegen äh könnte das dort ein Impact machen. Natürlich kannst du jetzt irgendwie eine eine Truppe darauf anlernen. Klar, trotzdem brauchst du halt erstmal die Munition, wenn du die nicht hast, ist das ganze Gerät nix äh wert und vor allem, Wie das eben generell so ist, du musst eben so eine Waffe auch äh in die ganze Aufklärung mit ein ähgliedern Da ist es jetzt nicht mit einfachen Fußsprüchen getan, sondern da reden wir eben jetzt auch wirklich von schon teilweise hochautomatisierten Vorgängen, die also mit äh Digitalkommunikation laufen. Da brauchst du dann auch die entsprechenden Systeme, um eben diese äh Ansprache quasi an diese Geräte auch durchzuführen, damit dann eben eine Aufklärung, die sagt, so hier Artillerieposition der Russen haben wir gefunden, das ist hier die GPS Koordinate, da müssen wir jetzt mal angreifen So und dann liegt es halt einfach da dran, dass man dann eben innerhalb kürzester Zeit diesen fertigen Schussauftrag da einfach direkt hinsendet und das Ding einfach innerhalb von äh kürzester Zeit, ich will jetzt mal nicht auf also im Minutenbereich Sicht dann auf dieses Ziel einschießen kann. Auch in der Lage ist ähm fünf äh Rounds gleichzeitig abzuschicken, die alle in unterschiedlichen drei Turin fliegen mehr oder weniger zeitgleich äh landen, um also da maximalen Impact zu haben, ohne groß äh die schon vorzuwahren. Und ähm ja, das das muss natürlich sichergestellt werden, dass das passiert. Aber es sieht jetzt so aus, als ob dieses System. Werden wird. Es kommen jetzt erstmal fünf oder sieben Systeme aus aus Holland. Italien hat relativ viele, Deutschland hat zwar auch einige, aber kann aus irgendwelchen Gründen nicht so viele bereitstellen, aber das kommt halt jetzt und ob's dann äh eine Wirkung haben wird. Wissen wir nicht. Die Amerikaner stellen auch sehr viele Haubitzen bereit, allerdings diese kleinen Zug äh Haubitzen, die also von so einem Transporter gezogen werden. Auch relativ weit schießen können, ähm aber die halt nicht gepanzert sind. Also die musste halt immer irgendwo wegschleppen, aber sind natürlich dann auch nicht so schwer und haben wiederum andere Vorteile.

Pavel Mayer
1:25:16
Tim Pritlove
1:25:19
Pavel Mayer
1:25:21
Tim Pritlove
1:26:49
Pavel Mayer
1:27:49
Tim Pritlove
1:29:03
Pavel Mayer
1:30:02

Ja, also wie ich mir das also es ist es ist eine Gemengelage. So ich glaube, es ist eine Gemengelage. In der Bevölkerung zumindest äh wenn man den Umfragen äh glauben darf und da habe ich jetzt auch keinen Zweifel äh sind ungefähr größenordnungsmäßig 60 Prozent der Deutschen, dafür mehr Waffen an die Ukraine. Zuliefern, als wir es im Moment tun so. Also es gibt sozusagen erstmal einen breiten Willen und ähm so von den Parteien her. Die Grünen haben ja auch auf ihrem Parteitagsbeschluss sich dann äh relativ klar geäußert, also die ähm sind da auch äh sagen. Mit 80 Prozent tatsächlich äh hat der, glaube ich, Mehrheit gefunden auf dem Parteitag, also die Grüne äh Basis oder zumindest na ja äh also die Partei äh auch die grüne Partei steht hinter Hinterwaffen. Äh Lieferungen so. Ähm ja äh die, Opposition äh sowieso. Die FDP auch. Ähm und ähm gut. Wenn man jetzt äh genau und bei der SPD äh so habe ich da wirklich meine Zweifel. So. Also erstmal ähm, ist das Ding so mein Eindruck, zumindest von der Berliner SPD äh damals war, dass in der SPD mehr Kommunisten waren als bei der Linken, ja? So. Ähm ja das habe ich irgendwie als ich vorbereitet das gesagt habe, also ich habe das Gefühl, irgendwie bei euch gibt's mehr Kommunisten als als bei der Linken. Ja hat er irgendwie jedes Mal laut gelacht und mir dann im Prinzip zugestimmt, weil speziell in Berlin waren halt bei der Linken. Ja, eher so lauter Pragmatiker, während du halt bei der SPD schon ein paar knallharte Ideologen äh äh hattest und so. Ja und ähm was mich halt stutzig gemacht hat, war und da kommen wir dann auch ähm denke ich äh dann auf das Atom äh Thema war, dass, ja der Bundeskanzler gesagt hat es darf kein Atomkrieg geben. Ja? So wurde er zitiert. Tue alles, um äh Eskalation zu verhindern, die zu dritten Weltkrieg führen. So, ja und ähm aber vielleicht nochmal kurz zu der Gemengelage. Ähm äh die ich die ich da sehe. Also, ähm da ist wie gesagt einmal die Politik, haben wir ja jetzt äh aber dann äh gibt es natürlich auch noch den Apparat. So. Es gibt die äh Rüstungsindustrie, die, sehr schnell reagiert haben, die ja schon Tage nach Kriegsausbruch äh irgendwie die Geparden angeboten haben und äh alles mögliche halt dann selber vorgeschlagen. Haben, also die ersten Vorschläge kamen halt aus der aus der Rüstungsindustrie. Ähm bei der Bundeswehr äh dagegen ist regelrecht Panik ausgebrochen, äh dass die Bundeswehr jetzt völlig ausgeplündert wird und die Bundeswehr jetzt äh auch eigentlich aufgefordert wurde, jetzt nun auch Truppen ähm. So ins Baltikum zum Beispiel zu schicken und was Deutschland da losschicken konnte. War halt äh ja auch schon so ein bisschen peinlich, ja und das wurde dann eben auch als Indiz genommen von von manchen Leuten, die sagten, ja nee, es ist es ist wirklich eng, weil wir wir schaffen's nicht mal jetzt äh wir haben nicht mal genug Waffen, um, jetzt äh ja die NATO um um beim Schutz der NATO-Grenzen angemessen mitzuhelfen und wenn wir uns jetzt noch welche wegnehmt äh so dann ist es ist es endgültig. Aus, so. Das heißt, da kam. Glaube ich massiver äh äh Widerstand aus dem Verteidigungsministerium und äh von der von der Bundeswehr äh da bloß äh ja äh möglichst wenig aus Bundeswehrbeständen zu liefern, am besten gar nix. Ja und dann. Eben äh noch die so eine so eine diffuse Gemengelage von Leuten, weiß ich nicht, äh in in allen. Möglichen Bereichen, die dann irgendwie Angst vor vor Eskalation haben, aber vor allen Dingen dann in der in der Politik und wie gesagt und von Scholz habe ich eben genau äh das gehört und ich habe mich da ziemlich drüber äh geärgert über diesen Spruch, es darf kein Atomkrieg geben.

Tim Pritlove
1:35:14
Pavel Mayer
1:35:17

Nein, ähm äh es ist nur so, ähm wenn man jetzt überhaupt. Atomkrieg erwähnt in dem Kontext ja äh dann, ist mein Gefühl, dann verrichtet hier Scholz einfach Putins Werk äh so indem er äh Putins atoleren atomaren Drohungen äh Gewicht gibt, ja so dass ich halte das also für super. Ungeschickt ähm und befürchte, also die die Frage ist ähm, hat Scholz denn wirklich jetzt Angst vor äh Putins atomaren Drohungen, also vor einem Atomkrieg sollten wir alle Angst äh haben so. Aber die die die Die Frage ist halt, äh so äh muss man Putins Drohungen ernst nehmen und Einer, der sie halt überhaupt nicht ernst nimmt, ist halt Erdogan und die Türkei, deswegen droht Putin der Türkei auch nicht mit Atomwaffen, weil er weiß, Das das bringt nix, weil wenn du dir anguckst, wer bisher am meisten eigentlich äh wirklich direkt ähm sagen. Militärisch äh gegen äh Russland vorgegangen ist, dann war das die Türkei. Ich meine, die haben ja irgendwann einfach auch äh da mal 'nen russischen Bomber abgeschossen der ihnen dann zu nahe gekommen ist der dann eben mal der der halt 500 Meter auf türkisches äh Hoheitsgebiet rüber ist und ZOB. Ja und jetzt haben sie äh letztlich ja äh auch den den den Bosporus versperrt und leisten damit auch vielleicht mit den größten Beitrag äh den militärischen Beitrag, um die Russen aktiv zu behindern, weil was das bedeutet, die Sperrung des Bosporus äh heißt, dass ähm also ähm wenn Russland jetzt versucht dort, mit einem jetzt könnten die Russen ja sagen, toll wir fahren da jetzt trotzdem rein. Nee, ist halt ganz klar, äh dass äh äh die Türkei äh Russland damit droht, so wenn ihr hier ein Schiff durchschickt durch den Bosporus werden wir das versenken. Punkt aus, ja und es liegen ja und äh das macht halt die Türkei einfach und äh da versucht aber. Putin äh äh gar nicht mal mit Atomwaffen zu drohen oder so, weil er weiß, dass das sowieso nicht äh äh nicht, ernst genommen würde.

Tim Pritlove
1:38:08
Pavel Mayer
1:38:15
Tim Pritlove
1:38:33
Pavel Mayer
1:38:35
Tim Pritlove
1:39:52
Pavel Mayer
1:39:54

Ja ja außer im zweiten Weltkrieg, aber danach, genau. Wir reden jetzt von danach, wobei im zweiten Weltkrieg äh der Einsatz über Japan, der hatte jetzt. Der der war von langer Hand geplant und äh die musste man einfach abwerfen, weil man so viel Geld investiert hatte und äh die halt ausprobieren musste und irgendwas halt vorzeigen musste für das Geld. Das war halt der Hauptgrund. Also ja, dass das äh äh also Invasion stand zu dem Zeitpunkt, als sie abgeworfen wurden ohnehin nicht mehr zur Debatte. Das war halt vollkommen klar, dass die ganzen Brandbombardierungen und so das das nicht äh also jetzt mit konventionellen Waffen, dass das das Japan so kaputt war. Äh also Invasion war war vom war ohnehin vom Tisch. Und wie gesagt, die die die Zielauswahl, das war alles auch zwei Jahre vorher erfolgt schon und und so. Aber wie gesagt, anderes Thema. Ähm Danach aber jedenfalls entwickelte sich halt wie gesagt dieses dieses atomare äh Tabu ähm. Und äh die USA haben ja dann auch ja Koreakrieg oder Vietnamkrieg, ja, hat den Amerikanern, ihre atomare Bewaffnung überhaupt nichts genutzt, weil eigentlich in allen Konflikten äh seit dem zweiten äh Weltkrieg, ja und ähm atomare Erpressung äh funktioniert einfach nicht oder auch Indien Pakistanes. Also Pakistan hat ja viel, viel später Atomwaffen äh als als Indien und äh die haben dann halt auch Krieg geführt sagen ein Atomwaffenland und ein Nicht-Atomwaffenland, aber das hat jetzt Indien auch nicht irgendwie also die konnten da jetzt auch keine Atomwaffen einfach einfach einsetzen. Also ich will sagen es gibt dieses atomare. Tabu und äh weil nukleare Eskalation will halt irgendwie keiner, und äh außerdem sind alle Atomwaffenstaaten daran interessiert, dieses atomare Tabu auch aufrechtzuerhalten und, Ähm ähm und in insofern hm, Na ja, weil niemand äh will halt diesen äh äh niemand will halt einen atomaren Holocaust äh riskieren. So dass es dass es äh ähm das das Ding und man.

Tim Pritlove
1:42:29
Pavel Mayer
1:42:31

Ja und? Nee und? Die andere Sache ist halt atomare ProLiferation. Ähm die Atomwaffenländer wollen nicht, dass andere sich auch Atomwaffen zulegen, indem, Moment, wo halt das nukleare Tabu fällt und äh irgendwie, ja es ist halt auch klar dann äh sind halt eben auch die Atomwaffen, besitzenden Länder komplett am Arsch, weil sich dann wirklich alle Atomwaffen zulegen werden. So und deswegen das nukleare Tabu äh sagen aufrecht äh zu halten ist ist halt wichtig und deswegen äh äh und man hatte jetzt auch 50 Jahre lang haben sich halt. Auch viele, viele kluge Leute Gedanken darüber gemacht, äh wie man das denn jetzt, wie man denn einen Atomkrieg verhindert und den Einsatz von Atomwaffen verhindert und, Deswegen ist zum Beispiel äh klar, also es gibt äh alle Länder haben halt ihre nukleare Doktrin. Ähm unter welchen Bedingungen sie Atomwaffen einsetzen. Und ähm. Diese nukleare Doktrin sieht üblicherweise so aus, dass wenn du konventionell überlegen bist ähm dann verzichtest du auf den Ersteinsatz von Atomwaffen, wenn du konventionell unterlegen äh bist, äh dann äh hast du halt eine Doktrin, die sagt ja sobald äh ihr äh uns konventionell zu sehr äh also die zu sehr unsere Existenz bedroht, dann werden wir Atomwaffen einsetzen und generell ähm ja sehen äh äh die die Einsatzdoktrinen äh halt, vor äh äh wirklich Atomwaffen. Ähm nur unter ganz, ganz spezifischen äh äh Bedingungen einzusetzen und. Ähm keine davon äh, irgendwie in der Ukraine äh gegeben äh oder äh wäre auf absehbare Zeit äh irgendwo gegeben. Ähm selbst. Ein Einmarsch in Russland äh oder so, ja, würde äh nicht die Schwelle äh erreichen nach russischer Doktrin, wo man dann äh zwingend Atomwaffen einsetzen äh äh müsste. Oder oder würde, so dass sagt erstmal äh äh sagen, was das Doctrin Ding angeht, ähm kann man sagen, na ja gut, das ist alles alles Theorie, äh wer. Beweis, äh wie das wie das dann äh denn denn alles in der Praxis äh äh abgeht und muss man äh dem jetzt nicht nicht doch diesen atomaren äh äh Drohungen ähm Glauben schenken, so. Aber. Es gibt quasi zwei verschiedene Arten von atomaren Drohungen. Das eine ist, ich stelle mich in die Presse und sage, ich habe Atomwaffen und werde äh irgendwie nicht, zögern und werde sie benutzen. Genau. Ich habe Atomwaffen und werde sie benutzen, wenn ihr mir irgendwie so ähm ja und dann. Gibt es das, was ich eben nuclear posts ja äh äh nennt, nämlich, letztlich wie sieht denn grade meine Alarmbereitschaft tatsächlich aus, so äh sind meine Atomwaffen aufgetankt und äh sind irgendwie Ziele in die Zielcomputer eingegeben und sind die ja aus den Depots raus und sind meine U-Boote aus den Häfen äh äh raus äh und und weg so. Also. Das ist halt äh alles die Nuclear Posts, also die wie sieht tatsächlich die nuk aktuelle nukleare Bereitschaft eigentlich aus meiner Truppen. Und das ist etwas, äh wo dann die Experten oder die andere Seite sehr genau drauf draufguckt. Ja was, Putin oder sonst irgendwer sagt oder nicht sagt, äh das ist das richtet sich an. Das wird gesehen, das richtet sich an das eigene Volk. Das ist halt irgendwie ja, wir sind stark, wir haben Atomwaffen und richtet sich irgendwie an Leute im Westen, die keine Ahnung haben. Ja so. Um denen Angst zu machen. Ähm worauf halt Leute, also die Experten, halt gucken, ist äh ja ähm wo, sind denn die Atomwaffen, wie ist denn die aktuelle atomare Bereitschaft und wenn Nas äh ja wenn und wenn die Russen jetzt anfangen und sagen, ihre U-Boote aus den Häfen zu schicken und äh ja ihre ihre strategischen Atomwaffen aus den aus den Lagern äh äh zu holen und die Raketen aufzutanken. So dann äh aber erst dann äh ist äh wirklich die Kacke am Dampfen äh und dann äh wird man ernst genommen, so mit äh also. Im im Westen mit der atomaren äh äh Drohung. So, vorher nicht, aber weil eben äh man dann ernst genommen wird mit der atomaren Drohung erhöht das natürlich extrem die Gefahr eines atomaren Schlagabtauschs dann und das will wohl also das hat sich Putin äh bisher nicht getraut. Er hat zwar angesagt, öffentlich, er versetzt seine die Atom äh Streitkräfte in, jetzt in Alarmbereitschaft oder in Einsatzbereitschaft, aber das war auch eine Lüge. Es ist nichts passiert, ja? Also er hat hin äh vorher gesagt ja ich. Ich sage zwar jetzt, dass hier eine Alarmbereitschaft versetzt werdet, aber lass mal stecken, so.

Tim Pritlove
1:48:52
Pavel Mayer
1:49:01
Tim Pritlove
1:49:51
Pavel Mayer
1:50:06
Tim Pritlove
1:50:20
Pavel Mayer
1:50:23

Nee äh ähm und ähm. Ja und Deutschland gut, wir haben jetzt die atomare Teilhabe äh äh und so, aber äh ja also. Entweder wie gesagt also wenn er das Memo nicht gelesen hat, es wäre das verzeihlicher als äh wenn er das eigentlich weiß, alles, ja, als wenn ihm das sozusagen klar ist und er jetzt äh dann aber nur abstrakte Spekulationen anstellt äh und dann ja eine Gefahr heraufbeschwört, die vielleicht irgendwann irgendwie entstehen kann, so. Aber ja äh. Aber wie wir jetzt auch gesehen haben, äh so, wenn man wir stehen auf der Feindesliste und ähm, ja jetzt werden halt alle möglichen schweren Waffen geliefert und es sieht jetzt nicht so aus, als wenn äh Putin, wirklich jetzt vorhätte, sich auch noch mit der NATO anzulegen in dieser Situation, egal ob nuklear oder äh konventionell. Ähm. Man was halt ich eine Zeit lang nicht ausgeschlossen habe äh war äh sagen eine. Ja eine Art nukleare Demonstration, die jetzt nicht wirklich einen einen direkten Angriff auf eine militärisches Ziel äh darstellt, sondern zu sagen irgendwo eine zu zünden, was weiß ich, über der Ostsee zum Beispiel. Und. Dafür gibt's aber auch einen Szenario. Das ist also diese wohl die ganzen Pläne, wie man, auf äh den Einsatz von Nuklearwaffen äh reagiert, berücksichtigen auch so ein Szenario, also eine sozusagen eine taktische Atomwaffen äh äh Demonstration zum Beispiel über der über der Ostsee und ähm. Natürlich gibt es da dann als als Antwort, wenn wenn Putin so etwas versuchen würde ähm. Äh gibt gibt es da nicht eine Standard Antwort, äh sondern da, gibt's halt eine ganze Reihe möglicher Antworten, aus denen dann wahrscheinlich der amerikanische Präsident äh auswählen würde, wenn wenn das passiert, ähm aber. Was ich zumindest von Fachleuten, die die Pläne. Kennen, äh gehört habe, äh war, dass äh diese Antwort. Auch auf eine Demonstration äh sagen so äh ausfallen wird, äh dass äh dass kein anderes Land jemals wieder versuchen wird. So ist diese Antwort designed. Ähm um eben, wie gesagt, zur Aufrechterhaltung des nuklearen Tabus.

Tim Pritlove
1:53:36
Pavel Mayer
1:53:38

Ähm die muss nicht notwendigerweise nuklear ausfallen. Das kommt. Äh drauf an, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass äh äh beziehungsweise es gibt auch also es gibt auch nicht nukleare Antworten äh äh in diesem Spektrum, aber ähm. Ja äh ähm wie gesagt, die von, ich sage mal, ähm. Die die einfachsten Antworten äh reichen, äh dann von totaler wirtschaftlicher Blockade. Also. Wirklich grenzendicht. Keiner kommt mehr rein oder raus aus dem Land, ja, So diese diese Art äh von von äh Reaktion komplette, also komplette wirtschaftliche Isolation plus man natürlich auch sehen muss äh dass zum Beispiel auch China. Äh oder auch Indien, Auch not amused äh äh wären, wenn äh wie gesagt Russland dieses Nukleare Tabu brechen würde. Also das würde sagen, da das ist quasi die unterste Schwelle. Ähm. Dann ähm ja äh ist wahrscheinlich aber mindestens ein äh äh massiver äh militärischer Schlag gegen. Alle möglichen Militärinstallationen zu erwarten, der nicht notwendigerweise nuklear sein muss, aber, Also am Anfang war sozusagen gab's als Strategie nuklear retaliation. Das war sozusagen okay, wenn. Ihr irgendwie auch nur eine mit einer einzigen Bombe ankommt, dann äh feuern wir alles ab, äh was wir haben. So ähm dann hat man das verfeinert, na ja gut, vielleicht wär's sicherer, wenn wir uns ein breiteres Spektrum vorbehalten und dann gab's halt die sogenannte flexible Response. Das heißt, äh dass man grundsätzlich vorhatte, sagen so zu also, ja in gleich in in gleicher Münze ungefähr äh zu antworten. Also dann, was weiß ich, wenn dann das das würde bedeuten, wenn Russland dann irgendwie eine über. Der äh über der Ostsee zündet oder so, dann man vielleicht keine Ahnung ähm irgendeine würden die Amerikaner irgendwo auch überm Wasser in der Nähe von Russland äh irgendwo eine zünden, so das wäre flexibel Response. Ähm Aber äh was ich so rausfinden konnte jetzt über die Debatte ähm über den aktuellen Stand ähm. Der ähm ja der der Nukleardoktrin ist, dass in den letzten Jahren auch im Zusammenhang mit der Ukraine äh äh sehr viel von, Äh äh äh die die Sprache äh war, das heißt ähm was auch immer äh. Man äh tut. Also man muss jetzt nicht das ganze Arsenal äh äh gleich sofort abschießen, aber was immer man man tut als Antwort ähm äh soll die so ausfallen, dass äh anschließend äh ja Russland in dem Fall nicht mehr in der Lage ist äh ja äh seine, Waffen oder sein Militär weiter einzusetzen. So.

Tim Pritlove
1:57:17
Pavel Mayer
1:58:05

Wie gesagt, vielleicht doch, ja, zusammenfassend, also ja äh so Atomwaffen, machen Angst und zu Recht, aber äh man muss halt trotzdem eben einen klaren Kopf behalten ähm so und äh. Sagt äh laut Atomdoktrin äh zumindest, Ist ein einen taktischer Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine äh nicht. Gegeben so dann und nukleare Erpressung, wie gesagt. Hat in der Vergangenheit nicht gut funktioniert und wird auch jetzt nicht funktionieren eben wegen wie gesagt dem nuklearen Tabu und so wegen dem großen globalen Interesse daran, es durchzusetzen und und und aufrecht zu erhalten und so und natürlich äh sollte man aber äh im im Auge behalten so. Dass es schon einzelne Fälle gibt, äh wo die Nutzung von Atomwaffen wahrscheinlicher machen und da muss man halt aufpassen und äh ansonsten ja äh. Äh ja, nukleare Eskalation, eine Frage eben von Abschreckung und von äh entsprechender Signalisierung äh auch, dass man halt einfach klare. Botschaften sendet, ja, das ist halt ganz wichtig, dass man halt äh sagen oder oder hinreichend klare äh Botschaften sendet, nicht bis ins äh Kleinste, die, Detail, aber eben klar macht nie. Also da das ist wirklich eine eine rote, Linie und in dem Fall äh ist jeder Einsatz von Atomwaffen ist halt eine äh wäre ein Fall, der diesen Konflikt. Auf eine ganz, ganz neue Ebene behebt, ja, der äh sozusagen. Das äh wäre dann das hätte dann sozusagen die Ukraine wäre dann nur noch Nebenschauplatz. Ja wenn wenn das wenn das passiert. Und ähm ich habe nicht das Gefühl, dass äh ja äh äh Putin und das russische Establishment so, wahnsinnig sind, sondern ähm, das sind halt ja berechnende Macht-und Geldgierige Kleptokraten und äh ja da ist halt kein Profit. Äh zu erwarten.

Tim Pritlove
2:00:42
Pavel Mayer
2:01:00
Tim Pritlove
2:01:02
Pavel Mayer
2:02:32

Ja, das ich meine, das Thema hatte ich mir auch mal etwas genauer angeguckt, so wie wie ist es denn um die Haltbarkeit äh so bestellt, sowohl von jetzt konventioneller Munition äh Artilleriegranaten, diesen, Raketen äh generell und auch bei bei Atomwaffen und ähm ja kann man so sagen äh zum zum Beispiel so eine so eine Stinger oder so eine Javelin haben einen von zehn bis zwölf Jahren, danach äh werden die nicht mehr garantiert vom äh vom Hersteller Artillerie Munition äh zwischen 15 und 25 Jahren, wobei. Shavelive äh äh ja von 25 Jahren dann bedeutet, dass äh die so zuverlässig ist wie Fabrik neu, das ist also praktisch nicht äh keine höheren äh äh Versagens äh Raten. Ähm im Schnitt wohl habe ich gesehen, je nach Munitionssorte, aber lagen dann wohl in der Praxis bei den Amerikanern lange gelagerter Munition äh so bei Art Hille Rigranaten irgendwo bis zu zwei oder drei Prozent äh haben nicht ordentlich funktioniert äh so oder bye-bye bei Bomben. Aber sagen eigentlich moderne äh Munition äh kommen kommen Versager eigentlich. Sollten nicht nicht vorkommen. Also ihrem nahe hundert Prozent äh eigentlich, wenn die aus der aus der Fabrik kommen oder. Gut man das das halt messen kann so. Ähm diese Katjuscha-Raketen ungefähr, die halten auch, die halten sogar interessanterweise länger. Äh also Ja diese diese Nerven diese Raketen nehmen Mehrfachraketen mehr falsch. Früher hießen die aber ähm ja die haben so 25 bis 35 Jahre äh kann man die lagern. Und bei Atomwaffen. Äh ist es so, äh dass da die Trägersysteme am Wartungsintensivsten und teuersten äh äh sind, die Sprengköpfe selbst ähm haben wohl, also die, die aktuellen russischen Sprengköpfe haben ungefähr auch einen von zehn Jahren. Ähm maximal ähm geht man geht man von aus ähm, ältere äh Systeme hatten dann teilweise auch nur drei bis sechs Monate beziehungsweise äh die musste dann erst zusammen. Bauen vor dem vor dem Einsatz muss dann was weiß ich frisches Polonium einfüllen oder frisches Tritium äh ein äh äh füllen in die Neuronenquelle ähm oder für den Neutronengenerator. Dass es so im Übrigen das, was am am am schnellsten verfällt, äh die äh entweder das das Trizium oder das Polonium für den Neuronen äh Generator, wobei äh halt Trizium, wie gesagt, mit einer Halbwertzeit, glaube ich, von von zwölf Jahren oder so. Ähm, ja äh das das letztlich das Kritischste ist Dazu kommt aber auch noch natürlich die ganze Elektronik. Hm, du hast halt diese ja. Diese explosiven Linsen wie es so schön heißt das sind halt der um, den um das spaltbare Material äh herum angeordnete äh äh Kern an konventionellem Sprengstoff, der dann äh den äh äh Kern entsprechend komprimiert. Und das muss halt alles ähm auch in der. In der richtigen konstanten äh Zeit mit der richtigen Explosionsgeschwindigkeit, brennen und auch sagen zeitgleich abbrennen und wenn da auch nur ein oder zwei Linse versagt oder zu spät zündet oder äh äh nicht nicht so richtig, ähm mit der richtigen Geschwindigkeit abbrennt, dann äh so äh kann das ganz leicht passieren, dass äh die der der hielt, also die Explosivkraft der Atomwaffe äh nur äh um um Größenordnungen niedriger, also Faktor zehn, hundert, tausend, zehntausend ähm geringer ist als ähm. Eigentlich vorgesehen und äh ja plus das wohl auch eine eine Reihe äh natürlich der der eingesetzten Metalle und Stoffe eben auch entsprechend korrosiv. Sind und dann hält die hängt die Haltbarkeit auch davon ab äh dass du das bei dass du diese generell Munition halt kühl und trocken lagerst äh und bei gleichbleibenden Temperaturen äh und da ist dann halt auch die Frage, wenn du dann halt irgendwo Lager hast, wo dann, Ist im Winter kalt und im im im Sommer warm ist, dann altert die Munition oder die die Waffen entsprechend. Auch und das ist wahrscheinlich auch mit einer Erklärung, warum die Russen teilweise auch eine Menge Munitionsversager wohl gerade äh haben. Plus, dass man nicht weiß, äh ob nicht vielleicht schon einfach auch die Qualitätskontrolle ab, ab vielleicht äh mangelhaft sein könnt, aber es abzuschließen. Ich befürchte die Russen dürften schon noch eine Reihe von funktionierenden Atomwaffen haben, ja, also darauf äh kann man sich jetzt nicht nicht verlassen, äh dass da nix funktioniert.

Tim Pritlove
2:08:44
Pavel Mayer
2:09:32
Tim Pritlove
2:11:34
Pavel Mayer
2:12:16
Tim Pritlove
2:12:55

Wie erfreulich. Widmen wir uns doch mal äh einem anderen Aspekt, nämlich der Frage, ob Russland jetzt noch Eskalationspotential hat. Ähm wir haben jetzt mal ganz unabhängig von den ganzen Nuklearwaffen ist es ja so, dass äh, Nachschub zu liefern bisher, für Russland vielleicht möglich war, aber nicht unbedingt einfach war und es hier und da auch Hinweise darauf gibt, dass sich die Gesamtsituation waffentechnisch bei Russland auch nicht unbedingt positiv entwickelt. Das gilt natürlich derzeit auch noch für die Ukraine, aber mit der, Unterstützung des Westens und im Prinzip auch der äh, Ansage, kann man davon ausgehen, dass sich die Waffensituation der Ukraine. Mit Scholz und Deutschland hin und her, ja, Perspektive, kontinuierlich verbessern wird und zwar sowohl was die Verfügbarkeit quantitativ betrifft, als auch was so die Fähigkeit der Waffen qualitativ betrifft. Das ist eine Frage der Zeit. Das wird sich äh entwickeln, ja. Ausbildungen werden gemacht werden, die Forungen werden durchgeführt werden, Systeme werden integriert werden, also, mittelfristig und ich denke, man muss diesen Krieg jetzt schon auch noch in Monatsdimensionen mindestens betrachten. Mittelfristig wird sich also die Situation der Ukraine verbessern, also was die Waffenausstattung betrifft, erst nur nur gesagt. Mittelfristig wird sich die Waffensituation bei den Russen glaube ich nicht so gut entwickeln, weil erstens, die beliefert keiner. Zweitens, die haben wahrscheinlich schon einen Großteil ihrer. Modernen Waffen bereits zum Einsatz gebracht und wenn man jetzt so sich Bilder anguckt von Nachschubzügen. Ja, wo so Material äh rein äh reingereicht wird, so was gibt es aus Russland, gab's ja am Anfang auch aus äh Weißrussland immer wieder, liegt da mal was durch. Das lässt sich ja sozusagen kaum verbergen, ne. Die stehen da irgendwie auf diesen Zügen drauf und werden einfach durchs Land gefahren. Und mittlerweile haben sie also auch schon die Haubitzen irgendwie ausm Zweiten Weltkrieg, die sie irgendwie noch rumliegen hatten äh, an Start gebracht. Also man merkt, dass quasi die Versorgung mit modernen Waffen, nicht mehr so funktioniert. Ähnlich dürfte es wahrscheinlich dann bei den ähm bei der Munition aussehen. Und vor allem natürlich auch bei den Panzern. Ich weiß jetzt gar nicht, wann wir diese Rechnung, hatten wir in der letzten Sendung schon mal diese Rechnung aufgemacht. Ich glaube gar nicht mal, dazu kam's jetzt, glaube ich, nicht. Aber es ist halt auch einfach so, dass die. Zahl der Panzer, die da jetzt nachweislich vernichtet wurde. Ja, also dokumentiert sind ja, glaube ich, mittlerweile fast bis zu tausend Fälle. Tausend Panzer. Das ist schon, ganze Menge Holz, wenn man davon ausgeht, dass sie da bestenfalls irgendwie mit 2500 Panzern wirklich vor Ort sind. Sprich ein Großteil ihrer Kampfkraft geht verloren und sie verlieren vor allem überproportional moderne Waffen. Also der Anteil unter den dokumentierten. Zerstörten Panzersystem oder Panzerfahrzeugen et cetera. Der Anteil der. Moderneren Modelle war bei dem, was man sah, höher als er eben normalerweise im. Äh in der Armee laut ihren eigenen Zahlen äh sein kann. Sprich hm das verbessert sich halt äh nicht so richtig. Ja, sag nochmal was zu den Waffen. Ich wollte nochmal auf diese Mobilisierung zu sprechen kommen.

Pavel Mayer
2:16:47

Ja ähm äh gut zum einen schickst du natürlich schon normalerweise äh deine, besseren Waffen und besseren Truppen erstmal in den in den Kampf äh wenn du die mobilisierst ähm mit dem moderneren Equipment, Und dann ist es aber auch so üblich in jeder Armee, dass die Truppen, die jetzt in den in den Einsatz gehen, also üblicherweise hast du ja so so Zahlen von Einsatzbereitschaft 60 Prozent oder so bei bei irgendeiner äh äh Truppe oder im Schnitt bei irgendeiner Waffengattung und jetzt willst du natürlich. Das Ganze natürlich kein äh Verband eigentlich, der nur zu 60Prozent einsatzbereit ist, wird's jetzt nicht irgendwie frisch oder eine Zeit irgendwie mit 100 Prozent in den Kampf schicken. Also, nimmst du halt dann, wenn wenn's um technisches Gerät geht nimmst du halt dann auch noch die Waffen und das Gerät und die Reserven von Truppen, die jetzt nicht in den heißen Einsatz gehen, sondern äh aus den Reserven letztlich oder aus anderen Ja äh äh von anderen äh Verbänden und Einheiten, um die, die losmüssen, dann wenigstens einsatzfähig zu machen. So, das heißt, Wenn die aber jetzt so wie das passiert in dem Maße auch entwaffnet werden oder einen solchen Verschleiß haben, äh dann äh wird es eben immer schwieriger auch noch äh voll einsatzbereite Truppen ähm in den in den Kampf zu schicken, weil du die vorher schon mal geplündert hast, äh um die erste Gruppe äh zu schicken so, ja. Also äh das ist dann auch noch mal so ein so ein so ein Mechanismus, der sehr unangenehm ist. Und dann ähm aus aus vielen Schilderungen jetzt auch von von Kriegsgefangenen ähm. Die dann so erzählten, wie das für die gelaufen äh ist. Ähm war dann äh äh auch ja äh war's oft so, dass sie halt in ja praktisch Kompaniestärke von mit 100 Soldaten im Verband losgezogen sind und es am Ende nur noch zehn übrig waren. Von den hundert. Die 90 waren jetzt nicht alle tot, die Hälfte ist abgehauen irgendwie. Hat gesagt, wir kündigen so, weil wir machen da nicht mehr mit. Ähm oder sind einfach äh so äh weg und ja am Ende standen sie also die jährigen Gefangenschaft gerade, sie meinten die standen da nur noch irgendwie mit zehn Mann. Rum oder auch so so Dinge. Wie das die Hälfte der Leute keine Lust hatte äh weiter vorzumarschieren. Einfach Befehl verweigert hat ne wir greifen nicht an und äh dann halt äh der auf entnervte Offizier gesagt, ja gut, dann bleibt eben hier und verteidigt und dann sind die halt sind halt dreißig Leute in der Verteidigung zurückgeblieben und er musste mit zehn Mann los äh äh in den Angriff und so. Ja, egal. Ähm du wolltest äh jetzt noch mehr zu den Waffen sagen?

Tim Pritlove
2:20:09

Nee, ich wollte vor allem was dazu sagen, weil wie Russland sich jetzt sozusagen in dieser Situation ja perspektivisch mir kommuniziert mit. Euch geht irgendwann das Material aus, ja? Oder euch geht vor allem auch das Personal aus, Weil ihr habt irgendwie keine Möglichkeit nachzuproduzieren, die ähm. Derzeit keine Fabriken, die Panzer produzieren und selbst wenn's die gäbe, äh also natürlich gibt's die Fabriken, aber die können halt grade nicht produzieren, weil sie einfach kein Material kriegen, weil es keine Elektronik weil sie von den Sanktionen betroffen sind und dazu, selbst wenn sie das tun würden, könnten sie nicht ansatzweise so viel Panzer produzieren wie da jetzt grade täglich zerstört werden Also das ist äh einfach unmöglich, ja. Die haben vielleicht da eine jetzt gerade vergessen, was da so die die jährliche Produktion ist, aber das äh geht da in einer Woche in in der Ukraine, geht das irgendwie locker hops. Und ähm. Auch das Personalproblem besteht da. Man hat zwar derzeit noch nicht so den Eindruck, dass das irgendwie besteht. Offensichtlich sind noch genug da, um in diese ganze Kampagne voranzutreiben, aber eben auch nicht besonders schnell und perspektivisch auch nicht unbedingt schneller, Und was ja jetzt viel diskutiert wird, ist, wird Putin sozusagen eine Generalmobilmachung ausrufen. Wird er jetzt, 9. Mai dazu nutzen, der Ukraine offiziell den Krieg zu erklären, weil derzeit läuft das ja alles noch unter Special Military Operation und ähm Es würde sicher rechtlich auch etwas ändern in dem Moment, wo hier ein äh fullblown äh War ausgerufen wird weil's dann ja eben bedeuten würde, dass er eben auch die ganzen Reservisten einbeziehen kann. Und die Frage ist.

Pavel Mayer
2:21:54
Tim Pritlove
2:21:56
Pavel Mayer
2:23:22
Tim Pritlove
2:23:35
Pavel Mayer
2:23:42
Tim Pritlove
2:23:47
Pavel Mayer
2:23:51

Ja, ja, ja. Ähm. Also aus meinem, ich sage mal krimineller Psychopath, äh Psychogramm von Putin, äh wenn das zutrifft. Äh wird der wird da eher den Schwanz einziehen. So äh wird da. Das nicht tun, dann nicht mobil machen. Ja jetzt am neunten Mai ähm so äh sondern tatsächlich eher die Nummer fahren äh. Dann ähm ja irgendwie einen Erfolg zu verkünden und Verhandlungen in in Aussicht äh zu stellen, wobei. Er könnte auch einfach äh die zweite Möglichkeit wäre. Spielt das Ganze weiter äh runter so, erwähnt das gar nicht großartig. Ganze und äh das ist sogar ja die würde ich sogar für die wahrscheinlichste Variante halten. Das äh es einfach so weitergeht wie bisher, mehr oder weniger. Ähm. Und ähm ja, sich das Ganze nur allmählich verlangsamt, und äh weil ja die Ukraine ist natürlich, auch äh zwar nur äh wohl hat wohl im Schnitt nur halb bis ein Drittel so viele Verluste wie äh die. Russen einfach weil sie eben in der Defensive agieren und weil sie vielleicht auch ein bisschen klüger agieren, aber letztlich allein deswegen, weil die Ukrainer verteidigen und die Russen angreifen, haben die Russen natürlich zwei bis dreimal höhere Verluste so. Und nur deswegen können können ja die Ukrainer in den Minderzahl im Moment auch auch mithalten, aber. Ähm sie sind auch nicht stark genug jetzt die Ukraine um äh das Blatt jetzt auf die Schnelle dann zu wenden und sie jetzt wirklich auch in kürzerer Zeit rauszudrängen. So. Aber äh eigentlich. Sieht für mich alles im Moment äh nach einem langen zähen Konflikt äh aus. Eher an Intensität etwas abnehmen wird, weil einfach auch erst mal beide Seiten ähm wieder ähm ja. Sich regenerieren müssen ähm und nicht in der Lage sind, diese Intensität äh einfach aufrechtzuerhalten, materiell nicht personell, äh nicht. Also das äh. Das äh halte ich jetzt für für den. Wahrscheinlichsten Verlauf äh im Moment. Ähm ja, das ist das ist letztlich so weitergeht und. Dann irgendwann vielleicht dann wieder an Intensität zunimmt, wenn dann äh beide Seiten wieder etwas aufmunitioniert äh haben. Und ähm ja wenn das Ausmaß der. Westlichen Waffenlieferungen, mhm das muss halt auch erst anlaufen und hochlaufen und ähm.

Tim Pritlove
2:27:49
Pavel Mayer
2:28:10
Tim Pritlove
2:29:21

Ja. Ja ich meine de facto ich meine jetzt kommen wir schon so ein bisschen auf die äh äh Debatte, die ich mir jetzt eigentlich so zum Schluss äh vorgestellt hatte, auch wenn das jetzt, ein bisschen ist so, ne, aber es zeichnet sich ja ab. Ja? Genau dieser Waffen äh Austausch führt ja im Prinzip dazu, dass quasi der äh Waffenbestand und auch die Art und Weise sich für die Zukunft zu rüsten aus der Perspektive der Ukraine. Ich meine, es ist klar, dass die Ukraine ihr ihre Zukunft im Westen sieht, Wollen jetzt in die EU und natürlich, Würde ihnen nichts lieber sein als in der NATO zu sein, weil während sie in der NATO gewesen, hätte dieser Krieg so nicht stattgefunden. Und äh dieses ganze Bild mit oh, wir dürfen aber jetzt hier irgendwie wir wir müssen ja hier neutrale Staaten haben an der Flanke Russlands, damit Russland nicht Schlucke aufkriegt und auf einmal was Böses tut, das Ding ist jetzt auch durch. Ja, ich meine Finnland und Schweden ähm werden, Relativ sicher, dass das jetzt einfach passieren wird, werden der NATO beitreten. Und ist jetzt auch gar nicht mal so, dass man da einen. Land oder zwei Länder äh mit reinnimmt, die dann sozusagen auch nur Hilfe brauchen. Nein, Finnland hat einen extrem militarisiertes Land, wo, alle äh gut ausgebildet sind, die äh entsprechende Reserven haben, Schwinden nicht einschätzen, aber es zieht sicherlich auch nicht komplett anders. Ja, also die NATO wird enorm gestärkt durch diese beiden Länder, die dazukommen. Man muss halt schauen, wie man jetzt mit mit diesen problematischen äh Teilnehmern hungern und Türkei in Zukunft noch umgehen möchte, aber immerhin sind sie halt Teil des Verbundes, was für uns jetzt erstmal auch kein kein Nachteil darstellt. Es kann unmittelbaren Nachteil und äh letztlich denke ich mir halt, was kann. Argumentativ eigentlich am Ende noch vorgebracht werden ähm wenn man sagt. Leute, Ukraine ist jetzt sowieso. Zu irgendeinem Zeitpunkt, wo dieser Krieg dann beendet ist, von von wovon ich ausgehe. Ja? Wird beendet sein irgendwann und er wird. In einem Maße beendet worden sein, wo man sagen kann, Russland hat keinen Erfolg gehabt mit dem, was sie angestrebt haben und vor allem, man muss, verhindern, dass dieser Konflikt weiter aufflammt und es wird leider nur durch so eine neue Konfrontation gehen können, die bedeutet, wir ziehen hier eine militärische Linie. Die werdet ihr nicht überschreiten. Ihr werdet sie auch nicht erst mal nicht überschreiten können, weil ihr einfach euch selbst zu sehr geschwächt habt und wir sind überhaupt nicht bereit, dass das nochmal, dahin kommt und deswegen ganz ehrlich sehe ich gar keinen Weg wie die Ukraine am Ende nicht. In der NATO sein kann. Also sie wird. So nah dran sein, wie vielleicht Finnland heute ist. Äh also de facto schon äh äh drin und vielleicht am Ende auch wirklich konkret wirklich auch in der NATO, weil ich meine, welches Bedrohungsszenario will man jetzt noch ziehen, was nicht schon längst eingetreten ist?

Pavel Mayer
2:32:48
Tim Pritlove
2:32:58
Pavel Mayer
2:33:00

So das ist äh und und darum äh geht's natürlich äh äh jetzt auch und auch noch mal Jetzt was mich wegen den wegen den Waffenlieferungen, das erinnerte mich halt auch an an an covid äh äh. So ein bisschen ähm weil äh oder wer zu spät kommt, den bestraft äh das Leben äh ist, in dem Fall halt äh dass, was da ja jetzt ausgekämpft wird äh grade äh am am Boden militärisch ist ähm. Ja, äh wie äh äh dann ähm am Ende äh einen Frieden aussehen äh wird, so das heißt, da wird im Moment quasi dann die Grundlage äh für den für den Frieden äh gelegt am Boden und dem kann man schon die Gleichung auch aufmachen äh je mehr Waffen und je schneller die Ukraine, umso mehr Waffen gibt umso besser wird das Verhandlungsergebnis am Ende sein und je länger man äh oder je je weniger Waffen äh man liefert oder wenn man zu lange wartet. So äh ja Ähm wird es halt ein weniger gutes Verhandlungs, Ergebnis äh sein. So was dann ähm erstmal beim, beim Waffenstillstand da sein wird und dann gibt's natürlich noch die große Frage, was ist mit der Krim? Also im im Moment würde ich's eher so einschätzen, äh dass die äh Ukraine Ähm diese unabhängigen Republiken, die sich da gegründet hat äh die will die Ukraine wiederhaben. So Komplett und im Grunde genommen ist, die sind ja jetzt auch komplett entvölkert worden, weil die Russen ja vor dem Angriff die gesamte Zivilbevölkerung äh. Nach Russland da rausgeholt haben. Das heißt äh ja. Ähm da gibt's jetzt in dem Sinne äh auch auch nicht das Problem, dass man da jetzt großartig wohl Zivilbevölkerung noch vertreiben müsste, russische. Euch mal ja im Moment ähm.

Tim Pritlove
2:35:26
Pavel Mayer
2:35:27
Tim Pritlove
2:36:56
Pavel Mayer
2:36:58
Tim Pritlove
2:38:15

Gut, lass uns vielleicht mal zum äh Ende kommen, weil ich glaube, wir werden uns dann mal liebe darauf konzentrieren dann in den nächsten Tagen äh nochmal Updates äh zu liefern, soweit haben wir jetzt glaube ich die Situation aus unserer Perspektive ganz gut zusammengefasst oder ob wir's gut zusammengefasst haben, das überlassen wir vielleicht mal. Den Zuhörerinnen und Zuhörern, wir haben uns jetzt zumindest mal bemüht, mal so ein bisschen äh alles zusammenzufegen, was wir jetzt als äh das Wichtigste erachtet haben. Sind natürlich tausend Aspekte und kleinere Meldungen, die man jetzt hier noch hätte, rein stecken können, aber wir sind ja ja auch kein News-Podcast, sondern wir wollen ja einfach nur so ein bisschen unserem Gefühl einen Ausdruck geben und würde sagen ein Fazit kann man sagen. Die Gesamtkriegssituation ist schlimm. Im Osten äh sterben einfach zu viele Leute die Situation in. Ähm wie Maropol, Melitopol, et cetera, alles was äh Jazzson, alles was von den Russen komplett eingenommen wurde, lässt sich. Nicht ermessen zu diesem Zeitpunkt und natürlich äh wird es weiterhin schwierig. Nur grundsätzlich denke ich zeichnet sich ab. Kann diesen Krieg nicht gewinnen. Und jetzt muss man irgendwie dafür sorgen, dass sie ihn auch verlieren. Und verlieren heißt halt einfach, dass sie wieder dahin zurückkehren, wo sie vor Beginn dieser Aktion waren. Im Detail ausgeht und was dann die Verhandlungsmasse ist und wer stärker dasteht, unklar, wann das sein wird? Unklar, wer ähm welche Auswirkungen das auf Russland selber hat und insbesondere welche Verwerfungen das außenpolitisch und international politisch noch haben wird. Lässt sich glaube ich derzeit überhaupt noch nicht äh absehen, hängt auch von sehr viel mehr Faktoren noch äh ab, die hier noch mit reinspielen, die man sowieso nicht unter Kontrolle hat oder wo er. Uns auch gar nicht zu geäußert haben und nicht zu äußern wollen. Ja und dann werden wir das ähm weiterhin begleiten.

Pavel Mayer
2:40:20

Ja vielleicht noch auch so ein Ding vielleicht ferne hoffnungsvolle Zukunft ähm Es gibt natürlich auch ja schon dieses Wiederaufbaukomitee, ähm was jetzt schon dann plant ähm die Ukraine wieder aufzubauen. Die ersten Schätzungen, was das kosten wird äh lagen äh bei, 20 Milliarden, das war aber schon vor vor Monaten, als der Krieg noch recht frisch war. Mittlerweile geht man davon aus, dass es wahrscheinlich eher in der Größenordnung äh fünfhundert, Milliarden bis 1000 Milliarden kosten wird. Ähm wobei ich das, noch für zu niedrig gegriffen, halte nimmt man jetzt das zum Beispiel Afghanistan, Krieg der ganze Krieg gegen den Terror waren 3.500 Milliarden äh die der verschlungen hat. Gut, das war jetzt auch die die die Kriegskosten und nicht nicht den Wiederaufbau aber ähm. Was so die große Gefahr äh äh wäre, ist, dass wenn dieser Krieg. Jetzt dann plötzlich oder ja zu Ende ist oder oder einen Waffenstillstand ähm eintritt, ähm war so ein bisschen die Befürchtung, dass wir in anderen Kriegen oder Krisengebieten, nach denen das Kämpfen dann aufhört, dass äh dann dem wirtschaftlichen Aufbau halt, zu wenig, Aufmerksamkeit äh gewidmet wird und dass dann anschließend das Chaos oder die Situation wieder wieder aufflammt. Also ähm ja, ich ich. Hoffe und glaube auch nicht, dass es in dem Fall so sein wird. Aber die Gefahr sollte man natürlich im im Auge behalten. Ähm das sagen man dann nicht ein paar Jahre später eine eine neue Wiederauflage. Äh wenn das jetzt in absehbarer Zeit äh unabsehbare Zeit zu Ende geht. Ich meine, wir könnten. Daher vielleicht auch noch Schätzungen abgeben, wie lange denn das Ganze noch dauert, also wann wann wird's einen Waffenstillstand geben, was würdest du schätzen? Ich meine. Sagen kann, dass natürlich niemand, aber so gefühlt.

Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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