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UKW099 Ukraine: Daneben schießen verboten 

Ein Roundup zum letzten Monat im Krieg in der Ukraine

Seit einem Monat tobt der Krieg primär im Osten der Ukraine, auch wenn es an vielen Fronten vereinzelte Gefechte gibt. Aber der Kampf um Sjewjerodonetsk ist zum Mittelpunkt der Auseinandersetzung geworden und sowohl die russischen als auch die ukrainischen Kräfte haben große Verluste zu verzeichnen. Langsam aber beständig rückt die russische Armee auf dieses Gebiet vor und es ist derzeit unklar, wie lange es noch dauert bis die Ukraine sich zurückziehen muss.

Wir besprechen die militärische Gesamtsituation und gehen vor allem detailliert auf die sich abzeichnenden Waffenlieferungen des Westens ein und welche Auswirkungen das mittelfristig auf den Krieg haben könnte.

https://ukw.fm/ukw099-ukraine-daneben-schiessen-verboten/
Veröffentlicht am: 23. Juni 2022
Dauer: 2:22:13


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Begrüßung 00:00:32.534
  3. Militärische Lage im Osten 00:03:44.405
  4. Ost-Munition geht zur Neige 00:14:25.994
  5. Militärische Lage im Süden 00:18:55.807
  6. Truppenverluste und Mobilisierung 00:25:29.988
  7. Waffenversorgung der Ukraine 00:28:18.882
  8. Luftabwehrsysteme 00:53:19.820
  9. Droneneinsatz 01:15:17.107
  10. Kampf zur See 01:20:05.599
  11. Kaliningrad 01:23:34.914
  12. Die Strategie des Westens 01:28:17.842
  13. Moldawien 01:45:50.509
  14. Der Westen im Krieg mit Russland 01:59:50.664
  15. Situation Russlands 02:04:37.481
  16. Aussichten für die nächsten Monate 02:10:22.287
  17. Schlusskuriosität 02:16:20.902
  18. Ausklang 02:19:42.812

Transkript

Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
0:02:57
Tim Pritlove
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Das stimmt wiederum. Gucken wir mal, also Grenze okay, je nachdem wie welche Grenze man nimmt, Kilometer, äh dann ist es aber auch quasi durch dieses obskure äh Transnistrien durch. In die andere Richtung auch 50 Kilometer dann hat man tatsächlich ukrainisches Territorium schon vor Augen. Genau, also da werden wir nachher mal drüber reden, zumal ja die moldarbische Perspektive auch noch mal eine ganz besondere ist. Nicht wahr? Weil sie da äh potenziell ja in diesem Konflikt auch noch mit reingezogen werden können und natürlich auch eine ganz andere Verquickung haben so mit der ukrainischen Kultur. Eigentlich wollen wir erstmal anfangen ein bisschen ja zusammenzufassen, wo denn eigentlich der Konflikt grade so steht und das eben jetzt speziell auch. Mit der militärischen Brille auf, denn leider, leider, leider ist das eigentlich im Wesentlichen das definierende Moment, also der Krieg, ist einfach als Krieg im Vordergrund und findet nach wie vor in einem sehr breiten Frontverlauf statt. Ich weiß noch, als wir letzte Sendung hatten, da haben wir im Prinzip einmal alles so geschildert, das war die Erfolge rundum. Vorstöße. Da hat sich so ein bisschen abgezeichnet oder hat sich zumindest angedeutet, dass es vielleicht möglich wäre für die Ukraine in irgendeiner Form im Norden noch weiter vorzustoßen. Das hat dann nicht so stattgefunden. Weiß ich nicht entweder der Vorstoß nicht intensiv genug oder der Widerstand zu groß oder beides. Trotzdem. Ist die Stadt äh KAG ein bisschen ja ich sage mal ein bisschen ähm. Ruhiger die die Situation, es gibt nach wie vor Raketenangriffe auf die Stadt.

Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Ja, wobei die Situation halt ein bisschen schon auch anders äh ist. Auf der einen Seite gibt's halt im äh sozusagen im Rücken den Fluss oder nur einen Fluss, den sie überqueren müssen oder äh um um auch Nachschub äh reinzuschaffen. Also es ist jetzt nicht nicht eingekesselt, äh dass das Ganze und irgendwie eigentlich wird seit zwei Wochen fast damit gerechnet, äh dass hm die äh ja die die Stadt äh, einnehmen, aber es ist äh wohl immer noch umkämpft, also so richtig geschafft haben sie's bisher nicht. Es spielt aber äh äh im im Großen und Ganzen Geschehen äh jetzt äh nicht wirklich, die große Rolle, ob sie das jetzt schaffen oder nicht, äh sondern eher also allein schon, dass sie jetzt da zwei Wochen äh dran kauen und das wo ja ähm angeblich die russische Seite täglich zwischen 50.000 und 80.000 Granaten. Feuert, ja? Ja also inklusive jetzt äh Raketen ähm und äh die Ukraine schafft halt ungefähr nur ein Zehntel davon, also 5tausend bis 6tausend in die andere Richtung äh zu schicken, was halt auch noch eine ganze Menge ist, aber ganz offensichtlich trotz äh dieser äh eigentlich großen Übermacht an einigen äh Frontabschnitten, wo die Russen wirklich alles konzentriert und reingeworfen haben, um eben auch Durchbrüche zu erzwingen. Ähm es ihnen bisher zumindest weder irgendwie ein größerer Durchbruch noch eine größere Einkesselung gelungen und ähm ja beide Seiten, haben aber bedauerlich hohe Verluste. Ähm. So äh Größenordnung 100 Tote am Tag bei den Ukrainern und bis zu 500 Verletzte pro. Ja und bei den Russen werden die nicht geringer äh sein wahrscheinlich, sondern auch, mindestens in der selben Größenordnung liegen, wobei sich das Verhältnis ein bisschen zugunsten der Russen verbessert hat. Man sieht es auch an den an den Videos, dass sie versuchen, sich jetzt ein bisschen besser zu tarnen und ähm nicht mehr auch auch nicht mehr so viele Truppen und Fahrzeuge irgendwo zu konzentrieren, was natürlich auch ein Problem ist äh und auch nicht zu viel Nachschub irgendwie äh zentral zu halten, aber ähm alles in in allem ähm so ist die Ukraine gut dabei äh zurückzuschießen und zu äh treffen und auch halt den Russen äh eine Menge Verluste zu äh bescheren so. Und ähm insofern also für den Aufwand äh an an an Material äh und die Verluste. Die Russland hat sind die Fortschritte nach wie vor ja nicht überzeugend.

Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Es ist ja nicht so, dass da jetzt äh keine Truppen stationiert werden, aber es es gab halt keine größere Änderungen in dem Frontverlauf, der ist halt eigentlich weitgehend noch so wie zu Beginn dieses Krieges. Ich habe verschiedene Vorstöße äh oder Versuche der Russen vorzustoßen. Dann äh wurde von der Ukraine auch Dämme, Staudämme äh gesprengt, kleinerer äh Natur und womit so bestimmte Täler, überflutet wurden, keine Ahnung, was äh da der Grund ist, ob das einfach nur der Mangel an konzentrierten Kräften ist oder ähm ob's da einfach auch wirklich schwierig ist für die Russen in irgendeiner Form Landgewinn zu machen. Genauso zieht sich das dann eben, in Richtung Westen. Zu diesem großen Wasserbecken des äh Dineppa äh südlich von Sapo äh wo. Irgendwie auch nicht vorangekommen sind, aber viel interessanter ist natürlich die Situation um äh. Und das ist ja so die Stadt, ähm die die Juristen als die einzige größere Stadt, die die Russen seit diesem Angriff. Haben einnehmen können. Das ging ja relativ schnell. Und ja, da ist also Back and Force, nicht wahr? Also nachdem die Russen ursprünglich mal versucht hatten, äh dafür da haben wir ja schon öfter drüber gesprochen, über die Stadt Nikolaiw, da diesen nächsten Fluss zu überqueren und dann letzten Endes in irgendeiner Form einen Landweg nach Odessa eröffnen zu können, was ja nicht geklappt hat. Ist also hier der Gegendruck der Ukraine stärker. Jetzt haben die Russen ja auch nicht so viel stationiert und haben sich sozusagen erstmal für den Osten entschlossen, vermutlich auch, um dort erst mal. Behaupten zu können, man hätte jetzt hier große Erfolge gefeiert, weil man irgendwie Luhansk und äh komplett eingenommen hat, also den ganzen also. Luhansk zumindest komplett eingenommen hat, den Donbass. Trotzdem versuchen sie natürlich diese Stadt zu halten, aber die Ukraine macht hier Gegendruck und hat an verschiedenen Stellen Fortschritte erzielt, aber eben auch noch nicht genug, um hier wirklich äh Erfolge zu feiern. Dabei sind die Russen dort eigentlich. Ziemlich angreifbar, weil's äh ja, da halt einfach. Nur ein, zwei Brücken gibt, die das so in Richtung Krim äh verbinden und wenn man's in irgendeiner Form gelingen könnte, hier eine strategische Stadt wieder einzunehmen, wovon Ukraine derzeit noch weit entfernt ist, muss man dazu sagen. Ja dann ähm könnte sich das Blatt hier im Süden wenden.

Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Ja.

Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Ne?

Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Na ja, wie gesagt, das ist das, was äh das ist die Zahl, die ich von ukrainischer Seite äh äh gehört habe. Und ähm interessant ist aber, dass es halt auch im Zweiten Weltkrieg, also am Anfang in den USA dieselbe Kritik gab äh wie man sie heute halt lesen kann an den langsam anlaufenden viel zu geringen Waffenlieferungen an England und Deutschland hat ja aber wirklich auch ganz Europa überrannt damals oder die, Achse und nur England äh war da jetzt äh noch äh ja das das Bollwerk äh das irgendwie Amerika Äh da verteidigte und ähm ja auch gesagt, ja und äh Engländer und viel zu wenig und viel zu langsam, aber was man eben auch so ein bisschen unterschätzt, dass natürlich. Normalerweise in Friedenszeiten ja die Produktion auch eher gering, so von von Waffen, da wird halt auch nicht so viel verbraucht, aber wenn halt so ein so ein Krieg kommt, dann äh dauert das natürlich überhaupt erstmal und allein nur die die Logistik. Ähm Also ähm aber was ich gehört habe haben mittlerweile vor allem die Amerikaner halt äh ja fast sowas wie eine Luftbrücke aufgebaut, Polen und äh in Polen halt und teilweise auch in anderen Ländern, aber ich glaube hauptsächlich in Polen eben riesige ähm ja Verladezentren äh im Grunde genommen aufgebaut, wo wo halt äh jetzt richtig Material äh reingeschafft äh wird. Aber ähm. Das läuft halt jetzt gerade erst an. Ein weiteres Problem ist, Das halt viel von dem Material, was bisher geliefert wurde und jetzt auch immer noch direkt an die Front geht, So, das heißt, äh wenn du aber jetzt wirklich eine Gegenoffensive äh Unternehmen äh willst, so dann musst du erstmal Kräfte sammeln, dann musst du irgendwie deine Reserven aufbauen, dann kannst du nicht halt alles gleich an die Front schicken, aber natürlich kann denen das niemand verdenken. Wenn die grade so eine Übermacht gegenüberstehen, dass sie eigentlich alles verschießen wollen äh im Moment, was was da ist und jetzt ist natürlich sehr schwer fällt, in dieser Situation äh jetzt wirklich erstmal größere Reserven äh aufzubauen und, Da rechnen eben alle damit, dass das irgendwie noch Monate äh dauern wird, bis wenn alles gut läuft bis die Ukraine vielleicht genügend Reserven aufgebaut hat um äh in die Offensive zu gehen, aber die Russen werden natürlich in der Zeit jetzt auch nicht äh untätig äh bleiben. Ähm, nur hm wird es dann, irgendeinem Punkt äh eben auch darauf ankommen oder kommt halt bisher auch schon drauf an, dass ähm. Man halt einfach auch trifft und einfach die vorhandenen Waffen, wenn es denn dann modernere oder bessere Waffen sind, eben auch einfach effizienter einsetzt. So, was ja bisher halbwegs zu gelingen scheint, auch auch der der Ukraine. Und. Diese Debatte kam jetzt natürlich auch auf im Zusammenhang jetzt mit dem großen Jubel, dass die deutsch-holländischen Panzerhaubitzen 2000 endlich angekommen sind. Ganze sieben Stück so ja. Meine das, wo die Ukraine, ich weiß nicht, ich glaube, äh ja mehrere hundert äh Systeme bisher im im Einsatz hat, also jetzt von, sagen wir mal, Panzerhaubitzen äh so, also Hunderte zwischen, ich glaube, fünfhundert tausend Stück oder so da äh klingen natürlich sieben Stück erstmal doch ein bisschen bescheiden. Ähm wobei ja die Dinger immerhin ausreichen so um äh schon äh dann so einen Bataillon äh damit auszurüsten, keine Ahnung. Die die jetzt zusammenhalten oder irgendwie aufteilen und für spezielle Zwecke dann dann einsetzen, aber ja Ähm wäre gut, wenn sie eher 70 Stück äh davon hätten statt äh sieben, aber Bundeswehr hat glaube ich nur hundert10 oder so. Und ähm ansonsten ja dann gab's gab's halt so ein bisschen die Mythos ja aber dann, meines stimmt auch äh diese äh so eine Panzerhaubitze 2tausend, wenn die richtig eingesetzt äh wird. Äh die. Ist extrem präzise so, da, ist dann halt schon eigentlich so ein bisschen äh ja jeder Schuss ein Treffer äh so ein ist dann angeblich weil äh die Deutschen halt äh nicht so viel Geld für Munition ausgeben wollten, beziehungsweise dass man. Dann halt äh eben nicht daneben schießen durfte, dass das halt verboten äh waren so.

Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Trainingslager, um es um es zu benutzen, aber es hat natürlich auch was mit Integration in das ganze zu tun. Ich meine so eine Panzerhaubitze, die schießt auch nur dann präzise, wenn sie genau weiß, wo sie hinschießen muss und dazu muss diese Information natürlich in dieses System rein. Äh reden wir eben von Software, da reden wir von Protokollen, reden wir von von Datenübertragung, Standards et cetera. Sicherlich alles Sachen, die in den letzten Monaten intern ausgiebig diskutiert wurden, aber die dann halt umgesetzt werden mussten. Und was wir jetzt ohnehin gerade sehen, ist halt nicht nur so eine. Nicht nur eine Belieferung mit neuen Waffen, sondern gerade da ja nun perspektivisch eigentlich auch der ganze Ost. Oder Warschauer Pakt Standard, Waffensatz einerseits. Verbraucht sein wird ja also Munition ist verschossen, Geräte sind äh kaputt so. Es kommt jetzt immer mehr aus dem Westen. Es ist ja perspektivisch. Auch klar, dass auch die nächsten zehn, 20 Jahre Ukraine im Wesentlichen seine Waffen entweder selber produziert. Ne, also ist ja ein Waffenproduzierendes Land, auch wenn jetzt viele der Fabriken natürlich auch von den Russen angegriffen wurden, keine Ahnung, wie gut ihre Produktion derzeit so aussieht. Aber so rein technisch, wenn sie natürlich jetzt in zunehmenden Maße sich auf den NATO-Standard. Reinigen. Also es ist so eine schleichende Nato-Ifizierung auf technischer Ebene, die jetzt eben durch diese äh Lieferung ausgelöst wird und sicherlich dann auch in Zukunft so weitergehen wird.

Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Also äh das ist es äh Iris T System und da, soll jetzt leider nur oder was heißt leider nur, immerhin, dass äh sogenannte Iris T SLM System geliefert werden, und äh um zu erklären. Muss man äh ja vielleicht äh zunächst mit äh sagen der oder Iris TSLM zu erklären, muss man halt mit beginnen und äh, Iris T kannte ich bisher nicht nicht wirklich, war mir war mir so kein Begriff. Und ähm als ich mich dann ein bisschen schlau gemacht habe, äh war ich dann doch sehr erstaunt äh darüber, dass äh wir sowas auch im im Arsenal haben und hm im Prinzip Irestie wurde halt als Nachfolger für die Sideweinder Luft Rakete entwickelt und Zwar stellt man fest, als dann. Das alte NVA-Material äh bei der bei der Bundeswehr dann war, äh dass darunter eben auch sowjetische Wimpel R 73 Raketen waren, äh wo man fest, gestellt hat, dass die wesentlich leistungsfähiger als die Sidefinder äh waren. Die amerikanischen und so hat man sich dann entschlossen sogar eine Luft-Luft-Rakete zu entwickeln, also für den Luftkampf, die. Ja besser ist als die sowjetische Wimpel R 73 und da haben sich dann offensichtlich wirklich ein paar Nerds ausgetobt, also da wollte man's tatsächlich offenbar wissen. Und ähm ich habe dann mal geguckt, was denn so die Militärcommunity von Iris T hält und dann findet man natürlich an so Seiten wie äh die zehn besten Luft-Luft-Raketen äh für Kurzstrecke. Siehe da so fand sich da zumindest 216 in einer Liste auf Platz eins, also wegen der feuchte Traum äh eines jeden Piloten äh so an an Luft-Luft-Rakete und die Dinger sie haben's auch noch geschafft, die Dinger vergleichsweise günstig zu machen, also vierhundert äh vierhunderttausend äh Euro äh neunhundert Dollar ähm. Pro Stück äh so, was halt äh aber für das, was äh die Dinger die Dinger leisten äh einfach unglaublich ist und ähm, so gut man muss natürlich sagen, bisher ist Irest T noch nie in einem echten Krieg äh eingesetzt worden, ja, das heißt äh man äh hat diese Daten alle nur aus Tests, die man durchgeführt hat äh jetzt, aber Erstmal ist das Ding extrem manövrierfähig, kann irgendwie mit 60 Gerbeschleunigung äh in die Kurve gehen, das ist mehr als jeder andere. Luft Luftrakete dieser Bauart. Sie kann nach dem Abschuss um 180 Grad wenden. Also du kannst sie halt dann nach vorne abschießen und dann fliegt die halt einfach, um und äh äh greift halt das Flugzeug hinter dir oder wo auch immer es ist äh an. Dann, Äh das Besondere gegenüber allen anderen äh oder Suchköpfen ist, äh dass die so einen Suchkopf hat, der ähm einen zweiteiliges CCD benutzt, was halt rotiert wird. Und ähm dadurch, kann man halt sehr präzise Blenden machen, die dafür sorgen, äh dass das Ding mit flairs praktisch, nicht abzulenken ist, ja?

Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Genau, es gibt dann wohl auch noch die SLS, die verschießt im Prinzip äh ganz normale Iristees, äh die halt auch vom Flugzeug äh abgeworfen werden, aber die SLM hat halt zwar den denselben äh Suchkopf äh so und ähm ähnliche Steuerung, hat aber eben es ist größer und äh länger und hat eine größere Reichweite halt bis zu 40 Kilometer vom Boden aus, äh während Iris T halt fünfundzwanzig Kilometer aus der Luft schafft und so zehn, 15 Kilometer äh vom Boden aus wahrscheinlich. So und ähm ja, ich fand's schade, dass äh dass die Ukrainer nicht auch Aristee, Luft Raketen für ihre Mix äh geliefert bekommen, weil ähm theoretisch zumindest, äh müssten die in der Lage sein, die Dinger auch abzuschießen, weil nämlich die Russen halt äh damals die Sidewiner nachgebaut haben. Und äh dementsprechend halt die russische Rakete Sidewinder kompatibel ist und auch die halt mit den entsprechenden Legacy Interfaces äh ausgestattet äh äh wurde. Sodass zumindest theoretisch ich mir vorstellen kann, also die sowjetische K 13 war das so und bis heute können eben die meisten Flugzeuge russischer oder sowjetischer Bauart, K 13 verschissen, so heißt ja also sie und ich fände es halt sehr interessant, die Frage äh so, weiß nicht, ob jemand mehr weiß, aber zumindest theoretisch nach, müssten eigentlich ukrainische Mix und Sus auch Luftluftraketen verschießen können und so und als russischer Pilot muss ich sagen Ähm wie gesagt, alle Vorbehalte, dass die bisher noch im Krieg nicht wirklich zum Einsatz gekommen sind, aber zumindest aufm Papier und den Tests nach äh es das etwas äh wo man als Pilot äh nicht sich mit auseinandersetzen möchte, wenn das auf einen, geschossen wird, ja. Also die Dinger äh wie gesagt in in jeder Kategorie äh so äh Intelligenz, Agilität, Wendigkeit, die haben sogar. Also die Raketenladung ist sogar so getimet, dass die erstmal eine schnelle Beschleunigungsphase hat, wo sie halt hm erst mal dass sie erstmal vom Flugzeug wegkommt und dann sagen eine Orientierungsphase, wo sie etwas langsamer beschleunigt. Und noch in der Lage ist, dann eben komplett ihre Flugrichtung, zu ändern ohne allzu viel Energie zu verausgaben. Äh in der Zeit kann sie auch noch ein anderes Ziel erhalten, also es heißt nicht, dass sie jetzt also man kann die sozusagen auch erst abschießen und ihr dann sagen äh wo sie hin soll und ähm kann kann sie dann auch selber erfassen, dass das Ganze ja und dann äh sagen wird, quasi der Abbrand dieser feststoff Rakete wieder stärker, sodass sie dann halt ähm ja äh mit äh maximaler Geschwindigkeit äh dann äh ja auf das gegnerische Flug, äh zufliegt und die Navigation ist halt auch und war früher halt super einfach, aber äh, Ich glaube, das reicht äh an an Details, aber auf jeden Fall diese Dinger äh ja ist so ein ist so ein Beispiel an an Hightech äh äh Waffensystem die dann ja wirklich äh einen einen deutlichen Vorteil dann für die ukrainische Luftwaffe oder zumindest für die Luftabwehr dann auch äh äh bieten würden, weil. Wie gesagt ähm also so richtig ja das Ding kann was.

Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Wenn man sich jetzt vorstellt, dass die ukrainische Armee mit solchen Systemen ausgerüstet wird, würde es natürlich ihre Luftabwehrfähigkeiten. Nochmal deutlich verbessern. Derzeit läuft das ja alles mit diesen äh S drei äh hundert, Luftabwehr äh System russischer Bauart, davon haben sie auch eine ganze Menge und die scheinen sie auch bisher sehr erfolgreich zum Einsatz gebracht haben. Lohnfleisch jetzt mal so ein genereller Blick auch auf die Situation in der Luft, was ja. Am Anfang dieses Krieges äh eigentlich alle gesagt haben, wovon alle Experten ausgegangen sind, dass die Russen halt innerhalb kürzester Zeit Lufthoheit äh haben müssten. Das hat nicht stattgefunden und äh kratzen sich da auch viele Militärs äh besonders im Westen so ein bisschen äh am Kopf, weil. Dass auch Konsequenzen hat für die zukünftige Planung, weil grad die NATO. Ja so eine Doktrin hat der Luft äh Überlegenheit, Lufthoheit, wie sie's im Irak gehabt haben. Alles ist darauf ausgelegt, teure Systeme, mit denen man halt äh Luftabwehr zerstören kann und dann eben Flugzeugen alles äh in Schach halten kann Trotzdem ist es halt der Ukraine gelungen durch geschickte Taktik ähm zwar jetzt nicht selber eine Lufthoheit herzustellen, aber sie haben zumindest es geschafft. Zu verhindern, dass die Russen eine herstellen. Das führt nach wie vor dazu, dass zwar Flugzeuge zum Einsatz kommen, aber das jetzt nicht, Ansatz das definierende Element ist. Weil die Russen einfach die ganze Zeit Angst haben müssen, dass wenn sie irgendeinen Einsatz fahren, dass sie halt entweder von diesem S300 Systemen abgefangen werden oder eben von diesen vielen ähm. Systemen, diesen abgeschossen werden, insbesondere dann, wenn sie tief fliegen, also mit dem S 3hundert verhindern sie sozusagen, dass sie hochfliegen können und wenn stattdessen fliegen sie dann relativ tief und dann sind sie natürlich angreifbar für diese.

Pavel Mayer
1:10:03
Tim Pritlove
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Pavel Mayer
1:10:14
Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Und äh wie gesagt die Dinger sind auch nicht so leicht leicht zu orten. Äh so äh weil die halt dann äh gut ich weiß nicht, wie's bei dann bei der SLM genau aussieht, aber die T sucht ja selber passiv ja und schaltet halt dann erst zum Schluss äh ihr eigenes Radar nochmal ein, um halt einfach die nötige Präzision zu haben, äh präzisere Entfernungsangaben. So Plus hat natürlich äh äh auch die Koordinaten und äh kennt halt äh sagen auch die die äh von dem von dem Ziel, wo das wo das gerade hinfliegt, die kriegt sie halt dann auch runtergeladen äh vom vom Flugzeug. Und also ursprünglich habe mich dann auch mal damit beschäftigt und mich gefragt, wie funktioniert denn das? Eigentlich jetzt, wenn die mit diesen Raketen jetzt eigentlich irgendwo hinzielen oder wird das früher funktioniert, so. Mittlerweile mit Digitaltechnik und so mit Displays kannst du einfach nur hingucken auf das Ziel und äh dann äh auf den Knopf drücken und dann hat er das Ziel erfasst und. Tatsächlich funktioniert das auch so mit diesen also die heißt auch Iris, Also Iris ist auch ein schöner Name, weil ähm die hat halt äh wirklich diesen Suchkopf, musst du dir vorstellen wirklich wie so ein bewegliches Auge, der sich so äh vorne also klar hinter Glas, aber der sich so glaube ich fast bis 90 Grad in jede Richtung drehen kann, ja, das heißt, der der guckt also wirklich und. Hand halt in der Mitte äh dann eben entsprechend die Auflösung. So, das heißt, der muss halt schon dann auf das Ziel gucken. Musste früher auf das Ziel gucken, die alte Side Winder so und das heißt. Typischerweise waren die früher eben einfach unterm Flügel montiert und guckten dann nach vorne und dann war das Interface, was du hattest, war im Wesentlichen Audio-Interface. Die hat halt per Tonsignal dir signalisiert, äh ob sie eben jetzt das Ziel ähm und sagen, erfasst hat. Und was du dann eben machen musstest, weil du hat's dann im Prinzip einen Fadenkreuz oder einen einen Kreis eigentlich vorne und muss es dann, weil die Rakete erstmal also früher guckten die halt einfach fest nach vorne und dann hast du halt äh die aktiviert und äh dann hm hast du die halt äh das Ziel in den Kreis gebracht und hast daneben Audiofeedback äh von der äh Rakete gekriegt, äh Soße, also diesen konstanten Ton ja und sobald du den hast äh also reicht auch äh einen einen. Sekundenbruchteil, also muss keine bestimmte Zeit haben äh drückt man dann auf den Knopf und ab da folgt dann dieses Auge dem Ziel, während die Rakete noch an dem Flugzeug dran ist, ja? Die hat halt ihre ihre eigene Mechanik, äh um um sich zu drehen. Und wenn die dann abgefeuert wird, hat die das Ziel, behält die das Ziel halt ständig diese behält das Ziel äh also behält das Auge, äh das das Ziel im Auge sozusagen äh also im im Visier und je nachdem, wie die sich halt drehen muss, um weiter dieses, Ziel zu tracken gibt es einerseits so 'ne Steuerinformation die das Auge bewegt aber natürlich bewegt sich die Rakete auch selbst. Die hat halt selber auch nochmal Steuerflossen ja und, In der ursprünglichen Zeitwander ist das alles analog. Da ist kein Stück, digital drin, was das macht, ja? Es leitet die komplett analog ins Ziel, so dass das das Tracking äh äh von dem von dem Auge und die Steuerung der der Flossen macht da halt alles in analogrechten, aber in ist es halt eben alles digital und die kann dann auch andere Angriffsprofile. Fliegen und es gibt auch sogar wohl eine Softwarevariante, äh die äh für Bodenziele dann geeignet ist, wo du dann halt auch mit der Eistee Bodenziele bekämpfen kannst. Aber gut, ja, jetzt äh soll's aber auch genug sein mit Iris Tee, oder?

Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
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Pavel Mayer
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Tim Pritlove
1:20:22
Pavel Mayer
1:20:55

Ja einen Schlepper. Das war wohl so ein militärischer Schlepper, der äh irgendwie. Wohl irgendwas darüber geschleppt hat um wahrscheinlich mehr Luftabwehrsysteme und Soldaten und weiß ich nicht zur Versorgung eingesetzt wurde und. Der war wohl irgendwie mit einem Tor. Abwehrsystem ausgestattet, hörte man. Äh was aber sie irgendwie einfach nur, wenn ich das richtig verstanden habe, auf das Schiff draufgestellt haben ja? Äh so ähm und es hat jedenfalls nicht funktioniert. Ja die trotzdem getroffen und ja ähm das war ein Ding. Ja und äh unklar ist, womit die Gasbohrinseln äh jetzt die drei in Brand geschossen wurden aktuell. Das war auch äh eine ziemlich spektakuläre Geschichte. Das hört man natürlich jetzt nicht so gerne. Äh wenn solche Dinge passieren, aber ja es waren wohl auch ehemals ukrainische Gasborninseln, die die Ukraine von nicht, nicht allzu langer Zeit, also bevor äh die die Russen sie da im Rahmen der Kriminversion dann besetzt haben, haben die, glaube ich, zwei, drei Jahre vorher die gekauft. Erst und dann haben die Russen sich die einfach unter den Nagel äh gerissen. Äh so ja. Und jetzt sind sie halt am Brennen. Ähm ich vermute mal, äh dass das halt, auch äh eine kleine Eskalation war Vergeltung für irgendwelche anderen Angriffe. Also man hörte, dass das wohl irgendwie Vergeltung für einen Angriff auf einen Ukrainisches ähm, Öl, Tanklager oder so äh wie gesagt haben, okay wenn ihr jetzt unsere Tanklager dann. Ja Gehen wir an eure Gasbohrinseln. Vielleicht soll das quasi auch als Abschreckung äh oder so oder als als Vergeltung ähm ja. Ja und ähm ja wie das so mit Vergeltung ist, äh sehen, was die Russen jetzt vielleicht dann, ob sie sich davon jetzt abschrecken lassen oder selber die Vergeltung jetzt wieder vergelten, aber ja, werden sehen.

Tim Pritlove
1:23:35
Pavel Mayer
1:24:08
Tim Pritlove
1:24:09
Pavel Mayer
1:24:28

Na ja, nicht wirklich. Ähm. Erstens äh bezieht sich halt äh das Ganze nur auf ungefähr 50 Prozent der Waren äh des Warenverkehrs. Aber äh nicht auf den Personenverkehr und. Eben nicht auf äh Waren, die nicht auf der Sanktionsliste stehen und insbesondere nicht für militärische Transporte. Die sind Gegenstand eines Sonderabkommens. Ja, das heißt, ähm Militärzüge und Waffentransporte können auch weiterhin rein und raus. Das heißt, äh ja, die Russen kotzen natürlich jetzt, weil Ähm das natürlich für Gardinengrad äh lang schon ein ein Problem ist und dass sie jetzt halt äh dem Seeweg äh viele Sachen äh liefern müssen, vor allen Dingen äh für die dortige Industrie, die halt äh ja vor allem auf auf Stahllieferungen angewiesen ist und auf energiebestimmte, weiß nicht, Energie und Rohstofflieferungen und, die kommen halt. Jetzt nicht mehr äh per Bahn durch, sondern die müssen jetzt irgendwie oben oben dann, Perfekte geschickt äh werden, ja. Also mit anderen Worten, ja, es ist eine es ist eine Unbequemlichkeit für Russland, die das, ganze verteuert und wahrscheinlich auch für die eine oder andere Knappheit äh sorgen äh wird dort aber, äh die Russen können eigentlich nichts machen. So, was sollen sie machen? So Ich meine, ähm das Einzige äh wäre, dass sie irgendwie ja sie können jetzt äh den Litauern, die Einreise nach Kaliningrad verbieten, so haben sie aber noch nicht gemacht, nicht mal das äh sozusagen nicht mal den Schrittzins jetzt gegangen, wobei es wohl sowieso nicht viele Litauer da hinzieht, insofern wäre es jetzt glaube ich auch nicht so. Die die Katastrophe und ansonsten äh ja wie gesagt die Litauer könnten halt. Auch noch. Also sie könnten halt wirklich äh den Verkehr unterbrechen, aber äh Machen sie halt nicht und umgekehrt haben die Litauer jetzt auch eigentlich gar keine andere Wahl als diese Sanktionen umzusetzen, ja. Die letztlich von der EU kommen, deswegen. Äh jetzt sozusagen dort jetzt jetzt die Litauer irgendwie rauszuziehen, macht da jetzt auch keinen Sinn. Die Tower, den Sowjets auch gesagt, weswegen die dann wohl wiederum beim EU-Botschafter halt auch protestiert äh haben, wer CETA und Mordio schreien aber in Wirklichkeit äh ist Litauen halt äh hält sich an den Vertrag über den freien Personenverkehr und hält sich an den Vertrag über irgendwie den freien äh Transport für äh freien Verkehr, für Militärtransporte und äh ja. Und was den Warenverkehr halt angeht, ja Pech gehabt. Ähm. So aber am Ende ja äh regt sich Russland wieder synthetisch auf. Äh. Halt. Aber äh ja, da ist jetzt also aus meiner Sicht steckt eigentlich nicht wie gesagt, ist das nicht nicht wirklich angemessen, dass die Russen sich da jetzt beklagen. Sowieso überhaupt nicht angemessen, dass sie sich bei irgendwas beklagen und Ähm also bei Eskalationsmöglichkeiten gibt's halt noch eine ganze Menge, vor allem für den Westen. Ja.

Tim Pritlove
1:28:15
Pavel Mayer
1:28:50

Ja, ich meine wahrscheinlich in absoluten Dollarzahlen. Ähm kostet der Krieg den Westen im Moment mehr äh als Russland, ja. Also die Sanktionen äh sozusagen in absoluten Dollarbeträgen äh. Sind wahrscheinlich so für den für den Westen irgendwie mehrere Milliarden pro Tag an äh, nicht stattgefunden im Wachstum oder an weniger Bruttoinlandsprodukt ähm und bei den Russen. So äh sind es äh so rechnet man zwischen 10 und 20 Prozent deren Bruttoinlandsprodukts oder ich sage mal 300 Millionen pro Tag direkte Kriegskosten und nochmal zwischen 500 und 700 Millionen pro Tag an Sanktionskosten so. Das heißt, Russland Sanktionen plus plus Krieg im Moment eine Milliarde am Tag wahrscheinlich mehrere Milliarden äh an entgangenem Wachstum, also Deutschland alleine nur hat glaube ich pro Tag 200 Millionen äh höhere ja also Deutschland alleine äh ungefähr 200 Millionen am Tag an wie weniger Bruttoinlandsprodukt. Äh wegen höherer Energiekosten. Ja und wenn du das dann alles hochrechnest, wie gesagt, kommst du, also allein Deutschland kommst du halt insgesamt eben beim Westen auf mehrere Milliarden, aber relativ gesehen natürlich ähm ich meine. Der Westen sage ich mal, ich habe bisher immer nur die NATO gerechnet, aber äh wenn du jetzt noch die Länder wie Japan dazu zählst oder Südkorea oder andere, die faktisch äh ja äh nicht zur NATO gehören, aber auch irgendwo dem westlichen Block nahestehen und eben auch äh ihn unterstützen. Dann reden wir von 1,4 Milliarden Menschen Das ist äh zehnmal so viel Bevölkerung wie Russland hat. Und was auch viele nicht wissen oder zumindest mir, was nicht klar ist, äh dass die Sowjetunion, fast doppelt so viele äh Bürger hatte wie Russland äh heutzutage noch hat, ja? Das heißt äh Russland ist nur die Hälfte der Sowjetunion und ähm ja äh und wenn man dann das eben auch noch vergleicht äh wiederum mit ja dem dem Westen. Der dann ungefähr mit 50.000 Milliarden, also über 50.0000 Milliarden, 31 Mal so hohes Bruttoinlandsprodukt. Äh hat wie Russland, ja. Das heißt, wenn Russland jetzt äh wirklich, auf maximale Kriegsproduktion schaltet, so wie im Zweiten Weltkrieg. Ja, andere Länder das gemacht haben, also Deutschland oder England. Äh die sind dann so in ihrem Maximum äh haben diese Länder zwischen 15 und 60Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für den Krieg aufgewendet. So, wenn Russland das tun würde, so käme halt vielleicht 700 Milliarden pro Jahr zusammen jetzt sagt man Kaufkraft bereinigt, Faktor drei ungefähr könnte Russland also sozusagen maximal aus eigener Kraft irgendwie 200 Milliarden pro Jahr, für Rüstung bereitstellen. Das wäre ungefähr was der BIP mit 4äh der Westen mit 4 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts kontern könnte und würde halt im Prinzip ähm. Ähm seine Rüstungsausgaben äh damit absolut ähm ja äh was wären das auf auf sechstausend Milliarden. Äh äh letztlich. Steigern, ja? Also wenn einer auf 200 Milliarden verdreifachen so, äh um sagen so rum, also wenn Russland alles für den Krieg aufwenden würde, ähm. Könnte der Westen mit 4 Prozent oder 2000 Milliarden äh dagegen halten, ja. Und äh wäre aber in der Lage natürlich, wenn's wirklich drauf ankommt, dann äh ja auch auf äh fünf, sechs, sieben, acht, zehn Prozent äh eben mal hochzugehen, ja, wenn's wenn's denn unbedingt sein müsste. Also mit anderen Worten so wenn solange dem Westen nicht der Willen ausgeht hat Russland äh einfach dem nichts entgegenzusetzen auf Dauer. Weshalb es eigentlich auch fast egal ist, äh wie die Ukraine jetzt äh ob äh da irgendwie mal fünf oder zehn Kilometer oder irgendwie eine 100tausend Einwohnerstadt. Dann äh ja in russische Hände fällt. Spielt keine Rolle, selbst wenn die Russen die Halbukraine ein äh nehmen würden, ja. Äh die Deutschen haben die ganze Ukraine eingenommen im Zweiten Weltkrieg. Es hat am Ende ja nicht nicht geklappt so, Insofern ist äh in diesem Konflikt äh jetzt äh sind diese kleineren, oder Frontbewegungen sind jetzt nicht wirklich relevant, ähm sondern eigentlich eher kann man festhalten, dass die Ukraine. Einer gewaltigen äh Übermacht äh äh dort äh. Standhält, ja und ähm so äh ja für die für die Russen einfach äh das. Was sie da bisher rein äh gegeben haben, sich das definitiv nicht ausgezahlt hat und sich auch auf absehbare Zeit äh, ja, nicht nicht rechnen.

Tim Pritlove
1:35:26
Pavel Mayer
1:35:48
Tim Pritlove
1:37:12
Pavel Mayer
1:37:22
Tim Pritlove
1:37:47
Pavel Mayer
1:37:50

Na ja, äh genau, das habe ich mich dann äh jetzt gefragt, okay, was ist denn jetzt eigentlich die Strategie des Westens oder oder hat er eine und äh. Im Moment könnte man die Strategie vielleicht so beschreiben, ja äh erstmal verhindern, äh dass die Russen irgendwie gewinnen und sie eben zu Schwächen und äh sie möglichst irgendwie zu demütigen und davon abzuhalten äh jemals wieder so etwas äh zu versuchen, ja und ihn vor allen Dingen äh keine Gewinne zu erlauben, also am Ende, dass sie irgendetwas äh äh, behalten dürfen oder irgendwie einen Lohn dafür kriegen, dass es sozusagen jetzt das das Ziel und die Strategie, ist jetzt das äh ja vermutlich irgendwie durch Abnutzung äh zu erreichen. Äh gerade. Aber, da äh habe ich halt ähm einen sehr schönen. Artikel gefunden beziehungsweise stand in einem in einem Buch auch ähm von einem von einem amerikanischen Autor, der. Dann meinte äh vor allem im Hinblick auf den Vietnamkrieg, wo die Amerikaner ja auch quasi Abnutzungsstrategie gefahren haben. Wir bombardieren jetzt äh, ähm die dauernd und äh ja gucken und bis bis sie halt aufgeben und der meint eben ja, aber Abnutzung ist halt keine Strategie, sondern äh auf Abnutzung zu setzen. So ist eigentlich das Eingeständnis, äh dass man grade keine Alternative hat und es ist halt einfach militärisch absolut unprofessionell und äh benutzt halt eben Blut anstelle von Hirn. Äh so. Ja Also Abnutzung so heißt halt ja, man kann halt nix wirklich tun grade. So also es ist eben genau keine Strategie. So auf der anderen Seite, ähm äh musst du natürlich auch sagen, ja, es ist nun mal so die Situation, die Ukrainer haben. Mit dem, was sie was sie äh haben an an Fähigkeiten und Möglichkeiten so ähm. Mehr geleistet, mehr geschafft, als man ihnen jemals zugetraut. Ja haben also alle Erwartungen äh in in in aller Welt übertroffen äh so. Von dem äh was sie geschafft haben und äh das bedeutet aber nicht, dass sie jetzt plötzlich irgendwie auch noch die Kraft haben auch noch die nötige Übermacht oder die Überlegenheit auf einmal aufzubauen, um jetzt in in kürzester Zeit dann gegen offensiven unternehmen zu können, sondern da äh müssen sie erstmal nicht nur Parität äh erreichen mit den Russen, äh sondern tatsächlich auch umgekehrt dann äh wirklich eine eine Übermacht. Hinbekommen und. Da ist eben das das Problem, das ich gerade sehe, wie gesagt, Abnutzung ist halt keine Strategie, weil das kann eben ewig dauern und, am Ende äh muss eine Seite in die Lage versetzt werden an Boden zu gewinnen, ja. So und eigentlich kann das nur die Ukraine sein und es ist dann halt ein bisschen unklar, warum man sich dort jetzt zurückhält. Da heißt es dann ja stimmen auch wir dürfen Russland nicht demütigen aber eben bis hin zu wiederum anderen. Sie sagen, oh Russland muss in der Ukraine unbedingt gedemütigt werden, ja? Also äh Russland braucht es einfach, weil die Sowjetunion wurde offensichtlich noch nicht genug gedemütigt. Oder hat nicht die nötige äh äh Demut aufgebracht, selber zu erkennen. Äh dass der Untergang der Sowjetunion auch völlig selbstverschuldet war, ja. Und äh nicht irgendwie, das war jetzt nicht der böse Westen, sondern die haben sich halt einfach selber zu Grunde gewirtschaftet, ja? Mit Korruption und Diebstahl und Misswirtschaft und und allem, ja, am Anfang mag ja der Kommunismus äh noch einen Fortschritt gewesen sein gegenüber dem Zahnreich. Aber äh dann irgendwann äh ja. Ging's halt so nicht mehr weiter so und das war nicht die Schuld des Westens. Dass es nicht weiterging, sondern ähm war weniger, dass der Westen jetzt den Kalten Krieg gewonnen hat, sondern Russland hat einfach äh sich zusammengefaltet. Ja ohne dass da irgendjemand jetzt groß was reinbomben musste oder von außen irgendwie noch noch groß für Unruhe sorgen, sondern dass ja das war einfach äh von selbst instabil so. Und so sieht es eben auch mit Der Rest Sowjetunion nahmen Soßland aus und wahrscheinlich muss die wirklich auch irgendwie nochmal ja. Und zerfallen beziehungsweise ähm ja äh zumindest einfach mal eine eine Kehrtwende äh eine eine Bewusstseinskehrtwende eintreten und ohne Demütigung scheint es halt dann äh nicht nicht machbar zu sein. Zu erkennen, dass sie eben nicht mehr Supermacht sind so. Und das Problem ist eigentlich, dass sie versuchen sich wie eine Supermacht aufzuführen, aber mit ja, 40 Millionen Einwohnern, da schrumpfenden Bevölkerung und äh ja ihrem Bruttoinlands äh Produkt. Äh so zählt einfach äh nicht. Also reicht nicht für Supermacht.

Tim Pritlove
1:44:01
Pavel Mayer
1:44:11

Ja, also die haben halt wir auch Venezuela so haben halt eben auch den Fluch des des Öls. So das ist halt auch so ein Ding, also lohnt sich auch mal Geschichte von Venezuela müsste man vielleicht auch auch mal irgendwann was zu machen, aber wie wie Venezuela durch Öl äh zum Reichsten Land, äh und dann fast zum ärmsten Land äh der Welt wurde, alles durch durch Öl. Und nicht weil ihnen das Öl ausgegangen wäre, sondern weil einfach äh Dieser ölreichtum einfach dieses Land strukturell komplett zerstört hat, ja? Strukturell und wirtschaftlich, so. Und äh ja und das ist trifft eben auch auf auf Russland äh zu. Russland ist einfach ein kaputtes Land und schuld daran ist eben auch das Öl. Und und Gas. Ja. Und ähm insofern ja vielleicht wenn dann auch irgendwann Öl und Gas. Äh dann nicht mehr die die Rolle spielen. Ähm werden auch eben diese Länder sich überlegen. Dass sie irgendwas Sinnvolles auch äh also dass sie halt auch irgendwie arbeiten müssen, um um Geld zu verdienen, ja und irgendwie was Sinnvolles herstellen und nicht nur irgendwie äh Dinge ausm Boden. Äh die. Dort seit vielen Millionen Jahren rumgelegen haben und dann einfach weg sind. So dass es nicht äh ja äh wie ein Land auf Dauer funktionieren kann. Ja aber nichtsdestotrotz ähm so das Thema Sanktionen ähm ist mir nochmal. Bewusst geworden. Äh habe ich ja erzählt, als ich jetzt neulich für ein paar Tage in Moldawien war. Und das war dann auch nochmal eine sehr interessante Perspektive, weil Moldawien ist eine äh nicht nicht ganz die erste ehemalige Sowjetrepublik die ich besucht habe. Ich war früher auch schon mal in Estland, aber habe generell so mich. Eher zurückgehalten, so mit mit Osten und und und Russland besuchen, das war mir alles nicht so geheuer auch und ich mag halt einfach so hochgerupte Länder nicht. So, das ist mir, die möchte ich halt auch nicht unterstützen, wenn dann quasi so Grundfunktionen äh des Staates nicht erfüllt werden, ohne dass man dann Leute schmiert. Das kann ich nicht haben, ja. Das mag ich nicht und ja, das dazu gehört halt Russland. Aber ja. Moldawien erstmal äh du warst noch nicht da, nehme ich an, ne. Das hättest du mir sonst gesagt. Ähm ja. Unglaublich tolles Land. Ähm. So tolle Leute, großartiger Wein, also die besten Weine der Welt unlogen ohne Übertreibung und äh auch wirklich hervorragendes Essen. Und ja halbwegs umgängliche Leute. Da ein paar nette Freundschaften auch äh geschlossen. Ähm. Mir dann eben auch erzählen lassen unter anderem, wie denn die Leute das dort erlebt haben und ja so ein paar Dinge sind vielleicht interessant, dass natürlich dort denen auch in den ersten Tagen, als der Krieg losging, wirklich der Arsch auf Grundeis ging, weil und sie erwarteten natürlich. Dass die Russen dann, einfach durchmarschieren und äh sich ja auch Moldawien äh wieder einverleiben, dass. Sie dann natürlich erst so Transnistrien so erreichen und äh dort, wo halt auch russische Truppen stationiert sind und viele Waffen. Gelagert sind und dass sie dann gleich weitermarschieren und dann eben auch äh sich Moldawien wieder einverleiben. Und deswegen sah es dann wohl jeder den ganzen Tag äh auf hing in irgendwelchen Telegram-Channels. Und jede Minute, jede neue Nachricht wurde dann halt geteilt und äh ja, also alle waren erstmal wirklich kirre. Aber äh ja im Laufe der Wochen, äh als dann man gemerkt hat, okay, in die Russen kommen halt doch nicht so richtig äh vorbei, haben die Leute sich dann wieder etwas entspannt. Und zum Thema Transnistrien. Auch vorausschicken bis hin zur Geschichte, also Moldawien war auch lange Zeit Teil von Rumänien, also bildet mit wie drei anderen Republiken äh oder drei anderen ja. Wie auch immer, dann äh Republik Rumänien. Und äh war dann eben auch mal äh wiederum um russischer und russischer Kontrolle auch und äh wurde dann aber nach dem zweiten Weltkrieg dann hat die Sowjetunion sich das Ganze einverleibt. Und hm als ich dann gefragt habe, ja wie ist denn das jetzt mit Transnistrien und so? Gibt's da irgendwie Spannungen deswegen und war ich erstmal überrascht zu hören? Also irgendwie. Die Moldaria also mit Transnistrien. Das hat eigentlich eh nie zu wirklich zu uns gehört, sondern das war Teil der Ukraine. So. Ja, das heißt äh da war dann, als es dann, ich glaube, zweiundneunzig oder dreiundneunzig diesen Aufstand gab. Waren die dann auch gar nicht so jetzt erbost da darüber oder so. Hm. Dass dass sich dieses Transnistrieren dann dann selbstständig gemacht hat und gut, dann wurden dort russische Friedenstruppen stationiert, die dort bis heute sind, die dann verhindern sollten, dass es irgendwie zu ethnischen Unruhen kommt. Und hm ansonsten hat dieses Transnistrien halt eine eigene Grenze, wobei, auf äh ja auf transnistischer Seite. Also im Grunde genommen das Transnistrien ist halt sozusagen alles, was hinter dem, hinter dem Fluss ist, wobei hm, tatsächlich auch Teile auf der östlichen Seite des Flusses äh noch nicht offiziell Transnistrien äh sind und ähm, Da leben auch ungefähr ist nicht ein Drittel Russen und ein Drittel Ukrainer und ein Drittel Moldavia und auch noch Bulgaren und Deutsche lebten da auch mal. Aber die wurden glaube ich alle alle vertrieben und auf jeden Fall war das sowieso immer irgendwie so ein so ein so ein Mix und. Was mir dann auch nochmal klar geworden ist, dadurch ähm. Gefragt, wieso haben die Sowjets dann aber diesen Teil der Ukraine dann Moldawien zugeschlagen? So was sollte das dann? Und vermutlich war's derselbe Grund, warum sie die Krim der Ukraine zugeschlagen haben innerhalb der Sowjetunion, nämlich um. Halt in diesen Republiken oder Subjekten oder wie auch immer. Dass dann dort mehr Russen sind, also quasi so eine Art, wenn du willst, so in so einem pro russisches Jerry Mentoring haben Sie da betrieben, ja? Um ja dann auch die die Länder quasi zu russifizieren und dann dort mehr Russen äh äh an anzusiedeln und äh äh gegebenenfalls der die eigene Identität dieser Länder zu untermauern. Und unter dem Aspekt hatte ich das halt noch nicht gesehen Und als dann natürlich aber die Sowjetunion jetzt auseinandergefallen sind bei oh die armen Russen und die Krim gehört hier eigentlich zu denen und die Sowjets haben ja nur aus formalen Gründen dann äh das Ganze dann die die Krim, an die Ukraine geben? Nee, nee, das waren keine formalen Gründe, sondern das war ich sage mal, eine äh eine Maßnahme der Zwangsrossifizierung und wenn man das unter dem Aspekt sieht, finde ich, wäre es auch moralisch absolut die gerechte Strafe. Äh so äh für diese Rossifizierung, äh wenn äh am Ende die Krim äh dann äh zur Ukraine geht und die Russen äh da ja das Nachsehen haben, zumal es für die EU für die Russen dort wahrscheinlich eh besser wäre ähm. Wenn sie äh ukrainische Staatsbürger sind als als Russisch.

Tim Pritlove
1:53:39
Pavel Mayer
1:53:46

Also ich glaube, da bereuen das äh gerade auch ganz viele Leute, wobei eben viele Leute auch einfach gar nicht die Wahl haben, ja so richtig. Oder äh eigentlich nur die Wahl haben, entweder äh irgendwo zu zu fliehen oder äh sich und da da hat nicht nicht jeder ist halt so drauf, dass er sagt, ich, Ja, ich verlasse jetzt meine Heimat oder sich dann der Rekrutierung äh zu zu widersetzen dort und da wurden ja eben die die ganzen Großteil der männlichen Bevölkerung da ja im im Donbass äh äh wurde ja eben zum Militär dann zwangsrekrutiert. Was mir dann aber klar wurde auch noch also gut sie hatten auch eine eine größere Flüchtlingswelle aus der Ukraine, also einer der Freunde, die ich da kennengelernt habe, der hatte dann auch äh so zweimal. Ukrainische Familien bei sich. Die haben auch dann alle geholfen, aber die sind dann entweder weitergezogen, äh aber gleichzeitig sind auch. Jetzt dort viele ja ähm wohlhabende Russen und äh Ukrainer äh sind jetzt auch in in Moldawien und insgesamt, obwohl es sich um eines der ärmsten Länder der Welt nicht der Welt Europas äh handelt, ja lässt es sich dort gut leben, so. Und ich kann auch äh für jeden den Besuch nur empfehlen, der irgendwie gerne interessantes, neues Essen und guten Wein äh genießen möchte. Ich glaube, äh so äh ja Moldawien kann das, Geld auch ganz gut gebrauchen und äh ja es ist alles da äh haben ihr schönes Trollybusnetz im Übrigen äh in in, Kisenau ähm so recht gute Luft äh auch dort in der in der ganzen Stadt, weil es auch einfach wenig Industrie gibt. Das ist wohl der der Grund die größten Weinkeller der Welt mit Bis zu 20 Millionen Flaschen sind da glaube ich gelagert. Äh Rebsorten, von denen man noch nicht gehört hat landschaftlich durchaus auch attraktiv. So ja also. Mit anderen Worten, ja, kann man, kann man.

Tim Pritlove
1:56:15
Pavel Mayer
1:56:17
Tim Pritlove
1:57:17
Pavel Mayer
1:57:47
Tim Pritlove
1:59:30
Pavel Mayer
1:59:35
Tim Pritlove
1:59:50
Pavel Mayer
2:00:57
Tim Pritlove
2:02:55
Pavel Mayer
2:03:46

Und gut natürlich auch gut Georgien sowieso äh ja ähm. Konnte da auch, also ist dort auch so ein kulturelles äh Ding und es die haben auch einen Wein aufgelegt in Moldawien. Den sogenannten Freedom Blend einer der größten äh ja und der besteht halt aus Rebsorten so aus Moldawien äh der Ukraine und aus Georgien. Den haben die halt seit 2014 gibt's den halt. Ja auch ganz guter Wein. Wobei äh ich dort auch Bessere gefunden habe, aber die Idee äh fand ich irgendwie auch interessant, gibt's in jedem Supermarkt in Frieden blend. So. Ja ein weiterer interessanter Punkt war natürlich, dass äh jetzt für russische Rüstungsexporte, die Aussichten auch eher schlecht sind. Da wird wohl eher dann jetzt in den nächsten Jahren äh der äh Weltmarktanteil der Russen weiter deutlich zurückgehen und ähm das ist halt. Auch ein gewisses Problem, weil äh natürlich auch teilweise die eigene Rüstungsindustrie oder das Überleben der eigenen Rüstungsindustrie auch ein Stück weit von Rüstungsexporten einfach abhängt, aber, Ja, moderne Waffen waren halt bisher weitgehend so ein No-Show in der Ukraine, also die deren ganze Superwaffen, wie weiß ich nicht, der T einundvierzig äh ET 4zehn Amata äh zum Beispiel hat man nicht gesehen, weil's einfach auch nicht genug davon gibt und der wahrscheinlich nicht nicht einsatz äh reif ist, genauso. Dann äh die modernsten äh Kampfflugzeuge und so. Hat man noch nicht gesehen, wahrscheinlich aus Angst, dass die dann dort abgeschossen werden und dann noch weniger Nachfrage finden, dann ist natürlich jetzt die Produktion moderner Waffen durch Sanktionen am ehesten und äh ja außerdem wird Russland halt auch gar keine wohlfreie und eine Kapazitäten für, Produktion haben, also mit anderen Worten äh könnte Russland auch einen fast einen Totalausfall dann auf dem, Markt der Rüstungsgüter werden nur so als interessante Randnotiz.

Tim Pritlove
2:06:22
Pavel Mayer
2:06:25
Tim Pritlove
2:06:49
Pavel Mayer
2:07:01
Tim Pritlove
2:07:07
Pavel Mayer
2:07:16
Tim Pritlove
2:07:22
Pavel Mayer
2:07:29
Tim Pritlove
2:07:48
Pavel Mayer
2:08:26
Tim Pritlove
2:09:03
Pavel Mayer
2:09:06
Tim Pritlove
2:10:21

Gut, lass uns äh zum Ende äh äh kommen. Vielleicht ein kurzer Ausblick, womit wir jetzt so äh rechnen in der aktuellen Situation? Militärischen Lager haben wir ja zusammengefasst. Wir haben die ganzen Rahmenbedingungen zusammengefasst und es ist davon auszugehen, dass dieser Abnutzungskrieg, so wie er derzeit stattfindet, ohne größere nennenswerte Änderungen der Gesamtsituation noch eine Weile so weitergehen kann. Es kann sehr gut sein, dass die Russen es in irgendeiner Form schaffen, da an dieser Ostfront paar äh Erfolge zu erzielen, die nicht so schön sind. Man muss schauen, wie sich das ukrainische Militär dann verhält. Das ist ja immer so die Frage, inwiefern heizt man jetzt die eigenen Ressourcen oder ist es dann nicht sinnvoller sich dann doch nochmal aus einem Bereich zurückzuziehen? Und was ja auch sozusagen dann auch im Raum steht, ist dass alle auch mal eine Pause brauchen. Das gilt also vor allem auch für die Russen. Die sich grade da total äh verausgaben. Die haben einfach äh extreme Verluste Jetzt kämpfen sie wahrscheinlich noch äh bis sie eben dieses äh Stilviro äh Donezk äh kriegen und dann Wahrscheinlich auch erstmal in sich gehen müssen, aber so eine Pause, Pause ist natürlich ein großes Wort. Es wird irgendwie weiter gekämpft werden, aber vielleicht nicht mehr in solchen, in so einer massiven Schlachtfilm in einem bestimmten Zeitraum. So eine Pause weiß man auch nicht, was die Folge davon ist, weil letzten Endes natürlich beide Seiten Zeit gewinnen. Die Ukraine könnte das gut gebrauchen, einfach um mal ihre Kapazität äh aufzustocken und all das ganze Gerät, was ihnen zugesagt wurde in Stellung zu bringen, aber das gilt natürlich dann auch genauso für die Russen, die sich tiefer eingraben und dann eben auch die Bereiche, die sie bisher eingenommen haben besser verteidigen können.

Pavel Mayer
2:12:09

Also das ist genau also insofern läuft alles auch im Grunde genommen, So wie wir's, ich sage mal vor zwei Monaten oder vor zweieinhalb Monaten. Glaube ich, in unser äh Bismarck-Sendung äh da äh auch als Szenario aufgemacht haben und in dem Pfad zwischen, ja greift ein und ähm, oder wird wird zum Eingreifen gezwungen, also bisher haben's die Russen ja nicht mal geschafft irgendwie die NATO äh äh wirklich weiter tiefer in den in den in den Konflikten. Äh hinein äh zu ziehen oder sie zu zwingen, was weiß ich, humanitäre Korridore zu eröffnen oder oder irgendwie äh so was, sondern äh ja. Bisher ähm hat die Ukraine es, mehr oder weniger alleine geschafft, damit westlicher Unterstützung, aber ähm so eigentlich doch schon mehr oder weniger aus eigener Kraft und mit überwiegend eigenen Reserven und eigenen Waffen, die sie vorher hatten, die Russen in Schach zu halten. Und, hm äh es bleibt jetzt abzuwarten inwieweit. Jetzt die Waffen, die jetzt gerade beginnen anzurollen. Ähm inwieweit ähm. Die jetzt dann schon ausreichen, um Reserven aufzubauen und eine Gegenoffensive zu gehen. Ich. Bin mir da eher sicher, selbst die die meisten Optimisten erwarten nicht, dass vor, im Ablauf von ein oder zwei Monaten die Ukraine zu einer Gegenoffenoffensive in der Lage sein wird. Ich kann mir vorstellen, dass das sogar noch noch länger äh äh dauern äh wird, aber. Was eben auch weiter gilt, tendenziell tickt die Uhr eher äh für die Ukraine und gegen die Russen. Äh weil äh man sagt ursprünglich vier bis acht Tage waren geplant und ähm Jeder äh Tag, den die Russen gezwungen sind, weiterzukämpfen, so oder so ist einen Tag länger. Ist ein weiterer Tag länger als geplant. Ja. Also die Russen fallen täglich weiter hinter ihren Zeitplan zurück. So und hinter ihre ursprünglichen Erwartungen und, haben ja auch selbst ihre dann mehrfach reduzierten Ziele bisher nicht nicht wirklich erreicht. Und ähm insofern. Ähm ja Lohn scheint sich das Gegenhalten zu lohnen äh aber ähm ja mit einer Gegenoffensive ist so schnell nicht zu rechnen was man halt nie weiß, ist hm ob. In einigen Gegenden vielleicht dann doch die Russen einfach dann doch zusammenbrechen, aber das kann genauso gut bei den Ukrainern. Sein. Also im Zweiten Weltkrieg war's dann öfter so, dass dann halt irgendwann einzelne Truppen verbinde, einfach aufgerieben wurden und aufhörten schlichtweg zu existieren und dann halt einfach auch riesige Bereiche frei äh waren und teilweise dann auch Armeen in der Lage waren. Unter den Bedingungen dann äh fünfzig, 60, 80 Kilometer am Tag äh äh Vormärsche hinzulegen und die Front soweit zu bewegen. Ja aber von so einer Situation sind wir bisher noch weit entfernt, aber, wenn's kippt, kann es dann halt manchmal auch ganz schnell kippen, aber es ist nicht zu erwarten, dass es in absehbarer Zeit kippen wird.

Tim Pritlove
2:16:20
Pavel Mayer
2:16:26

Okay, ja. Ich hätte zwar noch eine Kuriosität, die ich eigentlich Hörer nicht nicht vorenthalten äh wollte, weil die einfach auch so ein bisschen nerdig und äh äh wirklich kurios ist und einfach auch so ein bisschen mein mein Hirn einfach gesprengt hat und zwar ähm gibt es ja vielfach diese abgehörten Telefonate russischer Soldaten, die dann von der ukrainischen Geheimdienst meistens ins Netz gestellt und dann von Leuten übersetzt werden und. Das hier ist ein äh äh wirklich ein Telefonat ähm wo was abgehört und ins Netz gestellt wurde, wo, ein russischer, Soldat äh mit seiner Verlobten darüber redet, dass ihr letztes Telefonat abgehört und ins Internet gestellt wurde. Und, ihr die Schuld gibt, dass er zu viel erzählt hat, äh weil sie gefragt hat und sie dann jetzt außerdem auch noch gedoxt wurden so und das Telefonat zusätzlich mit Bildern von Biden und Adressen und allen dann im Internet stand und er hat halt erzählt, wie er da äh ja irgendwelche Ukrainer abgeschlachtet äh hat äh und und so und äh ja jedenfalls fand ich's erstmal Meta, ja das also sozusagen zuzuhören Also es ist auch auch dann wie so ein wie so ein Unfall in in in Zeitlupe, dass das Ganze nicht nur, dass er sich komplett zum Obst macht, sondern dass halt, ja, sie darüber reden, äh und sagen, wie ihr früheres Telefonat abgehört wurde und dass sie doch halt jetzt irgendwie nicht am Telefon vorsichtig sein sollten und das ja und. Also wirklich wirklich unglaublich, aber äh was mich dann eben auch so geflasht hat, war dass äh äh was für ein Typ. Ist, ja? Also äh dass er seiner Verlobten die Schuld daran gibt, dass er das Maul nicht halten kann. Ja das äh und das in einem äh wirklich Telefonat, was es wiederum abgehört hat so. Also das das war. Ähm wirklich äh was sich da an auch einfach, weiß ich nicht, an an an Dummheit äh ähm dann plötzlich wiederfindet, die dann im Internet äh ja exponiert äh wird ähm und gut wir haben ich glaube so viel wie über diesen Krieg äh. Wurde medial äh noch nie in der Geschichte von Kriegen wahrscheinlich berichtet so direkt von der Front und direkt von. Die da kämpfen und was dort dann wirklich einfach passiert ist, meiste. Da redet man ja dann ja oft nicht drüber oder, Ja, aber hier äh kriegen wir's halt dann.

Tim Pritlove
2:19:38
Pavel Mayer
2:19:40
Tim Pritlove
2:19:43
Pavel Mayer
2:20:44