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UKW102 Ukraine: Russki Go Home 

Die Überraschungsoffensive der Ukraine in Charkiw bringt die Russen in eine desolate Lage

Nur wenige Tage nach der groß und lange schon im Vorfeld angekündigten ukrainischen Angriffen in Cherson lässt die Ukrainische Armee die Katze aus dem Sack und stößt in einer akribisch geheimgehaltenen Offensive in den Osten Charkivs vor. Dabei erwischen sie die Russen auf dem linken Fuß und erobern binnen einer Woche ein riesiges Gebiet von gut 10.000 Quadratkilometern und nehmen am Ende die strategisch wichtige Stadt Kupjansk und den wichtigen Militärstandort Izyum ein. Russland taumelt und der Ukraine gelingt auf diesem Weg einerseits die fast vollständige Befreiung des Charkiv Oblast und schneidet den russischen Truppen im Donbass die Versorgungslinien aus Belgorod ab. Das ganze riecht extrem nach einem ersten Wendepunkt und damit geht im Krieg jetzt die Initiative vollständig auf die Ukraine über. Wir erläutern, wie die Offensive bisher abgelaufen ist und warum sie den Kriegsausgang entscheidend beeinflussen könnte.

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Veröffentlicht am: 12. September 2022
Dauer: 1:45:45


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Begrüßung 00:00:32.646
  3. Die Cherson-Offensive 00:02:14.311
  4. Die Charkiv-Offensive 00:05:27.856
  5. Weitere Ereignisse und Auswirkungen 00:31:23.602
  6. Zufall oder Plan? 00:43:58.349
  7. Situation in Luhansk und Donetsk 00:58:03.993
  8. Gefangennahme eines General 00:59:08.240
  9. Was kann Moskau jetzt tun? 01:03:18.495
  10. Reaktion des Westens 01:29:22.260
  11. Ausklang 01:43:02.444

Transkript

Tim Pritlove
0:00:32
Pavel Mayer
0:00:54
Tim Pritlove
0:00:54
Pavel Mayer
0:01:34
Tim Pritlove
0:01:48
Pavel Mayer
0:03:44
Tim Pritlove
0:04:03

Genau. Aber vielleicht nochmal kurz äh die Situation dort in ähm ein bisschen. Zeichnen, also wir hatten ja äh beobachtet, dass quasi so auf der gesamten Frontlinie angegriffen wurde, konzentriert sich das so im Wesentlichen auf drei, je nachdem wie man's sieht, äh drei oder vier Orte. Ganz äh im Osten, ganz im Westen dieser Frontlinie und auch in der Mitte, wo so der tiefste Vorstoß bisher stattgefunden hat. Und mittlerweile ist es so, dass die Russen sich auch teilweise zurückziehen. Also es gibt äh auch grade erste Berichte, dass teilweise äh Russen auch schon Rückzug verhandeln und Übergabe von Waffen verhandeln. Das ist aber noch ein bisschen unbestätigt. Ähm aber es scheint wohl so zu sein, dass sie sich ein bisschen zurückziehen vor allem. Damit sie Stellung besetzen, wo sie sich quasi von der anderen Seite des Ufers, des Flusses mit ihrer Artillerie noch beschützen lassen können. Dass es so ein bisschen äh die Vermutung, die da gerade äh rumgeht, ob das so genau stimmt, werden wir dann sehen. Auf jeden Fall ähm. Hat's die Ukraine auch nicht unbedingt ähm eilig. Und warum? Das haben wir dann eben äh gesehen. Denn nun gab es eben die mittlerweile auch weit berichtete Offensive im Nord, Osten in äh, Dazu vielleicht noch mal so ein bisschen, das mag vielleicht nicht jedem so klar sein, also es gibt halt die Stadt und es gibt den Oblast, das ist sozusagen. Analog zum Bundesland, den Oblast Cresson, die meisten, nicht alle, aber die meisten äh ob Laster sind immer in irgendeiner Form nach der Hauptstadt oder der größten Stadt in dem Gebiet äh benannt. Gebiet hier um dem gekämpft wird, äh gehört auch noch teilweise zu dem ähm Oblast-Mikolive. Aber es macht so fast den Eindruck, dass die paar Meter, die noch zu mit gehören, mittlerweile auch schon kontestet sind, also es kann gut sein, dass auch der Oblast demnächst befreit ist. Wiederum zieht sich aber dann eben bis nach Süden bis an die Krim heran. Und jetzt geht's. Um Rakif und äh auch eine Raktiv ist es so, der Oblas-Krakie ist halt durch die Stadt Rakif benannt und äh die Russen hatten ungefähr na ja so ein Drittel von äh diesem Oblast äh Hakif auch mit besetzt. Dahinter kommt dann weiter östlich äh Luhansk und alles begann mit einer ja. Truppenverlegung der Ukraine, die ja die Russen entweder nicht. Bemerkt haben oder wenn sie's bemerkt haben nicht mehr in der Lage waren da drauf zu reagieren oder nicht drauf reagieren. Wollten, ja ähm es scheint einfach generell so zu sein. Durch diese Konzentration auf eben sehr viele Truppen abgezogen sind und andere Angriffszentrum ist ja nach wie vor der Donbars. Und seit Monaten versuchen die Russen dort die äh Städte. Bachmut und ja wenn sie denn vorankommen würden, dann auch so die Hauptstellung der Ukraine in dem Gebiet zu erobern. Slowjansk, das ist den aber die ganze Zeit nicht gelungen. Die Fortschritte waren da eher so im Meter bis 1hundert Meter Bereich und es ging alles sehr äh langsam, aber sie haben halt alles draufgeworfen, was sie hatten. Da haben auch diese Wagnergruppen haben dort gearbeitet. Diese ganze Konzentration auf dieses Gebiet, insbesondere unter der Vorgabe der russischen Führung dort bis zum 15. September, das wäre so in drei Tagen. Heute haben wir den 12. September, während wir hier sprechen. Da in irgendeiner Form Bachmut zu erobern, das ist äh ja sah eh nicht so aus als ob das funktionieren würde und jetzt können wir auch definitiv sagen, das wird nicht funktionieren. Trotz alledem hat das eben die ganze Truppenkonzentration auf dieses Gebiet gelegt und offensichtlich. Die Russen es dann nicht geschafft diesen Bereich, den östlichen Bereich von in irgendeiner Form nennenswert abzusichern. Also diese Tiefensicherung. Nicht nur eine erste Frontlinie zu haben, sondern eben dahinter noch weitere Stellungen, die falls mit der ersten Frontlinie irgendwas schief läuft, In irgendeiner Form zu unterstützen oder zumindest so eine zweite äh nahe Stellung zu haben, auf die man sich zurückziehen kann. Das hat wohl alles irgendwie nicht so richtig stattgefunden. Begann dann mit einem Vorstoß ähm auf einen Ort, weil er äh. Und das ging dann auf einmal sehr schnell, Also innerhalb von einem Tag war äh die Stadt dann überrollt. Die äh Truppen, die dort die Russen stationiert hatten, die haben sich dann schnell äh zurückgezogen. Und das hat dann eben eine interessante Dynamik ausgelöst von dort. Wurden dann äh in Windeseile weitere ähm Ortschaften eingenommen und dann passierte eben genau das, was ich gerade angedeutet habe. Es gab halt keine zweite wirkliche Verteidigungslinie. Das hat eben der Ukraine ermöglicht hier sehr schnell vorzustoßen. Jetzt ist es natürlich so schnell stoßen, dass, Sich so einfach vorstellen mit na ja kein Problem wenn die Straße frei ist dann fährt man da halt hin. Aber wenn man da eben mit Panzern und allen möglichen äh Gerät, Luftabwehr, Truppentransportern et cetera unterwegs sein will, dann muss man das natürlich auch logistisch unterfüttern. Sprich, nicht einfach losfahren und dann äh hält der Panzer an einer Tankstelle, weil die gibt's dann halt nicht, sondern du musst eben den ganzen Sprit mitliefern. Du musst deine Munition mitliefern und musst die äh Truppen versorgen. Du musst halt einfach alles dabei haben. Macht eben ganz so den Eindruck, als ob die Ukrainer äh still und heimlich große Truppenkontingente aufgebaut hat, aber eben auch eine komplette Logistik in der Hinterhand hatte, um einen solchen Vorstoß, dann auch entsprechend militärisch zu unterfüttern. Und es. Ja und und vielleicht nur eins und es macht auch den Eindruck, als ob sie an der Stelle sowohl relativ frisches Personal eingesetzt haben, als auch. Sehr gut ausgestattet waren mit westlichen äh Kampfsystemen. Da kamen. Panzer zum Beispiel zum Einsatz, um irgendwie eine mobile Luftabwehr zu haben kam dieser äh Raketen, um die Radarstation der Russen auszuschalten und es ist ihnen dann halt auch gelungen, eine relative Lufthoheit zu ähm bekommen, also da konnten dann auch die Russen aus der Luft nicht sehr viel ausrichten.

Pavel Mayer
0:11:22

Und äh eben was halt auch dazukommt äh noch ist, dass du es natürlich koordinieren musst so den Vorstoß äh also um zu vermeiden, dass auch äh eigene Truppen sich gegenseitig beschießen oder deine Artillerie irgendwo deine eigenen Truppen äh beschießt oder die aus der Luft beschossen werden oder so. Das heißt, äh ja, das erfordert schon äh ein gewisses Maß auch an Koordination und Planung, äh wie es so schön heißt, combined abends äh äh fair, wobei. Was eben auch noch äh zu sehen war, dass äh so dieser Vorstoß teilweise mit sehr mobilen Einheiten äh erstmal erfolgt ist, also mit Radfahrzeugen, teilweise mit Pick-up äh äh Trucks und äh, Fahrzeugen, die halt schnell ähm vorrücken konnten und wo es dann eben auch zu ziemlich krassen äh ja Kontakt. Äh gekommen. Ist dann so, wo halt dann überraschend irgendwelche russischen Truppenreste irgendwie, die von hinten kamen äh und so, dann plötzlich mitten in so eine ukrainische, Kolonne reinfuhren, dann anfingen irgendwie in Panik zu verfallen gibt's so ein schönes Filmchen, dann losgerasst sind irgendwie die, Hälfte der Soldaten irgendwie vom Panzer runtergesprungen sind, die dann drauf saßen und der das Ding dann irgendwo voll gegen einen Baum gesetzt äh hat. Ich weiß nicht, ob du das gesehen so das war schon sehr spektakulär und äh ja. Teilweise auch fiese Nummern, wo sich dann russische Soldaten eben ihrer äh ja Armbänder und Hoheitsabzeichen und so erledigt, ähm entledigt haben und dann auf ukrainische Kontrollposten zugelaufen sind und dann im letzten Moment angefangen haben irgendwie sozusagen zu zu schießen und äh und so, also da gab's auch äh paar unschöne Dinge und. Insgesamt ist auch der Eindruck, also es war jetzt nicht so, dass die Ukrainer da jetzt nur widerstandslos rein äh rollen konnten, sondern dass. Die Russen haben halt schon äh durchaus auch Widerstand äh geleistet so und da kam's wohl dann schon auch zu Kämpfen und sicherlich auch zu Verlusten auf ukrainischer Seite. Also es war jetzt kein Spaziergang.

Tim Pritlove
0:13:53
Pavel Mayer
0:15:21
Tim Pritlove
0:16:43

Auf jeden Fall. Der Widerstand war überschaubar und die Ukraine ist dann eben sehr schnell nach Osten vorgeschossen von Balacia aus äh leicht in den Nordosten zu, Chefoff und äh von dort dann direkt auf, zu und ist jetzt hier wirklich die Schlüsselstadt in diesem ganzen Ding und man kann sehr davon ausgehen, dass das eben, primäre Ziel dieses Angriffs war. Warum? Kopiansk ist. Ganz wichtiger Verkehrsknotenpunkt in diesem Gebiet. Einerseits laufen da einige Straßen durch, aber was noch sehr viel wichtiger ist, dort läuft halt die Bahnlinie, genau genommen sogar zwei Bahnlinien aus Russland zusammen. Und von dort ist das dann nach Süden die direkte Versorgungslinie für die Kämpfe in Donbass. Und den äh Ukrainern ist es dann halt auch relativ schnell gelungen, in Kopians einzudringen. Und sich sozusagen der Stadt zu bemächtigen. Die Stadt ist durch einen Fluss geteilt. Ähm die äh eine der großen, wichtigen Brücken dort, also die, gab da eine Bahnbrücke und eine eine Straßenbrücke, die Straßenbrücke war zerstört. Ich weiß nicht, ob, Bisher schon klar ist, ob das die Russen im Rückzug gemacht haben oder ob das auch nochmal ein Angriff der Ukrainer gewesen ist, also dass die das bewusst zerstört haben. Das kann ich nicht sicher sagen. Dazu nichts äh gesehen habe. Tatsache ist, die Stadt ist da quasi in der Mitte äh geteilt, und alles dann sozusagen nach Osten geflohen und der ganze Westteil wurde dann eben von der Ukraine äh besetzt und da das alles so schnell ging und da sich so viele Gelegenheiten boten, dann aber die äh Ukrainer nicht nur auf diese Stadt konzentriert, sondern im Prinzip und da geht dann halt auch noch so ein großer äh Fluss, die selbe Strecke entlang, der Ost Kiel und an entlang dieses Ost Kiel, der halt diese Nord-Süd Trennlinie zweier Gebiete markiert äh sind sie dann eben weiter nach Süden vorgestoßen in den nördlichen Teil äh des Donbass und dann kriegt ihr das Ganze so richtig Fahrt denn äh, Im Süden dieses ganzen angegriffenen Gebietes liegt halt auch eine ganz andere wichtige Stadt, nämlich Isyum und Isum war jetzt schon seit längerer Zeit, nachdem die Russen das eingenommen haben, so ein bisschen so ein Stachel im Fleisch der Ukrainer. Dort gab's eine riesige Truppenkonzentration Stadt ist nach Osten und nach Westen durch große Waldgebiete ähm dominiert sich sehr gut halten und hat dann eben auch in der Stadt noch Übergänge über diesen Fluss, über den wir schon viel gesprochen haben in früheren Folgen. Und dort haben sich eben sehr große Truppenkonzentrationen befunden. Dort lagerte sehr viel Material, sehr viel Gerät äh und es war halt einfach ein ganz äh wichtiges Zentrum und hat im diesem Donbasskrieg äh den Ukrainern eben immer so Druck von Norden gegeben. Und jetzt kam sie eben selber aus dem Norden. Haben dann relativ schnell, dadurch dass sie eben diese Bahnlinie in den Griff gekriegt haben, im Prinzip die gesamten Versorgungslinien und Straßen für diese Stadt. Aufgefressen und da die Ukraine sowieso ja südlich dieser Stadt ohnehin schon immer Stellungen hatte und dort äh ist für die Russen auch nicht so richtig weiterging. Sich also immer schneller ab, dass durch diesen schnellen Vorstoß, Ishem einfach komplett eingeschlossen werden würde und dort eben diese riesigen Truppenkonzentrationen, die dort äh vor Ort war, dass die sozusagen in eine Falle geraten ist. Die Russen auch gemerkt und sind einfach geflohen und haben extrem viel Gerät zurückgelassen. Und äh ja man kann sagen innerhalb einer Woche hat also die Ukraine damit zwei wichtige Städte eingenommen und äh die Russen ganz merklich äh ja dezimiert beziehungsweise äh verdrängt und vor allem auch massiv, Gerätschaft quasi übernommen. Also. Zahl von Panzern und sonstigen ähm Militärvehikeln, die dort zurückgelassen wurden von Russen, die also die die Zahl ist groß und ich glaube, die sind immer noch am zählen.

Pavel Mayer
0:21:17
Tim Pritlove
0:22:25

Ja und das war jetzt sozusagen das das Bild, was ich nach fünf, sechs Tagen äh, hat und es war natürlich eine totale Niederlage für äh die Russen. Das machte sich dann auch sehr schnell in der russischen Medienöffentlichkeit breit. Also grad diese ganzen Propaganda Diskussionssendungen, die seit Monaten da am Poltern äh sind und irgendwie die Zerstörung von äh der Ukraine und Europa und überhaupt der ganzen Welt gefordert haben, die wundern doch auf einmal sehr kleinlaut. Es haben sich im zunehmenden Maße auch kritische Stimmen was für sich genommen schon mal ganz bemerkenswert ist, aber es ist auf jeden Fall so, dass das eben der Öffentlichkeit auch nicht ganz entgangen sein dürfte die Russen sich jetzt hier für einen unfassbaren Fehler geleistet haben, beziehungsweise vielleicht ist es gar nicht so sehr ein Fehler als eben eine Unfähigkeit gewesen, die die Ukraine entdeckt hat. Ausgemacht hat und dann im richtigen Moment zugeschlagen hat, um diese ja schutzlose Flanke äh einzunehmen, während sich die Russen halt so ein bisschen, ein bisschen verbohrt haben in ihrer anderen Kämpfe im auf der einen Seite und dann eben tja die wahrgenommene Hauptbedrohung ganz im Osten bei Casson. Und äh ja jetzt äh haben sie den Salat, denn es sieht jetzt gerade nicht so aus als. Die das jetzt noch groß äh gefixt bekommen. Obendrauf gab's dann äh gestern noch die Ankündigung der Russen, dass sie jetzt auch noch die äh Gebiete nördlich der Stadtraktiv. Die ganze Zeit noch besetzt hatten. Das sind so paar Kilometer von der Grenze weg und von dort gab's auch immer wieder Artilleriebeschuss et cetera. Das äh diese Gebiete jetzt aufgegeben werden, quasi die Russen mehr oder weniger komplett aus äh Rakiev äh zurückgezogen haben, beziehungsweise dort. Verdrängt worden. Es fehlen jetzt noch so ein paar Meter nach äh Osten, die auf der anderen Seite dieses Oskiflusses sind. Aber es gibt auch schon Berichte, dass es auch dort ähm. Bald weitergehen könnte.

Pavel Mayer
0:24:46
Tim Pritlove
0:26:10
Pavel Mayer
0:27:00
Tim Pritlove
0:28:00

Gut, ich meine, du redest jetzt von der von der Nordflanke. Da ist halt Belgorot. Und Belgorot ist eben die Stadt, aus der der ganze Krieg die ganze Zeit versorgt wurde. Das ist ihr äh primäres Einfallstor gewesen. Das heißt, da sind dann auch entsprechende Waffenbestände et cetera. Also das würde dann, glaube ich, den Russen überhaupt nicht äh schwer fallen auf eigenem Gebiet zuzuschlagen. Also, Ganz ehrlich, ich glaube, äh weder dass das in irgendeiner Form politisch klug wäre, noch militärisch äh viel bringen würde die eigentlichen Ziele der Ukraine sind ja auch klar, sie wollen jetzt vor allem erstmal ihre eigenen Gebiete befreien und haben ja dann auch die Verpflichtung, ihren eigenen Bürgern gegenüber äh hier das Maximalmögliche zu tun. Derzeit sieht es eh so aus, dass sie ihre Kräfte, die sie jetzt zusammengezogen haben und die ganzen Waffen, dass sie die jetzt eben primär dafür verwenden, die Russen aus ihrem eigenen Territorium zu vertreiben. Man wird sehen. Was jetzt als nächstes passiert. Das Ganze ist ja dann auch noch von, weiteren kleinen offensiven auch begleitet worden unter anderem haben sie parallel zu ihrem Angriff auf Isum auch noch ein paar Kilometer weiter im Westen. Die strategisch auch nicht ganz unwichtige Stadt Lyman angegriffen, Ist die Situation derzeit noch ein bisschen unklar, aber es macht so den Eindruck, als ob sie hier die Stadt weitgehend auch schon eingenommen haben, derzeit aber noch damit beschäftigt sind, die zu clearen, also wenn man halt in so eine Stadt reingeht, dann wird's natürlich auch sicher sein, dass da nicht irgendwelche, Truppen noch irgendwo lagern, beziehungsweise möchtest du natürlich dann auch schauen, okay, wie sieht's denn hier überhaupt aus, was ist denn hier unter Umständen noch an Munition und Gerät zu? Holen. Damit werden Sie jetzt wahrscheinlich in diesem Gebiet auch eine Weile beschäftigt sein und dann denke ich, sind Sie vor allem damit äh beschäftigt ihre defensiver aufzubauen, also äh ich habe ja schon diesen Fluss erwähnt, diesen Ost Kielfluss, der da eben von Norden nach Süden bis zum Donbass äh fließt um dort dann in diesen äh Fluss ähm zu münden. Und das ist zwar kein besonders tiefer Fluss. Es ist schon ein großes Gewässer aber in dieser Jahreszeit eher seicht. Also man kann da wohl auch, mehr oder weniger easy durchfahren ist schon nochmal so eine Begrenzung, wo du jetzt nicht einfach durchpowern kannst und vielleicht auch nicht überall problemlos, stoßen kannst, aber es ist eben jetzt auch nicht so, dass das jetzt wieder, so was weiß ich, mehrere Kilometer breit wäre oder so etwas und unheimlich, ne, das ist eher so ein Feuchtgebiet. Derzeit zumindest und äh ist jetzt für die Ukraine. Erstmal so eine gute Verteidigungslinie, die sie, jetzt sichern müssen, wo sie mit der Logistik nachziehen müssen, wo sie jetzt quasi auch alles dahin bringen müssen, um von dort auch äh weiter vorstoßen zu können, tun sie sicherlich derzeit auch schon. Abgesehen davon, dass es auch schon Gerüchte gibt, dass sie eben auch schon weiter nach Osten vorgedrungen sind, und es vor allem auch viele Berichte gibt, dass die nächsten Städte, die jetzt im Prinzip in ihre Reichweite gelangen, vor den Russen auch teilweise schon verlassen wurden. Also das ist gerade noch so ein bisschen unklar. Ich schätze mal, da wissen wir in einer Woche sehr viel mehr drüber. Allerdings hat sich jetzt eben durch diesen, Angriff die gesamte das gesamte Vorzeichen des Krieges irgendwie gedreht. Hatten wir also. Vor einer Woche äh im Prinzip noch die Situation, dass die Russen mehr oder weniger übermächtig erschienen und überall den Ukrainern einheizten, sieht's jetzt einfach mal komplett anders aus, erstens weil sie ihm diese Gebiete zurückgewonnen haben, einen hohen, hochmotivierenden äh Faktor hier sozusagen mit reingebracht haben, einen echten Sieg innerhalb von einer Woche, knapp 9.000 Quadratkilometer Land zurückgewonnen haben, also deutlich mehr als die Russen in den vier Monaten vorher sich äh erkämpft haben. Und vor allem die erwähnte Bahnlinie. Die sie durch die Einnahme von unter ihre Kontrolle gebracht haben, schneidet, russische Stadt Belgort komplett von dem Kriegsgeschehen im der Ukraine. Es gibt erstaunlich wenig Bahnlinien in diesem Gebiet. Es gibt dann nur noch eine zweite, die auch so von Norden nach Süden läuft, wo die Russen theoretisch noch etwas. Führen äh können, aber die führt eben auch nicht direkt in den Donbass. Und äh das führt durch die Stadt äh Staro Billsk auch da gibt's wohl schon Fluchtbewegungen, aber. Das Kappen dieser Versorgungsleitung fehlt den Russen jetzt einfach die Möglichkeit aus Russland dort ordentlich Gerät reinzubringen. Zwar noch eine Strecke im Süden von der Stadt Rostock aus führt dann so nach äh Donuts, aber diese Gebiete, über die wir jetzt die ganze Zeit gesprochen haben, insbesondere der Norden von Luhansk. Die stehen relativ blank da und diese eine Bahnstrecke, die zwar die Ukraine jetzt noch nicht eingenommen hat, ist nach einem, kleineren, weiteren Vorstoß problemlos auch durch diese Haymaß äh Raketen angreifbar und es gibt da so zwei Brücken, wenn sie die zerstören, dann ist halt auch diese Verbindung dahin. Also das sieht überhaupt nicht gut aus und ich äh also für die Russen, ich, wäre nicht überrascht, wenn wir bald einen zweiten Vorstoß sehen würden äh die Ukraine quasi in den Norden von Luhansk einfällt, weil dort einfach die Gegenwehr nicht da ist. Die Russen können nicht verstärken. Die haben nix mehr zum Verstärken. Wir haben. Ihre wichtigste Versorgungslinie oder die Russen machen alles mit der mit der Bahn, mit. Mit Transportern können sie das niemals äh leisten. Dafür sind diese Strecken zu groß, Transporter viel zu anfällig die haben auch einfach nicht den Durchsatz äh den du brauchst, schon gar nicht große Raketensysteme und so weiter, nennenswerter Zahl da ins Land zu bringen. Deswegen leben die jetzt sozusagen von ihren Vorräten und diese Vorräte, nun auch schon seit Wochen von den Ukrainern mit den Heimatsystemen äh attackiert und eine. Munitionslager nach dem anderen äh geht den Rauch auf. Deswegen kann es sehr gut sein, dass sie jetzt hier über diesen Vorstoß noch einen zweiten noch sehr viel weiterreichenden Vorstoß bis in Luhansk rein äh vornehmen können und damit die Russen noch weiter von Norden, unter Druck setzen können.

Pavel Mayer
0:34:46
Tim Pritlove
0:36:06
Pavel Mayer
0:36:49
Tim Pritlove
0:37:40
Pavel Mayer
0:37:42

Und die kriegen wahrscheinlich auch äh äh also ich denke mal, die würden halt auch, kriegen aber ich kann mir nicht vorstellen, dass halt sozusagen das russische Finanzministerium die ja sozusagen denen auch mit entsprechenden Renten unter die Arme greift, weil die haben ja mit der russischen Armee nichts zu tun und. Ähm wenn man äh davon ausgeht jetzt, dass sie dort auch wegen ja allgemeiner Mobilmachung. Bis zu 250.000 sagen ja Männer äh irgendwie in äh Luhansk und ausgehoben haben könnten, die dann auch einen sehr großen Teil der Verluste, deswegen gehen wir davon aus, dass so ungefähr 60 bis 70 Prozent irgendwo in der Größenordnung der gemeldeten äh äh Opfer eben aus Luhansk und im Grunde genommen eigentlich Ukrainer die sagen von Ukrainern umgebracht wurden, auch so eine alte Taktik so, man schickt halt dort die Leute, die da wohnen in den Krieg, die bringen sich dann sozusagen gegenseitig um und dann wird eben auch diese Gegend entvölkert und dann kann man dort zuverlässige Russen ansiedeln. Also das ist jetzt nicht nur sagen wir mal, das ist durchaus auch mit beabsichtigt, äh sagen dort äh oder spielt keine Rolle dann dort viele von diesen oder Luhanskern äh äh, ja zu zu verlieren, sodass. Wenn also wenn diese Zahl von 50.000 stimmt. Äh oder 48.000 Russen kann man davon ausgehen, dass wahrscheinlich. Jahrhundert bis 150tausend Soldaten die für Russland kämpfen, getötet äh äh worden äh sind, dass tatsächlich die Russen äh wie gesagt nicht nicht nur irgendwie ihre zweihunderttausend, eigenen Truppen, die sie da versammelt hatten, sondern nochmal weitere 200 bis 400000 aus Luhansk und und äh Waffen hatten. Das heißt, dass da in Wirklichkeit stimmt wahrscheinlich. Vielmehr Soldaten noch auf russischer Seite gekämpft haben und eben ums Leben gekommen sind, zählt man dann noch die Verwundeten. Äh äh dazu und die die äh ja sich ergeben haben oder in Kriegsgefangenschaft geraten sind, dann äh äh kommt man potenziell, weiß ich nicht, auf ja hunderttausende an Soldaten, die die Russland auf die eine oder andere Art verloren hat, nicht mehr zum Kämpfen zur Verfügung stehen plus, dass ja jetzt hier so die sechs Monatsmarke erreicht haben und viele derer, die sich jetzt so vertraglich verpflichtet haben, haben sich halt für sechs Monate verpflichtet, ja Haben deswegen auch jetzt eigentlich keinen Bock mehr äh da länger zu äh bleiben und das spielt glaube ich auch noch mit eine Rolle, dass das jetzt schon so lange dauert und insofern hast du Recht. Aber ähm ja wie wie wie großflächig und und wie, äh jetzt äh der Zusammenbruch äh der russischen. Streitkräfte geht, 40, 40 zeigen. Aber gibt ja noch andere Zeichen, Zeichen. Jetzt zum Beispiel die nordkoreanischen Waffenlieferungen. Ähm über die wir, weiß nicht, ob wir beim letzten Mal schon drüber. Geredet hatten, aber ähm, Ja, da gab's äh Halt äh mhm okay. Erst mal sagen Spekulationen, okay ist das jetzt ein Zeichen dafür, dass den Russen jetzt die Munition ausgeht, weil wie gesagt, eigentlich sollte Munition so ziemlich das Letzte sein, was den Russen ausgeht, also an sich nach allen Berechnungen äh im im Westen müsste Russland eigentlich noch für mindestens zwei Jahre Krieg Munition haben, deswegen äh so. War jetzt dann auch die Frage, okay, machen die das jetzt einfach nur, weil sie plötzlich langfristig vorausplanen? Die Russen so und sich auf ein, zwei Jahre Krieg oder so vorbereiten oder was steckt jetzt dahinter oder weiß ich nicht, wollen sie jetzt ihr überschüssiges Öl an Nordkorea loswerden und die haben aber sonst nix zum Bezahlen und dann nehmen sie halt Munition plus dass sie sich bei der Munition auch, Möglicherweise, um Munition handelt, die Nordkorea mal von Russland gekauft hat. Jetzt da 20 Jahre gelagert haben oder 30 Jahre und jetzt möglicherweise dann wieder mit ein bisschen Aufschlag äh an die Russen zurückverkauft äh äh werden. Und ähm ja äh man ist jetzt nicht ausgeschlossen, dass die Russen plötzlich. Hier äh langfristig anfangen zu planen, aber wenn man sich den Rest des Chaos anguckt, ist es halt auch ein bisschen unklar und, Was jetzt natürlich nach dem Vorstoß ähm auch im äh Netz, hochkam, war so ein so ein Tweet, den ich mal übersetzt habe und ein bisschen angepasst. So, ja, wär's nicht höchste Zeit für einen Aufruf der intellektuellen an Nordkorea und Iran. Waffenlieferungen an Russland einzustellen und an Moskau zu appellieren, einen Frieden nach Bedingungen aus Kiew zu, Tieren, weil meine diese Kriegsprofiteure aus Nordkorea und Iran wollen den Krieg nur verlängern und die USA in einem Stellvertreterkrieg bis zum letzten Russen bekämpfen, ja. So ähm ja.

Tim Pritlove
0:43:54
Pavel Mayer
0:45:31

Ja ich meine ja äh ich meine eine Variante wäre unwahrscheinlich wäre das den Russen am liebsten oder vielleicht wären sie sozusagen diese äh dieses Narrativ äh äh möglicherweise dann auch, pushen irgendwann, nämlich ja, dass die Ukraine mit Unterstützung weltbester Militärexperten und künstlicher Intelligenz gestützter Schlachtplanung, gestützt auf Geodaten irgendwie und Drohnen und Satellitenaufklärung, Millionen von Schlachtsimulationen gefahren und den perfekten Plan berechnet haben, ja, sodass die Russen halt einfach keine Schnitte hatten. So oder ich mein ja sozusagen das andere Extrem der Wahrheit äh äh oder, wäre ja okay, wir haben halt alles, was sie hatten irgendwie an einer günstigen Stelle konzentriert und halt losgeschickt so nachdem sie dann eben vorher mit der Offensive Russland dazu gebracht hatten die Positionen auszudünnen und ich denke ja die Wahrheit äh sagen wird. Wahrscheinlich irgendwo die sein, dass sie halt. Geguckt haben, was machen die Russen so und gesehen haben, oh, die ziehen irgendwie diese Truppen. Und diese Truppen ab und diese Truppen ab. Die meinen's jetzt wohl ernst und haben dann irgendwann gesehen, okay äh die haben da jetzt so wenig bietet sich dann jetzt doch die Gelegenheit, aber ich denke, dass es doch äh irgendwie mehrere Wochen an an Planung oder dass das zumindest diese Option oder dieser Plan in der Schublade lag. Plus vielleicht haben Sie auch einfach auf historische Planungen der Wehrmacht zurückgegriffen, weil. Die hat nämlich in der neunzehnhundertzweiundvierzig in äh der Schlacht bei Carshon im Prinzip fast dasselbe äh äh gemacht. Also wenn man sich sagen dort anguckt. Wie damals die Wehrmacht und das war die letzte erfolgreiche, auch Kesselschlacht, die die Wehrmacht geführt hat und äh ja äh dort eben auch innerhalb von drei Tagen, bisschen südlicher als die Ukraine jetzt, aber grundsätzlich genau so vorgerückt ist, also wenn man sich das anguckt, ist schon gespenstisch äh wie ähnlich. Sozusagen äh vor, ja was ist das jetzt vor 80 Jahren ähm. Dort äh die die äh Kämpfe abgelaufen sind. Hoffen wir nur, dass es dann nicht so wie vor 80 Jahren dann dann weitergeht. Das äh wäre jetzt ein bisschen blöd. Aber hm ja ähm gesagt das war schon ziemlich. Abgefahren und äh ja. Involvierte sicherlich auch ein erhebliches Maß an an Planung und, Vorbereitung. Also das war jetzt nicht nur rein opportunistisch. Sagtest, sondern ein Plan und irgendwann hat man dann, gesagt, okay äh die Bedingungen sind dafür gegeben und, äh denke ich, hat das Go gegeben. Und dann ist es halt einfach äh zumindest hörte man äh dass es halt besser gelaufen ist äh ja als äh sie selbst erwartet hatten.

Tim Pritlove
0:49:04

Vor allem ist es halt der totale mentale äh Zusammenbruch. Also ich denke äh das Ganze kann schon jetzt äh etwas in Gang bringen, was so für die Russen überhaupt nicht mehr reversibel ist. Also wie wollen sie jetzt sozusagen hier überhaupt noch in eine Position der Stärke reinkommen. In, sie keinen Meter mehr vorrücken können und im auch nicht. Wären Sie dazu in der Lage gewesen, dann hätten Sie das in den letzten Monaten schon in irgendeiner Form erzielt, aber tatsächlich stecken Sie da einfach äh fest. Und ähm jetzt, wo die ganzen Versorgungslinien, Norden abgeschnitten sind, wird einfach äh zumindest dieses nördliche Donbass Kriegsschauplatzgebiet ähm, mittelfristig fallen. Es gibt jetzt schon äh Berichte, dass die Ukrainer auch wieder auf die jüngst erst verlorenen Städte Lucid Chansk und äh vorstoßen, Lyman hatte ich ja schon äh erwähnt, dass schwächt also auch das ganze Konzept einer Einkesselung der Russen, also der äh Einkesselung der Ukrainer in diesem Gebiet. Äh durch diese Umschließung, also nachhaltig, dadurch dass halt und eben vor allem weggefallen ist, ist die ganze Nordfront da im im Donbass, ist halt einfach äh weg und in dieser Ostfront immer noch irgendwie versuchen vorwärts zu kommen, sind die Fortschritte einfach so marginal. Das äh jetzt eben durch das Ausbleiben der Versorgung, diese Bahnstrecke, die jetzt die Ukraine äh im Griff hat, es einfach nicht absehbar ist, wie sie hier noch in irgendeiner Form vorwärtskommen wollen. Dazu äh gibt's eben. Eine Vielzahl von weiteren, äh Ukraine haben auch einen Angriff auf den, Flughafen in Dunetzk zum Beispiel gemacht. Da verläuft ja seit seit Jahren die Frontlinie so direkt vor dieser Großstadt. Das ist ja äh völlig absurd, ja? Also das diese zwar diese Stadt eingenommen haben, aber um diese Stadt herum einfach ähm Russen niemals so richtig vorangekommen sind und äh gerade auf dieser Frontlinie dort liegt eben genau dieser Flughafen denen jetzt äh die Ukrainer nochmal angegriffen haben. Also es gibt viele, viele, viele kleine Nadelstiche und vor allem und das muss man jetzt einfach mal als. Gesamtsituation festhalten. Die Initiative liegt jetzt wieder bei der Ukraine. Die Russen, reagieren auf das, was die Ukraine macht und nicht die Ukraine reagiert, auf das, was die Russen machen. Und sie haben jetzt in gewonnen, sie werden in äh Fortschritte erzielen, haben dort auch noch Zeit, ein, zwei Monate, bis dann äh die Russen dort einfach komplett ausgeblutet sind, weil sie auch an keine herankommen und dann äh ist da nicht mehr viel zu holen. Dazu gibt's jetzt noch äh Gerüchte über eine mögliche dritte Offensive. Da bin ich mir jetzt noch nicht so sicher, inwiefern das jetzt wieder nur so eine Finte ist. Ja aber äh wenn man sich das so geografisch mal anschaut, man hat also jetzt diesen riesigen, südlichen Bereich, ich nehme jetzt mal diesen Luhansk, äh raus, der ja jetzt schon um diesen Bereich verkleinert wurde. Ich denke, dass nur Hansk einfach relativ schnell von den Ukrainern zurückerobert werden wird, es spielt sich eigentlich alles in diesem Südstreifen der Ukrainer ab, zum äh am äh Asowschen Meer entlang, also da wo auch äh äh liegt die Stadt, die so dramatisch nähergebombt wurde und sollte es jetzt den Ukrainern in irgendeiner Form. Gelingen in dieser Südfront äh an irgendeiner Stelle vorzustoßen. Es gibt da Gerüchte, es gibt so einen Ort Wude da, wo sie äh angeblich Präsenz haben, aber es erscheint mir noch nicht bestätigt und äh an der im westlichen Teil von dieser Linie äh Saporischa, wo auch ähm auf der anderen Seite des äh, dieses Atomkraftwerk liegt äh bei dar, was wir schon äh erwähnt haben, wo es so viel Tank äh drum gibt und was mittlerweile abgeschaltet ist. Also wenn sie in irgendeiner Form hier auch noch die ähm Versorgungslinien unterbrechen können, dann wird's halt richtig bitter, weil dann müssen sich einfach äh die Russen. Irgendwann ja, ich weiß nicht, also ich sehe einfach, ich habe sehe da einfach keine Perspektive mehr, wie sie das noch drehen wollen.

Pavel Mayer
0:53:33

Ja? Ich meine, gut, langfristig, ich sage mal, ist Russland dann immer noch ein großes Land und ich sage mal, im über sage mal sechs, zwölf, 18 Monate oder so werden die sicherlich in der Lage sich auch wieder zu regenerieren sage ich mal, es sei denn jetzt äh in der Zeit schlägt dann auch nochmal äh äh so richtig äh die Sanktionen zu ähm aber grundsätzlich sagen wir mal. Nicht sagen hat, hätte Russland jetzt mittel und langfristig, durchaus die Chance wieder zurückzukommen so, Aber äh nicht einfach so und hm. Ein anderer Aspekt ist ja normalerweise denken, naja gut. Wenn ich jetzt in die Offensive gehe, ist jetzt die normale, dann, dann, dann verausgabe ich mich, habe natürlich, hohe Verluste, weil ich irgendwie in der Offensive man eigentlich immer mehr Leute verliert und mehr Material als bei der Verteidigung und dann selbst wenn ich erfolgreich bin so, und vorgerückt bin, muss ich dann erstmal konsolidieren und meine Versorgungslinien werden länger und meine Truppen sind geschwächt und müssen jetzt erstmal ruhen und äh ja und in der Zeit, dann sozusagen wieder auch verwundbar für einen Gegenangriff unter Umständen, wenn der Gegner dann frische Truppen oder Reserven äh äh ran bringt. In dem Fall scheint es aber so zu sein, dass die Ukrainer durch diesen. Vorstoß oder in dieser Offensive jetzt nicht allzu sehr geschwächt worden äh sind und äh sogar noch äh es geschafft haben, Ja jede Menge Panzer und Waffen und vielleicht auch äh Material zu kriegen, die sie teilweise ja sofort fertig gemacht hatten und äh insofern, so äh steht tatsächlich dem möglicherweise nichts im Wege des die Ukrainer tatsächlich dann äh ja noch weiter vormarschieren oder noch äh äh ja oder keine allzu lange Pause brauchen. Äh sie müssen die ganzen erbeuteten russischen Panzer wie gesagt umpinseln einmal irgendwie durch die Wartung äh schenken äh dann die russischen Panzer äh ja aus zwei mach einen und dann äh ja, wieder losschicken und es sah auch so aus, als hätten die Ukrainer jetzt ein bisschen Routine auch entwickelt, ich sage mal im Wiedererobern von Städten. Also es scheint auch so planmäßig dann abzulaufen so. Wie gesagt, erst zu den Security äh und äh dann ja irgendwann das offiziell verkünden und Flagge hissen und dann gleich aber auch so sich die Ermittler und Anwälte im äh äh Gepäck so zur Beweissicherung und äh also das äh ja scheint halt schon auch bisschen ja koordinierte Rückeroberung äh zu sein, was sie da betreiben.

Tim Pritlove
0:56:46
Pavel Mayer
0:57:51
Tim Pritlove
0:57:52
Pavel Mayer
0:58:03
Tim Pritlove
0:58:44
Pavel Mayer
0:58:59
Tim Pritlove
0:59:18
Pavel Mayer
0:59:45

Ja, es gibt es ist noch nicht äh äh sozusagen von offizieller Seite wurde noch nichts bestätigt, weder äh die Russen haben's weder bestritten und den Mann irgendwie präsentiert äh noch haben jetzt die äh Ukrainer von offizieller Seite das Ganze bekannt gegeben, aber hm was es halt gab, äh war eben ein Bild von einem Kriegsgefangenen, den äh angeblichen in der Uniform eines russischen Oberstleutnants, der aber eben frappierende Ähnlichkeit mit Andrej Sitschewoi hatte, der. Der der kommandierende General der Westgruppe der russischen Streitkräfte ist, also quasi. Einer von also quasi der höchste Militär äh der dann im, die die Hälfte aller Truppen kommandiert, so und ähm ja, solange es nicht offiziell äh äh ist, muss man das natürlich mit Vorsicht genießen, aber ich habe mir dann eben selber auch äh das Bild. Angeguckt und verglichen und mein Eindruck, ich bin jetzt kein guter Gesichtserkenner. Aber ich hatte mir dann so ein paar Punkte ausgeguckt, unter anderem die Ohrform ist immer eine eine gute Möglichkeit ähm das zu vergleichen und da waren schon äh so ein so ein also oben am, Ohr äh so eine so eine markante Delle, wie ich fand, die sagen auf beiden Bildern da war zusätzlich ein Muttermal, was allerdings auf dem einen Bild nicht so gut zu sehen war, was man da nur vermuten konnte, aber insgesamt äh doch ich sage mal selbst für mich als schlechten Gesichtserkenner sah das aus äh wie ein und dieselbe Person und, wenn sich Tas äh bewahrheitet, das wäre natürlich äh super krass, nicht nur wegen des Generals, sondern weil man dann davon ausgehen kann, dass sie ähm auch das Hauptquartier möglicherweise überrannt haben, beziehungsweise dann in den Besitz von Generalstabs äh Informationen äh gekommen äh sind, die. Ja vielleicht auch für den für den Kriegsverlauf äh äh wichtig sein könnten, aber äh viel wichtiger ist, dass äh sagen dieser Mann, ja Befehle und welche Ziele beschossen werden sollten und Listen von verhafteten, verschleppten und Ermordeten so, die Befehle, die aus Moskau äh gekommen sind. Also es könnte quasi auch helfen äh dann einfach, die Verantwortungskette für die Kriegsverbrechen ähm so äh zu rekonstruieren und äh ja äh das also das wäre sozusagen dann auch nochmal, wenn das passiert ist, nochmal eine ganz üble äh Geschichte für die Russen Plus, natürlich eine Blamage äh ohnegleichen. So. Das wäre quasi wie wenn die Afghanen irgendwie äh oder die Iraker irgendwie generalschwarzkopf und äh weiß ich nicht, die Afghanen sich General Christel oder so gefangen genommen hätten.

Tim Pritlove
1:03:19
Pavel Mayer
1:04:01
Tim Pritlove
1:04:15

Und jetzt stellt sich natürlich die Frage, was. Was wird jetzt überhaupt äh passieren, ne, weil auch in den Medien äh sprechen sich jetzt schon Leute gegen Putin aus, es gibt wohl auch diverse. Ja, so district officials, also so auf zweiter, dritter Ebene, die sich die wohl schon tatsächlich Putin den Rücktritt nahegelegt haben. Da wird dann auch äh allgemein vermutet, dass demnächst nochmal so die Zahl an Herzanfällen und Fenster stürzen äh ansteigen könnte. Aber grundsätzlich ist es ja so sagen wir mal jetzt, gehen wir mal von so einem. Optimistischen Szenario aus. Sagen wir mal die Ukraine stürmt jetzt auch noch den Norden von Luhansk und schafft es dort große Gebiete zurückzugewinnen. Das halte ich jetzt für nicht ausgeschlossen. Und sie kappen auch äh noch die letzte ähm Eisenbahnverbindung aus dem Norden von Russland in die Ukraine rein, so. Damit ist dann. Beispiel so eine Stadt wie Luhansk äh tatsächlich auch von der Versorgung. Abgeschnitten, weil interessanterweise, obwohl Luhansk relativ nah an der russischen Grenze ist, ist dort keine Eisenbahnverbindungen gibt. Nach Osten, musste ich auch mit großer Überraschung feststellen. Das heißt, die ganze Situation im Donbass ist so volatil, man schon damit rechnen kann, dass dort äh unter Umständen ein weiterer Rückzug noch erforderlich ist und die Russen sich unter Umständen komplett auf den Süden konzentrieren um überhaupt noch was zu halten. Ich meine, die heilige Crew ist natürlich da die Krim. Ne, auch wenn natürlich auch schon der der Don Bars und Johansges wäre schon ein ein ein riesiger äh Verlust und würde wahrscheinlich auch schon reichen, um das Ganze zusammenbrechen zu lassen, aber man weiß ja auch nicht, wie viel Potenzial jetzt noch in diesem System steckt sich gegen die Realität. Auf zu bringen so.

Pavel Mayer
1:06:21

Wie gesagt, die unmittelbare äh Reaktion war ja dass sie erstmal hastig Verstärkung geschickt haben, die dann aber voll in die Falle gelaufen. Ist und dann ähm irgendwie außerdem aus 1tausend Kilometern Entfernung ähm irgendwo Großmithals abgeschossen äh haben, noch nicht mal ausm Schwarzen Meer, sondern irgendwo von weit weg so. Abgesehen davon, dass die Dinger halt super teuer äh sind. Also es waren diese Angriffe da auf diese Kraftwerke dann, ja und das äh sieht schon eher so wie eine hilflose Geste, äh aus, ja? Die zumal äh natürlich dann. Auch äh quasi ja möglicherweise dazu führt, dass die Ukrainer dann Ähnliches in äh Russland machen und dann nicht nur. Nicht nur ähm ja militärische Ziele angreifen irgendwann. Wird man sehen. Aber auf jeden Fall ja ähm. Hörbare Unruhe im russischen Staatsapparat und in den. Staatsmedien und das verrückte ist, dass teilweise die. Einige der Nationalisten irgendwie der Hardcore-Nationalisten äh fast noch am vernünftigsten klingen, ja, von dem, was sie erzählen und irgendwie die Situation mit am realistischsten einschätzen. Und es ist wohl jetzt auch ein paar Mal in den Medien das verbotene Wort Krieg gefallen. Was soll jetzt darauf zurückführt, dass sozusagen in der Aufregung äh den äh Moderatoren unterlaufen ist? So. Und ähm ja also es, halt dann schon immer schwieriger jetzt gerade das Ganze irgendwie äh zu verharmlosen oder wegzuargumentieren und. Und natürlich, klar bei den Propagandisten erstmal ist jetzt eine Schiene wie das sind gar nicht die Ukrainer, die uns da jetzt äh bekämpft haben, sondern es sind halt vom Westen ausgestattete Horden, äh die äh ja. Äh die da äh ja äh jetzt äh über die äh armen Russen hergefallen sind, die eigentlich nur, ich sage mal, aus humanitären äh äh Gründen äh dort. Waren gerade und äh.

Tim Pritlove
1:09:00
Pavel Mayer
1:09:07
Tim Pritlove
1:10:07
Pavel Mayer
1:10:09
Tim Pritlove
1:10:40
Pavel Mayer
1:11:27

Ich meine, die Frage ist was gibt's denn für, Optionen jetzt grade bisschen andiskutiert hatten. Wer äh das Ganze äh Thema Mobilmachung. Hatten wir halt immer wieder mal äh aber äh. An der Stelle scheint äh Putin nicht zu sein und es ist auch nach wie vor fraglich, ob es überhaupt. Ähm dazu kommt, weil erstmal müssen wir natürlich das Narrativ ändern, da müsste man irgendwie aus der speziellen Militäroperation einen Krieg machen. Und das wäre halt schon ein bisschen peinlich und dann ist aber das Hauptproblem, dass halt. Der Erfolg nicht garantiert ist, dass es halt eventuell nichts nützen würde, weil äh äh zum einen man davon ausgeht, dass ganz viele Leute, weil das Russland ist, dann versuchen würden sich zu drücken so. Einfach verschwinden oder was auch immer tun, um möglichst halt nicht gezogen zu werden, Leute bestechen, sodass wir. Quasi das das eine Problem und dass man dann eventuell auch gar nicht genug Leute hat, die nicht die, die man noch irgendwo abziehen ähm könnte. Und äh ja ganze Probleme auch mit Ausbildern und Ausbildung und dann mein wenn ihr jetzt schon es nicht gelungen ist äh die Leute die jetzt da sind, vernünftig auszurüsten, ist jetzt nicht zu sehen, äh wie sie jetzt gleichzeitig äh die Ausrüstung, die verlorene, ersetzen, ja, für die Truppen, die sie schon, haben, die abgenutzt äh wurde oder verschossen wurde und dass sie dann noch jetzt in der Lage sein sollten, quasi. In größerem Umfang äh dann äh Truppen zu bewaffnen, die sie dann bei einer Mobilmachung äh kriegen. Äh jedenfalls. Alles nur mit einem Zeithorizont von ein anderthalb Jahren äh so, also ganz schnell wird man da nicht nicht wirklich was ähm verändern und. Auf der anderen Seite eben dann die die Risiken, so dass das halt für eben Ärger, im Land äh sorgt und bis hin dann zu so grundsätzlichen Aspekten, dass dann natürlich auch plötzlich dann viele Reservisten aus der russischen Garde und Innenministeriumstruppen, man entweder dann dahin schicken muss so und sich sozusagen im Inneren auch noch entblößt und die Aufstandsbekämpfung schwächt und dann natürlich, wenn man ist es auch immer so ein Ding dann in in in Russland äh hast du dann halt äh ein Haufen voll bewaffneter äh Zwangsrekruten, äh die, wenn sie dann eventuell zu ja demotiviert sind oder äh sich dann auch gegen das Regime wenden können. Das ist halt dann auch immer so ein so ein äh Risiko so. Ja ähm auf der anderen Seite gibt's halt in Russland bisher. Im zivilen Bereich nicht wirklich Versorgungsengpässe, ist wohl alles teurer geworden. Halt interessant, dass wahrscheinlich das iPhone 14 wird halt erst mit ein, zwei Tage später erhältlich sein und zu überhöhten Preisen aber Apple betreibt und versorgt halt auch noch die Reparaturzentren für Apple Produkte in Russland so.

Tim Pritlove
1:15:07
Pavel Mayer
1:15:09
Tim Pritlove
1:16:52
Pavel Mayer
1:17:56

Ja, ja, eigentlich schon eigentlich sind die Russen, man hat das Gefühl schon ziemlich am Ende der Fahnenstange angekommen. Ich meine, wenn sie halt. Die aus tausend Kilometer Groß-Messals äh verschießen äh müssen, so denn ja ist das schon ein Zeichen, dass sie nicht viel haben und gut in dem Zusammenhang äh kommt natürlich immer jetzt die atomare Eskalation ähm ins Spiel. Und ähm wird bei Propagandisten auch immer gefordert, da war so, weiß nicht, eine Frau äh im Fernsehen, die dann meinte, ja äh. Glauben doch wohl nicht, dass Russland verlieren kann. Ich meine, Russland hat Atomwaffen so. Wir können nicht verlieren. Ja so und äh so aber äh ja, Dabei vergessen sie halt, dass halt ja Atomwaffen der USA weder in Vietnam noch in Afghanistan, Irak oder Syrien genützt haben und der Sowjetunion auch nicht in Afghanistan äh so und ähm ja, der Weg meint irgendwie auch flat Wechsler, so ein russischer, intellektueller ähm auch ja die Art und Weise, wie man halt eine Atommacht besiegt, ist halt wirtschaftlich so, indem man einfach äh ja eine Situation herstellt, wo einfach das Führen des Krieges einfach zu teuer wird und. Ansonsten äh hat mir auch einer der früheren äh Sendungen. Es gibt halt sowas wie eine nukleares Tabu. So der Ersteinsatz von Atomwaffen gegen den Nicht-Atomwaffenstaat äh äh. Ist halt stark tabuisiert, weil das eben katastrophale Folgen für die nukleare Proliferation hätte, weil dann irgendwie jeder und sein Bruder sich Atomwaffen zulegen äh äh, wollen, würde, so.

Tim Pritlove
1:20:02
Pavel Mayer
1:20:04
Tim Pritlove
1:21:41
Pavel Mayer
1:21:42
Tim Pritlove
1:21:43
Pavel Mayer
1:21:44
Tim Pritlove
1:24:01
Pavel Mayer
1:24:08
Tim Pritlove
1:24:49
Pavel Mayer
1:26:33
Tim Pritlove
1:28:10
Pavel Mayer
1:28:13
Tim Pritlove
1:29:22

Damit kommen wir im Prinzip jetzt mal so äh zu zu der Perspektive von uns, ne, also der westlichen. Mal diese Ukraine stark unterstützt, vor allem natürlich die USA und Großbritannien. Ähm dann sage ich auch nur äh richtig so, weil habt ihr ja mal unterschrieben irgendwie ne so Budapässeabkommen und so weiter. Ihr habt ja auch eine Garantie abgegeben. Insofern kann man sagen, sind sie dem auch nachgekommen? Und durch diese Offensive jetzt in äh Rakif ändert sich ja jetzt auch der Ton. Nämlich vorher hatten wir hier immer so Debatten mit Russland kann ja nicht verlieren und so weiter, da vielleicht, Irgendwann es wurde immer gesagt, sie sie dürften nicht gewinnen, aber man ist halt immer davon ausgegangen, dass sie in irgendeiner Form die Ukraine platt machen können, nicht. Wir erinnern uns am Anfang, des Krieges äh hieß es ja nach zwei Tagen ist Kiew gefallen und dann war's das und dann ist der Selinski ist dann irgendwie äh weg und die Amerikaner haben schon mal ein Flugzeug angeboten und dann kam's ja zu diesem. Großartigen Video, was wahrscheinlich in die Geschichte eingehen wird, wo er damit seinen äh Ministerpräsidenten und äh Verteidigungsminister und so weiter äh steht in äh Kiew vor seinem Regierungsgebäude und sagt, Leute. Keiner irgendwo hin. Wir werden jetzt hier bleiben. Wir werden jetzt die Ukraine verteidigen und äh wir geben ihnen Saures Alle haben so ein bisschen geschwitzt und sie haben Kragen gezogen, äh ob denn das jetzt in irgendeiner Form passieren kann und was wir halt jetzt gesehen haben ist, Ja, sie können das und äh es gab Leute, die hatten da nie einen Zweifel dran und es gibt Leute, die äh haben halt bis. Kurzem noch daran gezweifelt, aber dass diese Zweifel werden gerade im, Hochgeschwindigkeit ausgeräumt, weil was willst du jetzt bitte noch in dieser Diskussion erreichen? Es ist vollkommen klar, wenn die Ukraine mit ausreichend Waffen versorgt wird. Dann sind sie in der Lage, die Russen zu vertreiben und hätten wir das schon mehr getan, als wir's bisher, haben, damit wir meine ich jetzt der ganze Westen, äh dann sähe die Situation vielleicht äh jetzt auch schon ganz anders aus. Nichtsdestotrotz der Zeitpunkt scheint nun, kommen zu sein und die Debatten gehen los, ne? Also äh in jedem Land wieder ein bisschen äh bisschen anders, äh aber auch diese ganze Visa-Geschichte, die ja von Finnland angestoßen wurde Sind halt auch alles solche Debatten, wo man sich dann eben positionieren muss, ne? Also es gab ja einen Privileg für die Russen, also eine Sonderregelung, dass es sozusagen schneller an äh Visa kam. Du hast es jetzt Touristenvisor genannt, ich weiß nicht, ob's offiziell so hieß, glaube ich nicht.

Pavel Mayer
1:32:04
Tim Pritlove
1:32:08
Pavel Mayer
1:32:16

Nee, nicht nur, es ist sozusagen so sozusagen es gibt keine Visa. Also vorher war's noch so, dass so halt äh mit Nachweis, dass du ähm ja dort auch Vermögen und Familie hast und nicht vorhast zu immigrieren, dann musst du halt beim Visum auch die entsprechenden Unterlagen beibringen und so und dann äh ja ging das schon, aber jetzt ist egal. Das Einzige, was jetzt noch geht, ist irgendwie, keine Ahnung, meine Großmutter ist äh gestorben oder so und. Dazu muss man aber auch sagen, dass erstens Russland selbst wohl auch teilweise vielen Leuten sogar aus humanitären Gründen, die irgendwie da bei einer Beerdigung teilnehmen wollten, Visa verweigert, hat in den schon seit Monaten, insofern kann man sagen, ist das fast nur reziprok und ähm gerade in manchen Ländern, also was was eben so ein Argument war, äh womit, dann äh halt auch die anderen EU-Länder, die erstmal nicht so begeistert waren von der Idee, keine Russen mehr reinzulassen war. Dass es eben Konflikte gab, dass russische Touristen dann äh Ukrainer, die sich geflüchtet haben, wohl angegriffen haben oder beschimpft haben. Äh so und ähm Das wollte man sich halt einfach nicht länger bieten lassen plus natürlich so Erwägungen mit, keine Ahnung, dass dann auch noch Saboteure und Spione in größerer Zahl ins Land kommen. Die haben dann glaube ich überzeugt, dass man sagt, okay, also bis auf Weiteres äh wie gesagt nur Journalisten und äh, nur zur Beerdigung. So ungefähr. Ähm es ist jetzt die die Situation und. Was halt aber auch noch krass ist, dass sogar Montenegro jetzt. Visa von Russen haben will. Bei Montenegro eigentlich eher so Russland, freundliches Land, viele Russen haben sich da auch Ferienwohnungen und Villen. Gekauft und die zeigen den Russen aber jetzt auch gerade den Finger, also die brauchen jetzt sogar für Monte Negro einen einen Visum. Neuerdings. Also ähm ja und wie gesagt, bei vielen Russen. Das können die nicht machen. Wir bringen doch denen schließlich Geld und wenn wir vorher was, das werden die nicht machen und äh gehen wohl vielen Russen grade, so verstehen die Welt nicht mehr was denn irgendwie los ist. Nicht alle, manche verstehen's halt sehr gut am Verständnis für die Maßnahmen, so dass eben keine pöbelnden Touristen äh äh ins Land lassen willst, die irgendwie ukrainische Flüchtlinge anmachen. So hm ja.

Tim Pritlove
1:35:07
Pavel Mayer
1:35:37
Tim Pritlove
1:36:25
Pavel Mayer
1:36:28
Tim Pritlove
1:37:47

Ja

Pavel Mayer
1:37:49
Tim Pritlove
1:37:51
Pavel Mayer
1:38:00

Ja, na ja, äh gut, es gibt immer schon noch, also es im Krieg gibt's halt schon noch unschöne Eskalations äh Stufen. Aber also. Das Ganze kann dann natürlich auch noch, also Putin könnte halt eskalieren und weitere Länder mit reinbringen. Andererseits wär's natürlich jetzt auch eine wunderbare Gelegenheit, hm ich meine Russland gibt's ja auch nun genug Spannungen und genug Nachbarländer oder Abtrünnige Republiken und äh ja äh wenn man da jetzt dann für Ärger sorgt oder äh plötzlich ich sage mal äh ja dort eben verschiedene Gegenden, Länder, Völker, Nachbarn, die sowieso noch ein Beef haben mit mit Russland, wär's natürlich jetzt auch eine gute Gelegenheit äh für Unruhe äh, zu sagen und ähm ja sich sich abzusetzen, wird man sehen äh auf jeden Fall ist na ja die Möglichkeit eines Zusammenbruchs Russlands, auch wenn der im Moment nicht wahrscheinlich ist so äh zumindest. Nicht mehr ausgeschlossen, ja ähm und da gibt's jetzt auch schon Warner, die meinten, ja, der Westen war auf den Zusammenbruch der Sowjetunion überhaupt nicht vorbereitet und wir sollten zumindest jetzt mal gucken, äh zumindest halt ja diese Option erwägen, okay, was was können wir denn, was was tun wir denn? Wenn das passieren sollte, wenn plötzlich ja irgendjemand Putin umbringt und äh oder äh ja einen einen einen Putsch passiert und plötzlich weiß ich nicht 15 Regionen irgendwie ihren Austritt aus der Russischen Föderation äh erklären und äh ja so das kann, auch, ich meine damals Sowjetunion, das ist auch plötzlich innerhalb von zwei oder drei Tagen, ja, ist das ist das passiert. Also ich sehe nicht, dass Russland jetzt sich äh schon in dieser Situation befindet, aber ja, das kann überraschend und schnell. Äh sich sich auch wenden oder drehen.

Tim Pritlove
1:40:20
Pavel Mayer
1:41:24
Tim Pritlove
1:41:31
Pavel Mayer
1:41:37
Tim Pritlove
1:41:43
Pavel Mayer
1:41:49
Tim Pritlove
1:41:55
Pavel Mayer
1:42:00
Tim Pritlove
1:42:27
Pavel Mayer
1:42:28
Tim Pritlove
1:42:59
Pavel Mayer
1:43:33
Tim Pritlove
1:43:35
Pavel Mayer
1:43:49
Tim Pritlove
1:44:12
Pavel Mayer
1:44:15