Pavel Mayer 2:10:59
Generell zum Thema Munitionslieferungen.Mich auch noch auf ein paar interessante Einschätzungen gestoßen ähm und zwar hm.Ist es wohl so, dass seit Beginn auch jetzt des des Kriegs damit begonnen wurde nicht nur aus allen möglichen jetzt NATO-Ländern, die.Munitionskeller Munitionsbunker zu lehren und an die Ukraine äh zu liefern, sondern.Quasi weltweit, weil man weltweit hat ja fast jedes Land irgendwo.Irgendwelche Stockpilets, auch Länder, die mit diesen Konflikten,die mit dem Konflikt jetzt gar nicht so direkt was zu tun haben und es gibt auch viele Länder äh die man jetzt nicht so direktzum westlichen Bündnis zählenwürde die eben auch munitionsfabriken haben und Artilleriegeschosse herstellen oder auch die NATO oder NATO-Länder beliefern, also Prinzip in Südamerika, inAfrika, in Mexiko, in Asien ja bisschen in China.Und ähm zum einen wurden halt wohl weltweit Bestände von ähm,Warschauer Paktwaffen.Aufgekauft, die halt irgendwelche Regime noch rumliegen hatten, also die Waffenhändler hatten wohl Hochkonjunktur und ähm.Dass eine und dann ist es äh wohl auch so, dass eine Reihe von,NATO-Ländern, also Polen, aber auch andere Länder, also ich glaube Portugal wurde auch genannt, hat möglicherweise auch Tschechien und Slowakei und so.Ähm die kaufen halt einfach äh Munition für sich ein.Ländern, die jetzt direkt.Die Ukraine nicht beliefern würden, aber jetzt keine Probleme damit haben irgendwie ein Nato-Land äh zu beliefern oder Land X zu beliefern und,dann eben ja selber einkaufen und dann ja verschwindet die aber äh was weiß ich aus dem Stockpile der polnischen Armee ganz schnell die die neu eingekaufte,Munition. Und äh ja plus äh das wohl jetzt grade.Zum einen die USA, die äh Produktionslinien für verschiedene Munitionstypen.Nicht nur hochgefahren hat, sondern auch noch mal erhebliches Geld in die Hand genommen hat, um weitere Produktionslinien aufzubauen plus,ist halt große gibt, wo äh sagen wir mal also wenn du ab dreißigtausendGranaten im Jahrliefern kannst, dann kannst du dich irgendwie an der Ausschreibung beteiligen der US-Regierung äh für ja entsprechend. Munitionslieferung im Moment. Und danngibt es wohl auch noch größere Produktionskapazitäten im ehemaligen Ostblockländern.Bulgarien wurde da genannt äh unter anderem Rumänien, Tschechien, Slowakei wahrscheinlich auch und.Die hauen wohl äh grade auch äh äh richtig viel noch Munition äh raus, umdie ja Warschauer Pakt Hardware der Ukrainer und die, die sie für den Russen erobert haben,weiter mit mit Munition äh zu versorgen ähm sodass wahrscheinlich ja also Einschätzung von Profis,hat der Westen, also das steckt da so ein bisschen hinter der Frage sogibt's im Westen eigentlich genug Munition, um die Ukraine zu versorgen mitfür die Alten und für die neuen Waffensysteme und die Antwort darauf ist.Man muss ein bisschen zusammenkratzen und äh ein bisschen mehr rausgeben als man normalerweise würde, aber der Ukraine wird wohl nicht die Munition.Ausgehen. Das ist die die Einschätzung, weil quasi Russland nicht nur,die NATO, sondern mehr oder weniger gegen die ganze Welt kämpft und wie gesagt, sogar China wahrscheinlich. Äh Rüstungs,Güter an die Ukraine liefert, aber nicht direkt.Sondern äh da kaufen einfach Drittländer, kaufen einfach ein und dann geht das auch an die Ukraine. Also fand in Gedanken, weil wir immer überlegt haben, okay ähsagen die Russen, wie umgehen die denn jetzt die äh Wirtschafts äh Sanktionen und für den Westen ist es natürlich noch viel einfacher, äh weil er erstens gar nicht offiziell sanktioniert ist und zweitens äh einfach,Geld da ist und der Westen quasi in der ganzen Welt auch Rüstungsgüter für die Ukraine,einkaufen und die dahin weiter fangen kann mit wesentlich weniger Aufschlägen und äh wesentlich weniger Hazle als die als die Russen, so das fand ich so ein interessanten Aspekt.Äh an dem an dem Thema. Und um da jetzt nochmal dran dann anzuschließen.Äh die die Russen haben dort ist ja jetzt das Narrativ, sie kämpfen ja in Wirklichkeit gegen die NATO.Das sind ja gar nicht die Ukrainer, die indort entgegenstehen und er mir gefragt, okay wie viel Wahrheit ist denn jetzt steckt denn in dieser Propagandaaussage gegen wie viel NATO sage ich malkämpfen sie und ja versorgungstechnisch nicht nur gegen die NATO, sondern gegen die ganze Welt, aber.Ansonstenja wird gestritten, ist es jetzt ein Stellvertreterkrieg, der dort stattfindet in der Ukraine oder nicht, aber äh das ist so ein bisschen auch Definitionsfrage, was ist ein Stellvertreterkrieg? War jetzt, ich sage malder Krieg Englands gegen Nazi Deutschland von 39bis41 wo wo äh die USA nicht,mitgekämpft haben, hat die USA jetzt einen Stellvertreterkrieg in Europa geführt eigentlich, weil sie England.Munition versorgt haben so oder dann zumindest einen Monat lang auch noch die Russen äh.So äh oder ja die Russen versorgt haben.Äh die Russen jetzt einen Stellvertreterkrieg für die USA geführt im Zweiten Weltkrieg, weil sie versorgt wurden. So wenn man aber unabhängig von der Frage Stellvertreterkrieg oder nicht.Ähm so kann sagen, okay, ein Land kann direktmilitärisch verwickelt sein in einem Konflikt in anderen Land, sprich eigene Truppen dort hinsenden, so wie man sich entnahmen, wo Amerikaner dann gekämpft haben dort, das heißt da bist du,ja direkt involviert oder eben indirekt indem du beispielsweise Waffen lieferst und da kann man festhalten.Dass die USA oder oder die NATO bisher ganz klar indirekt,involviert ist äh während Russland direkt äh dort als äh Supermacht militärisch.Einsatz ist, so dass es also schon mal der Unterschied zwischen jetzt,wer kämpft eigentlich gegen gegen wen? Also es ist ja ganz klar eben keine direkte Konfrontation äh bisher mit der mit der NATO insofern ist die Aussage, wir kämpfen dagegen die NATOna ja ähm und dann äh womit.Man das vielleicht auch nochmal gut untermauern kann, wie viel NATO denn in der Ukraine jetzt.Steckt, ähm die Schlacht um Kiew am AnfangSo da standen die Ukrainer mehr oder weniger alleine.Kamen zwar dann so ein paar äh äh und ähm ja Stinger äh und so zum Einsatz, die uns dann alle angeguckt haben, aber der der eigentliche Kampfwomit die Russen wirklich zurückgeschlagen wurden, waren halt auch Artillerie und und Panzer, von denen wir aber nur nicht viel zu sehenbekommen haben, aber Hostom äh da hat halt einfach klassische ukrainische Artillerie.Einfach mal das gesamte den gesamten Flughafen unter Feuer genommen und die ganzen.Truppen, die sich dort äh versammelt hatten äh einfach ja äh ziemlich hart getroffen.Und ähm mit anderen Worten äh der.Sag mal ja die ersten Kriegswochen äh da war die Hilfe der.Der NATO oder soeher von untergeordneter Bedeutung. So das haben die Ukrainer, würde ich sagen weitestgehend alleine geschafft. Klar, mit ein bisschen Unterstützung und die ist dann auch nach und nachangelaufen und äh irgendwann ist das auch mehr geworden und äh aber äh die.Sagen äh zum zum einen äh setzt die Ukraine ja bis bis heute nochmehr ja äh Warschauer Pakt Kit ein, zum einen die ganzen Eroberungen von den von den Russen, die sie bekommen haben plus ihre alten Sachen plus das, was dann auchvon NATO Ländern geliefert äh wurde so von Tschechien und Polen und äh was die noch soan an äh äh kompatiblem Equipment hatten und äh.Und umgekehrt, wenn man jetzt auch hypothetisch aufmacht, die NATO.Und die USA hätten sich da jetzt weitgehend rausgehalten an dem Konflikt, aus dem Konflikt wäre der sicherlich.Nicht ganz so gut verlaufen für die Ukraine, aber sie hätte ja auch nicht völlig isoliert dagestanden. Es hätte trotzdem Länder gegeben, diedie Ukraine unterstützt hätten, unabhängig von USA und NATO und wo äh die Ukraine hätte einkaufen äh können oderGeld gedienen worden wäre oder wie auch immer. Sodass ähm.Ja äh unterm Strich, wenn man, wenn man das alles berücksichtigt, so dann ähm kämpft,alt bisher äh äh Russland oder die russische Armee äh doch sehr klar gegen die ukrainische Armee äh mit allerdings zunehmenderHilfe äh aus dem aus dem.Ja von der NATO und stellt sich eben auch nach und nach um und dann ja werden halt auch Informationen geliefert.Aber die äh ist dann die Vorstellung ja und äh dann äh sitzt keine Ahnung äh sitzen halt amerikanische und äh also NATO-Truppen überall mit,an der Front und dirigieren dann die ukrainischen Truppen oder so, aber das halte ich für jaDas das ist Quatsch. Ich würde mich nicht wundern, wenn nicht ein einziger,offizieller NATO-Soldat gerade auf ukrainischem äh ähm Gelände wäre, also wenn keiner äh äh äh da wäre im Moment, weil.Ähm ja, es sind sicherlich Militärberaterda, die vielleicht eckwestliche Ex-Militärs sind für private Military Contractors im im Westen arbeiten und ich sage mal so unterstützen, aberDer Unterschied ist zwischen einem regulären Militär und jetzt in so einem Contractor ist, dass der reguläre Militär einfach in dieHierarchische Befehlsstruktur des Heimatlandes eingebundenist, ja und ganz klar äh bestimmte Loyalität hat, während du dann bei den äh Military Contractors, die sind wiederum äh oder jetzt auch Söldner oder Legionäre oder so sind halt ganz klar in dieukrainische Militär und Befehlsstruktureingebunden. Das macht einen Riesenunterschied und meine Vorstellung, wie das halt funktioniert.Äh mit sagen auch den Informationen und der Übergabe von dem Material und und allem, das passiert allesauf westlicher Seite, die sitzen halt alle in Polenund lassen die Ukrainer dann zu sich kommen, ja oder da sitzt dann halt ein ukrainischer Verbindungsoffizier inPolen oder irgendwo anders im im Ausland und der übermittelt dann die Information nach Hause, aber nicht, dass da ein Amerikaner jetztvor Ort in der Ukraine sitzt. Klar, paar Militärattaschees und das das übliche Akkreditierte werden sie auch da haben, aber ich.Glaube nicht, dass auch nur ein regulärer Soldat sich im Kampfeinsatz in der Ukraine befindet aus irgendeinem NATO-Land?Ja, weil da hat dann auch Versicherungsimplikationen und was wenn dem dann was passiert und so und es ist auch gar nicht nötig. Also warum sollten die sich dann da äh.Aufhalten, wo sie beschossen werden, wenn sie genauso gutja dasselbe gilt für Reparatur wird jetzt ein großes wurde jetzt doch ein großes Reparaturzentrum in Polen und eins in in Tschechien aufgebaut, das heißt wenn bei der Ukraine größere Reparaturensich an der Panzerhaubitze 2000 das Rohr ausgewechselt werden muss oder so, denn Karin, die das halt zurück über diedie Grenze, das wird dann da repariert und gewartet und wieder zurückgeschickt, so läuft das im im Prinzip dann. Ist keiner vor Ort.
Das ging schnell! Toll das ihr wieder am Geschehen dran bleibt. Hab mir bei der Krim-Brücke schon gefragt was ihr dazu sagt.
Wenn Kriegsberichterstattung zur Droge wird…
(* … auf beiden Seiten des Podcasts)
Naja wie Tim es vor ein paar Folgen erwähnt hat ist „informiert sein / alle Informationen aufzusaugen“ eine Art der persönlichen Verarbeitung des ganzen.
Vielen Dank für diese wichtige und aktuelle Folge- nicht nur 4 Minuten NDR Info Snippet.
Moin zusammen,
wieder schöne Sendung danke für eure Einschätzungen.
Ich wollte noch eine Aspekt beim Thema Infrastruktur Angriffen anbringen. Was man bei der Herstellung von Infrastruktur in der Ukraine auch nicht vergessen darf der gesamte „Westen“ kann bei der Wiederherstellung helfen. Beispielsweise gibt es ziemlich mobile Transformatoren. Oder andere Bauteile kann man zwar mit Logistischen Aufwand in die Ukraine aber man kann.
Inklusive auch fachliche Unterstützung ist problemlos zu organisieren.
Es funktioniert in Russland doch nichts mehr wirklich, die Technik wird immer älter, die sie auffahren und es ist scheinbar einfach nur noch ein wildes Herumgeballer.
Dazu flüchten wichtige Leute….
Bisher ist nie die Rede von Glonass gewesen, deren Satellitenortungssystem. Können die das überhaupt dauerhaft halten in den nächsten Monaten? Ich meine nicht, daß die Sats herunterfallen – das nicht – aber eben die Versorgung von Daten etc, die ja von Bodenstationen (und weltweit, wer will mit Russland noch Verträge machen/verlängern?) aus versorgt werden. Was meint ihr?
Glonass ist in der Tat ein interessantes Thema; hier der aktuelle Status und das Alter der Satelliten:
https://www.glonass-iac.ru/en/sostavOG/
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_GLONASS_satellites
Eigentlich ist die volle Konstellation für weltweite Abdeckung 24 Satelliten, ich sehe aber nur 22, die aktuell aktiv sind.
Seit der Invasion wurde zwei neue Satelliten gestartet, die aber noch nicht aktiv sind, und einer von 2020 wurde im April in Bertrieb genommen.
In 2019 gab es 4 Starts, in 2020 2 Starts, in 2021 keinen, und in in diesem Jahr wie gesagt 2.
Geplant waren 2019 4, 2020 5, 2021 3, 2022 2, zusammen also 14 – tatsächlich gestartet wurden 8. Vielleicht kommt ja in 2022 noch was, aber laut Plan fehlen 6.
(https://ria.ru/20190509/1553373759.html)
In der orbitalen Reserve befinden sich zwei ältere Satelliten von 2010.
Hier ist ein Paper von 2019 zur Lebensdauer von Glonass-Satelliten:
https://tinyurl.com/zfkfrt7y
Sie hielten im Schnitt 3,7 Jahre, gegenüber 14 Jahren bei GPS, wobei die alten vor Typ M nur für 3,5 Jahre ausgelegt waren.
Die Glonass-M (2003-2020) sind für 7 Jahre ausgelegt, die neueren Glonass-K (ab 2011) sollen 10 Jahre halten.
Das deutet für mich darauf hin, dass die Satelliten in der orbitalen Reserve eigentlich am Ende ihrer Lebenszeit sind und vielleicht nicht wirklich verfügbar sind.
Bei 10 Jahren Haltbarkeit muss Russland 2,4 Satelliten pro Jahr erneuern, und in den letzten 4 Jahren waren es 8, hätten aber eher 9-10 sein müssen, und bei 7 Jahren Haltbarkeit hätten es sogar 13-14 sein müssen.
Mein Eindruck ist, dass das Glonass-System in der Tat kaum Reserven hat und deutlich überaltert ist, nimmt man die Design-Lebenserwartung der M und K Reihe. Über die Hälfte der Konstellation ist älter als 7 Jahre, die drei Ältesten sind 15 Jahre alt, 1 x 13, 3 x 12, 3 x 11, 1 x 9, 3 x 8, 1 x 6, 1 x 5, 2 x 4, 2 x 3, 2 x 2 und 2 x 0 Jahre alt.
Ob es am Rande des Zusammenbruchs steht oder zusammenbrechen könnte wie Ende der 1990er ist unklar. Die volle Konstellation von 24 Satelliten wurde auch erst 2011 erreicht.
Was die Bodenstationen betrifft, sind 12 in Russland und je 1 in Brasilien und Nicaragua, so dass ich da eher kein großes Problem sehe.
Eigentlich will Russland die Konstellation auf 30 Satelliten bis 2025 vergrößern und wartet auf den Typ K2, von dem wohl 33 Stück geordert wurden.
Zusammengefasst: Russland liegt im Zeitplan 6 Satelliten zurück, und hat 2-6 Satelliten zu wenig im Orbit, und 2 fehlen aktuell für eine volle Konstellation, und die 2 in Reserve sind wahrscheinlich Schrott.
Interessant, und danke für die Frage, werden das wohl in der nächsten Sendung aufnehmen.
Danke für deine Analyse.
Also aktiv sind sie schon noch, so daß man sie benutzen kann. Aber vielleicht bald wirklich nicht mehr. Produzieren werden sie wahrscheinlich keine mehr können aufgrund der Sanktionen, also wird es dann in den nächsten Jahren wohl langsam auslaufen.
Android/GPS Test app
https://www.dropbox.com/s/djp7u20912bkm30/gps_glonass_galileo_beidou.PNG?dl=0
Man braucht immer mind. 3 von jeder Art, nur dann gibt es damit eine Koordinate, die dann mit den einzelnen Konstellationen nochmal gemittelt werden, so daß ich manchmal auf 1,5m Genauigkeit in der Ebene komme.
Militärische Satelitten haben Putin längst erfasst und sehen den Dreck unter seinen Fingernägeln. Dieses permanente tracking einer Person findet auch innerhalb von Gebäuden statt. Es gibt ja Infrarot…
Ist der Ort einer Person bekannt, kann man planen….
Infrarot geht nicht durch eine Wand. Da bräuchte man eher Röntgenstrahlen.
Na auf jeden Fall haben die Amis Moeglichkeiten in Echtzeit Putins Aufenthaltsort zu verfolgen. Man koennte ihm mal sagen, dass bei nuklearen Angriff ein Attentat auf Ihn erfolgen wird mit Hinweis auf Satelittenmonitoring seiner Person:). Und: Natuerlich sieht man mit Infrarot Personen in einem Haus in Umrissen. Die geben ja Waerme ab:). Gerne ne andere Technik, wenn besser.
„Und: Natuerlich sieht man mit Infrarot Personen in einem Haus in Umrissen. Die geben ja Waerme ab:).“
In einer Garage mit Blechdach, aber nicht bei Betondecken. Was soll da noch differenziert werden? Zumal die meisten Gebäude nicht nur ein Stockwerk haben. Das ist Quark!
Was spricht denn prinzipiell gegen Musks Vorschlag die Bewohner der östlichen und südlichen Oblaste sollten selber per Volksabstimmung entscheiden dürfen, welchem Staat sie angehören wollen?
Das wurde 1991 ja bereits getan: https://de.wikipedia.org/wiki/Referendum_%C3%BCber_die_Unabh%C3%A4ngigkeit_der_Ukraine
Von daher sehe ich da keinen Mangel an Legitimität, den es derzeit auszuräumen gälte.
Davon abgesehen kann eine weitere Abstimmung über einen möglichen Verbleib in der Ukraine erst wieder erfolgen, wenn die staatliche Hoheit der Unraine wieder hergestellt, die Kriegsfolgen beseitigt und allei ursprünglichen Bewohner wieder angesiedelt und ihre alten Lebensbedingungen wieder hergestellt sind. Das wäre aber vermutlich allerfrühestens in 5-10 Jahren der Fall, im Falle der Krim würde die Wiederansiedlung der Krimtataren vermutlich noch länger dauern.
Sollte es dann immer noch einen nennenswerte Bewegung geben, mag es vielleicht neue Befragungen geben, solange dabei keine Gewalt im Spiel ist.
Ich denke aber, dass die Russen es sich mit den Ukrainern mindestens für ein weiteres Jahrhundert vergeigt haben. Für die Langzeitfolgen von solchen Kriegen müssen wir ja selbst nicht so weit schauen.
Man kann wohl davon ausgehen, dass die russischsprachigen Ukrainer die Ukraine höchstwahrscheinlich verlassen wollen. Umfragen, deren Zuverlässigkeit nicht beurteilt werden kann, deuten darauf hin, dass 80-90 % für einen Beitritt zu Russland sind. Dies erscheint aufgrund mehrerer Faktoren realistisch.
Erstens unterliegen sprachliche Minderheiten in der Ukraine seit 2014 Beschränkungen, die sie zu Bürgern zweiter Klasse gemacht haben. Infolgedessen hat die ukrainische Politik dazu geführt, dass sich russischsprachige Bürger nicht mehr als Ukrainer fühlen. Dies wurde sogar durch das Gesetz über die Rechte indigener Völker im Juli 2021 betont, das in gewisser Weise den Nürnberger Gesetzen von 1935 entspricht, die den Bürgern je nach ethnischer Herkunft unterschiedliche Rechte einräumen. Aus diesem Grund schrieb Wladimir Putin am 12. Juli 2021 einen Artikel, in dem er die Ukraine aufforderte, russischsprachige als Teil der ukrainischen Nation zu betrachten und sie nicht zu diskriminieren, wie es das neue Gesetz vorsieht.
Natürlich hat kein westliches Land gegen dieses Gesetz protestiert, das eine Fortsetzung der Abschaffung des Gesetzes über Amtssprachen im Februar 2014 darstellt, das der Grund für die Sezession der Krim und des Donbass war.
Zweitens haben die Ukrainer in ihrem Kampf gegen die Sezession des Donbass nie versucht, die „Herzen und Köpfe“ der Aufständischen zu gewinnen. Im Gegenteil, sie haben alles getan, um sie weiter zu vertreiben, indem sie sie bombardierten, ihre Straßen verminten, das Trinkwasser abstellten, die Zahlung von Renten und Gehältern stoppten oder alle Bankdienstleistungen einstellten. Dies ist das genaue Gegenteil einer effektiven Aufstandsbekämpfungsstrategie.
Schließlich entfremdeten die Artillerie- und Raketenangriffe gegen die Bevölkerung von Donezk und anderen Städten in der Region Saporosche und Cherson, um die Bevölkerung einzuschüchtern und sie daran zu hindern, zur Wahl zu gehen, die lokale Bevölkerung weiter von Kiew. Heute hat die russischsprachige Bevölkerung Angst vor ukrainischen Repressalien, wenn die Referenden nicht akzeptiert werden.
Wir haben also eine Situation, in der die westlichen Länder sagen, dass sie diese Referenden nicht anerkennen, aber andererseits absolut nichts unternommen haben, um die Ukraine zu einer integrativeren Politik gegenüber ihren Minderheiten zu ermutigen. Letztendlich zeigen diese Referenden, dass es nie wirklich eine inklusive ukrainische Nation gegeben hat.
Ich habe mit einem anderen Rausschmeißer gerechnet 🙂
https://www.youtube.com/watch?v=4Rw_Bv452MM
Wäre es geworden, wenn das, was auf dem Untertitel gezeigt wurde, wirklich auch gesungen wurde 🙂
Es ist aber das ursprüngliche Lied, sie singen also „Will Griggs on fire“.
Original des Fanvideos: https://www.youtube.com/watch?v=eOpGCGtCVsE
Original-Song mit Lyrics: https://www.youtube.com/watch?v=i3z5UV3kR20
Wirklich gruselig wie das Gehirn uns überlistet, wenn man es liest, glaubt man es auch zu hören.
Was mir zu kurz kam war eine kurze Diskussion darüber, dass mit dem Anschlag auf die Krim-Brücke ein vermutlich unbeteiligter/unschuldiger Fahrer und sein LKW zur Waffe gemacht wurde. Für mich fühlt sich das noch etwas anders an als zivile Todesopfer bei militärischem Vorgehen.
Womit ich nicht sagen will, dass ich hier ein moralisches Dilemma nicht auch aushalten würde. Krieg ist halt schmutzig, auch für die Verteidiger.
Danke für den Hinweis; der Gedanke kam mir auch während der Sendung.
Danke für die Sendungen! Es ist wirklich Interessant wie ihr den Verlauf einschätzt.
Hier noch eine kleines Gedankenspiel zur Brücke: Möglicherweise war der LKW auch nicht so zivil, wie uns Russland das gerade glauben lassen möchte. Militär outsourced auch viele Aufträge an externe Dienstleister. Ich könnte mir vorstellen das man dann auch gefährliche Fracht an solche Dienstleister gegeben hat, weil die Versorgung der Front als übergeordnetes Ziel wichtiger erschien als die Absicherung. In so einem Fall könnten eine Geheimdienstaktion die Fracht entweder mit einem Zünder versehen haben oder komplett getauscht haben. Und weil man den Dienstleister ja dann kannte, ist er ganz unauffällig auf die Brücke gekommen.
Ich höre gerade die Folge und verstehe den Begriff „horkisch“ nicht. Was bedeutet das?
Gemeint ist „hawkish“ – als „war hawks“ bezeichnet man politische Hardliner, die eher zu militärischen Lösungen tendieren: https://en.wikipedia.org/wiki/War_hawk
Ah, interessant, kannte ich noch nicht. Vielen Dank!
Eine Meinung zum Star Link Einsatz habe ich nicht überprüft
https://twitter.com/dim0kq/status/1580827171903635456?s=20&t=UAUvFDsXX0yIiaUrP8gNUg
Hallo,
ich hab mich etwas gewundert, dass die projektilbildende Eigenschaft von SMArt155-Munition als besonders herausgestellt wurde. Das macht heute eigentlich alles was gegen gepanzerte Ziele an Land, besonders Fahrzeuge, gerichtet ist. Antifahrzeugminen, Panzerfaust, Javelin, Panzermunition, Artilleriemunition (zB auch für HIMARS), etc haben häufig projektilbildende Munition. Der Grund ist, dass es nicht reicht einfach Sprengstoff zum Ziel hinzubringen wie bei riesigen Torpedos, die viel Gewicht Transport können, oder Wolframkügelchen durch die Luft sausen zu lassen wie bei Flugabwehrraketen, da moderne Panzerungen ziemlich stabil sind. Man gibt sie, ähnlich zum TNT-Äquivalent bei Sprenkörpern, in RHA-e an. RHA-e ist ein Äquivalent was die Panzerung in ein grobes Verhältnis zu einer gedachten Dicke Panzerstahl setzt. Moderne Fahrzeugpanzerungen bestehen aus unterschiedlichen Materialien, welche mehr Schutz bei weniger Dicke und Gewicht ermöglichen. Um diese dennoch zu durchdringen wird projektilbildende Munition eingesetzt. Diese konzentriert ein Groß der freiwerdenden Energie der explodierenden Granate auf einen meist etwa münzgroßen Punkt, indem ein Metallkörper durch die Detonation umgeformt und beschleunigt wird.
Die bekannteste Form ist die Hohlladung wie sie zB auch bei der Panzerfaust oder der Javelin vorkommt. Die Hohlladung hat einen Trichter aus Kupfer oder Tantal der mit der großen Öffnung Richtung Ziel zeigt. Außen auf dem Trichter befindet sich der Sprengstoff der bei Explosion den Trichter nach innen umstülpt und aus ihm einen langgezogenen Stachel formt der dann auf das Ziel trifft.
Um sein Fahrzeug dagegen besser zu schützen, werden außen am Panzer schonmal Reaktivpanzerungen angebracht, die explodieren und somit die Umformung des Projektils behindern oder es ablenken. Das sind diese Klötze die russische Panzer manchmal überall auf der Außenseite haben. Dagegen wurden dann wiederum Tandemhohlladungen entwickelt. Sowohl Panzerfaust als auch Javelin haben solche. Tandemhohlladung heißt nichts anderes als das zwei Hohlladungen verbaut sind. Eine kleine und eine große. Die kleine zündet zuerst und löst die Raktivpanzerung aus. Erst danach zündet die große Hohlladung und trifft auf die nun freie Stelle der Außenhaut des Panzers.
Btw werden die geformten projektile eigentlich nicht wirklich flüssig. Das ist mE nur ein hartnäckiges Gerücht.
Grüße und vielen Dank für den tollen Podcast.
Man muß unterscheiden zwischen Hohlladung undeiner Projektilbildende Ladung (auf Englisch EFP, explosively formed projectile). Das was du beschreibst ist eine Hohlladung. Seit dem zweiten Weltkrieg ein extrem viel verwendet verfahren. Bei der Entwicklung des Hohlladungsstachels wird ein teil des Metalls nach hinten weggeschleudert und bildet einen Art Propfen. Bei einem EFP optimiert man die Sprengladung darauf genau diesen Profpfen zu bilden und so stark zu beschleunigen das er eine gewisse Durchschlagkraft erreicht. Man umgeht damit das Problem einer Hohlladung, diese ist extrem abhängig vom Zündabstand. Der Hohlladungsstachel verliert pro cm Entfernung fast genau so viel Energie beim durchschlagen von „Luft“ wie von „Panzerstahl“. Beim EFP ist der effekt gering, der „Profpfen ist im Endeffekt ein „normales“ Geschoss. Nachteil eines EFP gegenüber einer HL, die Durchschlagkraft ist deutlich geringer, aber da Panzer oben eher schwach gepanzert sind kann man das in Kauf nehmen.
Heißt die Hohlladung wird nah am Ziel gezündet, zB mit Aufschlagzünder, und das EFP weiter entfernt, also mit irgendeiner Abstandsmessung?
Grob gesagt ja,im Detail ist der Zünder eines Hohlladungsgefechtskopfes einige cm vor dem eigentlichen Gefechtskopf. Schau dir mal eine RPG Granate an. Die eigentlich Hohlladung beginnt da wo der Dppelkegel wieder kleiner wird.
Habe die Sendung gestern auf dem Rückflug von Tiflis/Georgien nach D gehört, hat mir sehr gut die Zeit überbrückt.
Zum Thema geflüchtete Wehrpflichtige aus RUS: Ich war jetzt eine Woche in Georgien, davon 3 Tage in Tiflis. Von Russen dort haben wir wenig bis gar nichts wahrgenommen. Hier und da ein russisches Auto, RUZZIAN-GO-HOME- Graffitis, aber sonst nichts. Airbnb und Hotels waren in den letzten Wochen stabil, keine großen Änderungen bei Verfügbarkeit und Preis. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass eine größere Anzahl Leute nach Georgien gekommen sind. Ein paar Tausend, okay, aber nicht im Bereich von 100k oder noch mehr…
Heißt die Hohlladung wird nah am Ziel gezündet, zB mit Aufschlagzünder, und das EFP weiter entfernt, also mit irgendeiner Abstandsmessung?
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