Pavel Mayer 1:22:55
Nee, Hoffnung habe ich da auch nicht, aber irgendwie äh egal. Ähm ja.Ansonsten vielleicht noch die Greifswaldgeschichte, weil ich dazu auch mehrmals gefragt.Worden bin und auch ähm gefragt wurde, wie um meine meine Einschätzung so bei.Sagen ja Streit um verfälschte Inzidenzen, so der Landkreis Vorpommern-Greifswald.Hatte halt seit einem Monat ähm eine zunehmend steigende Meldeverzögerung, die dann,Anfang April nochmal in ganz neue Höhen gingen, die im Endeffekt in Kombination mit der Art und Weise, wie offiziell beim RKI Inzidenzen berechnet äh werden, dazu geführt hat,dass die offiziellen Institutionen für den Landkreis Vorpommern-Greifswald weniger als halb so hoch waren, wie sie eigentlich aufgrund der Neuinfektion hätten sein müssen, weil eben die Hälfte der Fälle.Teilweise über die Hälfte der Fälle einfach aus der Inzidenz rausgefallen sind, weil sie länger als sieben Tage gebraucht haben bis zum RKI, so von Gesundheit, von der Meldung, beim Gesundheitsamt, bis zum RKI, wenn der Fall nicht in sieben Tagen.Ist, fällt er halt weg bei der Institenzberechnung. Nicht in der Gesamtzahlberechnung aber.Eben bei der Institutionsberechnung und daraufhin,kam dann eben ja der der Vorwurf unter anderem vom Kreisverband der Grünen, ja, aber auch anderen gegen den Landrat, die gesagt haben, hier äh Landrat ist CDU.Michael Sack äh der Verantwortliche und äh dem wurde vorgeworfen jetzt äh ja, dass sie die Zahlen absichtlich manipulieren würden. Und.Jetzt gab es da eine Äußerung, also der Landrat hat jetzt Donnerstag angekündigt, das Meldeverfahren der.Neuinfektion umzustellen und das wieder zu.Bei den Meldeverzug zu verringern und begründet ihn damit wir sind davon ausgegangen, dass wir siebzig Einzelpunkte bei der Befragung von positiv getesteten Menschen auf einmal liefern müssen. So sag,Tatsächlich sei aber ein weniger umfangreicher Datensatz für die Meldung ausreichend. Das sei bei der Betrachtung der Arbeitsweise im Landkreis zusammen mit dem Lagos, ähm Landesamt führen,Gesundheit oder so und äh Gesundheit und Soziales, genau. ÄhDas sei bei der Betrachtung eben klar geworden und nun ließe sich die Arbeitsweise der Kontakt nach Verfolgung schneller und effizienter gestaltender Profall deutlich weniger Zeit bis zur Meldungaufgewendet werden müsse, teilte der Landkreis mit. Zudem solle die Kontaktnachverfolgung künftig enger mit den Mitarbeitern zusammenarbeiten, welche die Meldungenan das Landesamt senden, so. Und dann wurde ich jetzt gefragt, so ist das jetzt.Glaubwürdig oder halte ich das äh jetzt für glaubwürdig diese Entschuldigung und ich muss sagen hm ja.So, ich denke äh das ist plausibel. Klar, ich stick da jetzt nicht so tief.Drin, aber es entspricht halt doch dem, was ich vermutet habe, dass es da irgendwie Personalwechsel gegeben hat oder irgendwelche anderen Ansprachen vor.Ja vier bis sechs Wochen und sie irgendwie die Arbeitsweise dort umgestellt hat und ab. Seitdem fing halt an,ja sich die Fälle dort nach und nach zu stapeln und jetzt.Anzunehmen, dass das absichtlich passiert ist, müsste da jemand verdammt viel Weitblick,bewiesen haben und dann aber das Ganze so ungeschickt umgesetzt, dass es halt total aufgefallen,ist so, also es passt halt schon nicht nicht zusammen, also so viel, ich sag mal, so viel vorausschauendes Handeln.In der Epidemie wäre äh äh wirklich ungewöhnlich so äh ja äh Plus äh zusammen mit Hahnlons.Rasiermesser,was halt besagt, dass ja du nicht Böswilligkeit unterstellen sollst, wo Unfähigkeit als Erklärung völlig ausreichtähm äh ja, würde ich sagen, ganz weit nicht hundertprozentig ausschließen, dass da nicht irgendjemand doch,was äh gemacht hat oder zu manipulieren versucht hat, aber ich halte es für eher.Unwahrscheinlich, ja? Also das das.Das passt für mich da äh nicht zusammen. Ich meine, dass dann jetzt politisch darauf hingewiesen wurde.Ist äh und und das abgestellt wird, ist natürlich zu Recht, weil.Ja an andere Landkreise kriegen auch gemeldet. Man fragt man sich auch, warum fällt es dem Gesundheitsamt nicht auf, äh dass.Andere Ämter offensichtlich die ganzen Meldungen.Am selben Tag noch raushauen können, da gar nichts liegen bleibt. So und bei denen sich dann einen Rückstau von im Schnitt äh glaube ich bis zu vier Tagen oder so aufgebaut hat.Und ja äh aber da ist es dann wieder so, ich meine, ich will jetzt niemanden,dissen, aber.Ist nun mal so, dass auch der öffentliche Dienst gerade in der Provinz manchmal einfach Probleme hat, wirklich Spitzenpersonal dort hinzukriegen,keine Ahnung, ob das hier der Grund ist, aber was ich halt schon erlebt habe ähso die sind alle super nett die Leute, also das das Tolle ist so auf dem Landmit den Ämtern und so, mit denen kann man toll quatschen und die haben Verständnis und der Service, das ist ja eigentlich auch toll, aber wenn du dir dann die Formulare, die sie sich gebastelt haben,anguckst wo oder irgendwie andere Dinge und Prozesse dann dann ja äh,deren ja Recht schreibe, Fähigkeiten und so, dann denkt man schon, hm, ja, also auf dem Land ist es halt manchmal nicht so leicht, gutes Personal.Zu finden. So und äh plus natürlich ist die Leute halt.Vielleicht auch, also ja äh Urlaub, Krankheit, andere Dinge.Änderung neuer Vorgesetzter Beförderungen, wie auch immer plus irgendwelche.Anweisung von oben irgendwelche,ja Briefe vom RKI oder wie auch immer wo die Leute dann sitzen und interpretieren, was denn das RKI jetzt eigentlich genau von denen will und dann halt ihre Arbeitsprozesse dann so umstellen, dass eswie in dem Fall nicht läuft, denn dass du vielleicht ein paar Leute, die auch Amt sind, ja im öffentlichen Dienst, dass es auch immer wieder Leute, die haben einfach keinen Bock mehr zu arbeitenso gar nicht mehr. Jedenfalls nicht an dem, äh, wofür sie eingestellt sind und die Vorgesetzten können da aber nichts dran ändern,und ja das ergibt dann aus meiner Sicht durchaus kann da so eine Mischung zusammenkommen, wo dann genau eben sowas passiert,und äh ja.
Dass die Schnelltests besonders bei Kindern nicht gründlich genug durchgeführt werden, ist ja durchaus möglich. Trotzdem 1 Positiver auf 1000 Tests entspricht genau der Inzidenz von 100, da ist doch genau 1 von 1000 positiv. Die Tests werden breitflächig ohne Verdacht eingesetzt, also ist eine Überrepräsentation nicht zu erwarten. Nur eine erwartete hohe Dunkelziffer würde hier sich nicht widerspiegeln, das ist vielleicht verwunderlich. War das Statement so gemeint?
Ich glaube mich zu erinnern, daß die Tests üblicherweise eine Anzahl falsch positive liefern müssten, die allein schon über 1/1000 liegt.
Wenn das schon unterschritten wird, ist Zweifel erstmal angebracht, oder?
Pavel bezog sich vermutlich auf so ein Beispiel:
https://www.deutschlandfunk.de/pilotprojekt-der-berliner-philharmoniker-1-000-testungen.691.de.html?dram:article_id=494602
Gemeint war dabei denke ich eher, dass man über die Spezifität der Tests erkennen können müsste, ob die Tests richtig angewendet werden.
Bei einer Spezifität von 98 % würde man bei 1000 Tests ja in der Größenordnung 20 falsch positive Ergebnisse erwarten. Die Anzahl der absolut falsch positiven ist bei gegebener Gruppengröße auch relativ unabhängig von der Prävalenz. Siehe Beispiel von RKI: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Infografik_Antigentest_PDF.pdf?__blob=publicationFile
Die geringe Anzahl an insgesamt positiven Tests spricht also dafür dass die Tests entweder in ihrer Spezifität signifikant besser sind als die Herstellerangabe, oder Großteils falsch angewendet werden.
In Bremen waren z. B. von 20.000 Tests bei Schülern vor den Ferien gerade einmal 5 falsch positiv:
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/zwanzigtausend-schnelltests-schulen-bremen-100.html
Da hätte der Test dann eine Spezifität von 99,975 %.
Bei den Lehrern sah das viel anders besser aus.
Also entweder stimmt die Herstellerangabe und weit mehr als 95 % der Tests wurden nicht richtig angewendet oder die Tests sind eine Größenordnung besser in ihrer Spezifität als die Herstellerangeben.
Sehe ich das so richtig?
Gibt es vielleicht Studien, die auch die Spezifität von Tests ermittelt haben?
Hinter Lehrern fehlt ein nicht!
Bei denen sah es nicht viel anders aus.
Eure Testtheorien in allen Ehren, aber wenn ihr (strangecase/Christian) oder auch Pavel (und Tim) mal einen genauen Blick auf Leistungsangaben (Sensitivität/Spezifität), der handelsüblichen Antigen-Schnelltests geworfen hättet, könntet ihr sehen das eure Beispiele sehr wohl möglich sind.
Das obere Ende des 95% Konfidenzintervall für Spezifität liegt oft bei 99,8% oder besser, 99,9x oder 100% kommt auch vor.
Wenn man schon einen einfachen Blick auf N in den Studien der Hersteller wirft kann man sehen, das man sich nicht allzu sehr an den 98% oder 99%, die die Hersteller auf die Packung drucken festhalten sollte, da ist nach oben (und unten) durchaus noch etwas Spielraum im 95% KI.
Gerade wenn man wie hier oder im Podcast anfängt darauf basierend Theorien aufzustellen.
Warum eigentlich gerade 95% KI? Ich würde mich da nicht so sehr auf diese Zahl versteifen. Wer sich interessiert wie die in die Welt kam:
https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/STROKEAHA.115.007750
Im hier viel besprochenen Cochrane Review ist auch die Spezifität angegeben: https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD013705.pub2/full
Im Mittel nennen sie im Review 99,6 % (99,0 – 99,8) für die Antigen Tests. Bei symptomatischen Personen 99,5 (98,5 – 99,8) und für asymptomatische (die man bei unspezifischen Screenings vermutlich häufiger antrifft) 98,9 (93,6 – 99,8).
Beim Blick auf die einzelnen Tests gibt es in der Tat welche mit 99,8 % und einem oberen CI 95 % bis 99,9. Aber viele sind auch schlechter und da geht dann der Rand vom CI natürlich auch nicht mehr so hoch (sofern man damit argumentieren will).
Wenn man annimmt, dass wir hier ausschließlich die sehr guten Tests verwenden oder die mit der Zeit noch besser geworden sind, kann es durchaus sein dass man nur sehr wenige falsch positive erhält. Komplett selbstverständlich ist das je nach Test aber halt nicht.
Ich finde unter Berücksichtigung des Cochrane Review die Menge der falsch positiven weiterhin etwas niedrig, wenn auch längst nicht so extrem wie im Vergleich zu der Beispielrechnung vom RKI auf der mein erster Post beruht aber ich lasse mich da auch gerne korrigieren.
Fazit:
Man kann die falsch positiv Rate wohl nicht pauschal zur Beurteilung der Qualität der Testdurchführungen verwenden, dafür sind die Tests zu unterschiedlich und zumindest einige auch zu gut. Man müsste für den gerade verwendeten Test schon sehr genaue Daten haben.
Ich halte das regelmäßige Testen als zusätzliche Maßnahme übrigens für sinnvoll und generell wäre es ja auch wünschenswert, wenn die Tests wirklich möglichst wenig falsch positive liefern.
Bei den Studien bei denen die Spezifität der Tests bestimmt wurde gab es oft nur null bis zwei falsch Positive, bei so kleinen Zahlen muss man in meinen Augen zwingend auch das Konfidenzintervall beachten.
Mir ging es aber nur um den Punkt, das man sich mit solchen Rechnungen und besonders Schlussfolgerungen wie „kann nicht sein/das kann was nicht stimmen“ zurückhalten sollte, wann man nur allgemeine/ungenaue Informationen hat.
Deinem Fazit kann ich daher nur zustimmen.
Ganz nebenbei bemerkt gibt es auch im viel besprochen Cochrane-Review Beispielrechnungen vergleichbar zu denen im Podcast und hier in den Kommentaren. Jeweils mit 1000 und 10.000 Hypothetischen Patienten und einigen Tests. Wenig überraschend erwarten sie bei dem Test mit 100% Spezifität aus der Studie keine falsch Positiven.
Bin überrascht das es sonst keinem beim lesen des Reviews aufgefallen ist.
Es is grausam, Leute werben mit Regierungs Seiten https://twitter.com/jeffreyatucker/status/1380912970029469702 für ein Ende von Masken und alles was man hier hört is das sie schützen.
Scheint mir verzerrte Zitate helfen 🙁
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fearless sagte am 11. April 2021 um 5:01 :
Es is grausam, Leute werben mit Regierungs Seiten https://twitter.com/jeffreyatucker/status/1380912970029469702 für ein Ende von Masken und alles was man hier hört is das sie schützen.
Scheint mir verzerrte Zitate helfen
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Der Tweet verlinkt auf eine einzelne Studie die von der National Bibliothek bzw. Elsevier publiziert wurde… Das ist eben _keine_ offizielle Regierungsseite der USA.
Zitat Wikipedia: „Medical Hypotheses is a not-conventionally-peer reviewed medical journal published by Elsevier. It was originally intended as a forum for unconventional ideas without the traditional filter of scientific peer review. “
Solche sites (ohne jegliches Review) sind echt übelst.
Dank der Transskripte können jetzt die Sprecher von Bruce Willis und Tom Hanks den Podcast einsprechen. Oder Randy Marsh und Mr. Burns 🙂 Da wirds doch sicher eine DeepAudio Ki für geben…
Sind Dir die sonoren Stimmen von Tim Pritlove und Pavel Mayer nicht genug?!
Eine kurze Bitte:
Könntet ihr das erwähnte Paper vom Wirtschaftsrat zu den Forderungen, daß die Schulen offenbleiben müssen, damit die Eltern arbeiten können, verlinken?
Ich find’s grad nicht ad hoc und hätte das gerne vorliegen, da ich mit meinen Vermutungen in die Richtung bis jetzt nur Kopfschütteln geerntet habe.
Danke schonmal!
Ein paar Anmerkungen zu der Vermutung, dass im VW-Werk und in Wolfsburg vermutlich höhere Infektionsraten kursieren… Da würde ich gerne etwas Eindruck vermitteln. Ich bin „nur“ im indirekten Bereich (außerhalb der Produktion) tätig, allerdings seit 13(!) Monaten durchgehend im Homeoffice. Generell hat VW viel aus der ersten Welle in China gelernt und die Produktionsprozesse seit Frühjahr 2020 auf Abstand und Hygiene umgestellt. Beispiele dafür sind vorgegebene Laufwerke an den Bändern oder zeitlich versetzte und getrennte Mittagspausen. Aktuell gibt es Bereiche, die aktuell gespenstisch leer gefegt sind (Anwesenheit unter 5%).
Bedenkt bitte, dass die meisten VW-Kollegen ohnehin nicht in Wolfsburg leben. Die Corona-Meldungen gelten IMHO für die Meldeadresse 😉 Der Pendler-Bereich ist groß, nicht wenige fahren aus Berlin an. Einfach mal morgens spontan den ICE nach oder aus Berlin fahren, dann seht ihr bereits wie stark die WOB-Mobilität abgenommen hat (es gibt wieder Sitzplätze!)
Ohnehin muss man in den niedersächsischen Metropolregionen ein wenig reinzoomen. Bsp Region Hannover … Die dicht besiedelten (Vor-)Städte haben deutlich höhere Inzidenzen als die dörflichen Siedlungen. In der Summe steht Hannover somit sehr gut im bundesweiten Durchschnitt. Gleiches gilt für Wolfsburg…. Bei den Baupreisen dort wohnt nur das gehobene Management dort 🙂
Ist alles nur meine Meinung. Als Berliner (1 Stadt = 1 Rate) könnt ihr bei euren Diskussionen aber gerne mal auf dem Schirm haben, dass unterschiedliche Inzidenzraten für Arbeitsort und Wohnort zu Verzerrungen führen.
Bei uns sieht es ähnlich aus. BaWü, knapp 2k Mitarbeiter, davon viele (z.T. >25%) im Home-Office. Nur Produktion und Logistik dauerhaft im Werk, der Rest nur wenn unbedingt nötig. Abstand zwischen den Schichten (die schlechte Übergabe macht sich allmählich bemerkbar). Seit einer Woche Testangebot, allerdings nur vorderer Nasenabstrich, selbst durchgeführt (unter Aufsicht).
Im Ort hier (2k Einwohner) seit zwei Wochen auch Testen durch medizinisch vorgebildetes Personal (örtliche Hilforganisation) 2x pro Woche. Da mag zwar der Bürgermeister auf kleine Zahlen hoffen, aber die Tester machen das schon gründlich und gewissenhaft (hier tiefer Nasenabstrich). Bislang bei ca. 1000 Getesteten kein positives Ergebnis.
Dass die Tests bewusst schlecht durchgeführt werden würde ich eher ausschließen. Das war nichtmal unterschwellig dabei (weder in Firma noch im Ort), und das abstreichende Personal nimmt das schon sehr ernst.
Vielen Dank für eure wöchentliche Sendung!
Ab Montag werden in Thüringer Schulen nun nicht nur freillige Test eingeführt, sondern auch Maskentragepflicht für Klassen 1-6 (bisher nur ab 7. Klasse).
https://bildung.thueringen.de/aktuell/schulbeginn-nach-den-osterferien-mit-selbsttests-und-maskenpflicht
Könntet ihr, wenn Zeit dafür ist, vielleicht dieses Urteil aus Weimar einordnen?
https://2020news.de/sensationsurteil-aus-weimar-keine-masken-kein-abstand-keine-tests-mehr-fuer-schueler/
Kurze Anmerkung: Die Seite „2020news“ ist wahrscheinlich nicht sehr seriös, siehe:
https://www.rnd.de/gesundheit/giftige-stoffe-statt-corona-impfung-die-gefahrlichen-tipps-der-querdenker-arzte-SDESVPTAQVFZ3O6BXFSGMAHNXQ.html
Alternativer Link zum vermutlich gemeinten Urteil:
https://www.spiegel.de/panorama/bildung/weimar-gericht-kippt-coronaregeln-fuer-zwei-schueler-bildungsministerium-kritisiert-beschluss-a-c8418416-ad6b-4573-9994-c1e99cd04b84
Hi,
Guckempfehlung „Charité Intensiv“:
https://www.ardmediathek.de/sendung/charite-intensiv/staffel-1/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvY2hhcml0ZS1pbnRlbnNpdg/1/
Berichte von der Front zur zweiten Welle.
Aber Vorsicht, das ist echt harter Stoff!
…sollte man mal den PolitikerInnen zeigen…
Viele Grüße
Hannes
Danke für die Empfehlung!
Zu politischer Schwerpunktssetzung in der Wissenschaft:
ich kann mich nicht erinnern in meinem Leben jemals mehr gegen meine eigenen Prinzipien gehandelt zu haben als eine Doktorandenstelle in der Erforschung von Zivilisationskrankheiten anzunehmen. Dort gibts aber das Geld für interessante und moderne Methoden.
Solangs keinem aktiv schadet, sagt sich der Opportunist. Das das tatsächlich zutrifft bezweifel ich aber auch immer mehr (fehlende Gelder und verschwendete Studienabgänger für echte Probleme; zweifelhafte aber gewinnbringende pharmazeutische Lösungen/Heilsversprechen für gesellschaftliche Missstände).
Zu politischem Versagen in der Krise:
Corona wirbelt hier vermutlich schon etwas Staub auf, aber ob der normale „mode of operation“ so anders ist? Ich würd es als Case-Study für Prinzipien des nicht-handelns und der Einflussnahme Betrachten (z.B. das ständige Verschieben von Schmerzgrenzen).
Von Trump haben wir ja auch viel gelernt, also nicht im Sinne von „Lehre ziehen“ aber ihr wisst schon…
Vielen lieben Dank für die ganzen Analysen und Podcasts. Immer wieder gut unterhalten, informiert und inspiriert durch die kleine Welt, Logbuch und Forschergeist. Man könnte fast meinen eine bessere, oder zumindest eine Welt wo Sachen Sinn ergeben wär möglich.
These:
B.1.1.7 hat eine 10 mal höhere Viruslast bei den infizierten Personen.
Sollten da die Schnelltests nicht viel zuverlässiger anschlagen?
Hat da irgendjemand was zu gefunden?
Geimpfte sind epidemiologisch nicht relevant als Aussage würde ich so interpretieren, daß eben ohne weitere Maßnahmen der R unter 1 ist – und es damit nicht gesichert ist, daß die Epidemie weiter läuft im Mittel. Vielleicht ist sie R=0.7? Ansteckungen möglich, und natürlich können sie durch Masken weiter reduziert werden, also warum nicht.
Die Aussage, daß ein Geimpfter dann trotzdem zu Superspreader wird, und wieder 100 Leute ansteckt, würde ich ins Reich der Fabeln zuordnen, bis es so einen Fall mal gegeben hat. Sonst ist das nur inhaltsleeres Gepolter. Ich denke gerade Superspreader werdern verhindert, weil die Viruslast aktiv bekämpft wird, aber vorhanden ist. Bei einem Zungenkuss wird die Übertragungswahrscheinlichkeit möglicherweise trotzdem bei 100% sein, aber eben nicht im normalen Alltag. Und wenn wir Superspreader verhindern, besiegen wie die Pandemie, dank des Dispersionsfaktors.
Andere Herangehensweise. Wie erklärt ihr den außerordenlichen Rückgang der Infektionszahlen in GB auf etwa 1/20 (natürlich nur mit britischer Variante) des Peaks, obwohl nur 50% eine Erstimpfung haben und jetzt die Zweitimpfungen kommen und es etwa bei 8% liegt. Wenn das nicht schon der Effekt ist durch Impfungen, was dann? (Aussage, daß ja 70-80% erst etwas bringen und vorher nicht)
Und kommt jetzt nicht, daß der Lockdown außerordentlich härter ist als bei uns, daß sie Feb/März weiter mit R=0.7 gelaufen sind, und wir mit R=1.2. Ja doch, aber genau das schreibe ich dem Impfeffekt schon zu. Und es wird noch besser werden. So daß sie sich jetzt trauen auch zu lockern, weil die Zahlen gut aussehen. (und das Impfen nicht einstellen).
In dem Sinne denke ich schon, daß unser März mit etwa 6% Erstimpfungen sich jetzt zu Buche schlagen wird, und das relevant sein wird. Es reicht natürlich nicht aus, um alles andere sein zu lassen, natürlich nicht – aber es hilft enorm. Und der April wird hoffentlich die Biege machen und wir liegen dann damit dauerhaft deutlich unter 1….
Selbe Rechnung kann man mit USA-Staaten machen, die liegen auch bei etwa 30% Erstimpfung und lockern schon, teilweise heftig wie Texas, was schon wieder in die Leugnung geht. Aber ist da jetzt Katastrophe nach den Lockerungen vor 1 Monat? Irgendwie nicht. Also helfen die 30% schon….
Pavel argumentiert immer aus der Zero-Risk-Ecke, auch das kleinste Risiko muß ausgeschaltet werden, sonst geht das nicht – das ist mir schon bei der Teststrategie-Nummer zu Events aufgefallen. Jeder gefundene durch Schnelltests ist gut, und natürlich werden noch ein paar Durchkommen, aber sie bringen eben nicht die totale Katastrophe, wie es ungetestet passieren würde. Wir müssen uns nur irgendwann auch wieder bewegen, und das wird im Sommer sicher alles möglich sein. Wer das Risiko persönlich nicht eingehen will, darf das auch weiter tun und eben Events meiden, auch wenn er geimpft ist – aber ich möchte auch wieder ein Leben abseits des Trübsals haben.
Vielleicht gibt es ein wirksames Medikament:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/121073/SARS-CoV-2-Asthmaspray-mit-Budesonid-verhindert-schwere-Verlaeufe
Hattet ihr das schon auf dem Schirm?
Hallo.
Von der Testpositivenquote möchte ich zu was Größerem kommen, was wie ein Detail erscheint, aber zumindest das Potenzial hat, stärker einzuschlagen.
Seit dem 31.3. schlägt das RKI nun endlich vor, Kontaktpersonen, welche man in Qurantäne schickt sofort PCR zu testen und nicht am Ende der Quarantäne (da gibt es nur noch einen Schnelltest). („Um prä- und asymptomatische Infektionen zu minimieren, wird eine Testung enger Kontaktpersonen so früh wie möglich nach Identifikation (möglichst an Tag 1 der Ermittlung der engen Kontaktperson) empfohlen.“) [https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Kontaktperson/Management.html].
Bezüglich der Testpositivenquote erhöht es natürlich die Vortestwahrscheinlichkeit, wenn ich Kontaktpersonen teste. Testet man für jeden Fall zwei Kontaktpersonen, dann sind 300.000 Tests pro Woche solche „mit erhöhter Wahrscheinlichkeit positiv“. Daher kann es sein, dass man sich an ein anderes Testpositivenniveau gewöhnen müssen wird.
Nun zum „stärker Einschlagen“:
Zum ersten Mal in der Pandemie hat man so nun die Chance vor die Welle zu kommen, wie es immer so schön heißt. Warum?
Wenn man einen Symptomatischen findet, dann hat dieser schon seit einigen Tagen Menschen angesteckt. Findet man diese Menschen nun rascher, dann wird ein Großteil noch nicht ansteckend gewesen sein, bevor er in Quarantäne muss. Findet man unter diesen Menschen ein paar, die schon positiv sind, dann sind sie das aber noch so kurz, dass man eine sehr hohe Chance hat unter deren Kontakten _alle_ in Quarantäne zu schicken, _bevor_ sie positiv und ansteckend werden.
In meinen Augen, bei konsquenter Anwendung, hat das das Potential zum Game Changer, erfordert aber ein, bis zwei Verknotungen im Großhirn, um es zu durchsteigen. Worin die hauptsächliche Schwäche des Konzepts liegen dürfte :).
Da nicht absehbar war, dass die Gesundheitsämter auf diese Strategie umschwenken (Klar ist es immer noch nicht, nur weil das RKI es empfiehlt), habe ich im Januar einen Artikel für Hausärzt:innen geschrieben, mit dem Appell diese Strategie anzuwenden. Wie es so ist mit Druckerzeugnissen, erscheint er erst in den nächsten Tagen… [https://dx.doi.org/10.3238/zfa.2021.0174-0176]
Irgendwas an dem Link zu Deinem Artikel stimmt nicht – oder gibt es da auch erst in den nächsten Tagen einen Inhalt? Ich bekomme die Mitteilng: DOI Not Found 🙁
Hallo.
Ja, Deine Interpretation ist richtig. Habe nicht geahnt, dass da jemand wirklich draufklickt ;-).
Es gibt einen Vorabentwurf aus einer Maillingliste, hier:
https://www.suchreflex.de/download/schnelles_testen.pdf
Der Artikel ist dann die peer-reviewed Fassung, an dem man als Autor leider das Copyright verliert.
Hallo,
ich verstehe langsam nicht mehr, wieso Menschen nicht bestraft werden, wenn sie in aller Öffentlichkeit Scheiße bauen.
https://twitter.com/dm_ms/status/1380192931827617792
Viele Grüße
Ach noch was zu den Altersgruppen. Ich finde, wir sollten die Altersgruppe 30-50 nicht nur als „Arbeitergruppe“ bezeichnen, in den Statistiken, wo/wann es sich ausbreitet, sondern auch als Elterngruppe.
Jetzt sinken die Inzidenzen der Kinder wieder enorm im Vergleich zu 2 Wochen vorher (Berlin-Statistiken https://www.berlin.de/corona/lagebericht/desktop/corona.html#altersgruppen), weil halt wieder Ferien…
Die Altersgruppe der zugehörigen Eltern bleibt hoch bzw steigt sogar nochmal. Die sinkt vielleicht erst in den nächsten 2 Wochen, wenn die Infektionen die durch ein Kind in die Familie kam, erstmal diagnostiziert werden mußte…. wenn jetzt die Schulen länger zu bleiben, gibt es einen längeren Trend (wie im Jan/Feb), wenn es wieder geöffnet wird, nivelliert sich das gleich wieder weg. Wahrscheinlich könnten 4 Wochen Remote-Unterricht bei zeitgleichen Impfen von weiteren etwa 12-15 Mio Leuten dann zu der nachhaltigen Trendwende kommen.
Ein früher, kurzer, harter Lock-Down… und dann? Lässt man wieder alles laufen und holt sich wieder neue Fälle aus dem Ausland? Kommt dann wieder ein neuer Lock-Down? Oder macht man die Grenzen so dicht wie es Taiwan oder Aautralien gemacht haben?
Oder anders gefragt: Wer von den Leuten, die sich für einen frühen, harten Lock-Down aussprechen, ist bereit, die Ideologie der (europäischen) Reisefreiheit aufzugeben (bis die Nachbarn auf die selbe Strategie eingeschwenkt sind)? #ZeroCovid ohne harte Grenzschließungen erscheint mir auch nicht gerade wissenschaftlich…
Exakt diese Frage aus deinem ersten Absatz stelle ich mir auch schon seit Monaten.
Allein hier in BaWü zwischen Karlsruhe und Freiburg kommen jeden Tag 100.000de von Franzosen über die Grenze um in deutschen Firmen zu arbeiten. Selbst wenn wir nochmal einen Lockdown wie vor einem Jahr machen und damit eine niedrige Inzidenz erreichen (und das sehe ich nicht wenn 30-40% der Bevölkerung das einfach nicht mehr mittragen will) dann kommt das Problem buchstäblich am ersten offenen Tag in 1000-facher Ausführung aus dem Risikogebiet Frankreich wieder über die Grenze und das Drama beginnt von vorne. Und das betrifft (vermutlich) nicht nur die Grenzregion hier sondern noch größere Problemnachbarn wie Polen und Tschechien.
Deshalb verstehe ich auch schlicht nicht wie No-Covid oder Zero-Covid funktionieren soll wenn buchstäblich 5km weiter ein Hochrisikogebiet mit regem Grenzverkehr liegt. Was übersehe ich bei meinem Gedankengang?
„Deshalb verstehe ich auch schlicht nicht wie No-Covid oder Zero-Covid funktionieren soll wenn buchstäblich 5km weiter ein Hochrisikogebiet mit regem Grenzverkehr liegt. Was übersehe ich bei meinem Gedankengang?“
Da hilft ein Blick auf die Seite des Zero-Covid-Projekts ( https://zero-covid.org/ ):
Zitat: „…Wir brauchen sofort eine gemeinsame Strategie in Europa, um die Pandemie wirksam zu bekämpfen.…“
Danke Uli für den Hinweis. In der Tat war mir dieser Anspruch auf europaweite Umsetzung bekannt aber ich hatte gehofft, dass es da noch einen realitätsnäheren Ansatz gibt den ich übersehen habe. Denn beim besten Willen weiß ich nicht wie es in der gesamten EU klappen soll was wir noch nicht mal national hinbekommen…
BTW erinnert mich der Ansatz sehr an die Herangehensweise beim Klimawandel ala „Nur wenn wir alle diesen einen Weg gehen dann wird es klappen!“ und übergeht dabei alle Menschen, die einen anderen Weg gehen oder sich gar nicht an der Problemlösung beteiligen möchten.
Aber zugegeben – ich habe nichts besseres anzubieten und deswegen ist No-Covid vermutlich die beste aller schlechten Ideen …. traurig :-/
Ich finde, dass sich eine europäische Lösung im Prinzip geradezu aufdrängt. Leider scheint die EU momentan nicht dafür geeignet zu sein, was die Entscheidungsprozesse und das Personal, sowie die Einstellungen der Mitgliedsstaaten zur EU, anbelangt.
Aber gerade das z. B. von Dir angesprochene Problem wie Grenzüberschreitendes Infektionsgeschehen ist meiner Meinung nach wirklich für eine EU-weite Regelung prädestiniert.
Mich wundert es daher, dass in diesem Punkt (einer EU-weiten einheitlichen Covid-Strategie) keinerlei nennenswerte Debatte stattfindet, es sei denn ich habe diese nicht mitbekommen.
Du hast recht. Die EU ist ja eigentlich bei jedem relevanten Thema auf Partizipation getrimmt (Stichwort Impfstoffbeschaffung) aber aus irgendeinem Grund wird dieser Punkt übergangen. Könnte vielleicht an der Langsamkeit der Bürokratie liegen oder dem gleichen Problem wie bei uns auf nationaler Ebene – zu viele Häuptlinge mit eigener Meinung. Wer weiß das schon …
Auf jeden Fall mal danke für den gepflegten Austausch. Ich habe wirklich sehr lange überlegt ob ich überhaupt diese Frage stelle denn in anderen Runden wird man bei solchen Fragen ja gerne mal zusammengebrüllt…
Danke Uli !
Ich finde die Frage auch interessant.
Leider gibt es keine richtige Antwort.
Ich finde einen harter Lockdown nicht verhältnismäßig, wenn das Ergebnis nicht anhaltent ist. Das Ergebnis ist dann ein Ständiges auf-zu-auf zu.
Ausnahme wäre das bis zum Ende des Lockdowns wesentliche Anteile der Bevölkerung geimpft würden. Um das Ziel zu erreichen müsste der Lockdown nicht kurz sondern mindestens 2-3 Monate andauern.
Eine solch lange Zeit macht keiner mehr mit.
Das Ergebnis ist nur dann ein ständiges auf-zu-auf, wenn man keine flankierenden Maßnahmen ergreift. Diese sind bekannt und erprobt: Quarantäne bei Einreise, Massenschnelltests bei neuen Fällen im Umfeld/Region, Masken tragen bis die Bedrohung insgesamt vorbei ist. Dann kann man auch alles öffnen, so machen uns das Neuseeland und Australien die ganze Zeit schon vor. Wenn man diese Regeln gut durchzieht kann auch auf eine umfangreiche Schließung von Schulen, Geschäften und Kulturbetrieben verzichtet werden. Stattdessen gibt es nur einen Zustand zu-nichtwirklichauf-zu-nichtwirklichauf-zu.
@Tim: Mag sein aber die „flankierenden Maßnahmen“ finden zumindest hier aktuell halt nicht statt:
* Quarantäne bei Einreise => Nicht realistisch bei Pendlern in Grenzregionen. Und falls du Einreise in die EU anstatt DE meinst – da sind wir wieder beim Punkt „EU-weite Lösungen die nicht existieren“
* Massenschnelltests bei neuen Fällen im Umfeld/Region => Gab es hier höchstens punktuell im Kontext von einzelnen Hotspots in Firmen aber nicht bezogen auf ganze Regionen.
* Masken tragen bis die Bedrohung insgesamt vorbei ist => Ok, der Teil ist klar und verstanden.
Fazit: Die flankierenden Maßnahmen sind möglicherweise bekannt aber sicher nicht erprobt bei uns. Deswegen finde ich den Einwand von Christian durchaus korrekt. Und einen Lockdown zu erzwingen wenn die Maßnahmen überhaupt nicht feststehen, ist schlicht Unsinn und wird die Unterstützung in der breiten Bevölkerung noch weiter senken.
Anekdotisch zu Grenzen: Als Grenzgänger wurde ich gelegentlich gefragt wohin ich muss. Manchmal musste ich nachweisen wo ich arbeite. Kollegen aus AT brauchen regelmäßig Tests um wieder heim nach Österreich zu dürfen (wird/wurde kontrolliert). An der Grenze nach Deutschland rein steht halt ein Display: Eingereist? Bitte sofort testen lassen!
Das steht auch nur an der Autobahn. Landstraße oder „innerorts“ in Grenzregionen sah ich im letzten Monat keine Kontrollen oder Hinweise.
Die SMS bekomme ich nicht mehr, liegt vielleicht daran, dass ich jeden Tag die Funktürme passiere 🙂
Ich denke dass das auch an ideologischen Denkhemmnissen in der EU-Kommission liegen könnte: Die Pandemie greift nun mal eines der wichtigsten Fundamente und Daseinsberechtigung der EU an, die Reise- und Warenverkehrsfreiheit. Resultat ist, dass aus Brüssel bei jeder Grenzschließung nur ein hilfloses „aber wir wollten doch die Grenzen offen halten!“ kommt.
Schönes Beispiel war doch, als Deutschland in den ersten Wellen Frankreich zu Hochinzidenzgebieten erklärt hat und Grenzübertritte nur noch mit triftigen Grund erlaubt hat. Große Kritik an Deutschland aus Brüssel und dem Saarland. Der Witz: *Innerhalb* Frankreichs war zu diesem Zeitpunkt das Reisen ebenfalls nur mit triftigen Grund erlaubt. Wer sein Hund Gassi führen wollte, musste vorher eine eidesstattliche Erklärung ausfüllen und durfte sich nicht weiter als 1km von seiner Wohnung entfernen. Brüssel fiel also nichts besseres ein als Deutschland dafür zu kritisieren, dass die Bundespolizei an der Grenze grob die Einhaltung französischer Regeln kontrolliert.
Generell vermisse ich von Seiten der EU-Kommission seit Pandemiebeginn jede Initiative. Ich erwarte ja nicht, dass die Kommission sich mit ihren Initiativen gegen die National-Häuptlinge durchsetzt. Aber sie könnte mit Ideen die Nationen vor sich hertreiben und einen Rahmen für eine Koalition der Willigen setzen. Das würde zwar auch nicht reichen, das Virus in Europa auszurotten, aber die Kommission hätte was gutes getan und vielleicht sogar geholfen, die Inzidenz zu senken. (CWA hätte ja so eine Initiative sein können. Aber man hat’s erst verbockt (bzw. ist einem Scharlatan aufgesessen) und hat das Thema dann ganz aufgegeben statt einen Neustart zu wagen)
Zum Taiwanischen Quarantäneprotokoll: Bei Güterzügen kann ich mir ja noch vorstellen, wie eine SNCF-Lok einen 500m langen Zug auf die Rheinbrücke bei Strasbourg schiebt, und eine DB-Lok den Zug wieder von der Brücke zieht und die Lokführer kommen sich nie näher als eine Zuglänge. Aber 90% des Güterverkehrs wird mit LKWs gefahren und da fehlt mir die Phantasie, wie man das wasserdicht bekommen will: Auf dem Autobahnklo einen Autofahrer angehustet, und das Virus ist wieder in Deutschland. Das scheitert auch daran, dass wir keine Mauern, Grenzposten und Grenzpolizisten mehr haben, um die Grenzen zu kontrollieren (Ich nenne es mal „Schengen-Dividende“). Zumal die offenen und geschlossenen Grenzen sich dauernd je nach Status (grüne/rote-Zone) ändern.
Also: Ja, eine niedrige Inzidenz können wir machen („Gelbe Zone“). Zusammen mit einer funktionierenden Kontaktverfolgung und einer echten Isolierung der Fälle könnten wir vielleicht auch wieder Schulen und Geschäfte öffnen. Aber wir werden weiterhin auf Restaurants und Festivals verzichten müssen und Masken tragen müssen. Wegen Europa.
(Ich will das aber nicht an nationalen Grenzen festmachen: Deutschland demonstriert ja sehr gut, wie diese Problematik auch auf Landesebene existiert: Sollte Mecklenburg-Vorpommern irgendwann wieder grüne Zone sein, muss sich das Land an seinen Außengrenzen dann wieder mit Grenzkontrollen vor Berlinern schützen. Das nächste Mal dann aber richtig mit 2 Wochen Hotel-Quarantäne in Strasburg (Uckermark) )
Hallo,
ich möchte drei – mehr oder weniger kurze – Anmerkungen machen:
1. Danke für Hanlons Rasiermesser – war mir neu and saved my day.
2. Eine Anmerkung zu Pavels Aussage in UKW 67, dass die Arbeit oft eine gute Ausrede ist, Work-Life-Balance besser wäre, gerade in Zeiten der Pandemie. Ich bin – höchstwahrscheinlich genauso wie Pavel und Tim – in einer sehr privilegierten Situation (ich sag’s mal so: Beamter in Österreich mit einem All-in-Vertrag ohne jegliche Arbeitszeitaufzeichnung, dazu noch in Familienteilzeit), da kann ich mir viel erlauben (ich habe dazu die Möglichkeit von Homeoffice und kann in mein Einzelbüro gehen, wann ich will), aber gerade die Leute, die finanziell eh schon in einer prekären Situation sind, haben gar keine Möglichkeit, irgendwie auf Work-Life-Balance zu pochen (bestes Beispiel Verkäuferinnen im Supermarkt). Diese Menschen müssen spuren, sonst sind sie den Job, auf den sie angewiesen sind, los. Bei solchen Leuten klingt die Anmerkung von Pavel (etwas vereinfacht gesagt), zur Pandemiebekämpfung die Arbeit einmal zweitrangig sein zu lassen, etwas wie Hohn. Da haben mich aber auch die Anmerkungen von Pavel zu CDU-nahen Lobbygruppen durchaus versöhnt.
Ansonsten ein toller Podcast, ich freue mich auf jede neue Folge
Kann sich noch jemand daran erinnern, wie Boris Johnson damals meinte, man solle auf alle Impf-Flaschen, die im vereinigten Königreich hergestellt wurden, den Union Jack applizieren, damit die ganze Welt sieht, wie Toll die sind?
Leider sind wir nicht darauf eingegangen: Auf dem letzten Gipfel (um den 26.3 herum) meinte Ursula VdL dass seit Dezember 77 Millionen Dosen (und damit etwa die Hälfte der EU-Produktion) in den Export gingen. Seit Dezember seien 21 Millionen Dosen nach UK gegangen. In Gegenrichtung floss… nichts.
Hätten wir Flaggen auf die Fläschchen gedruckt, ergeben sich also folgendes Bild:
– In Großbritannien wären gut die Hälfte aus einer Flasche mit EU-Flagge geimpft.
– In der EU (und dem Rest der Welt) hätte niemand eine Flasche mit Union Jack gesehen.
– Welche Flaggen stünden eigentlich auf den Impfdosen der anderen Musterschüler (Israel, Chile…)?
Hallo Tim,
bitte bietet doch auch ePub für Transkripte an. Ich lese gern EBooks, wenn ich nun euren Podcast höre, wäre es schöner mit einem richtigen Lesegerät zu lesen und nicht mit einem Smartphone.
Würde ich gerne, aber das ist noch etwas knifflig, da ePub nicht nur ein Dateiformat ist sondern so weit ich weiß gleich ein ganzes ZIP voll mit unterschiedlichen Dateien. Wenn es eine Möglichkeit gibt, das in einer einzigen Datei abzubilden wäre es aber möglich.
Hallo Tim,
sehr interessant, das mit dem Transkript. Darf man fragen, welche Software / Service du dafür verwendest?
Ansonsten: vielen Dank für den Podcast!
Das Transkript wird mit wit.ai erstellt und mit den Bordmitteln des Podlove Publishers in die hübsche HTML-Form gewandelt.
Welche Software kommt denn zum Einsatz für die automatische Transkripterstellung?
Das Transkript wird mit wit.ai erstellt und mit den Bordmitteln des Podlove Publishers in die hübsche HTML-Form gewandelt.
Hi,
Es wäre nett wenn ihr (oder jemand) mir das mit dem Schnelltestproblem nochmal erklären könntet.
Ich dachte bis jetzt, wenn gesagt wird „ein Schnelltest hält 12h“, dass das bedeutet, die Tests messen die Viruslast so gut , dass das Risiko jemanden in den nächsten 12h anzustecken sehr gering ist. Insbesondere hat diese Aussage wenig damit zu tun, ob man infiziert ist, bzw ob „50% Infizierte durschrutschen“.
Wenn das so ist, scheint es mir als verantwortlich, sich persönlich für 12h „freizutesten“, wenn man eine gute Probe entnimmt. Oder?
Wenn das nicht so ist, könnte man dann nicht so eine Stundenzahl bestimmen, die dann eben geringer ist? Das wäre doch sehr viel hilfreicher als einfach zu sagen „Schnelltests sind nur eine Beruhigungspille“ (Ich will damit nicht sagen, dass Pavel und Tim diese Stundenzahl bestimmen müssen… vielleicht sollte man eine solche realistischere Stundenzahl aber fordern)
Vielleicht habe ich auch nicht verstanden was mit „50% Infizierte rutschen durch“ gemeint ist. Vielleicht, dass 50% Injektiöse durschrutschen? Wie hat man das denn gemessen? Gibt es dafür eine Quelle?
Ich formuliere es mal so: WENN der Test eine vorliegende AKUTE Infektion (als unmittelbar infektös und damit gefährlich) IMMER sicher erkennen WÜRDE, dann könnte man sich für einen bestimmten Zeitraum davon ausgehen, dass man nicht ansteckend ist, wenn der Test negativ ist.
Ist dieser Zeitraum 12 Stunden groß? Vielleicht. Ist er kleiner? Vielleicht. Denn wenn bereits eine Infektion vorliegt, dann entwickelt sie sich eben weiter und wird irgendwann über den Schwellwert ansteigen, den der Test erkennt.
Das kann im Prinzip auch 10 Minuten nach dem Test passieren, es kann aber auch 2 Tage danach passieren. Das kann ein Schnelltest nicht sagen.
Was die Nachfrage nach den 50% betrifft wäre ich Dir dankbar, wenn Du noch mal auf die Stelle im Podcast verweisen könntest, an der das erwähnt wurde (use the transcript, Luke).
Es ist klar, dass der Schwellwert jederzeit nach einem negativen Test überschritten werden kann, und ein weitere Test dann positiv ausfallen könnte. (Ist bei PCR wohl auch so: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:SARS-CoV-2_Zeiten.png)
Interessanter ist also die Frage, wie infektiös/gefährlich man 10min, 1h, 12h nach einem Test ist. Ich denke schon man kann mehr sagen als „Vielleicht“.. aber auch nach dieser Grafik eines Schnelltestherstellers (https://www.pari.com/de/produkte/covid-19-antigen-schnelltest/) ist es wohl wirklich recht riskant sich 12h nach einem Schnelltest als nicht-ansteckend zu betrachten. Ich verstehe jetzt eure Schnelltest-Skepsis.
Wegen den 50%: Das Transkript funktioniert 🙂 Pavel bezog sich wohl auf dieses Cochrane-Review. Dort steht, dass Schnelltests nur 58% der asymptomatisch Infizierten erkennen; allerdings pauschal verglichen mit PCR, ohne die Phase der Infektion zu berücksichtigen. Dieses Ergebnis finde ich für die obige Fragestellung nicht sehr aussagekräftig.
Ein Vorteil bleibt aber: Selbst wenn man nur alle 3 Tage testet und daher keine Infektionen verhindert, so helfen die Schnelltests, Infektionscluster aufzudecken, noch bevor der Cluster symptomatisch wird. Das dürfte vor allem für Schulen interessant sein.
Gut, in einem solchen Cluster schützt man die Schüler nur so halb. Und damit werden auch die Eltern nur halb geschützt. Aber mit einer funktionierenden Isolation aller Cluster-Haushalte könnte man mit den Schul-Tests vielleicht die Arbeitskollegen der Eltern schützen.
Und auch die Dunkelziffer könnte damit kleiner werden.
Hello,
zu den Schnelltests, ab Minute 37 oder so.
Ich finde man sollte es einfach nicht „freitesten“ nennen. Es ist doch alles miteinander verbunden. Am Ende ergibt sich die höchste Schutzeffizienz mit der Kombination.
Es sollte mehr vermittelt werden, einmal 19 uhr im ZDF und 20 Uhr in der ARD und dann noch im Radio zu guten Zeiten, dass es nur eine Kombination aus allen Schutz- und Testmaßnahmen hilft die Verbreitung zu stoppen/reduzieren. Test negativ nicht gleich Maske ab usw.
Mich stört diese Aussage die Tests sind mit 50% nicht Erfassten schlecht/ nutzlos. Die Aussage man könnte Würfeln stört mich vor allem @pawel. Meine Einschätzung ist einfach: solange die Schnelltetsts auch nur ein paar Leute mehr aus der Menschenmenge ziehen ist es sinnvoll. Ihr könnt doch nicht ernsthaft behaupten, das sei kein Fortschritt!
Immer nur meckern wie ungenau die sind nervt mich extrem. Wie gesagt, die Schnelltests entbinden nicht von anderen Maßnahmen. Das wird halt von unseren Medien nicht vermittelt. Auf den Trichter kommt ihr leider auch nicht. Dann lieber alles zu, weil Schnelltests zu ungenau sind? Ne das geht nach einem Jahr Politikversagen (vor allem nach Weihnachten) nicht mehr.
Moin,
Ich habe ein paar kleine Bemerkungen:
1. Vielleicht sind die Hörer dieses Podcasts sich dessen eh schon bewusst, aber was mir in der gesamten Diskussion in der Bewertung durch die Politik oft zu kurz kommt, ist, dass der Unterschied zwischen gesellschaftlichem Risiko (also, dass uns die Lage insgesamt entgleitet) und dem individuellen Risiko nicht ausreichend betont wird. Wir befinden uns ja immer wieder oder immerwährend im Lockdown, um das gesellschaftliche Risiko zu mindern. Das kann ich auch als einzelner Bürger nur begrenzt beeinflussen. Heißt, es müssen sich viele am Lockdown beteiligen, damit das Ding wirkt. Individuell (und so macht ihr das ja auch privat) kann man, wenn man in einer privilegierten Lage ist, das individuelle Risiko viel stärker beeinflussen. Leider habe ich in meinem Bekanntenkreis Immer wieder das Gefühl, dass den Menschen dieser Unterschied nicht bewusst ist und so beide Risikominderungsmaßnahmen ins Leere laufen könnten.
2. Impfzentren. Meine Frau arbeitet als ehemalige Intensivkrankenschwester in einem Impfzentrum. Sie wird bezahlt mit circa 17€ brutto pro Stunde. Die Ärzte dort verdienen 150€ pro Stunde. Manche schließen ihre Praxen tageweise, um im Impfzentrum einem lukrativeren Job nachzugehen. Viele sind auch Pensionäre. Leider wird aber wie immer die Hauptarbeit von den 17€-Kräften gemacht. In der Masse impfen nämlich die und nicht die Ärzte. Die Ärzte machen „nur“ die Aufklärung. Nur wenn die Öffentlichkeit anwesend ist, dann impfen auf einmal die Ärzte mit. In unserem Impfzentrum impfen auf die Art 3 Krankenschwestern am Tag 800-900 Menschen in einer 12 Stunden Schicht. Das ist pure Akkordarbeit, aber das Lob ernten die Ärzte (und jetzt die Hausärzte, die vermutlich auch nicht selbst impfen). Auch liest man immer wieder von Ärzten, die freiwillig im Impfzentrum arbeiten, was sich immer so ein wenig wie ehrenamtlich anhören soll. Die arbeiten dort aber freiwillig mit einem vierstelligen Tageslohn.
3. Bürokratie. Lustig ist, dass diese Verwaltungsschwäche auf dem Land in unserem Impfzentrum live beobachtet werden kann. Dienstpläne werden in Excel per Hand gemacht und stimmen am Ende meist nicht inklusive falscher Mitarbeiter:innennamen, falscher Dienstzeiten und unvollständiger Meldeketten, wenn Termine ausfallen oder Extraimpflinge kommen.
Das war es auch schon. Macht weiter so.
Dirk
Aber ich will nen Teilchenbeschleuniger :'(
ich werd nun am freitaf geimpft
ende mai zweitshot
muss ich acht geben?
Mein (unqualifizierter) Senf dazu:
Solltest dich schonen, die Tage nach der Impfung. Schmerzmittel sollten nicht vorsorglich und nicht direkt nach der Impfung eingenommen werden (da nicht abschließend geklärt ist, ob sie die Wirkung der Impfung schwächen können), sondern sicherheitshalber nur dann, falls wirklich nötig.
(Ohne Gewähr)
(Deutscher) Journalismus ist meiner Meinung nach stellenweise kaputt – wie ich gerade wieder verärgert feststellen muss:
Sämtliche Artikel, die ich heute zum Thema „Testpflicht für Unternehmen“ gesehen habe, sind mit irgendwelchen Abwandlungen in der Art von „Testpflicht für Unternehmen kommt“ betitelt. Im Text steht dann z. B. sowas wie „Altmeier hat seinen Widerstand gegenüber einer Testpflicht für Unternehmen aufgegeben“ oder ähnliches. Ein paar Zeilen weiter steht dann nur noch was von „Testangebots-Pflicht“ und dass die Unternehmen die Tests nicht dokumentieren müssten.
Bei solchen Artikeln frage ich mich einerseits, wie intelligent der Verfasser sein kann und ob ihm beispielsweise Semantik ein Begriff ist, und andererseits, was der Verfasser beruflich macht und ob der Artikel überhaupt noch von einem Menschen geschrieben wurde oder nicht doch von einer künstlichen „Intelligenz“.
Ich komme mir bei solchen Artikeln verarscht vor.
Sorry für das leichte Abschweifen, aber ich glaube, dass es thematisch doch ganz gut hier reinpasst.
Apropos Dunkelziffer: In Deutschland sind wir ja besonders schlecht, was das angeht: Weniger als die Hälfte der Infizierten wurde auch über ein Test darüber informiert, Pavel geht auf https://pavelmayer.de//covid/risks/ sogar ~30% aus. Da müssten sogar ein Haufen symptomatisch Erkrankte dabei sein. Und ohne Papier werden die nicht nachweisen können, dass sie Covid hatten:
– Keine Isolation/Krankschreibung, kein legitimes Fernbleiben vom Arbeitgeber.
– Keine Entschädigung vom Gesundheitsamt.
– Es geht eine Impfdosis an jemanden, der zumindest partiell immun ist, während Andere diese dringender brauchen.
– Später vielleicht keine Reha-Maßnahmen?
– Wenn es dann um eine Erwerbsminderungsrente wegen CFS (chronic Faulheits-syndrome) geht, fehlt auch dort ein Beweisstück im Gutachterstreit vor Gericht.
– …?
Ich überlege gerade, ob die Schnelltests nicht auch als eine günstige Eintrittskarte zu einem PCR-Test fungieren können und somit auch helfen können, die Rechte von Ärmeren zu sichern, die sich einen PCR-Test nicht als Privat-Leistung leisten können.
Heute hat Ramadan begonnen. Am Ende gibt es ein großes Fest in der Familie ähnlich unserem Weihnachten. Das Leben in Neukölln hat sich deutlich auf die Abendstunden verschoben, die S-Bahn war nach meiner Spätschicht viel voller als sonst.
Es wäre interessant, ob das in Berlin einen Effekt auf die Zahlen hat – Positiv oder negativ.
Da sich letztes Jahr bis zur zweiten Welle in Neukölln kaum einer an die Coronaregelungen gehalten hat, ist ein Vergleich zum Vorjahr nicht sehr sinnvoll.
Ich hoffe, ihr scheut das Thema nicht. Es ist genauso ein religiöses Fest mit Einfluss auf das Verhalten der Menschen, wei Weihnachten und Ostern.
Ich sehe keinen Grund, warum wir das Thema scheuen sollten, allerdings muss ich auch zugeben, nicht viel darüber zu wissen. Kannst Du mal ausführen, was Du denkst, was da zu beachten wäre, um das Phänomen einzuordnen?
Ich bin selbst auch nur Beobachter, kann also nur schildern, welche Veränderungen ich um meinen Arbeitsplatz herum wahrnehme.
Während des Ramadan darf von Sonnenaufgang-Untergang weder gegessen noch getrunken werden. Auch viele andere Dinge werden in dieser Zeit unterlassen.
Ramadan hat am 12.4. begonnen und endet am 11. Mai. Anschließend gibt es ein dreitägiges Fest, wo unter Umständen größere Gruppen zusammen kommen könnten, vergleichbar zu unserem Weihnachten.
Da man nichtmal Wasser trinken darf, bleiben viele tagsüber einfach zu Hause. So sind zB die entsprechenden Supermärkte tagsüber wie leergefegt, um dann kurz vor Sonnenuntergang einen großen Ansturm zu erleben.
Auch die Moscheen dürften voller sein als sonst. Ich muss selbst nochmal Kollegen fragen, ob während des Ramadan täglich Gottesdienste in den Abendstunden stattfinden. Gestern war es der Fall.
Deswegen wäre auch eine Ausgangssperre ab 21h momentan sehr problematisch.
Vielleicht wäre auch ein genauerer Blick in Richtung der entsprechenden Länder interessant. Es ist ja praktisch ein kleiner Lockdown, weil das Leben während des Ramadan runtergefahren wird.
Hier noch ein Link, wo alles schön kurz zusammengefasst ist (2 Minuten Lesezeit)
https://www.swp.de/panorama/wann-ist-ramadan-2021-beginn-ende-bedeutung-zeiten-essenszeiten-kalender-wie-lange-geht-ramadan-55296411.html
Auch wenn es nur in einem Nebensatz angesprochen wurde: Mir scheint, Pavels Wahrnehmung des Zustands der Hochenergiephysik (Elementarteilchen, Beschleuniger, Strings, Supersymmetrie) ist recht einseitig durch bestimmte populärwissenschaftliche Bücher geprägt, in denen, sagen wir mal, ein „David gegen den Goliath des geldlechzenden Establishments“ aus Marketinggründen gepflegt wird. Falls es Interesse an einem Austausch darüber mit einem Stringtheoretiker gibt, stehe ich gerne dafür zur Verfügung. Morse mich an.
Vielen Dank für diesen Einwurf. Der „Nebensatz“ ist mir auch unangenehm aufgefallen. Er wirft leider kein gutes Licht auf Pavels Fähigkeiten, ihm mehr oder weniger fachfremde Sachverhalte korrekt einzuordnen.
Wo du es hier nochmal extra angesprochen hast, habe ich nochmal geschaut, was mobil nicht ging. Bei der mobilen Seite von Forschergeist kann man nicht auf „Archiv“ klicken. (Firefox auf Android)
Den Politik- und Wirtschaftsteil von Pavel fand ich gut und notwendig. Endlich mal. Im gelichen Atemzug würde ich darum bitten, insbesondere Tim, aufzuhören immer von „wir“ zu sprechen, wenn es um das Handlungsversagen einzelner Politiker geht.
Nein nicht „Wir“ haben versagt – „DIE“ haben versagt!
Dieser verharmlosende verallgemeinernde Plural findet sich viel zu häufig im Sprachgebrauch und diese Nichtskönner können sich im Schatten dessen verbergen. Nein! Das gilt für die Pandemie, die Klimakatastrophe, Massenmigration durch Kriege und so weiter.
Nicht wir, DIE!
Vielen Dank für Eure informativen Folgen.
Dennoch finde ich, dass zu sehr auf den Konzernen rumgehauen wird. Mein privates Umfeld, arbeitet bei solchen. Diese befinden sich ausnahmslos seit einem Jahr im Homeoffice.
Das Problem bei meinem mittelständischen Unternehmen ist, dass die Kollegen kein Home-Office wollen. Und natürlich ist es meinem Arbeitgeber lieber, wenn alle ins Büro kommen. Es ist mithin eher eine Mischung aus Arbeigeber und Arbeitnehmer. Und auch jetzt wird sich bei den Schnelltests von der Chefetage immer darauf bezogen, dass wir ja nicht „müssen“. Ist etwas Haareraufen.
Könntet Ihr in der nächsten Sendung Europa/Welt wieder etwas ins Visier nehmen? Fand das immer sehr interessant.
Auch würde mich einmal interessieren, wieviele Personen in Deutschland überhaupt geimpft werden könnten. Derzeit ist die Prozentangabe auf die Gesamtbevölkerung angegeben. Da diese auch aus Kindern besteht, ist diese Angabe nicht anwendbar. Mich würde insofern interessieren, wieviel Prozent es zu erreichen gilt, auch unter der Annahme der Verweigerer bzw. der Personen, die nicht sollten.
Vielen dank für Eure unermüdliche Arbeit – auch in Zukunft
Das schlimme ist doch, das zwei „dahergelaufene“ Podcaster mit Ihren Weissagungen vor 2-3 Monaten nun haargenau recht behalten. Was erst die Pandemieexperten in den Regierungsbehörden geahnt, nein gewusst haben müssen… Grüße aus Spree-Neiße aka 278er Inzidenz seit heute 15.4.21… Könnt‘ kotzen. Seit 6 Monaten zuhause…
Vielen Dank an Euch für die unermüdliche Arbeit – eine Insel der Vernunft im Meer des Irrsinns.
Es ist zum Haare raufen. Meine Kinder werden ab Montag (19.04.) in BW nicht am startenden Wechselunterricht in der Schule teilnehmen. In BW ist die Präsenzpflicht ja ausgesetzt, d.h. man kann die Kinder entschuldigen. Nun wurde uns von der Schule mitgeteilt, dass für die Leitungskontrollen (=Klassenarbeiten) Anwesenheitspflicht besteht. Na dann…