Pavel Mayer 1:59:05
Nicht bei jedem einzelnen, aber am Ende da kommen wir auch noch zu, hab ich dann gefragt, ja,ist das eigentlich aus der Perspektive grundsätzlich, also wie viele der Leute,sind der Meinung, das hätte mehr getan werden müssen und andere, was das halt weniger getan werden müssen. Es ergibt sich halt auch aus den Kommentaren, aber äh ja.Und äh wenn wir da mal einfach schnell einsteigen so mhm so in der ersten Welle äh.So haben, hat einen Viertel, vierundzwanzig Komma sechs Prozent gesagt, tadellos. Ja? Äh die Mehrheit äh dreiundsechzig Prozent sagt akzeptabel.So, also mit den Worten, ja okay, hätte besser laufen können, aber unterm Strich äh.Sind wir euch nicht böse. So und nur.Sieben Komma sieben Prozent haben die für ungenügend gehalten und vier Komma vier Prozent für unverzeilich ja? Also man sieht dann auch schon, dass die Leute grundsätzlich also der,Zahl derer, die da wirklich sehr strenge Maßstäbe anlegen, nach dem Motto, ist alles Scheiße, ne, so ist doch äh eher nicht so groß bei denen, die sich hier jetzt beteiligt.Haben und ich finde, ja, die deckt sich auch ganz gut,so mit meiner Einschätzung und ich glaube, also da.Hätte man, also wir hätten noch ein, zwei Wochen früher äh loslegen können, aber im Großen und Ganzen,So wurde das dann nachdem sie erstmal losging bei The Book äh exerziert und es war dann auch erfolgreich und wir sind dann,innerhalb von sechs, acht Wochen hatten wir eigentlich die erste Welle besiegt,warnen nicht mehr weit von entfernt, die Inzidenz lag bei zwei Komma sechs bundesweit und ähm ja äh war ein Drittel der Landkreise war Corona frei.Das war das Ergebnis. Äh so die Bilanz der der ersten Welle eben waren hundertdreiundachtzigtausend.Fälle und achttausendsechshundertsechsundvierzig Todesfälle und so die Behandlungskosten waren ungefähr hundertdreiundachtzig Millionen in der Phase und.Ähm ja und Lockerungen gab's halt am vierten Mai, also wenn wir.Bei einer Inzidenz von sieben pro hunderttausend, ja nur zum Vergleich, also in der in einer Woche sind wir beim vierten Mai, da waren wir vor einem Jahr,nach der ersten Welle schon auf sieben runter und am siebzehnten Mai konnte halt die Gastronomie öffnen im letzten Jahr bei einer Inzidenz von fünf Komma fünf und dann im Juni wurden halt.Kontaktbeschränkungen fast komplett aufgehoben bei einer Inzidenz von zwei Komma acht.Also ja äh man sagen Inzidenzen runter, es wurde vorsichtig gelockert und es war auch äh ja, dann,erstmal okay. Also beim, wenn man dann die zweite Phase war halt der Sommer. Hm.So vom sechzehnten Juni dann bis zum dreißigsten September habe ich die einfach mal definiert. Das war so diesewo auch viele in den Urlaub gefahren sind, aber es dümpelte halt so rum, beziehungsweise stieg halt nur ganz, ganz langsam, kontinuierlich, fiel dann wieder zwischendurchJa, aber es war halt dann doch leider äheben haben wir nicht die die sagen, haben wir's dann nicht mehr auf null runtergefahren, beziehungsweise haben nicht aufgepasst, dass wir dann.Eben viel dann wieder reimportiert haben und das wirkte sich eben aus, dass wir dann nochmal hundertfünfunddreißigtausend Fälle hatten im Sommer. Was ja.Sich doch äh äh leppert, aber das hat dann die Alten nicht ganz so schlimm getroffen. Es war nur.Neunhundertachtundfünfzig äh neue Todesfälle in.Der äh Sommerzeit. Aber äh doch eben im Jahr hundertfünfunddreißigtausend Fälle und vor allen Dingen gemessen. Er hatte damals noch,Ich gedacht, okay, das, was die in Wuhan können, das können wir eigentlich auch.Und die sind dann ja irgendwann bei achtzigtausend äh äh vorausgelaufen in, in, in China.Und da dachte ich, ja, also das kriegen wir vielleicht sogar besser hin, aber wir haben's halt schlechter hingekriegt. So, auf jeden Fall die zweite Phase.Wurde jetzt schon nur noch von eins Komma acht Prozent, also der Sommer als tadellos bewertet. Fünfunddreißig Prozent fand's akzeptabel. Aber,vierundfünfzig Komma sieben Prozent fand's ungenügend und unverzeilich nur achteinhalb Prozent, also haben gesagt, okay, Sommer,ist zwar jetzt leider.Nicht ganz so gut gelaufen, wie jetzt die erste Welle, das ist die Sicht, aber so hm ja.Irgendwie werfen wir euch da jetzt noch keine Schuldvor, also die, ich sage mal, die tausend Toten und die hundertfünfunddreißigtausend Infizierten und die hundertfünfunddreißig Millionen äh war jetzt keinePerformance, aber äh ja.Dann kommt Phase drei. So die zweite Welle und der Lockdown äh light,Prinzip hier die Phase drei, habe ich gesagt, okay, zehnte Oktober ähm war so der Tag, da hatte sich die Inzidenz äh zu dem Zeitpunkt in elf Tagen,auf dreißig von hunderttausend verdoppelt und der R-Wert lag bei eins Komma drei.Das heißt, das war für mich so der Zeitpunkt, den ich halt ausgemacht habe für okay. Ähm da hätten.Dem Zeitpunkt am zehnten Oktober lagen alle Informationen vor, welchen Weg das nehmen wird.Man wusste äh ja, äh der Herbst ist da. So, ich meine, Oktober ist ja auch schon mal, ja, kann man sagen, da istdas ist jetzt nicht mehr Sommer, ja? Sondern das ist jetzt dann der Herbst und das ist jetzt dann die dritte Welle,aber ja, dann ging's dann erstmal, hat man eine Woche halt nichts getan.Und dann am siebzehnten Oktober hat die Bundeskanzlerin dann in ihrem Podcast an die Bevölkerung appelliert.Inzidenz war bei neunundvierzig mittlerweile nichts passiert. Vierundzwanzigster Oktober.Bei fünfundachtzig, R bei eins Komma drei vier, Bundeskanzlerin wiederholt ihren Podcast, ja? Am.Achtundzwanzigsten Oktober endlich bei einer von einhundert und im R von eins Komma vier einigt man sich auf den Lockdown light ab zweiten November.Der geht dann los bei einer Inzidenz von hundertneunundzwanzig. Der Lockdown light.Und äh so ein paar eben, ja, was war denn eigentlich der Lockdown light ja ein bisschen Kultur, Gastronomie und Dienstleistungsbetriebe.Geschlossen, aber im Wesentlichen äh ja Schulen, Kitas groß Einzelhandelsbetriebe blieben halt geöffnet.Dann wurde am, dann ging das,nach fünf Wochen weiter und am dreizehnten Dezember merkt man, hm, Inzidenz ist jetzt bei hundertneunundsiebzig irgendwie mit dem Leid, scheint ja dann nicht äh scheint ein bisschen zu leid gewesen zu sein, so. Dann hat man.Eben zum sechzehnten zwölften endlich die Schulen zu schließen, weil also bei den Ferien ein bisschen vorweg zu aber eben beschlossen, dass sieben bis zum zehnten ersten halt zu bleiben.Und das hat dann dazu geführt, weil wir eben einfach drei Wochen Schulschließungen hatten über Weihnachten äh dass dannso irgendwann äh ja am sechzehnten Dezember eben gesagt, dieser verschärfte Lockdown begann und wir dann genau Punkt Weihnachten, Heiligabend, vierundzwanzigste Dezember mit zweihundertvierzehn auf dem Höhepunkt der Phase drei angekommen sind,ja, dann am elften Januar kam halt die Berichte über die Varianten äh beziehungsweise nein.Die ersten Berichte tatsächlich äh über die UK-Variante kam glaube ich ein bisschen.Ja am einundzwanzigsten Dezember sagen UK und Südafrika wussten wir halt davon und dann,Im Januar kam noch mal Brasilien äh dazu am elften Januar unddaraufhin wird dann zum neunzehnten Januar nochmal verschärft so, dabei lagen wir allerdings schon bei wieder bei hundertzweiundvierzig und einem R von null Komma acht acht. Da ging's halt runter, ging's dann mit FFP zwei verschärfte Maskenpflicht und sound dann ja zum neunten Februar ging dann die,Öffnungslockerungsdebatte äh los, also Kultusministerkonferenz sagte, fünfzehnte Februar äh so dann gab's.Ebene Warnung am nächsten Tag von lauter Epidemiologen und die Bundesregierung Warnung vor vor voreiligen Corona LockerungenAber dann passiert halt Bund Ländergipfel und weil man sich nicht einigen konnte äh ja wurden die Schulöffnungen in die Hand der Länder gelegt und gesagt so.Ja macht doch wie ihr denkt und daraufhin haben die meisten Länder eben den zweiundzwanzigsten Februar als Schulöffnungstermin äh angekündigt und äh ja dann ging's halt nochmal.Irgendwie eine Woche, ein, zwei Wochen ging's dann nochmal runter. Wir waren dann auf neunundfünfzig Komma siebenInzidenz. Also wir hatten schon die fünfzig im Blick und eigentlich waren wir so schon auf einem Korridor, wo wir hätten, ja, normal wie im letzten Jahr eigentlich.Dann das also Covid runterfahren können. So, aber äh so waren halt ungeduldig und meinte, neebrauchen wir nicht, wollen wir nicht und hat dann eben Lockerungen debattiert und einfach die Schulen aufgemacht und ja dann halt den Grundstein für die dritte Welle.Und die Bilanz der Phase drei, äh so die ist eigentlich das Erschütternde, ja. So, wir sind mit.Einem gesamt, also bis Oktober so in, ich sage mal, neun Monaten ähm fast.Sieben, acht Monaten gab's eben dreihundertzwanzigtausend Fälle und.Neuntausendsechshundertvier Todesfälle, so das war, sagen die, wo es dann losgegangen ist und nach der Phase drei hatten wir zwei Millionen und siebenundsechzigtausend neue Fälle, also von ähm eins Komma,sieben Millionen Fälle, ähm kann man sagen, innerhalb kürzester Zeit und vor allen Dingen,achtundfünfzigtausendzweihundertsiebenunddreißig neue Todesfälle. Sie dazugekommen sind plus sogar dreiundsechzigtausend, wenn man noch die zwanzig kommt, die sich in der Phase infiziert haben und danachgestorben sind und allein die Krankenkassen Krankenhauskosten waren so zwei Komma eins Milliarden Euro, aber wird vor allen Dingen eigentlich.Das tragische sind halt die ganzen ja äh Leute, die die gestorben sind. Und ähm.Ja und dementsprechend, dass sie offensichtlich nicht nur ich, das äh so gesehen, sondern ja.Die Phase drei äh haben dann vierundsechzig Komma acht Prozent gesagt. Das war unverzeilich.Und dreiunddreißig Komma neun Prozent äh sagen ungenügend. So, das heißt, die dritte Phase ist schon was, wo zwei Drittel der Leuteeine moralische Schuld sehen und ein Drittel derer, die hier jetzt abgestimmt haben, ja.Sehen zumindest dass das ja fachlich und vor dem Hintergrund wie das hätte laufen können trotzdem verkackt.Akzeptabel hier ins nur für eins Komma zwei Prozent und tadellos null Komma zwei Prozent. So, dass man da durchaus sehen kann, dass die Leute nicht.Irgendwie abgestimmt haben. So ich kürze es jetzt nochmal ab, dann äh gab's noch die Phase vier, das war so ein kurzes Intermezzo mit den Schul also beginnt mit den Schulöffnungen bis Mitte März hm.War's dann halt die Trendwende wieder bewirkt hat und eben die dritte äh Welle eingeleitet hat und da finden es sogar noch mehr Leute.Sechsundachtzig Prozent unverzeilich und dann bei der dritten Welle,ähm so die dann angefangen hat und dies Ganze,Hickhack äh eben auch äh ja äh selbst wenn nur Ostern, ich meine mit dem mit diesem Einkaufstag und äh einkaufsfreien Tag oder wie auch immer.Der dann kam und dann doch nicht und äh ja plus halt dieses ganze Hickhack jetzt zwischen Bund und äh Ländern und,All das, jadreiundneunzig Prozent äh dann jetzt die letzte die dritte Welle für unverzeilich fünf Komma neun Prozent ungenügend und unter ein Prozent ja.Tadellos oder akzeptabel und interessant ist es aber ich hab dann nochmal 'ne Frage gestellt wie Ihnen jetzt sagen die Leute den Gesamtverlauf und das vorläufige Gesamtergebnis betrachten, da sind Sie dann doch wieder.Etwas gnädiger, da finden eben nur neunundfünfzig Komma zwei Prozent die Gesamtperformance unverzeilichund äh neununddreißig Komma sieben ungenügend. So ist also ja, da wird zumindest ein paar Leute haben dann gesagt, äh die die vorher unverzeilich gestimmt haben und sagen, na gut, ebenGesamtkontext verzeihe ich ihnen dann doch ein bisschen vielleicht. Äh,und dann äh sagen die die Frage, wer denn eigentlich abgestimmt hat, die hatte ich dann noch hinten äh drangepackt, nämlich mit so, wo man dann sagen konnte, ob man das Corona-Virus persönlich allgemein fürharmlos hält oder für überbewertet hält oder für gefährliche Unterhält oder für gefährlich unterschätzt hält und da ähm.Ja, äh lang vierundfünfzig Prozent gefährlich unterschätzt und dreiundvierzig Prozent.Gefährlich. Also wir haben hier ja siebenundneunzig Prozent, würde ich sagen, die teilgenommen haben, sind halt.Tatsächlich eher Leute, die ja auf der,sicheren Seite, wie wir befinden. Ich hatte gehofft, dass irgendwie mehr noch aus meiner Bubble äh rausgehen würde und dass ich da irgendwie noch mehr Leute sagen, von der anderen Seite kriege, die das verharmlost oder überbewertet halten, aber die hatten keine Lust.Sich dann äh zu beteiligen. Ja,Also so viel dazu und ich denke, das werden wir auch nochmal, also das das äh sage mal, ja.Zwar jetzt auch dafür, ich sage mal grundsätzlich, verzeihen, ist natürlich schon so eine Sache, das macht man eher für sich und weniger für die anderen.Aber auf der anderen Seite, ja, bin ich nicht zufrieden mit demso wie sich da ganz viele Leute grade einfach einen schlanken Fuß machen und sich aus der Affäre ziehen und so tun, als hätten sie das Beste getan, sondern ich bin der Meinung, eigentlich äh jadass die Leute eigentlich aus der Politik verschwinden äh sollten und äh ja irgendwie was tun sollen.Wovon sie was verstehen äh ja und wo sie oder wo sie nicht so viel Schaden anrichten können und nicht irgendwie,zigtausend äh Leute durch nicht Entscheidungen und durch Fehlentscheidungen äh äh dann äh ja letztlich sterben lassen, völlig unnötig. So und das finde ich, ich meine,das entzieht sich jetzt 'ne gewichtlichen oder,juristischen Bewertung, denke ich, weil das ist halt schon so eine so eine politische Geschichte und irgendwie davon jetzt Politiker, die einfach nurim Rahmenihres Mandats als schlechte Politik gemacht haben, egal wie viel Leute dabei draufgehen, so das ist halt, das das wird mangerichtlich nicht wirklich klären können außer bei ja jetzt ich sag mal wenn's dann,in Dimensionen von Angriffskriegen und anderen äh Dingen geht, aber grundsätzlich äh finde ich aber,moralische Schuld ist auf jeden Fall da und äh ja, ich glaube, das ist auch sagt, es gibt da halt bei den Katholiken,gibt's halt äh da die himmelschreiende Sünde, ähm die dann so heutzutage als schweres soziales Unrecht äh äh gilt.Und ja, ich finde, ich fand das eigentlich eine.Ganz gute Bezeichnung für das, was dort passiert ist. Also ich fand's Himmel schreiend und so, ich bin eigentlich schon der Meinung, also dass das dafür gibt's irgendwie,im Himmel schon mal gar keine Vergebung, da bin ich mir sicher.Und äh ja und wie wie viele von uns ähm wie jetzt ja das dann ad acta liegen. Wir werden sehen. Äh da bin ich bin ich gespannt,so ob dann wir einfach, wenn alle durchgeimpft sind, dasähm peinlich berührt, zur Seite liegen und sagen, naja gut, wir haben jetzt zwar irgendwie hundert oder hundertfünfzigtausend alte Sterben,lassen, die nicht hätten sterben müssen, aber äh ja, wir können ja schließlich nicht jeden, jedes Leben retten oder wie auch immer. Äh.Und ähm da bin ich bin ich wirklich wirklich gespannt, wie tief jetzt die Verbitterung äh bei äh ja vielen Leuten gerade sitzt und äh.Wozu das am Ende des Tages führen wird.
Die RKI-Tabelle hat aber Bundesland-Zahlen. Aber immer nur vom letzten Tag, außer Sonntag. (es ist ein Trauerspiel)
Hier sieht man grafisch die letzten 2 Wochen aufgeteilt auf Hausärzte/Impfzentren.
https://www.zidatasciencelab.de/covidimpfindex/
Dieser Link ist meist etwas früher als diese Excel-Tabelle vorhanden.
Hier sieht man aber, daß die Hausärzte ihre ~1Mio Dosen der Woche (es wird ja jetzt mehr) auch verimpfen. Lieferung meist Dienstag, deswegen ist Mittwoch der stärkste Tag. Und es gibt offensichtlich Ärzte, die auch Samstag oder Sonntag impfen, wenn auch wenig. Da sind die Impfzentren wieder sehr stark, die fahren dauerhaft ihre Leistung – ich fürcht aber, zu wenig. Gerade aus der Ecke hört man immer wieder, alle Termine ausgebucht, nächster Termin Ende Juni. Was ein Witz? Stellt euch die Lieferzahlen vor, wie viele Mio Dosen da kommen und wo man dann in der Schlange stehen soll. Ich kann mir da nur vorstellen, daß die da nur zu wenig Termine gemacht haben (zb jetzt immer noch auf März-Lieferniveau), weil es nicht planbar ist. Traurig.
Lieferungen gibt es hier gut aufgeschlüsselt:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/faq-covid-19-impfung.html
Die PDFs verschwinden aber auch regelmäßig wieder, ich warte auch noch auf J&J, was auch ~2 Mio Dosen im Mai und 8+ im Juni sein sollen – also für so viele Menschen dann auch, da nur 1 Dosis. Das bringt uns auch nochmal ordentlich weiter. Wahrscheinlich gehen die großteils auch an Betriebsärzte, die ab Juni mitimpfen sollen. (das würde zu den 8 Mio passen).
Deswegen rechne ich auch künftig mit einem starken Knick der Infektionszahlen von den Altersgruppen abhängig. Das wiederum könnte dann aber 500er+ Inzidenzen bei den Schülern bedeuten, und der Overall-Wert ist dann unter 100 oder so.. auch ne tolle Sache….
Der Link ist nun alt, aber ich kenne noch keinen besseren:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1200499/umfrage/prognose-zu-lieferungen-von-corona-impfstoffen/
Biontech sollte noch bissel mehr/früher kommen, also Juni und Q3 nochmal mehr.
Also spätestens im Juli wird jeder erstgeimpft sein, der will (hoffentlich geht es dann auch langsam auch für Schüler), und die Zweitimpfungen werden aufgefüllt.
Danke! Tolle Links
Auch von mir ein Dank, vor allem für den ersten Link zum ZI Data Science Lab. Ist direkt in die Bookmarks zur täglichen Konsumption gewandert.
Diese Datenquelle scheint nämlich sehr gut geeignet zu sein, die unsägliche Liefersituations-Informationslücke zu füllen, die auf dem offiziellen Impfdashboard seit langer Zeit besteht. Dort werden die Lieferungen offensichtlich immer Montags aktualisiert, aber nur mit den Daten zur Vorwoche, nicht mit den zur aktuellen Woche. Montags erfolgen aber auch die meisten Lieferungen der aktuellen Woche, insbesondere die Hausärzte kriegen da ihren Stoff, den sie unter der Woche zwangsläufig aufgrund begrenzter Haltbarkeit nach Auftauen verimpfen müssen, was bedeutet, dass diese Lieferung unmittelbar in die Impfzahlen unter der Woche eingeht, bevor sie überhaupt auf dem Impfdashboard als „geliefert“ verbucht wurde.
Wer also aus den Lieferzahlen mögliche Impfzahlen unter der Woche extrapolieren will, hat kaum eine Chance auf Basis der Daten des Impfdashboards, zumindest nicht seit die Hausärzte involviert sind. In den Impfzentren wurde der Stoff vermutlich noch lange genug zwischengepuffert, so dass die Lieferungen der gerade aktuellen Woche nicht allzu relevant waren.
Zum „chinesischen“ Sprichwort:
Es gibt so was ähnliches auch auf Deutsch, nur positiv formuliert, von Hegel:
„Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die unbeschriebenen Seiten im Buch der Geschichte“
Pavels Frage nach den regionalen Unterschieden finde ich spannend. Warum divergieren die Fallsterblichkeiten so krass? Welche Verteilung würde man erwarten? Aus dem Stand fällt mir da nur die brute force Methode ein: Liste von möglichen Faktoren machen, die quantifizierbar sind, zu denen es Daten gibt, multivariate Statistik und dann gucken welche Korrelationen dabei rausfallen. Wäre eine Heidenarbeit, vielleicht kommt man ja mit etwas Nachdenken noch auf subtilere Ideen …
Ich bin in letzten Tagen von einer anderen Richtung auf die regionalen Unterschiede gekommen. Ende Februar kam hier in der Kommunalpolitik die Frage auf, warum der Landkreis im Vergleich zu anderen so dauerhaft hohe Inzidenzen hat. Der Landrat: die vielen Testungen zusammen mit intensiver Kontaktnachverfolgung führen zu vermehrt positiven Tests. (duhhh …)
Ich habe mich gefragt ob es (abgesehen von dem Widerspruch gleichzeitig viele Tests und eine hohe Positivenquote zu haben) eine Datenbasis dafür gibt. Grundsätzlich wäre es ja tatsächlich sinnvoll, lokale Testzahl und Positivenquote heranzuziehen, wenn man die Strategie und Priorisierung an einem Gesundheitsamt strategisch plant.
Die bundesweiten Testzahlen, die ihr ja auch regelmäßig im Podcast habt, kratzt sich das RKI von bis zu 250 Laboren aus unterschiedlichen Quellen zusammen. Man kann sich aber zumindest davon überzeugen, dass sie das Testgeschehen recht gut abdecken, indem man annimmt, dass die Positivenquote in unterschiedlichen Stichproben weitgehend konstant sein sollte und dann von den Fallzahlen hochrechnet, wieviele Tests mindestens gemacht worden sein müssen. Da sind die Testzahlen aus der Liste des RKI nah dran.
Das Ding mit den Testzahlen ist nur, sie sind bundesweit brauchbar, aber nicht regional differenzierbar. Etwas mehr Differenzierung gibt es für Daten von etwa 70 Laboren, die dem RKI über ARS freiwillig berichten. Darauf basiert die „Laborbasierte Surveillange von SARS-CoV-2“ mit wöchentlichen Berichten. Darin wird nach Bundesländern aufgeschlüsselt. Die sind aber unterschiedlich gut abgedeckt und man kann die Zahlen daher kaum vergleichen. Sie divergieren entsprechend auch extrem.
Ich habe jedenfalls bei uns im Landkreis mal angefragt, ob sie Testzahlen und Positivenquote haben und bin gespannt was dabei herauskommt. Wenn jemand einen Landkreis kennt, der solche lokalen Testzahlen hat und nutzt, würde ich gerne davon zu hören.
„Pavels Frage nach den regionalen Unterschieden finde ich spannend. Warum divergieren die Fallsterblichkeiten so krass?“
Also ich habe das so verstanden (und fand die Idee gut): Wenn es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, daß die Oldies an dem Virus sterben, und wir das unter stochastischen Gesichtspunkten anschauen, kann es bei kleiner Anzahl von Personen (es ging ja wohl um kleinere Städte) durchaus zu recht unterschiedlichen (zufälligen) Schwankungen der Todesrate kommen. Ist ja schliesslich ein Zufallsereignis. Mittelt man über große Populationen, kommt man auf einen bestimmten Wert. Der ist aber eben nur ein gemittelter Wert für große Fallzahlen/Populationen. In Teilpopulationen muss dieser Mittelwert nicht auftreten. Es kann lokal recht unterschiedlich verteilt sein. Das ist dann gemeint damit, daß es ein Zufallsereignis sein kann, daß also in bestimmten Landkreisen/Regionen/Städten mehr oder weniger Todesfälle pro Infizierte in einer bestimmten Altersgruppe auftreten.
Hat man höhere Todesraten, muss also nicht gleich bedeuten, daß etwas in der Handhabung der Pandemie falsch war (oder die Krankenhäuser dort alle grottig sind), auch wenn dies vermutlich schnell so vermutet wird.
Und es könnte ja auch so sein. Muss es aber nicht, da es auch zufällig bedingt sein kann.
Das Problem ist also, daß man gemeinhin schnell denkt, es seien Kausalitäten am Werke („na, da haben die Lokalregierungen besitmm was verbockt“), wenn es bloß ein Zufallsereignis ist („Pech gehabt“).
Geht man da tiefer rein in die Problematik, wird es schnell philosophisch.
Aber die Grundidee, das mal stochastisch zu betrachten, statt gleich mit dem Kausal-Moral-Zeigefinger zu kommen, und daß Pavel das auch erwähnt hat, finde ich sehr gut.
Ja, schon klar. 🙂 Man müsste zunächst gucken, was für eine Art Verteilung vorliegt. Sind die Fallsterblichkeiten überhaupt normalverteilt? Darauf basierend kann man sich dann für ein Verfahren entscheiden, zum Beispiel eine Varianzanalyse, wenn angebracht. Damit könnte man dann die Nullhypothese „Kein Unterschied zwischen Gruppen“ (aka alles Zufall) prüfen.
kleiner Hinweis an Pavel: der eine Landkreis in Sachsen heißt „Sächsische Schweiz-OstErzGebirge“, nicht „Sächsische Schweiz – OsterGebirge“. 😉
MV veranstaltet gelegentlich Impftage, wo man sich einfach so, ohne Anmeldung, impfen lassen kann. In einer der Ankündigungen in der Lokalpresse klang durch, daß das Laud Bestände an AstraZeneca hat, die demnächst verfallen. Ich denke das erklärt die Aufhebung der Prio für AZ:
Erstens ist das Zeug nicht so lange haltbar, zweitens sind wegen der der ganzen Diskussionen und Änderungen der STIKO-Empfehlungen die Bestände nicht so schnell verimpft worden, und drittens ist die Bürokratie jetzt im Weg wenn es darum geht AZ zu verimpfen bevor es verfällt. Also werden die Reste jetzt ohne Prio verimpft um sie wegzuverbrauchen.
Praktischerweise gab es hier in der Gegend einen Impftag kurz nach der Aufhebung der Prio, die Gelegenheit konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Zum Wochenzyklus: Unser Hausarzt bekommt Montag Impfstofflieferung für die Woche, weiß aber vorab nicht wieviel er bekommt. Also geht der Montag für die Terminplanung drauf und tatsächlich geimpft wird dann später in der Woche.
Übrigens ist es das Ost-Erzgebirge und nicht das Oster-Gebirge.
Der Hausarzt sollte eigentlich am Donnerstag der Vorwoche erfahren, wieviele Inpfstoffe er am nächsten Montagmittag geliefert bekommt. Ich werde zum Ablauf der Impfstoffbestellung und der Lieferung an die Ärzte später einen längeren Kommentar schreiben, da fehlt leider die Zeit gerade.
Noch was zur Debatte „Wer sollte denn Interesse daran haben, hier Angst zu schüren“ (so in der Art, nach der Nachfrage, wer diese Verschwörungstheorie treiben könnte).
Der Staat selber. Eingeschüchterte Leute verhalten sich automatisch vorsichtiger und es sind somit „kostenlose“ Maßnahmen – also im Gegensatz zu irgendwelchen Verpflichtungen für Unternehmen dann, Tests anzubieten, wo sich ja extrem dagegen gesträubt wird. Er sucht nur Möglichkeiten, im Privaten einzuschränken, und da passt das doch.
Überhaupt wird sehr viel Politik mit Bildern gemacht. „Überfüllte“ Fußgängerzonen, Rodelhänge etc. Oftmals auch trügerisch durch Teleobjektive, tief so daß der Abstand sehr täuscht. Aber für die Botschaft passend, da bleiben gleich weitere zu Hause, denn in diese volle Innenstadt wollen sie nicht… Auftrag erfüllt. Die dort Anwesenden hatten aber nie den Eindruck, daß es zu eng war, weil es ja auch nicht so war.
Aber das wissen die ja nicht, die nur hinter der Gardine zu Hause stehen, und Un-ver-ant-wort-lich in irgendwelche Foren von Zeitungen kommentieren. Für diese wird das in Zukunft nochmal schwer, sich wieder an Normalität zu gewöhnen… oder fahren die dann nur noch mit SUV Panzer statt U-Bahn, weil sie die Nähe nicht mehr vertragen?
Sehr guter Kommentar.
Denn das setzt auch diese vielen freidrehenden Nutzer der „sozialen Medien“ mit ihrem „Die Leute halten sich nicht daran!“ in das richtige Licht.
Ich fahre nach dem Rad nach Homeoffice-Feierabend durch die etwas dichter besiedelten Stadtteile. Draußen sind alle auf Abstand & nur in kleinen Gruppen unterwegs.
Nach Ostern wurde dann das Beachvolley-Feld aufgebaut.
Und du kannst getrost S-Bahn fahren, weil du auf 20qm alleine bist. Heute an einem sonnigen Tag wieder gemerkt.
Zu Dillingen fällt mir ein, dass dort die Zentrale der Lehrerfortbildung für Bayern ist, wo auch immer mal gependelt wird.
https://alp.dillingen.de/
@David: So ist das doch nicht gemeint. Behauptet wird von den Verschwörungsmythikern ja, dass es gar kein Corona gibt oder die Krankheit völlig übertrieben dargestellt wird und daher die Maßnahmen gar nicht nötig wären. Sie vermuten stattdessen, dass die Bevölkerung „unterdrückt“ oder „mundtot gemacht“ werden soll, weil die Regierenden in deren Logik in Wirklichkeit ganz andere Motive haben.
Man muss diesen Menschen also die Frage stellen, inwiefern Regierende / Wirtschaftslenker / „die Elite“ ein Interesse daran haben sollten, dass die Wirtschaft in diesem Land darnieder liegt und manche Branchen gar wegbrechen oder Kinder unwiderbringlich in ihrer Bildung eingeschränkt werden. Das führt auf Dauer ja zwangsläufig zu Unzufriedenheit, Armut und vielen anderen Problemen, die der Regierung wohl kaum nützen würden.
Bei den Unterschieden der Fallsterblichkeit der über 80-jährigen ist mein erster Gedanke, dass es sehr drauf ankommt wer sich ansteckt. Es ist schließlich keine homogene Gruppe sondern es macht einen großen Unterschied obs die rüstige Oma trifft, die alleine lebt und keine Hilfe braucht oder eine, die dement ist und im Pflegeheim untergebracht ist, weils nicht mehr anders geht. Während sich das in großen Kreisen wie der Region Hannover sicher rausmittelt würde ich erwarten, dass dieser Effekt die Zahlen in kleinen Kreisen wie Zweibrücken dominiert.
Zu den Impfungen schreib ich gleich noch einen Kommentar mit vielen Links, der hoffentlihc nciht im Spamfilter landet.
Ich bin, was die Impfprognose angeht, nicht ganz so optimistisch wie Tim.
Ich habe vor einer Woche in Berlin zwei ImpfterminCodes für „§ 3 Schutzimpfungen mit hoher Priorität“ (das ist die zweithöchste Priorität) bekommen und sofort zwei Termine vereinbart. Der frühestmögliche Termin (egal welches Impfzentrum und egal welcher Impfstoff) war der 25.6.2021.
In Berlin kann man bei den Impfzentren nur Termine mit EinladungsCodes vereinbaren. Diese Codes bekommt man von der Kassenärztlichen Vereinigung. Bis vor kurzem hat man die normalerweise nur bekommen, wenn man im letzen Jahr bei einem Kassenarzt war, der eine zu den Indikationen (für Prio-Gruppe 2) passende Abrechnung bei der KV gemacht hat.
D.h. Privatpatienten und Menschen, die letztes Jahr nicht beim Arzt waren, konnten bislang noch keinen EinladungsCode bekommen.
Seit drei oder vier Wochen gibt auf der zugehörigen Webpage einen Hinweis für Privatpatienten, dass man ein entsprechendes Attest besorgen soll und seit einer Woche gibt es einen weiteren Hinweis, dass alle Kassenpatienten, die zu Prio-Grippe 2 gehören und noch kein Einladungschreiben bekommen haben, sich an ihren Arzt wenden sollen.
Unter diesen Umständen kann ich mir (zumindest für Berlin) nur schwer vorstellen, dass bis Ende Juni *alle* (Gruppe 2 und Gruppe 3) priorisierten Impfungen (als Erstimpfung) durchgeführt werden können, wie das derzeit überall verlautet wird.
Da erscheint mir die ursprüngliche Ansage der Kanzlerin, dass man bis Ende September, allen Menschen ein Impf*Angebot* machen kann, wesentlich relaistischer.
Das IMK der Hans-Böckler-Stiftung hat im März prognostiziert, dass die Impfstofflieferungen reichen damit bis Ende Juli alle Erwachsenen geimpft werden können, die geimpft werden wollen (75% entsprechend 52,5 Mio Impfwillige)
Quelle: https://www.imk-boeckler.de/de/faust-detail.htm?sync_id=9207
Einer der beiden Autoren, Sebastian Dullien, postet in unregelmäßigen Abständen auf Twitter einen Realitätscheck. Der letzte ist vom 22. April. Der Thread enthält einige interessante Grafiken: https://twitter.com/SDullien/status/1385181452011245568
Besonders Tweet 7 der Serie mit den Verimpfungsquoten der gelieferten Dosen finde ich interessant.
Achim Truger, auch ein Ökonom, postet täglich sowas mit einem Überblick über die Impfungen:
https://twitter.com/AchimTruger/status/1385882838810120193
Da hat jemand einige Zahlen zusammengetragen, die für Tims eigene Rechnungen relevant sein könnten und Tim die Zeit zu suchen sparen könnten:
https://strubbi77.medium.com/impffortschritt-29ae4d92ed05
Ob und wie aktuell das ist weiß ich allerdings nicht. Ich seh viele Beschwerden, dass das Gesundheitsministerium die Lieferprognosen so intransparent gemacht hat. Aber zumindest scheit sicher zu sein, dass Biontech ab nächste Woche ca 900.000 Dosen mehr liefert als bisher. Damit sollten dann entsprechend im Schnitt ca 130.000 täglich mehr Impfungen stattfinden. Und Anfang Juni sollen die Liefermengen auf 5 Mio Dosen pro Woche steigen.
Die beste Übersicht bei den üblichen Medien hat meinder Meinung nach die Zeit wo es ungefähr in der Mitte der Seite eine Tabelle mit den Lieferprognosen und auch Aufteilung auf Arztpraxen gibt
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/corona-impfungen-deutschland-impfquote-impffortschritt-aktuelle-karte
Ja, das wollte ich auch hier lassen.
Ergänzung:
Immerhin ist es eine Mangelverwaltung & Logistikproblem. Das ist ja was für Wirtschaftswissenschaften.
Internationale Betrachtung:
Time to update the EU Covid vaccine charts. Situation is one of remarkable similarity across EU+NO+IS – with only HU (RU/CH vaccs) and MT (small size) well ahead of rest and BG, LV and CR materially lagging behind EU average. US (now ahead of UK) is well ahead of EU average.
https://nitter.nixnet.services/jfkirkegaard/status/1385200375712583680
Hallo
Gerade gesehen.
Das RKI hat wohl ausgerechnet wann unter Idealbedingungen die Herdenimmunität erreicht werden könnte.
Anfang Juli:
https://www.mdr.de/wissen/covid-corona-pandemie-zu-ende-herdenimmunitaet-juli-100.html
Die Art wie Pavel über die Zahlen spricht ärgert mich zunehmend.
1. Werden Altersgruppen mit Orten gleichgesetzt, dabei sind die Korrelationen gerade aktuell nicht selbstverständlich. Jugendliche und Kinder stecken sich nicht automatisch in Schulen in KiTas an. In meinem Landkreis sind die Schulen nur sehr begrenzt geöffnet, trotzdem sind die Zahlen hoch. Die KiTas haben übrigens was mit mangelnder HomeOffice Pflicht zu tun. Nachdem keine Zahlen erhoben werden, wo Ansteckungen stattfinden ist dieses „in Schulen“ einfach unzulässig. Wenn Pavel da eine Meinung und Einstellung hat, dann bitte nicht hinter den Zahlen verstecken, sondern kenntlich machen.
2. Als Lehrkraft finde ich die Formulierung „Durchseuchung von Schulen“ infam. Selbst mit allen Fehlern, die die Kultusbehörden so gemacht haben und mit Bröckelichkeit des ganzen Systems unterstellt er hier unter anderem mir, dass nicht das Wohlergehen der Schüler*innen im Mittelpunkt stand. Wenn dem so wäre, wären wir nicht seit einem Jahr mit Masken unterwegs und würden jetzt nicht regelmäßig testen. Die gewählte Formulierung ist zynisch und herablassend. Ich bin Lehrkraft und habe mich an keiner „Durchseuchung“ beteiligt.
3. Das alles dann auch noch etwas als Wettbewerb zu sehen, aber eigentlich nur rumraten zu können, was diese Zahlen bedeuten, obwohl es jede Menge Daten zu Demographie und Geographie von Bundesländern gibt, macht es dazu unerträglich. Man könnte das auch mal mit anderen Daten korrelieren und dann Schlüsse ziehen.
Ich schalte dann wieder zu Jon und Brexit oder anderen Themen ein.
Welcher Landkreis ist das?
Ich denke nicht, dass wir Lehrkräften Durchseuchung unterstellt haben, sondern der Politik. Die Lehrkräfte entscheiden ja nicht über die Öffnungen.
Bamberg, Stadt und Land
Hier ist Wechselunterricht für Abschlussklassen und mehr nicht. Wenn das „Schulen sind geöffnet“ ist, dann ist das ein sehr enges Maß.
Ich arbeite da auch. So ohne Einordnung zu reden, greift viele Menschen an, die ihr Bestes tun. Und das als implizit zu sehen ist auch schwierig. Ich persönlich würden den Begriff Durchseuchung als politische Vokabel komplett lassen, er ist auch unnötig.
Durchseuchung ist aber auch einfach der wissenschaftliche Begriff für den Verbreitungsgrad einer Infektionskrankheit in einer Population zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Vielen Dank für die Sendung.
Meine Ergänzungen.
1) Auswertung der Todeszahlen
Folgen wir Ourworldindata, dann hatte Deutschland eine ganze Zeitlang sehr vergleichbare Meldezahlen wie Canada.
Die CFR war in Deutschland aber deutlich schlechter. Und das trifft mittlerweile auch auf den Vergleich zu einigen europäischen Nachbarn.
Dieser Aspekt wird viel zu wenig untersucht.
Es wird ja immer auf die Demographie, also das Medianalter verwiesen.
* Cumulative confirmed COVID-19 cases per million people
* Median Age, 1950 to 2015
Stimmt das für ein solch reiches Land?
Wie oben bereits bemerkt, macht ist die Wohnsituation wichtig.
In Italien wurde ja geschrieben, dass viele Ältere sich bei ihren jüngeren Familienmitgliedern angesteckt hatten, weil sie im gleichen Haushalt leben.
Letztes Jahr wurde zu recht auf die Nahrungsindustrie (Fleischverarbeitung & Landwirtschaft) geschaut.
Aber mir fehlt eine Debatte, warum die Pflegeheime und Betreiber von Massenunterkünften alle so schlechte Schutzmaßnahmen hatten.
Warum entziehen wir denen nicht die Betriebsgenehmigung?
Auf einer Baustelle müssen sich Arbeiter ja auch Angurten, Helme aufsetzen, Handschuhe nutzen etc.
Ich kenne auf internationalen Großbaustellen, dass die Statistik immer für alle sichtbar gelistet wird:
Oder auch einfach mal gesagt wird, dass Mitarbeit ohne Schutzmaßnahmen nicht möglich ist:
https://www.dreamstime.com/stock-photography-construction-site-safety-image938152
Es könnte auch weitere systemische Gründe geben.
Einige Startpunkte, denen wir mal nachgehen können:
* Klinikschließungen
* https://www.gemeingut.org/krankenhausschliessungen/#1604497865873-132e3dc1-3e3e
* https://www.gemeingut.org/wp-content/uploads/2021/03/gib_taz_beilage12.03.2021_WEB_040321.pdf
* Behandlung der Fachkräfte, die wir ja eigentlich auf Händen tragen sollten
* „Unter diesen Arbeitsbedingungen habe ich es nicht mehr ausgehalten“
* https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/wie-geht-es-uns-/intensivpflegerin-arbeitsbedingungen-covid-station-job-aufgegeben.html
3) Beitrag der Wirtschaft und Unwillen zum Gesundheitsschutz
Hier gibt es einen schönen Abschnitt bei den Microökonomen
https://mikrooekonomen.de/podcast/episode/mikro213-gute-pr-fuer-die-versagensunion/
sehr hörenswert, auch in Bezug zu NoCovid-Strategie.
Warum soll ich eine NoCovid-Strategie unterstützen, wenn das Land nicht in der Lage ist, das umzusetzen?
Alles zusammengenommen wird deutlich, dass in Deutschland einfach der politische Wille & die gesamtgesellschaftliche Bereitschaft zum rationalen Umgang mit der Pandemie fehlt.
Es gibt keine Stabsstelle, keinen zentralen Wissensaustausch. kein Konzept zur Volksgesundheit bzw. Öffentlichen Gesundheitsvorsorge.
Hier ein Beispiel wie es in schwierigen Stadtteilen und benachteiligen Gruppen geht:
Der Kampf gegen die Pandemie in Offenbach
Offenbach ist die Stadt in Deutschland mit den meisten Zuwanderern und eine der ärmsten Städte in Deutschland. Es gibt keine Untersuchung darüber, wie sich das Virus dort verbreitet. Wie ist der Alltag einiger Offenbacher – und mit welchen Problemen haben sie in der Pandemie zu kämpfen?
–> Offenbach ist die Peripherie von Frankfurt & hat eine der höchsten Melde-Inzidenzen in Hessen.
Viele Menschen dort arbeiten am Flughafen oder als Service-Kräfte.
In Offenbach haben 63,9 Prozent der Menschen einen Migrationshintergrund.
https://soziales.hessen.de/gesundheit/corona-in-hessen/taegliche-uebersicht-der-bestaetigten-sars-cov-2-faelle
Fragen:
An welchem Tag wird ein Impfung, die in einer Arztpraxis verabreicht wird, im den Dashboards als Verabreicht verbucht? Am Tag der Lieferung oder am tatsächlichen Tag der Lieferung? Wie melden die Arztpraxen die erfolgten Impfungen „nach oben“? Wie lange dauert es, bis eine solche Impfmeldung vom Arzt in die Statistik einfließt?
Wie lange braucht eigentlich eine Impfdose von der Lieferung „an die BRD“ bis sie in den Arm gespritzt wurde beim Weg über den Impfzentrum vs. Pharmahandel->Arztpraxen?
Es wurde ja die christliche Logistikfunktion & Ostern erwähnt.
Macht sich der Ramadan vom 13.04.-12.05. in den Daten bemerkbar?
Das gemeinsame Abendessen ist ein Anlass für Besuche wie Ostern oder Weihnachten.
Hier der Bericht von Doc Esser von seiner Covid-Station
(ab min. 19:51)
https://wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/podcast/weltweit/fsk0/241/2413007/coronavirusdocesserklaertauf_2021-04-15_supermarktbueroparkoderzuhausewosteckenwirunsan_wdronline.mp3
Es sieht das Ding als eine Sache von 2-4 Wochen:
* Osternachlauf (Osterfest, Urlauber)
* Start des Ramadan
Positiv sieht er auch:
* Impfungen
* Aufenthalt im Sommer mehr draußen
Wie hat die Bundesregierung oder offizielle Stellen das in ihre Kommunikation einbezogen?
Hier gute Beispiele aus GB:
* https://www.england.nhs.uk/blog/our-nhs-people-ramadan-and-covid-19/
* https://www.nhsfife.org/news-updates/latest-news/2021/04/ramadan-and-covid-19/
* https://www.nhsfife.org/media/34888/safaramadan2021guide_09apr.pdf
* https://mcb.org.uk/resources/ramadan/
Der ZDM ist da sehr grenzwertig unterwegs:
„3. Umgang mit privaten Zusammenkünften (z.B. Iftare) und bei Todesfällen
Leider werden die Änderungen des Bundesinfektionsschutzgesetzes auch – in einzelnen Bundesländern in einem gewissen Umfang bisher teilweise erlaubte – private Zusammenkünfte mit der Familie während des Ramadans betreffen. Denn auch diesbezüglich sind gilt, dass bei einer Inzidenz von über 100 Infektionen private Zusammenkünfte, wie z.B. bei Iftaren und unter Umständen auch familiäre Eid-Feiern, nur erlaubt sind, „wenn an ihnen höchstens die Angehörigen eines Haushalts und eine weitere Person einschließlich der zu ihrem Haushalt gehörenden Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres teilnehmen“. Wir bitten Allah swt uns dies zu erleichtern. Erst wenn der Inzidenz wieder unter 100 Infektionen liegt, gelten die im Bundesland unter Umständen familienfreundlicheren Regeln.“
[…]
„Bei den unter Nr. 2 und 3. aufgeführten Regelungen weisen wir darauf hin, dass mehre Seiten bereits eine Verfassungsbeschwerde und Eilverfahren beim Bundesverfassungsgericht angekündigt haben oder eingelegt haben. Das Bundesverfassungsgericht wird daher sicherlich auch zeitnah über die Verfassungsmäßigkeit der Änderungen befinden. Wir werden Euch sodann informieren.“
Vor einigen Wochen hat hier jemand den Link zu einem Twitteraccount eines französischen Journalisten gepostet auf dem auch weiterhin Tabellen zu den aktuellen Lieferprognosen der französischen Regierung erscheinen:
https://twitter.com/nicolasberrod/status/1384524549790765062
Daraus kann man ableiten, dass bis Ende Juni (bei 67 Millionen Franzosen) folgender Anteil der Bevölkerung *vollständig* geimpft sein kann:
Mit Pfizer: 35,75%
Mit Moderna: 5,00%
Mit AstraZeneca: 10,82%
Mit Janssen: 11,79% (Nur eine Dosis!)
Zusammen: 63,36%
Die Zahlen sind zwar für Frankreich, aber die Situation sollte in Deutschland sehr ähnlich sein.
Ich schätze, dass bis dahin ~15% nicht geimpft werden können, weil zu Jung und von den verbliebenen ~85% ~30% nicht geimpft werden wollen. Und damit dürfte für alle Erwachsenen, die geimpft werden wollen, bis Ende Juni genug Impfstoff da sein.
In dieser Betrachtung fehlt, dass AstraZeneca und vielleicht auch Johnson&Johnson nicht an Jüngere (U60) verimpft werden darf und es im Mai und Juni nicht genug Abnehmer für diese Impfstoffe geben wird und diese damit verloren gehen. Allerdings gehe ich davon aus, dass das schnell durch Pfizer kompensiert werden kann und am 14. Juli die Impfkampagne (für alle Erwachsenen, die wollen) für beendet erklärt werden kann.
Würde man diese Tabelle auf Berlin skalieren, könnte man in Berlin in Mai&Juni etwa 2,5 Millionen Dosen verabreichen. Oder bis Ende Juni über 40.000 Dosen/Tag. Zum Vergleich: Die Impfzentren wurden für eine Kapazität von 20.000 „Impfungen“/Tag geplant:
https://www.rbb24.de/politik/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/11/berlin-impfzentren-standorte-corona-stehen-fest-senat.html
Momentan ist die Situation in Berlin allerdings so, dass Personen der Prio3 (~Ü60) und sogar welche der Prio2 (~Ü70) in den letzten Wochen in den Impfzentren für Ende Juni bekommen haben, also zu einem Zeitpunkt, an dem laut obiger Betrachtung jeder Erwachsene einen Termin haben sollte. Hier deutet sich ein Fuck-Up, der zu einer Prioritätsinversion führt, an. Hat man vielleicht zu viele Impfeinladungen verschickt? Derzeit wurden Einladungen für bis zu 3.347.680 Dosen verschickt, für die bisher nur die Hälfte einen Termin gemacht hat und von denen gut 1,1 Millionen bereits verabreicht wurden:
https://www.rbb24.de/panorama/thema/corona/beitraege/2021/04/berlin-impfbereitschaft-impfdosen-vernichtet-impfeinladungen-ast.html
Ich gehe also davon aus, dass von Mai an viel in Arztpraxen hinter übriggebliebenen Impfdosen hertelefoniert wird und es überall zu nicht wahrgenommenen Terminen kommen wird, weil man woanders früher einen Impfstoff gefunden hat, weshalb es sich lohnen wird, hinter übriggebliebenen Impfdosen herzutelefonieren.
Im dritten und vierten Quartal wird es wohl vor allem darum gehen, die Impfstoffströme von Europa in den Rest der Welt umzulenken. Jetzt ist die Zeit, dies vorzubereiten. Dem stehen derzeit z.B. auch vertragliche Probleme entgegen. So sitzt man z.B. in den USA bereits jetzt auf über 30 Millionen fertigen AstraZeneca-Dosen, die in den USA wahrscheinlich nie verimpft werden, weil die Zulassung nicht vor dem Ende der Impfkampagne kommen wird. Und das während in anderen Ländern, die AstraZeneca zugelassen haben, der Impfstoff knapp ist (Indien z.B.):
https://www.nytimes.com/2021/03/11/us/politics/coronavirus-astrazeneca-united-states.html
Update zur französischen Lieferprognose, stand 28.4:
https://twitter.com/nicolasberrod/status/1387329689757302791/photo/1
Auf die Frage „sollte ich mich Heute mit AstraZeneca impfen oder lieber 4 Monate auf den perfekten Impfstoff warten“ hat die EMA ein sehr anschauliches Dokument für das Risiko/Nutzen-Verhältnis publiziert:
https://www.ema.europa.eu/en/documents/chmp-annex/annex-vaxzevria-art53-visual-risk-contextualisation_en.pdf
(Achtung bei den Einheiten: Es wird mit monatlicher Infektionsrate (also etwas mehr als 7-Tage-Inzidenz mal 4) gerechnet, und das dann über 4 Monate. In Deutschland befinden wir uns übrigens mit einer „30-Tage-Inzidenz“ von über 700 in einem high-infection-rate-Szenario.)
AFAIK konnten in Berlin bis letzte Woche bereits alle über 60 ein Termin für AstraZeneca in Tempelhof machen und es waren auch immer Termine verfügbar bis diese Aktion beendet wurde.
Zum Thema Saisonalität: Mag ja sein, dass Covid es bei warmen Wetter schwerer hat. Aber dazu müsste es auch endlich mal wärmer werden: Wir haben hier gerade einen historisch kühlen April…
(Ich kann mir übrigens gut vorstellen, dass das Wetter eine Rolle spielt: Wenn es Warm genug ist, kann ich endlich wieder die Fenster ankippen und das Büro auf Dauerdurchzug stellen. Durch den permanenten Luftaustausch wäre das Thema Aerosolübertragung dann wieder erledigt und die derzeit in Büros geltenden „Maske *oder* Abstand“-Regel, die gegen Aerosolübertragung ja wenig hilft, wäre wieder ausreichend. Funktioniert natürlich nur, wenn Kollegen nichts gegen Zugluft haben, keine Klimaanlage…)
Ich freu mich über jeden guten Podcast in dieser Zeit und da liegen Tim, seine Gang und seine Gäste ziemlich weit vorne. Danke dafür!
Und ich erinner noch mal an den Schafwollnerd von neulich, fände es wirklich gut wenn Du den nochmal vor ein Mikro bekommst für einen Podcast…
Und vielen Dank an Pavel. Deine Geduld und Arbeit ist gar nicht genug zu schätzen.
Hallo,
zum Thema Hausaerzte impfen an Freiwillige AZ:
In Bayern kam die Meldung am Donnerstag (22.04.). Ich hab am Freitag in der Frueh meinen Hausarzt angerufen (9:00) und hatte meine erste Dosis AZ um 13:00.
Anscheinend haben wir in Bayern noch ein paar Dosen auf Halde aber ich hae auch keine Ahnung wie gross da die Bestaende sind. Hab aus der Region auch andere Meldungen gehoert, da wurde die Leute erstmal auf eine Liste gesetzt…wahrscheinlich hatte ich einfach glueck.
LG
Moin!
Danke für den Podcast & die Grafiken.
Was ich vermisse: Eine Legende für die Positivquote bei der Testgrafik.
Wie soll ich die grüne Kurve lesen?
100.000 Tests = 10% Positivrate?
Da kann ich nur raten …
https://ourworldindata.org/coronavirus#coronavirus-country-profiles
Indien löst Brasilien gerade als grössten Mutationszuchtherd ab.
hey
hier in der naehe hat eine schwester kochsalzlös. verspritzt weil sie die phiole mit dem guten stoff fallen liess
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Impfzentrum-Friesland-Kochsalzloesung-statt-Biontech-gespritzt,impfzentrum334.html
was ist meine impfung wert nun noch?
10 tage her erstimpfung und ende mai erst 2timpfung
kann ich das testen?
So wie ich das sehe werden alle, die an dem Tag geimpft wurden noch mal geimpft. Von daher solltest Du da ja benachrichtigt werden, falls Du davon betroffen bist.
das ist doch öl aufs feuer
ich als pessimist setz ja das beste voraus um der enttaeuschung zuvor zukommen /frei nach dostojewski
ich fand pavels dampfablassen ganz toll
ich hoer euch seit nr1 und ihr ward wie khauser sprachgewinn
nun meinhoff und sprachvrlust
scheiss alles
heil diskordia
warum soll die propaganda des einInnen oder des and*ys besser*innen seyn als meine?
totaler mind fcuk wgn des fcuking mindset
ich bin echt verloren grad
Fra Merkel, was haben Sie am Anfang der 3. Welle gemacht? „Ich habe im Oktober zwei Podcasts gemacht, in denen ich an die Bevölkerung appelliert habe.“
*autsch* was für ein phänomenales Staatsversagen bzw. Regierungsversagen *autsch*
Vielen Dank wie immer für den tollen Podcast!
Meines Wissens nach liegt Tim mit seiner Aussage, dass die Ärzte kein Astrazeneca mehr bekommen falsch. Dies ist eine weit verbreiteter Irrglaube, der durch folgendes begründet ist:
In DIESER Woche wurde den Hausärzten kurzfristig Astrazeneca abgesagt. Die Zeitungen titelten dann: „Hausärzte bekommen kein Astrazeneca mehr!“ohne den Zusatz: „nächste Woche“… Fakt ist aber leider, dass Astrazeneca sehr unzuverlässig liefert.
Generell kann ich mal den Prozess der Impfstoffbelieferung an die Ärzte anhand der Bestellung für nächste Woche darstellen. Es sollte mitnichten so sein, dass der Hausarzt erst mit der Lieferung erfährt, wie viele Dosen er bekommt. Sollte dies der Fall sein, liegt es an mangelhafter Kommunikation zwischen Arzt und beliefernder Apotheke!
Freitag, 23.4.: BMG gibt bekannt, dass für die übernächste Woche folgende Impfstoffmenge pro Arzt mit Kassenzulassung (NICHT nur Hausärzte dürfen bestellen, sondern alle Ärzte mit Kassenzulassung):
36 Dosen Biontech
50 Dosen Astrazeneca
15 Dosen Janssen (Johnson & Johnson(
Montag, 26.4.: BMG gibt bekannt: Johnson & Johnson fällt leider aus, es kann nur Biontech und Astrazenece bestellt werden. (Dies passierte so mit Astrazeneca in der Woche davor. Daher die Falschmeldungen.)
Dienstag, 27.4.: Bis 12 Uhr muss der Arzt ein Rezept ausstellen und in seine beliefernde Apotheke bringen. Er darf MAXIMAL die vom BMG genannten Mengen bestellen. Bis 15 Uhr muss die Apotheke beim Großhandel die Impfstoffe bestellen. Für jeden Arzt muss es eine extra Bestellung sein, damit die Menge der belieferten Ärzte für den Großhandel ersichtlich ist und die Ärzte gerecht verteilt werden können.
Mittwoch, 28.4.: Der Großhandel teilt der Apotheke mit, wie viele Dosen am 3.5. geliefert werden. Maximal kann das geliefert werden, was die Ärzte bestellt haben, bisher kam es aber immer zu Kürzungen. Dies teilt die Apotheke der Praxis zeitnah mit. Der Arzt SOLLTE also am Mittwoch oder spätestens Donnerstag wissen, wie viele Impfstoffe er in der nächsten Woche hat.
Sonntag, 2.5.: Der Impfstoff wird an den Großhandel geliefert
Montag, 3.5.: Der Großhandel taut morgens um 5 die Biontech-Impfstoffe auf (ist ab jetzt 120h bei unter 8°C haltbar) und liefert diese zusammen mit den anderen Impfstoffen im Laufe des Vormittags an die Apotheken. Bei dieser Lieferung ist sämtliches benötigtes Zubehör (Kochsalzlösung, Spritzen, Kanülen) dabei. Sobald der Impfstoff in der Apotheke ist, wird er zeitnah in die Arztpraxen geliefert. Theoretisch könnte also am Montag schon geimpft werden, in der Praxis werden die Termine erst ab Dienstag gemacht.
Dienstag, 4.5. – Freitag, 7.5.: Die Impfungen finden statt.
Das Problem ist, dass viele Ärzte leider kein Astrazeneca bestellen wollen! Der Bund wollte die Ärzte eigentlich zwingen immer Biontech UND Astrazeneca bestellen zu müssen, aber dagegen haben die Ärzte sich erfolgreich gewehrt und jetzt dürfen Sie nach freiem Willen bestellen. ( https://www.pharmazeutische-zeitung.de/praxen-koennen-ab-dienstag-impfstoff-bezogen-bestellen/ )
Diese Woche wurde bei uns exemplarisches folgendes Verhältnis bestellt (10 Ärzte): 360 Dosen Biontech zu 50 Dosen Astrazeneca. Viele Praxen scheuen den erheblich höheren Aufklärungsaufwand, der durch die Verunsicherung in der Bevölkerung entsteht. Dabei ist Astrazeneca von der Handhabung der erheblich bessere Impfstoff für die Arztpraxen: Die Haltbarkeit im Kühlschrank beträgt 6 Monate (man muss aber eine angebrochene Flasche mit 10 Dosen sofort verimpfen) und die Ärzte müssen den Impfstoff vor der Injektion nicht mit Kochsalzlösung verdünnen, sondern können direkt die Spritzen aufziehen. Außerdem sind die mRNA-Impfstoffe erheblich erschütterungsempfindlicher als die Vektorimpfstoffe.
Tims Optimismus was die Impfkampagne in den nächsten Monaten betrifft, kann ich leider nur eingeschränkt teilen. Während in ersten 3 Wochen des Aprils jeder Arzt ca. 30 Dosen geliefert bekommen hat und das für die Praxen neben dem Regelbetrieb noch machbar war, wurden am 26.4. ca. 40-50 Dosen pro Arzt geliefert und es gab jetzt schon das Feedback, dass die Praxen damit am Limit sind! Eine Steigerung der Impfrate wäre nur möglich, wenn die Praxen den sonstigen Betrieb erheblich reduzierten. Das sehe ich so nicht kommen. Leider es ja nicht mit der Minute getan, die eine Injektion dauert, sondern mit Terminplanung, Einlasskontrolle („Haben Sie Symptome?“), Einlesen der Krankenkassenkarte, Aufklärung mit Dokumentation, Injektion und Nachbeobachtung ist die Impfung in Deutschland leider ein erheblicher Zeitfresser für die Praxen… Man kann nur hoffen, dass es bei den Betriebsärzten schneller geht.
Danke für die sehr detaillierte Erklärung des Bestellvorgangs, das fand ich als interessierter Außenstehender sehr nützlich, insbesondere da sich das nur bruchstückhaft aus den diversen Medienberichten rekonstruieren lässt, wie es wirklich abläuft.
Da du scheinbar etwas mehr Einblick in den konkreten Betrieb hast, könntest du vielleicht folgende Frage beantworten: wie siehst du das mit dem Zeitaufwand in den Praxen gegenüber dem Zeitaufwand in einem Impfzentrum?
Was ist denn so der konkrete Takt, in dem in einer Praxis Menschen tatsächlich geimpft werden können? Ist meine naive Vorstellung von „alle 5 Minuten einer pro Arzt“ (vorausgesetzt das andere Personal drumrum, das Vor- und Nachbereitung macht, ist vorhanden und die „Pipeline“ läuft) da noch im Rahmen, oder ist das deutlich mehr?
Zum Zeitaufwand in Impfzentrum kann ich leider nichts Fundiertes sagen, da ich dort keinen Kontakt habe. „Alle 5 Minuten einer pro Arzt“ halte ich für zu knapp, ich würde eher schätzen, dass dann doch 10 Minuten pro Patient draufgehen. Ist natürlich stark abhängig von der Organisation der Praxis.
Was ich noch ergänzen wollte: der Arzt muss dann Tagesaktuell noch die Impfungen an die Kassenärztliche Bundesvereinigung melden. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Impfquotenmonitoring.html
Tim, Pavel, vorab danke für Eure intensive Aufarbeitung der Lage!
Ein Input, ggf. für die nächsten Sendungen wären die Lockerungen/Öffnungen, die in vielen Ländern trotz der recht hohen und auch steigenden Zahlen und relativ kleinem Impffortschritt stattfinden:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/coronavirus-niederlande-schweiz-italien-oeffnen-trotz-hoher-zahlen-a-3832d436-91ac-4990-93a5-c6e7d2578adf
Wenn Ihr Zeit findet, Euch damit zu befassen, würde ich mich über Eure Einschätzung sehr freuen – ich selber bin zwischen ratlos und bestürzt, dass vielerorts die Wissenschaft vorsätzlich ignoriert wird. Hier in der Schweiz haben der Bundesrat („die Regierung“) und die wissenschaftliche Taskforce seit Wochen kein Wort mehr gewechselt.
Viele Grüsse
Texas hat ähnliches gemacht Anfang März – die Presse hat sie auch zerrissen – das kann nicht funktionieren, Sodom und Gomorrha, diese Leugner!
Passiert ist… nicht das was erwartet wurde.
https://www.worldometers.info/coronavirus/usa/texas/
(Grafiken sind ganz unten)
Ansonsten sinken die Zahlen von Tschechien und Osteuropa auch stark. Die sind mit Impfen etwa gleich stark (EU ist ja alles anteilig), sind natürlich weiter durchseucht, also haben sie sicher 10-20% Vorsprung, aber so wird das in 2-3 Wochen auch in D sein.
Der Übergang in ein zunehmend maßnahmenloses Leben wird noch interessant. Wir mit German Angst werden wohl wieder eher zögerlich sein. (so ähnlich wie letztes Jahr ja auch, da wurde ja bei jeder mini-Öffnung im Mai auch alles schlechte vorausgesagt). Passiert ist auch nichts. Ja, wenn man länger zu läßt, geht es vielleicht schneller herunter, das mag sein.
Aber es wird Zeit die unsinnigen Maßnahmen abzuschaffen. Und damit meine ich nicht Masken in der U-Bahn, sondern wirklich sinnlose Dinge. Ich kann mir sogar vorstellen, daß Restaurant-Außenöffnungen (statt Feiern zu Hause) mit weniger Plätzen und Abstand eher eine Senkung bringen würde etc. Und nein, ich muß nicht ins Restaurant.
Oder Shopping wie auch im Dezember. Tests können angeboten werden, jeder gefundene ist ein Gewinn – aber trotzdem kann es wieder halbwegs normal gehen. Wenn nicht nur 1 Shop offen hat, sondern wieder mehr, dann „klumpt“ sich das auch nicht mehr alles in einem noch offenen Park. (wo es wieder „häßliche“ Bilder gibt).
Sich zu wünschen, dass „das Richtige“ (TM) getan wird, hat mich bisher nur frustriert. Ich sehe das wie Pavel, es wurden unverzeiliche Fehler gemacht. Trotz besseren Wissens.
Ich kann mir nicht mehr vorstellen, dass es jetzt besser wird. Vielleicht waren Merkels Appelle eher so gemeint, sinngemäß: „es liegt an jedem Einzelnen …weil wir nicht in der Lage sind“
Bundesnotbremse?
Bundesbehelfsbremse würde es eher treffen.
Wenn sich die Liefermengen nicht kurzfristig stark erhöhen, dann gibt es jetzt wieder einen Knick in der Impfzahl für die Erstimpfungen.
Zumindest hier in Magdeburg können im Impfzentrum in den nächsten Wochen so gut wie gar keine Termine mehr für die 1. Impfung vergeben werden. Man kommt jetzt in die Phase in dem die Termine für die 2. Impfung mit mRNA dran sind (6 Wochen). Geliefert wird aber nicht mehr als vor 6 Wochen…. Aktuell haben sie sogar Probleme überhaupt genug zu bekommen (speziell Moderna hat eigentlich angekündigte Lieferungen kurzfristig abgesagt), um genug für den 2. Termin zu haben.
https://youtu.be/CQ9vwidc9VA?t=737
Der OB ist schon wieder leicht Aggro auf die Bundes- und Landespolitiker, die im TV was von Prioritäten komplett aufheben ab Mitte Mai…
Warum die Impfzahlen an den Wochentagen so stark schwanken, liegt zumindest für Magdeburg auch daran, dass sie in den besten Wochen ca. 6500 Dosen bekommen haben, aber ohne weitere Aufstockungsmaßnahmen ca. 14.000 verimpfen könnten, d.h. das Impfzentrum ist nur an 3 Tagen die Woche überhaupt auf.
Wegen der Vorhersage der Impfungen:
Mit einem Kumpel habe ich da mal die Impfsimulation des ZI (https://www.zidatasciencelab.de/cov19vaccsim/) geforkt, um an der Simulation rumzuspielen und zusammen mit den Daten vom impfdashboard.de Historische Daten und zukünftige Simulationen in einem Plot anzuzeigen.
Inzwischen ist das ganze einigermaßen vorzeigbar, daher hier mal der Link:
https://cov19-impfvorhersage.github.io/cov19vaccsim/
Interessant ist vor allem, sich klar zu machen, was der Anteil der kontraindizierten (aktuell alle < 16J) und der nicht impfwilligen für die Impfkampagne bedeutet.
Alles in allem sieht das nach diesen Berechnungen gar nicht so schlecht aus: Eigentlich dürften alle die wirklich impfbereit und impfbar sind noch im Juni ihre Erstimpfung erhalten
Man kann damit auch gut abschätzen, welchen Impact die verschiedenen Hersteller haben usw…
Grüße,
Daniel
Falls es noch nicht erwähnt wurde, für Freunde quelloffener Software gibt es eine Alternative zur offiziellen APP. Die haben jetzt auch einen Barcode-Eincheck-Scanner:
Corona Contact Tracing Germany (Corona-Kontaktverfolgung in Deutschland) – https://f-droid.org/packages/de.corona.tracing
Für mich ist der Verzicht auf Google/Apple/Luca wichtig.
Hallo,
zu den regionalen Unterschieden könnte auch etwas simples beitragen. Bei uns im Saarland gibt es so um die 15 Krankenhäuser. Davon sind zwei sehr groß und übernehmen typischer Weise die schweren Fälle.
Dort (Regionalverband Saarbrücken und Saarpfalz-Kreis) sterben dann potentiell auch mehr Menschen. Während der ersten Welle wurde das vergleichsweise winzige Krankenhaus im LK St. Wendel zum Covid-Krankenhaus bestimmt. Das passierte damals aus dem praktischen Grund, weil es in der Belegschaft viele Fälle gab. Da würde ich erwarten, daß zu dieser Zeit besonders viele Menschen in St. Wendel gestorben wären.
Oder mal anders ausgedrückt. Worauf beziehen sich die Ortsangabe?
Wenn ich als Münchner in Berlin einen positiven Test mache und man mich nach Potsdam verlegt, weil in Berlin gerade alles voll ist. Wo zähle ich dann bei der Inzidenz? Wo wird mein Versterben gezählt?
Grüße aus der Modellregion Saarland
Boris
Es zählt da wo Du gemeldet bist.
Zur Vorhersage der Impfquoten gibt es ja die SImulation vom ZI (https://www.zidatasciencelab.de/cov19vaccsim/)
Da die auf GitHub ist, habe ich die mit nem Kumpel mal geforkt um dazu auch die vergangenen Daten und die Aufteilung der Bevölkerung darzustellen.
Das ganze ist inzwischen in einem vorzeigbaren Zustand, daher hier mal der Link:
https://cov19-impfvorhersage.github.io/cov19vaccsim/
Besonders interessant finde ich es, sich klar zu machen, welcher Anteil der Bevölkerung noch nicht geimpft werden darf (< 16 Jahre) oder nicht bereit ist sich impfen zu lassen.
Damit kommen wir dann etwa bei den 60% raus, auf denen Israel auch gerade stagniert; laut der Simulation sollten wir das Ende Juni erreichen
Habt ihr mal versucht die Gegenseite mit Statistiken zu unterlegen? Sprich die Gegenseite zu verteidigen?
Grüße
Welche Gegenseite wovon?
Es ist ja immer schwer zu beweisen, dass die Maßnahmen überhaupt etwas bringen. Ich erinnere mich an Snowden, wo behauptet wurde. Wir überwachen euch, weil wir dadurch Terroranschläge verhindern. Es ist echt schwer dies zu wiederlegen. Wenn kein Anschlag statt findet, dann waren die Maßnahmen angeblich erfolgreich. Falls ein Terroranschlag statt findet – kann die Politik behaupten. Wir haben alles getan.
Fragen die sich mir stellen sind:
Sind die Maßnahmen sinnvoll oder gibt es eine Art Selbstregulierung durch die Vorsicht der Menschen. Bringen die Masken etwas ausserhalb geschlossener Räume. Sind die Schäden größer als der Nutzen.
Siehe qualy Schäden: https://www.youtube.com/watch?v=VyRUKaCr2xI