Tim Pritlove 2:11:15
Also das ist wirklich ein ein ein Rezept für das totale äh Wirtschaftsdesaster. Man sieht das jetzt auch schon so an der Börse. Äh die russische Börse ist seit,Beginn geschlossenDa traut man sich gar nicht mehr den Betrieb aufzumachen, weil wahrscheinlich alles sofort äh bei null wäre und alles, was so international äh gehandelt wird, das das das geht schon irgendwie enorm in die Knie. Niemand hat mehr überhaupt irgendein Incentive so. Alle wollen nur noch äh äh weg und alle wollen sagen nur nochund alle ziehen ihre Kohle raus. Wobei grade das äh noch mal ein sehr interessanter Punkt ist, weil alle, die jetzt in Russland investiert haben und diese Investments jetzt abziehen wollen.Lässt Russland nicht, sondern wir haben gleich so ein Gesetz erlassen, so ja nee, ihr müsst die Kohle jetzt hier behalten.Ja, klingt jetzt erstmal wie so ein Rettungsanker, ist aber natürlich dann der Garant dafür, dass,selbst wenn sie jetzt morgen mit den Kampfhandlungen aufhören.Selbst wenn sie irgendwie die die Blümchen in die Hand machen so ah nee war alles nur Spaß und so weiter wir fahren jetzt wieder mal zurück. Macht ihr mal weiter irgendwie alles gut.Vertrauen von Investment äh Firmen aller Art ja in Russland, das ist halt jetzt.Komplett im Eimer. Niemand steckt seine Kohle rein, so ein Land, was so eben mal so zwischendurch so, weil, ja, wenn dir sorry, wir müssen jetzt grad mal ein Land überfallen. Irgendwie, ach so, ihr habt da wirtschaftliche Probleme, an die die Kohle bleibt hier.Dass es irgendwie so nicht so das Umfeld äh in dem man sich gerne so bewegen möchte undMudis und wie heißt dieser andere Rating-Agentur, hat jetzt innerhalb weniger Tage Russland irgendwie auf den aller niedrigsten Level runter äh gevotet, der nur irgendwie geht, der ist irgendwie CCC Minus oder so. Danach ist irgendwie quasi Insolvenz.Sprich, die können auch keine Kredite aufnehmen. Niemand wird denen irgendwie Kohle geben und wenn, dann wird's so vollkommen irrwitzigen äh Zinsen, die entweder Russland nicht zu bezahlen ähm bereit ist und wahrscheinlich auch kein Unternehmen dann auch nochden Glauben hat, dass sie dasbekommen. Also sie können kein Geld aufnehmen, sie können ihre Reserven nicht zum Einsatz bringen, ihre Wirtschaft geht grade äh den Bach runter, damit sinken natürlich auch die Steuereinnahmen, die Leute werden arbeitsloses kommt einfach keine Kohle rein und das ist halt dieser typische kapitalistische Zyklus, wenn's erstmal scheiße läuft, dann läuft's halt auch immer schneller Scheiße.Dazu veraltet ihr ganzes,äh ihren Flugpark, wenn der erstmal irgendwie äh gegroundet ist, dann läuft halt auch überhaupt nix mehr in der Wirtschaft, dann kannst du auch irgendwann diese Flugzeuge wegschmeißen, weil die gehen halt im Wesentlichen durch Nichtbenutzung auch einfach äh kaputt, es sei denn du parkst die da irgendwie schön in Spanien.Und ähm.Dann werden sich natürlich auch viele Leute äh in Russland fragen so, äh hallo, ich habe hier nichts mehr zu tun, ich verdiene hier keine Kohle mehr, es gibt kein Geld. Äh das Geld, was ich habe, ist nix mehr wert.Bin hier in hochqualifizierter äh Mitarbeiter. Was was geht? Die werden sich doch auch denken, ja äh.Ne dann dann verlassen die dann halt äh das Land. Und was mich völlig, was mich völlig, was mich völlig, wirklich, völlig weggehauen hat, istdass dieser Wahnsinn jetzt in Russland äh so weit geht, dass sie also wirklich auch noch ihre Kronjuwelen auch gleich noch hinterher schmeißen. Putin hat ja schon vor ein paar Jahren diesen vollkommenen Putinspinneralso Putinfreundner äh ist gerade wieder vergessen. Also der quasi äh Chef von Roskosmos geworden ist, ja,dessen Qualität, Freund von Putin ist und nicht ich kenne mich mit Raumfahrt aus. Der in den letzten Jahren sowieso schon negativ aufgefallen ist und der hat halt jetzt.Natürlich die auf die ganzen Embargos auch krass reagiert,Gab's ja hier äh sollte in den nächsten Tagen sollte äh Satelliten starten,Da kamen sie dann auf die geile Idee, dass One-Wap dann erst mal zusagen soll, ja, äh sie dürfen aber jetzt keine militärischen Anwendungen irgendwie hochfliegen und.Welche Forderungen gestellt und so und wollen wir halt einfach nur gesagt, irgendwie fickt euch. Äh wir ziehen jetzt hier äh ab. Die Kooperation mit.Der Isar ist beendet. Die Isar.Hatte in Koro einen dritten Startplatz gebaut, extra nur für Sojus-Raketen. Russland hat in den letzten Jahren Sojus-Raketen, die von dort starten können, entwickelt. Hatte dort unten ein Team. Das Team ist komplett abgezogen worden.Da ist jetzt nix mehr los, da findet keinerlei Sojus-Lounge äh statt. Das betrifft unter anderem diese Galileosatelliten, das Navigationssystem der EU.Äh was unter anderem mit diesen Raketen geflogen werden kann. Gut, da können sie halt irgendwie jetzt auf Ariana Raketen umschwenken und so weiter, aber ist auf jeden Fall eine eine äheine wirtschaftliche, technische, zeitliche äh Disruption, aber ist natürlich auch eine Disruption des Selbstverständnisses des europäischen ähm.Raumfahrtstandorts, weil die Europäer, die haben immer für sich zugute gehalten, dass sie die einzigen sind, die mit allen können.Ja, die können mit den Russen, die können mit den Chinesen, die können mit den Amerikanern, die können irgendwie auch mit dem Rest der Welt. Alle anderen können mit irgendjemanden nicht,Und grade diese Kooperation mit den Russen war natürlich immer irgendwie was Besonderes, ne, weil es ist jetzt nicht so, dass die Russen da.Keine Erfahrung haben in diesem Bereich oder so, ne? Sondernda ist ist sehr viel Know-How, da ist sehr viel Kompetenz drin und Raumfahrt ist halt auch wichtig, nicht nur weil es halt eine Einnahmequelle ist über die Starts von kommerziellen äh Satelliten et cetera, sondern es ist halt auch einfach ein Technologie.Ähm Pionier Ding, was einfach so eine Wirtschaft nach vorne bringt. Ja, Deutschland.Europa investiert ja in Raumfahrt nicht, weil's so schön ist irgendwie Fernsehsoliten hochzuschießen, sondern weil das ja auch einfach.Die Forschung, die dauerhafte Entwicklung dieser Technologie permanent einfach das Geld, was du da reinsteckst, das das das pumpst du halt,dreifach und vierfach und fünffach wieder in die in die Wirtschaft mit äh rein, über technologische äh Errungenschaften, Turnierleistungen, äh First Prototypen et cetera PP.Das ist natürlich etwas, was jetzt Russland quasi auch nochmal soeben aufgibtauch jetzt bei Ross Kosmos halt einfach auch in in der Führung und so einen so einen totalen Putin Lunaticdrin haben. Also wenn das jetzt irgend so ein etablierter äh Raumfahrt-Typ wäre, der jetzt irgendwie so hm ja, das ist aber jetzt nicht so gut, wie er das jetzt gerade macht, sondern nein, nein, der poltert gleich noch.Und träumt davon jetzt irgendwie die ganzen Raketen, den Interpret in den Tal äh Raketen für Nuklearsprengstoffe zu verwandeln. Also da da läuft schon wirklich alles schief, was nur in irgendeiner Formschief laufen kann, aber das muss man sich halt fragen wie lange kann das,gut gehen und was genau passiert eigentlich, wenn das dann nicht mehr gut geht, weil es ist absehbar, dass alsokurzfristig schon sehr viel Schaden erzielt wird, mittelfristigdie Situation katastrophal ist und langfristig kann sich das Land das äh alleine nicht leisten. Irgendwann werden sie auch nicht mehr in der Lage sein Öl und Gas zu verkaufen, wenn sie keine äh Ersatzteile und Technologie zu bekommen.
„Mögliche Szenarien“:
Solange den Ukrainern nicht die „Munition“ ausgeht, kann die Ukraine nicht verlieren. Russland verliert in jedem Fall, auch dann, wenn Russland die Ukraine besiegen sollte. Denn dann hat Russland es mit einem permanenten Partisanen- bzw. Guerillakrieg zu tun – die Ukraine hat sehr viele ausländische Unterstützer. Keine Besatzungsmacht konnte längere Zeit seine Eroberung halten: Vietnam, Afghanistan (Sowjetunion/USA), Irak.
Eine Teilung der Ukraine hätte zur Folge, dass die Nato dann im Westteil der Ukraine aktiv werden wird. Das kann Russland erst Recht nicht wollen.
Mein mögliches Szenario ist, wir werden über kurz oder lang den plötzlichenTod des jetzigen Kremlherrschers erleben.
Russland muss aufpassen, dass es dann nicht zerstückelt wird. Und wenn China nicht aufpasst, wird es von der dann zu verteilenden Beute (Schatzkammer Sibirien) nichts abkriegen.
die Militaerexperten sehen das offensichtlich anders.
2 Wochen las ich. Obwohl Macron von einem
langen Krieg spricht
Eine Besatzung ist nicht geplant, sondern „Entnazifizierung und Entmilitarisierung“.
Unterstuetzung von prorussischer Krim+Donbass.
Man denkt wohl an die Satelliten-Puffer-staaten
in Osteuropa waehrend des kalten Krieges.
Tschechei,Ungarn Intervention nicht Afghanistan.
Danke!
Wird hier nicht ein wenig zu sehr die Heldengeschichte aus Social Media übernommen? Da kann man ja den Eindruck bekommen, der Auftritt bei Dancing with the Stars wäre für den Krieg verantwortlich.
Vermute aber eher, das politische Versagen hat eine komplexere Vorgeschichte.
Ich hab Pavels Argument nicht ganz verstanden – wieso muss Deutschland jetzt aufrüsten? Damit wir nicht am Seitenrand stehen? Davor wurde ja schon geklärt, dass eine direkte militärische Intervention des Westens auszuschließen ist weil – Atomwaffen.
Also ich bring die Argumente noch nicht zusammen. Als jemand der auch im Militär gediehnt hat kann ich nur sagen – wenn man was rumliegen hat, will man das auch einsetzen.
Über eine nationale Verteidigungs-aberdochbisschenoffensivfürwennmanesbraucht-Armee nachzudenken ist doch etwas letztes Jahrhundert. Wenn man das ganze auf Europa Ebene denkt ist das vielleicht ein besserer Ansatz. Aber dafür haben wir ja Frontex – ist das Militär oder kann das weg?
Zur Stärke der russischen Armee, soweit ich das die Tage in diversen Medien verfolgt hatte wurden doch aber gerade Wehridenstleistende an die Front geschickt indem man sie vor dem Überfall gedrängt hat Zeitverträge zu unterschreiben. Somit sollte auch ein gewisser Teil der eigentlich Wehrdienstleistenden gerade im Einsatz sein was auch als Argument dafür angeführt wird das die russische Armee gerade nicht so schlagkräftig war.
Das ist zwar Off Topic, aber Tim’s „Pankow kling schon ziemlich östlich“ hat mich etwas getriggert.
Ab etwa dem 7. Jh. bis zur Eroberung durch Deutschland im 12. Jh war das Gebiet östlich von Elbe und Saale slawisches Siedlungsgebiet, mit eigenen Sprachen, Staaten und eigener Kultur. Nach der Eroberung wurden viele deutschsprachiger Siedler in’s Land geholt, zwischen denen die Slawen immer kleiner werdende Sprachinseln bildeten, bis sie (je nach Region) zwischen dem 15. und 18. Jh völlig in der deutschen Bevölkerung aufgingen. Geblieben sind die Sorben und viele Orts- und Flurnamen – wie Pankow, Berlin, Potsdam, Rostock, Chemnitz, etc.
Könnt ihr für die Ex-Zivis wie mich mal erklären, wie man sich die Raketensysteme technisch vorstellen muss?
Ein hinter einer Rakete abgewickelter Draht klingt schon recht abenteuerlich, das wird man wohl kaum per Joystick steuern können.
Steckt die Intelligenz der Steuerung dann in der Abschussvorrichtung oder in der Rakete?
Und wenn die Rakete erst nach oben fliegt um dann im Sturzflug(?) anzugreifen, muss sie sich das Ziel ja irgendwie merken um es anschließend wiederzufinden weil es der Sensor wohl nicht die ganze Zeit im Blick behalten kann?
Und das alles mit 30-40 Jahre alter Technik?
Da vermischen sich zwei Dinge. Die alten, mit Draht verbundenen Raketen werden mit dem Fadenkreuz in der Abschussvorrichtung gesteuert. Wohin du schaust, dahin fliegt die Rakete.
Die neueren, nehmen per Infrarot das Ziel auf, können sich das irgendwie merken und wiederfinden.
> Die alten, mit Draht verbundenen Raketen werden mit dem Fadenkreuz in der Abschussvorrichtung gesteuert. Wohin du schaust, dahin fliegt die Rakete.
Ja, aber wie funktioniert das?
Das bedeutet ja, die Abschussvorrichtung muss erkennen, welches Ziel ich anvisiere, das muss der Rakete irgendwie mitgeteilt werden und die Rakete muss dann basierend auf ihrer eigenen Position den Kurs errechnen und ändern. Und das alles in Echtzeit.
Das mag beim Start noch vergleichsweise(!) einfach sein weil dann Schütze und Rakete vom gleich weit vom Ziel entfernt sind (gleiche Winkel), aber der Draht impliziert ja, dass das Ziel auch während des Flugs noch geändert/korrigiert werden kann.
Das erfordert dann mehrere Positionsbestimmungen und Umrechnung von Koordinatensystemen.
Wahrscheinlich ist die Implementierung deutlich einfacher gehalten, aber wenn eine Waffe wochenlanges Training erfordert, ist in der aktuellen Situation auch nicht viel geholfen.
Die Visiervorrichtung „sieht“ die Rakete , also ihren Abgasstrahl, und steuert sie über den Draht immer in die Mitte des Fadenkreuzes. Bewegt man die Visiervorrichtung, wird die Rakete nachgesteuert; sie hat bewegliche Leitwerke. Man muss also „nur“ das Fadenkreuz immer schön auf dem Ziel halten, bis sie einschlägt.
Ah, danke!
wow, was für eine Sendung. Danke, was für die vielen Aspekte. Freu mich schon auf die nächste Folge. Mir hilft Euer Input.
Nachdem ihr doch ganz gut die Situation in UKW092 skizziert habt, würde ich mir wünschen, dass ihr die Seite “persönliche und europäische Bewältigung” in der nächsten Sendung angeht, @timpritlove. Offenbar ist das ja auch der angesagter Anspruch des Podcast.
Viele von uns finden sich mehr oder weniger hilflos, grübeln über Entschlüsse, doch irgendwie zu helfen und suchen da vielleicht noch den einen oder anderen Anstoß und Gedanken dazu. Vielleicht ist nicht nur Faktenfindung und Meinungsbildung wichtig, vielleicht ist hier der Aspekt der “virtuellen Selbsthilfegruppe” sogar noch wichtiger, als im CW…
Qualifikation von Pavel zu diesem Thema ?
Die Null Komma Null als Antwort sei akzeptiert und dann kann man zuhören ohne Kritik üben zu wollen.
Wenn nicht, kann man ein Problem haben.
Sik transit gloria mundi.
Witz plus Lacher am Anfang deplaziert.
Da stimme ich Dir zu. Geschmackloser als teilweise Pavel kann man diesen Krieg von Putin gegen die Ukraine nicht darstellen. Leider!
Vielleicht sollten profiliertere Gespraechspartner die Reihe ergänzen. Zukunftsforscher, Politologen, Soziologen, Psychologen. Bitte keinen IT Fachmann Pavel mit Verständnis zu Zahlen und Statistik. Gesprächspartneroptimierung hat Luft nach oben, Tim. Muss nicht immer der Kumpel sein:).
Bin eigenetlich nur hier weil ich solche Kommentare unter dem Post vermutet habe.
Was die Zwei für mich dazu qualifiziert über die Lage zu schwadronieren ist für mich dass man die Zwei mittlerweile schon ganz gut kennt. Jetzt icht als Kumpel aus dem Sportverein aber als podcatser die halt so Ihre Gedankenwelt in Mikrofone sprechen. Wenn Timm oder wer auch sonst jetzt einen Podcats zu dem Thema macht mit was auch immer für einem Experten muss das schon echt ein Glückstreffer sein dass man als Zuhörer da so gut andocken kann wie hier bei dem Gespräch jetzt. Wenn Pavel mal an einer Stelle abdriftet wage ich nach 2 Jahren Krisen-Podcast in sachen Corona zu behaupten dass ich das was er sagt für mich einordnen kann. Wenn da jetzt ein ehemaliger Natogenareal oder der Beste Kumpel von Putin aus dem KGB eine Podcast starten würde fällt es einem 100 mal schwerer einzuschätzen was der da absondert.
Ich glaube ihr habt die namensgebende Finlandisierung etwas falsch verstanden, das ist ein feststehender Ausdruck: https://en.wikipedia.org/wiki/Finlandization
Moingiorno Tim und Pavel,
vielen Dank für eine weitere interessante Folge UKW.
Was mich an der aktuellen Situation so fertig macht ist die miese Heuchelei allerorts. In meinen Augen ist jede kriegerische Auseinandersetzung falsch und bringt nur Tod, Not und Elend. Wo war der Aufschrei, als völkerrechtswidrig in Jugoslavien eingegriffen wurde? Wo ist der Aufschrei, dass die Türkei in Syrien einmaschiert ist? Vor welchem internationalen Gerichtshof sind amerikanische Kriegsverbrechen verhandelt worden? Und Streubomben – meine Güte. Im Irak sind sie gerecht, in der Ukraine nicht. Streubomben sind überall schrecklich. Diese ganze Einseitigkeit, sie macht mich sprachlos und traurig. Aber ich bin ja auch auf der Seite der Guten und darf mich nicht beschweren. Ich bekomme jetzt endlich Frakking-Gas, grüne Atomernergie und in das jahrzehntelang andauernde Missmanagement der BW pumpen wir weitere 100 Mrd. Sowas stärkt die (Waffen-)Industrie. Da muss dann halt woanders gespart werden. Die Hartzies, die hatten doch erst noch einen ordentlichen Löffel bekommen. Das reicht dann schon.
Das Ganze erscheint mir eine von langer Hand geplante Aktion des militärisch industriellen Komplexes zu sein. Wer denkt da noch an Wirecard, CumEx, Guaidó, Assange, Nazis in der BW, ertrinkende Flüchtlinge (die schlechten) im Mittelmeer, die Brunnen und Schulen in Afghanistan, den Regenwald, die Klimakatastrophe, …?
No more Wars! Nicht in der Ukraine und nirgendwo.
Ich meine, dass solche Vergleiche mit anderen, aktuellen, oder vorherigen Kriegen und deren Verbrechen, nicht weiter führen und eher den aktuellen Krieg von Putin gegen die Ukraine ggf. relativieren. Aktuell ist der Krieg von Putin gegen die Ukraine zu verurteilen und Putin ist aufzufordern diesen Krieg sofort zu stoppen. Putin alleine hat diesen Krieg befohlen! Er schadet damit allen Russen und Russinen in Russland und in der ganzen Welt. Er begeht mit seinem Krieg ein Verbrechen, jeden Tag. Er ist Verantwortlich für die Ermordung und Vertreibung von Menschen in und aus der Ukraine. Putin ist für alle Konnsequenzen dieses Krieges verantwortlich.
„Allein fehlt mir die Glaube.“
Zum Art. 5: Es würde helfen, den mal zu lesen.
https://www.nato.int/cps/en/natohq/official_texts_17120.htm?selectedLocale=de
Die anderen Vertragsstaaten sind nur zu Maßnahmen verpflichtet „die sie für erforderlich erachten“. Das kann auch eine Postkarte sein. Die Beistandspflicht der EU geht da deutlich weiter (alles was möglich ist).
Das wurde zuletzt beim Eingreifen der Türkei in Syrien diskutiert.
Vielen lieben Dank für diese neue Folge!!!
zur tschechisch-russischen Beziehung ist mir direkt ein Vorfall aus dem letzten Jahr eingefallen. Hoffentlich kann Pavel noch ein wenig (in der nächsten Folge) hierzu erzählen:
„Der tschechische Geheimdienst kritisiert seit Jahren die Größe der russischen Botschaft. Im Streit um eine Explosion in einem Munitionsdepot weist Prag nun Dutzende Diplomaten aus – ein Wendepunkt in den Beziehungen zu Moskau.“
https://www.sueddeutsche.de/politik/tschechien-russland-explosion-geheimdienste-1.5273807
Sehr gute Folge!
Sehr angenehm wie die Themen behandelt werden. Ich würde es begrüßen wenn dieses Thema auch regelmäßig erscheinen könnte.
Danke
Wenn ich höre, dass Deutschland die 3. oder 4. größten Ausgaben für das Militär weltweit hat, dann frage ich mich, wie kann es sein, dass der Inspekteur zu der Feststellung kommt, dass die Bundeswehr mehr oder weniger blank da steht?
Ist das Waffengeilheit oder Misswirtschaft? Kapiere ich nicht. Frankreich gibt weniger aus und hat sogar einen unfassbar teuren Flugzeugträger und Atomwaffen.
Beim Thema Atomkrieg war mir der Pavel ein bisschen zu rationalistisch in solche Dinge kann man auch hineinschlittern. Ich empfehle das Buch „die Schlafwandler“ von Clarke, da beschreibt der Autor sehr schön dass nach dem Mord an Franz Ferdinand niemand an einen großen Krieg glaubte, man ist da reingeschlafwandelt. Wenn das Putin-Regime durch diesen Krieg destabilisiert wird wer weis wie weit die gehen.
Es ist ein Krieg gegen die Ukraine den Putin befohlen hat. Putin will und führt den Krieg und er ist der alleinig Verantwortliche für diesen Krieg. Putin ist verantwortlich für alle Menschen die in diesem Krieg ermordet und vertrieben werden und ist verantwortlich für alle Konsequenzen die dieser Krieg hat.
Die Regierung der Ukraine wurde demokratisch gewählt. Die Ukraine ist ein souveränder und eigenständiger Staat. Die Ukraine wollte und will in die EU aufgenommen werden. Die Ukraine will in die NATO.
Putin hat die Ukraine 2014 überfallen und die Krim annektiert. Das war 2014 kein „Schuss in den Ofen“ wie Pavel sagt. Das war Unrecht und auch hier ist Putin der Aggressor und allein Verantwortlicher für die Annexion der Krim. Auch dafür muss sich Putin juristisch verantworten.
Pavel redet oft von „..Russland hat getan..Russland will…“ etc.. Nein, Pavel: Putin will das alles! Pavel stellt u.a. die Frage: „Was ist das Ziel von Russland…“
Die Frage zur Erörterung wäre doch eher: Was will Putin, was hat er genau vor, welche „Vasallen“ will er haben, etc. Antworten werden wir ggf. nie bekommen.
Das westliche Regierungsverantwortliche in den vorausgegangenen Kriegen viele Verbrechen begangen haben, sollte in der aktuellen Situation erstmal nicht zur Herleitung dieses aktuellen Krieges von Putin gegen die Ukraine herangezogen werden. Das bringt erstmal nicht weiter, denn es könnte auch als Relativierung des Krieges eines brutalen Diktators Putin(!) gegen ein friedliches demokratisches Land verstanden werden. Nichts und niemand darf den Krieg von Putin gegen die Ukraine „rechtfertigen“, oder in irgendeine Relativierung des Krieges von Putin verfangen!
Russland als Staatsform ist mit und durch Putin eine Diktatur geworden. Putin ist ein Diktator und tut was er tut nur für sich. Er schadet damit allen Russen und Russinnen, er schadet den Menschen auf der ganzen Welt. Putin wird für sein Handeln, für seinen Kriegsbefehl und für die daraus folgenden Kriegsverbrechen angeklagt und entsprechend verurteilt werden.
Ich beziehe mich nur mal auf die Überschrift:
Es ist KEIN „..Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine“! Es ist ein Krieg von Putin gegen die Ukraine!
Hey, Danke, dass ihr das jetzt in dieser Form weitermacht. Wie schon bei Corona finde ich es sehr angenehm, Euch dabei zuhören zu können, wie ihr Euch dem Thema nähert, diverse Aspekte beleuchtet, so subjektiv und unvollständig es auch sein mag. Mich würde es interessieren, wie ihr Selenskyj politisch einsortieren würdet. Mir war’s ehrlich gesagt etwas zu viel Fanboytum 😉 Aber auch das macht Euch ja so hörenswert!
Bisher hat mich dieses Themengebiet eigentlich weniger interessiert, jetzt höre ich ausser Euch allerdings auch regelmäßig Streitkräfte und Strategien (wieder NDR) und bin ganz angetan und auch das hilft mir, aus dem Empörungskarussel zurück in die Sachlichkeit zu kommen.
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Danke und schön, dass ihr das macht, was ihr macht!
Brandgefährliches Halbwissen, Pavel schlägt sich noch ganz gut, aber Tim sollte sich lieber aus der Diskussion raushalten. Die Angelegenheit kann man, darf man nicht ohne geschichtlichen Kontext betrachten. Die Verwicklung der USA in den Konflikt ist viel zu kurz gekommen. Es ist ein stellvertretender Krieg zwischen den USA und Russland, die Ukraine als Geisel genommen habe.
Sei doch noch etwas unkonkreter mit Deiner Argumentation, warum ich mir keine Meinung bilden darf. Jeder startet von dem Punkt aus, wo er steht, daraus habe ich keinen Hehl gemacht. Weiß jetzt aber auch null worauf Du Dich beziehst. Gute Diskussion greift Punkte auf.
Natürlich darfst du dir eine Meinung bilden. Doch dein Wort hat viel zu hohes Gewicht in unseren Kreisen. Und wenn deine Sichtweise nur aus einseitig gerichteten Quellen gebildet wird, kann das weit von vermeintlicher Wahrheit abweichen. Viel zu viele Menschen nehmen alles für wahre Münze, ohne selbst nachzudenken.
Komm von der Schwurbelebene („einseitig gerichtete Quellen“) und Denkverboten („soll sich raushalten“) am besten gleich runter und werde entweder konkret oder lass es bleiben. Ich habe keine Lust, mich auf dem Level zu unterhalten.
Jeder, der mich (uns) kennt weiß, dass wir hier keine Propaganda machen sondern versuchen, uns über alle (glaubhaften) Quellen ein Bild von der Lage zu verschaffen. Und diesen Gedankenprozess machen wir öffentlich, nicht mehr, nicht weniger. Der mag nicht unbedingt da rauskommen, wo es Dir lieb wäre, aber it is like it is.
Ich bin immer bereit, mich auf fehlerhafte Informationen oder Schlussfolgerungen hinweisen zu lassen, denn auch wir können nicht alles sehen. Das liegt in der Natur der Sache und gilt natürlich in Kriegszeiten noch mal besonders.
Aber so wie uns ergeht es ja nun wirklich den meisten und genau dafür gibt es dieses Format. Alle dürfen zuhören und mitdenken und gerne auch korrigieren und ergänzen. Wir nehmen uns nicht raus, die Wahrheit einfach ausschwitzen zu können.
Aber verschon mich mit dieser Andeuterei und Unterstellerei. Wenn du es besser weisst, sag es konkret. Wenn nicht, denk einfach mit.
anyanonym sagte am 7. März 2022 um 18:14 :
Ganz deine Meinung, nur trau ich mich offen zu sprechen, denn ich vermute, dass ich mit meiner Sichtweise zur absoluten Minderheit gehöre. Ärgere dich nicht, ich höre dich schon seit mindesten 14 Jahren und war nicht immer deiner Meinung, doch dieses Mal musste es raus.
Die beste Sendung von dir zu diesem Thema war:
FE017 Außen- und Sicherheitspolitik
11.05.2016
2 Stunden 2 Minuten
Die Auseinandersetzung mit Russland, Nahost und Nordafrika
https://fokus-europa.de/podcast/fe017-aussen-und-sicherheitspolitik/
https://www.youtube.com/watch?v=ppD_bhWODDc
aus meiner wohlerzogenen Filterblase
Zu eurer Frage nach der Schuld als Thema für eine nächste Sendung, finde die Frage nach der Verantwortung oder Mitverantwortung passender, aber vielleicht meint ihr auch das gleiche.
Ob es nun um weitere Eskalation und Aufrüstung gehen soll oder aber doch der Wille zu Verhandlungen und Kompromiss im Vordergrund stehen sollte, und wieviel Kompromisse man einzugehen bereit ist oder ob man sturr seinen Willen durchsetzen will, könnte davon abhängen, wie sehr man die Verantwortung bei dem Gegner sieht. Wie weit Russland gehen würde, hat man jetzt gesehen. (Sehe schon, wie versucht wird, dies als unvermeidlich hinzustellen, ein verückter Einzeltäter, der ganz Europa im Visier hätte.)
Ein wesentlicher Punkt, der immer wieder angebracht wird, ist die NATO-Osterweiterung und wie einige Politiker und Politikwissenschaftler hierzulande diese wegdiskutieren wollen.
Zwei Beispiele.
„Pressekonferenz“ Lawrow (03.03.2022)
https://www.youtube.com/watch?v=BPmUTpx63is&t=3432
(57:12)
Einordnung der Moderatorin mit Politikwissenschaftler Prof. Thomas Jäger (Uni-Köln) auf Phoenix, Moderatorin legt vor, Jäger verwandelt:
„Das einzige, was faktisch gestimmt hat, war das Zitat von John Mearsheimer.“ Vermutlich kennt Jäger, was Mearsheimer tatsächlich in Vorträgen so erzählt, gibt das an anderer Stelle aber anders wieder.
Dann Jägers Aussage
(58:57)
„Er [Lawrow] hat das ja eingebettet in eine Erzählung, die er seit Jahren vertritt, und die lautet, dass sich die NATO ausgeweitet habe, schon ein Begriff, der nicht stimmt“ (schmunzelt)
Was wollte er damit sagen?
Maischberger (24.02.2022)
https://www.youtube.com/watch?v=xI6w5PixrTw&t=1368
im Gespräch mit Sigmar Gabriel und Friedrich Merz
(22:48)
Gabriel:
„Die NATO ist nicht an die russische Grenze vorgerückt.“
„Die NATO ist nicht an der russischen Grenze, mit einer Ausnahme …“
und spricht über die Stationierung einer kleinen Einheit im Baltikum nach der Krim-Annektion.
Jetzt könnte man sich fragen, wenn NATO-Länder an Russland grenzen, was meint er?
Gabriel weiter:
„Er verdreht zwei Begriffe, die Frage, wo sind NATO-Truppenverbände und wer ist NATO-Mitglied.“
Sind das jetzt juristische Spitzfindigkeiten? Geht es darum, Putin hätte das Kleingedruckte nicht gelesen?
Wenn man so in Verhandlungen ginge, dann wäre doch klar, dass sich die Russen verschaukelt fühlten.
Das Interessante kommt dann im Anschluss.
Weiss nicht, ob er mit einer Nachfrage gerechnet hatte, ist gerade nicht die Zeit für kritisches Nachfragen, aber Maischberger spielt nun Genscher (zusammen mit Baker) vom Feb. 1990 ein, das klingt irgendwie anders. (Davon sind die USA dann ja bald abgerückt.)
Nun versucht Gabriel, seine Argumentation in eine andere Richtung zu lenken, dann wieder überspezifisch die Betonung, die NATO hätte keine Truppen an die russische Grenze verlegt. Merz versucht, ihm beizuspringen:
„Nun muss man auf die Vertragslage schauen.“
Zu Merz muss man eigentlich nicht viel sagen. Im Bundestag zum Thema 100 Mrd. Sondervermögen sprach er sich für Gesinnungsprüfungen aus. Zuletzt spielte er mit dem Gedanken, einen NATO-Eingriff in der Ukraine nicht auszuschliessen. Wahrscheinlich sucht er schon nach dem passenden Paragraphen, denn dann dürfte Russland ja wohl keine Atomwaffen einsetzen.
Die Geschichte um den Aufbau eines Raketenschirms in Polen (gegen Raketen aus dem Iran, wie es hieß) fiel in die Zeit von G.W. Bush, spätestens da nahm die Konfrontation wieder Fahrt auf.
Zwischen 1990 bis 2008 hat sich einiges getan, und auch zwischen 2008 und 2014 und dann weiter bis heute.
Dass die Ukraine für Russland eine Rote Linie bedeutet, muss spätestens 2008 klar geworden sein, die Schüsse in Georgien konnte man ja wohl nicht überhören.
Juristische Spitzfindigkeiten spielen da keine Rolle. Russland vertraut dem Westen schon länger nicht. Glaube auch nicht, dass sich Russland damit zufrieden gibt, dass Politiker der NATO-Staaten oder der NATO-Generalseketär erklären, die NATO wäre ein Verteidigungsbündnis, Russland bräuchte sich nicht bedroht fühlen.
Dass man mit einer überzeugenden Verteidigung seine eigenen Vorstellung besser in eine Konfrontation einbringen kann, sieht man auch jetzt, wo die Gelegenheit genutzt wird, widerspruchslos ordentlich nachzurüsten.
Hat man Russlands Sicherheitsbedürfnisse ernst genommen?
Oder versucht man bewusst, Einflussbereiche soweit wie es geht zu verschieben, um zu sehen, ob Russland vielleicht doch Schwäche zeigt und einen Rückzieher macht?
Eine Zusammenstellung der Beziehung Ukraine-NATO-EU von der Landeszentrale für politische Bildung BW:
https://www.lpb-bw.de/ukraine-eu-nato
Dass es Russland nicht nur um die militärische Präsenz allein geht, sondern das damit einhergehende Näherrücken der Regime-Change-Bestrebungen, ist auch klar.
Die wirtschaftliche und militärische Anbindung der Ukraine an die EU und NATO bleibt der zentrale Punkt, den Russland (insbesondere seine Führung) als Bedrohung sieht, und auch viele westliche Strategen würden dies sicher als Schwächung Russlands sehen.
Neben der NATO stand ja noch die wirtschaftliche Ausrichtung zu Russland oder zur EU 2013/2014 zur „Debatte“, wenn man das so nennen kann, und Janukowytsch wurde dann abgesetzt auf eine Weise, wie es die ukrainische Verfassung eigentlich nicht vorsah, wie Jakob Augstein es ausdrückte:
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/sendungen/353/2202/220228_radioeins_und_freitag_salon_16262.html
Ob sich Russland für die russisch-stämmige und russisch-sprachige Bevölkerung in der Donbas-Region und auf der Krim verantwortlich fühlen darf, kann man auch diskutieren.
Das Tragische ist, dass die Auseinandersetzung zwischen den USA und Russland, wo auch die EU mitspielen will, auf dem Rücken der ukranischen Bevölkerung ausgetragen wird.
Was hat man wirklich versucht, um einen Kompromiss zu finden? Wann war der Punkt erreicht, ab dem es keine friedliche Lösung mehr geben konnte? (Mal abgesehen von dem Konflikt im Osten der Ukraine, der eine andere Aufmerksamkeit bekam als der Krieg jetzt. Und dann erst die vielen Kriege, die weit weg stattfanden.)
Deutschland und Frankreich waren lange gegen einen NATO-Beitritt der Ukraine, so wurde berichtet. Die USA haben wohl weiter die Ukraine in der Bestrebung, der NATO beizutreten, unterstützt oder ermutigt, 2019 wurde eine „strategische Orientierung der Ukraine zum vollständigen Beitritt zur EU und der NATO“ in der Verfassung verankert.
Es wird ja gerne bemerkt, dass jedes Land seine Bündnisse selbst wählen können muss. Wahrscheinlich ist die Welt aber komplizierter.
Wollte man es also darauf ankommen lassen? Gerade unter Politikern gibt es genug Zyniker, und der eine oder andere wird vielleicht sogar denken, dass die Eskalation der Weg ist, Russland auf lange Sicht in die Knie zu zwingen, um dann endlich Demokratie nach eigenem Geschmack einführen zu können. Über die Existenzberechtigung der NATO wird jedenfalls nicht mehr diskutiert, im Gegenteil, deutlich mehr Geld in die Rüstung.
Kaum jemand scheint derzeit ja die Problematik von noch mehr Waffen in der Ukraine zu sehen. Die Szenen auf dem Bahnhof in Kiew, wie junge Männer aus den Zügen gerissen werden, um sie in den Kampf zu schicken, werden am Rande erwähnt, Bilder davon gab es im Fernsehen kaum. Viel häufiger sind Heldengeschichten und das Werben für den Widerstand, um die Moral zu erhöhen. Wird das die Opferzahlen auf ukrainischer Seite nicht auch immer weiter hochtreiben? Am Ende müssten vielleicht die Angehörigen der Opfer gefragt werden, ob eine weitere Eskalation es wert war. Ukrainische Regierung wie auch Botschafter wünschen sich ja offensichtlich den Kriegseintritt der NATO…
Die Rolle der Medienberichterstattung und der sozialen Medien ist wohl ein Thema für sich.
Danke. Mein Kommentar ist kurz, da alles andere nicht mehr erwünscht ist.
Dass „die NATO hat sich ausgeweitet“ nahelegt, dass die Initiative von der NATO ausging und die östlichen Länder „überzeugt“ werden mussten. Tatsächlich ging die Initiative ja von den Beitrittsländern aus und sie wurden mit offenen Armen empfangen. Und derzeit sieht man ja ganz gut warum sie es wollten und warum es in Finnland und Schweden wieder ernsthafte Diskussionen gibt ob sie nicht doch besser in die Nato sollten.
Dürfte sich auf die NATO-Russlandakte beziehen. Darin wurde unter anderem die Stärke der NATO-Truppen (meint beispielsweise nichtpolnische Truppen in Polen, etc.) in den neuen Mitgliedsstaaten begrenzt. Und der Verzicht auf die Stationierung von Atomwaffen in den neuen Mitgliedsländern. Man liest übrigens, dass die NATO sich sklavisch dran gehalten hat um die Russen nicht zu verärgern. Tjo…
Aber wo wir dabei sind, schauen wir uns die doch mal genauer an: https://www.nato.int/cps/en/natohq/official_texts_25468.htm?selectedLocale=de
Ach was.
Da haben die Russen in den letzten 15 Jahren mehrfach gegen verstoßen.
Die von Dir angesprochene Raketenabwehr in Polen scheint tatsächlich der Wendepunkt zu sein. Erst seitdem hört man ständig davon, dass die NATO-Osterweiterung gegen ein Versprechen verstoßen würde.
„gegen ein Versprechen verstoßen würde“,
so kann man das natürlich darstellen und blendet dabei die Entwicklung seit 1990 aus russischer Sicht aus. Klingt auch irgendwie seltsam, „gegen ein Verprechen verstoßen“, ein Versprechen ist ja kein Vertrag oder Gesetz, gegen den/das man verstößt, aber die eine Seite kann halt das Vertrauen verlieren oder den Eindruck gewinnen, die andere Seite will doch keine gleichberechtigte Annäherung.
Solche Spitzfindigkeiten erinneren mich wie gesagt eher an Juristen, die nach Argumenten für die eigene Sichtweise suchen und keinen Kompromiss eingehen wollen. Vertraglich wollten die Amerikaner solche Dinge eben auch nicht festhalten.
Man kann natürlich auf seinen Standpunkt beharren und sich Punkte aus Dokumente raussuchen, die dem nicht widersprechen, nur hat die russische Seite mehrfach beklagt, dass ihnen die Richtung, in die es sich entwickelt, nicht gefällt. Man muss die Sichtweise nicht teilen, aber wenn man nur für die eigene Seite Gegenargumente sucht, wird man zu keiner Lösung kommen, mit der beide Seiten zufrieden sein werden. Vielleicht gibt es die auch nicht (die russische Seite hat sicher auch oft überzogen, bis keiner mehr weiß, wie das anfangen hat), aber meiner Meinung nach lief es eher auf eine Konfrontation hinaus, und gerade die USA haben schnell für sich entschieden, dass die NATO auch nach 1990 für sie wichtig ist in Europa (aus anderen Gründen als für z.B. die baltischen Staaten).
Im Grunde ist das die gleiche Art Wortklauberei wie schon die Interpretation, NATO-Osterweiterung wäre erst, wenn permanente NATO-Truppen dort stationiert wären, die es nach NATO-Russland-Akte in den neuen Mitgliedsstaaten nicht geben sollte. Und nach und nach erhöht man die nicht-permanente Präsenz und ist Stolz auf die Logistik, die das erfordert.
Wann würde man denn sonst von „NATO hat sich erweitert“ sprechen, wenn nicht dann, wenn Mitglieder beitreten? Müsste nach dieser Auslegung die NATO erst andere Staaten überfallen und dann eingliedern? Ich glaube, diese Art „Erweiterung“ ist in der NATO nicht vorgesehen. Trotzdem kann sich dieses Bündnis ausdehnen. Vor Gericht würde man das aber wahrscheilnlich anders nennen. Dass Staaten selbst den Wunsch haben können beizutreten, streitet doch keiner ab. Nur Rechthaberei kann dann eben zur Konfrontation führen, wenn Russland in der Nachbarschaft ein Problem damit hat und das Gefühl, dass man darauf nicht eingeht. Dass die USA ein großes Gewicht in der Meinungsfindung der NATO haben, kann man kaum bestreiten, selbst wenn man das auf der NATO-Webseite so nicht finden sollte.
Der Hinweis, der hier kam, auf die Podcast-Folge
„FE017 Außen- und Sicherheitspolitik“
bietet vielleicht eine etwas ausgewogenere Sicht auf die verschiedenen Ebenen, auf denen das hier abläuft.
Also ich muss sagen diese Podcastfolge war mal eher Stammstischgerede.
In den Shownotes sind (fast) keine Quellenangaben drin, also kann es wohl auch nicht mehr sein. Das ist Grundsätzlich auch nicht schlimm; im Moment weiß ja niemand so recht was wo läuft und die Desinformationspropagandamaschine (schönes Wort 🙂 ) läfut auf Hochtouren. Ich hätte mir nur einen Disclaimer am Anfang gewünscht das ihr hier NICHT wisst wovon ihr redet, sondern einfach mal zusammentragt was ihr in den letzten Tagen so wargenommen habt. Für mich war UKW bisher ein Format in dem Leute zu Wort kommen die sich mit der Materie entweder auskennen oder gezeigt haben das sie dazu was sinvolles beitragen können.
Hier leider nicht der Fall, obwohl ich mich davor sehr auf die Folge gefreut hab. In der Erwartung das sie Qualitativ genau so hochwertig sind wie Tim’s sonstige Podcasts. Ich hoffe auf Besserung.
Ich muss hier leider zustimmen. Hier übernehmt Ihr Euch. Kriege und andere Konflikte sind nicht so einfach wie Corona, wo man sich durch Papers durchsuchten kann und dann logische Ketten aufbaut. Hier ist sehr viel von Macht, Politik und gegenläufigen Interessen abhängig. Jede frei geäußerte Forderung hat aufgrund von Verträgen und Völkerrecht Implikationen.
zB Der „private“ Flieger aus dem NATO Mitgliedsstaat ist nach Genfer Konvention kein Kombattant und hat somit auch kein Recht auf Kriegsgefangenschaft. https://de.wikipedia.org/wiki/Kombattant
Ich habe das in meiner Ausbildung als Offizier in der Bundeswehr mal alles gelernt, da gehen Monate ins Land bis man das alles auf dem Schirm hat und wie das alles miteinander zusammenhängt. Das hat auch explizite Folgen für das Handeln vor Ort.
Auf Twitter kann man zB auch Forderungen lesen, die de-facto den Kriegseintritt der NATO als Folge hätte, inklusive der möglichen Folge eines Bündnisfalls.
Ich versteh hier nicht ganz wieso bemängelt wird dass man da einen Disclaimer bringen sollte wer hier spricht. Das wurde doch ausführlich in der Folge dargelegt dass man hier nur zwei Dudes zuhört die halt etwas dazu zum besten geben. Die Ersten 20 Minuten ging es genau darum. Dann wurde halt etwas gerdet. Finde es immer lustig wie die Leute die solche Kritik abgeben sich dann aber selbst für Spezialexperten halten. Dann macht doch selber einen Podcast und macht es besser. Hindert euch keiner. Aber so Ausssagen wie:
[…]
Auf Twitter kann man zB auch Forderungen lesen, die de-facto den Kriegseintritt der NATO als Folge hätte, inklusive der möglichen Folge eines Bündnisfalls.
[…]
Disqualifizieren doch auch wieder vollständig. Auf Twitter hat einener ein Szenario beschrieben was ganz sicher Die NATO in den Krieg eintreten ließe. Der hat ja keine Ahnung. So ist halt die welt leute erzählen nen haufen kram und wie es läuft weiß eigentlich jeder nur unterschiedlich schlecht. Als ob auf hohen politischen ebenen schon jeder genau wüsste das A B verursacht. Wenn es so einfach wäre… Wir reden drüber spekulieren und wenn wir mal recht haben könne wir sagen „Siehste hab ichs doch jesacht.“ Mehr bewirken wir auf den ebenen doch eh in den Meisten Fällen nicht. Hilft einem aber so sache einzuordnen wenn man leute darüber reden hört. Wenn sich deren Wissen und weltbild vom eigenen unterscheidet umso besser.
Man erwartet von Tim und seinem Podcast, dass man an die Geschehnisse differenziert, unvorgenommen, tief recherchiert und belegbar an die Sache rangeht, und nicht den Mainstream einfach wiedergibt.
Gute Sendung! Hat mir persönlich sehr geholfen um überhaupt mal einen Überblick zu bekommen.
Wo ich allerdings recht vehement widersprechen möchte ist die Sache mit der in der Sendung angesprochen Wärmepumpen. Die sind nämlich keineswegs ein Allheilmittel im Ausstieg aus fossilen Energien, da die nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen überhaupt sinnvoll sind. Ein „normales“ mittelmäßig gedämmtes Haus ohne Fußboden Heizung kann man nicht so ohne weiteres „einfach so“ durch den Einbau einer Wärmepumpe umstellen. Bitte solche pauschalen Aussagen wie „es ist alles schon da, wir müssen es nur machen“ nicht verbreiten. Könnte am Ende für Frust sorgen, wenn dann festgestellt wird, dass man bei Minusgraden zig tausend kWh Strom im wahrsten Sinne des Wortes „verheizt“. Ich bin selbst kein Energieberater, aber aktuell selbst auf der Suche nach Möglichkeiten unser Altbau-Haus klimafreundlicher zu sanieren.
Ja, das sind so die gängigen Vorurteile gegenüber Wärmepumpen, die aber vermutlich längst von der technischen Realität überholt sind. Siehe z.B. hier einen längere Blog-Serie von Fraunhofer, in der sie relativ klar darlegen, dass die benötigten Vorlauftemperaturen sehr wohl erzielt werden können.
https://blog.innovation4e.de/2021/02/10/waermepumpen-im-bestand-eine-serie-in-12-folgen/
https://blog.innovation4e.de/2021/02/17/waermepumpen-im-bestand-folge-2-koennen-sie-ueberhaupt-ausreichend-hohe-heizkreistemperaturen-liefern/
https://blog.innovation4e.de/2021/02/24/muss-ein-haus-saniert-werden-damit-eine-waermepumpe-installieren-kann/
Ich bin kein Experte in diesen Dingen, aber zu behaupten, das wäre irgendwie klar halte ich auch nicht für angemessen. Erinnert mich auch so ein wenig an die Reichweiten-Diskussion bei Autos.
Saniere gerade einen Altbau. Vorderer Teil 130 Jahre altes Fachwerk, hinterer Teil ein Anbau aus den 1950ern. Keinerlei Dämmung bisher vorhanden. Heizungsbauer beauftragt den Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe zu prüfen (Erdwärme geht nicht, da kaum Grundstück rundrum). Er hat das genau durchgerechnet anhand des Heizbedarfes und den Parametern des Hauses. Wärmepumpe schafft das nicht alleine an kalten Wintertagen, da müsste dann per Heizstab das Wasser erhitzt werden, also 1:1 Strom zu Wärmeenergie. Er hat uns eindringlich geraten lieber eine Gas-Hybridheizung zu nehmen. Da springt die Gastherme nur an, wenn die Wärmepumpe es alleine nicht mehr schafft. Werden wir jetzt wohl machen, auch wenn das angesichts der aktuellen Entwicklung echt mit Bauchschmerzen ist. Aber Fassadendämmung am Anbau und richtige Innendämmung im Fachwerkteil ist einfach gerade im Budget nicht auch noch drin.
„Was qualifiziert uns?“
Gab es da nicht vor kurzem ein LNP dazu? 😉
„Spezialisierung auf Spezialexperte“
Bei mir entstand der Eindruck, dass ihr (insbesondere Pavel) die Selbstdarstellung des ukrainischen Präsidenten einfach so übernommen habt, das war etwas irritierend. Keine Frage, die neuen Medien nutzen er und seine „Gang“ (wie sie sich in dem Selfie-Video darstellen) gut, wahrscheinlich kommt das bei der jungen Bevölkerung in seinem Land gut an. Nun gibt es aber zu dem Krieg auch einen Informationskrieg, sollte wohl jedem klar sein. Besteht die Gefahr, dass hier Akteure verklärt werden, weil man sie unterstützen will.
Hi Ihr 2,
danke vielmals für die Einschätzungen – vieles hat mich tatsächlich überrascht und glztg. auch beruhigt. Aber bei 3:16 fängt Pavel dann mit so n Büschchen Nuklearkrieg an. Ok,…
Machmers so: wenn die Welt echt nicht nden nächsten Wochen untergeht, macht Ihr die Moderation!
lG aus München,
Markus
Zu dem Thema:
„Weltkrieg kann es nicht geben, dafür ist die Welt zu sehr vernetzt.“
möchte ich euch leider einen Zahn ziehen.
Das sagte man auch vor dem ersten Weltkrieg. So konnten sich zuvor Zucker, Tabak und Kakao nur Adlige und andere Reiche leisten. Die Globalisierung brachte dort die Preise runter. Niemand dachte, dass bei dieser vernetzten Welt ein globaler Krieg möglich wäre. Der Rest ist Geschichte und Realität geworden …
Moin.
Ich finde, ihr macht da einen guten Aufschlag. In diesem Bereich habe ich ein wenig Vorsprung, denn ich verfolge seit 2003 die Entwicklung der Ukraine. Und ich kann sagen: was Ihr da an Infos gebracht habt beinhaltete keinen Unfug.
Mir fehlt hingegen Verständnis für militärische Zusammenhänge, da wäre für mich noch einiges an Erkenntnisgewinn zu holen.
Vielleicht noch ein Hinweis der nicht so offensichtlich durch die Medien geht: auch aus Russland schwappt schon jetzt eine Flüchtlingswelle heraus. Aus Finnland wurde schon gemeldet, aber auch aus Zentralasien. Dorthin gehen viele Gastarbeiter zurück, die viele Jahre in Russland ihr Glück versucht haben und nun die zu erwartende wirtschaftliche Isolation fürchten. Aber auch gut ausgebildete mobile Menschen sind ebenfalls schon unterwegs und werden zum Teil mit offenen Armen empfangen. In vielen Ländern Zentralasiens mangelt es weiterhin an einer gut ausgebildeten Mittelschicht, insofern kann dort bei allem Übel der Situation auch ein positiver Nebeneffekt entstehen.
Bin gespannt auf weitere Ausgaben, ich fürchte der Ukrainekrieg wird in eine längere Krise münden, selbst wenn das militärisch nicht lange dauern sollte.