Enno Lenze 1:03:37
Ich bin da auf durchgefahren, ich kann das auch sagen.Ja und wir waren auch an dem Bahnhof, das war mir auch nicht klar,also es sind halt zig Gütergleise, also einfach so ein Zug lang glaube ich dasGleis und dann ganz viele nebeneinander, dass man halt so Waggons sortierenkann und Züge irgendwie zwischenparken kann und sowas.Überraschend groß für die Größe der Stadt. Aber auch alles merkt man so,mir scheint so seit Sowjetzeit nur noch gewartet immer, aber es ist halt nichteine moderne Anlage oder so, sondern man sieht halt, das Zeug ist echt alt alles.Also und so am Leben gehalten, aber nicht auf den Stand der Technik gebracht oder so.Und da ist noch weniger los als in Krammerthorst.Also es ist so, man kommt so in eine Gegend und sagt, oh, hier ist nicht viellos. Und dann merkt man, nee, da ist noch weniger und da ist noch weniger.Also es gibt immer so Abstufungen.Und in Puckhoffs haben wir dann auch gesehen, auch die sozusagen die Lebensumstände.Also wir waren ja mit ein paar Leuten in einer Wohnung mit, da muss man schonsagen, in einer Wohnung mit Tür.Da habe ich gelernt, da gibt es Unterschiede. In Puckhoffs gab es dann auchdie Wohnung ohne Tür, weil die schon rausgeflogen war.Und keine Scheiben mehr, sondern so Holzbretter davor,oder auch so Sachen wie, dass die Duschen so oft nicht gingen,dass die quasi aus Holzlatten und Planen wie so Duschen im Freien gebaut habenmit einem riesen Kanister quasi drauf,also mit so, ich weiß nicht, ich schätze mal 100 Liter oder sowas,so einem schwarzen Kanister drauf und dann wird der in der Sonne auch noch einbisschen warm, dann hat man so lauwarmes Wasser,aber es sieht dann echt aus wie in so einem zusammengezimmerten Flüchtlingscampoder sowas schon, aber da merkt man, da geht es dann immer so noch eine Stuferunter, was Infrastruktur angeht.Da gibt es dann auch keine Restaurants mehr. Aber es gab so,ja, so was man hier halt als Kiosk oder Späti bezeichnen würde, sowas in der Art.Es gab so kleine Shops, wo man halt aber alles Grundlegende trotzdem bekommtund halt auch natürlich immer, man zahlt nur mit Karte.So, das finde ich auch so geil. Das ist die letzte Ecke, wo du noch irgendwieeine Cola kriegst, aber ja, Apple Pay geht, das ist kein Ding.Und da waren wir bei der Feuerwehr, die halt dauernd da irgendwas löschen muss,wenn irgendwo eine Rakete runterkam oder irgendwas.Und das war ganz spannend, weil ich habe mit dem Leiter der Wache oder wie sichdas genau nennt gesprochen,der war ganz schön jung, der war so Anfang 20 und der sagte,er war in der Ausbildung zum Feuerwehrmann, als die Invasion losging in so einerKlasse halt oder in so einer Gruppe.Hat dann auch gesagt, okay, dann jetzt sofort los, wir müssen irgendwie helfen.Und die Ausbilder haben gesagt, nee, nee, nee, ihr geht überhaupt nirgends hin.Weil die haben gesagt, wenn der Krieg jetzt losgeht, meinst du, der ist morgen vorbei?Nee, also müsst ihr gut ausgebildet sein und gut qualifiziert sein und dann geht ihr hin.Weil es bringt uns nichts, wenn jetzt alle irgendwie wie die aufgescheuchten Hühner rumrennen.Und dann hieß es bei einigen von denen, wie bei ihm, ihr macht auch nicht nur Feuerwehrmann,sondern ihr macht noch so ein paar Zusatzqualifikationen und halt auch sowaswie Wache leiten und so wie so ein ganz grundlegender Kurs, explodierende Sachenund nochmal so extra Gefahrstoffe, also so wirklich was ist,wenn der Panzer brennt, also wo brennt er gefährlich und so.Und dadurch hat er bis Mitte 2023 seine Ausbildung noch gemacht.Und er saß jeden Tag, dann hat er gesagt, Leute, ich will raus hier.Hat gesagt, ja, aber rückblickend war das schon genau richtig,wie die es gemacht haben.Weil er halt wirklich gut ausgebildet, dann in die Praxis kam und dann in anderenWachen wie so den praktischen Teil gelernt hat.Und sagt so, jetzt fühlt er sich aber wirklich fit, selbst für diesen Job inPokrovsk. weil er halt, wenn was passiert, dann weiß er, was er zu tun hat undrennt halt nicht rum und sagt, ah, lass mal gucken, wie wir löschen,sondern sagt, ah, der Gefahrstoff, das Mittel, so geht das.Fand ich auch ganz spannend und ich hatte dann auch gefragt,weil mir schien, er war einer der Jüngsten in der Wache, also viele so erfahreneFeuerwehrleute und habe gefragt, ist das irgendwie eine Schwierigkeit?Und da sagt er auch, irgendwie in der Ukraine oft gar nicht,weil das da häufiger so ist, dass junge Leute auch Firmen gründen und ältereEntwickler einstellen oder irgendwas in der Art, also sagt,das ist da nicht so kompliziert mit, ich bin aber älter und ich bin jünger oderso, sondern es muss halt laufen und die hatten auch,also als wir dann in der Wache waren, die haben gesagt, wir können Fotos machen,filmen und so, nur nicht die Wache von außen und nie so filmen,dass man rausgucken kann, also dass die nicht lokalisiert werden kann,weil es halt offensichtlich nicht mehr im Standort war wie früher, sondern woanders.Und wir hatten uns auch erst gewundert, weil der Feuerwehrwagen nicht,also der große Wagen von denen nicht einfach rausfahren konnte,sondern wie so ein, wenn in drei Zügen machen mussten, dachten wir,wie bescheuert ist denn das?Er sagt, achso, okay, weil die in irgendeiner anderen Liegenschaft sozusagensind und dann mussten sie halt mit dem klarkommen, was es gibt.Und einer stand die ganze Zeit draußen, erst dachte ich, der raucht da oderso und das war aber ein Spotter,der die ganze Zeit mit Weste, Helm und so einem geschützten Kragen rumstandund ohne Fernglas oder so, sondern einfach nur in der Gegend rumgeguckt hat.Die haben auch gesagt, das sieht immer so blöd aus, ist aber halt auch einesehr schwierige Aufgabe, weil du musst so ein Gespür für haben,höre ich jetzt diese kleinen FPV-Drohnen, den Propeller oder nicht.Sag klar, wenn die Dinger nah sind, hörst du es. Aber es geht ja darum,möglichst früh zu sagen, ich glaube, da kommt was.Oder auch so Sachen wie Rakete oder Artillerie. Oder auch, es hat dann einmaldirekt, als wir da waren, richtig heftig geknallt und es hat gar keiner sichda auch nur einen Millimeter bewegt. Das hat die überhaupt nicht interessiert.Und dann dachte ich, irgendeine Reaktion muss doch kommen. Und sie sagt,das war doch outgoing. Also es sind doch unsere, die schießen.Ich sagte, okay, ich höre den Unterschied nicht, aber es war denen so völlig klar.
Ich bin seit vielen Jahren treuer Hörer. Aber irgendwie habe ich ein innerliches Problem mit der Leichtigkeit, die hier an den Tag gelegt wird. Krieg ist für mich kein Nerd Thema . Mir sind da eindeutig ein paar Metaebenen zu wenig.
Das Problem von „Es Leuten vermitteln, die es sich nicht vorstellen können“ hatte ich neulich bei meiner Mutter (72) die mich gefragt hat ob es so schlimm wäre „eine andere Lösung“ zu finden um den Krieg zu beenden.
Wir haben dann zusammen 20 Days in Mariupol geschaut. Danach kam sie mit Geld an und meinte sie würde das gern spenden. Hat anscheinend gewirkt.
Leider funktioniert weder das Abspielen noch der Download (irgendein Zertifikatsfehler). Dass „metaebene.me/updates“ auch laufend ausfällt, sollte auch mal repariert werden. Überhaupt könnte das ganze Plugin mal ordentlich gemacht werden, damit man nicht jedesmal Scripting und Cookies aktivieren muss, um überhaupt zu sehen, dass es hier ein Audioangebot gibt. Es ist völlig unverständlich, warum man hier seine User ohne Not der potentiellen Gefahren aussetzt, die solche unnötigen Anforderungen mit sich bringen. Leider scheint inzwischen großflächig der Wille vorlorengegangen zu sein, Webseiten zu bauen, die gescheit funktionieren oder zumindest anzeigen, warum sie vielleicht nicht funktionieren.
Im letzten Segment zu den US-Wahlen waren die Begrifflichtkeiten etwas unpräsize. Als Kongress wird die Gesamtheit der Legislative bezeichtnet, also Unterhaus (in den USA Repräsentantenhaus genannt) + Oberhaus (Senat).
Und die Idee, dass der Westen den Krieg planvoll in den Länge ziehen möchte, darf man wohl als ziemlich abstruse Verschwörungstheorie verstehen. Ddas was damit vermeintlicht erreicht werden soll steht in wirklich keinem Verhältnis zu den Nachteilen/Kosten/Belastungen, die dieser Krieg für die westlichen Staaten bedeuten.
Interessant ist, dass der Vorwurf der hiesigen Wohlstandsverwahlosung genauso auch von der anderen Seite kommt. Also im Sinne eines unkritischen Verhältnisses zu Waffenlieferungen, weil den Leuten nicht mehr klar sei was Waffen anrichten wenn sie free the leopards rufen. Wie man es auch dreht, uns geht es hier natürlich viel besser als der Ukraine, von den Oligarchen mal abgesehen. Übrigens waren Problrme der Wasserversorgung möglicherweise schon lange vor dem Krieg durchaus Alltag in der Ukraine. Als ich 2007 in Cherson war, gab es in der Platte wo ich war nur zu bestimmten Uhrzeiten fließendes Wasser. Wenn ich es richtig erinnere war das Problem damals allgemeiner Wassermangel und mit den Sperrzeiten sollte der Wasserbrauch insg. gesenkt werden.
Genau mein Humor: (zurecht) über unkritisch übernommene Falschbehauptungen sprechen, aber unbelegt falsch behaupten das BSW sei aus „russischen Quellen ernährt“. (bei 34:50 min)
Gerne bei den Fakten bleiben bitte, Habeck musste schon Unterlassung zeichnen:
https://www.jungewelt.de/artikel/484850.habeck-unterl%C3%A4sst-vorwurf-gegen-bsw.html