
Ein subjektiver Reisebericht aus den Vereinigten Staaten von Amerika
Zugegeben, nichts nervt derzeit mehr als das Thema USA. Grönemeyers "Amerika, du hast viel für uns getan. Amerika, oh tu uns das nicht an" erscheint derzeit passender denn je. Und nichts scheint derzeit unattraktiver und unangemessener als eine Reise dorthin. Pavel hat es trotzdem getan, damit wir es nicht tun müssen und berichtet in dieser Sendung von seinen subjektiven Eindrücken, die er bei seiner Fahrt durch zahlreiche Bundesstaaten gesammelt hat.

Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.
Transkript
Shownotes
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de.wikipedia.org Death-Valley-Nationalpark – Wikipedia
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en.wikipedia.org High-altitude cooking - Wikipedia
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de.wikipedia.org Roswell (New Mexico) – Wikipedia
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de.wikipedia.org Mount Rushmore National Memorial – Wikipedia
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de.wikipedia.org Devils Tower National Monument – Wikipedia
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de.wikipedia.org Yellowstone-Nationalpark – Wikipedia
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de.wikipedia.org Mammutbäume – Wikipedia
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de.wikipedia.org Grand Canyon – Wikipedia
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de.wikipedia.org Portland (Oregon) – Wikipedia
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de.wikipedia.org Mount Rainier – Wikipedia
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de.wikipedia.org Mount St. Helens – Wikipedia
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de.wikipedia.org Lewis and Clark National Historic Trail – Wikipedia
Schöne Sendung!
Was in den USA auch gemacht wurde: Autohersteller haben den lokalen Busverkehr aufgekauft und zugemacht.
Es wurde ein bestimmter Brückentyp entwickelt, wo nur PKW aber keine Busse durch passen. Die stehen gerne mal vor schönen Zielen, wie zum Beispiel Stränden. Ziel war es, den ÖPNV und die Armen (also Schwarze) von diesen Ausflugszielen fern zu halten.
Meine Wahrnehmung und Schlussfolgerung ist in vielen Punkten anders. Zu Letzt war ich 2024 im Mai 5 Wochen im Südwesten in Begleitung eines 5-jährigen Kindes.
Wenn man als Familie im Urlaub ist, also mit einem jüngeren Kind, dann ergibt sich allein aus dem lokalen Klima – und ich spreche jetzt von Kalifornien, Nevada und Utah im Mai – dass längere Wege kaum und schon gar nicht regelmäßig im Alltag zu Fuß zurückgelegt werden können. Auch ein Fahrrad wäre kaum machbar, zumal nicht mit Fahrradhelm. Dort, wo es nicht zu sonnig ist, ist es zu windig, zu neblig, zu regnerisch – oder schlichtweg vereist und verschneit. Und ja. Im Mai steht die Sonne zwar schon sehr hoch am Himmel, aber die Temperaturen haben noch lange nicht das Maximum erreicht.
Meine Wahrnehmung und Schlussfolgerung ist in vielen Punkten anders. Zu Letzt war ich 2024 im Mai 5 Wochen im Südwesten in Begleitung eines 5-jährigen Kindes.
Wenn man als Familie im Urlaub ist, also mit einem jüngeren Kind, dann ergibt sich allein aus dem lokalen Klima – und ich spreche jetzt von Kalifornien, Nevada und Utah im Mai – dass längere Wege kaum und schon gar nicht regelmäßig im Alltag zu Fuß zurückgelegt werden können. Auch ein Fahrrad wäre kaum machbar, zumal nicht mit Fahrradhelm. Dort, wo es nicht zu sonnig ist, ist es zu windig, zu neblig, zu regnerisch – oder schlichtweg vereist und verschneit. Und ja. Im Mai steht die Sonne zwar schon sehr hoch am Himmel, aber die Temperaturen haben noch lange nicht das Maximum erreicht.
Bei einem Familienurlaub, der als Rundreise angelegt ist, nutze ich den PKW als Basisfahrzeug. Vor Ort können trotzdem Rundwege, auch über Kilometer, zu Fuß zurückgelegt werden. Allerdings ist die so umschwelgte Mediterane Stadt dafür keine Lösung. Ein kleiner historischer Kern, wo nur die Elite an Einwohnern und Urlaubern wohnt, wird doch stets von einem modernen Betonkonstrukt mit Wohn- und Touristikeinheiten und der ganzen Logistikinfrastruktur für unser modernes Leben umworfen.
Das kann man hacken, indem man in ein abgelegens Dorf abweicht. Das klappt in Kroatien sehr gut. Führt natürlich dazu, dass sich dieses „Dorf“ mittlerweile von Gibraltar bis Konstantinopel erstreckt, wenn ich jetzt mal nur einen Abschnitt hervorhebe, den ich persönlich zum Teil kenne Allerdings muss man dann mit dem Auto fahren, wenn mehr will, als Dorfrestaurant, Dorfsupermarkt und Dorfstrand einem gerade bieten.
Ich finde das Verkehrskonzept in den USA sehr gut. Auch heute werden die Autobahnen noch ausgebaut. Es gibt kein Ende bei 4, 6 oder 8 Fahrstreifen pro Richtung. Zugleich ist klar, dass Straßen keinen Verkehr erzeugen, wo kein Bedarf ist. Es gibt viele mehrspurige Highways, wo kein Verkehr ist. Die behalten dann ihren Grundausbauzustand über die Jahrzehnte bei.
An den Geschäftssttraßen kann man sehr wohl von Geschäft zu Geschäft laufen. Wenn man will, auch die halbe Meile zur Hauptstraße zu Fuß zurücklegen. Die Frage ist natürlich, will ich das bei 30 Grad in der Sonne wirklich tun? Ich mache das in Deutschland auch nicht. Egal, wie das Wetter ist.
Der ÖPNV ist in den Metropolen (Bay Area, LA, SLC, etc) lokal sehr gut ausgebaut, die Frage ist halt die gleiche wie in Berlin. Wenn ich morgens das Kind in die Schule bringe, dann ins Büro muss, dann zwischendurch einen Termin habe, dann wieder Büro, dann Einkaufen, dann Kind aus dem Hort und etwas mit dem Kind unternehmen außer Haus – habe ich dann die Zeit dafür den ÖPNV, konkret die BVG zu benutzen? Gott, wenn du nicht zu den paar 100.000 Familien gehörst, die in Berlin Mitte wohnen können für 20€ pro Quadratmeter, weil du schon gerbt hast oder in einem Startup mit werthaltigen Optionen entgolten wurdest, dann kostet dich der ÖPNV mindestens 1 Stunde mehr, wenn er nach Fahrplan fährt, was er nicht tut.
Also so groß sind die Unterschiede zwischen Deutschland und Kalifornien jetzt nicht.
Die Spielplätze. Ich war auf duzenden amerikanischen Spielplätzen. Sie sind ein Augenschmaus. Regeln werden eingehalten – und zwar grotesk hart. Die Polizei weiss bereits, was vor Ort los ist und kommt regelmäßig vorbei, um Menschen ohne eigenes Kind aus dem Spielplatzbereich in den offenen Park zu verweisen. Das erscheint drakonisch, zumal die problematischen Drogenkonsumenten von vorne herein im öffentlichen Parkbereich ihre eingeübten Örtlichkeiten haben, meist in der Nähe eines Schnellrestaurants. Es sorgt aber dafür, das keine Glassplitter und kein Drogenbesteck im Spielplatzbereich herumliegt. Das ist einerseits nicht inklusiv, andererseits kann man mit seinen Kindern aber auch in den Bereich der Konsumenten der lebensverändernden Mittel gehen. Immerhin ist es dort, anderes als in Deutschland, sicher. Ohne Kenntnis der lokalen Gegebenheiten war ich in Kalifornien mehrmals zu Fuß und mit dem Auto in diesen Gegenden unterwegs, wo 100te, 1000de und 10.000de der Konsumenten ihr Leben verbringen, Körper an Körper. Es gab nie einen Zwischenfall, kein Streit, kein böses Wort, keine Festnahmen durch die Polizei. In Berlin Pankow an der Sternwarte machen 3 Deutsche mehr Radau, als 3000 Kalifornier in SF oder LA. Ich rede jetzt von den Konsumenten dieser verschiedenen Mittel, die ich keinem Sammelbegriff zuordnen kann.
Amerikaner sind fett. Ich war, wie meine Partnerin, mit einem BMI knapp über 30 in die USA eingereist. In Deutschland ist das schon ordentlich, in USA guter Schnitt. Ich bin jetzt wieder drunter. Ab 30 gilt man bereits als krank, selbst wenn noch keinerlei Symptome jenseits der Fettleibigkeit vorliegen. Die Fettleibigkeit in Kalifornien ist klar korreliert mit der Einkommensverteliung, je schäbiger die Gegend, je fetter die Leute. Die ganz Fetten bekommst du allerdings nie zu sehen, jenseits von, ja du glaubst es nicht, Disneyland, denn die ganz Fetten nutzen die Lieferung von nicht nur Essen, sondern auch von Einkäufen, direkt ins Auto.
Im FastFood-DriveIn sind viele Einkäufer Familienmütter, im Supermarkt-DriveIn ist die Hälfte der Leute bei einem BMI von jenseits 50. Es ist der Wahnsinn, wenn Walmart-BMI-45 mit zwei Plastiktaschen angewackelt kommt, dann geht die Tür im Supersize SUV auf und da sitzt dann so eine Kugel drin, wie aus einem Allienfilm, die alles verschlingt, du denkst, die rollst jetzt aus dem SUV auf die WALmart-Angestellte, aber die Kugel ist schon zu groß und muß erst den SUV von innen verspeisen, bevor sie allesverschlingend durch die Stadt rollen kann.
Gut. Viele machen dann einfach die Hintertür vom SUV auf. Dann muss man sich das Essen nicht versuchsweise über den Bauch hieven. Blöd halt, wenn man so einen Pickup ohne dritte Tür hat. Nicht jeder Angestellte schleppt sich dann mit den Taschen zur Beifahrertür.
Aber auch in de reichen Gegenden findet man keinen BMI-Schnitt von nahe oder gar unter 30. Dort sind dann plötzlich alle Mütter und Omas nur noch Nannies. Es gibt eigentlich keine Mischung und keinen Übergang.
Mein Limit ist überschritten, das nächste Mal werde ich meine KI schreiben lassen.
Ich würde Pavel auch zuhören, wenn er das Telefonbuch vorliest. Richtig tolle Folge!
Vielen Dank für die interessante Sendung. Das gibt einen schönen Einblick in das „normale Leben“.
Das Team Pavel/Tim ist super! Gerne mehr.