Tim Pritlove 0:05:02
Gut, aber das sind Fehlfunktionen. Aber es gibt jetzt gerade in letzter Zeitdokumentierte Fälle, wo also dieser eine Wohnblock, ich habe es leider in derStadt vergessen, das war glaube ich irgendwo in Nibro.Da sind irgendwie 30 Raketen in denselben Wohnblock eingeschlagen.Da kannst du mir nicht erzählen, dass das Zufall war.Das kann kein Zufall sein, sondern das ist sozusagen gezielt ausgewählt undgetargetet worden und dementsprechend kann man, glaube ich, diese Behauptung stehen lassen.Außerdem sind halt mittlerweile so gut wie alle Kraftwerke in der Ukraine nochmalzusammengeschossen worden. Es gibt permanent Stromausfälle auch in der Hauptstadtin Kiew, da hatte ja auch Enno schon drüber berichtet.Ich weiß jetzt nichts Konkretes über die Heizungssituation, aber das dürftesich nicht sehr viel besser anfühlen.Ja und das Problem ist vor allem, dass also in Anbetracht der Menge an Raketen,die jede Nacht über die Ukraine hageln,einfach nicht genug Abwehrsysteme bereitstehen und es gibt auch Berichte vonder ukrainischen Führung, also ich glaube Selenskyj hat das gesagt zuletzt,dass manchen Luftabwehrsystemen, hat jetzt nicht gesagt welchen,schlicht die Munition fehlt, also das ist einfach bei manchen Systemen.Einfach nichts ist, was man losschicken kann.Weiß jetzt keiner, ob das die aus Deutschland gestellten IRIS-Systeme sind,ob das die Patriots sind, was auch immer. Ist auf jeden Fall nicht gut und kannman nur hoffen, dass das sich in irgendeiner Form löst, dieses Problem.Ja, aber an der Front sieht es dann fast besser aus.Besser ist das nicht das richtige Wort.Es gibt, abgesehen davon, dass Russland generell im gesamten Frontverlauf inirgendeiner Form immer potenziell irgendwo reindrückt und Leute vorschickt,gibt es so ein paar Hotspots.Der auch in der letzten Sendung nochmal mehr besprochene Hotspot Pokrovsk.Das ist also eine kleine Stadt oder Doppelstadt, Pokrovsk-Münorath,die halt in den Fokus der Russen gekommen ist, nachdem diese Stronghold in Avdivka gefallen ist.Da sind sie jetzt irgendwie auch schon seit über einem Jahr unterwegs,diesen Ort einzunehmen.Es ist ihnen jetzt in den letzten Monaten gelungen, in die Stadt vorzurücken und naja,auch seit drei Monaten hören wir im Prinzip immer das Gleiche,nämlich dass die Einnahme der Stadt jetzt sozusagen unmittelbar bevorsteht.Und das kann man jetzt eigentlich auch sagen, bloß ob unmittelbar bedeutet,morgen, nächste Woche, in einem Monat oder vielleicht doch auch erst wiederin zwei Monaten, weiß keiner.Wenn man auf die Karten schaut, die so veröffentlicht werden,die ja immer belegen sollen, welche Partei welches Gebiet kontrolliert, kann man sagen.Die Ukrainer weichen langsam zurück, aber mit der Betonung auf langsam.Von daher ist Pokrov Smirnorat noch nicht komplett gefallen.Andererseits braucht man sich auch relativ wenig Hoffnung machen,dass sich dort das Blatt noch groß wenden wird. Und dazu sieht die Gesamtsituationdort dann doch ein bisschen zu prekär aus.Aber dieser Widerstand ist real und vor allem, und das darf man dabei nichtvergessen, die Russen erleiden bei ihren Vorstößen enorme Verluste.Also wirklich enorme Verluste. Da ist einfach der Einsatz an Menschenmaterialder Russen kaum zu verstehen.Ja, es ist sozusagen, da werden einfach Hunderte und Tausende pro Woche in densicheren Tod geschickt, einfach um wieder mal ein paar Meter nach vorne zu kommen.Und das ist halt das ganze Prinzip des russischen Vorstoßes.Das ist im Prinzip auch die Strategie der Ukrainer, die halt versuchen gegenzuhaltenmit einer generellen Taktik, die sagt,wir tauschen im Zweifelsfall Gelände gegen Personal.Das heißt, wir ziehen uns lieber zurück, als dass wir jetzt auf Biegen und Brechenunsere Leute verheizen, nur um ein paar Meter zu halten.Das ist nicht schön, aber das ist auf jeden Fall eine Strategie,die sicherstellt, dass die Russen eine Vielzahl mehr an Verlusten haben.Und da sie ja rein numerisch auch immer noch die Überhand haben,ist das überhaupt die Voraussetzung dafür, dass die Ukrainer überhaupt dagegen halten können.Aber das gelingt ihnen insgesamt doch sehr gut, auch wenn die Verluste großsind. Und ja, das ist also die Situation in Pokrovsk.Ähnliche Situationen haben wir, ja, ähnliches, also andere Hotspots,sagen wir es mal so, andere Hotspots, also die Russen wollen halt den Donbass haben.Das ist für sie sozusagen das, was sie da politisch auch angekündigt haben,was sie irgendwie erreichen wollen jetzt erstmal.Also eigentlich wollen sie natürlich die ganze Ukraine, aber jetzt sagen sieerstmal, wir brauchen mal jetzt hier mal den Donetsk vollständig.Da fehlt ihnen natürlich noch diese Stadtkette um Konstantinivka,Kramatorsk, Sloviansk.Das ist so ein Gürtel von drei größeren oder mittelgrößeren Städten und Kramatorskwar schon immer das Einsatzzentrum der Ukrainer in Donetsk.Also das ist quasi ihre Hauptstronghold, das ist mit Sicherheit die letzte Stadt,die hier in irgendeiner Form stehen wird.Da sind die Russen jetzt noch lange nicht vorgedrungen, haben aber auch einbisschen Boden gut gemacht.Wenn wir von Boden gut machen reden, dann reden wir immer von einem Geschwindigkeitsvorstoß,der einen Bruchteil der Geschwindigkeit einer Schnecke betrifft.Also es ist so, eine Schnecke hätte in diesen vier Jahren der Ukraine schonein, zwei Mal komplett durchlaufen, aber die Russen sind irgendwie 30,40 Kilometer weit gekommen und so ist halt diese Situation.Auch sehr beunruhigend war die Situation um Kupiansk.Wir erinnern uns, Kupiansk ist eine Stadt in dem Übergang zwischen Chakiv,also im Oblast Chakiv und Luhansk.Gehört also noch zu Kharkiv, wenn ich das richtig sehe.Bevor ich jetzt hier Quatsch erzähle, schnell mal einen Blick auf die Karte.Ja, das liegt so genau an der Karte.Genau, also es ist im östlichen Teil von Kharkiv.Da fließt auch ein Fluss durch, das ist eine wichtige Eisenbahnlinie und daswar die Stadt, die sie bei ihrer Kharkiv-Offensive vor drei Jahren genommen haben in Windeseile.Im letzten Jahr ist den Russen halt gelungen, langsam sich dieser Stadt zu nähernund vor ein paar Monaten ist es ihnen auch gelungen, in die Stadt teilweise einzudringen.Haben dann schon angefangen zu behaupten, die Stadt wäre jetzt komplett unterrussischer Kontrolle. Stimmte aber nicht.Das Lustige ist, das behaupten sie auch immer noch, also Putin zumindest.Allerdings ist die Situation seit zwei Wochen eine ganz andere.Denn hier ist es den Ukrainern gelungen, durch einen taktischen Vorstoß aufbreiter Front das russische Einfallstor nach Kupiansk komplett abzuschneiden.Und es gibt jetzt noch ein paar russische Truppen in der Stadt,die aber komplett eingeschlossen zu sein scheinen und sodass davon auszugehenist, wenn es den Russen nicht in irgendeiner Form gelingt, hier das Blatt zu wenden,dass also Kupiansk wieder komplett an die Ukraine fällt.Das wäre auch sehr zu wünschen, denn wie schon erwähnt, ist das eben eine strategisch wichtige Stadt.Die Nachbarstadt daneben, ich weiß gar nicht, ob das offiziell noch zu Kupianskgehört oder anders, heißt auf jeden Fall auf der anderen Seite des Ostkielflusses dort,es heißt Kupiansk irgendwie anders, Vuslovi oder so.Das ist das, wo das große Eisenbahnverteilerkreuz ist.Das wird sicherlich derzeit nicht groß im Betrieb sein, aber das ist halt einfacheine wichtige Infrastruktur, die die Ukraine weiter halten sollte und wahrscheinlichauch noch eine Weile halten wird.Also insgesamt ist die Situation dort so, dass die Russen drücken,die Ukraine hält dagegen und im Falle von Kupiansk ist es ihnen gelungen,den größten militärischen Erfolg der letzten Zeit auf dem Boden zu erzielen.Und die Russen haben da also doch einige Probleme auch in ihrer Propaganda.Es gibt so veröffentlichte Videos von, ja, wir sind jetzt hier in Kupiansk unddann kommt natürlich gleich die Osin-Community und sagt, wo seid ihr?Da schauen wir doch mal nach.Gehen und lokalisieren dann diese Videos und stellen fest, ja,okay, Kupiansk ist noch 20 Kilometer entfernt, ihr sitzt da jetzt hier in demDorf, wo ihr schon seit drei Jahren rumsitzt.Also euch glaubt sowieso keiner was.Oder wie Georgi immer so schön sagt, wenn er wenn ein Russel das Maul aufmacht, dann ist es eine Lüge.
Frohe Weihnachten. Danke für Eure Podcasts….Logbuch, UKW u.d.a….vielen lieben Dank. Und Friede sei hoffentlich bald in der Ukraine. ☮️☮️☮️❤️ Micki aus Norden, Ostfriesland.