Tim Pritlove 0:53:33
Vielleicht noch ein Wort zu den Varianten, die jetzt wieder diskutiert werden, also die Untervarianten von äh Omicron.Da gibt's jetzt irgendwie diese schöne Bezeichnung BA Punkt 1 und B A Punkt 2. Das sind jetzt sozusagen so 2 separate Nachfolgevarianten von dem Ur-Omicron.Da sieht's wohl gerade so aus, als ob dieses BA2 BA eins gerade verdrängt,Da müssen wir uns aber keine großen Sorgen machen. Das ist im Wesentlichen immer noch scheint bloß noch mal zwanzig Prozent schneller zu sein.Als diese äh Einservariante, also,Irgendwie schafft's OmiCroin sogar noch weiter den Turbo einzulegen, aber wir befinden uns halt immer noch in dem selben symptomatischen Feld. Was ja so eine,so ein bisschen so die Angst ist, die bei uns allen so ein bisschen im Nacken ist so, okay, was passiert, wenn man jetzt eine Virusvariante haben, die sich noch schneller.Ausbreiten kann.Aber dann trotzdem auf einmal wieder tödlicher ist. Ne, das ist ja bisher eigentlich das, was wir man stelle sich jetzt mal nur vor, so wie sich OmiCron jetzt ausbreitet mit der Power von Delta.Ne, das das wäre eine totale Katastrophe. Da hätten wir auch wenig gegen tun können. Da, ne, also klar, dann in zwei, drei Monaten hätten wir dann da wieder einen Impfstoff gehabt und so weiter, aber das das wäre jetzt wirklich eine Bulldozer äh Situation gewesen. Nur.Eben gerade schon versucht habe so darzustellen. Das eine hängt mit dem anderen zusammen. Also dieses ist nicht so gefährlich,hat eben genau mit diesem Fitnessfaktor, ich kann mich besser verbreiten, auch zu tun, weil's halt einfach die Lunge auslässt oder zumindest nicht mehr in dem Maße äh attackiert und daraus kann man glaube ich schon.Schließen fürs Erste dass ähm.Zumindest solange jetzt Omikron äh regiert. Da müsste halt schon irgendwas kommen, was nochmal ganz anders funktioniert. Also so diese Fitness, die sich da jetzt grade bei Omicron weiterentwickelt, die optimiert einfach weiter auf das schnelle rein raus.Geht gar nicht mehr so sehr auf den Leib. Und das ist eigentlich eine ganz gute.Äh eine gute Nachricht. Es gab dann ja zwischendurch noch so diese Meldung. Es es es gäbe irgendso eine Melange aus aus Delta und und und Omicron. Ist los, war irgend so ein.Griechisches Labor oder so was das gemeldet hat so und dann ging das ja schnell rum und jetzt kommt Delta Con.Genau mit dieser Vermutung so, oh jetzt haben wir das Schlimmste von Delta mit dem Schlimmsten von OmiCronn in einem. Das,Gibt's nicht. Also das war ziemlich sicher war das eine Verunreinigung im Labor beim Überprüfen von Proben,sagen eigentlich alle, die sich das angeschaut haben, ist ja auch mittlerweile später raus aus den Nachrichten. Es war halt so ein so ein kurzer Angstschauer. Aber das, das ist einfach nicht der Fall und.Auch wahrscheinlich sehr unwahrscheinlich, dass das passieren würde, weil,Wahrscheinlich erstmal schon gesehen aber verdrängt einfach Delta, das hatten wir ja hier schon äh diskutiert und andererseits sind einfach auch diese beiden Varianten dann doch sehr unterschiedlich, weil die.Ist ja nicht so, dass Omi Omikron ist ja keine Weiterentwicklung von Delta. Ja, also während Delta halt schon eine Weiterentwicklung von Alpha war oder ist alles mehr oder weniger so aus diesem selben Stammbaumbereich äh kam.Ist halt OmiCron ja im Prinzip so ein.So eine Zeitreise gewesen. Ja also auf einmal haben wir's mit einer Variante zu tun die ihren Ursprung.Hat in irgendetwas, wo sich dieses Virus an sich im Sommer 2020 befunden hat.Dann irgendwie ein Jahr lang unentdeckt sich irgendwie weiterentwickelt hat, wo auch immer, ja. Wir hatten ja die Theorie-Mäuse unklar,eigentlich auch egal, hat sich auf jeden Fall weiterentwickelt. Ist dann irgendwie wieder einen Menschen zu Tage getreten und hat dann eben seinen Fitnessvorteil voll ausgespielt. Und von daher nehme ich an,Werden wir jetzt eben dieses Spiel, was wir jetzt äh spielen, das neue Spiel, das spielen wir jetzt mit äh OmiCronn und seinen Nachfahren.Stellt sich jetzt die Frage ist jetzt schon alles vorbei?War's das, ja. Der äh Thomas Poeo.Französischer Analytiker, keinen Virologe, sondern jemand, der ähm.Diesen bemerkenswerten Text äh seinerzeit geschrieben hat, also diese ganze Theorie, die er auch von Drosten,als ähm Gedankenmodell schnell aufgegriffen wurde, so dieses oh jetzt haben wir eine böse pandemische Situation. Jetzt müssen wir irgendwie draufhauen, Lockdowns machen.Dann äh das sozusagen runterkriegen und dann müssen wir den Tanz machen, ne, so einen Maßnahmentanz machen, um irgendwie das irgendwie in den Griff zu bekommen und im Wesentlichen ist es ja so gelaufen. Also da kommt sozusagen dieser Begriff her von Thomas äh,selber ist er halt irgendwie mehr so ein Tech geil, aber eine interessante analytische äh Denke und der hat.
Schön, nach langer Zeit endlich mal wieder ein Corona-weekly!
Ich schließe mich im Wesentlichen Pavel an: Es kommen zu viele Dinge zusammen für eine allgem. Impfpflicht.
a) Die Impfstoffe sind nicht für Omikron zugeschnitten und verhindern wohl weiterhin recht zuverlässig schwere Verläufe, aber keine Infektionen. Im Gegenteil ist ja Omikron als Immunescape negativ auf die Impfstoffe zugeschnitten.
b) Dank seiner Kreuzimmunität verhindert aber Omikron schwere Verläufe bei Delta. Impfen ist also für jüngere Menschen ohne die bekannten Vorbelastungen (Übergewicht, Herzprobleme, Asthma, …) nicht viel besser als Omikron. Wer zu den vulnerablen Gruppen zählt soll sich gefälligst selbst impfen lassen und nicht auf der Herdenimmunität der anderen surfen. Ausgenommen sind natürlich die Immunsupprimierten (sagt man so?), die müssen sich selbst weiter mit Abstand usw. schützen, bis Omikron die Impfdistanzierten zwangsimmunisiert hat.
c) Bis die Impfpflicht kommt und dann die Nachzügler geimpft wären, mal gesetzt den Fall, man bekäme da nennenswerte Millionen gezwungen und dann die Impfung auch anschlägt – das dauert ja wieder 4 Wochen, bis sie dann die zweite Dosis bekommen und dann nochmal 2, bis sie auf Peak-Immun sind – bis dahin ist Omikron 3x durchgelaufen und Omikron 2A 5x.
d) Über die Varianten im Herbst und Winter wissen wir noch nichts. Ob da eine Vorinfektion mit Omikron besser schützt als das Impfen? Reine Spekulation.
Daher zur Frage des Genesenenstatus: Ich meine Studien besprochen gesehen zu haben, nach denen eine überstandene Infektion genauso gut vor schweren Verläufen mit Delta geschützt hat, wie die Impfung. Da willkürlich einen 3-Monate-Grenzwert einzuziehen, damit sich die Leute nicht absichtlich infizieren, überspannt, meine ich, den Bogen. Das riecht mir sehr nach „denen zeigen wir’s!“. Sich absichtlich infizieren, um die Gefahr einer Infektion zu vermeiden wäre ja bisschen hirntot, aber ein paar 1000 Kandidaten dafür findet man bestimmt auch. Aber dafür die Millionen bestrafen, die einfach arglos erkrankt sind?
Gut, Ihr werdet jetzt sagen, dass sich manche nicht infizieren werden, der Immunität wegen, sondern um in Kneipe, Stadion, Konzert und Oper zu dürfen, aber irrationale Ängste vor dem Impfen hegen.
Da gibt es sicher mehr von, als nur Tausende, 10 oder 100 Tausende. Millionen? Dafür müsste man sehr starke Indizien finden, um mit der Begründung alle Genesenen zu verpflichten. Solange die Zahl im statistischen Rauschen untergeht, kann man die Häme derer, die wie ich schon längst geimpft sind nachfühlen, aber bevor man an Gesetzesvorhaben geht, muss man sich die vom Körper spülen und sagen „verdient hätten sie’s, aber so geht es ja nicht.“
Allerdings gibt es zu der Frage auch eine Spitzfindigkeit. Ich glaube bei DrBeen, auch so ein YT-Doktor, US, glaube ich, der hat spekuliert, dass ihm Omikron vielleicht einen besseren Schutz vor zukünftigen Mutationen bietet, als eine 4. Dosis (er ist bereits geboostert), und dass die Chancen für einen dummen Verlauf mit Omikron gerade jetzt, da die Boosterung noch relativ frisch ist, besonders klein ist. Das fand ich zumindest überlegenswert.
Hattet Ihr eigentlich mal einen Schwerpunkt Vitamin-D? Ich bin inzw. weichgekocht und nehme täglich meine Pille seit Anfg. Jan.. Sonst habe ich es gar nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln – weder Proteinpulver, noch Vitamine, kein Ayurveda und Knoblauch nur aus kulinarischen Gründen. Apotheker haben in meiner Küche nichts verloren!
Und jetzt nehm ich täglich meine Pille wie so ein alter, kranker Greis. Was bin ich für ein Weichei!
Naja, jedenfalls sagt man dem Winter ja 3 schlechte Einflüsse nach, die zusammen die Infektionswellen machen, vielleicht auch 4:
1. Kälte und Feuchtigkeit treibt die Leute in geschlossene Räume, wo sich die Virenaerosole aufstauen.
2. damit verbunden: weniger Lüften
3. Der Vitamin-D-Spiegel sinkt ab und macht uns anfälliger.
4. Fehlendes UV-Licht, welches im Sommer Viren rasch abtötet.
Wie stark welcher der Einflüsse ist weiß man noch nicht, oder? Ich meine, es könnte zu 95% am Vitamin-D liegen und wir wüssten es nicht, oder auch nur zu 5%. In London haben sie ethnische Gruppen untersucht wegen der Hautfarbe – Menschen mit dunkler Haut produzieren unter Sonnenlicht weniger Vitamin-D selbst, als hellhäutige. Und wie zu befürchten war: Schwere Verläufe mit CoviD sind überrepräsentiert bei den Gruppen aus Indien, Bangladesh, Schwarzafrikanern und jenen aus der Karibik. Wirklich deutlich überrepräsentiert.
Aber Vitamin-D ist ja weitgehend tabuisiert, weil ein Impfgegner, mutmaßlich rechtsradikal, sich mal pro Vitamin-D geäußert hat, oder? Im deutschen Mainstream höre ich selten, man solle seinen Spiegel kontrollieren lassen.
Ähnlich ja auch, wie der Elefant im Raum, Übergewicht – etwa verglichen mit Alter, als Risikofaktor von sehr vielen als Thema gemieden wird. Man könnte jmd. verletzen.
Eine Selbstzensur der guten Etiquette.
Und die VT-ler kriegen es dann ab. Ist man eigentlich an seinem Schwurblerdasein mehr schuld als an seinem Übergewicht, oder was ist die Legitimation dafür, oder nehme ich das alles nur verzerrt wahr?
Vitamin D: Du schreibst doch selbst, dass Vitamin D durch UV-Lichteinwirkung auf die Haut gebildet wird. Demzufolge bewirkt eine Höhensonne viel mehr als die höchst zweifelhafte Einnahme von Vitamin D-Pillen.
Was an Vitamin-D-Pillen ist zweifelhaft? Gleich auch noch höchst-zweifelhaft?
Unter CO2-Gesichtspunkten ist die Höhensonne vielleicht etwas zweifelhafter, oder Anschaffungskosten, Dann die Miete für den Platz, den die einnimmt. Man will in Covidzeiten auch nicht in einen Raum, in den jmd. anderes zuvor stundenlang seine Viren ausgeatmet hat.
Noch nicht komplett gehört, aber hier gibt es die PositiveRate schon am Dienstag/Mittag – was aber nicht die alle Tests der RKI-Zahl abdeckt. Für eine Trendanalyse aber mehr als ausreichend.
https://twitter.com/ALMevTeam
Da hättet ihr am Mittwoch schon 32,6% PosRate nennen können. Durch die Änderungen jetzt schon bzw ab dieser Woche, daß PCR-Tests gehaushaltet werden sollen, wird das noch schlimmer werden, wenn sich dadurch die Vortestwahrscheinlichkeit signifikant ändert. (nur noch mit eindeutigen Symptomen o.ä.)
Ich denke, die Dunkelziffer nähert sich wieder der 6,5 von Pavel vom Anfang der Pandemie an. 😉
Ah ja, das ist uns entgangen. Passt aber ins Bild.
Auf dem RKI-Dashboard liegt die Positivquote in Berlin unter 15%. Nicht schön, aber weniger als in den anderen Bundesländern. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/COVID-19-Trends/COVID-19-Trends.html?__blob=publicationFile#/home
Keine Ahnung, was die da messen. Das LaGeSo wird es besser wissen:
https://data.lageso.de/lageso/corona/corona.html#labordaten
Vielen Dank für die Folge!
Als Input zur angekündigten Folge über die gesellschaftlichen Auswirkungen: Der DLF hat gerade [eine Sendung über die Russische Grippe von 1889 gemacht, bei der es starke Hinweise darauf gibt dass sie eine Corona-Pandemie war](https://www.deutschlandfunk.de/war-die-russische-grippe-von-1889-in-wahrheit-die-erste-corona-pandemie-dlf-83c315e5-100.html). Die kam in Wellen, zog sich über 10 Jahre hin und hat eine als **fin de siecle** bekannte gesellschaftliche Depression ausgelöst.
Hallo,
endlich mal wieder ein Update nach langer Zeit…
Mich würde die Quelle zu dem lustigen Service-Desk/Callcenter Gespräch am ende interessieren, um es weitergeben zu können 😉
https://www.youtube.com/watch?v=BwaQRTo1Efo
Danke!
Ich kann mich ja noch dran erinnern als es die (halb?) spaßige Theorie gab, dass es im Osten weniger Corona gibt weil dort die Leute einfach staatstreuer sind und drauf hören wenn sie zu hause bleiben sollen.
Stimmt mich ja doch etwas wohlgemut dass wir auch da noch auf einen Nenner gekommen sind. Mich würde ja mal so eine animierte Karte interessieren mit Hilfe der man die Bewegungsströme der europäischen Bevölkerung nachvollziehen kann.
Hier hat nicht zufällig jemand Funkzellendaten rumliegen die er nicht braucht?
Moin, Tim und Pavel,
zur Verkürzung des Genesenenstatusses auf 3 Monate:
Ihr geht davon aus, dass diese Regelung fast nur ungeimpfte Genesene betrifft.
Wahrscheinlich gibt es aber viele wie mich:
Ich bin 2x geimpft (Ende April zuletzt) und wurde nach gut 6 Monaten leider mit Delta angesteckt. Die Erkrankung habe ich mit 3 Tage Fieber und etwas Schnupfen gut überstanden und hatte danach mehr als 2080BAU/ml Antikörper, als richtig satt. Alles spricht dafür, dass ich bestens naturgeboostert bin. Dennoch werde ich mit am 7.2. erneut mit Moderna boostern lassen müssen , wenn ich am 8.2. nicht als „ungeimpft“ dastehen will. Medizinisch scheint mir das fragwürdig und hoffe, mein Immunsystem bleibt schön cool.
Lieber hätte ich bis März einen angepassten Omikron-Impfstoff abgewartet, falls ich den dann hätte bekommen können.
Es wäre nett gewesen, bei der Einführung der Regelung zwischen geimpften und ungeimpften Genesenen zu unterscheiden…
Sei’s drum.
Macht weiter so unaufgeregt!
LG Susanne
Wieso sollte durch deine Erkrankung dein Status als geimpft aufgehoben sein?
https://pandemieende.at/
ein Dashboard, dass das Pandemieende in Österreich abschätzt (=85% Durchimpfung). Sowas hab ich noch nicht für Deutschland gesehen, aber ich denk wir brauchen noch länger.
[quote] Sowas hab ich noch nicht für Deutschland gesehen, aber ich denk wir brauchen noch länger.[/quote]
Probier mal https://www.pandemieende.de/ da ist wenig überraschend das Gleiche für Deutschland von vermutlich den gleichen Leuten.
Zum Thema Impfpflicht hat die Tagesschau einen Medizinhistoriker befragt, der die Diskussionen in Deutschland seit dem Kaiserreich kurz zusammenfasst, auch ausführt, dass man mit Freiwilligkeit und niedrigschwelligen Angeboten bislang höhere Impfraten erzielte als durch eine Pflicht. Weiter gibt er zu bedenken, dass zunehmender Druck staatlicherseits bislang auch den Organisierungsgrad der Impfgegner erhöhte (Stichwort Reaktanz), weshalb er diesbezüglich zur Vorsicht mahnt.
Das Interview kann hier angesehen werden: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-mittwoch-285.html#Medizinhistoriker-Schon-immer-Debatte-um-Impfpflicht
Wer es ausführlicher mag, kann seinen Aufsatz zum Thema lesen: Malte Thießen: Vom immunisierten Volkskörper zum ‚präventiven Selbst‘. Impfen als Biopolitik und soziale Praxis vom Kaiserreich zur Bundesrepublik. In: Vfz 61(2013), Heft 1, S. 35-64. https://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2013_1.pdf
Also ich denke, dass sich Omikron nicht viel schlechter kontrollieren ließe als bisherige Varianten.
Zunächst, auch bisher dürfte die Verbreitung von SARS-CoV-2 nach einem Umweg über die Lunge selten sein. Das muss man sich eher als Kollateralschaden vorstellen. Eine schwerer verlaufende CoViD-19-Pneumonie geht auch vorallem auf die Immunreaktion zurück.
Die Überlegung ist folgende, Omikron kann den ihm zugeschriebenen enorm hohen R0-Wert eigentlich nicht haben, wenn der 7-Tage-R-Wert, den wir bisher gesehen die 1.5 noch nicht überschritten hat – selbst wenn man annimmt, dass er durch die Unterschätzung höher liegt. Denn das Niveau an Kontaktreduktion, das wir gegenwärtig erreichen, ist sicherlich nicht in der Nähe der Phase vor der Impfung oder mit sehr geringer Impfquote. Der R-Wert müsste also viel höher sein, wenn der R0-Wert weit über dem von Delta liegt.
Ich denke hier passieren zwei Dinge: Zum einen der Teil der Kontaktreduktion, der momentan vielleicht noch funktioniert ist die Reduzierung von Treffen oder Kontaktzeiten mit Personen, die nicht aus dem engeren Umfeld kommen. Da liegt vermutlich die Bremsung im Vergleich zur Ausbreitung in anderen Ländern. Zum anderen die Geimpften haben ab der zweiten Jahreshälfte 2021 in ihrem unmittelbaren Umfeld das Kontaktniveau wieder weitgehend normalisiert und durch dieses Netzwerk kann sich Omikron sehr schnell ausbreiten, weil der durch die Impfung vermittelte Infektionsschutz jetzt plötzlich lückenhaft ist.
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Paxlovid wird meines Erachtens zu optimistisch gesehen. Mit der Limitierung einer ausreichend frühen Anwendung wird es insbesondere im Zusammenhang mit der Botschaft, dass Omikron besonders mild ist, vermutlich keinen enormen Unterschied machen, weil Leute zu lange warten mit der Therapie zu beginnen. Wird in einigen Fällen helfen, aber die 90%-Reduktion verbliebener schwerer Fälle wird sich in der Praxis sicherlich nicht ergeben.
Ich verstehe nicht wirklich wie omicron delta verdrängen sollte. Das würde ja nur durch eine Immunisierung gegen Delta nach einer omicron Infektion funktionieren. Und dem ist doch nicht so oder ?
So, da hab ich mal in diesen Datensatz vom RKI geschaut:
https://npgeo-corona-npgeo-de.hub.arcgis.com/datasets/66876b81065340a4a48710b062319336/about
Wenn ich das Covid19.csv nach SQLite importiere und dann mal ein paar Queries drauf los lasse, bekomme ich Zahlen, die mich dazu veranlassen müssten, bei der nächsten Coronademo aufzutauchen.
Die Daten sollen von 2020-01-02 bis 2022-02-05 reichen (Meldedatum).
Die seltsamen Einträge mit der -9 und -1 bei den Fällen kann man ja mal ausfiltern, könnte ein Defaultwert (wo man besser die 0 genommen hätte) sein oder irgend eine Kodierung (Soziologen und Psychologen machen das gerne so mit ihrem SPSS).
Mit
SELECT Bundesland, SUM(NeuerTodesfall) AS sum_todesfall FROM covid WHERE NeuerTodesfall > 0 GROUP BY Bundesland ORDER BY sum_todesfall DESC;
bekomme ich als größten Wert 11 heraus (Baden-Würtemberg).
Anzahl Fälle:
SELECT Bundesland, SUM(NeuerFall) AS sum_fall FROM covid WHERE NeuerFall > 0 GROUP BY Bundesland ORDER BY sum_fall DESC;
Größter Wert ist 2587 (Bayern).
Das steht irgendwie in krassem Gegensatz zu dem, was das RKI auf ihrem Dashboard an Zahlen anbietet und so durch die Medien geistert.
Ich habe auch mehrfach geguckt, ob ich nicht Käse bei den Queries verzapft hatte (zu viel Wein gestern?), aber ich seh da keinen Fehler.
Vielleicht ist das einer der berühmten Excel-Fehler, diesmal halt beim RKI.
Fragt sich nur, ob diese kleinen Zahlen hier auf dem Excel-Fehler (oder sonstwas) beruhen, oder die großen Zahlen, die sonst so durch die Medien geistern.
Jedenfalls… wenn verschiedene Daten aus der gleichen Institution heraus gepurzelt kommen, wieso sollte ich dann überhaupt annehmen, daß da irgendwas korrekt ist, was die liefern?
Vielleicht hat Pavel Mayer dafür ja eine Erklärung?
Pavel wertet die selben Daten aus und zeigt sie in dieser Tabelle.
https://pavelmayer.de/covid/risks/
Mir ist gerade nicht klar, von welchen Abfragezeiträumen Du ausgehst, aber das kannst Du ja mal mit Pavels Tabelle abgleichen.
OK, ich vergleich’s mal, danke für den Hinweis.
Da ich das Datum nicht einschränke, müssten ja Werte von zwei Jahren aufsummiert werden. Das war auch der Grund, wieso ich so irritiert war bei den mickrigen Zahlen.
Nutzt Pavel vielleicht eingangsseitig die json-Version statt csv? Vielleicht ist die csv-Version ja kaputt? Na, ich guck mal auf seiner Seite.
Du solltest mal in die Beschreibung der Daten schauen. Der Parameter „NeuerFall“ kann die Werte [0,1,-1] annehmen und keiner dieser Werte steht für einen Fall, sondern gibt an, ob die übermittelten Fälle (deren Anzahl sich wohl im Parameter „AnzahlFall“ findet) sich in der Publikation von dem Tag, vom Vortag oder von beiden findet.