Tim Pritlove 0:24:02
Okay. Ja, genauso äh unspektakulär ist es eigentlich auch an der Impf äh Front.Impfkampagne, also.Hat so letzte Woche extrem äh geschwächelt, das lag halt so ein bisschen da dran, dass dass es erst so eine,ja, noch mal so ein kurzes Aufbäumen gab, weil die ganzen Arztpraxen ihre Impfungen auf Montag, Dienstag, Mittwoch gelegt haben, weil dann Donnerstag eben Christi Himmelfahrt war und Freitag dann wahrscheinlich auch nicht mehr so viel lief.Beim Impfzentrum in Hamburg gab's so diesen Vorfall, dass dann nach diesem Wochenende auf einmal riesig lange Schlangen vor dem Impfzentrum entstanden.Am Montag, weil ganz viele Leute so ihre Zweitimpfung geskippt haben.Die wohl irgendwie auf diesen Samstag oder Sonntag fielen und die sich dann gedacht haben, och, langes Wochenende und so, dann gehe ich da mal Montag hin, weißt du?Was natürlich dann zu totalem Chaos äh geführt hat, weil das natürlich,Timing äh natürlich extrem äh wichtig ist, dass man weiß, mit wie vielen Leuten man's in etwa zu tun hat. Da sind sie dann richtig laut geworden, haben gesagt, Leute, macht das nicht, das ist einfach gar keine gute Idee.Auch ansonsten, was ich so höre, haben die Impfzentren einfach,Ja, mit so allerlei Problemen zu kämpfen, auf die man so vielleicht erstmal nicht kommen würde. Also müssen offensichtlicher vielleicht noch, ist einfach so,entweder die Unfähigkeit oder die Unwilligkeit, Termine zu stornieren, wenn sie denn nicht wahrgenommen werden.Da hast du so die Fälle, dass diese halt, was weiß ich. Leute sind halt bei mehreren Ärzten auf irgendwelchen Listen. Das ist so ein bisschen so wie Kitasuche im Prenzlauer Berg, so. Man probiert's irgendwie überall gleichzeitig und wenn man dann einen Zuschlag hat, naja, dann dann werden die Plätze langsam frei.Dass da dann auch mal Bescheid gesagt wird in der Regel,aber das hier wohl oft Leute dann andere Impfgelegenheiten haben und ihre zugesagten Termine dann einfach verfallen lassen. Entweder weil sie nicht dran denken das nicht für wichtig erachten oder weil's ihnen auch,schwer gemacht wirdweil einfach das passende User-Interface dafür so nicht vorhanden ist. Und damit den Hotlines nicht durchkommt oder die Webseiten das nicht hergeben et cetera. Also so richtig sind diese ganzen Systeme ja nicht.Damit haben die zu kämpfen. Was ich auch noch gehört habe, ist, dass die Leute.Wie soll ich das sagen? Bisschen schwierig werden, also es kommt wohl vor, gehäuft vor, dass Leute jetzt einfach auftauchen, keinen Termin haben.Und dann irgendwie sagen, ja ich bin hier Bürger, ich will jetzt geimpft werden und dann einfach schwierig sind.Also weißt du.In pampig werden oder halt auch einfach da sind und in dem Moment natürlich auch das Personal nerven und das Personal binden, weil du musst ja dann irgendwie damit klar,kommen, du musst ja irgendwie mit diesen Leute,irgendwie irgendwas muss ja mit denen machen, ne, weil die dann irgendwie rumschreien oder sich was weiß ich äh wie verhalten. Da hast du so alle Abstufungen,Und ähm na ja, dann musst du halt irgendwelche Wege finden, damit umzugehen und da mag dann,jedes Impfzentrum, jedes, jedes Personal andere Prioritäten haben, wie man da umgeht, ob man da jetzt irgendwie Härte zeigt, ob man irgendwelche Ausnahmen macht oder was weiß ich,Aber das ist auf jeden Fall in zunehmenden Maßen ein Problem. Am Anfang hatten die's halt vor allem mit alten Leuten zu tun. Da war irgendwie klar, welche Hilfestellungen die brauchen.Und jetzt ähm ja, hast du halt so diese Impfdringler, die dann einfach auf solche Systeme scheißen, beziehungsweisedie sich auch so ein bisschen von der Situation verhöhnt äh vorkommen, weil sie teilweise eben noch in Prioritätsgruppen fallen.Eigentlich längst hätten versorgt werden sollen, aber aus irgendwelchen Gründen einfach keine Termine bekommen haben, weil es nicht geklappt hat oder so und jetzt äh hast du halt diese Diskussion,kommen wir nachher auch nochmal drüber sprechen, so mit Jens Spahn, der gesagt hat so, na ja, jetzt demnächst heben wir mal alle Prioritäten aufUnd das war ja in Berlin auch so, da gab's eine totale Verwirrung, da hieß es so, ja, jetzt heben wir das aufDann haben sich die Ärzte beklagt und haben gesagt, sag mal, habt ihr sie noch alle? Wenn ihr jetzt irgendwie die, also wir haben jetzt schon den ganzen Tag hier irgendwie hundert E-Mails pro Tag und tausend Leute rufen hier an und alle wollen immer irgendwie auf irgendwelche Listen kommen,fast gar nichts anderes mehr zu tun als nur mit diesen Leuten zu telefonieren, dann sollen wir sie irgendwie auch noch impfen,Und jetzt kommt ihr auch noch und hebt diese Prioritäten auf. Dadurch wird dieser Ansturm noch größer, der aber einfach derzeit mit Impfstoffen überhaupt nicht bedient werden kann.Also das kommt einfach so ein bisschen zu Unzeit. Und was wir auch schon ein paar Mal angesprochen haben.Dass auch diese Prioritätsgruppen ja am laufenden Meter aufgebläht wurden. Ne, also ne, erst erst hieß es halt nur schwer Kranke und was nicht alles,Das war auch alles nachvollziehbar. Und dann wurde eben so aus politischen Gründen immer wieder so äh die Gruppe dann nochmal mit anderen.Fällen auch noch mit vollgepumpt und auf einmal waren hier in Berlin alle Universitätsmitarbeiter dann halt auch in Priorität drei. So.Wie wie willst denn da auch irgendwie planen und dazu kommt noch, das haben wir ja hier auch schon besprochen in dieser ganzen Diskussion um den digitalen Impfpass. Das halt wahrscheinlich auch einfach gar nicht genug konkrete, wirkliche, belegbare,und belastbare Daten vorliegen, wer denn jetzt eigentlich schon dran war oder nicht, in welchem Alter, so dass das halt einfach so eine pauschale Aussage ist,Ich weiß ja nicht so ganz genau, was da so läuft im Bundesgesundheitsministerium, aber dieser Termin, der siebte Juni.Erschien wohl den irgendwie ganz opportun zu sein. Und ich habe mir diesen Termin angeschaut, mich gefragt, so, was was,Was qualifiziert jetzt eigentlich den siebten Juni für die Aufhebung der Priorisierung? Was was ist denn jetzt hier die Sprache in den Zahlen, die sagen würde so ab dann ist das kein Problem.Und ehrlich gesagt, da habe ich relativ wenig gefunden. Weil wenn man sich jetzt mal anschaut, was passiert. Wir haben jetzt,letzten Tagen eine enorm steigende Quote von Zweitimpfungen. Wir sind da so noch vor kurzem waren wir so bei bei,zehn, fünfzehn Prozent und das ist jetzt irgendwie hochgeschnellt auf vierzig Prozent und wir werden im Verlaufe der nächsten Woche wahrscheinlich sehen, dass einfach der Großteil der Impfungen, die durchgeführt werden, einfach Zweitimpfungen sind, weil der Bedarf ist halt einfach dafür da, ne. Es sind halt einfach Erstimpfungensind äh so Anfang Aprilhochgeschossen und jetzt ist halt Mitte Mai und jetzt sind die sechs Wochen rum. Und jetzt, ja, jetzt müssen diese Leute halt bedient werden, ne. Äh ist ganz klar,So, das heißt, wir werden eben jetzt ein entsprechendes Ansteigen sehen, aber es ist halt so, dass wir die letzten Wochen konstanten Impfstoffversorgung haben. Das heißt, es gibt,nicht noch zusätzliche Impfstoffe für diese Zweitimpfung und dann geht das halt zwangsläufig von den Erstimpfungen weg.So und das hatten wir, glaube ich, auch letzte Mal schon gesagt, dass also Niedersachsen ja schon angekündigt hat, wir machen jetzt erstmal nur zwei Wochen nur äh nur Zweitimpfung und ich habe das jetzt auch aus anderen Landkreisen schon gehört, also das äh verbreitet sich gerade.
Moin,
Gibt es den Clubhouse link noch nicht oder hab ich ihn übersehen?
Hallo,
mich würde sehr interessieren, wo ich nachlesen kann, dass die Astra-Impfung für Südafrika-Variante nicht wirksam ist.
Gegen die indische wirkt es ja scheinbar:
https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-freitag-233.html
Vermutlich meint Pavel diese Studie:
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2102214
„A two-dose regimen of the ChAdOx1 nCoV-19 vaccine did not show protection against mild-to-moderate Covid-19 due to the B.1.351 variant“
Die war ja meines Wissens nach auch der Grund, warum Südafrika dann den Vertrag mit AZ kündigte, die Impfkampagne wochenlang pausierte und komplett auf JnJ umgestiegen ist.
Wie immer muss der Hinweis dazu, dass Effektivität noch nichts über die Sterblichkeit aussagt, weil Antikörper nur mal keine T-Zellen sind. Aber für die Eindämmung der Pandemie bringen natürlich selbst mild infizierte Leute nichts, daher die Ablehnung dieses Impfstoffes dort durch die Behörden.
Vielen Dank!
Vielen Dank!
Wie schätzt ihr es denn ein, dass offensichtlich immer noch viele Leute nicht wissen, wie man eine Maske korrekt trägt? Und gibt es Zahlen, wie lange die im Schnitt getragen werden?
Mir stellt es sich so dar, dass ich vermute, dass korrekt getragen FFP2-Masken immer noch nicht in der Mehrheit sind und ärmere Leute eher zu OP-Masken neigen.
Ich habe offensichtlich Glück und komme in den Genuss der 3D-Impfung.
Hat mich ein bisschen verwundert, dass Tim und Pavel so darüber spekuliert haben, warum sie in letzter Zeit eigentlich nur noch Leute mit FFP2-Maske sehen, und ob das ein Zeichen ist, dass die Leute jetzt „Pandemie-Profis“ werden oder ob die Masken einfach nur billig genug geworden sind.
Berlin hat am 31. März eine FFP2-Maskenpflicht eingeführt…
Exakt!
Die Verbreitung der FFP2-Maske kam mit der Pflicht, diese in Supermärkten zu tragen.
Die erste FFP2-Maske habe ich Mitte 2020 erhalten, und nur deshalb, weil mein Vater einen Bauunternehmer im Bekanntenkreis hat, der noch wleche rumliegen hatte. Die hatten dann auch alle noch ein Ventil dran, Baumasken eben. Zu kaufen gab es nur einzelne für einen deutlichen zweistelligen Eurobetrag (bspw. 28€/Stück). (Die kriminellen CDU/CSU-Masken-Deals sprechen für sich.) Einzig und allein, ohne mich bei der Amazon-Datensammel-Stasi anmelden zu müssen, hat ALDI reagiert. Dort gab es wenigstens ab Sommer 2020 preisgünstige Desinfektionsmittel (<5€/500ml) und OP-Masken (<10€/10er-Pack). Als dann Ende 2020 eine FFP2-Tragepflicht angekündigt wurde, gab es auch nur dort diese für unter einen Euro pro Stück, während die Apotheken noch 5-7 Euro dafür haben wollten, und das nur in limitierter Abzählung (max. 3/Person). Ein Hoch auf ALDI sage ich da mal ohne Werbung machen zu wollen, denn es ist eben Fakt. (Und kommt mir bloß nicht mit Whataboutism.)
Bei den ELISA-Antikörpertests wird auf mindestens zwei verschiedene Antikörper getestet (N-Typ und S-Typ ist üblich). Wer geimpft wurde, aber nie infiziert war, hat nur S-Antikörper, weil die bei uns verwendeten Impfstoffe nur das Spike-Protein produzieren, aber keine Virionen enthalten. Wer mal infiziert war, hat in der Regel beide Arten von Antikörpern, weil der Körper das vollständige Virus gesehen hat. Den Unterschied kann man also erkennen.
Der Test ist ein Bluttest, erfordert aber nur eine kleine Probe (um 0,5 ml), die man auch selber zuhause entnehmen kann (dann Testkit einschicken).
Kein Impftermin via Internet (in Brandenburg) zu bekommen? Da kam ich auf die verrückte Idee, da einfach mal anzurufen. 116117 Ergebnis: Impfung in 6 Tagen. (bin Prio3)
Das ist doch genau das Problem:
Wieso gibt es telefonisch mehr Termine als online?
Das zwingt Leute, die Hotline wiederholt (!) anzurufen, um keinen freien Termin zu verpassen und sorgt so für Überlastung an der Hotline – auch für Leute mit eingeschränktem Internetzugang, die auf die Hotline angewiesen sind.
Digitalisierung ist eben nicht, „es gibt eine Website, aber ich muss mich telefonisch absichern, ob die Angaben und Prozesse dort korrekt sind“.
Ich dachte ich finde in den ShowNotes den CH-Link?
https://www.joinclubhouse.com/join/Metaebene/MqH5ssYE/m223Va2D
Moment, mache ich was falsch oder besteht die Android-Anbindung einzig aus einer US-Telefoneinwahl?
Das ist mir dann leider doch ne Spur zu teuer.
Könnte man das nicht über dieses „Internet“ günstiger lösen?
Du machst was falsch. Clubhouse ist ne App und verbindet sich natürlich über das Internet. Die Authentifizierung findet aber über Deine Telefonnummer statt.
Schiebst Du noch die Clubhouse Einladung in die Shownotes? Würde mir Euer Gespräch auch gerne mal anhören – ein Android-Nutzer 😉
https://www.joinclubhouse.com/join/Metaebene/MqH5ssYE/m223Va2D
Wo ist denn der Clubhouse-Link, von dem am Ende des Podcasts die Rede war?
https://www.joinclubhouse.com/join/Metaebene/MqH5ssYE/m223Va2D
Ha, ratet mal wie die Registrierung und Vergabe für Impftermine bei Mercedes-Benz funktioniert! Ziemlich genauso wie von Tim beschrieben. Ich bin dann mal gespannt wieviel Impfstoff dann ab Juni ankommt und wie lang ich dann auf meinen Zufallstermin warten muss
Ein paar kleine Fußnoten von mir:
Zu Pavels Aussage, ein Antikörper-Test könne ausreichend sein für Genesene: Das ist es in Deutschland definitiv nicht. Nur ein PCR-Test berechtigt zu dem Status. Ein Kollege von mir hatte im Frühjahr 2020 Corona und ist seitdem in einer Genesenen-Studie und hat auch entsprechende Nachweise – aber eben nur auf Antikörper-Basis, weil es für den PCR-Test zu spät war. Ergebnis: Er muss sich ganz normal 2x impfen lassen und gilt trotz durchgemachter Infektion nicht als Genesen.
Zu Tims Aussage wegen der Aufhebung der Impfpriorisierung am 7. Juni noch: Die Wahl, es im Juni zu machen, könnte vielleicht auch mit den Unterschieden zwischen einzelnen Regionen zusammenhängen. Wer wann geimpft wird hängt mittlerweile häufig mehr mit dem Ort zusammen, wo man wohnt als in welcher Prioritätsstufe man ist. Da Bayern knapp 100 Impfzentren hat, wird das hier besonders deutlich. Beispiel: In der Stadt Passau war die Impfprioriserung bereits Ende April gefallen, weil sie mit Prio 3 durch waren, während die Impfzentren nebenan teilweise erst Prio 2 impften. Die Gründe sind vielseitig und hängen neben unterschiedlicher Impfstoffverteilung häufig leider auch mit organisatorischen Gründen zusammen (So gibt es beispielsweise bayerische Impfzentren, die gelieferte Impfstoffe abgelehnt haben, weil sie nicht den nötigen Impfdurchsatz liefern konnten. Diese hinken jetzt hinterher und sorgen für entsprechende Unruhe in der Lokalpolitik und Lokalpresse). Es gibt einige, die damit rechnen, dass diese Schere Anfang Juni noch deutlicher sichtbarer sein dürfte.
Die Aufhebung der Impfpriorisierung führt dazu, dass die Geschwindigkeit an Impfungen zwischen Regionen wieder weniger vergleichbar wird, weil der Fokus dann wieder mehr auf den gelieferten Mengen liegt und nicht welches Impfzentrum jetzt welche Priogruppe bereits abgearbeitet hat. Man erreicht damit zwar mehr Gedrängel um Impftermine, aber verrmindert damit Impftourismus für starke und PR-SuperGaus für schwache Regionen.
Zu heterologe Impfung und ob die stattfinden: Ich bin mit AZ + BnT geimpft worden nach der neuen STIKO Regel. Das findet also ganz normal bereits statt. Bei mir war es so, dass ich mich im Impfzentrum für AZ oder BnT bei der Zweitimpfung frei entscheiden konnte. Vor Ort war das gefühlt ungefähr 50:50 – es gab also durchaus junge Leute, die bei der Zweitimpfung AZ wollten. Für die gab es dann bei Bedarf auch Impfärzte für ein näheres Beratungsgespräch. Aus den genannten Gründen hab ich mich für BnT entschieden (schon vor der spanischen Studie, aber die Vermutung, dass das Sinn machen könnte, war ja schon länger im Raum). Ungeklärt ist meines Wissens nach aber noch, ob die vollständige heterologe Impfung bereits jetzt in der ganzen EU anerkannt ist.
Eine Korrektur dazu aber noch: Pavel meinte, man müsse bei den heterologischen Impfungen mit BnT nicht so lange warten. Dem ist eigentlich nicht so. Die heterologe Impfung richtet sich nach der Erstimpfung und der empfohlene Abstand von AZ zu BnT sind weiterhin 12 Wochen. Die 9 Wochen sind auch noch erlaubt, aber es wurde empfohlen, dass nur noch übergangsweise zu machen. Auch alle meine Freunde, die sich im Mai mit AZ bei Hausärzten erstgeimpft haben, haben ihren Zweittermin im August. Unter der Annahme, dass die Hausärzte ggf. mit mRNA nachimpfen müssen, wären das auch hier die vollen 12 Wochen. Kürzer darf meines Wissens nach das Impfintervall bislang nur sein, wenn die Zweitimpfung erneut AZ ist. Im übrigen: Die heterologische Impfung wird nicht nur bei den unter 60-jährigen gemacht. Bei einigen AstraZeneca-Impfaktionen hier wurde angekündigt, dass die Zweitimpfung dort auch -für jedes Alter- voraussichtlich mit BnT erfolgen würde. Vermutlich wird sich das mit weiteren Studienergebnissen weiter als sinnvolle Option einpendeln.
Zum Thema Impfpriorisierungssoftware würde mich ja mal eure Meinung zum BayIMCO interessieren – eine Software von Accenture, die in Bayern die Impfpriorisierung, das Impfregister, die Impfmittelverteilung auf die Bevölkerung und die Terminvergabe zumindest für die Impfzentren übernimmt (einmalige Anmeldung des Bürgers vorausgesetzt: https://youtu.be/lj1Xo_3CHEM).
Zur Aufhebung der Impfpriorisierung:
Kann das nicht auch damit zusammenhängen, daß ab Anfang Juni auch die Betriebsärzte impfen sollen/dürfen?
Soweit ich das verstanden habe (KV) können die Betriebsärzte schon bestellen, das Kontingent wird über das BMG zugeteilt.
Das würde dann aber auch heißen, daß natürlich noch weniger Impfstoff bei den Arztpraxen (falls die Menge nicht stark ansteigt) ankommt und eben eher die Angehörigen bestimmter Betriebe geimpft werden als die gesundheitlich Priorisierten oder am Ende sogar Eltern, damit die Kinder den Mindestschutz vor Ansteckung zuhause bekommen können.
Bin ich zu pessimistisch?
der halbsatz, dass man bei az-erstimpfung und biontech-zweittermin evtl „weniger lang abwarten“ müsse – gibt’s dazu eine quelle? nach meinen infos (aka google-halbwissen) richtet sich das intervall nach dem impfstoff der ersten dosis, also „in der regel 12 wochen“ bei astrazeneca, das wird auch nicht kürzer bei mrna-impfstoffen zum zweittermin. aber, correct me if i’m wrong, recht wär’s mir ja (warte auch gerade „meine 12 wochen“ ab ..). 🙂
ah ja – eben, was basti gerade fast zeitgleich (hier drüber) schrieb. das meinte ich.
Aktuelle Nachrichten aus Tims Zero-Covid-Musterland Taiwan, das laut seiner Aussage von vor einer Woche den Ausbuch sicherlich bald wieder gestoppt haben wird:
– Aktuell sind sie bei täglich über 300 neuen Fällen, Tendenz stabil bis steigend.
– Heute wurden fast 400 Fälle für vergangene Tage nachgemeldet, weil die PCR-Tests zu lange gedauert haben oder es Übermittlungsprobleme gab.
– Mit maximal 20.000 Tests pro Tag testet Taiwan viel zu wenig, sodass sie gar nicht so genau wissen, wie groß der Ausbuch eigentlich schon ist.
– Die Regierung traut sich bislang keinen harten Lockdown, der initiale Lockdown-Plan wurde aufgeweicht. Ein paar Läden sind nun geschlossen, aber es bleibt z.B. bei freundlichen Appellen, von zuhause zu arbeiten, was die Bevölkerung ignoriert. Man muss ja die Wirtschaft schonen.
– Contact Tracing funktioniert nicht richtig, die meisten Infektionen sind mittlerweile aus unbekannten Quellen.
300 Fälle bei 20.000 Tests (jeweils pro Tag) ist eine Positivrate von 1.5%.
Wieso wird hier „viel zu wenig“ getestet?
Die gleiche Begründung wie bei uns im Herbst. Es gibt doch offensichtlich Stau, bei uns damals, weil nicht genug Material da war, und das immer zu Verzögerungen führte.
Damit kann man dann auch nur verzögertes Kontakttracing machen, denn bei 20.000 Tests pro Tag haben die ganz sicher nicht die Infrastruktur, um die Leute einzeln zu quarantänisieren, so wie sie es bisher nach den Berichten (auch von Katharin) klang, wenn sie „nur“ die Grenzgänger hart überwachen müssen, sondern jetzt die sitzen doch bestimmt wieder zu Hause.
Und dann kannst du dir selber die Frage stellen, ob bei 3 Tage längeren PCR-Tests die Leute auch ja niemanden treffen, während sie aufs Ergebnis warten, oder ob da schon die nächsten Infektionen generiert werden.
Aber persönlich glaube ich nicht, daß Kontakttracing jemals funktionieren wird so, wenn man 3 Tage vor Symptombeginn am ansteckendsten ist. (letzter Corona-Drosten-Podcast mit der eigenen Studie). Das ist doch alles für die Füße.
Da kann man doch nur gegen Windmühlen kämpfen.
Aus eigener Erfahrung kommt der Grund zum Test meist recht spontan. Soll man dann vor oder nach dem Test einkaufen für die vielleicht anstehende Quarantäne? 🙂
Nicht jeder hat nette Nachbarn oder welche die für eine Familie 2 Wochen lang Einkäufe schleppen. Man will auch niemandem zur Last fallen.
Kekule mutmaßte in seinem Podcast, dass Menschen die jetzt noch krank werden, selbst schuld sind. Muss doch jeder wissen wie man sich verhält. Ganz verkehrt ist das vielleicht nicht – wenn es auch nicht auf jeden zutrifft.
Ich würde eher denken der 7. Juni hat etwas mit der Einbindung der Betriebsärzte zu tun. Vielleicht ein vereinbarter Stichtag für die Vorbereitung. Allerdings kann man auf die Idee auch kommen, wenn man sich die Dynamik von Anlieferung und Verimpfung des Impfstoffes anschaut.
Zunächst noch die Bemerkung: Die Belastung für die Arztpraxen ist groß. Zum Vergleich: Die jährliche Influenza-Impfung als die konzentrierte Massenimpfungskampagne war in der Saison 2020/21 deutlich umfangreicher. Es wurden Größenordnung 20 Millionen Dosen über 4-5 Monate verimpft. Wenn man das auf die Wochenarbeitstage runterrechnet, kommt man auf Durchschnittswerte wie 250000 Impfungen und das bei einer erhöhten Nachfrage. Mit anderen Worten, die CoViD-19-Impfkampagne ist nochmal deutlich mehr Arbeit.
Die Impfzentren machen weiter ihre 400000 Impfungen am Tag mit leichtem Abfall am Wochenende, also nicht ganz 2.8 Millionen pro Woche. Die Ärzte ergänzen das zu knapp 5 Millionen. Nun kommen im Moment pro Woche 4 Millionen Dosen ziemlich verlässlich von Pfizer/Biontech und Moderna zusammen herein. Unregelmäßiger kommen die Vektorimpfstoffe dazu. Da am Montag als das verkündet wurde 5 Millionen Dosen unverimpft waren, kann davon ausgehen, dass das im Moment noch halbwegs in Balance ist.
Aber es gibt bereits Stresszeichen von den Arztpraxen und deshalb würde ich nicht davon ausgehen, dass sie die gesteigerte Lieferung von 1.7 Millionen zusätzlichen Dosen ab übernächste Woche, die Tim erwähnt hat, ohne weiteres wegpuffern. Es ergibt Sinn, die Hausärzte zu entlasten, indem die Betriebsärzte hinzugenommen werden und da ist die Priorisierung eher hinderlich, weil man sich dann einzelne Arbeiter mit Priorität heraussuchen müsste, anstatt eine Reihenimpfung durchführen zu können.
Guter Punkt. Und der 7. Juni könnte wiederum bei den Betriebsärzten als Startpunkt festgelegt worden sein, weil dann die Pfingstferien in Deutschland überall durch sind.
Die Aufhebung der Priorisierung ist erforderlich, um die Einbindung von Betriebsärzten nicht zu einem Desaster werden zu lassen.
Es ist absehbar, dass Betriebsärzte vielleicht die Belegschaft nach Priorisierung impfen, aber jede weitere Dosis, an die sie irgendwie kommen, natürlich ebenfalls verimpfen und so die Priorisierung unterlaufen.
Ansonsten hat diese Aufhebung nämlich nur Nachteile, weil sie eine einigermaßen sortierte Warteschlange zusammenquetscht und wirklich jeder in kurzer Zeit bei allen möglichen Ärzten anruft, anstatt den Prozess zu entzerren.
Wen außer „der Belegschaft“ impfen denn Betriebsärzte sonst noch? Sie sind doch für niemand sonst zuständig außer der Belegschaft eines Betriebes.
Also ich finde die Betriebsärzte sind ein fadenscheiniges Argument an der Stelle. Genau wie bei den Hausärzten wäre es problemlos möglich gewesen, den Betriebsärzten weitgehend freie Hand bei der Reihenfolge zu lassen, sie aber dazu anzuhalten, eine an medizinischen und epidemiologischen Indikationen (sprich: der offiziellen Impfreihenfolge des RKI) orientierte Reihenfolge wo immer möglich anzuwenden.
Nein, das eigentliche Problem ist, dass die Durchimpfungsquote verschiedener Regionen um bis zu 15% auseinandergeht (Bonn vs. den es umgebenden Rhein-Sieg-Kreis etwa, da steht Bonn bei 48% und der Kreis drumherum bei 37%) und daher einige Gegenden effektiv „durch“ sind mit der großen Menge tatsächlich priorisierter Menschen, während andere gerade noch mitten in Gruppe 3 stecken und damit bis zum 7. auch nicht fertig werden. In der Lage ist die Priorisierung für die einen noch sinnvoll, für die anderen längst unnötig bis hinderlich. Eine bundesweite Ansage vergrätzt also zwangsläufig einen Teil des Landes, egal ob so oder andersrum.
Fadenscheinig? Also wenn ein Betriebsarzt nicht gerade einen Betrieb betreut, wo alle eine Berufsindikation haben, dann bleiben Personen ab 60 Jahre und einige Leute mit Vorerkrankungen übrig, wobei im Zweifel alle, die in Frage kommen, schon abgedeckt sein können. Alle anderen dürften bei bestehender Priorisierung nicht durch die Betriebsärzte geimpft werden. Als Ausnahme, um Impfstoff nicht verfallen zu lassen, klar. Aber nachbestellen sollte man nicht, wenn man niemanden mit Priorität zu impfen hat.
Im Prinzip kann man sich ausrechnen, wann die Priorität fallen sollte: Wenn so viele Erstimpfungen möglich waren, wie es Menschen in den Prioritätsgruppen gibt. Bei der Altersindikation sind das so ca. 25 Millionen und dann kam man mit den anderen Indikationen glaube ich etwa auf 50% der Bevölkerung, also sowas wie 40 Millionen. Wir waren letzten Montag bei 30 Millionen. Wie gesagt man kommt auf nicht ganz 5 Millionen Impfungen pro Woche, wenn die Hälfte davon Erstimpfungen sind, kommt man in den nächsten drei Wochen bis zur Aufhebung an 40 Millionen Erstimpfungen heran, so dass theoretisch alle in der Prioritätsgruppe ein Impfangebot wahrnehmen konnten.
Tatsächlich gibt es natürlich irgendwelche Leute, die sich die Impfung erschlichen haben, oder man hat Impfstoff freigegeben, weil er von den Priorisierten nicht angenommen wurde. Andererseits gibt es auch Menschen, die sich trotz ihrer Priorität nicht impfen lassen wollen. Rein praktisch hätte die Impfkampagne vermutlich längst gestockt, wenn man nicht in bestimmten Bereichen über die ursprünglichen Priorisierten hinausgegangen wäre.
Wie gesagt, ich denke eher der Termin hat mit praktischen Erwägungen zu tun, aber entsprechend der Überlegung wäre absehbar auch der Punkt für die Aufhebung etwa da erreicht.
Wie gesagt, die bundesweite Betrachtung trügt an der Stelle. Meiner persönlichen anekdotischen Evidenz zufolge ist zum Einen die Zahl derjenigen, die sich über die Hausärzte erfolgreich haben impfen lassen, obwohl sie keiner Prioritätsgruppe zugeordnet sind, nicht unbeträchtlich, und zum Anderen sind wie schon gesagt die Unterschiede im Impffortschritt enorm, sowohl bei den Bundesländern als auch lokal zwischen Landkreisen. Das ging damit los dass einige Impfzentren wirklich langsam vor sich hin gegurkt und Impfdosen abgelehnt haben, schlicht weil sie nicht die Kapazität hatten, diese zu verimpfen, und geht weiter über eine sehr unterschiedliche Dichte an niedergelassenen Hausärzten, was zu mehr Impfstoff relativ zur Bevölkerung dort führte, wo die Arztdichte hoch ist.
Einige Landkreise sind dadurch auch in drei Wochen noch in der dritten Priogruppe, was bedeutet, dass auch Betriebsärzte theoretisch noch Impflinge in ausreichender Zahl finden dürften, die in eine Priogruppe fallen. Zumal ein großer Teil von Gruppe 3 beruflich indiziert ist – da kann man oft für einen ganzen Betrieb eine Zugehörigkeit automatisch annehmen und den Impfstoff direkt bevorzugt an die Ärzte dieser Betriebe leiten. Es geht ja zu Beginn auch nur um 500k Dosen, das ist jetzt nicht die Welt.
Aber gut, es geht letztlich ohnehin nur um maximal ein oder zwei Wochen hin oder her, wenn man sich die Impfstoffmengen für Juni anschaut. Es ist auch nicht so, dass ich das Dilemma mit der Freigabe nicht sehe. Ich finde nur, dass die Betriebsärzte speziell da bestenfalls einer von vielen Aspekten sind und eine Aufhebung für ihren Einsatz keinesfalls zwingend nötig wäre.
Nun, es war klar, dass man Kontrolle über die Priorisierung verliert, wenn man die Hausärzte einbezieht.Aber wir haben natürlich erst recht keine bundesweite Erfassung, wer von den Menschen mit Priorität für eine Impfung keine will. Insofern war es immer schwierig einen Endpunkt für die Priorisierung an einer Zahl von Geimpften festzumachen. Die Zahl von impfwilligen Priorisierten kann zudem im Land schwanken. Schließlich jede Person, die mit einem Impfstoff, für den es die Priorisierung noch gibt, geimpft wird, zählt – gerechtfertigt oder nicht – gegen die geschätze Zahl von Priorisierten.
Ich sehe die Rolle der Betriebsärzte vorallem als Entlastung der Hausärzte. Der Test, ob die Praxen noch ohne die Betriebsärzte auch die zusätzlichen Impfstoffdosen verimpft bekommen, wäre nächste Woche gewesen. Aber der fällt wohl aus, weil sich doch mal eine Lieferung von Pfizer/Biontech verschiebt:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/apothekenpraxis/viel-weniger-biontech-astrazeneca-kommt-spaeter/
Wobei es ja auch um die anhaltende Belastung über noch viele Wochen geht. Ist das mit den nur 500000 Impfdosen aktuell? Ich vermute die Betriebesärzte werden mehr abnehmen. Impfungen über die Berufsindikation werden auch als gestaffelte Reihenimpfung über die Impfzentren organisiert. Betriebliche Strukturen, wo eine große Zahl von Personen mit Berufsindikation noch gar nicht von solchen Aktionen erreicht wurde, müssten ja eigentlich hauptsächlich die neu in die Priorisierung aufgenommenen Personenkreise sein und das ist für sich ein Zeichen, dass man an die Grenze kommt.
Weil man immer von einer Gruppe zu viel hat ,1:1 geht ja nicht in der Wirklichkeit: entweder es steht Impfstoff rum weil nicht genug Impflinge rechtzeitig bereitstehen – oder man hat zu viele Impflinge weil der Impfstoff nicht langt.
Pragmatisch entschieden wurde dann, das Bottleneck auf den Impfstoff zu legen. Nachdem Prio 1 sehr weit ist (?) kann man es laufen lassen.
2. Punkt wäre psychisch: mehr Leute sehen eine Chance bald geimpft zu werden. Das beruhigt.
Was mich nervt ist, dass jetzt Kinder priorisiert werden sollen. Als Unpriorisierter Nicht-Drängler kommt man einfach als letztes dran. Wie Pavel sagte: Priorisierung von >50% entspricht einem Verbot für die Minderheit.
Hier mal 2 Geschichten zum Thema Impfung:
Bin Mitte 30, normalgewichtig und sehe rein äußerlich auch total gesund aus. Trotzdem „eigentlich“ Impfgruppe 2, aufgrund einiger Vorerkrankungen mein Immunsystem betreffend.
Durch meinen Umzug 2019 in ein anderes Bundesland lagen meine Vorbefunde noch nicht bei meinem jetzigen Hausarzt vor. Seit März war ich dran um die Befundübermittlung von mehreren Fachärzten auf den Weg zu bringen. Ebenso war das kein Selbstläufer, einige Ärzte mussten mehrfach angeschrieben werden, bis sie endlich die Unterlagen auf den Weg gebracht haben.
Ich habe dann einen Arzt in meinem alten Bundesland angefragt, der meinen Fall kennt und auch selbst Impfungen durchführt. Er wird bald eine Praxis übernehmen, in der er zur Zeit noch angestellt ist, bis seine Chefin in Rente geht. Seine Chefin wollte unbedingt nur 6 Dosen pro Flasche Biontech an den Mann und die Frau bringen. Für die 7. gab es keine Spezialspritzen und da es ab und zu auch mal nicht gelingt die 7. zu ziehen, wollte sie auch keine Planungen darauf aufbauen.
Was tat (und tut) dieser Arzt also? Er hat die speziellen Spritzen aufgetrieben (von einer Kinderärztin) und zieht an den Impftagen 7 Spritzen auf (6 Stunden bei Raumtemperatur, dann müssen die Spritzen verworfen werden). Er verimpft 6 Dosen je Flasche und setzt sich mit dem Rest in seit KFZ und fährt Patienten ab, die nicht einbestellt wurden. Das macht er in seiner Freizeit und auch auf seine Kosten.
Ich habe im April bei ihm meine erste und diese Woche meine 2. Biontech Impfung erhalten. Jeweils eine 7. Dosis aus so einem Fläschen.
Anfang Mai bekam ich dann auch endlich „offiziell“ meine Bescheinigung für Impfgruppe 2. Die erste Impfung habe ich bei diesem Arzt ohne offizielles Dokument erhalten wenn man so will. Aber in der Realität war ich auch die ganze Zeit gefährdet. Krankheiten interessieren sich nicht für Papierkram und langsam arbeitende (überlastete) Ärzte.
Die 2. Impfung habe ich auch bei diesem Arzt bekommen, da ein offizieller Impftermin gar nicht so schnell möglich gewesen wäre, um die 6 Wochen Abstand einzuhalten.
….
Eine Nachbarin von mir kommt aus Ägypten und spricht kein Deutsch. Sieht ebenfalls gesund aus, Anfang 30. Hat aber 3 Jahre Chemo und Bestrahlung hinter sich. Sie hat ihre Bescheinigung für die Prio 2 auch seit einigen Wochen in den Händen.
Online: Keine Termine Frei. Telefon: „Kein Englisch“!
Also habe ich angerufen. Termine konnte ich recht schnell klären, schon beim ersten Anruf. Dass es (zumindest in diesem Fall) wirklich nur auf Deutsch ging und nicht einmal Englisch machbar war, das hat mich doch schon sehr überrascht.
Was die 2 Fälle gemeinsam haben: Bürokratie und Unflexibelität sorgen dafür, dass vor allem Risikogruppen, die nicht durchs Alter definiert sind, anscheinend nicht rechtzeitig in den Vorgesehenen Zeiträumen geimpft werden können. Mein Job an einer Uni macht es mir auch nur möglich auf Zuruf schnell ins Auto zu springen und mehrere Stunden Fahrt auf mich nehmen zu können, um geimpft zu werden.
Auch spannend sind die Reaktion aus dem Umfeld. Einige Kollegen waren richtig sauer. Nach dem Motto ich hätte mir was erschlichen etc. Vor allem bei Kollegen, die selbst keine Kinder haben und sich effektiv per Home-Office und FFP3 Masken schützen können. Mein Kind war für mich die ganze Zeit eine offene Flanke.
Die Leute gönnen einem nicht mal den Dreck unter den Fingernägeln.
Psychisch ist jetzt erst einmal eine heftige Belastung von mir gefallen.
Dieses Impfchaos und die Fehler bei der Impfstoffbeschaffung sollten irgendwann noch einmal Thema werden. Ich vermute aber, dass wird nicht geschehen.
Politiker haben einfach kein Ehrgefühl und kein Gewissen mehr. „Dienstwagen-Affäre“ … das war mal ein Grund zurückzutreten.
Nachtrag:
Impfzentren können auch nicht mit Mobilnummern aus dem Ausland umgehen. Nur mit deutschen Telefonnummern.
Realsatire.
Um sich den Irrsinn der Impfterminvergabe in Schleswig-Holstein mal zu visualisieren, ruft doch mal den Kartendienst eurer Wahl auf und schaut auf S-H.
Ich war heute in Itzehoe im Impfzentrum und hatte dort meinen Ersttermin (den Freunde für mich über das Eventim-System ergattert hatten).
Auf dem Parkplatz standen auch Autos aus
Rendsburg, Kiel, Lübeck, Neumünster, Bad Oldesloe, Ostholstein, Kreis Segeberg.
(Ich weiß, man kann sein Kennzeiche heute bei Umzug mitnehmen, aber es wäre schon großer Zufall, wenn um 16:30 alle Itzehoer mit Fremdkennzeichen Termin hätten.)
Das ist das Ergebnis des permanenten Rattenrennens um reguläre und wieder freigewordene Termine. Letztere werden nämlich werktäglich um 7 und 17 ins System eingestellt. Dort buhlen dann zehnausende um höchsten ein paar Dutzend zurückgegebener Termine. Und dann nimmt man, was man bekommen kann.
Ich bin heute 60 km von Norderstedt nach Itzehoe gefahren, während die Schwester einer Freundin heute von Elmshorn nach Norderstedt kommen musste, um den Schuss zu bekommen. Real exsistierender Irrsinn! Aber den Volkswirtschaftlichen Schaden misst niemand.
Und die Starken gewinnen, weil sie bei der Verlosung der großen regulären Impfkontingente (letzten Donnerstag 75.000 für Prio 3) mit 6 verschiedenen Geräten und unterschiedlichen IP-Adressen die Warteschlange penetrieren können, während sich die Schwächeren mit ihrem einen Handy einen Wolf warten… 400.000 Instanzen waren in der Warteschlange.
Ach so: Im Warteraum nach der Impfung saßen heute 15 Leute, davon maximal 3 (mit mir) über 60. Der Rest war 20 aufwärts. Das galt auch für die Anreisenden, die ich auf dem Parkplatz gesehen habe. Wusste gar nicht, wieviel kerngesunde Systemrelevante so rumlaufen…
André
Zur hetereologen Impfung: Ich habe letzte Woche in einem hessischen Impfzentrum meine Zweitimpfung mit Biontech erhalten, nachdem ich acht Wochen zuvor mit AstraZeneca geimpft wurde.
Ich gehöre auch zu Team AstraZeneca und hab mich dermaßen gefreut ,dass unser Rasender ImpfReporter Rim Ritlove verkünden konnte, dass im August AZ ausgeht. Freu mich schon auf das 3D Zeug, dass so richtig reinhaut, hab einfach alles genommen, was andere liegen liesen. Hat sich trotz der Prioaufhebung angefühlt wie Rechtsüberholen mit Lichthupe und dafür noch die heterogene bekommen. Alles richtig gemacht.
Anmerkung noch zum Impfen allgemein: Seit wir Kinder haben ist mein Impfpass voller als jedes Paybackkonto, hab schon den zweiten. An alle werdenden und planenden Eltern der Zukunft: Lasst euch beraten, manche Impfung geht auf den Fötus über und hilft doppelt! Billiger kriegt ihr’s nie wieder.
Eines der ‚Startups‘, aber meiner Meinung nach das sinnvollste ist https://sofort-impfen.de/
Super datensparsam gebaut. Nach erfolgreicher Vergabe werden alle Daten gelöscht.
Die Ärzte können ihre ‚Liste‘ dahin auslagern. Wenn sie Dosen über haben, können sie die Anzahl dort vergeben. Alle im Projekt stecken da ehrenamtlich sehr viel Zeit rein. Es gibt kein Geschäftsmodel, sondern eine gerade gegründete gemeinnützige GmbH.
Ohne den Machern zu nahe treten zu wollen, habe ich so die leise Vermutung, dass die bisher noch recht wenige Termine vergeben haben.
Das liest sich zum Einen zwischen den Zeilen, zum Anderen wird man als Arzt seine Impfdosen momentan auch noch so los. Zweifelhaft, ob da jemals nennenswerte Mengen zugeteilt werden. (Bin aber auch registriert.)
Aber Daumen hoch für die Initiative.
Moooin ihr Beiden.
Haltet durch. Freue mich über eure Podcasts jede Woche.. auch wenn das Thema einen zermürbt, mich auch..danke für eure gute Zusammenfassung jede Woche aufs Neue in den nervigen Zeiten..
Grüße aus Ostfriesland
In Bayern gibt es ein System, bei dem man sich selbst anmelden und anmelden kann: https://impfzentren.bayern/citizen/
Funktioniert.
Nur kurz was aus dem Landkreis Altötting. Hier wird seit Januar 2021 zur Zweitimpfung ein „digitaler“ Impfpass ausgegeben.Ist eine Plastikkarte (ähnlich der Gesundheitskarte, also mit persönlichen Daten und einem QR-Code hinten drauf. Das Impfpersonal sagte zu mir: Damit können Sie dann in den Biergarten gehen.
Und zudem gibt es hier im Impfzentrum beinahe wöchentlich „Sonderimpfaktionen“, die im Grunde dem Vorschlag von Pavels Impflotterie nahe kommt. Dabei wird ein Zeitfenster geschaltet, in dem man sich online einen Termin klicken kann, wenn man schnell genug ist. In der Regel gibt es AstraZeneca, was übrigens gut angenommen wird…
Tim, man hat dich erhört.
Leider nur in Polen.
Polen startet Impflotterie:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-news-am-dienstag-die-wichtigsten-entwicklungen-zu-sars-cov-2-und-covid-19-a-a380c783-398e-47ab-abc1-cb5ae9e9b178
In McPomm gibt es ebenfalls „freie Impftage“ wo jedem und jeder eine Chance gegeben wird.
Hallo,
bei uns im Radio (WDR 4) werden seit einiger Zeit die Todeszahlen nicht mehr angegeben. Wurde das in anderen Regionen auch eingestellt?
Aber über das Seilbahn Unglück (mit 14 Toten) wird seit fast eine Woche berichtet.
Smith-Kline ist eigentlich Smith-Kline-Beecham gewesen. Also theoretisch müßte es dann jetzt schon Glaxo-Smith-Kline-Beecham heißen … tut es aber nicht. 😉
Ich kann nicht anders als aufgrund eurer News zu AstraZeneca und Biontech meinen alten Kommentar auszugraben:
https://ukw.fm/ukw066-corona-weekly-covid-dauert-dieses-jahr-laenger/#comment-4762
[x] AstraZeneca hat schlechtere Wirksamkeit (gegen indische Variante; da verlass ich mich jetzt auf eure Aussage)
[x] Logistik-Problem bei Biontech ist stark gesunken
[x] Schadensersatz-Klage der EU läuft, es gibt keine weitere Bestellung der EU
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/coronavirus-eu-astrazeneca-klage-101.html
Bei den Preisen, die die EU aufruft, ist hier – falls sie diese Summe zugesprochen bekommen – ganz locker ein Jahres_umsatz_ von AZ weg.
[ ] Preisvorteil besteht noch
[ ] Produktionsvorteil besteht noch, wobei er weiterhin nicht_ausgenutzt werden kann
Hallo
Vielleicht könnt ihr mal anhand der Zahlen (Impfungen) erläutern, ob der starke Abfall der Inzidenz im Vogtlandkreis innerhalb von 2 Monaten, von über 200 auf aktuell 8,8 mit der dort verstärkt durchgeführten Impfung zusammenhängt?
https://www.coronavirus.sachsen.de/infektionsfaelle-in-sachsen-4151.html?_cp=%7B%22accordion-content-8665%22%3A%7B%226%22%3Atrue%7D%2C%22accordion-content-10122%22%3A%7B%226%22%3Atrue%7D%2C%22previousOpen%22%3A%7B%22group%22%3A%22accordion-content-10122%22%2C%22idx%22%3A6%7D%7D
https://www.saechsische.de/coronavirus/corona-zahlen-in-sachsen-vogtland-sinken-drastisch-5451337-plus.html
In Taiwan gibt es jetzt auch eine Anwendung zur Kontakterfassung und Warnung. Sie heißt „Taiwan Social Distancing“ – erscheint mir nicht ganz logisch. In jedem Fall ist sie mit einer Lotterie verknüpft:
https://www.taiwannews.com.tw/en/news/4206514