Das Update zu Zahlen, Dunkelziffern und digitalen Fragen in der Corona-Krise
Während Deutschland noch seine Corona-Zahlen von Weihnachten raussucht wagen wir einen ersten Blick auf den Pandemieverlauf in diesem Jahr. Deutschland steht vor einem eher ungewissen Verlauf der Omikron-Welle, der es im Verhältnis zu den bereits durchinfizierten Nachbarländern mit einem anderen Stand der Impfung und einem andere Level von Maßnahmen entgegentritt. Daher kann es alles ganz schnell gehen oder auch mit einer leichten Verzögerung - am Ende steht aber auch für uns eine recht umfangreiche Durchseuchung mit der neuen Variante an.
Doch am Horizont zeichnet sich dadurch auch eine eher positive Perspektive ab, denn trotz allem kommt Omikron nicht mehr der gleichen vernichtende Kraft wie die früheren Varianten daher und bringt dazu noch eine ganz praktische Form der Immunisierung mit, die wohl dazu führen wird, dass Delta bald der Vergangenheit angehören wird. Wir sind daher zurückhaltend optimistisch was die Entwicklung der nächsten Monate betrifft.
Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.
Transkript
Shownotes
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Twitter How many died in the pandemic?
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tagesspiegel.de Impfangebot an Berliner Schulen kaum genutzt
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www.t-online.de Corona-Impfpflicht für alle? Ethikrat empfiehlt Ausweitung
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YouTube Omicron from mice - YouTube
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sciencedirect.com Evidence for a mouse origin of the SARS-CoV-2 Omicron variant
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unchartedterritories.tomaspueyo.com Should You Vaccinate Your Kids? - by Tomas Pueyo
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erictopol.substack.com Why Paxlovid is a Just-in-Time Breakthrough - by Eric Topol
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tagesspiegel.de Offenbar neue Corona-Variante in Frankreich aufgetaucht
Hatten wir nicht schon geklärt, dass Süd Afrika einfach nur sehr viel sequenziert und deshalb dort die Varianten eben tatsächlich erkannt werden. Dass es kein direkter Rückschluss auf den Entstehungsort zulässt, son bisschen wie bei Exploits halt auch.
Ich muss hier eine Regression melden. @Tim
Die Logik gebietet dennoch, dass Südafrika nicht als Entstehungsort auszuschließen ist. Viren tragen außerdem einen genetischen Fingerabdruck, der sich sehr gut einer Lokalisation zuordnen läßt, im Gegensatz zu Softwareprogrammen. Der Denkraum, den man aufspannen sollte, sollte lauten: Obwohl man zufällig auftretene Virenmutanten örtlich zuordnen kann, spielt dies für den Umgang mit der Pandemie als solcher keine Rolle.
Über eine Regression zu diskutieren ist wie über eine Regression zu diskutieren. Und das ist nicht mal iterativ.
Am Anfang erwähnt Tim dass Bremen sehr gut geimpft ist. Wurde das nicht vor kurzem erst wiederlegt? Ich glaube da war die hohe impfquote doch nur damit begründet dass aus dem Umland viele nach Bremen zum impfen kommen.
Hier gibt es zum Beispiel eine. Artikel dazu
https://www.tagesspiegel.de/politik/seltsame-folge-der-impfbuerokratie-100-2-prozent-der-bremer-erwachsenen-sollen-erstgeimpft-sein/27954848.html
Der vom Spiegel ist hinter der paywall
https://www.spiegel.de/panorama/corona-daten-mit-unschaerfe-in-bremen-sollen-100-1-prozent-der-erwachsenen-geimpft-sein-a-a2e2ef09-bae7-4f1a-849f-02df1fc28ecc
omikron und onega sind, soweit ich weiß, der selbe buchstabe, wobei omikron das kleine omega ist
peace
Nö.
https://de.wikipedia.org/wiki/Omikron 15
https://de.wikipedia.org/wiki/Omega 24
Im Internet gibts nicht nur Pornos und Katzenvideos, da kann man erstaunliche Sachen finden…. 😉
Ich finde erschreckend, wie Ihr – einmal mehr – die langfristigen negativen Folgen von COVID-19 negiert. Wir erfahren doch jeden Tag mehr darüber, dass darin die eigentlichen negativen Folgen jenseits der akuten Verläufen liegen.
Seid Ihr beispielsweise der Meinung, das Geschriebene unter https://twitter.com/IanRicksecker/status/1478611650760437765 sei falsch?
Ich verstehe nicht, wie man sich seit langer Zeit derart intensiv wie Ihr mit COVID-19 befassen und die langfristigen negativen Folgen derart negieren kann.
Weiß man denn schon etwas über Langzeitfolgen bei Omikron?
Es scheint ja so zu sein, dass es (gerade bei Geimpften) im Gegensatz zu den vorherigen Varianten größtenteils in den oberen Atemwegen repliziert. Dadurch könnte man annehmen, dass auch deutlich weniger schwerwiegende Langzeitfolgen bzw. Organschäden auftreten.
(Disclaimer: Gesundes Halbwissen eines interessierten Laien)
Ich würde sagen, das ist das, was sich abzeichnet, aber für „Langzeit“-Betrachtungen ist Omikron einfach noch zu neu,
Die Zero-Covid-Extremisten auf Twitter scheinen mittlerweile einfach nur noch an Angststörungen zu leiden und haben den Kontakt zur Realität gleichermaßen verloren wie Querdenker. Wer jetzt noch wie dieser verlinkte Twitter-Typ eine globale Ausrottung durch harte Lockdowns fordert, ist einfach nicht mehr ernst zu nehmen.
Noch ein Hinweis zu Australien: Abgucken? In Australien sieht man vor allem, dass sich die menschenverachtenden Anhänger der Great Barrington Declaration doch noch durchgesetzt haben, so wie bei Euch ja leider Euch. Bei Tim verstehe ich es ja, wenn man Kinder hat, ist es besonders brutal und Eltern müssen sich quasi belügen, um bei Verstand zu bleiben, aber Pavel?!
Kannst du das mal genauer erläutern, ich verstehe den Kommentar nicht?
Du unterstellst uns also, dass wir jetzt uneingeschränkte Vertreter eines Herdenimmunitäts-Ansatz sind. Dem widerspreche ich.
Wir haben hier immer klar kommuniziert, dass wir die frühen Lockdowns mitgetragen und für weitgehend sinnvoll gehalten haben und in der zweiten und dritten Welle die laxen Maßnahmen klar kritisiert.
Mittlerweile sind wir allerdings in einer ganz anderen Situation: nahezu alle können sich impfen lassen (es tun es aber nicht alle) und Omikron hat eben ganz neue Rahmenbedingungen.
Eine konsequente NoCovid-Strategie lässt sich unter diesen Bedingungen vermutlich weder technisch noch gesellschaftlich durchsetzen. Das haben wir beschrieben und gefordert haben wir schon mal gar nichts.
Könnt Ihr denn evtl. begründen, warum sich NoCovid nun nicht mehr technisch umsetzen lassen soll?
Das Impfargument steht in meinen Augen auf wackeligen Beinen. Wenn man Prof. Ciesek folgt, hält auch ein aktueller Booster evtl. nur 3 Monate. Das wäre also keine echte Lösung.
Frau Ciesek hat sich nur Antikörper angesehen, die alleine sagen noch nichts zu Gesamtimmunität aus. Britische Studien haben bereits gezeigt, dass die Booster auch nach 3 Monaten noch sehr gut schützen.
Aber nehmen wir einmal an, dass jede Impfung nur 3 Monate schützt. Das wäre dann eigentlich DER Grund, das Virus möglichst viel zukurlieren zu lassen, damit man nach der ersten Durchimpfung regelmäßig mit dem Virus in Kontakt kommt, der Immunschutz gut bleibt und man maximal Erkältungssymptome hat. Hier sollte man also alle Maßnahmen komplett wegfallen lassen, NoCovid wäre absolut kontraproduktiv: Wenn man die Inzidenz so lange niedrig hält, bis jeder wieder den Immunschutz verloren hat, hat man erst Recht ein Problem.
Abgesehen davon geht NoCovid bei Omikron in einer vernetzten Welt nur, indem man die Grenzen für immer dicht hält und sich dauerhaft im Lockdown befindet. In anderen Ländern bleibt das Virus nämlich. Wer jetzt noch NoCovid oder ZeroCovid fordert, lebt in einer Traumwelt und/oder findet es einfach geil, andere Leute durch harte Maßnahmen einzuschränken.
Auch China wird durch Omikron in den nächsten paar Monaten fallen, dann sollte eigentlich der letzte gelernt haben, dass man selbst in einer entschlossenen Diktatur kein ZeroCovid mehr fahren kann.
Das wird denke ich ein wirklich spannender Aspekt. Ich sehe es genau so, dass China jetzt in einer echten Zwickmühle steckt, und die Frage ist lediglich noch, wie lange der irrationale Stolz der Partei sie dazu zwingt, diese nicht mehr funktionierenden Massenlockdowns in Millionenstädten durchzuführen und gleichzeitig die eigentliche Lösung des Problems in Form der mRNA-Impfstoffe (zukünftig dann natürlich die auf Omikron angepassten) ablehnen, weil böse westliche Technologie, die per Definition den chinesischen Totimpfstoffen unterlegen sein muss.
Wenn’s doof läuft, fährt die Partei den Karren aus falschem Stolz so lange gegen die Wand, bis die negativen Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft die nächste echte weltweite und länger anhaltende Wirtschaftskrise ausgelöst haben – also genau die Krise, die Covid-19 bislang noch nicht zuwege gebracht hat.
Ich glaube kaum das Tim und Pavel das begründen müssen. Bei der explosiven Verbreitung der Omikron Variante, sollte jedem klar denkenden Menschen bewusst werden das No Covid eine Utopie ist.Genau so könnten wir an Anarchie glauben.
Man kann ja alles mögliche vermuten. Aber so lange ich keine wissenschaftlich fundierte Begründung gehört hab, z.B dass die Modellierer, die NoCovid vertreten, nun in Ihren Modellen berechnet haben, dass es nicht mehr funktioniert, sind das alles nur bedeutungslose Spekulationen, die so gut oder schlecht sind wie jede andere Vermutung.
Ich seh jetzt erst mal nur den R0-Wert als Unterschied und das mindeste, was man dann belegen können sollte, wäre, dass es da eine Grenze gibt, die sich aus den Medellen ergibt, bis zu welchem R0-Wert sich Sars-Cov2 kontrollieren lässt.
Auch das RKI hat – so weit ich das gesehen hab – seine Control-Covid Empfehlungen noch nicht zurückgenommen.
Ich als klar denkender Mensch, verlasse mich da lieber auf die Ergebnisse der Wissenschaft und nicht auf das Gefühl von irgendwelchen Ĺeuten.
NoCovid funktioniert nicht, das zeigt der Vorfall auf der Antarktisstation. Trotz Testen und Quarantäne ist es nicht gelungen, das Virus draußen zu halten, auch China und Australien nicht.
Das Virus ist in der Welt, als Zoonose springt es munter zwischen Menschen und Tieren umher, es lässt sich daher nicht ausrotten. Daher muss der Mensch mit dem Virus leben, d.h Immunität gegen das Virus aufbauen (am besten durch Impfung).
Hi,
zu Paxlovid gibt es einen ganz interessanten Blog post, vielleicht auch für nicht-Nerds interessant:
https://www.science.org/content/blog-post/making-paxlovid
tl;dr: Man braucht davon natürlich viel mehr Masse (3 g pro kompletter Behandlung vs. Mikrogramm beim Impfstoff), was wiederum bedeutet, dass man es im multitonnenmaßstab herstellen muss, was sowohl chemisch aber auch vom supply-chain nicht einfach ist.
Man kann das mal herunterbrechen, wo die Verbindungen her kommen und dann merkt man z.B. dass es für eine bestimmte möglicherweise gar nicht genug Natrium-Metall auf dem Markt gibt.
Die Welt durchimpfen. Also auch alle Mäuse? 😉
Dann geh ich gleich nochmal Aktien kaufen…
Ansonsten passt der Spruch: Die letzten werden die ersten sein. Bremen und S/H waren immer gut sonst, jetzt sind sie die ersten mit Omikron. Mal sehen, ob es da auch zuerst wieder zurückgehen wird, während es anderswo noch steigt. (siehe Zentral-London vs ganz UK)
Bei China hab ich aber auch irgendwie Angst, daß die irgendwie das Gesicht wahren müssen und deshalb eine gewaltige Überreaktion auslösen könnten. Und dann kippen wieder alle Lieferketten um…
Ich vermute stark, das der „Vorsprung“ den Bremen und Hamburg bei Omikron haben ein Test Artefakt ist. Mit anderen Worten: Adern Orts wird einfach nicht genug getestet.
Zum Thema Erkennung von Varianten mit über die PCR (s-gene target failure)
Zumindest die PCR Tests, die in dem Labor eingesetzt werden, in dem ich arbeite, liefern im ersten Schritt keine Informationen über die Variante. Das Sind zwar auch schon mehrer Sequenzen, die getestet werden, aber ein positives PCR Test sieht da bei allen VOCs erst mal gleich aus. An dieser Stelle möchte man ja möglichst sicher sagen können, ob eine Infektion vorliegt oder nicht. Deshalb testet man Sequenzen, die in möglichst allen Varianten vorhanden sind.
Im zweiten Schritt werden dann (aber nur noch für einige Proben) mit einer weiteren PCR noch mal bestimmte Mutationen getestet (bei uns derzeit E484K, N501Y und 69-70del). Darüber kann man einige Varianten grob unterscheiden. Alpha und Omikron sehen da z.B. identisch aus, aber aktuell kann man dann von Omikron ausgehen. (Heute ca. 70% Omikron/Alpha, 25% Delta, Rest unspezifisch).
Die dritte Stufe ist dann ein vollständige Sequenzierung des Virus. Das sollte bei mindestens 5% der positiven Proben erfolgen, dürfte aber aktuell kaum zu schaffen sein. Bei uns gehen aktuell sowohl die Zahl der SARS-CoV-2 PCRs als auch die Positivrate „durch die Decke“.
Disclaimer: ich bin kein Mediziner oder Biologe, sondern nur IT
Ich teile Euren Optimismus nicht so ganz. Prof. Drosten hat ja schon erläutert, warum es nicht genügt, nur auf die ITSen zu schauen.
Ich liege derzeit in einem Krankenhaus, das KEINE Covid-Patienten behandelt. Dennoch ist unklar, wann ich meine dringend notwendige Operation, die einen lebensbedrohenden Zustand beenden soll, bekommen werde.
Grund: Personalmangel wegen zunehmender Covid-Erkrankungen unter Ärzten und Pflegern. Man kann diesen Mangel bereits jetzt an allen Ecken und Enden erkennen und Omikron hat gerade erst angefangen.
Je schneller Omikron durchrauscht, desto eher kannst du deine Operation bekommen. Weniger Maßnahmen wären also besser für dich.
Wenn ich bis dahin noch lebe …—
Leider ist Zero Covid gescheitert und das ist traurig, auch weil es ein Schlaglicht auf die Menschheit an sich wirft. Noch nicht einmal die EU hat es geschafft eine gemeinsame Strategie zu finden und ist direkt zu Beginn der Krise zurück in Nationalstaatlichkeit gefallen. Wenn die reichen Länder das nicht schaffen, wie sollten wir dann so arrogant sein können zu glauben, dass Menschen, die teilweise von der Hand in den Mund leben, sich ins „Home Office“ begeben? In Ländern, in denen es keine oder nur sehr rudimentäre Sozialsysteme gibt. Da interessieren einen armen Afrikaner herzlich wenig die ZeroCovid Fantasien aus dem satten Westen, wenn er ohne Arbeit nichts mehr zu Essen bekommt. Die Menschheit ist wohl nicht reif genug dafür, dass wir ein so ansteckendes Virus gemeinsam ausrotten können.
Deutschland hat sehr viele Milliarden und Billionen in eine Strategie investiert, die sich als fürchterlich ineffizient herausgestellt hat und ohne Ende Kollateralschäden bei den Menschen hinterlassen hat. Selbst der schwedische Weg kann inzwischen als erfolgreicher gesehen werden, da sie weder mehr Tote hatten noch jemals eine Überlastung ihres Gesundheitssystems im Raum stand. „In der Not bringt der Mittelweg den Tod“ stimmte auffallend. Kurze, harte Lockdowns wären wohl der Königsweg gewesen, aber hier war die Politik leider eben doch oft genug der Knecht vermeintlicher Interessen der Wirtschaft. Union und FPD (auch wenn damals in der Opposition) haben sich mit allen Mitteln gegen Testpflichten in Unternehmen gestemmt, die in anderen Ländern längst selbstverständlich waren. Selbst einem menschenverachtenden System, wie in China, war der Gesundheitsschutz der Bevölkerung wichtiger als uns. Klar, die werden jetzt Probleme bekommen, aber jetzt gibt es Impfstoffe und die konnten zwei Jahre recht normal leben, ohne die ständige Angst vor einer Infektion im Nacken. Selbiges gilt für Australien und Neuseeland.
Deutschland hat vorallem Geld darin investiert die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie abzufangen. Das wäre auch mit einer anderen Strategie der Fall gewesen. Genau wie viele der „Kollateralschäden“ in irgendeiner Form aufgetreten wären. Aber unsere Strategie, die sich auch nicht übermäßig von den meisten anderen westlichen Ländern unterscheidet, war im Prinzip ziemlich erfolgreich.
Initiale nicht-pharmazeutische Interventionen lohnen sich sowieso, weil man damit Zeit gewinnt, sich mit der epidemischen Kontrolle aufzustellen, selbst wenn man zum Beispiel eine kontrollierte Durchseuchung als Strategie wählen würde.
Aber darüberhinaus haben selbst unsere teils halbherzigen Maßnahmen einen sehr großen Teil der vulnerablen Bevölkerung so lange vor einer Infektion geschützt, dass sie mit einer Impfung immunisiert werden konnten, der die aus meiner Sicht immer unausweichliche Durchseuchung (man hätte höchstens sehr viel Glück mit den Impfstoffen haben können) in ihrer Wirkung in sehr vielen Fällen entscheidend abschwächt. Gerade für eine sehr alte Gesellschaft wie unsere, ist das Ergebnis recht gut. Das Vorgehen an sich ist sowieso historisch einmalig. Man hätte halt an vielen Stellen noch besser sein können.
Die Frage ist zum einen, inwiefern andere Länder dieses Vorgehen hätten nachmachen können. Vielleicht die anderen skandinavischen Länder, aber ich vermute schon Dänemark hätte sich es nicht leisten können. Aber der „schwedische Weg“ bedeutete ja letztlich nur, dass – willkürliche Prozentangabe – 70% der Maßnahmen, die bei uns auferlegt wurden, freiwillig von der Bevölkerung umgesetzt worden sind.
Und die Bewältigung des ersten Ausbruchs im Frühjahr 2020 hat in Schweden deshalb nicht zu einer Überlastung geführt, weil man einen Großteil der älteren Betroffenen in Alterswohnheimen gar nicht erst in einer medizinischen Einrichtung behandelt hat.
Ich habe heute in meinem Briefkasten eine Broschüre von auf1 gefunden:
https://www.auf1.shop/collections/kampagne/products/broschure-jetzt-sprechen-die-arzte
bitte an alle, die nicht zu kaufen.
Ich bitte um eine Einordnung: Wer sind die, was versprechen die sich davon, kann ich die irgendwie dafür belangen, dass die Ihren Müll in meinen Briefkasten werfen? Und natürlich bequeme links, die ich meinen Nachbarn geben kann, die ja mit großer Wahrscheinlichkeit die gleiche Propagande bekommen haben.
Gerne scanne ich euch diese Broschüre ein und lasse Sie euch zukommen.
Sieht nach dem Start eines Eso-Handels aus. Mit deiner „besorgten“ Frage hast auf jeden Fall ein paar Klicks generiert, gut gemacht.
Das hätte vermieden werden können indem du eine kurze Beschreibung des Inhalts geliefert hättest – aber dann klickt es ja keiner. Wenn du es noch schafft, dass der Shop im Podcast kommt, hast du erfolgreich Aufmerksamkeit generiert und wieder drei Schlüsselanhänger verkauft – oder einfach nur Zeit anderer Leute vergeudet.
Geht es nur mir so oder versuchen diese Flacherdler-Leerdenker grade an jedem Baum im Netz ihre Marke zu setzen?
Gerne mit naiven Fragen oder anderen Wutgenerierungstechniken a la Haider (der Winkler ist die Peiniger ja los, die gehen jetzt auf die Allgemeinheit los mit ihrem Können).
Ich möchte auf keinen Fall dieser Kampagne Vorschub leisten. Aber wenn die das in Briefkästen werfen ist das bereits in der Welt. Und wir müssen irgendwie einen Umgang damit finden. Ich jedenfalls bin ein bisschen überfragt, was da das sinnvolle handeln ist. Ich glaube, dass ein Kommentar hier deren Reichweite nicht Maßgeblich vergrößern wird. Auch denke ich, dass die Menschen, die sich hier die Kommentare durchlesen im schnitt besser gewappnet sein werden als der Durchschnittsmensch, der das in seinem Briefkasten findet.
I know this will never be published but
WTF ist einfach falsch mit Pavel?! Alter Schwede.
Leider hat Corona Weekly in den letzten Folgen abgebaut. Mein Eindruck ist ihr beide folgt den neuen Entwicklungen und Erkenntnissen teilweise eher recht öberflächlich. Es scheint mehr eine Wiedergabe von Nachrichten, eure Meinung dazu und „Hörensagen“ zu werden. Es wäre auch sehr verständlich, wenn sich etwas „Müdigkeit“ zum Thema breit macht nach fast zwei Jahren.
Daher als Vorschlag:
Ein paar Sendungen mit Experten zu verschiedenen Bereichen (in UKW oder CRE) (zB Diskussion zu weiteren Entwicklung der Pandemie und Zukunftsperspektiven zum Virus und Endemie, weitere Auswirkungen der Weltwirtschaft, tiefere Einblicke zu China/Australien/Neuseeland/Isreal, KRITIS in Zusammenhang mit Omikron, Umfassend die Betroffenheit der Kinder (Virus, Krankheitsfolgen bei Omikron, Schule, Freizeit, Impfung, Eltern, Vereinnahmung, etc), ein Schwerpunkt zu Long COVID, tiefere Einblicke zu neuen Medikamenten, Weiterentwicklung der Impfungen, Extremismusentwicklung der Verwirten, etc).
Andernfalls wenn der Fokus auf „den Zahlen“ sein soll, wieso nicht mal Sendungen mit anderen Statistikern, die die Entwicklungen genauer und kritischer verfolgen?
Trotzdem und weiterhin Danke für eure Arbeit!
An welcher Stelle hattest Du den Eindruck, wir würden den Entwicklungen nur oberflächlich folgen? Die Omikron-Situation versuchen wir schon sehr genau zu verfolgen gerade, den Maßnahmenwald überblicken wir derzeit tatsächlich nur vom Tellerrand aus.
Es scheint 2 Omikron-Varianten zu geben, eins mit S-gene-target failure und eins ohne. 21K und 21L.
https://covariants.org/variants/21K.Omicron
https://covariants.org/variants/21L.Omicron
In den meisten Ländern wird nur 21K detektiert, Dänemark hat aber auch 21L gefunden.
https://covariants.org/per-country
Nun, dann muss wohl doch noch mehr sequenziert werden (oder die PCR-Tests angepasst).
„Dritte Impfung gehört dazu“: Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger Sinn ergibt diese Betrachtungsweise. Denn das würde implizieren, dass Geimpfte gegenüber SARS-CoV-2 im Zeitraum zwischen ihrer zweiten und dritten Impfung – was sechs Monate und mehr betragen kann – nicht ausreichend geschützt gewesen sind. Im Nachhinein müsste man eher mal der Frage nachgehen, ob nicht schon die erste Impfung einen ausreichenden Schutz gegen schwere Erkrankung bietet und dieser dann mit nachfolgenden Impfungen temporär erhöht werden kann, indem auch noch symptomatische Infektion für einen gewissen Zeitraum ausgeschlossen und für einen noch etwas längeren Zeit verringert wird. Einen deutlichen Unterschied zwischen der zweiten und der dritten Impfung zu sehen, erschiene mir nur berechtigt, wenn nach der dritten Impfung das Schutzniveau gegen symptomatische Infektion hoch bleibt. Aber weil genau das (erwartbar) nicht der Fall ist, greift man zum Beispiel in Israel mittlerweile zur vierten Impfung.
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„Breit angenommene Impfung“: Apropos Israel, ähnliches Bild wie bei uns, die Impfung wird mit jeder neuen Dosis weniger angenommen. Für Israel ist das nach Zahl der Impfungen 1: 70%, 2: 63%, 3: 46%, 4: 4%. Wobei sie mit der vierten Impfung gerade erst anfangen, das wird sicherlich noch etwas höher gehen. Und so ist es auch bei uns. Die Auffrischimpfungskampagne wird sicherlich noch eine Weile weiter laufen, aber ich denke nicht, dass wir die jetzigen ca. 44% deutlich über 50% steigern werden, wenn das nicht durch eine Impfpflicht erfasst würde. (Man kann sowieso nicht die gleiche Impfquote erreichen, weil dazwischen Menschen sterben, aber das ist hier natürlich nicht ausschlaggebend.)
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„3 Millionen Ungeimpfte“ über 60 Jahre: Diese Zahl wird nicht stimmen. Die Impfquote wird immer noch auf die Bevölkerungsgröße von Ende 2020, im Fall der Ältesten etwa 24.1 Millionen Personen bezogen. Die Frage ist eigentlich nur wie diejenigen, die älter geworden sind und eine Altersgruppengrenze überschritten haben behandelt werden. Aber ansonsten sind in der Altersgruppe ab 60 Jahre, wenn ich mich richtig erinnere 800000 Menschen gestorben, sicherlich viele davon ungeimpft.
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Plus fünf Prozent bei der Impfquote: Das RKI spricht nicht von einem Plus von fünf Prozent, sondern von bis zu fünf Prozent, die die Impfquote höher liegen könnte.
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Ständige Impfkommission in Bewegung: Konnte ich nicht nachvollziehen, wo sollen sie ihre Linie groß geändert haben? Dass die Frist für die Auffrischimpfung herabgesetzt wurde, liegt denke ich daran, dass die Datenlage zeigt, dass der Schutz gegen symptomatische Infektion schon nach drei Monaten deutlich abnimmt. In Kombination mit dem Aufkommen einer Variante, die ausreichend Immunumgehung hat, so dass sogar nur kurz nach der Auffrischimpfung eine Schutzwirkung eintritt.
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Auswertung des s-gene target failure: Wird denn ein RT-PCR-Test mit dem S-Gen breit in Deutschland eingesetzt? Letztes Jahr bei Alpha war das nicht der Fall. Bezüglich Sequenzierung: Man braucht sicherlich nicht mehr als eine Stichprobe, um den Anteil zu bestimmen. Die Anteile werden für Bundesländer und Bundesgebiet im RKI-Wochenbericht eine Woche zurück, wenn ich das richtig sehe, veröffentlicht. Ich weiß nicht genau, welche Angabe da fehlt?
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Abstand: Also hilft vielleicht weniger, wenn die Leute ihre Masken korrekt tragen, aber erstens ist das nicht immer der Fall und zweitens hilft das Abstandgebot dabei, Gespräche zu unterbinden. Je weniger gesprochen wird, desto weniger Virus reichert sich über die Zeit in der Raumluft an.
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Monoklonale Antikörper als „Vorab“gabe: Man kann monoklonale Antikörper als passive Impfung geben, aber wenn sie bei akuter Infektion gegeben werden, muss das zu einem ähnlich frühen Zeitpunkt erfolgen wie bei Paxlovid. Beides hilft nicht mehr viel, wenn die virale Phase schon abklingt. Der Unterschied liegt wirklich eher darin, wieviel leichter die Gabe von Paxlovid ist und dass es andererseits, wenn ich mich nicht irre, mehr Nebenwirkungen und mögliche Interaktionen mit anderen Medikamenten hat.
Zur Entspannung der Situation an sich: Ich sehe hier eigentlich wenig Beitrag von Omikron selbst. Es ist einfach nach der Impfung die Durchseuchung. Die meisten Länder, die überhaupt längerfristig starke Maßnahmen aufrecht erhalten haben, sind auf die Impfquote gekommen, die für sie einfach zu erzielen war, und haben nachträgliche Durchseuchung zugelassen. Das war auch bei uns mit dem großen Delta-Ausbruch so. Deswegen ist Omikron jetzt ein immer noch epidemischer Erreger, der auf dem Wege der Infektion oder Impfung in seiner Wirkung abgeschwächt wurde.
Zu dem Part zur Impfung von Kindern. Die phsychlogische Wirkung einer Impfung darf nicht vergessen werden. In den Medien prasselt ununterbrochen auf uns ein „nur eine Impfung schützt“. Das bekommen natürlich auch die Kinder mit. Bei Kind (11) habe ich zufällig ein Gespräch mit Freundin aufgeschnappt. Es berichtet über den 2. Impftermin und wie erleichtert sie ist, nun auch geschützt zu sein, wie alle anderen Familienmitgieder. Ist mir vorher nie so bewust geworden, wie nach diesem Gespräch unter Kindern!
Hallo Tim.
Wenn du hier mitliest, du hattest hier oder im LNP erzählt das du nach deiner Booster einen Antikörpertest gemacht hast.
Wieviele Tage nach dem Booster war das bei dir und was war da gleich das Ergebnis? Wie lief das bei dir mit den Kosten für den Test?
Ich habe am 6.1. 26 Tage nach meiner 3. Biontech einen Antikörpertest bei meinem Hausarzt gemacht. Er hat mich noch mal weg geschickt weil ich meine Krankenkassenkarte nicht mit hatte. Er erklärte mir, die Abnahme der Blutprobe rechnet er über die Kasse ab. Auswertung im Labor kostete 20€. Ergebnis kam zum Hausarzt. Rechnung an meine Adresse.
Ergebnis habe ich jetzt da:
SARS-CoV-2 Trimerics IgG-AK H > 2080 BAU/ml
Referenzintervall < 33,8
Ich habe nach kurzer Suche noch nicht all zu viel Infos gefunden was das Ergebnis bedeutet.
Gefunden habe ich z.B. das:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/grosse-spanne-bei-den-antikoerpertitern-127979/seite/2/
Aussage da, wenn über 1000 Bau/ml dann braucht man keine Auffrischungsimpfung.
Wirst du Tim nach einiger Zeit noch mal einen Antikörpertest machen oder macht man dann einfach die Auffrischungsimpfung wenn der angepasste Impfstoff verfügbar ist?
Das ist mir noch nicht so recht klar.
Der Test war 11 Tage nach der Impfung und das Ergebnis waren auch die >2080 BAU/ml, das ist nämlich das Maximum, was der Apparat messen kann. Es gibt wohl Systeme, die höhere Wert zählen können, aber das scheint wohl ein verbreitetes Limit zu sein. Rechnung habe ich noch nicht bekommen, aber ist irgendwas im niedrigen zweistelligen Bereich glaube ich.
Ich kann mir gut vorstellen, den Test noch mal zu wiederholen, um zu sehen, wie sich das entwickelt.
Aha.
Danke für die Info mit den 2080 BAU/ml.
Die Info hatte ich z.B. noch nicht gefunden.
Sowohl die Kosten als auch der Messbereich hängen von der Methode und dem Hersteller ab.
Das was ihr beide da bekommen habt hört sich nach einem Test von DiaSorin auf einem LIAISON XL an. Der Messbereich ist dort mit 4.81 – 2080 BAU/mL angegeben.
Abgerechnet wird das vom Labor bei einem Selbstzahler vermutlich mit der GOÄ Ziffer 4400 (1,0 fach), bzw. 17,49€. Dazu können noch Kosten vom Arzt für Blutentnahme/Beratung kommen.
Man kann den Messbereich erweitern, indem man die Probe verdünnt (logischerweise auf Kosten der Präzision). Das machen viele Geräte auch automatisch. Wir verwenden den Tests eines anderen Herstellers, der ein Messbereich bis 250 U/ml hat. Wenn die Messgrenze überschritten wird, wird die Probe erst 1:30 und ggf. noch mal 1:100 verdünnt, so dass wir Werte bis 25000 U/ml ermitteln können. Aber selbst dieser Wert wird von vielen Proben noch überschritten. (für diesen Test gilt 1 U/ml = 1 BAU/ml)
Ich habe einen Artikel von Max-Delbrück-Centrums und den Berliner Wasserbetriebe gefunden. Die Forscher:innen haben Möglichkeit gefunden die verschiedenen Covid Varianten im Abwasser nachzuweisen. Sehr interessant. Wieso wurde das nicht schon vor einem Jahr gestartet? Link:
https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/omikron-hat-berlin-im-griff
Zum Thema Übersterblichkeit finde ich diesen Artikel recht gut. https://www.nature.com/articles/d41586-022-00104-8 Ueberhaupt ist das ein Thema wo noch viel Ungewissheit ist habe ich den Eindruck.
Ein Aspekt den ich noch nicht beruecksichtigt gesehen habe ist, dass man bei einer Pandemie die mehrere Jahre dauert und wo vor allem alte Menschen sterben nicht einfach addieren/integrieren kann, bzw damit systematisch zu kleine Zahlen erhaelt.