Das Update zu Zahlen, Dunkelziffern und digitalen Fragen in der Corona-Krise
Die Vierte Welle türmt sich weiter mächtig auf und droht Deutschlands Gesundheitssystem nun aber wirklich über den Rand der Belastbarkeit zu drücken. Die Inizidenzen sind so hoch wie nie und es gibt auch noch wenig Hoffnung, dass sich die Situation vor Weihnachten signifikant verbessern wird. Zu alledem steigt die Sorge über die neue Variant of Concern B.1.1.529 mit dem schönen Namen Omikron, die einerseits die Ansteckungswahrscheinlichkeit noch mal signifikant gesteigert hat und darüberhinaus auch so viele Mutationen aufweist, dass die Impfstoffhersteller eher davon ausgehen, dass nun wirklich eine Anpassung der Impfstoffe erforderlich sein könnte, die bis Delta noch gut gepasst haben. Wir schauen zudem auch auf die deutsche Impfkampagne, die zwar Fahrt aufnimmt aber immer noch weiter hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt und wir diskutieren eine allgemeine Impfpflicht. Dazu noch ein Blick auf das neue Pfizer-Medikament Paxlovid.
Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.
Transkript
Shownotes
- Bericht aus Israel
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- Impfkampagne
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Tagesspiegel Wie gut wirkt die Coronaimpfung noch? | Tagesspiegel
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u12schutz.de u12schutz - Wir suchen eine Impfung
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- Omikron
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who.int Attention Required! | Cloudflare
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- Paxlovid
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investors.modernatx.com MODERNA ANNOUNCES STRATEGY TO ADDRESS OMICRON (B.1.1.529) SARS-COV-2 VARIANT
- Sonstiges
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Ich bin zum Thema Impfpflicht noch unentschieden, da immer nur eine abstrakte Pflicht gefordert wird, aber niemand mal konkret aufschlüsselt, was damit gemeint ist.
Eure Unterscheidung zwischen Impfpflicht und Impfzwang kann ich nur bedingt nachvollziehen. Eine Gewaltimpfung wird in Deutschland sicherlich nicht kommen, aber ein Zwang besteht ja auch schon wenn man ungeimpft keinen Job annehmen oder Supermarkt betreten darf. Oder wenn Geldstrafen so hoch sind, dass sie Geringverdiener in die Privatinsolvenz führen.
Das Beispiel mit dem Schwarzfahren passt auch nur bedingt, denn da ist die Sache mit dem bezahlen des erhöhten Beförderungsentgeltes erledigt. Irgendwo gilt schließlich der rechtsstaatliche Grundsatz, dass jeder Regelverstoß nur einmal sanktioniert werden darf. Aber wie ist das beim Impfen? Wird dann mit jedem Betreten des Supermarktes eine neue Strafe fällig? Oder gilt man nach Bezahlung der Strafe als geimpft?
Ich würde wohl soweit mitgehen, dass eine Pflicht, sich grundimmunisieren zu lassen (also einmalig wirksamen Schutz aufzubauen) möglicherweise zumutbar ist. Bei einer dauerhaften Pflicht, den Schutz auf unbestimmte Zeit alle paar Monate zu erneuern, bin ich schon deutlich skeptischer. Das hängt für mich doch sehr an den konkreten Details.
Last but not least ist auch zu klären, wie die Impfpflicht In der Praxis organisiert werden soll. Gibt es zentrale Impfregister? Welche Ausnahmen soll es geben, z.B. für Kinder?
Zu diesen Fragen brauchen wir dringend eine Debatte, einfach eine Impfpflicht zu fordern ohne auf die Details einzugehen, ist mir zu populistisch.
Gerne auch mit mehr Detail: wenn nach Ablauf einer Frist noch kein Impfnachweis vorgelegt wird, fällt eine hohe Strafe an. Das ist eine regelmäßige Zahlung in einem bestimmten Abstand bis abgeschlossene eine Impfung nachgewiesen wird.
Beim Schwarzfahren muss man eine Strafe zahlen, bei der Impfpflicht nicht, wenn man sich einfach nur impfen lässt.
Was du beschreibst ist definiert als Zwangsgeld, Teil der Zwangsmittel wie sie im Verwaltungsrecht definiert sind. Man kann ja für eine allgemeine Impfpflicht sein, aber zu behaupten das sein kein Zwang ist rechtlich falsch und inhaltlich feige.
Gut, dann nenn es Zwang oder was auch immer. Ist mir am Ende auch egal. Hauptsache, es werden alle geimpft. Keinen Bock darauf, noch viele Jahre weiter diesen Affentanz zu veranstalten, wenn er sich vermeiden lässt.
Moin Pavel, moin Tim. Ich höre euren Podcast seit schon immer und kann inzwischen schon nicht mehr zählen, wie oft ich mir inzwischen gedacht habe „siehste, das haben Tim & Pavel schon vor 2 Wochen gesagt…“. Was ich nicht ganz verstehe: wo kommt dieser Haß auf Homöopathie her? Ich habe damit durchaus positive Erfahrungen gemacht, hab im Kundenkreis auch eine ganze Menge Heilpraktiker und Homöopathen – das sind teilweise unfassbar kompetente Menschen (auch medizinisch). Klar – da gibts auch jede Menge Quacksalber – aber die gibts bei den schulmedizinischen Ärzten auch. Ich verstehts nicht ganz, seit ihr doch sonst immer fundiert. Falls der Punkt „Homöopathie macht Impfgegner“ u.a. auf die Studie der Böll-Stiftung beziehen: werft mal einen Blick auf die Datenlage und die Qualität der Studie, die ist unterirdisch. Macht bitte weiter – ihr seit neben Drosten mein Corona-Info-Anker 😉
Ich habe keinen „Hass“ auf Homöopathie. Ich halte sie lediglich für totalen Humbug und ihre angebliche „Wirkung“ konnte auch 226 Jahre nach ihrer „Erfindung“ noch kein einziges Mal in irgendeiner wissenschaftlichen halbwegs korrekt erstellten Studie belegt werden. „Wirkt nicht über den Placebo-Effekt hinaus“. Es gibt daher keinen Grund, das zu finanzieren. Warum auch?
Allerdings gibt es auf der anderen Seite viele negative Effekte dieser Praxis: Leute, die sich mit Zuckerkügelchen gegen Krebs heilen wollen, sind später verstorben, auch vielen Kindern wurde auf Basis dieser Heilreligion wirksame Medizin verweigert.
Deine „positiven Erfahrungen“ in allen Ehren, aber es ist nicht belegbar, dass es sich dabei um irgendetwas handelt, was über ein persönliches Gefühl hinaus geht. Aber wenn die Homöopathie wirklich so toll ist, sollte sie sich ja ohne weiteres den selben Überprüfungen unterziehen lassen können wie die sonstige Medizin. Und wenn da eine Wirkung nachweisbar ist, dann kann man auch dafür zahlen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das aber passiert, ist gleich null.
Zu der empirischen Wirksamkeit, die nachzuweisen die Homöopathie versagt, kommt die paradoxe, antiwissenschaftliche Behauptung des angeblichen Wirkmechanismus, also das Similiprinzip und die irreführende Bezeichnung der Potenzierung, die in Wahrheit eine Verdünnung des Wirkstoffs unter die Nachweisgrenze und teils unter die Grenze kommt, in der noch ein Molekül der Substanz im Zuckerkügelchen ist, sowie alberne Rituale bei der Zubereitung, die angeblich nötig sind (Klopfen auf ein Ledersäckchen, um die Substanz zu vermischen).
Wer den einen Unsinn glaubt, ist auch anfällig für anderen herbeierzählten Unsinn.
So einfach ist das.
Man kann Homöopathie nicht stark genug bekämpfen.
Man kann „wirkt nicht über den Placebo-Effekt hinaus“ aber auch so sehen, dass der Placebo-Effekt ja durchaus etwas bewirkt. Man hat mit den Globuli also ein Mittel, das den Placebo-Effekt ziemlich zuverlässig erzeugen kann.
Man bringt einige Menschen so dazu, dass sie durch die Einnahme völlig (neben)wirkungsfreier Mittel eine medizinische Verbesserung erfahren.
Ob das nun unbedingt die Krankenkasse bezahlen muss, weiß ich auch nicht, aber ich seh keinen Grund dafür, dass man die Homöopathie unbedingt bekämpfen muss. Ich denke es reicht, sie richtig einzuordnen und dafür zu sorgen, dass jedem Homöopathie-Konsumenten klar ist, dass er da eine Placebo-Medizin einnimmt, die helfen kann, aber nicht muss, damit er auch ernsthaft über Krebstherapien und Operationen nachdenkt, wenn die Globuli nicht sofort Wirkung zeigen.
Nein, sie erfahren keine „medizinische Verbesserung“, denn der Placebo-Effekt ist etwas anderes. Im Prinzip ist das nichts anderes als Lotto und der Glaube an Homöopathie hält die Leute davon ab, sich wirklich wirksamen Mitteln und Maßnahmen zuzuwenden. Am Ende schadet es eben.
Globuli sind im wesentlichen Zucker. Den kann man auch auf eigene Kosten einnehmen. Macht man ja sonst auch.
„Als Placeboeffekt bezeichnet man in der Medizin das Auftreten einer therapeutischen Wirkung durch die Gabe von Tabletten ohne Wirkstoff“ oder Wikipedia: „Placeboeffekte sind positive Veränderungen des Gesundheitszustandes, die durch eine Behandlung mit Placebo hervorgerufen werden“
Das sind also durchaus medizinische Verbesserungen.
Es hat natürlich etwas mit Glaube zu tun, aber den kann man eben nutzen. Es gibt dazu auch medizinische, wissenschaftliche Forschung, die das untersucht. Es gibt Probanden, die auch dann körperlich positiv reagieren, wenn sie wissen, dass sie Placebos bekommen. Das ist etwas anderes als Lotto.
Dass das Menschen davon abhält, sich „wirklich wirksamen Mitteln“ zuzuwenden ist in dieser Pauschalität schlicht falsch. Es gibt durchaus Menschen, die sowohl Globuli, als auch pharmazeutische Produkte zu sich nehmen und Strahlentherapien oder Operationen durchführen (lassen)
>. Es gibt durchaus Menschen
Das ist ja toll, daß es diese Gruppe „auch“ gibt. Sich darauf zurückzuziehen, reicht aber nicht. Erst einmal Unsinn zu probieren, kann auch schon schlimm genug sein.
Steve Jobs ist vielleicht das prominenteste Beispiel, wo es dann zu spät war.
Hi zusammen, ich glaube den aktuellen Zahlen nicht. Zumindest in der vergangenen Woche waren für mich (Baden-Württemberg) keine erschwinglichen Schnelltests zu bekommen. Der stationäre Handel ausverkauft, online ein einzelner Test ab ca. 4,00€. An Schnellteststationen Anmeldefristen von mehreren Tagen. Also wird eben nicht getestet. Ich denke, die Dunkelziffer ist erheblich gestiegen.
Beste Grüße
RH
Antigen-Test („Schnelltests“) spielen hier keine Rolle. Relevant sind lediglich PCR-Tests).
Zu Omikron empfehle ich wärmstens folgenden Pdcast:
https://viertausendhertz.de/pan34/
+1 Großartige Folge
Ich sehe das mit der Impfpflicht (die defakto zu einem einem Zwang wird wenn man auch nur in geringster Form in der Gesellschaft teilhaben möchte) extrem skeptisch – und zwar unabhängig davon ob bezogen auf Berufsgruppen oder alle Menschen. Meine Gedanken dazu:
1) Die Pflicht wird bei den Hardcore Gegnern nichts verändern. Die werden lieber alle Konsequenzen und Strafen aussitzen und damit bei der Lösung des eigentlichen Problems nicht helfen. Skeptiker und Wartende werden entweder in die Hardcore Ecke abwandern oder sich in Form einer innerlichen Kapitulation beugen. In letzterem Fall werden sie aber garantiert nicht glücklich darüber sein, dass sie sich etwas in den Körper spritzen mussten was sie eigentlich gar nicht wollten und damit weiteren zukünftigen Maßnahmen (die zweifelsohne notwendig sein werden) nur noch kritischer gegenüberstehen.
2) Ob die Impflicht uns kurzfristig uns hilft (und wir brauchen in erster Linie kurzfristige Hilfe wegen der hohen Auslastung der Intensivstationen), ist fraglich und wurde von einzelnen Experten sogar bereits ausgeschlossen. Mittel- und langfristig hilft sie möglicherweise, treibt aber garantiert auch die Spaltung der Gesellschaft voran und und wird höchstwahrscheinlich auch zu einem politischen Rechtsruck führen. Wenn alle Ungeimpften zukünftig AFD wählen, dann haben haben wir da spätestens bei den nächsten Wahlen ein viel größeres und weitreichenderes Problem als Covid!
3) Ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren, dass die Ungeimpften nur die aktuelle „Sau ist, die durchs Dorf getrieben wird“. Früher wurde mit dem Finger auf Menschen gezeigt, die die AHA Regeln nicht eingehalten haben. Danach auf die Lockdown Brecher und Partygänger und jetzt sind es die Ungeimpften. Anscheinend brauchen wir wohl immer ein Feindbild aber ich verstehe nicht, wie das Anschwärzen von Personen in den Vordergrund rückt und die Lösung des Problems zur Nebensache wird. Das scheint wohl der aktuelle Zeitgeist zu sein…
4) Nehmen wir mal an, wir bekommen wirklich alle oder zumindest eine signifikante Menschenmenge geimpft – was ist der Plan für danach? Das Virus ist bereits endemisch und wird uns höchstwahrscheinlich in einem Jahr in neuer Form belästigen. Was dann? Sind die neuen „Bösen“ dann Menschen, die nur 3x geimpft sind? Was machen wir mit einer Variante, bei denen kein aktueller Impfstoff schützt? Wieder Lockdowns? Für eine freie Gesellschaft sind die Maßnahmen der letzten 20 Monate schlicht nicht tragbar – und eine dauerhafte Impflicht für immer neue Varianten bis hin zur Ausweitung auf andere Krankheiten ist es garantiert auch nicht!
Mein Fazit: Der kurzfristige Nutzen der Impfpflicht ist fragwürdig aber langfristige nahezu sicher.
Ich sage euch – ich fürchte mich vor dem Moment wenn ein Großteil der Menschen einfach innerlich kapituliert oder ein Einzelner mit dem Gewehr in einer Fußgängerzone durchdreht. Und wir sind mit dem fortlaufenden politischen Chaos und der Aussichtslosigkeit für eine baldige Besserung auf bestem Wege dahin …
Danke für eure fortdauernde Arbeit!
Grüße aus Karlsruhe
David
Sorry, da fehlte ein Wort bei meinem Fazit
[…] Der kurzfristige Nutzen der Impfpflicht ist fragwürdig aber langfristige Komplikationen nahezu sicher […]
Du sagst: „Für eine freie Gesellschaft sind die Maßnahmen der letzten 20 Monate schlicht nicht tragbar – und eine dauerhafte Impflicht für immer neue Varianten bis hin zur Ausweitung auf andere Krankheiten ist es garantiert auch nicht!“
Also keine Maßnahmen, keine Impfpflicht.
Welches Vorgehen ist denn dann für eine freie Gesellschaft tragbar? Wenn ich dich richtig verstehe bleiben nur noch Optionen wie „Gesundheitssystem lässt ungeimpfte unbehandelt sterben“, oder „Gesundheitssystem nur noch gegen Geld“ (Anm.: ungeimpfte sind tendenziell weniger wohlhabend). Das ist finde ich eine sehr kurzsichtige Definition von Freiheit.
Wenn wir Corona nicht unter Kontrolle kriegen, sehe ich eine Zukunft die sehr viel düsterer ist, als jährlich zwei Wochen Lockdown und ewige Maskenpflicht in öffentlichen Räumen.
Überhaupt nichts zu tun ist das eine Extrem der „Maßnahmen Skala“ und das habe ich definitiv nicht gemeint.
Wir machen nur immer noch den Fehler, dass wir die Pandemie als rein gesundheitliches Thema betrachten. Bei Erhöhung der Maßnahmen reduzieren wir zwar dieses Risiko, vergrößern aber unweigerlich Probleme wie zum Beispiel in den Bereichen wie Logistik und Wirtschaft oder auch bei den Menschen selber im Sozialen und Psychologischen.
Und ich verstehe es nach fast 2 Jahren immer noch nicht wie jedes noch so beknackte Problem auf dieser Welt differenziert betrachtet, abgewogen und diskutiert wird – nur bei Covid ist kein Preis zu hoch und kein Grundprinzip (Impfpflicht wäre noch vor 3 Monaten undenkbar gewesen) unantastbar. Es ist unglaublich, in welcher Geschwindigkeit wir unsere höchsten Werte über den Haufen werfen …
Um zu deiner Frage „Welches Vorgehen ist denn dann für eine freie Gesellschaft tragbar?“ zurückzukommen: Das geht aus meiner Sicht nur mit der Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Solange der Staat die Entscheidung trifft, wann ich mich wo mit wie vielen anderen Menschen treffen darf, bin ich ja nicht verantwortlich wenn ich mich infiziere. Es gibt keinen sozialen Druck, mich angemessen zu verhalten. Wenn ich aber gezwungen werde, diese Entscheidung selber zu treffen dann komme ich möglicherweise zum Schluss, dass ein volles Fussballstadion gerade nicht angemessen ist. So machen wir es in meiner Familie und Freundeskreis schon seit dem letzten Winter – jeder verhält sich so verantwortungsvoll wie möglich. ABER: Wenn wir uns untereinander infizieren sollten (was nicht passiert ist), dann ist nicht einer schuld sondern alle zusammen weil wir das Risiko kollektiv auf uns genommen haben. Und falls ich merke, dass sich ein Familienmitglied verantwortungslos verhält, dann kann ich dem Treffen ja immer noch selber fern bleiben – ergo es entsteht sozialer Druck für die anderen, sich angemessen zu verhalten.
Ja – dieses Vorgehen ist nicht perfekt. Und ja – es werden Leute krank werden und sterben. Und ja – die medizinischen Einrichtungen werden kurzfristig nicht entlastet.
Sehr schwierig, so eine komplexe Thematik aufzuschreiben aber ich hoffe, ich hab mich verständlich ausgedrückt.
Happy WE noch!
D
Und Du meinst, die Leute, die die Regeln eingehalten haben (Abstand, Party, Maske, Impfen) und sich jetzt boostern drehen nicht irgendwann ab, wenn die Einschränkungen der Freiheit verstetigt werden, weil 20% meinen CoviD sei eine harmlose Grippe oder sie würden beim Impfen gechippt?
Ich zähle mich zu den Menschen, die Regeln bzgl Abstand usw einhalten und bekomme morgen meinen Booster. Deshalb verstehe ich den Gedankengang.
Aber es macht für mich keinen Sinn, den 20% Ungeimpften die Schuld für die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen in die Schuhe zu schieben. Denn derzeit führen auch die vielgelobten Portugiesen und Dänen wieder Maßnahmen ein obwohl der Anteil der Ungeimpften dort deutlich geringer ist.
Mich lassen sinnvolle Einschränkungen nicht abdrehen. Vollbesetzten Fussballstadien zum Beispiel sind für mich derzeit einfach nicht angemessen. Mich bringen aber Maßnahmen zur Weißglut, die sich im bürokratischen Festlegen von Kleinigkeiten ergehen und deren Nutzen im besten Fall fragwürdig ist.
Wahrscheinlich ist ein Problem die subjektive Bewertung von „sinnvoll“ an dieser Stelle. Deswegen gestehe ich dir deine Meinung gerne zu wenn du mir auch die Meinige lässt 🙂
Schönes WE!
D
Das ist mir a) egal, denn immerhin verstopfen sie dann nicht mehr unnötigerweise die Intensivstationen. Und b) ist die Vermutung, sie würden weiteren Maßnahmen dann kritischer gegenüberstehen, nur genau das: eine Vermutung. Das exakte Gegenteil kann auch eintreten: sie sehen am eigenen Leib, dass sie weder sterben noch Amnesie bekommen noch impotent werden noch sonst irgendeinen negativen Effekt, den die Impfung laut Telegram angeblich hat, davontragen. Und infolgedessen entspannen sie sich endlich wieder ein bisschen und suchen sich irgendein anderes Feindbild, dem sie die Schuld an allem Schlechten in ihrem Leben in die Schuhe schieben können. Genau wie mit der Gurtpflicht damals: erst erbittert bekämpft, aber als sie dann da war, merkten die Leute, dass sich im Auto anschnallen weit weniger schlimm ist als befürchtet…und man machte es dann halt einfach und suchte sich andere Gründe, weswegen der baldige Untergang des Abendlands droht.
Noch mehr unbelegte Vermutungen. Als ob alle Ungeimpften a) überhaupt wählen würden und b) die militantesten unter ihnen nicht eh schon tendenziell AFD-Wähler wären. Ich stelle dieser Vermutung daher meine Vermutung entgegen, dass die Spaltung der Gesellschaft derzeit vor allem durch die andauernde Diskussion um eine Impfpflicht vorangetrieben wird und dass ein Beenden dieser Diskussion durch einen realpolitischen Hammerschlag bestehend aus Erlass einer allgemeinen Impfpflicht plus Bestätigung der Verfassungsmäßigkeit im Laufe der sich daran unter Garantie anschließenden Verfassungsklagen die weitaus bessere Wahl ist, als diese Diskussion a.k.a schwelende gesellschaftliche Wunde noch jahrelang weiter herumeitern zu lassen.
Die Lösung des Problems „Covid-19“ ist eine weitestgehende Durchimpfung der Bevölkerung! Das ist, vollkommen unabhängig von der Frage, wie man in dieses Stadium kommt, jawohl eindeutig Konsens in der Expertengemeinde. Ich verstehe nicht, wie in deiner persönlichen Wahrnehmung das „Anschwärzen von Personen“ im Vordergrund stehen können kann, wenn wir über eine allgemeine Impfpflicht diskutieren, die das wirkungsvollste überhaupt existente Mittel (abgesehen von Zwangsimpfung mit Gewalt) ist, um dieses Ziel zu erreichen. Das schreit einem doch förmlich ins Gesicht, dass das ganz offensichtlich eine Lösung des Problems ist, und es erfordert IMHO enorme Ignoranz, um diesen Aspekt rundheraus zur „Nebensache“ zu erklären und sich stattdessen auf die Nebenwirkungen dieses Mittels zu konzentrieren, die meinetwegen bei einigen Geimpften auch inkludieren mögen, dass sie Ungeimpfte zu einer Art Feindbild machen.
Also: der weit überwiegende Großteil der Menschen in Deutschland ist a) inzwischen geimpft und b) für eine allgemeine Impfpflicht. Du kannst also mit der Gefahr, dass „ein Großteil der Menschen“ hier innerlich kapitulieren sollte, folglich nur die Impfwilligen und Impfpflicht-Befürworter meinen, die womöglich irgendwann die Geduld verlieren mit der Minderheit der konsequenten Verweigerer, die dennoch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und medizinische Ressourcen der Gesellschaft in Anspruch nehmen wollen und dadurch immer weiter perpetuierte Wellen des Todes und der Hochbelastung der Krankenhäuser erzeugen, die dann Einschränkungen der Freiheit auch dieser Mehrheit nach sich ziehen.
Ja, ich stimme dir zu. Vor dem Moment, an dem das passiert, fürchte ich mich auch. Ich würde sogar den Umschwung in der allgemeinen Meinung zu Punkt b) als erste Anzeichen deuten, dass diesen Menschen die Geduld langsam zur Neige geht.
Nun, der Einzige, der bislang dergestalt „durchgedreht“ ist, war ein militanter Impf- und Maskengegner. Mit einer Pistole zwar, und in einer Tankstelle, aber die Folge war nicht weniger drastisch. Wir haben also dieses Stadium bereits erreicht – nur dass ich irgendwie vermute, dass du die „Fronten“ in Gedanken beim Schreiben anders herum gesehen hast.
Danach ist uns das Virus egal. Und ja, auch weitere Varianten können uns dann egal sein! Das Tolle ist nämlich, dass selbst die jetzigen unangepassten Impfungen die allergrößten Teile der Bevölkerung immer noch sehr weitreichend vor schweren Verläufen auch im Angesicht von Varianten (ja, auch bei Omikron zeichnet sich bereits ab, dass diese Grundannahme immer noch gilt) schützen – und das ist unser zentrales Problem, die schweren Verläufe mit Krankenhaus- und ITS-Belastung. Unser Problem ist nicht die Inzidenz. Unser Problem ist, dass eine hohe Inzidenz, also eine hohe Zahl heute infizierter Personen, unweigerlich dazu führt, dass ein fixer Prozentsatz X, der zum allergrößten Teil aus Ungeimpften besteht, in ca. 2 Wochen auf den Intensivstationen aufschlagen wird und dort im Anschluss daran wochenlang Kapazitäten frisst, bis dann trotzdem 40-50% davon sterben. Wenn diese unangenehme Folge der Inzidenz nicht wäre, bzw. der Prozentsatz X um Faktoren geringer wäre als er derzeit ist, dann könnte uns die Inzidenz egal sein. So, und jetzt der Bogen zu den Impfungen und Varianten: die Immun-Escape-Varianten bewirken in erster Linie, dass die Impfungen deutlich schlechter davor schützen, überhaupt infiziert zu werden und replikationsfähiges Virus im Rachen zu züchten und weitergeben zu können. Wenn dies eintritt, dann treibt das die Inzidenz als Maßzahl der reinen Infektionen hoch. Aber: die Inzidenz ist uns egal. Denn dank nahezu vollflächiger Impfung und dem weiterhin hohen Schutz vor Krankenhaus- und Todesfolgen ist die Anzahl der an diesen negativen Folgen leidenden Menschen von der Anzahl Infizierter ausreichend stark entkoppelt, dass die ITS-Belastung durch diese dauerhaft tragbar ist und auch die Opferzahlen zwar nicht bei null, aber doch auf einem gesellschaftlich tragbaren, weil niedrigen Niveau angekommen sind. Und parallel sorgen die weiter laufenden Infektionen quasi auf „natürliche“ Weise für fortlaufende Boosterung des Immunschutzes gegen schwere Verläufe: ein Kontakt mit dem Virus ist für bereits geimpfte Personen immunologisch einer Booster-Impfung nicht unähnlich, so dass wir langfristig höchstwahrscheinlich auch auf regelmäßiges externes Boostern durch Impf-Shots verzichten können werden. Das brauchen wir nur jetzt in der Übergangsphase. Und selbst jetzt brauchen wir das im größten Teil der Bevölkerung abseits der ganz Hochaltrigen schon nur noch, um die „eigenverantwortlich“ selbstgewählten Ungeimpften von ihrer Eigenverantwortung zu entbinden und zu verhindern, dass Geimpfte, deren Schleimhautschutz schon nachgelassen hat, diese Ungeimpften infizieren, denn jede solche Infektion bei immunologisch naivem Immunsystem ist halt nichts anderes als einmal russisches Roulette spielen, und die Anzahl Revolver mit einer Kugel im Magazin die wir dafür zur Verfügung stellen können (Krankenhaus- und Intensivpflegeversorgung) ist begrenzt, und wenn sie uns ausgehen gibt’s nur noch die Revolver mit 5 Kugeln drin, die wollen wir weder den Covid-Infizierten noch den Opfern schwerer Verkehrsunfälle oder anderen Bedürftigen für eine ITS-Behandlung ganz abseits von Covid in die Hand drücken müssen. Sorry für die etwas drastische Sprache, aber leider ist die Realität exakt so drastisch, und ich habe aufgehört, diesen Sachverhalt beschönigen zu wollen.
Das ist der „Plan für danach“. You read it here first! Bzw. hoffentlich nicht, denn das ist keine Geheimwissenschaft, das ist der allgemeine Konsens unter Epidemiologen zu dem Thema, bzw. zumindest mein persönliches Verständnis von diesem derzeitigen Expertenkonsens.
Hallo,
ich habe deine umfangreiche Antwort jetzt 3x durchgelesen. In einigen Punkten stimme ich inhaltlich mit dir überein, in anderen nicht. Damit kann ich aber ganz gut leben 🙂
ABER: Wir Geimpfte wollen etwas von den Ungeimpften – nämlich, dass sie sich endlich impfen lassen. Die Ungeimpften wollen nichts von uns. Für die kann ruhig alles so weiter laufen wie bisher.
Das bedeutet, dass wir auf sie zugehen und ein Angebot machen müssen! Und solange du nicht bereit bist, zu quasi-autokratischen Maßnahmen zu greifen, ist eine Impfpflicht die falsche Lösung. Radikale Impfgegner sind bereit, das bis zum letzten auszusitzen. Bist du bereit, bis zum Äußersten zu gehen damit die endlich eine Spritze in den Arm bekommen?
Ich bin es auf jeden Fall nicht!
Schönen Sonntag noch.
D
Äh, nein. Es ist umgekehrt.
Die Ungeimpften wollen etwas von den Geimpften, nämlich eine Übernahme ihres aufgrund ihrer Entscheidung gegen die Impfung im Vergleich um etwa Faktor 10 erhöhten Risikos für eine intensivmedizinische Behandlung im Fall einer schweren Covid-Infektion.
Das mag den Ungeimpften nicht unbedingt bewusst sein, dass sie das wollen, aber individuelle Verblendung („Covid existiert ja gar nicht/ist nicht gefährlicher als ne Grippe/ich hab so ein dolles Immunsystem, mir passiert nix“) ändert nichts daran, dass sie eben genau das wollen, genau so, wie Unkenntnis über die Schwerkraft nicht ändert, dass der eigene Körper ihrer Gesetzmäßigkeit folgt. Der Beweis hierfür ist die Tatsache, dass Ungeimpfte nicht millionenfach Patientenverfügungen aufsetzen, in denen sie auf jegliche Behandlung im Fall einer Covid-Infektion verzichten – obwohl das aufgrund eben dieser Verblendung individuell oft hochgradig Sinn ergäbe, denn warum sollte man nicht auf Behandlung verzichten, wenn das Virus eh nicht existiert?
Nur so lange, wie die geimpfte Mehrheit sich weiterhin durch humanitäre Werte und Moral daran gebunden fühlt, das willentlich massiv erhöhte und durch eine simple, wenige Minuten dauernde, kostenfreie und in der Gesamtbetrachtung rechnerisch vollkommen risikolose Maßnahme senkbare medizinische Risiko der Ungeimpften mitzutragen.
So, und jetzt kommt die Impfpflicht ins Spiel, die ist nämlich nichts anderes als eine klare Ansage der Mehrheit an diese Minderheit, dass es langsam vorbei ist mit dieser Form der Rücksichtnahme. Und es ist eine äußerst humane und ethisch vertretbare Form einer solchen „Ansage“ – wohl die gnädigste aller denkbaren Optionen. Die Alternative wäre nämlich, Ungeimpfte einfach aus den ITS zu werfen, wenn das Bett für einen geimpften Covid-Erkrankten, ein Unfallopfer oder Dinge wie die Nachversorgung von zwar planbaren, aber oft ebenfalls lebenswichtigen Operationen von Patienten benötigt wird.
Das ist eine Option, die ich aktuell persönlich auch noch nicht wirklich vertreten wollen würde. Aber auch nur, weil die reale Aussicht auf eine baldig in Kraft tretende Impfpflicht besteht. Sollte mir die genommen werden, kann ich dir nahezu 100%ig sicher garantieren, dass ich mich „radikalisieren“ würde und absolut bereit wäre, die beschriebene unschöne Alternative zu fordern.
Wer nen Roman zu nem Podcast verfasst hat den Schuss nicht gehört.
Tut mir leid, ob du Pro- oder Contra-Impfung stehst – such dir ne andere Bühne.
Die ganze Debatte lässt sich sehr leicht auf ein Zitat von Volker Pispers runterbrechen:
„Ist der Feind bekannt, hat der Tag Struktur!“
Es ist traurig, dass dieses Spalten der Gesellschaft so plump, aber gleichzeitig effektiv ist. Teile und Herrsche ist ein politisches Werkzeug, welches seit Jahrhunderten erprobt ist und bis in die Neuzeit funktioniert.
Das Spalten erledigen die Schwurbler schön selber. Kein Grund, hier auch wieder die Verantwortung auf Andere zu schieben.
Zum Thema „Impfpflicht“ lohnt sich ein Blick auf die Anschnallpflicht. Da finden sich im Netz ein paar nette Zusammenfassungen der damaligen Argumente der Gurtgegner (u.a. SPON vom 23.12.2010). Das sind *exakt* die Mechanismen, die auch heute hervorgezaubert werden.
Wäre spaßig, wenn Ihr auch über den Stöcker aus Lüneburg (Prof. Uni Wuhan!) etwas erzählen könntet.
Du Depp! Erst zu Ende hören, dann kommentieren.
Zur Info wegen Impfung für unter 5 Jährige.
Der Arzt hat bei der Drittimpfung erzählt das es deshalb eigene Impfflaschen für Kinder gibt weil sie vom derzeitigen Impfstoff so wenig aufzeihen müssen das sie die Menge einberechnen müssen die vorne in der Nadel ist.
Deshalb eine neue Mischung da ist einfach mehr „Füllstoff“ dabei.
Good point. Du meinst aber die Impfung von 5 bis 11-jährigen. Für unter 5 ist noch keine Impfung zugelassen.
Kurze Rückmeldung aus dem Schul-Alltag, in dem sehr viel getestet wird.
Gesundheitsamt hat über das Landratsamt verfügt, dass keine positiven Schüler mehr gemeldet werden dürfen, die per Schnelltest im Klassenzimmer getestet wurden. Diese sollen einen PCR-Test vorweisen, den sie selbst zahlen sollen (80€), es aber im Testzentrum nur ca. 20 Plätze pro Tag für alle gibt (auch die, die auf 3G+ Veranstaltung wollen).
Selbst wenn PCR-Nachweis da ist, wird keine Kontaktpersonenverfolgung mehr gemacht, keine Quarantäne oder auch nur Information der Betroffenen. Für das alles sind keine Ressourcen mehr vorhanden.
Deswegen halte ich allein die Positivquote noch für ansatzweise aussagekräftig. Inzidenzen sind (gerade unter ungeimpften Schülern) völlig invalide.
Von welchem Landratsamt reden wir da?
Mir kommen da 2 Punkte sehr fragwürdig vor: 3G+ Veranstaltung – was ist das? Ich kenne nur 2G+, d.h. nur Genesene und Geimpfte dürfen kommen, brauchen aber (+) zusätzlich einen aktuellen Test. 3G war Genesen-Geimpft-Getestet – aber Getestet + aktueller Test ist ja keine sinnvolle Kombination.
Keine Quarantäne mehr bei positivem PCR-Test kommt mir unglaubwürdig vor; kann es sein, dass Du da was falsch verstanden hast?
Dass in einem Hochinzidenzgebiet die Ämter mit Nachverfolgung nicht mehr hinterherkommen ist nachvollziehbar. Der positiv Getestete sollte dann aber alle seine Kontakte informieren.
Hi, Impfpflicht mit den Grünen wird schwierig. Die Parteibasis ist voller Esoteriker, Heilpraktiker und Globulliesser.
Wird spannend.
Die kann man meiner Erfahrung nach dadurch gewinnen, indem man ihnen erklärt, wie die mRNA-Impfstoffe funktionieren.
Mir ist es unbegreiflich, wieso sie sich so fest am aktuellen Narrativ der Zwangsimpfung (Pflichtimpfung ist ja nur ein Euphemismus) klammern. Eine Impfung gegen die Alphavariante, welche keine Ansteckung verhindert, auch die Verbreitung nicht reduziert und angeblich nur die schweren Verläufe reduzieren soll. Letzteres wird allerdings von den Herstellern behauptet und bisher in keinen unabhängigen Studien bestätigt.
Noch dazu kann man an den PEI-Statistiken nachlesen, dass diese Impfung einen traurigen Rekord in schweren Nebenwirkungen und Tode aufstellt.
Ich glaube, sie beide wissen insgeheim, dass dieses Narrativ sich in lächerlich vielen Widersprüchen verwickelt hat und absolut unglaubwürdig ist. Doch vier Dinge hindern sie daran, sich ehrlich zu machen:
a) Sie müssten sich eingestehen, für anderthalb Jahren nach Strich und Faden betrogen worden zu sein.
b) Sie müssten einsehen, dass ihre Opfer und vermeintliche Solidarität die letzten anderthalb Jahre nicht nur nutzlos, sondern auch noch kontraproduktiv waren.
c) Sie würden damit soziales Harakiri begehen, denn wer nicht die Regierungslinie teilt, wird medial gesteinigt und kann den öffentlichen Dienst vergessen. Auch riskieren sie, dass ihre Familien der Gewalt ausgesetzt werden.
Und der schlimmste Punkt von allen …
d) Sie müssten eingestehen, dass sie fahrlässig mit der eigenen Gesundheit und der ihrer Familie gespielt haben. Bis Ende 2023 wurden von Bund und EU Impfampulen bestellt, welche sie und ihre Familien nehmen werden müssen.
Russisches Roulette alle 6 Monate (das UK will auf alle 3 Monate reduzieren). Eine absolute Frechheit, dass ein Teil der Bevölkerung sich dem entziehen will und ALLEINE SIE dieses Risiko eingehen müssen. Wenn wir schon von der Klippe springen müssen, dann gefälligst alle gemeinsam!
Irgendwann müssen ihre Gewissensbisse doch so groß werden, dass die Angst vor Repressalien kleiner ist, als der Drang die eigene Familie zu beschützen. Wann ist dieser Punkt bei Ihnen erreicht?
Wenn sie nicht rechtzeitig eine Boosterimpfung erhalten und als dreckiger, unberührbarer Ungeimpfter gelten? Wenn ihre Kinder eine Herzmuskelentzündung davon tragen und damit lebenslang mit einer Behinderung kämpfen müssen?
Wo ist die rote Linie, ab welcher sie das Regierungsnarrativ nicht mehr mittragen und Zivilcourage aufbringen werden?
lol is klar 😀
Der war gut. Zur Beruhigung: wir teilen hier seit Anfang an nicht die Regierungslinie und bisher hat uns keiner „medial gesteinigt“. Und wenn schon. Mangel an Zivilcourage hat man uns bisher auch noch nicht erfolgreich nachgesagt. Aber das sind ja auch nur Textbausteine, die hier abgelegt werden.
Was die anderen lächerlichen Behauptungen betrifft: dann mal her mit den konkreten belegten Zahlen, dass hier „traurige Rekorde“ aufstellt wurden. Ja ich weiß, gibt es nicht. Schade.
Die „Impfampullen“ die bisher bereitgestellt wurden habe ich nicht nur gerne genommen, ich werde auch noch mehr davon nehmen. Denn nur so kommt man sicher durch die Pandemie.
Hallo Tim,
ihr Scherz mit „wir teilen die Regierungslinie nicht“ ist gut. Wenn die Regierung sagt „wir müssen alle schnell impfen“ und Sie stattdessen sagen „wir müssen alle SEHR schnell impfen“, dann ist das kein Dissens, sondern sie stimmen mit dem Medienecho mit ein.
Ich bewundere Ihren Mut, die Regierung so fundamental zu kritisieren!
Gerne gebe ich die Quellen des Paul-Ehrlich-Instituts weiter. Hier der Bericht vom 20.09.2021: https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-bis-31-08-21.pdf
Schauen Sie doch bitte dazu Seite 10 an oder, wenn sie bunte Diagramme mögen, das Diagramm auf Seite 11. Dort werden kumuliert (Jan 2021 bis Aug 2021) die Verdachtsfälle von Nebenwirkungen/Impfkomplikationen aufsummiert. Laut dem Bericht sind es in Deutschland für diesen Zeitraum 156.360 Meldungen (über die Dunkelziffer kann nur spekuliert werden). Auf den folgenden Seiten wird dann noch aufgebröselt in „ist genesen“, „ist noch nicht genesen“, bleibende
Schäden und Todesfälle.
Jetzt ein statistischer Trick: Wir setzen diese Zahlen ins Verhältnis zur absoluten Impfungen und erhalten so die relative Häufigkeit der Nebenwirkungen. Dann vergleichen wir diese relative Häufigkeit mit der Influenzaimpfung, welche das PEI freundlicherweise auch zur Verfügung stellt. Uns interessieren die lächerlichen und temporären Nebenwirkungen, wie etwa Kopfschmerzen, nicht und wählen nur die bleibenden Schäden laut PEI.
Stellt sich heraus, dass in nur einem Jahr, die C-Impfungen für 38,46 bleibende Schäden pro 1 Mio. Impfungen sorgen. Die klassischen Influenzaimpfungen sorgen dagegen im Zeitraum von 2000-2020 für nur 0,24 bleibende Schäden pro 1 Mio. Impfungen. Selbst in absoluten Zahlen sind weniger Menschen an der Grippeimpfung in 20 Jahren zu schaden gekommen, als nur in dem einen Jahr 2021.
Wie wollen Sie, Tim, diese Tatsache beschreiben? Beschwichtigend wie ich als „traurigen Rekord“? Oder wäre Ihnen „gehäufte Einzelfälle“ lieber? Was ist tragischer: Ein Impftoter oder ein C-Toter? Unterscheiden wir jetzt auch „an oder mit Impfung gestorben“?
Niemand will Ihnen das Recht verwehren, sich bis ans Ende der Zeit mit einem Mittel zu impfen, dass sie vor der Alphavariante schützen soll. Ihr gutes Recht und auch Ihr eigenes Risiko. Aber lassen Sie bitte alle anderen Menschen in Ruhe, die an dieser medizinischen Studie nicht teilnehmen wollen.
Sie werden später nicht sagen können „aber davon habe ich nichts gewusst“, sobald die letzten Jahre aufgearbeitet werden.
>sobald die letzten Jahre aufgearbeitet werden.
Gäääähn.
Geh wieder in deine Höhle zurück.
Ergänzend zum Beispiel Israel – hier Erfahrungen zu Kanada.
Vorab-Anmeldung (ETA), ergänzend Reisedaten und Impfzertifikate hochladen (ArriveCan), ein PCR Test bis 72 Stunden vor Abflug, ggf. ein PCR Test bei Einreise am Flughafen in Kanada (Zufallsauswahl). Keinerlei Einschränkungen nach Einreise, unabhängig davon, ob man für den Test ausgewählt wurde oder nicht. Ich wurde für den Test ausgewählt – Ergebnis war nach einem halben Tag da. Den PCR Test aus Deutschland wollte man nur beim Einchecken am deutschen Flughafen sehen. Ob irgend jemand die Impfzertifikate überprüft hat, bezweifle ich; man lädt ein Bild hoch, und erhält sofort eine Bestätigung, die wiederum am deutschen Flughafen vorgelegt werden muss. Jetzt wird es eine Änderung im Verfahren geben: Test bei Einreise ist ab jetzt obligatorisch, und bis das Ergebnis vorliegt, muss man in Quarantäne.
In Kanada selbst gab es unterschiedliche Regelungen; die Provinzen sind in diesem Bereich weitgehend eigenständig. In Nova Scotia kam man ab Anfang Oktober nur noch mit einem Impfnachweis in eine Kneipe, Museum, etc. Das wurde am Eingang kontrolliert. Alles sehr ruhig und sachlich. In Alberta gab es nach Auskunft eines befreundeten Krankenpflegers nicht mal eine Pflicht zur Absonderung oder Krankmeldung nach positivem Corona-Test.
Impfen schien ganz gut organisiert, keine Schlangen; der 8-jährige Sohn von Freunden wurde vor 3 Tagen geimpft. Schulen waren offen; außer Schülern und Lehrern kam allerdings sonst niemand mehr hinein. Ähnlich bei Sport oder Nachmittagsbetreuung.
Von Verweigerern habe ich nichts mitbekommen. Ebenso wenig von Schnelltests. Korrektes Masken tragen war selbstverständlich. Corona Infektionen wurden nachverfolgt, und Informationen über Orte, in denen eine Ansteckung stattgefunden hatte, in Medien verbreitet (z.B. CBC.CA)
Ich verfolge seit kurzem (Omicron`) die Videos eines Dr. John Campbell, LANG=EN, der sehr unaufgeregt und akribisch verschiedene Studien und Meldungen durchgeht und obwohl dezidierter Impfbefürworter nicht unkritisch den Mainstream widerkäut und es auch nicht nötig hat, Abweichler als Idioten oder Faschisten zu brandmarken.
Sein Stil gefällt mir sehr gut.
Dagegen gab es in den letzten Tagen auf Inforadio einen Bericht, in dem es hieß, dass an 80% der Neuinfektionen Ungeimpfte beteiligt seien. An wie vielen Geimpfte beteiligt sind wurde nicht benannt. Womöglich, weil es die mathematisch Desinteressierten verunsichert hätte, dass die Summe > 100 gewesen wäre.
Dafür hat man dann den anderen zugemutet, dass mit einer Meldung Impfwerbung betrieben wurde, ohne den Vergleichswert zu geben. Theoretisch könnten ja auch 70%, 80% oder 90% Geimpfte an Neuinfektionen beteiligt sein.
Die Onlineversion des Beitrags offenbart, dass in 49% Geimpfte beteiligt sind.
Das sieht auf den ersten Blick nicht so rosig aus, aber wenn man bedenkt, dass es ja wesentlich mehr Geimpfte als Ungeimpfte gibt, dann spricht das doch deutlich für eine Impfung.
*) Was viele Linuxuser nicht wissen: Der Name des Logusers in der /etc/omicrontab muss auch in der /etc/impfpasswd eingetragen werden!
Kurze Information zur Booster Situation in Hamburg.
Hier gestaltet das sich alles etwas schwierig, geschuldet dass wir einfach zu spät angefangen haben und unser großes Impfzentrum in den Messehallen geschlossen wurde.
Mein Hausarzt würde mir den Booster gerne geben, bekommt aber nur noch Moderna geliefert. Somit könnte ich mich da erst wieder in 1,5 Monaten melden, wenn ich 30 bin.
Bei den öffentlichen Impfmöglichkeiten wird eine strikte 6 Monate Regelung (unter Berufung auf Stiko & EMA), mit dem Spielraum von 2 Tagen, gefahren.
Der „Vorteil“ von diesen öffentlichen Impfmöglichkeiten ist dass man ohne Termin vorbei kommen kann, was aber aktuell dazu führt dass sich so lange Schlangen bilden dass man eine Stunde nach der Öffnung 5 Minuten laufen muss um überhaupt das Ende der Schlange zu erreichen.
Mir fehlen aktuell 10 Tage bis ich den Status „6 Monate nach der 2. Impfung“ erreiche und habe keine einfache Möglichkeit mir den Booster abzuholen.
Neben den völlig validen Argumenten dass erst die Älteren, Risikogruppen und Leute welche ihre 2. Impfung vor 7,8,.. Monaten hatten Priorität haben sollten ist es einfach etwas frustrierend dass hier wieder so „deutsch“ geimpft wird, gerade in Hinblick auf Weihnachten und die damit einhergehenden vermehrten Kontakte.
zu den Todeszahlen nach Landkreisen. Es ist frustrierend, vielleicht ist der Wert etwas durch die Altersstrukur verrutscht. Ich weiss nicht ob es dann wesentlich besser aussieht. Aber in den letzten 30 Jahren sind aus diesen Regionen eine Menge Leute ausgewandert und das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist höher.
Es wäre einfach mal interessant
Wenn ein Land einen besonders niedrigen Positivanteil bei den Tests hat, ist der Grund meistens, dass Antigen-Tests neben PCR-Tests einbezogen werden.
Das ist die offizielle CoViD-19-Epidemie-Datenübersicht von Israel: https://datadashboard.health.gov.il/COVID-19/general Ich sehe hier einen Positivanteil (אחוז נבדקים חיוביים אתמול) von 0.6%, das bezieht sich auf die Fälle von gestern. Da drunter steht laut der Begleitinformation die Zahl der positiven PCR-Tests gestern, die erstmalig eine Infektion festgestellt haben, das sind 88053. (Da drunter alle Tests inklusive bei Personen mit bereits bekannter Infektion.) Wenn man 88053 durch 0.006 teilt, erhält man ca. 14.7 Millionen Tests. Das ist die Zahl an Tests, die hätten durchgeführt werden müssen, damit 88053 0.6% davon entspricht. Da das mehr als die Bevölkerungsgröße von Israel ist, muss sich der Positivanteil auf einen höhere Zahl von Tests beziehen, also mehr als nur die PCR-Tests.
Man kann auch mal im Internet Archive nach älteren Kopien der Seite schauen. Zum Beispiel am 30. August 2021 hatte man 7.81% bei 87225. Gleiche Rechnung 87225 durch 0.0781. Da hätten sie an nur einem Tag 1.1 Millionen Tests durchführen müssen. Aber man sieht ja schon an der sehr ähnlichen Testzahl im Vergleich zu gestern, dass die tägliche Kapazität von Israel für PCR-Tests nicht in dieser Dimension liegen kann.
Laut dieser Mitteilung der Regierung aus dem Mai, sprechen sie von 130000 Tests pro Tag. Denke nicht, dass sie mittlerweile nochmal deutlich größer ist.
https://www.gov.il/en/departments/news/23052021-02
Das heißt der PCR-Test-Positivanteil dürfte eher im Bereich von 50% liegen. Was darauf hindeutet, dass er vorallem für Differentialdiagnostik eingesetzt wird.
Korrektur: Der Positivanteil bezieht sich doch nur auf RT-PCR-Tests. Mein Fehler war die 88053 PCR-Tests nur als positive Tests zu interpretieren. Aber es sind alle durchgeführten Tests (*) auf eine neue Infektion. Sieht man auch an der Zahl der Fälle (מאומתים חדשים אתמול), 521, die gestern hinzugekommen sind. 521 von 88053 sind etwa 0.6%. Genauso bei den Werten vom 30. August, da sind es 6576 von 87225 oder ca. 7.5%. (Nicht klar, woher die kleinen Diskrepanzen kommen, vielleicht wurde bei einige Fällen die Diagnose ohne positiven RT-PCR-Test gestellt.)
(*) Muss eventuell noch anders verstanden werden. Siehe Anschlussbeitrag.
Allerdings stellt sich damit wiederum die Frage, wie Israel an eine so hohe Kapazität für RT-PCR-Tests kommt. Wie oben erwähnt, hatte man 130000 Tests pro Tag im Mai 2020. Mitte September 2020 waren es auch mal 175000 am Tag. Wenn man die deutsche Wochenkapazität von ca. 2.5 Millionen Tests auf sieben Tage runterrechnet, ist das gerade mal das Doppelte, ca. 360000, bei einer fast neunmal größeren Bevölkerung.
Israel hat hier sicherlich stark in den Aufbau von Kapazität investiert, aber ich denke diese Anzahl kann nur durch Testung von Pools erklärt werden. Wenn man sich die Maschinenübersetzung der Erklärung anschaut:
Und angenommen die übersetzte Formulierung wird in der Nuance richtig wiedergeben, dann ist das nicht die Anzahl durchgeführter Tests, sondern die Anzahl der getesten Personen, das können natürlich auch mehrere Personen sein, die in einem Pool sind.
Ich würde vermuten, das ist die Erklärung des relativ niedrigen Positivanteils ist, es werden im größeren Umfang Pools getestet und die Quote der positiven Tests wird nicht über die Anzahl der durchgeführen RT-PCR-Tests bestimmt, sondern über die Zahl der Getesteten.
Es sei denn jemand hätte Informationen, dass die Israelis eine im internationalen Vergleich herausragend hohe Kapazität haben oder Deutschland eine im Vergleich besonders niedrige.
(Falls sich jemand wundert, in der Darstellung im Kommentar ist der hebräische Originaltext etwas merkwürdig zusammengesetzt.)
Ah, ich stelle gerade fest, dass ich die Zahl von RT-PCR-Tests, die Israel als Angabe veröffentlicht, wohl falsch verstanden habe. Insofern muss ich den Einwand revidieren, der Positivanteil basiert doch nur auf diesen Tests.
Wenn der Kommentar freigeschaltet ist, korrigiere ich das mit einem Anhang.
Zum Krisenstab: Nach eigener Aussage hatte auch Herr Spahn einen Krisenstab und auch in dem gab es einen General.
Zum Thema zu spätes Boostern: Herr Drosten hatte in einem seiner Podcasts im Sommer angemerkt, dass es ethisch fragwürdig sei, in den industrialisierten Staaten jetzt schon zu Boostern, so lange in den Entwicklungsländern noch nicht genügend Impfstoff vorhanden ist. Evtl. hatte das ja auch in „der Politik “ Anklang gefunden.
Zum Thema Homöpathie und Impfskepsis: Ich hab die Homöopathie-Konsumenten in meinem weiteren Umfeld von mRNA – Impfstoffen überzeugen können, indem ich ihnen erklärt habe, dass mRNA-Impfstoffe im Grunde genauso funktionieren wie Homöopathie. Sie geben dem Körper nur die Information, was er tun soll und der Körper übernimmt dann alles weitere selbst … is also nur eine Frage der Aufklärung 😉
Auch Breuer, der Leiter des neuen Krisenstabs, war schon bei der Organisation der Impfung eingebunden, weil sein Kommando die Amtshilfe der Bundeswehr seit Beginn der Pandemie organisiert. Wie dieser Krisenstab verkauft wird, ist offensichtlich PR.
Ganz genau, aber Spahn – Bashing gehört halt zum guten Ton 😉
Moin,
hier mal ein Datenpunkt zu Vakzin-Schutz.
Ich habe im Frühjahr meine beiden Dosen Grundimmunisierung mit Moderna bekommen, das ist jetzt ziemlich genau ½a her. Und vor zwei Wochen habe ich mir, trotz Vorsicht, die Seuche trotzdem eingefangen. Mit Symptomen, leicht zwar, aber nicht schön. Und weil ich mich etwas zu sicher gefühlt habe und mich auf nen negativen Schnelltest verließ, hab ich gleich noch Frau (geimpft) und Kind (<5a, nicht geimpft) angesteckt.
Abgesehen davon, dass die Reaktion des Gesundheitsamts, sofern man davon sprechen kann, absolut unterirdisch ist, bin ich doch etwas enttäuscht von der Schutzwirkung der Impfung – gerade 2xModerna…
Noch ein Wort zu den Antikörpertherapien: Meine Frau hat relativ einfach eine Therapie bekommen, nach Rücksprache mit ihrem Arzt (Vorerkrankung). Die Aufklärung dazu war allerdings minimal, weder Aufklärungsbogen noch Unterschrift – mündliche Zusage und das Achselzucken vom Arzt "nehmens sies oder nicht, mehr kann ich auch nicht sagen". Das war etwas … interessant.
Bleibt gesund!
Georg
Du bist vielleicht enttäuscht von der Schutzwirkung, aber von einem 100%-igen Schutz war nie die Rede. Moderna wie auch BionTech schloss in den Studien mit ~90% Schutzwirkung ab. Das bedeutet: von 10 Leuten erkrankt eine Person trotzdem.
Und dass die Schutzwirkung mit der Zeit abnimmt das hat man immer schon vermutet, aber bevor diese Zeit nicht auch vergangen ist und man in der realen Welt Erkenntnisse gewinnt, weiß man eben auch nicht wie sehr. Da sind wir jetzt weiter und es ist klar, dass im Prinzip nach 4 Monaten der Nachimpfbedarf stark ansteigt bzw. die Impfung eigentlich erst ab der 3. Dosis als „vollständig“ angesehen werden kann.
Ich nehme an, dass in naher Zukunft das komplette Impfschema entsprechend angepasst werden wird: nach einer Erstimpfung sollten mindestens 6 Wochen vergehen bis zur zweiten Impfung und dann wird sicherlich auch schon nach ein paar Monaten die dritte Impfung nachgeliefert. Aber derzeit ist es eben wie es ist.
Infektionen und deren Weiterreichung sind auch generell noch mal eine andere Geschichte: denn der Impfstoff ist entwickelt um gegen Erkrankung zu schützen (und das tut er ja auch) und nicht gegen Infektionen. Dass die Infektionen auch in einem gewissen Rahmen durch die Impfung unwahrscheinlicher werden, ist ein Gewinn, aber war niemals Designziel.
Das Weiterreichen von Infektionen wiederum kann vor allem dann gut verhindert werden, wenn möglichst viele IgA-Antikörper am Start sind – und das ist eben nur in der ersten Zeit nach einer Impfung so. Mit der Zeit spielt also immer eher die zweite (IgM Antikörper etc.) und dritte Schutzwelle (T-Zellen etc.) eine Rolle und soll eben schwere Verläufe verhindern.
Einen schweren Verlauf hast Du offenbar nicht gehabt. Ob Du ohne Impfung einen gehabt hättest kann Dir keiner sagen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es so gekommen wäre, wäre sicherlich höher gewesen.
Alles Gute Dir und Deiner Familie
Jupp, so meinte ich das auch garnicht. Klar bietet die Impfung keinen (vollständigen) Schutz vor Ansteckung, und klar nimmt dieser ab, und klar ist mein Risiko trotzdem massiv gesenkt worden und ich vllt vor einem schweren Verlauf geschützt worden.
Die Enttäuschung bezog sich eher darauf, zu den unlucky few zu gehören. Eine zugegebenermaßen eher emotionale Sache…
Danke jedenfalls für den prima Podcast!
Nur mal ein Hinweiß zu dem tollen Musterschreiben mit dem man eurer Meinung nach die Ärzte bedrohen soll. Die EMA hat die Booster-Impffung erst ab 6 Monaten zugelassen. Frühere Gaben bewegen sich ausserhalb der Zulassung. Viel Spaß dabei einen Arzt dafür in Haftung zu nehmen, das er sich an die Zulassung hält.
Vielleicht sollte man das Bedrohen von Impfärzten einfach ganz lassen, das ist doch Querdenker-niveau.
Übrigens gilt die Zulassung fürs Boostern auch nur ab 18+, um eine weiteres Mysterium für euch zu klären.
Nicht die Ärzte sind schlecht informiert sondern ihr.
Als Bonus könnt ihr euch fragen, weshalb die zuständigen Stellen zu anderen Schlüssen bezüglich der Zeiträume zum Boostern kommen als ihr und ob das betrachten der Grafiken einer Studie wirklich für eure Schlüsse ausreicht…
Quelle:
https://www.ema.europa.eu/en/news/comirnaty-spikevax-ema-recommendations-extra-doses-boosters
Nach meiner Kenntnis haben alle ab 12 Jahren laut Impfverordnung Anspruch auf eine Boosterimpfung. Mein Kind (noch nicht volljährig) hat sie auch anstandslos bekommen, auch vor Ablauf der 6 Monate.
Die Impfverordnung äussert sich soweit ich weiß gar nicht zum Alter.
Es steht auch jedem Arzt frei Medikamente/Impfstoffe ausserhalb der Zulassung anzuwenden.
Wirksamkeit: Der Unterschied zwischen Comirnaty (Pfizer/Biontech) und Spikevax (Moderna) zeigt sich in verschiedenen Ländern. Nur war Comirnaty in den meisten Ländern anfänglich in größerer Menge vorhanden. Das bedeutet, dass ältere Menschen und Menschen mit erhöhtem Risiko meist überproportional Comirnaty erhalten haben. Deren Wahrscheinlichkeit für einen Impfdurchbruch ist größer. Ich denke, das erklärt die Wirksamkeitsunterschiede eher.
Ich glaube, ihr zitiert in der Besprechung der Wirksamkeit teilweise die Ergebnisse einer schwedischen Studie. Wenn man sich auf die Erfahrungen von einem einzelnen Land stützt, können bestimmte Unterschiede auch einfach nur mit der Verteilung von Impfstoffen in dem Land zu tun haben. Insofern hättet ihr zur Einordnung mitteilen sollen, woher die Erkenntnisse kommen, zumal man sich gerade in Schweden noch andere verzerrende Effekte überlegen kann.
—
Monoklonale Antikörper: Die selbe Limitierung der rechtzeitigen Gabe gibt es bei den neuen Virostatika auch. Die Monoklonalen Antikörper werden jetzt schon die ganze Zeit hier im Land eingesetzt. Das ist eine der vielversprechenderen therapeutischen Interventionen gegen die derzeitigen Varianten. Nur bis zum jetztigen Ausbruch und seinem kleinen „Vorbeben“ hatten wir nach der Einführung im Frühjahr eben auch nicht mehr so viele Fälle. Hier ist eine Liste vom RKI, von Krankenhäusern in Deutschland, wo es Ansprechpartner für die Therapie gibt: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Therapie/Liste_KH.pdf
Wie ihr sagt, wenn die Varianten wechseln, kann durch die schmale Breite der eingesetzten Antikörper das Medikament wirkungslos werden. Insofern durchaus wahrscheinlich, dass man aus der ursprünglichen Bestellung irgendwann etwas wegschmeißen musste, aber gibt es eine Quelle dafür?
Paxlovid: Zu Paxlovid ist mir zumindestens eine Veröffentlichung zur Entwicklung und Phase I-Ergebnissen bekannt: https://www.science.org/doi/10.1126/science.abl4784
Beide Virostatika sollen als Mutagen wirken?: Was Pfizer an Informationen herausgegeben hat, ist soweit mir bekannt nur, dass sie keine Wirkung als Mutagen in präklinischen Studien festgestellt haben:
https://www.pfizer.com/news/press-release/press-release-detail/pfizers-novel-covid-19-oral-antiviral-treatment-candidate
Steht auch in dem Science-Artikel. Dagegen basiert die Wirkung von Molnupiravir auf der Einführung von Mutationen.
Schließlich bei diesen Anschuldigungen gegen Pfizer wurde im Anschluss die Arbeit des BMJ, das sie veröffentlicht hat, in Frage gestellt: https://www.medpagetoday.com/special-reports/exclusives/95484 https://sciencebasedmedicine.org/what-the-heck-happened-to-the-bmj/
Ehrlich gesagt finde ich es extrem „spitzfindig“ wenn Menschen immer meinen betonen zu müssen Impfpflicht wäre kein Impfzwang. Meine Güte was soll dieses Gesabbel. Wie ihr ja selbst sagt läuft es am Ende auf das selbe raus…
Wenn du am Ende jemanden in den Knast sperrst wenn er sich nicht impfen lässt ist das eindeutig ein Zwang!
Es heißt ja sogar ERZWINGUNGSHAFT und nicht etwa Verpflichtungshaft.
Immer dieses fast schon fanatische ABER DAS IST KEIN ZWANG DAS IST NUR EINE PFLICHT Ätschibätschi, da geht mir der Hut hoch.
Ich selbst bin 2-fach geimpft und bekomme (wenn alles klappt) Ende nächster Woche den Booster nach ziemlich genau 5 Monaten.
Und beführworte als Grundvoraussetzung für Berufsgruppen in „Gesundheitsberufen“ eine Pflicht zur Impfung – nicht nur gegen Corona – sondern für alle übertragbaren Krankheiten, für die es nach aktuellen medezinischen Kenntnisstand wirksame Impfungen gibt.
Aber das Geschrei von den „Skeptikern“ ICH WILL KEINEN ZWANG mit dem dümmlichen Argument zu kommen es wäre ja nur eine Pflicht und wenn du nicht willst verlierst du erst den Job, bezahlts dann eine Strafe und am Ende gehst du zur Not in den Knast, aber es ist kein ZWANG ist doch albern…
Auffrischimpfung: Auf die Gefahr mich zu wiederholen, ich denke hier muss man auch um zu verstehen, wie die Politikberatung zu dem Thema ausgesehen hat, deutlich zwischen der allgemeinen Notwendigkeit und einer situationsbedingten Notwendigkeit, die man geltend machen kann, unterscheiden. Die Frage ist dabei auch nicht, ob man von der Auffrischimpfung individuell profitiert. Das wird für die meisten Personen der Fall sein, die individuell von der ursprünglichen Impfserie/Impfung profitieren.
Allgemein: Aus meiner Sicht wurde im Laufe dieses Jahres die Zielvorstellung enorm verschoben – vermutlich durch den Erfolg der Impfstoffe. Es ging eigentlich darum, eine Durchseuchung mit SARS-CoV-2 in der Krankheitsschwere durch die Impfung abzumildern. Und unter diesem Aspekt hat man auch lange die Auffrischimpfung gesehen: Dass sie entsprechend dem Risikoprofil eingesetzt werden kann, um in der Phase der Durchseuchung die Gefährlichkeit von CoViD-19 bei besonders Gefährdeten zu senken. Der dauerhafte Schutz der Gesamtbevölkerung vor Infektion durch regelmäßige Auffrischimpfungen ist erstmal nicht offensichtlich erstrebenswert. Und das gilt auch für die dritte Impfung.
Situativ: Die ersatzweise Drittimpfung der Gesamtbevölkerung – Ersatz für eine zu niedrige Impfquote – die wir jetzt in meinem Verständnis aus hauptsächlich epidemiologischen Gründen versuchen, ist eine relativ neue Idee. Und wenn man einige Monate zurückschaut, dann wurde sie von vielen Leuten in der Wissenschaft auch nicht vertreten. Nehmen wir Drosten aus dem Coronavirus-Update noch Ende September laut Transkript:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript332.pdf
Und während Drosten jetzt für die Auffrischimpfung ist, letztlich um über diesen Ausbruch zu kommen, aber mit der Ansage, dass dann die Schließung der Impflücke erfolgen muss, sehen einige Wissenschaftler diesen Weg immer noch als problematisch. Ein Beispiel: https://www.washingtonpost.com/outlook/2021/11/29/booster-shots-universal-opinion/ (Wobei die USA noch nicht wieder an dem Punkt sind, wo wir stehen. Andererseits sicherlich schon mehr Durchseuchung hatten.)
Und noch sonstige Anmerkungen:
Vorhersage hunderttausend Tote: Drosten hat das auf die restliche Durchseuchung der ungeimpften Bevölkerung, sprich die Erkrankung vieler Millionen Menschen bezogen. Dementsprechend wird die Abschätzung, so sie zutrifft, nicht in dieser Sasison voll eintreten, denn selbst ohne die gesellschaftliche Gegenmaßnahmen gibt es eine Selbstbegrenzung bei so einem massiven Ausbruchsgeschehen. Diese Personen würden über den Zeitraum, den sich die Restdurchseuchung zieht, sterben. (Wenn sie nicht vorher an etwas anderem versterben.)
—
Variantenentdeckung: Varianten, die irgendwo nur in geringer Zahl vorhanden sind, werden von den Stichprobengrößen der meisten Länder nicht entdeckt. Aber selbst wenn, würden sie auch nicht „entdeckt“, wenn sie zufällig in der Stichprobe landen, weil sie eben nur in geringer Zahl vorhanden sind. Eine bemerkenswerte Variante setzt ein vermehrtes Auftreten, eine Assoziation mit anderen Verläufen und sonstige Auffälligkeiten voraus und ersteres war in Südafrika der Fall.
—
Ständige Impfkommission: Ich denke nicht, dass es ein Problem mit der Ständigen Impfkommission gibt. Nur sind deren vorgegebene Standards schlicht nicht für frühzeitige Entscheidungen anhand einer noch dünnen Datenlage geeignet. Für die Situation außerhalb einer Epidemie scheinen mir die Standards dagegen adäquat und ich denke, es wäre nur Aktionismus sie zu ändern. Wird also vermutlich passieren. Das Problem ist in der Tat, dass wir die Hauptlast der Impfkampagne Mitte des Jahres auf die niedergelassenen Ärzte übertragen haben (wobei deren Verbände natürlich auch dafür lobbyiert hatten) und viele von ihnen auf einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission bestehen, bevor sie impfen. Im Impfzentrum konnte man dagegen einfach die entsprechende Weisung ausgeben.
—
Vom Ausblick her, bin ich was die epidemische Entwicklung angeht wesentlich optimistischer als ihr. Denn durch die bei aller Unzufriedenheit dann doch hohe Impfquote – ein Drittel macht am Ende einen deutlichen Unterschied – ist die Epidemie leichter zu kontrollieren. Wenn man natürlich in dem Moment sagt, ja aber jetzt können wir unsere ganzen Instrumente nicht mehr verwenden, weil sind ja alle geimpft, ist das ein Problem, aber ich denke diese Lektion wird gerade gelernt. Für die Situation der Krankenversorgung sind die Aussichten allerdings schwarz. Mein Rat diesen Winter besser nicht schwer erkranken.
Zur Person Winfried Stöcker noch ein paar Worte: Der Mann hat in den letzten Zehn Jahren immer wieder gezeigt, dass er allgemeine Regeln als für sich nicht verbindlich ansieht. Die Lübecker Lokalpresse und Buschfunk berichteten regelmäßig von Episoden, wo er sich über Baurecht, Arbeitsrecht oder auch allgemeine Umgangsformen einfach hinweg gesetzt hat. Ganz offensichtlich gibt es in seinem Umfeld schon sehr lange wenig Leute, die ihm schlechte Ideen tatsächlich ausreden können oder wollen.
Und ja, der Flughafen gehört ihm. Läuft sogar besser als mit diversen anderen Investoren vorher.
Hallo Tim,
wir waren in Thailand im Urlaub und die Einreise war relative genau so geregelt wir in Israel. Seit erstem November. Auf der Rückreise nach Deutschland mussten wir zwar den impfnachweis hochladen und das Einreiseformular ausfüllen, es wurde aber überhaupt nicht kontrolliert.