Pavel Mayer 0:52:29
Ja, ja. Also ein.Ziel war zu gucken, okay wie ist denn jetzt Putin eigentlich einzuschätzen, so was ist das eigentlich für ein.Und insbesondere natürlich die Frage äh wird er jetzt kämpfen bis zum.Bitteren Erfolg äh sage ich mal oder.Bis zum Untergang oder wird da jetzt auf den roten Knopf drücken oder was was wird passieren, so wie wie kann man denn eigentlich seine Mentalität,einschätzen und äh wie.Gefährlich äh wäre jetzt tatsächlich eine militärische Konfrontation mit dem Westen. Wie sehr würde das äh jetzt jadie Gefahr tatsächlich eines dritten Weltkriegs heraufbeschwören und da bin ich.Von zwei verschiedenen Seiten äh rangegangen. Zunächst mal äh hatte ich halt versucht einzuschätzen, was ist denn da jetzt.Psychisch los äh äh mit mit ihm, also was für ja auch immer gesagt, hat er jetzt irgendwelche geistes äh Krankheiten oder wird er jetzt wird er jetzt den Nil oder so, aber,tatsächlich war dann meine Vermutung äh dass es sich eher um eine, ich sage mal,klassische, wie es so schön heißt, affektive Persönlichkeitsstörung handelt, die er aber schon immer hatte, die verändert sich normalerweise dann nicht.Im Laufe des Lebens beziehungsweise eine bestimmte Sorte nimmt dann eher ab, aber ähm dass er.Eben.Ja äh ein Psychopath ist ein krimineller Psychopath. Das klingt jetzt erstmal schlimmer als es ist, also Psychopath klingt jetzt erstmal schlimmer als es ist, weil die meisten Psychopathen sind halt.Eherharmlos und werden dann vom Beruf her ja typischerweise nicht äh Richter oder,Arbeiten bei den bei den Medien oder werden Vertriebsleute oder Chirurgen und äh führen da einen ganz nützliches und funktionales Leben, aber ähmEs gibt eben auch einen Teil oder ja die dann die dann einfach kriminell äh werden. Äh plus.ÄhHabe ich mir dann angeguckt, was sind denn so typische auch dann kriminelle Denkmuster aus der aus der Kriminologie äh heraus und fand,dass das auch ganz gut passte an an an Putin, an verschiedenen Stellen.Ähm dass er offensichtlich ähnliche Denkfehler macht äh wie sie halt Kriminellen typischerweise zugeschrieben,werden und nur um jetzt noch ein paar Beispiele zu nennen, das kann man sich dann auf Twitter äh angucken, aber äh eben ein so ein typischer äh Denkfehlerist äh eine eine gewisse Art von Superoptimismus, die dazu führt, dass halt Fehlschläge äh verdrängt werden oder nicht gesehen äh werden.Ähm einen.Weiterer äh Punkt ist eher auf der Basis von Eindrücken und weniger auf der Basis von Fakten äh zu zu handeln, also dann äh eben eine eine,deutlich verringerte Fähigkeit zur Selbstkritik und Selbstreflexion und Selbstoffenbarung hmwobei letzteres naja, Putin hat ja auch einen Haufen Bücher äh geschrieben. Das ist jetzt zwar nicht so was wie mein Kampf dabei, aber äh ja ein bisschen was äh gibt's,gibt's da auch wo er dann mal versucht hat so seine seine Denke äh zu offenbaren und vor dem Hintergrund.Bin ich dann äh erstmal im ersten Schritt ja zu der Überzeugung gekommen, dass man Putin eher äh wie einen.Mafia-Boss äh sehen muss so vom der vom vom Plättern, der halt so tut, als wäre er Politiker.Ja oder ein ein Politiker spielt, aber in äh Wirklichkeit ja,muss man sich ihn eher als kriminellen äh Mafiosi äh vorstellen, der ähm an der Spitze derder größten Verbrecherorganisation steht und mit Atomwaffen äh äh bewaffnet ist. So erstmal keine wirklich,gute Vorstellung, immer oh mein Gott, aber wenn dieses Muster so stimmt, dann,ähm hätte er eine weitere Eigenschaft äh nämlich, dass bei ersten ernsthaften Anzeichen von,Widerstand er sich relativ schnell äh zurückzieht. Also dann nicht weitermacht, so äh das Gefühl hat, es äh läuft,äh tatsächlich signifikant schief und.Das passt auch zu so einer grundsätzlichen Eigenschaft der die russischen,Führern so zugeschrieben wird und Leni hat das wohl mal so beschrieben, dass äh na ja.Ähm äh prüfe mit dem äh Bajonett äh so. Ähm wenn es sich weich anfühlt,dann Stich weiter zu und äh wenn es hart ist äh dann verpiss dich. So.Ungefähr ja und ähmdieses also es deckt sich so von von von verschiedenen Seiten, dass äh ja auf der einen Seite äh eine eine wirklichnicht nur hohe kriminelle Energie äh da ist, sondern eine bestimmte Art von System, was wir als als kriminell,eigentlich ansehen, was im Wesentlichen auf Lügen, Korruption und und Gewalt basiert. Hm.Dort dort vorherrscht und äh ja äh das daher eine,gute Vorgehensweise wäre ihm äh wirklich hart Paroli zu bieten und äh dass er dann eher nicht eskalierenwird, äh sondern äh dann eher,zurückziehen oder oder klein äh beigeben wird, äh wenn wenn die Situation äh zu krass wird und diese Einschätzung teilen dann auch viele Experten so. Allerdings scheint mir das noch nicht so die Mainstream,Überzeugung in der westlichen Politik oder im im ja jetzt von Präsident Biden oder oder auch generell von westlichen.Führern äh zu sein, sondern da ist man sehr darauf bedacht, nicht zu eskalieren.
Ich betrachtet die Zerstörung des Kriegsgeräts nicht korrekt. Ich vergesst dabei die sowjetische / russische Panzerdoktrin. Während im Westen ein Panzer ein sehr wertvolles Gut ist und sich autonom verteidigen kann, dafür eine Vielzahl teurer Sensoren hat, etc. So sind Panzer russischer Bauart so gebaut, dass sie der jeweiligen Doktrin unterliegen. Quasi ein Rudelkampf. Die Verluste sidn eingepreist. Die Panzer sind so gebaut, dass sie robust sind und einiges aushalten können. Sie sind aber immer auf andere Panzerverbände, Luftabwehr etc. angewiesen.
Denn der russische T-Panzer ist als Verbrauchsgut anzusehen. Ist ein Panzer getroffen, hat einen Getriebe- oder Motorschaden, so wird er einfach zurück gelassen. Dabei spielt es auch keine Rolle ob ein Bauer den Panzer wegschleppen kann. Die Panzer sind nicht für die Reparatur gedacht.
Westliche Panzer hingegegen sind modular aufgebaut und können sehr schnell mit wenigen Schrauben repariert. Ziel ist es hier schnell wieder einsatzfähig zu sein.
In der russischen Doktrin spielt das schlicht keine Rolle. Der Plan ist, dass ein Panzerverband (3EA oder mehr) einen westlichen Panzer unter Verlusten angreifen, aber den angegriffenen am ende zerstören, denn aus den Panzerwerken im rückwertigen Raum kommt vergeleichsweise schnell Ersatz.
der Verlust 1:3 ist eingepreist und nicht unbedingt als „Verlust“ im eigenen Sinne anzusehen. Siehe: Verbrauchsmaterial.
Gibt da vom deutschen Panzermuseum auch gerade eine nette Erklärreihe.
https://www.youtube.com/watch?v=Wkb3Tb3ayk0
Ersetze „Ich“ mit „Ihr“
Ralf Rath ist da etwas sehr auf die Hilmes Schiene aufgesprungen. Vor allem muß man beachten das die Russen ja nicht nur Kampfpanzer verlieren sondern auch Fahrzeuge die definitiv nicht als Verbrauchsmaterial eingestuft werden können. Wie z.B. Nachschubfahrzeuge, oder selten Spezialfahrzeuge…. Vor allem passt es spätestens seit den 90er nicht mehr, denn die Russische Rüstungsindustrie kann keine großen Stückzahlen moderner Geräte mehr ausbringen. Es wird zwar irgendwie alles beschafft, aber alles nur über ewige zeiträume oder in Homeopathischen Mengen. Das selbst die Falschirmjäger, die den Flughafen nahe Kiew angegriffen haben größtenteils nur offene Visierungen hatten zeigt schon einiges. Die sollten eigentlich mit die ersten sein die so was bekommen…
Sorry, dass was das Panzermuseum zur Lage des aktuellen Panzerkrieges in der Ukraine sagt ist größtenteils Unfug.
Die Ukraine klämpft nicht mit westlichen Panzern.
Ungefähr 2/3 der von Russland eingebüßten Panzer haben die Front nie gesehen, die Hälfte der Panzer, die Russland eingebüßt hat, wurden von der Ukraine erobert. Hinzu kommt, dass Russland nicht nach sowjetischer Doktrin, sondern nach russischer Doktrin in BTGs kämpft. Da die russischen Panzer nicht auf breiter Front im angeblichen 3gegen1 kämpfen, sondern schön im „Gänsemarsch“ einer nach dem anderen auf der Straße fahren, weil sie sonst im Schlamm stecken bleiben, kann man mit einer „Handvoll“ Leute dutzende Panzer ausschalten. Das kann man nicht einpreisen, das grenzt eher an Selbstmord. Die russischen Verluste sind nicht ersetzbar, 75% der gesamten russisschen Streitkräfte sin derzeit in der Ukraine.
Ich habe doch gesagt, -„Ihr werdet euch bessern“.
Endlich, endlich kommt langsam der Einsicht, dass der aktuelle Konflikt in Ukraine ein Krieg zwischen USA und Russland ist und Ukraine nur ein Bauernopfer ist.
Am 00:52 blüht Pavel richtig auf. Erst Grundlagen verstehen und dann Schlussfolgerungen ziehen. Putin ist das, was ein durchschnittlicher Russe von einem Staatsmann erwartet. Denn wenn die Führung versagt, gelten im slawischen Mentalität (Russen, Ukrainer, Belarussen, Serben usw.) folgenden Prinzipien:
Demokratie=Anarchie
Marktwirtschaft=neoliberale Kapitalismus
Gewaltenteilung=das Recht der Stärkeren
Die Slawen müssen von innen reifen. Wenn man denen versucht, die Werte des „Westens“ von außen aufzuzwingen, kann das nur in eine Katastrophe enden.
Putins Macht stützt auf vier, fünf Säulen: Militär, National Garde, FSB, Kadyrow, MTschS(USA FEMA), die er alle gegen einander ausspielt. Alle sollen im Gleichgewicht sein. Wenn einer der Institutionen ihn zu stürzen versucht, greifen die anderen an.
Slawische Seele zu verstehen ist unmöglich, es muss gelebt werden.
Wie schon Bismarck gewusst hat, -„Lasst den russischen Bären ruhig schlafen.“
Ukraine gegen Russland, mein Freund. USA eher im Hintergrund als Natoschwergewicht.
Man sollte nicht überpacen mit Kommentaren:).
Was ich nicht sagen wollte.
Wie schon Pavel richtig bemerkt habe, ist die Entbehrung einer der slawischen Tugenden. Die Sanktionen, die der zivilisierte Westen gegen Russland verhängt hat, ist eine Nullnummer. Der durchschnittliche Russe lacht darüber und kratz sich dabei die Eier. Es wird kein Russe auf die Barrikaden gehen, wenn er morgens nicht warm duschen kann. Die Sanktionen könnten sowieso vielleicht nur die Mittelschicht treffen, die aber in Russland praktisch nicht existent ist. Die Unterschicht kann sich die Importwaren sowieso nicht leisten.
Korrektur:
Was ich noch sagen wollte.
Sinn der Sanktionen ist es ja auch Primär die Oberschicht sowie den Politischen und Militärischen Apperat zu treffen. Mittelschicht und Unterschicht sollen nur mitbekommen das es Sanktionen gibt aber möglichst nicht direkt betroffen werden (werden sie natürlich trotzdem).
Zur der Idee eines gutwilligen Dikators gibt es ein nettes Erklärvideo (EN): https://www.youtube.com/watch?v=rStL7niR7gs
Ihr habt es fast gesagt, aber hier nochmal explizit TLDL: Russland ist ein klassisches Beispiel für Land, wo der Staatsapparat des Dikators sich durch Ölexport finanziert. Die Armut und Bildungsferne der Bevölkerung kann dabei als Werkzeug zur Unterdrückung funktionieren.
Ich wollte euch und vor allem Pavel ermutigen mehr Quellenkritik zu betreiben.
Ich habe mir den Vortrag von dem ex Geheimdienstler auch angesehen.
Was sofort auffällt ist das er stark verkürzt ist und zahlreiche kulturelle und rassistische Stereotype enthält. Ob dies für tiefergehendes Verständnis sorgt halte ich an dieser Stelle für sehr fraglich. Man sollte hellhörig werden wenn Lügen, eine gewisse Falschheit und Doppelzüngigkeit und Korruption als „mongolische Tugenden“ klassifiziert werden. Auch sollte die Tatsache das der erste Versuch eine Demokratie zu etablieren schief gegangen ist nicht auf das Unvermögen der Bevölkerung zurückgeführt werden. Das Rußland eine starke Hand braucht ist die falsche Schlussfolgerung denn sie spielt den Mächtigen in die Hände. Auch dort wollen die Menschen die selben Freiheiten genießen wie wir auch. Ich möchte an die Europareise des jungen Kennedy erinnern der Ende der dreißiger Jahre auch durch Deutschland kam und bemerkte das es wohl Völker geben mag für die Demokratie einfach ungeeignet sei ,die wie die De in völliger Harmonie mir ihrem autoritären Führerstaat zu existieren scheinen. Nirgendwo war man sich sicherer das eine Demokratie nicht funktionieren würde als in DE.
Der Vortrag ist mir auch negativ aufgefallen und für mich schwer zu ertragen. Auch wenn da ein paar gute Beobachtungen dabei sein sollten folgt er im Gesamten einer kulturalistischen Argumentation. Aus soziologischer und historischer Sicht ist der Vortrag nicht haltbar.
Tim du must noch am Militärischen Fachvokabular arbeiten 😉
Bei rund 28:00 diese „mit diesem Manpads, also mit Stinger, Javelin. Wie sie alle heißen, also diesen Schulter getragenen Panzerabwehr äh Kräften, Panzerfaust et cetera…“
Manpad steht für Man Portable Air Defence System. Die bekanntesten sind Strela, Igla und vor allem Stinger.
Panzerabwehrwaffen sind daher keine Manpads.Javelin ist dabei eine ATGM also Anti-tank guided missile bzw. Antipanzerlenkwaffe. Die Panzerfaust 3 hingegen „nur“ eine Panzerabwehrhandwaffe, gibt da glaube ich keine „einheitliche“ Abkürzung. Unterschied, die Panzerfaust drei ist kein Lenkflugkörper. Im Bundeswehrdeutsch ist eine Rakete ungesteuert.
Und es sind natürlich keine „Kräfte“ sondern Waffen
Sprung zu ca. Minute 10 „eben auch diese, furchtbaren long Range, Raketenwerfer, die halt was weiß ich glaube ich bis zu 100 Kilometern überbrücken können.“
Du meinst vermutlich Mehrfachraktenwerfer wie BM-21 Grad. Da liegt die Reichweite der Meisten Raketentypen nur so bei 20km. Es gibt auch weiter reichende Systeme wie z.B. Smerch, aber auch da liegt man meist unter 100km.
Die Raketen mit denen Ziele tief in der Ukraine angegriffen werden sind Iskander-M. Die fliegen offiziell bis zu 500km, die NATO schätzt das da (vor allem wenn man nur einen Nuklearsprengkopf nimmt) mehr drinn ist. Iskander werden die Russen nicht in die Ukraine gefahren haben. Dann gibt es auf der gleichen Basis noch Iskander-K, das ist dann ein Marschflugkörper der offiziell auch 500km fliegt, NATO Schätzung 1500km.
Zwei Sachen noch Vergessen. So eine Iskander ist natürlich kein Langstreckensyestem. das gilt alles noch als Kurzstrecke. Mittelstreckenraketen beginnen bei 800km und hören bei 5500km auf.
Dann noch ein interessanter Fetzen zum Nachschub per Bahn. Wenn der Schreiber in dem Forum hier recht hat könnte das mittelfristig ein Problem werden. „Was ich besonders schön finde…. in vielen russischen Stellwerken sind unsere Rechner verbaut worden. Die fingen vor ein paar Monaten an reihenweise auszufallen, und wir damit die austauschen. Rund die Hälfte hat Intel E3845 CPUs der Revision D0 verbaut, die Dank Errata VLI89 wohl die Uhr am ticken haben. Ersatz liefern werden wir wohl bis auf weiteres nicht.“
http://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?s=&showtopic=31046&view=findpost&p=1446142
Russland brauch ne starke Frau!
Geniale Analyse!
Und die Überlegung das China eher doch nicht gleich Taiwan überfällt, beruhigt mich dann doch. Ich dachte schon ich müsse mir noch schnell nen Rechner auf Vorrat kaufen.
XD
Danke für den wie immer superinformativen Beitrag!
Russland hatte schonmal ne starke Frau: Katharina die Große. Der haben wir den aktuellen Schlamassel zu erheblichen Teilen zu verdanken, hat sie doch den Türken den Zugang zum Schwarzen Meer abgetrotzt – inklusive der Krim – und den Polen die restliche Ukraine abgenommen (sowie den Litauern Weißrussland).
Ekaterina Schulmann vielleicht?
Bei der Beschreibung russischer Politikgeschichte fühlte ich mich an „Aurora“ von Robert Harris erinnert, und an „Das schwarze Manifest “ von Forsyth, 98 bzw 96 geschrieben. Letzlich kommen die zu einer ähnlichen Analyse.
Mir ist auch im Gedächtnis geblieben, dass Chruschtschow bei seiner Entmachtung wohl sowas wie stolz gewesen sein soll, dass er in Rente geschick werden könne und nicht umgebracht werden müsse: Wandel, hey!
Nach Pavels Referat habe ich auch einen anderen Blick auf Fandom: Putinverstehen ist das heutige Tony Montana -Poster.
1. Den Mafia-Boss Vergleich finde ich sehr treffend. Ich habe einmal das Buch „Der Pate der Paten: Wie Bernardo Provenzano die Mafia organisierte“ gelesen (und Linus geschenkt weil da viel über op-sec drin steht, vielleicht liegt die Ausgabe noch irgendwo bei ihm herum). Jedenfalls: sehr viel von der dort beschriebenen Organisationsstruktur der Mafia scheint mir als Außenstehender auch in Putins Handeln und Organisation wieder auffindbar zu sein. So z.B.: erzähle niemandem etwas was er nicht unbedingt wissen muss.
2. Ihr solltet unbedingt den Ideologen Alexander Dugin in eure Betrachtungen der Pläne Putins mit einbeziehen. Hier etwas zum zentralen Werk: https://de.wikibrief.org/wiki/Foundations_of_Geopolitics
Frappierend ist, dass die Liste der Ziele einen Haufen der Konfliktherde der letzten 2 Jahrzehnte aufzeigt.
Im Making Sense Podcast von Sam Harris mit Garry Kasparov (https://www.samharris.org/podcasts/making-sense-episodes/275-the-russian-war-in-ukraine – leider hinter Paywall) vergleicht Garry Kasparov das Regime von Putin ebenfalls mit der Mafia – u.a. mit der treffenden Feststellung, dass jeder Staat seine Mafia hat, aber in Russland der Staat selbst die Mafia ist. Sicherlich liegt so ein Vergleich nahe – trotzdem fand ich es bemerkenswert, dass Garry Kasparov & Pavel hier zu so ähnlichen Vergleichen kommen.
Insgesamt fand ich das Interview von Sam Harris – fast eher ein Monolog von Garry Kasparow, Sam Harris ist (erstaunlicherweise 😉 wenig zu Wort gekommen – super interessant & aufschlussreich. Garry Kasparow argumentiert in beeindruckender & erschreckender Weise aus Sicht der Betroffenen & Kriegsopfer in der Ukraine. Seine Argumentationen haben bei mir eine bisher nicht wahrgenommene Schrecklichkeit und Unausweichlichkeit aufgerufen. Daher bin ich inzwischen ziemlich überzeugt, dass an der Einrichtung einer Flugverbotszone letztendlich kaum ein Weg vorbei führen wird – es sei denn es gelingt den ukrainischen Kräften tatsächlich relativ bald die russiche Invasion signifikant zurück zu drängen. Auch die Argumentation von Garry Kasparow zur atomaren Bedrohung durch Putin hat meine bisherige Sicht deutlich erweitert.
Daher auch trotz der ungewohnt einseitigen Gesprächsführung ganz starke Empfehlung sich die Sichtweise von Garry Kasparow anzuhören. Zumindest die ersten gut 30 Minuten sind auf YT frei verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=kTeMwS9KFJA. (Ich denke aber, dass der Mafia-Vergleich erst später im Gespräch diskutiert wurde.)
Nun, Kasparow spricht hier als Politiker, der den Regime-Change in Russland will. Kann ich nachvollziehen, aber in wieweit das Ausland sich da einmischen soll, kann man verschiedener Meinung sein. Seine Beschreibung der Absichten Putin’s und wie der Westen darauf reagiert hätte, sind eine Sichtweise, die man nicht teilen muss. Dazu kommen historische Vergleiche, die davor warnen sollen, Putin nicht aufzuhalten. In vielen Punkte setzt er sich mit der russischen Propaganda nach Innen auseinander und meint, die würde im Ausland verfangen. Oder die westlichen Politiker wären bezahlte oder nützliche Idioten. Könnte man natürlich auch andersherum behaupten, es gäbe deutlich mehr Politiker, die im Sinne der Waffenlobby für eine Eskalation des Konflikts trommeln.
Die russische Propaganda sollte jedoch für Politiker und Strategen im Westen keine Rolle spielen, im Westen glaubt doch niemand, dass sich Russland direkt durch die baltischen Staaten oder syrische Rebellen bedroht fühlt, etwas subtiler ist das Verhältnis NATO-Russland schon. Andererseits wird die russische Propaganda von aktiven Politikern im Westen gerne hergenommen, um eine Eskalation zu rechtfertigen. Und dass die Amerikaner seit Clinton immer wieder Zugeständnisse machten, das hört man von Beteiligten genau anders herum.
Eine recht einseitige und selektive Sicht, so argumentieren aktive Politiker oder Aktivististen. Auch wenn es sicher als Oppositionspolitiker in Russland nicht leicht ist zu überleben.
Hallo Tim, hallo Pawel,
ihr solltet eventuell noch die takischen und strategischen Fehler des russischen Militärs kommentieren. Aktuell sieht es so aus, dass immer weniger Rücksicht auf die Zivilbevölkerung und Städte genommen wird. Ob das den Durchhaltewillen der Bevölkerung bricht ist fraglich. Wie einzelne Menschen darauf reagieren ist jedoch eine ganz andere Sache, vor allem wenn sich der Krieg noch lange hinzieht.
Die Ukranie ist ja direkt neben Russland und Russland hat auch schon russische Pässe verteilt. Wenn es bei Einsätzen der USA im Irak und Afganistan zu zivilen Opfern gekommen ist, konnte Kämpfer nicht einfach in die USA einreisen. In der Ukraine sieht das anders aus, es gibt eine lange gemeinsame Grenze mit Russland, vielleicht Ukrainer mit russischem Pass und wahrscheinlich immer mehr Ukrainer, die schon alles verloren haben und sich vielleicht als Lone Wolf auf den Weg machen. Gekniffen ist dann wie immer die Zivilbevölkerung.
Ich gehe nicht davon aus, dass das in der Ukraine angeordnet oder befohlen wird. Allerdings reichen schon ein paar entschlossene Kämpfer und der Krieg kommt auch nach Russland. In Tschetschenien war es ja auch nicht anders.
Hallo in die Runde, ich wollte mal loswerden, dass ich noch nie soviel Spekulationswahnsinn und irren Durchbehauptungsductus in irgendeinem podcaster gehört hab, wie in diesem. Die so angestrengt- assoziierende Stimme von Tims Gesprächpartner, die stockend langsame Themenentwicklung mit fadenscheinigster Sachkenntnis, aus der Luft gergriffener und schlicht behaupteter Wahrheiten und Meinungen zu Allem und Jedem, oft ohne jegliche fachliche Hintergründigkeit. (wer Putin mental und perspektivisch so ist, was DIE Chinesen so meinen, können oder wissen, wie Ostchina sich da so abspalten wollen könnte, wie die Ukraine so insgeamt läuft, was die alle da so denken, wie der Krieg sich sicher entwickeln wird,,, und so weiter) einfach nur hart und wirklich unangenehm. Grüße
Ja genau – ich fand’s auch super klasse so, aber hallo
Muss Goldesel da leider zustimmen. Bin der gleichen Meinung bzgl. Pavel. Viel „äh“ und „ja“ bei langatmiger und manchmal fraglicher Sachkenntnis.
Ich teile die Ansicht von Pavel bezüglich China und Taiwan überhaupt nicht. Russland hat sein Militär die letzten 20 „erneuert“, faktisch heißt das aber das einige Oligarchen sich dafür fette Jachten im Mittelmeer gekauft haben. Die gesamte militärische Erneuerung ist ein Potemkinsches Dorf, neue Waffensysteme gehen nicht über wenige Prototypen hinaus. Die Moral der Truppe ist unter aller Sau, Logistik ist vollkommen dilettantisch.
All das ist soweit man weiß bei China komplett anders: gut ausgebildete Soldaten, modernste Waffensysteme in überragender Menge, spezifisch für Insellandungen ausgelegte Waffensysteme, massive Menge an Marschflugkörpern.
Den einzigen Hinderungsgrund den ich für eine Taiwan Einnahme sehe ist, dass es möglicherweise zu zu großen Schäden in Taiwan führt. Man muss bedenken, dass die Chinesen nach einer Landnahme dort die Industrie weiter benutzen möchten.
Plötzlich: Putin startet Repressionen wegen Krieg in der Ukraine
Krieg in der Ukraine
Meduza.io 19:29, 11 März, 2022
Die 5. Direktion des FSB versorgte den russischen Präsidenten am Vorabend des Krieges mit Daten über die politische Lage in der Ukraine, schreibt Meduza.
Youtube-Filmmaterial
Nach zwei Wochen Krieg hat der russische Präsident Wladimir Putin ein hartes Durchgreifen gegen seinen Lieblingsdienst, den FSB, eingeleitet. Laut den Journalisten Andrej Soldatow und Irina Borogan ist der so genannte 5. Dienst des FSB unter Beschuss geraten. Nach Angaben von Soldatov und Borogan wurde ihre Führung unter Hausarrest gestellt. Eine offizielle Bestätigung dieser Informationen liegt nicht vor. „Meduza bat Soldatov und Borogan zu erklären, was vor sich ging.
Andrei Soldatov und Irina Borogan sind Journalisten und Schriftsteller, die mehrere Bücher über die russischen Behörden und Sicherheitsdienste geschrieben haben. Sie beschäftigen sich seit vielen Jahren mit dem FSB und verfügen über ein umfangreiches Netz von Quellen.
Der 5. Dienst (offiziell bekannt als Operativer Informations- und Internationaler Verbindungsdienst) überwacht die Beziehungen des FSB zu ausländischen Partnern, einschließlich der US-Behörden. Innerhalb des Dienstes gibt es die berüchtigte Abteilung für operative Informationen (DOI), die als Auslandsnachrichtendienst des FSB fungiert.
Der FSB erhielt Ende der 1990er Jahre, als Wladimir Putin Leiter dieses Sonderdienstes war, das Recht, im Ausland zu operieren. Gleichzeitig wurde innerhalb des FSB eine neue Direktion gebildet, die mit nachrichtendienstlichen Operationen in der ehemaligen Sowjetunion betraut wurde. (Wir verfolgen die Aktivitäten dieser FSB-Einheit schon seit langem und schreiben darüber).
Als die „farbigen Revolutionen“ dazu führten, dass viele der kremlfreundlichen Führer in der ehemaligen Sowjetunion ihre Macht verloren, wurde das Direktorium beauftragt, alles zu tun, um diese Länder in Russlands Einflussbereich zu halten.
Im Jahr 2004 wurde die Direktion zu einer vollwertigen Abteilung, der Abteilung für Nachrichtendienste, erhoben. Sie erhielt bald einen neuen Leiter, Sergei Beseda, der zuvor in der FSB-Abteilung für die russische Präsidialverwaltung tätig war und dort über ausgezeichnete Verbindungen verfügte. Schon bald wurden DPI-Beamte in Belarus, Moldawien und Abchasien wahrgenommen. Es stellte sich heraus, dass ihre Hauptaufgabe dort nicht die klassische Spionage war, sondern die Unterstützung kremlfreundlicher Kandidaten bei den Kommunalwahlen. Einen besonderen Platz in den Prioritäten der DOI im gesamten postsowjetischen Raum nahm jedoch die Ukraine ein.
Im Juni 2010 erhielten wir Informationen, dass eine Website mit dem einprägsamen Namen lubyanskayapravda.com („Lubyanskaya Pravda“) aufgetaucht war, auf der geheime Dokumente des FSB veröffentlicht wurden. Unter verschiedenen Berichten des Geheimdienstes befanden sich auch Berichte des DOI, die direkt an Putin gerichtet waren. Einer von ihnen sprach über ein Dokument, das gefälscht wurde, um die Beziehungen zwischen der Ukraine und Turkmenistan zu untergraben. Es ging um einen gefälschten Bericht des ukrainischen Geheimdienstes über die Finanzierung der turkmenischen Opposition. Es war eine klassische FSB-Aktion: Das DPI ließ den gefälschten Bericht an die ukrainischen Medien durchsickern, und dann geschah etwas Unerwartetes: Der russische Geheimdienst (SVR) hielt den Bericht für echt und meldete ihn an den Kreml.
Beseda war sichtlich stolz auf sich, als er in seinem Bericht in der ersten Person beschrieb, was passiert war.
Im April 2014 richtete das ukrainische Außenministerium ein Ersuchen um die Vernehmung Besedas an seine russischen Amtskollegen. Kiew behauptete, er sei am 20. und 21. Februar, während der Maidan-Revolution, in der Ukraine gewesen. Die ukrainischen Behörden hielten dies für wichtig im Rahmen der Ermittlungen zu den Verbrechen, die während der Massenaktionen in Kiew vom 18. bis 22. Februar 2014 begangen wurden (in Bezug auf die gewaltsame Auflösung der Demonstranten durch den Einsatz von Schusswaffen, die zum Tod von Menschen führte – Kommentar von Meduza).
Der FSB sah sich gezwungen zu bestätigen, dass Serhiy Beseda am 20. und 21. Februar tatsächlich in Kiew war. Sie behaupteten jedoch, er sei nur gekommen, um das Schutzniveau der russischen Botschaft zu überprüfen, eine Version, die niemand glaubte. Beseda steht seit 2014 auf den Sanktionslisten der USA und der EU.
Diese Geschichte änderte jedoch nichts an der Position des 5. Dienstes: DPI-Agenten sammelten weiterhin nachrichtendienstliche Informationen in der Ukraine, rekrutierten Quellen und führten subversive Aktivitäten durch.
Es war der 5. Dienst, der Wladimir Putin am Vorabend der Invasion mit Informationen über die politischen Entwicklungen in der Ukraine versorgte. Und es scheint, dass es Putin nach zwei Wochen Krieg endlich dämmerte, dass er einfach in die Irre geführt wurde: Der 5. Dienst, der Angst hatte, den Führer zu verärgern, lieferte ihm einfach das, was er selbst hören wollte.
Unseren Quellen zufolge wurden General Beseda und sein Stellvertreter unter Hausarrest gestellt. Als Gründe werden u. a. der Missbrauch der für Operationen bereitgestellten Mittel und eine unzureichende Aufklärung genannt. Und in der Tat: Die Intelligenz von Putins Geheimdienstkader erweist sich als kläglich unzureichend.
Andrej Soldatow und Irina Borogan
Quelle:
https://bb.lv/statja/voina-na-ukraine/2022/03/11/vnezapno-putin-nachal-repressii-protiv-5-y-sluzhby-fsb-iz-za-voyny-na-ukraine
Habt ihr die Fernsehansprache von Putin heute im russischen Fernsehen heute gesehen? (https://twitter.com/just_whatever/status/1504144895501557762?s=21 hat englische Untertitel)
Ganz schön harter Tobak: ich nehme an, da kann man sich für die nächste Zeit auf eine Serie an Herzinfakten und Fensterstürzen in Russland einstellen…
Der russische Bär kam aus seiner Höhle, hat den Köder Ukraine geschluckt und sitzt nun in der Falle, aus der er nur durch Amputation noch rauskommt. Die Demilitarisierung Russlands ist in vollem Gange. Russland hat den den Krieg praktisch schon verloren. Keine Raumgewinne seit vier Tagen. 1/5 der Generäle tot, ca. 1/4 der russischen Streitkräfte in der Ukraine zerschlagen. Nachschub funktioniert nicht bzw. wird von der Ukraine zerstört. Die Verluste an dokumentierten russischen LKW sind astronomisch, Folge ist Treibstoffmangel, russische Truppen sind immobilisiert, der Stellungskrieg ist seit vier Tagen Realität. Große Reserven hat Russland nicht (Russland ist zudem noch in Mali, Libyen, Syrien involviert). Russland entblößt militärisch sogar den Osten und Süden seines Landes. Japaner oder Georgier könnten nahezu gefahrlos einmarschieren.
Ukraine hat wegen eroberter russischer Panzer jetzt mehr funktionstüchtige Panzer wie vor dem Krieg. Waffennachschub an die Ukraine aus dem Ausland hält an, demnächst werden wir Offensiven der Ukraine sehen. Vielleicht gelingt es den Ukrainern demnächst sogar russische Streitkräfte im Nordosten abzuschneiden und einzukesseln.
Ihr solltet aufhören so stark über die Fortschritte zu spekulieren. Die einzigen die dazu verlässlich Aussagen treffen können sind befangen.
Nur USA, Ukrainer und Russen, niemand sonst, können wirklich die Lage einschätzen.
Ich möchte auch nochmal auf Arthur Ponsonby hinweisen:
10 Regeln der Kriegspropaganda
1. Wir wollen den Krieg nicht.
2. Das gegnerische Lager trägt die Verantwortung.
3. Der Führer des Gegners ist ein Teufel.
4. Wir kämpfen für eine gute Sache.
5. Der Gegner kämpft mit unerlaubten Waffen.
6. Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich.
7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm.
8. Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache.
9. Unsere Mission ist heilig.
10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter.
Auch mit dem Therm „Die ganze Welt“ würde ich stark aufpassen.
China, Pakistan, Indien, Bangladesh, die Golfmonarchien, große Teile Afrikas und Südamerika, und viele Teile Asien sind nicht gegen die Russen. Sie haben keine Sanktionen verhängt, im Gegenteil, die machen gerade die besten Geschäfte ihres Lebens was Ressourcen angeht.
Angesichts der Bevölkerungszahlen hält es sich etwa die Waage.
Wir sollten uns da nichts vormachen und unsere eurozentrististische Sicht mal ablegen.
Russland ist immerhin mit 20% Marktanteil hinter den USA der zweitgrößte Waffenexporteur. China kommt gerade mal auf 5%. Es ist naiv zu glauben die Russen bräuchten Waffen, während sie 20% der Welt mit Waffen versorgen.
Das sehe ich ganz ähnlich.
Ganz unbeteiligt ist man ja auch hier nicht mit Waffenlieferung. Schön, wenn die Medien da mitziehen.
Die selektive Berichterstattung beruht zur Zeit vorwiegend auf Videos in den sozialen Medien, Befragung von betroffenen Zivilisten und vermutlich auch Begleitmaterial, das die Politik liefert. Bezweifle, dass man damit eine unparteiische Berichterstattung hinbekommt, bezweifle auch, dass man das überhaupt will. Im Deutschlandfunk kommt hin und wieder einen schweizer Journalist zu Wort, der von seinen eigenen Beobachtungen berichtet und ausdrücklich auf solche Interviews verzichtet, das ist aber eher die Ausnahme. Meist ist die Berichterstattung derart im Einklang mit der Politik, das man stutzig werden könnte. Verstehe ja, dass es weder einfach noch ungefährlich ist, direkt aus den Konfliktgebieten zu berichten. Selbst wenn, gäbe es da verschiedene Möglichkeit, den Konflikt zu begleiten, nicht alle neutral. Offensichtlich geht das aber auch aus der Entfernung mit Material aus dem Internet oder einem Korrespondenten in einer Stadt im Westen der Ukraine, damit nicht der Vorwurf kommt, man wäre nicht vor Ort. Da man vorwiegend Emotionen bedienen und „westliche Werte“ verteidigen will, klappt das auch so.
Wieso soziale Medien bei Wahlen von fragwürdigen Präsidenten oder EU-Austritten problematisch gesehen werden, bei der Berichterstattung aus der Ukraine jedoch nur am Rande mit einem Disclaimer versehen, meist aber dennoch als „plausibel“ akzeptiert werden, bleibt für mich unklar.
CNN berichtet vor Ort vom Krieg, jedoch nicht weniger problematisch. Auch wenn sie diesmal nicht eingebettet in das US-Militär den Krieg begleiten, sind sie kein neutraler Beobachter.
Der ukrainische Präsident auf Tournee durch die westlichen Parlamente wünscht sich wenn nicht Kriegseintritt der NATO, dann wenigstens ein schlechtes Gewissen und mehr Waffen. In den USA gibt es ja ein paar mehr Politiker vom Typ Merz, die das gerne aufnehmen und mitmischen wollen. Die NATO selbst lehnt eine direkt Beteiligung am Krieg ab, nutzt jedoch die Gelegenheit, die Präsenz in Osteuropa dauerhaft zu erhöhen. Die NATO bietet auch schon eine Hintertür an für direkte Beteiligung, warnt vor Chemiewaffeneinsatz. Wer weiss, wer da jetzt auf Ideen kommt. Keine Ahnung, ob man damit indirekt Russland droht, den Konflikt kompliziert zu machen, Schuld wären in jedem Fall die Russen. Dass Victoria Nuland in der Befragung durch den Senat zur Frage, ob die Ukraine chemische oder biologische Waffen hätte, nicht sofort mit Nein geantwortet hatte, würde man jedenfalls von einem Politprofi so nicht erwarten. (War schon komisch, wie sie da nach einer passenden Formulierung suchte.) Eigentlich doch klar, welches Land hat schon chemische oder biologische Waffen, ist doch verboten!? Offiziell wird ja immer nur zum Zwecke der Abwehr und Impfung geforscht. Selbst im Deutschlandfunk hiess es speziell zur Ukraine, dort würde ja nur an Corona-Impfstoffen geforscht, als hätte man das selbst überprüft. So einfach ist aber nicht. Oder es ist ganz einfach und Nuland hat sich einfach nur dumm angestellt.
Bei „maybritt illner“ (moderiert durch Theo Koll) meinte General a.D. Erich Vad am Ende der Sendung, der Zeitpunkt sei garnicht so ungünstig für eine gesichtswahrende Kompromisslösung. Die Politiker in der Runde sahen das offensichtlich noch nicht, wollten sich zumindest auf eine solche Diskussion nicht einlassen, keiner will den Eindruck vermitteln nachzugeben. So gesehen war die Frage von Theo Koll an Botschafter Melnyk berechtigt, was die ukrainische Regierung bereit wäre, an zivilen Opfern in Kauf zu nehmen. Wenn die Antwort von Botschafter Melnyk lautet, „dass wir solange kämpfen werden, bis die Bodenoffensive von Herrn Putin zum Ersticken kommt“, dann passt das nicht zur Aussage an anderer Stelle: „Es ist natürlich richtig, dass man Kompromisse eingehen muss. Es gibt kein Frieden ohne Kompromisse. […] Das wird nicht an uns liegen, dass wir diesen Krieg auf irgendwelche Weise verzögern wollen. Das wäre viel zu zynisch in Bezug auf unsere Menschen.“ Offensichtlich weiss auch Botschafter Melnyk, dass dieser Eindruck aufkommen könnte…
War jedenfalls unerwartet eine interessante Sendung.
„War jedenfalls unerwartet eine interessante Sendung.“
Damit kein Missverständnis aufkommt, meinte die Theo-Koll-Sendung.
Vorgestern wurde im Ukrainischen Fernsehen zum Genozid an den Russen aufgerufen! Offen und direkt heraus. Mit Zitaten von Adolf Eichmann.
Es ist kein fake! Es gibt mehrere
https://youtu.be/dI8-UO9M_ms
Das Video wird sehr offensichtlich vom YouTube Algorithmus unterdrückt. Soetwas hat mehr als 1900 views verdient.
Interessant, dass dieses Video mit teils identischen Formulierungen in zahlreichen extremrechten deutschen Websites zitiert wird. Das ganze wird jetzt natürlich dafür benutzt um das russische Narrativ von „die Ukraine wird von Neonazis beherrscht“ zu bedienen.
Etwas mehr Kontext dazu gibt es in diesem Bericht: https://www.opindia.com/2022/03/ukrainian-tv-show-host-fakhruddin-sharafmal-calls-for-genocide-of-russians-including-children/
Hallo Tim,
vielleicht könntest du aus gegebenem Anlass ein Update zu CRE075 aufnehmen? Mit Fokus auf Wärmepumpen. Da hat sich seit 2088 doch sicher einiges getan?
Danke,
Michael
2008 natürlich!
Das machen die schon seit acht Jahren. Nichts Neues.
Zu dem doch eher „kleinen, unwichtigen“ Thema Wärmepumpen: Das ist eine tolle Sache für ordentlich gedämmte Neubauten (Hier wird aus Kostengründen dann aber meist aber auf WDVS gesetzt, was raumklimatisch furchtbar und mit künstlichen Dämmstoffen auch unökologisch ist. Abgesehen davon sind Neubauten an sich unökologisch.)
Für einen Großteil der Altbauten ist die Wärmepumpe leider keine Option, und Dämmung nachrüsten ist zum einen nicht immer möglich, zum anderen kann es dem Bestand schaden.
Ich befürchte, die Wärmepumpe wird Neubauten und einer winzigen Menge des Bestandes vorbehalten sein und leider keine so große Rolle spielen.
in so fern du Ein vernünftiges Belüftungssystem machst, was sich Zwecks Wärmerückgewinnung eh anbietet, sollte das Raumclima ok sein.
Wann kommt die neue Folge?
Ich gebe Ukraine noch max. 12 Wochen, danach redet keiner mehr von denen. Halt Bauernopfer.
Dies ist ein maschinell erstellter Kommentar ohne sachdienlichen Inhalt: Danke vielmals! Toller Podcast!
Ich bin mir nicht sicher, ob wir die militärische Lage der Ukraine nicht vielleicht optimistischer einschätzen als sie vielleicht ist. Nur, weil wir uns das natürlich alle so sehr wünschen. Ich habe überhaupt keine Ahnung von solchen Dingen, habe aber dieses Video gesehen:
https://youtu.be/p4I07aRlPcQ
Da versucht offenbar ein Oberst des österreichischen Bundesheeres und mit leitender Funktion an einer Militärakademie der Wiener Neustadt strategische Probleme, mit denen die ukrainische Armee aus seiner Sicht konfrontiert ist, zu erläutern.
Das betrifft zB eine drohende Umfassung von starken ukrainischen Kräften im Osten des Landes, eine mögliche Bedrohung durch russische Einheiten im Hinterland bei Lemberg sowie einen russischen Vorstoß aus dem Süden Richtung Norden und Nordosten.
Ist eventuell mal einen Blick wert, bevor man die aktuelle Situation vielleicht allzu rosig betrachtet (ohne damit sagen zu wollen, dass das jemand täte…).
Ein interessantes Artikel bei „The Times“:
https://www.thetimes.co.uk/article/fighting-russia-takes-focus-off-azov-battalions-nazi-roots-x07lkjl7r
Geile Medienkompetenzübung, vor allem was Pavel über russische Geschichte erzählt.