Henning Tillmann 0:46:17
Also es gibt ja ähm als die App entwickelt wurde, ähm sowohl das Framework als auch die tatsächliche App dann äh hatte man ja noch ein bisschen andere wissenschaftliche Erkenntnisse. Man wusste noch nicht so ganz genau, wie verbreitet sich das Virus eigentlich? Mittlerweile wissen wir ja, ähm dass äh es vor allem wenige Menschen sind, dieauf einen Schlag viele ähm.Infizieren können. Und der Displaysitionsfaktor, also dieser Faktor K, der auch häufiger besprochen wird, ist der so, dass es tatsächlich.Manchmal, also je nach unterschiedlicher Studienlage, ähm fünfzig, sechzig, siebzig Prozent gar an Menschen gibt, die niemanden infizieren. Dafür allerdings die restlichen dreißig Prozentdafür sehr viele. Und ähm das ist ja in der App nicht betrachtet. In der App geht's ja eigentlich tatsächlich nur darum zu überlegen äh äh hatte ich mit einem Menschenlänger Kontaktaufnahmen, nahe Distanz. Ähm! Und äh! Das streat gar nicht die Rolle, wo ich mich getroffen habe, also jetztnicht die Frage wirklich GPS wo, sondern in was für einem Setting ich mich getroffen habe ähm das wird halt nicht betrachtet und das könnte man als Faktor hinzufügen und das ist das, was wir äh da vorgeschlagen haben. Ähm also zu erkennenob ich mich in einer Klasse Situation befinde. Ähm und das könnte man ganz einfach machen, indem man nur dieCorona Warn-App Signale oder die die Schlüssel der des des Frameworks zählt, also fange ich gerade in einem Moment nur einen Schlüssel auf oder zwei oder fange ich gerade,zehn oder fünfzehn Schlüssel ein.Zu einem Zeitpunkt. Ähm das könnte ich dann in der Risikobeurteilung, wenn ich das in der Vergangenheit mir anschaue, also ich sehe, okay, ich hatte hier einen Kontakt mit einer Person.Die mittlerweile positiv getestet ist meine eigentliche Risikoberechnung würde sagen über eine klassische Risikoberechnung, ich würde eher ein niedriges Risiko sagen, weil wir vielleicht ein bisschen weiter weg waren. Ähm wenn ich aber jetzt nur in Bezug nehme, dass ich relativ vieleSchlüssel zu dem Zeitpunkt eingefangen habe, war das wäre das eine andere Situation, als wenn ich nur den Einzelschlüssel eingefangen hätte.Das könnte sein, dass ich auf einer Parkbank gesessen habe und der andere auf einer anderen Parkbank äh auf der äh gegenüberliegenden Straßenseite keine Infektion.Wahrscheinlichkeit. Ähm, wenn ich allerdings in auf 'ner Party gewesen wäre, kann's trotzdem sein, dass der BluetoothEmpfang schlecht war, der Bluetooth ist ja auch eben kein genauer Abstandsmesser, daswar ja auch immer so ein bisschen irritierend im Frühjahr äh wie Leute gesagt haben, na ja, wir können ja schon relativ genau ermitteln, wie weit Leute voneinander entfernt sind. Das ist ja immer nur eine Aproximation, also eine Schätzungweil es ja ganz verschiedene Störfaktoren gibt, habe ich dieses Handy in der Hosentasche, habe ich das vielleicht in einer, in einer Handtasche, wo noch ein Spiegel drin liegt.Und andere Sachen, die das Signal abschwächen können. Ähm! Und wenn ich aber zu dem Zeitpunkt eben noch viele andere Corona Warn-App Signal oder.X-Portion Notification Signale.Empfangen habe, dann war ich in einer Klasse Situation und dann könnte ich sagen, dass ich das Risiko ein anders beurteile, dass ich dann sage, hm, na ja,gehe jetzt einfach davon aus, das ist natürlich auch eine bissel eine Mutmaßungdass ich hier zum Beispiel ein Setting hatte, wo wir viele Leute auf einem Haufen waren, wo man sich vielleicht auch viel bewegt hat, zusammen war, ähm dann auch nicht dauerhaft weit entfernt war, weileben diese Messung des Abstands ist ja nicht eine kontinuierliche Messung, es ist ja nicht eine, äh, dass ich jetzt jede Sekunde messe, okay, jetzt ist er acht Meter entfernt, neun Meter entfernt, sondern das sind ja immer Momentaufnahmen, die gemacht werden.Am Grund dieser Zusammenkunft, dass ich viele Signale hab, würde ich das Risiko erhöhen. Äh weil ich mich in einer Klassesituation befunden habe.Ich könnte, das haben wir auch nur als Diskussionsvorschlag gemacht.Sogar einen Schritt weitergehen und sagen, ich fasse nicht nur die Corona Warnapp oder Notification, Exposé, Notification Signale auf, sondern generell alle Bluetooth-Signale, die um mich herum sind oder auch WLAN-Signale.Und zähle die zusammen. Sie sollen natürlich nicht die Mackadressen gespeichert werden oder sonstige Sachen gespeichert werden, sondern einfach eine eine Zahl gespeichert werden. Also habe ich jetzt hier fünf Signale oder habe ich äh fünfzig Signale.Ähm und diese Information einfach nur zu dem Zeitpunkt abzulegen, äh wie viel Sachen um mich herum sind und das ist jetzt.Hat datenschutzrechtlich überhaupt kein äh kein keine keine Veränderung, kann dabei helfen, das Setting zu bestimmen ohne ein Eingriff auf sonstige,datenschutzrechtliche Fragen reinzugehen, wie Location zu bestimmen äh äh oder sonstiges. Und deswegen haben wir das als Clustererkennung vorgeschlagen für die.Vergangenheit, also in der Risikoberechnung und bei der Gegenwart haben wir einfach nochmal gesagt.Man könnte dann, wenn also es ist eigentlich fast das Gleiche, es werden halt die Signale einfach nur ausgewertet, dann müsste auch das Framework helfen, das könnte die App gar nicht tun, aber ähm das Frama könnte man zum Beispiel erweitern, dass man sagt, okay, wenn ganz viele äh ähFramework Signale in oder Schlüssel aktuell äh äh eingefangen werden, dann eine Warnmeldung anzuzeigen und zu sagen, hey, ähm wir haben das Gefühl, du befindest dich gerade in einer Menschenmenge.Denkt doch bitte ans Lüften, tragt eine Maske oder was auch immer. Das könnten jetzt vieleauch dann ausschalten, weil sie es nervt, klar natürlich, das ist auch alles nur eine freiwillige Sache, aber wir kommen wieder darauf zurück auf das, was wir gerade besprochen habeneine Aufmerksamkeit zu erzeugen, genauso wie das mit diesen Charts ist, die wir gerade besprochen haben, dass es ernst ist und ähm das kann in der aktuellen Lage dannwenn man so 'ne klasse Situation eben ist auch nochmal dazu äh führen, dass man dann sagt oh ja Scheiße, ich steh jetzt hierschon die ganze Zeit, es ist tatsächlich voll oder so ein Wochenmarkt können wir zum Beispiel auch nehmen, ne? Ähm, wo eben zum Beispiel in Berlin auch die Maskenpflicht eingeführt wurde für Wochenmärkte, wo es ja auch eben Situationen gibt. Es ist zwar draußen, das wissen wir. Es ist nicht so ein hohes Risikoaber es kann in den Situationen helfen, wo wir den großen Menschenmenge ist zu sensibilisierenAlso das ist die Clustererkennung, einerseits in der Gegenwart, durch eine Warnmeldung, eine Infomeldung und in der Vergangenheit bei der Berechnung des Risikos.
Also ich weiß nicht, für mich sind Informationen über Datum und Zeit vollkommen irrelevant. Für das Ziel, welches mit der App verfolgt werden sollte, ist das eher irrelevant. Meiner Meinung nach muss man eine solche App nicht mit unnötigen Funktionen vermüllen, damit die Ahnungslosen den Eindruck bekommen, da tut sich was. Was man machen muss ist, endlich eine teuere, breitangelegte mediale Kompagnie. Was das anzeigen von Zahlen angeht, die müssen doch erstens richtig erhoben werden, und dann in das System eingepflegt werden. Der Vorschlag unterschiedliche Infos wie, wie wasche ich die Hände, das richtige Lüften, das gehört sehr wohl in die App.
>Meiner Meinung nach muss man eine solche App nicht mit unnötigen Funktionen vermüllen, damit die Ahnungslosen den Eindruck bekommen, da tut sich was.
Richtig, das Verhalten ist bei mir dann genau anders herum.
Updatet sich ein App 3x (ich mach es immer manuell), und ich habe sie seitdem nicht benutzt (wird hier bei CWA nicht so sein), dann lösch ich sie wieder….
Wer so oft updatet, bastelt irgendwelche Features herum, und patcht sie womöglich am nächsten Tag gleich nochmal (die hab ich doch gestern erst…), sowas kann ich nicht gebrauchen.
Wenn ein Entwickler oft updated kann das auch eine Reaktion auf externe Faktoren sein (Änderungen von Webdiensten dritter, Bugs oder neue Features im OS).
Viele haben ein massives problem schon damit, sich mit einer einfachen Bewegung die Maske über den Mund und Nase zu ziehen, und ihr wollt sie mit Einträgen in ein Kontaktbuch beschäftigen? Eine wirklich naive Vorstellung vom Verhalten der Massen. 🙂
Ich finde – bei der netzpolitischen Thematik im im Podcast – hätte eine Klarstellung – der D64 ist ein SPD-naher Trinktank bzw eine Art von Vorfeldorganisation der SPD, dem Podcast gut getan.
Gerade wo über die CWA gesprochen wird, ein Projekt der Regierung, an der die SPD beteiligt ist.
Das wurde bei Minute 28 doch erwähnt, auch wenn Henning versucht hat das noch etwas zu entschärfen.
Ich gebe zu, den Kommentar schrieb ich vor dem Ende des Potcasts. Üblichweise gibt es eine solche Einordnung aber am Anfang.
Die Geschäftsmodelle von Apple und Google unterscheiden sich in den angesprochenen Punkten eben gerade nicht! Beide verdienen Geld mit Hardware _und_ Werbung, und profitieren damit direkt von den gesammelten Daten ihrer Nutzer.
Schade, dass immer noch so viele auf das PR-Gelaber von Apple zum Thema Datenschutz herein fallen…
Die Einschätzung, dass die länderübergreifende Apps im Juli/August so wichtig gewesen wäre, kann ich überhaupt nicht teilen.
Ob die App schon im Sommer Europaweit funktioniert haben könnte ist doch wurscht. Da gab es kaum infizierte, die sich begegnen konnten…
Im Grunde war der Sommer ein Betatest. Jetzt gillt es. Das war schon im Sommer absehbar.
Wichtig ist das die App jetzt im Herbst/Winter gut funktioniert. Auch im Winter fahren theoretisch viele Leute in den Urlaub, auch und gerade nach Italien (wenn es nicht zu einem Lockdown kommt).
Größtes Manko der App ist meiner Einschätzung nach, dass sie überhaupt nur die „Tröpfeninfektion“ mit dem 1,5 m Abstand abdeckt. Und das aufgrund der Unwägbarkeiten der Bluetoothmessungen auch nur grob geschätzt.
Viel wichtiger wird die Aerosolgeschichte – dem Hauptgrund für Ansteckungen mit Erkältungsviren im Winterhalbjahr….
Dafür müsste die App aber wirklich zwischen drinnen und draußen unterscheiden können.
Zusätzlich Informationen/Videos zu lüften und Co. in der App finde ich ehrlich gesagt auch überflüssig. Gerade Leute die sich die App installiert haben, sind ja wahrscheinlich schon gut informiert. Denen es egal ist, die haben die App auch nicht installiert…
So ein Dashboard mit aktuellen Zahlen zu Infizierten und Nutzung der App wäre aber wirlich ein nettes Feature.
Sinnlose Nervmeldungen, dass ich gerade in einer Menschenmenge stehe würde ich aber nicht wollen. Das sehe ich doch auch so!!!
Beim LNP wird den Leuten was von WLAN-Tracking erzählt und hier soll das nun dauerhaft genutzt werden, um die Umgebungs-Situtation zu erkennen abzusuchen.
Verstehe ich nicht.
So viele Widersprüche in der modernen Welt…
Kein Widerspruch. WLAN Tracking lokal auf dem Gerät ist überhaupt kein Problem, das wird es erst, wenn die Daten an Google, Apple & Co. abfließen.
Wenn die CWA auch die Kontaktverfolgung der Kneipen übernehmen würde wäre das auch eine Werbung für die CWA.
Man wird dann immer wieder an die CWA erinnert.
So nach dem Motto steter Tropfen höhlt den Stein 🙂
Wir haben ein Framework von Google& Apple, wir haben eine OpenSource App von SAP und Telekom.
Was hindert USA; China, Frankreich, Irland und andere Länder daran sich diesen Quelltext zu nehmen , Übersetzung dazuzugeben, Hinweise zu ergänzen, eigenen Server mit aufzustellen und in den Verbund zu h#ngen und schwupps fertig?
Im Prinzip nichts, nur dass die länderspezifischen Aspekte (Laboranbindung) sicherlich überall ausfallen würden. Aber wie erwähnt ist es nicht mal nötig, die App zu nehmen: man kriegt schon jetzt quasi alles for free. Exposure Notification funktioniert auf iOS und Android out-of-the-box auch ohne App, man muss lediglich den Datenserver von Google (Open Source) installieren und offiziell in Betrieb nehmen.
Gibt es eine Auswertung, wie hoch die Positivitätsrate der per CWA gewarnten Leute im Vergleich zur Restbevölkerung ist?
Eigentlich müsste es doch reichen, die Auftragsformulare zur SARS-COV-2-Testung ( https://www.kbv.de/media/sp/Ansichtsexemplar_Muster10C.pdf ) wieder einzusammeln: Dort soll ja angekreuzt werden, ob der Test aufgrund einer CWA-Warnung erfolgt ist und der QR-Code für das Ergebnis steht ja auch schon drauf…
Dann hätte man schon ein Indiz, ob CWA überhaupt irgendwas oberhalb von Zufallstreffern bringt.
CWA dient ja dem Zweck auch Übertragungen zwischen Personen aufzudecken, die sich nicht kennen oder sich nur flüchtig begegnen und daher in keinem Kontakttagebuch stehen können. Beispiele sind U-Bahn, Supermarkt, etc…
Bisher war es nicht möglich, das Risiko solcher Begegnungen bzw. Orte einzuschätzen.
Würden Uhrzeit und Datum von Risikobegegnungen angezeigt, würden sich einige Gewarnte erinnern wo sie waren: »9:30? Na klar, da war ich in der U3!«. Würde man solche Vorfälle anschließend sammeln und statistisch auswerten, könnte man erstmals das Risiko einer Übertragung in solchen Orten abschätzen. Vorausgesetzt natürlich, das würde irgendjemanden interessieren…
Hallo Tim,
ich höre seit ca. einem Jahr alle Folgen von LNP und einige von UKW. Sehr toll!
Mir persönlich kommt der Aspekt der Betriebssysteme bei der ganzen CWA-Betrachtungen zu kurz. Mein neues Smartphone läuft seit kurzem mit /e/ OS (basiert auf LineageOS). Ich kann zwar die CWA-App installieren, aber nicht zum Tracking nutzen wegen Google Play Store auf den das „entgoogelte“ Betriebssystem bewusst verzichtet. Verständnisfrage: Liegt das Problem bei mir, an dem Betriebssystem oder an der App, d.h. dem RKI, die die kleineren freieren Betriebssysteme nicht mitgenommen haben?
Meine persönliche Meinung: Sonst findest du das Thema freie Software auch voll wichtig, sobald es aber zu einem Zielkonflikt kommt (hier: Coronabekämpfung) habe ich den Eindruck, das es sofort in den Hintergrund gerät. Dabei ist das Thema digitale Transparenz spätestens seit 2013/Snowden eigentlich ein Dauerbrenner (wenn auch nicht in der öffentlichen Wahrnehmung)-wie auch die Pandemie. Mit Einführung der CWA werden nach meiner Wahrnehmung kleinere Betriebssysteme noch unattraktiver, was ja auch letztlich einer staatlichen Diskriminierung gleich kommt nach dem Motto „The winer (apple, goole) takes all“. Ich verstehe nicht, warum du das nicht oder kaum anprangerst. Ich würde dich da voll gern verstehen und mich voll über eine Antwort freuen. Danke 🙂
Nachtrag:
Ich hab nochmal genau recherchiert: Es gibt ein Projekt namens CoraLibre https://www.coralibre.de/, das von Hessen (danke Hessen, aber WARUM NICHT VOM BUND???) gefördert wird und halt jetzt am Anfang der zweiten Welle immer noch nicht fertig ist – wohl weil es von Anfang nicht so vorangebracht wurde wie die Kooporation. Super, dass es das Projekt gibt, trotzdem skandalös, das dem so wenig Bedeutung beigemessen wird, oder? Warum ist das nicht mal eine Erwähnung wert (oder hab ich da was überhört)?
Hallo
Das Projekt coralibre.de das das Google/Apfel Framework ersetzen soll + microG was es wohl schon kann, habe ich in diversen UKW + LNP Kommentaren schon erwähnt.
Wurde leider nie in einer Folge erwähnt oder verlinkt.
Warum, kann ich nur vermuten.
Diese Info hat nichts mit dem Apfelfon zu tun und/oder das es noch dazu Google freie Android versionen betrifft.
Es werden viele gute Ideen zur CWA-Weiterentwicklung diskutiert, aber warum in Presse, Podcasts & Co. anstatt in https://github.com/corona-warn-app/cwa-wishlist oder den Issue-Trackern der Einzelkomponenten, oder https://github.com/google?q=exposure-notification ?
Da die ZEIT es ja sogar schon schafft, auf GitHub zu verlinken, wirkt das Lamentieren über fehlenden Open-Source-Community-Spirit (zumindest teilweise) fehl am Platze. Unabhänging davon, wie schlecht SAP und Telekom das bisher gefördert haben. Für die gilt: Einmal Ergebnisorientierung für 68 Mille, bitte!
An das Kommentariat dagegen: Wie wäre es mit folgendem Plan für den Winter?
1. Ideen in Issue Tracker schreiben.
2. Ideen breiter diskutieren, und Unterstützer*innen auf die Issues verweisen.