Tim Pritlove 2:15:45
Kommen wir nochmal so ein bisschen auf die Ukraine. Ehrlich gesagt, ich kann kein,gerade kein wirklich schlüssiges Bild schildern oder habe selber kein schlüssiges Bild davon, wie...Die Überlegungen aussehen, die derzeit in der Ukraine ablaufen.Die Bevölkerung, bin ich überraschend, ist natürlich total schockiert von dem Verhalten der USA.Das wird also als ein großer Verrat angesehen.Also die Art und Weise allein, wie er Putin hofiert, die Tatsache,dass er ihn überhaupt trifft.Und jetzt auch noch, um dem Ganzen so die Krone aufzusetzen,dieser Versuch irgendwie die Ukraine am Verhandlungstisch über denselben zuziehen und dann eben auch noch jetzt die bekannt gewordenen Deals,die Trump versucht eben da mit Putin zu machen,die übrigens auch die Russen aufregen.Also gerade die Soldaten, die kotzen das jetzt auch total an,dass jetzt auf einmal Putin, Trump irgendwelche Angebote macht.Ja, wir sterben jetzt hier irgendwie für unser Land, damit irgendwie dann dieRohstoffe im Donbass irgendwie den Amerikanern verkauft werden können,die uns hier gerade irgendwie die Köppe einschießen mit ihren Raketen.Das verstehen die halt irgendwie auch nicht. Also ich würde auch sagen,das ganze Gebilde von Trump und Putin steht auch alles aus der Tönernen Füßen.Trotz alledem haben wir eben das Problem, dass derzeit nach wie vor dieser Druckder Russen eben sehr groß ist, weil Putin einfach weiterhin undenkbare Menschenmassen auffährt,um die über die Felder laufen zu lassen, obwohl die Verluste derzeit extremhoch sind, die Fortschritte relativ gering sind, auch wenn es welche gibt.In dieser Situation muss die Ukraine halt eine neue Strategie finden und musssich irgendwie orientieren und meine Einschätzung ist eher die,dass die Ukraine sowohl natürlich ihrer Situation,also ihrer Gesamtsituation sehr wohl bewusst ist, wo sie ihre Schwächen haben,Aber ich glaube auch, dass die Ukraine sich mitnichten als hilflos ansieht.Dass sie nicht sagen, oh mein Gott, wir sind verloren, wir müssen jetzt irgendwieauf jeden Zug aufspringen und jeden Streit ergreifen, der uns gereicht wird, egal mit wie vielen,Bedingungen er verknüpft ist.Sondern die Ukraine hat auch was im.Man kann auch was verlieren im Verhandeln mit der Ukraine und nicht nur irgendwelche Ressourcen.Denn letztlich ist es so, dass die Ukraine und das ist, ich merke das auch anden Kommentaren bei uns im Blog,das ist ein sehr umstrittener Punkt, aber ich glaube das schon,dass die Ukraine wird stärker, ist eine Frage der Zeit.Und Russland wird schwächer, ist eine Frage der Zeit. Natürlich kann das auchwieder ein Rückschlag erfahren, sollte zum Beispiel Trump jetzt die ganzen Sanktionengegen Russland zurücknehmen, das wäre natürlich hart.Bleiben zwar immer noch die Sanktionen der EU, aber die Sanktionen der Amerikanersind derzeit sehr wichtig, insbesondere die sich jetzt auf die Schifffahrtsflottenbeziehen, aber eben auch nicht nur darauf.Sollte also das wegfallen, schwächt es natürlich die Position der Ukraine.Trotz alledem, die Ukraine wird stärker. Die Ukraine wird jetzt stärker werden,dadurch, dass das europäische Engagement hochgeht.Die Ukraine wird dadurch stärker, dass sie einfach seit Beginn des Krieges konsequentam Aufbau ihrer eigenen Rüstungsindustrie gearbeitet haben.Sie sind in einigen Bereichen mittlerweile führend, also ich meine bei Drohnenkann in Ukrainer glaube ich deshalb einfach überhaupt keiner was vormachen.Sie haben angestrebt gehabt eine Produktion von diesen FPV Drones pro Jahr vonungefähr einer Million Stück zu erreichen im letzten Jahr.Was ist bei rausgekommen? Zwei Millionen.Allein in Prokowsk haben die binnen eines Monats 200.000 von diesen Drohnenzum Einsatz gebracht auf dem Schlachtfeld.Also damit sowohl russisches Soldatenpersonal als auch mechanisierte Angriffe zurückgeschlagen.Und auch wenn das alles nicht reicht, um sozusagen Tod und Zerstörung durchRaketenangriffe, durch vorstoßende Frontlinien etc.Zu verhindern, zeigt sich, dass sich das Machtverhältnis Ukraine zu Russlandverändert und zwar zugunsten der Ukraine.Nicht in allen Bereichen, aber in manchen Bereichen, auch in manchen Bereichen,wo es bisher so aussah, als könnte sich das nie ändern.Zum Beispiel Artillerie, was immer noch eine der wichtigsten Waffengattungenist, die in diesem Krieg entscheidend sind oder mitentscheidend sind.Wir hatten eine Übermacht der Russen von 10 zu 1 ungefähr, was die Verfügbarkeitvon Artilleriegerät und vor allem auch Munition betrifft.Und darunter hat die ukrainische Verteidigungslinie immer sehr gelitten, ganz klar.Mittlerweile ist dieser Vorteil,laut Einschätzung, was ich so mitbekommen habe, nur noch so bei 2 zu 1.
Ich habe mir gerade die Aufnahme aus dem Weißen Haus angesehen, wo Trump und JD Dings Zelenesky bepöbelt haben.
https://www.youtube.com/watch?v=v_kTNIYsFnQ
Man hat das Gefühl, dass die Welt im Moment jeden Tag ein bisschen mehr den Bach runter geht. Woher nehmt ihr da noch die Kraft, nicht ganz die Hoffnung zu verlieren? Meinen Respekt habt ihr auf jeden Fall, Tim ist mit Herzblut dabei und Pavel glänzt mit einer eher strategisch kühlen Sichtweise. Danke für den Podcast.
Sitze gerade im Zug, höre den Podcast und lese parallel was da gerade im weißen Haus abgeht… Es ist nicht zu ertragen. Dachte genau das gleiche wie Johannes. Danke für den Podcast, Tim und Pavel!
Absolut ekelhaft, was Trump und Vance da abziehen. Vance halte ich allerdings für den Gefährlicheren der beiden, denn Trump ist eigentlich eine leicht durchschaubare Marionette, der man nur in den A. kriechen muss. Dem geht es letztlich nur um Selbstdarstellung und das Sitzen auf dem Thron. Leute wie Vance und Musk haben da langfristigere Interessen sowie nochmal deutlich üblere Charakter bei höherer Intelligenz (als Trump).
Vielleicht kann Zelenesky sich überwinden und Trump noch in den A. kriechen. Da wäre Trump auch nicht nachtragend: Vance war ein Never Trumper und hatte Trump auch beleidigt. Man weiß natürlich nicht welchen Floh Putin ihm ins Ohr gesetzt hat. Gegen Putins Strategie zu gewinnen, ist die eigentliche Herausforderung. Solange Europa nicht aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und sich von den USA emanzipiert, sehe ich schwarz. Das gilt nicht nur auf militärischer oder politischer Ebene sondern umso mehr im digitalen Alltag. Früher hatte man Angst, weil der US-Präsident die Codes für die Nukes hat. Heute sollte man Angst haben, weil er uns auch ohne Nukes von unsere Infrastruktur abklemmen kann. Ohne USA kein Internet, kein Betriebssystem, keine Hardware, keine Software, keine Cloud, keine Geldzahlungen. Technisch natürlich möglich, aber dann muss man anfangen bevor es zu spät ist. Eventuell muss man die Unternehmen und Bürger aber auch dazu nötigen, denn solange es sie nicht persönlich trifft, werden sie weiter die Lösungen von der Stange nehmen.
Was haltet ihr von der Theorie, dass Trump die Ukraine fallen lässt um Russland auf seine Seite gegen China zu ziehen?
Nichts. Einerseits wird Russland sich nicht gegen China stellen (können) und andererseits ist die Annahme, Trump würde irgendein 5D-Schachspiel betreiben absurd. Dafür ist er zu bekloppt und ihn interessiert ohnehin nur der kurzfristige Erfolg für ihn persönlich. Von internationaler Politik hat er keinen Plan, es dreht sich alles nur um ihn.
Es gibt natürlich eine gewisse Chance, das sich Putin tatsächlich bis zum Ende von Trumps Amtszeit an einen Waffenstillstand hält um damit Trump und der Maga Bewegung den Rücken zu stärken. Denn es könnte sein, das Trump im Weißen Haus wie er die Vereinigten Staaten zu Hackfleisch zerlegt für Putin wertvoller ist, als alles was er in der Ukraine erobern könnte.
What a shitshow gerade.
Ist gerade nicht einfach, überhaupt noch positiv zu denken….
Wie kann man nur so unfassbar dämlich sein.
Ich kann nur hoffen, daß es jetzt in USA auch was los geht…
Den Vergleich von Trump mit einem Elefanten im Porzellanladen finde ich abwegig. Ein Elefant würde dort nichts zerstören, um sich an Dritten zu rächen (Obamafant) oder um seine egozentrisch Neigung auszuleben. Vermutlich hätte eine Elefant einfach nur Angst. Trump hat vermutlich vor gar nichts Angst, weil ihm die mentalen Kapazitäten dafür fehlen und er als Marionette viel zu nützlich ist, sodass er absoluten Schutz genießt. Was ich passender finde, ist der Begriff Marionette. Schon viele Präsidenten wurde als solche bezeichnet und wären sie eine Marionette des Volkes, wäre dagegen auch nichts einzuwenden. US-Präsidenten sind aber eher mit Monarchen als mit demokratischen Vertretern zu vergleichen. Die Bevölkerung hat die Wahl zwischen zwei Dynastien, von denen man keine ernstnehmen kann und die so überaltert sind, dass sie selbstverständlich kein Interesse außer einer kurzfristigen Absicherung ihres vergoldeten Lebensabends haben. Während viele im Alter milde aber zahnlos werden, ist Trump ein Beispiel für einen grumpy old man, der selbst überhaupt keine Probleme oder Nachteile erleiden muss, aber anderen das Leben zu Hölle macht.
Trump bzw die neue Administration sind nicht chaotisch oder erratisch – die ziehen einen fixen Plan durch. Das Tempo mit den Präsidialverfügungen läßt sich gar nicht anders angesichts der trotzdem vielen Golf-Tage durchziehen. Das macht ein Apparat nach einem Drehbuch. Project2025 liefert da die Blaupause. Das Endziel sind auch nicht unbedingt gestärkte USA, die man mit harter Hand regiert, sondern uU die Ablösung der amerikanischen Gesellschaft nach mutwilliger Zerstörung des Staates durch libertäre Kleinstaaten mit quasi Wirtschaftsregierungen. Ein Video über die philosophischen Hintergründe und die Weltbilder der Vordenker wäre zB dies hier: https://www.youtube.com/watch?v=5RpPTRcz1no
über „dark gothic MAGA“, den rechten Vordenker Curtis Yarvin und was das alles mit Thiel, Musk, Vance etc zu tun hat
Nachtrag: das Video ist von Ende 2024 – die aktuellen Entwicklungen wurden da bereits recht gut vorhergesehen. Leider.
Sunny Tim Simple und Palavel Unravel :-)), es ist sehr erfüllend Euch zuzuhören. Ihr ergänzt Euch so gut. Pavel bringt meine Gedanken auch noch in letzter Minute auf den Punkt und Tim keeping it real. Thanks ukw two!
Ihr habt darüber gesprochen wie Trump in Verhandlungen geht, sein Team und worauf er vielleicht aus ist was für mich alles sinnig war, weshalb er so agiert hab ich trotzdem nicht so ganz kapiert! Es machte einfach keine Sinn, außer wir nehmen an er ist wirklich ein russisches asset…..
Was mir allerdings geholfen hat, war ein ziemlich guter Text der von David Honig verfasst wurde.
Ich stell ihn einfach mal im original so rein
“I’m going to get a little wonky and write about Donald Trump and negotiations. For those who don’t know, I’m an adjunct professor at Indiana University – Robert H. McKinney School of Law and I teach negotiations. Okay, here goes.
Trump, as most of us know, is the credited author of “The Art of the Deal,” a book that was actually ghost written by a man named Tony Schwartz, who was given access to Trump and wrote based upon his observations. If you’ve read The Art of the Deal, or if you’ve followed Trump lately, you’ll know, even if you didn’t know the label, that he sees all dealmaking as what we call “distributive bargaining.”
Distributive bargaining always has a winner and a loser. It happens when there is a fixed quantity of something and two sides are fighting over how it gets distributed. Think of it as a pie and you’re fighting over who gets how many pieces. In Trump’s world, the bargaining was for a building, or for the construction work, or subcontractors. He perceives a successful bargain as one in which there is a winner and a loser, so if he pays less than the seller wants, he wins. The more he saves the more he wins.
The other type of bargaining is called integrative bargaining. In integrative bargaining the two sides don’t have a complete conflict of interest, and it is possible to reach mutually beneficial agreements. Think of it, not a single pie to be divided by two hungry people, but as a baker and a caterer negotiating over how many pies will be baked at what prices, and the nature of their ongoing relationship after this one gig is over.
The problem with Trump is that he sees only distributive bargaining in an international world that requires integrative bargaining. He can raise tariffs, but so can other countries. He can’t demand they not respond. There is no defined end to the negotiation and there is no simple winner and loser. There are always more pies to be baked. Further, negotiations aren’t binary. China’s choices aren’t (a) buy soybeans from US farmers, or (b) don’t buy soybeans. They can also (c) buy soybeans from Russia, or Argentina, or Brazil, or Canada, etc. That completely strips the distributive bargainer of his power to win or lose, to control the negotiation.
One of the risks of distributive bargaining is bad will. In a one-time distributive bargain, e.g. negotiating with the cabinet maker in your casino about whether you’re going to pay his whole bill or demand a discount, you don’t have to worry about your ongoing credibility or the next deal. If you do that to the cabinet maker, you can bet he won’t agree to do the cabinets in your next casino, and you’re going to have to find another cabinet maker.
There isn’t another Canada.
So when you approach international negotiation, in a world as complex as ours, with integrated economies and multiple buyers and sellers, you simply must approach them through integrative bargaining. If you attempt distributive bargaining, success is impossible. And we see that already.
Trump has raised tariffs on China. China responded, in addition to raising tariffs on US goods, by dropping all its soybean orders from the US and buying them from Russia. The effect is not only to cause tremendous harm to US farmers, but also to increase Russian revenue, making Russia less susceptible to sanctions and boycotts, increasing its economic and political power in the world, and reducing ours. Trump saw steel and aluminum and thought it would be an easy win, BECAUSE HE SAW ONLY STEEL AND ALUMINUM – HE SEES EVERY NEGOTIATION AS DISTRIBUTIVE. China saw it as integrative, and integrated Russia and its soybean purchase orders into a far more complex negotiation ecosystem.
Trump has the same weakness politically. For every winner there must be a loser. And that’s just not how politics works, not over the long run.
For people who study negotiations, this is incredibly basic stuff, negotiations 101, definitions you learn before you even start talking about styles and tactics. And here’s another huge problem for us.
Trump is utterly convinced that his experience in a closely held real estate company has prepared him to run a nation, and therefore he rejects the advice of people who spent entire careers studying the nuances of international negotiations and diplomacy. But the leaders on the other side of the table have not eschewed expertise, they have embraced it. And that means they look at Trump and, given his very limited tool chest and his blindly distributive understanding of negotiation, they know exactly what he is going to do and exactly how to respond to it.
From a professional negotiation point of view, Trump isn’t even bringing checkers to a chess match. He’s bringing a quarter that he insists on flipping for heads or tails, while everybody else is studying the chess board to decide whether its better to open with Najdorf or Grünfeld.”
— David Honig
Hallo, kleine Anmerkung bzw. Nachfrage:
Pavel lässt öfter durchblicken, eine nukleare Bewaffnung sei für viele Länder innerhalb kurzer Zeit zu realisieren. Da ich das selber schwer abschätzen kann, habe ich auch bereits Chat gpt am Beispiel von Tschechien gefragt..
Frage: „Wie schnell könnte Tschechien in einem optimistischen Szenario eigene Atomwaffen bauen und in einem Umkreis von 1000 km einsatzbereit bekommen?“
Antwort von ChatGPT:
“ [Allerhand Erklärungen bzgl. technischer Hürden … ]
Fazit:
Im besten Fall könnte Tschechien innerhalb von 3–5 Jahren über einsatzfähige Atomwaffen verfügen, wenn es massive Ressourcen investiert und externe Unterstützung erhält. Ein rein eigenständiges Programm würde jedoch länger dauern (7–12 Jahre). Der Einsatz in einem Radius von 1000 km wäre technisch mit Flugzeugen oder modifizierten Marschflugkörpern möglich.“
Die Frage auf Deutschland bezogen, geht Chat GPT bestenfalls von 1-3 Jahre aus. Unter das Annahme das Deutschland geheime Bestände an hoch angereicherten Uran besäße. Aktuelle Anlagen zur Urananreicherung müssten aufgerüstet werden.
Da Europa nun gerade so unsicher geworden ist, würde ich gerne glauben, dass auch Länder wie Rumänien in kurzer Zeit von wenigen Monaten in der Lage wäre sich atomar bewaffnen. Ich würde gerne Wissen warum Pavels Aussagen gegenüber der ChatGPT da sehr auffallend abweichen?