UKW098 Ukraine: Der Kot des Präsidenten ist ein Staatsgeheimnis

Ein umfangreicher Blick auf die Situation in der Ukraine

Der Krieg in der Ukraine ist nach wie vor blutig und beide Seiten schenken sich nichts. Doch der russische Vormarsch ist weitgehend gestoppt und die Ukraine schafft es die Gebiete um Charkiw herum zu befreien. Während die westliche Allianz weiter zusammenhält und die Waffenlieferungen immer besser anlaufen justieren sowohl Russland als auch die Ukraine ihre Kriegsziele. Während Moskau nur noch vom Donbass spricht wächst der Mut in Kiew, das ganze Land von den Russen zu befreien.

Wir sprechen über die gescheiterte Mobilisierung Russlands, die digitale Organisation der Ukrainischen Armee und natürlich über den sich ankündigenden Beitritt Schwedes und Finnlands in die NATO.

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Tim Pritlove
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Pavel Mayer

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Transkript
Tim Pritlove 0:00:32
Hallo und herzlich willkommen zu UKW, unsere kleine Welt. Mein Name ist Tim Prittlaff.Ich begrüße alle hier zur Ausgabe 98 von UKW.Und heute geht's natürlich wieder mal um die Ukraine. Diese Krise ist noch lange nicht durchgestanden und dementsprechend gibt's auch eine Menge zu berichten und das letzte Mal.Wir, nämlich ich und Pavel, hallo Pavel.Eine Sendung veröffentlicht am 5. Mai, ist schon wieder ein bisschen her, genau genommen zwei Wochen, heute ist der 19. Mai.Wo wir das jetzt aufnehmen. Ja und jetzt wollen wir mal so ein bisschen äh zurückblicken, was denn eigentlich so passiert ist und wie sich die Gesamtsituation.So darstellt und ja es äh auf der einen Seite ist eine Menge passiert und auf der anderen Seite ist auch ähm eigentlich gar nicht so viel passiert,Denn im Wesentlichen, das kann man schon mal vorwegnehmen, ist die Situation sehr vergleichbar zu der.Vor zwei Wochen und das ist natürlich aus der Perspektive der Ukraine gesehen kann man sagen eher eine gute Nachricht.Ähm hast du denn european Song Contest geguckt? Den.
Pavel Mayer 0:01:49
Nein, nicht wirklich.
Tim Pritlove 0:01:50
Grand Prix, hast du das überhaupt schon mal in deinem Leben gemacht?
Pavel Mayer 0:01:53
Ich habe das schon mal gelegentlich gegucktaber ich halte es da so ein bisschen auch wie die Tschechen, die ja äh diesmal das seit langem wieder mit dabei waren. Ähmaber ansonsten ähm eher fanden, dass das musikalisch so jetzt nicht gerade einen äh Ereignis ist, äh dem man allzu viel Aufmerksamkeit schenken müsste. Aber diesmal aber es ist natürlich immer ein Politikum, ja.
Tim Pritlove 0:02:21
Ja also ich habe mir auch immer schon verschiedene Gedanken darüber gemacht. Ich meine, auf der einen Seite ist es natürlich Entertainment und man könnte sagen, das ist belanglos. Ja? Ich meine, das ist ja immer leicht gesagt. Aber.Und ähm da bin ich mir auch relativ sicher. Ich meine, es gibt wenn du mal überlegst, was.Ist eigentlich äh an gesamt-europäischen, kulturellen Ereignissen so aufzuzählen. Da gibt es die Europameisterschaft im Fußball.Und dann fällt dir noch irgendwas anderes ein, außer Eurovision.
Pavel Mayer 0:03:07
Na ja ähm gut ein paar andere Sportarten äh so Eishockey zum Beispiel ist.
Tim Pritlove 0:03:16
Eishockey interessiert in Italien kein Schwein.
Pavel Mayer 0:03:18
Handball und so, aber ja.
Tim Pritlove 0:03:20
Handball interessiert sowieso kein Schwein. Das ist einfach klar, das sind so Ereignisse, die finden statt, aber es ist ja nicht so, dass es so ein Straßenfeger ist, dass die Leute sagen, oh fuck, ich muss um 9 Uhr vorm Fernseher sitzen, weil gleich ist irgendwie Handballfinale.
Pavel Mayer 0:03:36
Ja ja, das ist das ist war so allzu viel ja tatsächlich.
Tim Pritlove 0:03:41
Halt auch nur der Sport und der Sport klar kann man sagen ist halt auch ein Wettbewerb, gar keine Frage. Aber ich finde halt, dass man dieser Veranstaltung kann man jetzt albern finden, die kann man doof finden und so weiter, aber sie ist da.Sie hat's geschafft, eine enorme,vergleichbare Aufmerksamkeit in den allermeisten Ländern äh zu erzeugen. Ich meine, wir schauen irgendwie 3hundert Millionen Leute dazu, ne? Das ist echt krass.
Pavel Mayer 0:04:07
Früher gab's ja auch noch Spiele ohne Grenzen.
Tim Pritlove 0:04:09
Ja, aber das war dann halt auch eher so ein deutsch-französisch äh äh deutsch-schweizerisches österreichisches Ding.
Pavel Mayer 0:04:16
Weiß ich gar nicht ja.
Tim Pritlove 0:04:19
Ja, gut, aber.
Pavel Mayer 0:04:19
Von Tiers.
Tim Pritlove 0:04:20
Kurz gesagt, es ist es ist äh so ein bisschen das nächste, was wir an so einem europäischen Kaminfeuer haben. So und ähm es ist halt auf der einen Seite.Ne, immer dieser Anspruch.Das muss ja Unterhaltung und Musik sollen ja alle zusammenbringen und deswegen ist es ja irgendwie unpolitisch. Aber was ist heutzutage schon unpolitisch oder was kann in der aktuellen Situation unpolitisch sein? Und jetzt war's natürlich.Sehr interessant zu sehen, was so äh passiert und die Ukraine ist ja mit einem.Akzeptablen ähm Beitrag in diese Veranstaltung eingestiegen. Das ist ihnen ja auch schon.Gelungen, diese Veranstaltung zu gewinnen und generell finde ich irgendwie die Beiträge äh Osteuropas sowieso eigentlich immer die Interessanteren so. Immerhin ist das jetzt nicht mehr so eine Veranstaltung, wo.Alle die ganze Zeit Englisch singen müssen.Es auch mal so eine Zeit ist, man hat richtig gemerkt, so am Anfang hat sich jeder in seiner Landessprache gesungen. Dann alle alle mussten irgendwie Englisch machen und jetzt hast du so einen Mix von ein paar, die sich das irgendwie ja, die das dann in Englisch machen, wie zum Beispiel Tschechien,oder die halt äh sagen äh fuck it äh ich singe jetzt hier irgendwie meinen eigenen nationalen Blues und das gefällt euch oder nicht irgendwie mir doch egal.Und ja äh zeigt sich, dass auch diese Sachen,einerseits sehr gut sind und andererseits auch durchaus seine Freunde finden so. Na ja und dann wird ja dann in zwei Teilen abgestimmt,dann erstmal diese Jury vote, also das ist so quasi so das, wasman eben so kennt, ne, wo dann so die Länder aufgerufen werden und dann werden also die Zahlen verteilt und so weiter. Das ist alles ziemlich gestreamt worden, weil diese Veranstaltung so groß ist, so viele Teilnehmer hat und so viel sonstige Show-Elemente hat, dann wird dann.Durchgehechelt. Auf jeden Fall hast du dann zur Halbzeit quasi so ein Zwischenergebnis.Was ausschließlich sich aus Jurys äh zusammensitzt und weiß nicht, wie du deine Erfahrungen mit Jurys im Allgemeinen sind in deinem Leben, aber.Ich habe so generell an an Jurys bei Awards.So meine Zweifel, weil das sind immer solche kleinen Eco-Chambers, wo so ein paar äh Spezies drin sind, so die einfach.Das was außerhalb dieser Kammer passiert nicht so richtig fühlen. Ergebnis war auf jeden Fall, dass nach diesem Ranking die Ukraine auf Platz 5 landete.Und dann gibt's halt noch mal den zweiten Durchlauf, wo sie dann in der Reihenfolge der äh also der umgekehrten Reihenfolge der daraus resultierenden Platzierung dann den Ländern noch Punkte zuschlagen.Dann eben aus diesem Publikumsvoting, was dann irgendwie über Telefon äh geht äh oder oder eine App.Ähm wie das dann sozusagen kommt. Na ja und dann kam's halt wie es kommen musste. Die Ukraine hat sozusagen nahezu aus allen.Teilnehmenden Ländern, also vierzig Länder sind es ja ähm mehr oder weniger die Maximalpunktzahl bekommen.Was dann dazu führte, dass obwohl sie relativ abgeschlagen da aufm 5ten Platz äh rumgammelten, dann irgendwie weit in Führung gingen und die dann eben auch bis zum Schluss nicht mehr abgegeben haben. So tatata, Ukraine hat gewonnen mit ihrem Song und so weiter.Schon bei der Performance hat äh der Hauptsänger dieser Band, dieses Karies Orchestra ganz am Schluss dann auch nochmal irgendwie so eine.Hilfsbotschaft hinten rangehängt, ja so nach dem Motto unpolitische Veranstaltung, no more.Ja hier safe Maryopol irgendwie und so weiter hilft der äh Ukraine danke. Und ähm das war's dann auch schon.Dann haben sie halt äh gewonnen und das ist natürlich jetzt,der Wirkung her glaube ich nicht zu unterschätzen. Also ich saß so ein bisschen da vor dem Fernseher und dachte mir so gut, wenn sie jetzt nicht gewinnen, dann kann man halt sagen ja ist ja nur ein Gesangswettbewerb, ja?Das Lied ja nicht so geil aber diesmal war's dann eigentlich auch wirklich egal und äh ich fand das.Wirkung her ziemlich überzeugend. Also das war so klares so ein Antisch äh Moment, so ein.Ja wir wir supporten das jetzt einfach. Wir diskutieren jetzt auch nicht da drüber irgendwie, sondern wir machen das einfach. Es ist einfach vollkommen klar.Wir einfach in dieser Situation da so die Reihen schließen über alle Länder hinweg und das fand ich dann doch einen sehr starken.Moment. Sehenswert. Wer sich das nicht angeschaut hat, sollte sich vielleicht das Video anschauen. Ist auch in den Links äh was sie danach rausgehauen haben, was sie dann in den Trümmern der Ukraine, Butscher und äh anderen Orten gedreht haben.Und ein Tag nach der Veranstaltung äh veröffentlicht haben.
Pavel Mayer 0:09:07
Ja, also auch auch das professionell genutzt, diese Gelegenheit. Ähm.
Tim Pritlove 0:09:13
Absolut. Absolut. Und natürlich äh jetzt so ja okay das machen wir dann äh nächstes Jahr machen wir das dann in Kiew ne, ist ja klar.
Pavel Mayer 0:09:22
Na ja, überhaupt äh Selensky äh ist halt äh nach wie vor super professionell. Ähm.Was ich jetzt nur so mitbekommen hatte, gibt ja mal, gibt also viele Interviews auch der Presse und da kam dann so ein bisschen auch CTR, was denn soAch so, das war in einer seiner Reden jetzt vor zwei Tagen oder so.Erzielte er, was er so jetzt den den Tag und die Woche so was denn so auf seinem Arbeitsplan steht und so eine überraschende Geschichte wareben auch dass er speziell äh jetzt auch Veranstaltungen machtalso einmal natürlich die vor den ganzen Parlamenten und und Abgeordneten und Senat also diese bespielte halt weiter und halt ist halt auch ein wichtiges Ziel.Eben weiter im Gespräch zu bleiben, dass Ukraine nicht vergessen äh wird, aber äh was eben das Überraschende mal macht, dann halt auch äh lang extra Veranstaltungen, wo er dann äh zum Beispiel speziell äh,Afrika und Asien adressiert, ja. Ähm so wo man dann auch erstmal.Okay, das ist jetzt nicht das, was wo man jetzt aufn im ersten Moment glauben würde, dass ich einen Präsident, der sich im Krieg befindet, sagen auch noch darum kümmert,eben um wirklich andere Teile der Welt, aus denen die Unterstützung jetzt, äh sag mal, vielleicht.Zu wünschen übrig lässt oder äh ja, die nicht so eigentlich in unserem Fokus äh stehen, aber wo er dann eben sehr wohl auch drauf achtet odernicht seine Berater drauf achten äh wirklich äh nicht nur mit dem Westen zu kommunizieren, sondern wirklich mit der ganzen Welt.Das fand ich bemerkenswert.
Tim Pritlove 0:11:16
Ja, also er ist ja auch gut beraten ähm Afrika anzusprechen, weil natürlich Afrika einerseits extrem.Betroffen sein wird von dieser Weizenkrise, auf der anderen Seite Russland und natürlich vor allem auch China, dort einen großen Einfluss haben und so ein bisschen still halten.Um dann sozusagen ihre Partner nicht zu gefährden und ich denke, er ist dort äh auch unterwegs, um sozusagen einen ja einen Widerstand gegebenenfalls zu brechen und dort andere.Andere Allianzen noch aufzuziehen, was also im einzelnen Ford kann ich natürlich nicht sagen. Wenn du sagst, er wendet sich an Asien, welchen Asienteil meinst du?Was hast du da mitbekommen?
Pavel Mayer 0:12:00
Er sagte nur irgendwie.Asien äh die machen da halt auch irgendeinen politisches Treffen äh so asiatischer äh Länder oder Diplomaten oder wie auch immer. Äh also wo er dann.
Tim Pritlove 0:12:15
Asien. Asien vielleicht.
Pavel Mayer 0:12:17
Ja äh möglich äh jedenfalls also genau äh welche bei bei welchem Event äh das habe ich mir jetzt nicht nicht gemerktglaube ich auch auch so nicht gesagt, aber,ja erwähnte das soeben nebenbei, dass er da auch dann über Videoschalte bei irgendeiner Veranstaltung äh wo dann wiederum asiatische ja Politiker und,äh sonstige Leute sich versammelt haben und er dort.Auch speziell die adressiert und was wir auch festgestellt haben, dass er sich auch sehr viel Mühe gibt, dann,dass ihr nicht überall dasselbe erzählt äh sondern äh jeweils schon sich auch sehr gut überlegt ähm so in welchen historischen Kontext er das Ganze dann dann jeweils.
Tim Pritlove 0:13:04
Haben wir ja schon in Europa, in Amerika gesehen, ne, dass er hier irgendwie in Deutschland dann von der Mauer gesprochen hat, dass erin Großbritannien äh so Churchill zitiert hat in Frankreich äh weiß ich grad nicht mehr, aber war auf jeden Fall auch immer immer sehr spezifisch, ne, auch auch in den USA und hat halt da äh.Klug argumentiert, ob das dann immer so ankam, weiß ich nicht, aber seine seine Ausführungen sind auf jeden Fall immer interessant. Also er hat auf jeden Fall da eine interessante Weite.Asien ist natürlich sehr interessant, ne? Also dort Allianz zu bekommen, weil einerseits ist es natürlich auch der Teil der Welt der, sagen wir mal hätte kaum weiter weg sein können vom Geschehen.Und wo aber auch äh natürlich dieser ganze Machtkonflikt mit ähm.China mit reinspielt und ähm Länder wie Indien, ne, die halten sich ja derzeit ohnehin,zurück, weil die halt einfach sich wederja jeder weder von China noch von von von den Amerikanern groß äh was reinreden lassen wollen, aber auch natürlich auch entsprechende Abhängigkeiten hat. Wirtschaftliche Ab,von Amerikaner auf der einen Seite militärische Abhängigkeiten von Russen auf der anderen Seite indisches Militär besteht so im Wesentlichen aus russischerMilitärtechnik, also ähm das ist auf jeden Fall sehr interessant, wie er aus der Ukraine heraus.So die Weltpolitik adressiert und da einfach auch überhaupt keinerlei Zurückhaltung kennt.
Pavel Mayer 0:14:40
Und was in dem Zusammenhang ja noch noch einfällt, was ich auch äh gehört habe, was ich ganz interessant fand, ist, dass im Zusammenhang jetzt mit dem Ukraine-Konflikt der Westen.Gar nicht so eine geographische Bezeichnung.Ist äh und das ist auch nicht nur jetzt die NATO ist, sondern äh wenn man sagen, der Westen sagt, dann geht es eben eigentlich um eine bestimmtealt, ähm derAdministration eines Staates, ja. Äh nämlich äh im im Grunde genommen, jawestlicher, wo nicht nur westlicher Liberalismus, sondern halteben einen einen etwas einen komplexeres äh demokratisches Gemeinwesen mit dem entsprechenden Feedback und entsprechenden Institutionen einfach vorhanden ist auch teilweisefast unabhängig noch von jetzt anderen kulturellen Aspekten oder so, weil äh sozusagen zum Besten dann auch du äh,letztlich dann Japan oder Südkorea oder Taiwan äh Australien und so weiter äh äh dann mitzählen kannst.Die ja nun nicht wirklich im Westen liegen und das fand ich halt ganz, ganz bemerkenswert ähm noch, dass,sagen, das ist nicht der Westen ist, beziehungsweise der Westen in dem Zusammenhang eben keine geografische.Oder auch noch nicht mal eine allzu sehr eine kulturelle äh Bedeutung hat. Im Gegensatz jetzt Russland. Ja.
Tim Pritlove 0:16:16
Lass uns mal auf die äh aktuelle Situation in der Ukraine äh kommen und zwar äh konkret jetzt erstmal auf die den Fortschritt des Krieges sozusagen, also den,die militärische äh Situation, dass wir das mal eingetütet haben und dann wollen wir auf verschiedene Aspäh der letzten zwei Wochen eingehen, die da so äh passiert sind. Ähm Vorfälle im Krieg einerseits, aber eben was auch so weltpolitisch sich daraus ergeben hat. Ähm NATO-Erweiterung et cetera.Also ähm am Wichtigstenist ähm Play kommen wir erstmal zu den unwichtigen Sachen. Also wo es nix passiert so im Süden KrimAngriff auf äh Odessa findet nach wie vor nicht statt und es gibt dort zwar immer wieder kleine Scharmützel und ein bisschen hin und her, aber im Wesentlichenpassiert da nicht sehr viel. Ähm sie haben zwar sehr viel Truppen im Süden, aber kommen irgendwie nicht ausreichend äh voran oder wollen vielleicht auch nicht ausreichend vorankommen, sondern sind erstmal nur daraufbestimmt sozusagen ihre Stellung zu halten, das ist äh ohnehin so ein bisschen so ein Trend bei den äh russischen Truppen, dazu gleich noch mehrÄhm aber das bindet natürlich dann auch entsprechend Personal der Ukraine. Das mag Teil der Strategie sein, wenn es denn,überhaupt eine Strategie gibt. Also das betrifft jetzt den ganzen Süden, direkt oberhalb der Krim, also äh Jazz-Hon. Was nach wie vor besetzt ist und dann eben auch.Die äh Region ein bisschen weiter im äh Osten, das ist dann vor allem.Mögliche Vorstoß auf äh das ist ähm es gibt ja da so diesen,Fluss, der da langfließt. Da ist ja nochmal so ein größereAusdehnung, wo äh auf der Südseite dieses äh Kernkraftwerk ist, was die Russen ja schon lange ähm eingenommen haben, aber dort müssten sie quasi rechts vorbei an diesem riesigen Wassergebiet um so nach äh.Ja in in die Mitte des Landes vorzustoßen und das gelingt ihnen an dieser Stelle äh einfach gar nicht. Also diese ganze Frontlinie ist weitgehend unverändert geblieben in den letzten zwei Wochen. Abgesehen von so ein bisschen hin und her. Wenn man dann noch weiter nach Osten.Was sich hier nach wie vor sehr bemerkenswert finde ist, der Frontverlauf läuft ja auch unmittelbar an der schon seit zwanzig.Fuffzehn oder so besetzten Stadt Donezk vorbei.Ja und wenn man sich das mal anschaut, das ist also wirklich krass. Diese Frontlinie verläuft sozusagen unmittelbar an dieser Stadt vorbei. Also dass Russland auch nicht gelungen mit einer ganzen Stadt im Rücken in irgendeiner Form.Ukraine dort äh ins Land zu drücken, trotz ihrer sogenannten Offensive.Diese Frontlinie läuft zum Beispiel auch direkt an diesem Flughafen vorbei und ähmAllerdings gibt es jetzt Berichte, dass das ein wenig aufgerissen ist. Also da haben jetzt die Russen wohl Fortschritte gemacht. Das kann man allein schon daran sehen, dass so ein Ort, der direkt an Donnitzgrenzt. Unter anderem mal wieder so ein Staudamm gesprengt hat. Das äh hatten wir ja auch schon beim Kampf um Kiew gesehen.Die Ukraine sich dieses Mittels äh bedient hat, weil sie damit eben bestimmte Bereiche überflutet hat, die dann einfach für einen Panzer,Vormarsch, unbrauchbar geworden ist, weil es einfach nur noch Matsch ist und wie gut die russischen Panzer im Matsch funktionieren. Das äh haben wir ja schon mehrfach gesehen.Wenn man dann ein bisschen weiter nach Norden den Frontverlauf, also sozusagen wirklich da den den östlichsten Punkt das ist so der Kern,der ganzen ähm Aktivität beziehungsweise das ist das, wo diese ja diese Einkesselung versucht wurde. Also der Kampf um,was so ein bisschen das Zentrum des ukrainischen Widerstands da ist im Donbass und drumherum haben einfach die Russen versucht überall vorzustoßen. Das ist ihnen auch teilweise gelungen. Allerdingssind diese Vorstöße auch immer wieder äh versickert. Das Hauptproblem äh in dieser Region ist, dass es dort einen Fluss zu überwinden gibt,den ähm wie heißt er noch gleich ähm la la la ist der Siverski Donnes.Netz und äh.Zu dem werden wir gleich nochmal was äh erzählen, weil da gab's ja jetzt diesen kolossalen Fehl der russischen Armee,dort äh voran zu ähm marschieren.Äh einer Flussüberquerung und ähm aber grundsätzlich geht's nicht so richtig voran. Der heißeste Kampf ist derzeit äh der um die Stadt.Cevero Donuts, das ist eigentlich so der das letzte Gebiet von Luhansk, was äh die Russen noch nicht eingenommen haben,Und da ist es für die Ukraine ziemlich schwierig. Die leisten da viel Widerstand, aber haben nur das Problem, dass sie jetzt von drei Seiten von den Russen eingekesselt sind und ähm nach Westen hin, wo im Prinzip sie sicher zurückziehen äh könnten. Da liegt,auch noch die ähm der Ort äh wie heißt das äh,aber auch da fließt dieser Fluss durch und die Brücken sind irgendwie alle schon zerstört, also das,nochmal eine schwierige Situation geben dort äh in dieser Stadt, aber bisher hält dieser Widerstand und ähm wir werden gleich noch viel darüber reden, wie das bei den Russen eigentlich gerade so militärisch aussieht.
Pavel Mayer 0:21:54
Noch einen kurzen äh ein äh Wurf äh also Sever.Geschrieben heißt halt in meisten islamischen Sprachen Norden das heißt Severo Donetsk ist quasi Norddonetzk.Und der Civorski Donezk,äh äh River oder so ist sozusagen der Nordfluss im Gegensatz zu dann, weiß ich nicht, dem unteren Donuts oder dem normalen Donezf Fluss,nur äh sagen weiß man irgendwo irgendwas mit See wäre davor oder Sever äh äh liest, heißt das irgendwie Nord äh ja.
Tim Pritlove 0:22:30
Ah ja. Übrigens, kleiner Hinweis, bei ähm Netflix gibt es jetzt die Serie Dinner des Volkes in allen drei Staffeln mit deutschen Untertiteln.Äh ich hatte mir bisher nur auf Arte, die eine angeschaut und jetzt habe ich auch angefangen, die zweite Staffel äh zu sehen und äh russische äh Missverständnisse mit ähm,Übertragung in die äh ukrainische Sprache äh insbesondere im Zusammenhang mit was heißt eigentlich Süden äh spielt in der ersten Folge schon eine große Rolle.Das mal so als Spoiler,äh dass ich keine Ahnung von slawischen Sprachen habe, habe ich ja ganz zu Beginn hier schon äh von mir gegeben. Okay, Runden wir mal kurz das militärische Gesamtbild äh ab. Last but not least ist natürlich der Erfolg der Ukraine im.Nördlichen Ostteil rund um die Stadt Sharkiv, zweitgrößte Stadt äh der Ukraine äh zu nennen.Dort ist es halt den ukrainischen Truppen gelungen, die Russen soweit zurückzudrängen, dass sie eben teilweise auch schon,an die Grenze zu Russland sie zurückgedrückt haben noch nicht auf der gesamten Breite, aber zumindest in relevanten Maße, so dass halt jetzt in eigentlich soin Anführungsstrichen normales Leben wieder möglich ist, also viele kehren auch in die Stadt zurück. Das ist natürlich auch gut.Wenn so was möglich ist, ähm aber äh vor allem ist es einfach der Ukraine dort gelungen.Einerseits einen Achtungserfolg zu erzielen und auch, sagen wir mal, für die Öffentlichkeit und die Motivation wichtigen Erfolg zu erzielen. Äh war ja, gab's ja diese Bilder von dieser Truppe, die dann wirklich mal an die Grenze vorgestoßen sind und auch so ein Grenzposten aufgebaut haben.Das macht sich immer gut. Aber es ist halt auch strategisch sehr interessant, weil was bedeutet denn das.Dadurch, dass ich jetzt dort den Norden von Shakiw haben.Erstmal den Druck von der Großstadt weg, aber sie drohen jetzt quasi auch, auch wenn das an der Stelle wegen Flussverläufen wieder sehr schwierig ist ähnördlichen Ostbereich, also im Luhansk im Norden ähm in den Osten vorzudringen und das.Bedeuten und bedeutet das vielleicht auch jetzt schon, dass sie eben einen wichtigen Versorgungsweg der Russen abschneiden.Unter anderem aus der Stadt äh Belgorot.Kommen und um von Birke Rott äh entsprechende Verstärkung, Munition et cetera ins Land zu bekommen, sind also die dort verlaufenden Straßen für die Russen sehr wichtig.Nicht die einzige Versorgungslinie, die sie äh haben, aber es ist definitiv etwas, wo ähm ja, wo es schwierig ist und wenn die Russen da halt gegenhalten wollen, um das zu verhindern, was sie ja gerade versuchen, müssen sie dann wiederum auch äh,Gruppen aus dem Kampfbereich in diesem Ostzentrum, was ich vorhin beschrieben habe, abziehen und das äh macht es für sie gerade strategisch sehr schwierig dagegen vorzugehen. Also insgesamt zeigt sich hier einfach wieder die Strategie,Ukraine.Die ähm ja immer gut darüber nachdenken, wo sie denn jetzt Stiche setzen und wo sie jetzt ihre ähm Gelegenheiten nutzen und das äh ist sozusagen hintenrum ein Versuch,das ganze Kriegsgeschehen so ein bisschen zum Erliegen zu bringen. Also nicht, dass da keiner mehr kämpft, aber das ist sozusagen keine keine Landgewinne gibt und das ist eben die Gesamtsituation, die wir da jetzt eigentlich derzeit vorfinden und was sich so in den letzten zwei Wochen allesähm ja, passiert ist. Ähm.Dann gibt's noch vielleicht zum Abschluss der des Überblicks die.Hickhack um diese Schlangeninsel. Wir erinnern uns, ja äh Russian Warship äh damit fing ja irgendwie dieser Krieg gefühlt an und ähm da geht's echt hin und her. Also nachdem.Die Ukraine, die Moskau versenkt hat und damit ja diese ganze Luftabwehr,Sicherungen der Schwarzmeerflotte der Russen durcheinander gebracht hat, versuchen die Russen halt auf dieser Insel entsprechende.Unterzubringen, also eine Luftabwehr zu installieren und das wird also permanentder Ukraine wieder zurückgeschlagen. Ist gerade ein bisschen unklar, wie so der letzte Stand ist. Auf jeden Fall gibt's zahlreiche Videos, wo einfach äh die ukrainische,Amie, mit Missalz, mit Drohnen, mit äh sogar mit mit äh Kampfjets über diese äh Insel zieht und.Hubschrauber, die gerade Truppenabsetzen, zerstören, äh Miss Hals, die da schon stationiert sind, zerstören Boote, zerstören zahlreiche Lande äh Boote und äh Versorgungsboote. Also da geht's ähm wild zur Sache.Man kann glaube ich festhaltenderzeit einen Angriff auf die Ukraine und speziell eben auf Odessa, auf dem Seeweg sehr unwahrscheinlich ist, weil einfach die Schwarzmeerflotte.Paralysiert ist. Also die kann da einfach nicht viel machen. Die wissen, wenn sie sich dem Land zu sanieren, dann kommen die irgendwie mit ihren Neptunraketen.Und hauen die weg, egal ob's jetzt noch welche gibt oder nicht, die Angst ist auf jeden Fall da, aber sie können halt auch mit Fighterjets und so weiter agieren und vor allem auch mit ihren Drohnen und den Russen scheint äh bisher nicht viel,dazu eingefallen zu sein.
Pavel Mayer 0:27:54
Auch auffällig ist, also zumindest erscheint es so, dass dieUkrainische Luftwaffe jetzt wieder öfter zu sehen ist, also wie Gott sagte, sie haben sogar einen einen Angriff auf die Schlangeninsel geflogen mit äh Kampfjets.Aber auch ansonsten äh hat man halt jetzt öfter.Videos äh von ukrainischen Kampfflugzeugen an der Front gesehen, wo sie halt äh Luftunterstützung für Bodentruppenleisten, so das war also wochenlang war die ukrainische Luftwaffe so ein bisschen auch äh abwesend beziehungsweise hat halt.Nach Expertenmeinungen so etwa um die fünfEinsätze am Tag äh nur geflogen, während die Russen so ungefähr auf 1hundert Einsätze kamen, aber ähmJa, das scheint sich halt halt auch ein bisschen zu wandeln und die Russen verlieren nach wie vor äh holen teilweise wirklich ihre teuersten und besten Kampfflugzeuge, die sie da im Einsatzhaben so mit immer noch einer beunruhigenden, also aus russischer Sicht beunruhigenden Rate.
Tim Pritlove 0:29:05
Ja. Ja ähm,vielleicht noch ein, zwei Anmerkungen zu Mario Pool und Transnistrien. Also Mario Pohl, da gibt's ja immer noch diesen äh Restkampf, der äh Asuftruppen, die in diesem AzupfstahlStahlwerk ähm in diesem Tunnelsystem,sich verschanzt haben. Da haben die Russen nicht aufgehört, die ganze Zeit anzugreifen. Jetzt grad gestern gab's eineEvakuierung von verletzten Soldaten und das ist ein bisschen unklar, ich weiß nicht, was du da jetzt zuletzt rausgehört hastob jetzt noch Soldaten da sind. Ich habe gelesen, es sind noch 1.000 bis 1500 Soldaten vor Ort, also dass der Kampf da nicht komplett beendet ist. Äh an anderen Stellen hieß es, es sei komplett evakuiert, also.Nicht so sicher.
Pavel Mayer 0:29:53
Also meine Information ist, äh dass äh sie jetzt offiziell zumindest äh äh komplettevakuiert haben. Also ich sehe zumindest auch in dem aktuellen Frontverlauf.Frontverlaufs äh Bildern war um Marriopol sonst immer noch so ein kleinesso so ein Stückchen Front, aber äh das scheint jetzt nicht mehr äh da zu sein. Insofern ja ist noch ein bisschen unklar.Ich hatte noch überlegt.
Tim Pritlove 0:30:22
Du hast recht. Ja genau hm.
Pavel Mayer 0:30:24
Ich hatte noch äh überlegt auch.Nicht vielleicht auch der eine oder andere Kämpfer, ne mal versucht haben wird äh einfach äh ja durchzusickern irgendwie.Keine Ahnung, auf eigene Faust äh zu versuchen, äh da rauszukommen, aberich werden bestimmt einige auch gemacht haben oder sich versuchen dort sich irgendwie solange zu verstecken und dann unters Volk zu mischen, keine Ahnung äh,aber der Großteil scheint jetzt in sich in russischer Hand zu befinden und es wohl wohl länger auch darüber verhandelt.Äh welche Art von ja Aufsicht äh also unter welcher Aufsicht diese Kapitulation dann stattfindet und letzte, was ich noch gehört hatte, war, dass die Amerikaner besorgt sein überäh die Behandlung äh dieser Gefangenen, also dass die Russen da auch äh,Ja äh sich sich eben im Rahmen.Ähm der internationalen äh Gepflogenheiten äh äh verhalten, wobei äh sie jetzt auch die Nummer fahren, dass sie meinen, äh sie werden jetzt gucken äh wer denn von diesen Leuten jetzt auchirgendwelche Kriegsverbrechen begangen hat und dann äh ja.Quasi als ja reziprok zu dannjetzt den den äh Prozessen gegen Kriegsverbrecher in der Ukraine dann auch eigene Prozesse gegen ukrainische Kriegsverbrecher.
Tim Pritlove 0:32:06
Na klar.
Pavel Mayer 0:32:07
Äh zu machen.
Tim Pritlove 0:32:08
Ja, okay. Also,paar möglichen Partisanenkrieg äh sagen wir nachher noch was. Vielleicht als allerletztes äh Transnistrien sieht nicht so aus, als ob das noch in irgendeiner Form nennenswert eingreift. Da gibt's halt immer mal wieder so ein bisschen Droherei.Aber das scheint äh.So wie es derzeit aussieht wird äh Transnisschen erstmal keine äh Rolle spielen in diesem ganzen Konflikt.Kommen wir doch vielleicht mal auf diesen Fall mit dem gescheiterten Flussübertritt ähm.Bei ähm wie hieß dieser Ort noch gleich, Bill.Ja, da kommen sie wieder hier, meine meine Ortskenntnisse, aber ich äh kriege hier alles nachgeschlagen. Kein Problem. Der Ort.Heißt der, genau. Und der von mir vorhin erwähnte.Norddonez, Fluss. Ähm ja, das ist ein.Ähm ja so ein Fluss, der sich um so ein äh,größeres Waldgebiet äh herumrankt, unter äh fleißig vor sich hinfließt. Und die Russen haben an verschiedenen Stellen versucht da einen Übertritt zu machen, weil das ist sozusagen das Problem. Sie kommen halt einfach in diese angrenzende Land nicht äh.Durch, weil Fluss ist halt mal nicht so eben über äh Treten, weil alle Brücken sind natürlich gesprengt.Und so probieren sie also mit Ponton-Brücken, wie das immer wieder zu machen. Diesen einen Vorstoß, den haben sich die Ukrainer wohl so richtig gut ausgeguckt und es gab dann halt einfach eine Niederschlagung, ich glaube, es gab insgesamt sechs versuchteFlussübertritte innerhalb kürzester Zeit und äh mindestens einer davon ist so richtig total gescheitertdass sie halt irgendwie irgendwas in der Größenordnung einer eines gesamten Bataillons ähm verloren haben. Also,am Anfang war von bis zu 1500 Toten die Rede später dann nur noch von 500 oder vielleicht auch nur die Hälfte von diesen 1.500 zu genau weiß es keiner aber es gibtbeeindruckende Luftbilder von wirklich so einem riesigen Feld, wo einfach ein Panzer in dem anderen äh niedergeknüppelt wurde.Die Verluste müssen enorm gewesen sein.
Pavel Mayer 0:34:28
73 Stück insgesamt äh wurden da äh also 73 Pieces of Equipment äh wie es so schön äh heißt, also im Prinzip Panzer, Kampfwagen, andere Fahrzeuge äh ja.Sind dann übrig geblieben. Ich meine, was mich so ein bisschen wundert, ähm.Eigentlich sind die meisten aber offenbar nicht alle äh äh russischen ähm.Fahrzeuge, sage ich mal, sind eigentlich schwimmfähig. Äh also zumindest die äh der der Großteil der der Panzerkampfwagen und so und ähm,deswegen haben die Russen eigentlich auch nicht so viele.Jetzt weil offiziell soll ein Großteil der Fahrzeuge einfach durch die Flüsse durchschwimmen können.Aber das machen sie wohl auch nicht so gerne aus äh diversen Gründen, obwohl sie's theoretisch könnten. Ähm scheint ihnen das jetzt auch nicht so richtig zu helfen bei der Flussüberquerung?
Tim Pritlove 0:35:35
Ja. Ja, also das ist äh in der Tat ein echtes ähm Problem, dass sie einfach,dass im zunehmendem Maße so ein bisschen das Equipment ausgeht für solche Spezialoperationen und es sehr gut sein kann, dass sie jetzt einfach äh zumindest an diesen Fronten, diese Flüsse alle nicht mehr überquert bekommensie einfach da genug.Widerstand bekommen und einfach zu wenig Equipment haben. Sie haben natürlich an anderen Stellen diesen Übertritt schon längst gemacht, aber das ist natürlich auch weit entfernt von von den Gebieten, wo sie jetzt gerade drum kämpfen.Ja, aber auf jeden Fall war das mal wieder so ein Beispiel, wie gut auch die ukrainische Armee in der Lage ist, dann ihre Kräfte zusammenzuziehen. Also es gibt da so ein paar.Äh Schilderung, wie das da gelaufen ist, wie schnell die da ihr Aufklärung gemacht haben und äh wie schnell sie dann da draufgehalten haben und die Russen waren einfach nicht in der Lage, sich zu verteidigen. Also sie scheinen auch einfach nicht mehrKräfte zu haben in ihren Bataillonsgruppen ähm um einfach ihre eigenen Maßnahmen abzusichern, weil so ein Flussübertritt ist halt,schwierig. So das das dauert. Da brauchst du Schiffe,Du brauchst erstmal diese Ponton-Brücken, du brauchst Schiffe, die diese Ponton-Brücken irgendwie in Stellung äh bringen. Du musst in irgendeiner Form äh natürlich das Ganze äh absichern.Ja, wie machst du das in so einem Wald irgendwie und äh brauchst Techniker, ja und äh offensichtlich,gehen halt auch diese Verluste, die sie so haben in zunehmendem Maße auch in dieses technische Personal um solche Sachen überhaupt noch.Abrocken zu können, weil das kannst du nicht mit irgendwelchen Rekruten machen, die da das erste Mal in Panzer gesetzt wurden, die haben einfach von diesen ganzen Prozessen keine Ahnung und ähm dementsprechend verlieren sie langsam einfach diese Fähigkeit dort,strategisch äh noch vorgehen zu können.
Pavel Mayer 0:37:35
Ne, das das eigentliche Problem ist, wenn jetzt ich sage mal vonumgekehrter Seite oder wenn jetzt der Westen sage ich mal sowas machen würde äh sagen so eine so eine Überquerung an der Stelle.Oder generell wenn du irgendwo vormarschierst aber speziell natürlich an so einer Stelle äh äh guckst du.Natürlich machst du das zum einen mit Luftunterstützung und mit dann, ich sage mal jeder Menge, wie es schön heißtCounter Artillerie, also sagen äh dass dass du halt dann auch Truppen hast, die wenn denn dich dann jemand angreiftdort, dass du dort auch wiederum dann zurückschlägst und zum Beispiel das Artilleriefeuer durchäh gegen Feuer ähm ersetzt, weil es gibt halt sagen Artillerie Radarwo du halt dann sehen kannst von wo der Gegner eigentlich schießt auf dem Radar und kannst dann wenn du gut bist halt dann deine eigene Artilleriedann zurückschießen lassen und so halt dann entsprechend das Feuer unterdrücken oder deine Flugzeuge dahin schicken, um dann diegegnerischen Stellungen äh während du den Fluss überquerst, gleichzeitig auch anzugreifen äh aus der Ferne unddie gegnerischen Truppen daran zu hindern, dich dann an dieser empfindlichen Stelle anzugreifen, aber offenbar äh diese kombinierte.Kriegsführung äh scheint bei den Russen von Anfang an nicht funktioniert zu haben und funktioniert offenbar noch nochimmer nicht. Ja und so setzen die halt dann offenbar ja versuchen die dann halt Flussüberquerungen ohne dann den notwendigen Schutz zu haben durch.Andere Truppen, damit das auch gut gehen kann und dann ja, haben die halt dann desaströses Ergebnis. So würde ich mir das erklären.
Tim Pritlove 0:39:34
Sicherlich da mit reinspielt ist ja, dass sie halt auch einfach ähm viele Leute haben, die einfach sagen so.Habe jetzt hier keinen Bock mehr auf den Scheiß, weil wenn du da einfach vertraglicher Soldat bist, kannst halt nur dann gezwungen werden, daran teilzunehmen, wenn du eben.Ähm wenn halt Krieg ist und da halt jetzt immer noch kein offizieller Krieg ausgerufen wurde.Jetzt diesen 9. Mai, wo alle das irgendwie gedacht haben, reden wir gleich nochmal drüber,immer noch nicht stattgefunden hat, können die halt eigentlich im Prinzip jederzeit einfach nach Hause gehen und machen das halt voll auch im zunehmenden Maße, weil einfach so die Moral äh nicht so geil ist und auch dann sind natürlich solche schwierigen.Militärischen Operationen einfach irgendwann auch nicht mehr durchführbar. Also es kann sehr gut sein, dass die Russen in nächster Zeit einfach diese Fähigkeit verlieren überhaupt noch Krieg zu führen.Vielleicht nochmal ein Blick auf die allgemeine Strategie der Ukraine, die hat ja schon erwähnt, also wir haben diesen Vorschuss um Sharkiv äh gehabt, aber generell, wenn man sich eben anschaut, was sie eigentlich machen.Ist wohl, dass sie äh nicht dort kämpfen, wo sie am wenigsten.Kräfte haben. Also sie sind ja zahlenmäßig einfach teilweise den Russen immer noch unterliegen. Das mag sich demnächst ändern, aber.Derzeit greifen Sie halt einfach die Russen immer da an, wo es am meisten wehtut und wo tut's am meisten weh? Bei der Logistik. Also sie gehen einfach auf.Trucks und nicht äh Panzer, ne? Das ist sozusagen äh ganz interessant, also wenn man sich mal.Anschaut. Es gibt hier habe ich auch verlinkt so ein schöne Aufstellung, wo sie mal äh geguckt haben, okay von allen.Ähm Geräten Typen, also Fahrzeugtypen, die sie jetzt angegriffen haben, wo sind die höchsten äh Verluste bei den Russen? Und ähm.Aufgeteilt in äh Flugzeuge, äh anti-R, also Flugzeugabwehr,Armutwickel, also Panzer, äh Infanterie, Truppentransporter,Logistikfahrzeuge, also äh Trucks und irgendwie äh so und die die Verluste der Russen sind so in in allen diesen Kategorien werden,in der Aufstellung so zwischen drei und äh fünf Prozent irgendwie eingeschätzt ähund also von von dem, was zerstört wurde, machen die anderen irgendwie so drei bis fünf Prozent aus und dieser Logistikbereich macht irgendwie über äh 16 Prozent aus und ähm das bedeutet, sie greifen also vor allemTrucks an. Also wenn sie können, gehen sie auf Trucks. Warum? Weil Trucks transportieren,Versorgung, transportieren, Munition, Trucks transportieren, vielleicht auch Personal, alles mögliche, ohne Trucks.Kriegst du einfach diesen Krieg nicht organisiert und dementsprechend ist es sehr viel einfacher auf ungeschützte Fahrzeuge zu gehen.Die äh wegzukloppen und damit einfach die Möglichkeit der Russen zu begrenzen in irgendeiner Form ihre ganze Logistik,laufen äh zu hauen, ne. Kurzer Nachtrag noch zu den in von mir genannten Zahlen,meinte natürlich nicht Prozent, sondern das ist ein Verhältnis zwischen Verluste der Ukraine im Verhältnis zu äh Verluste derRussen und generell schaffen's die Ukrainer halt drei bis äh fünfmal so viel von Panzern, Anti R et cetera, all diesen ganzen Kategorien wegzuhauen, aber sie schaffen's halt 5zehn bis sechzehn Mal so viel.Trucks wegzuhauen als die Russen wiederum die Ukrainern äh Equipment zerstört. Also daran kann man äh ganz gut diesen Fokus äh,sehen. Na ja, also ist auf jeden Fall ganz interessant und äh es gibt auch neue Einschätzungen dadrüber, wie es denn nun eigentlich äh aussieht bei den äh Russen und ich glaube die.Äh das britische äh Verteidigungsministerium hat so die Einschätzung ähm gemacht, dass sie einfach schon.War das für eine Zahl äh.
Pavel Mayer 0:43:52
Mir ein ein Drittel der Kampfkraft habe ich gehört, äh so 35 Prozent der Kampfkraft,ähm so. Das heißt jetzt nicht, dass jetzt 35 Prozent sagen, manche haben daraus gemacht, 35 Prozent ähder Truppen wurden getötet, also äh so viel ist es ist es nicht, aber sagenähm quasi alles zusammen äh äh genommen, weil wenn du,ich sage mal eine eine Einheit zu ich weiß nicht fünfzig, sechzig Prozent äh jetzt zerstört äh.So Verluste hat, ähm dann ist eigentlich deine ganze Einheit erst mal dann weg. Ja, also die ist dann nicht mehr einsatz,aus verschiedensten Gründen und wo muss die dann entweder wieder neu aufbauen oder.Leute in andere Einheiten integrieren, aber das geht halt auch auch so schnell nicht und äh insofern ja eine Schätzung ist ungefähr ein Drittel,lang ihrer Kampfkraft andere Schätzungen gehen sogar bis 45 oder 50 Prozentäh an an der Stelle. Ich weiß nur, dass es zumindest gewisseEinheiten gab, also jetzt äh äh Bataillone, die teilweise zu achtzig, 90 Prozentäh dann, ich sage mal, entmannt äh äh worden sind, äh nicht alle getötet, aber die wo dann die Hälfte einfach nach Hause gegangen ist und gesagt hat, äh nee, machen wir nicht mehr mitund ungefähr ein Dritteläh dann getötet äh oder gefangen genommen äh wurde oder verletzt wurde und wo dann,am Ende ja teilweise ja Kompanien, die mit irgendwie ähm ja.8hundert nee Kompanien mit hundert Leuten, wo dann am Ende nur noch sechs übrig waren,oder äh ja äh Bataillone, BTGs, die dann mit 120 Fahrzeugen angetreten sind und drei Tage später äh waren nur noch 30 davoneinsatzbereit und unklar, wie viele davon überhaupt zurückgekehrt sind, also von.Manchen Bataillonen ist dann sagen wir noch eine einstellige Zahl an Fahrzeugen überhaupt.Zurückgekehrt, das heißt du hast dann zwar noch einen Bataillon, wo aber die Hälfte der Leute äh haben halt unterwegs gesagt, nee, wir kämpfen nicht mehr und äh ja und das ganze Material äh ist ist weg.Und du hast dann also damit fängst du dann auch nicht mehr viel an mit irgendwie.Diesen, weiß ich nicht, äh dann am Ende 20 oder 30 Leuten, die dann vielleicht noch bereit wären, grundsätzlich noch noch zu kämpfen, äh aber ja.Junge.
Tim Pritlove 0:46:52
Wo mit eigentlich noch, ne? Alsodas ist halt das Ding und vor allem geht ihnen halt auch einfach ein Großteil ihres sehr guten Equipments äh verloren und irgendwann haben sie halt einfach nur noch historische Panzer äh die natürlich äh keine Chance habendieser zunehmenden Asymmetrie der Waffenqualität, die sich dort jetzt äh einstellt, noch in irgendeiner Form zu überleben.Gibt auch so ein paar russische Originaldokumente, die äh von den Ukrainern veröffentlicht wurden, wo sie soihre äh Panzerverluste in den ersten Tagen dokumentieren. Das ist also Material, was ja irgendwie aufm Feldzurückgelassen haben und was äh veröffentlicht wurde. Ja das sind äh auch alles sehr große äh Zahlen. Das ist auf jeden Fall nennenswert.
Pavel Mayer 0:47:36
Von 93 Panzern zum Beispiel in den ersten drei Wochen die Hälfte verloren. Äh so von einem ja äh jetzt das erste Panzerregimment äh zum Beispiel.
Tim Pritlove 0:47:50
Ja, wenn man sich jetzt so fragt, äh wie machen die Ukraine das? Ähm.Gibt's einige Hinweise. Ähm unter anderem.Gab's hier diese diese Sim Roaming Map, die hast du ja sicherlich auch gesehen, ne.Wirklich sehr interessant. Also ist ja so, dass die Russen ähm benutzen halt das ukrainische Mobilfunksystem. Und.Offensichtlich so obsektechnisch, also.Diskutiert ja immer da schon dadrum, dass man irgendwie Schülern vielleicht mal sein Telefon äh wegnehmen sollte in der Schule, das scheint ja nicht so besonders gut zu funktionieren. Bei Soldaten scheint es noch schlechter zu funktionieren. Auf jeden Fall sind diese Ru.Alle irgendwie mit ihren eigenen Telefonen unterwegs und die sind natürlich eindeutig identifizierbar, weil sie quasi russische Telefonnummern haben und dann gibt's hier so eine schöne Heat.Man sehen kann, wo die denn alle rumhängen und das ja, das äh ist eigentlich ein sehr schönes äh Bild,um zu sehen, wo denn eigentlich so die Truppenkonzentrationen sind und wie stark diese Truppenkonzentration auch ist.
Pavel Mayer 0:49:00
Ja, wobei am Anfang, also man muss natürlich ein bisschen aufpassen auf, weil am Anfang ähm.War's schon so, dass den Leuten die Telefone weggenommen wurden, aber das muss irgendwann zum einen umgekehrt sein, zum anderen haben die Leute dann versucht sagenin der Ukraine dann Telefonläden zu plündern äh und äh sich so dann irgendwie an ja Mobilfunk äh zu kommenplus ja das die Soldaten dann irgendwann gesagt haben nee äh so wir wollen jetzt unsere Telefon oder wir kämpfen nicht mehr weiter ja keine AhnungÄhm ja, aber äh es ist natürlich halt auch super gefährlich. Also es ist halt kein eigentlich keine gute Idee auf der anderen Seite scheinen die Ukrainer auch alle Telefone zu benutzen, so.
Tim Pritlove 0:49:57
Ja gut, aber es ist halt ihr Netz.
Pavel Mayer 0:49:59
Mhm. Nee, trotzdem kannst du halt die dann schon mit dem entsprechenden Equipment kannst du halt Telefone einfach anpeilen und theoretisch dann schon auch Artillerie oder so ähm.Auf diese Position lenken, aber das scheint bei den Russen dann auch nicht so.Ähm üblich zu sein oder die haben vielleicht auch das Equipment dafür nicht in der notwendigen Menge, um das durchführen zu können.Aber soweit ich weiß, ähm können an die Amerikaner sogar per Satellit äh im Prinzip so eine Map anfertigen, ja, die brauchen ja noch nicht mal ins Mobilfunknetz reinzugehen, sondern äh.Quasi von von oben äh alles tun, aber die Russen ja scheinen diese Fähigkeit nicht zu haben.
Tim Pritlove 0:50:52
Schauen wir doch einfach in dem Zusammenhang mal auf die Art und Weise, wie die Ukraine so Krieg führt. Ist nämlich ganz interessant. Warum die alle Smartphones dabei haben? Na ja, die benutzen die halt auch tatsächlich im Krieg.Für ihre Einsätze. Ähm es gab hier einen schönen Bericht über eine Software, der heißt irgendwie äh GIS for Artillerie und ist ähm quasi so ein Softwaresystem, was so ähnlich funktioniert.Wie man das so für Übertaxis verwendet. Ja, du bestellst hier irgendwo, möchtest gerne ein Taxi hier und hierhin haben?Die Software sucht dann äh automatisch aus den gesamten real time Standorten der Taxis raus. Wir den jetzt am nächsten ist und dis patches sozusagen an die und sagt hier wer ist am nächsten dran? Willst du's haben?Schlag jetzt zu, dann hast du den Auftrag und so etwas Ähnliches setzt die Ukraine ein für.Ihre Militärtruppen. Mit anderen Worten, in so einem verteilten System.Die quasi äh orten sie alle, kämpfenden Einheiten, wissen einfach wo die sind und wissen halt auch mit welchen Fähigkeiten die ausgestattet sind. Und wenn es jetzt irgendeineMeldung gibt mit Panzer gesehen, fährt hier durch den Wald, das ist irgendwie die Geo-Position, dann wird über diese Software ähquasi äh 0 Komma nix irgendeine Truppe, die in der Nähe ist, dispatcht, die dann da irgendwie auftauchen kann und dann auchsofort die Zielkoordinaten hat und loslegen kann. Also wenn sie jetzt irgendwie durch eine Überwachung, was weiß ich, irgend so ein eingegrabener Panzer, irgendwo gesehen wurde und die haben mir halt diese genaue Koordinaten. Dann könnt ihr das zum Beispiel auch an ein Artillerie geschützt, was in der Nähe ist, gehen,dann wird da einfach ein Windeseile diese ähm.Geo-Koordinate einprogrammiert, wie auch immer sie dann ihre Zieleinstellung vornimmt, weiß ich nicht genau und äh ab geht es und es heißt hier.Geschafft haben, quasi so von Meldung bis Angriff diese Zeit irgendwie von 15 Minuten auf irgendwie bis zu 30 Sekunden runter zu bekommen.Wirklich in der Lage sind sehr, sehr, sehr schnell zu reagieren und ähm ja, die Russen hassen das System.Und vor allem weil die hm Kommunikation halt so über Satellit läuft und von daher schwierig in den Griff zu kriegen ist. Am Anfang, ich glaube wir hatten das hier auch mal erwähnt.Am Anfang des Krieges gab's von äh russischer Seite aus einen Angriff auf diese Kommunikation mit diesem Sattkommen, Satellitennetzwerk.Das war das, was sie sozusagen verwendet haben und dann kam ja Elon Musk und hat ähm fleißig Starlingschüsseln über der Ukraine niederregnen lassen.Und das kommt jetzt wohl zu einem großen Teil auch zum Einsatz und das ist den Russen bisher noch nicht gelungen, dass in irgendeiner Form zu blockieren. Versucht haben sie's wohl.Aber ein Darling hat da offensichtlich auch schnell reagiert und äh bisher äh haben sie da überhaupt nichts blockieren können.Ja und das ist dann sozusagen äh der neue Weg, wie sie dort das pitchen und was vielleicht auch so eins der äh eine der Erklärungen ist, warum es so gut läuft.Mit diesen ganzen Hinterhaltsangriffen, weil sie einfach schnell was gemeldet bekommen, dass schnell eben auch.Truppen vor Ort übertragen bekommen und die dann eben teilweise mit äh.Smartphones ausgestattet, was auch immer, ist jeder im Einzelnen äh verwenden. Einfach äh die notwendigen Informationen bekommen, Vorstoßen und dann eben auch gleich.Angreifen.
Pavel Mayer 0:54:48
Mir ist auch aufgefallen, dass in einer ganzen Reihe von ukrainischen Videos, wo Artilleriestellungen zu sehen sind. Man äh dort äh den den äh,ja obersten Batteriechef äh oder so, dass dass die dort halt mit Handys oder Tablets,sitzen ähm sehr häufig und dann direkt sich da irgendwie dran zu schaffen machen ähm jedes Mal, bevor es ans Schießen geht, also.Ähm insofern ja bestätigt das so ein bisschen äh das das Ganze, wobei.In dem zu dem Thema äh gab es auch ganz viele Leute, die sagten, das ist ja Quatsch, das kann gar nicht sein und das so läuft das doch gar nicht und und so. AlsoÄhm ja, mein Eindruck ist ähm da ist was dran. Ähm so und dass die tatsächlich äh,einen System dieser Art haben, wo sie,was was ich auch im Einsatz befindet, wo sie sich drüber koordinieren, aber es dürfte auch nicht das Einzige sein äh äh worüber äh worauf sie sich verlassen, sondern die dürften auch ganzÄh alle anderen Kommunikationsstrukturen über Melder bis hin äh zu ja anderen Funk äh Frequenzen und und so das Ganze äh auch.Anfordern, ja.
Tim Pritlove 0:56:18
Ja, aber generell scheint es auch so zu sein, dass einfach diese ganze real time intelligence den Russen da ordentlich äh,zu schaffen macht, weil für so einen Angriff brauchst du einfach einen Überraschungsmoment und dieses Überraschungsmoment scheint einfach komplett raus zu sein, weil sie mehr oder weniger in Echtzeit überwacht werden.Wenn die da irgendwelche Panzer äh irgendwo hinschickendann dann weiß die Ukraine das einfach auch schon vorher. Das heißt nicht, dass sie dann den Angriffen auch immer äh äh entsprechend was entgegensetzen können, aber wenn's halt diesen Überraschungseffekt,dann sind sie natürlich ganz anders aufgestellt und dann ist das alles so ein bisschen so Hase und Igelmäßig hier, ne, so den Eindruck macht das, ne, also.
Pavel Mayer 0:56:55
Wobei insgesamt auch aus den neueren Videos jetzt von russischer Seite hat man das Gefühl, dass sie teilweise,auch versuchen jetzt die Ukrainer zu kopieren. Ähm es gibt wohl Leute an der Front, äh die sich jetzt auch zivile Drohnen haben schicken,lassen, so von ihren Verwandten, jaauf aus irgendwelchen Spenden und da gab's eben auch so einen aufgezeichneten Telefonanruf, die sind ja auch immer sehr, sehr interessant, wo sich dannrussischer Soldat dann darüber beklagte, dass sie jetzt auf Equipment Spenden von Schulkindern angewiesen sind an der Front, jaäh der äh da einen totalen Rent äh abgelassen hat und.Ähm es gab dann auch ein äh Video, wo äh auch die.Russische Seite jetzt mit zivilen Drohnen versucht, Granaten abzuwerfen und.Bemerkenswert war nur, dass die aus irgendwelchen Gründen diese Granate ineinen Trinkbecher äh vorher hineingetan hatten. Das sah ein bisschen komisch aus, den sie dann also sagen, Trinkbecher mit äh einer Granate und mit einem Faden äh dann an der Drohne befestigt.Ja, also wie gesagt, die die Russen versuchen äh jetzt da auch.Mit mit Selbsthilfe und äh zivilem Equipment jetzt es den Ukrainer nachzumachen teilweise.
Tim Pritlove 0:58:33
Jetzt ist natürlich die Frage, wie können sichäh die Russen überhaupt noch verstärken. Wir hatten ja jetzt zur letzten Sendung, paar Tage vor dem 9ten. Mai hatten wir ja äh uns natürlich wie alle die Frage gestellt, okay was was kann nun Russland jetzt machen und ich glaube zum Thema Mobilisierungim Wesentlichen zusammengefasst, so äh würden sie das tun wollen, wäre das eben für sie extrem schwierig. Auf der einen Seitepolitischer Art, weil dann eben die Botschaft kommt mit okay, jetzt sind wir im Krieg und jetzt müsst ihr auch äh in Moskau und auch in Sankt PetersburgAngst haben in diesen Krieg mit reingezogen zu werden, wo bisher ja die Rekrutierung eher aus anderen Landesteilen erfolgt oder zumindest äh im Wesentlichen.
Pavel Mayer 0:59:17
Das äh natürlich Großteil auch des Sicherheitsapparates, der jetzt zur Unterdrückung der Bevölkerung dient, also die die russische Garde, äh da sind halt ein großer Anteil äh sind halt Reservisten.Die eben auch früher mal in der Armee gedient haben und äh die dann auch alleäh natürlich aktiviert würden zum großen Teil äh die im Moment, das ist auch noch ein Problem, dass das bei den Sicherheitsbehörden nicht gut,ankäme.
Tim Pritlove 0:59:48
Ja, weil das bedeutet halt so große äh Bewaffnungen von irgendwie gefrusteten Bürgern, die irgendwie überhaupt gar keinen Bock drauf haben. Das ist einfach so das Rezept für Widerstand und Revolution und dann,irgendwie alle auch noch über Moskau fahren, weil alle Wege führen irgendwie über Moskau. Das äh gefällt ihnen halt nicht, deswegen tun sie das eben auch nicht, aber der andere Grund ist der, dass eben auch Russland seine ganzensowjet Kapazitäten äh einer solchen Massenmobilisierung so einfach überhaupt nicht mehr im Betrieb hat. Also es gibt die Ausbildungsstätten nicht. Es gibt vor allem keine Ausbilder.Einfach niemanden, wo du jetzt sagen könntest, so ja äh herzlich willkommen du ählieber Reservist so, schön, dass du da warst. Du warst ja schon mal vor 20 Jahren in derso das ist jetzt das, was du hier tun sollst. Du musst ihnen ja irgendjemand auch was erzählen und denen fehlen einfach.Offiziere, die diese Fähigkeit haben und die vor allem selber nicht im Einsatz sind. So und das ähm Problem der fehlenden Offiziere gibt's ja schon oft im Schlachtfeld,schon paar Mal drüber gesprochen, weswegen sie ja so viele Generäle nach vorne schicken müssen, die dann auch noch weggehauen werden. Dementsprechend äh haben sie da einfach ein Ausbildungsproblem.Den Berichten jetzt trauen darf, darf man natürlich nie. Läuft's eher auf so eineschleichende Mobilisierung. Also sie machen das nicht so public, sondern sie äh versuchen einfach überall Leute zu rekrutieren und mit Geld versprechen und was weiß ichranzuholen und schätzen so die Kapazität vielleicht von 3 auf 30 bis 40.000 Soldaten,die sie da noch irgendwie ähm nachlegen können. Aber das gilt natürlich dann für die, wie auch für alle, dass die einfach äh ja.Teilweise motiviert sind, vor allem wenn sie dann vor Ort sehen in was für ein äh Zustand sich die ganze Kampagne äh befindet, aber dann eben auch einfach kaum Equipment haben. Also wir haben ja auch einfach nichts, was sie denen geben können.
Pavel Mayer 1:01:44
Ja und die sozusagen die Töpfe auszukratzen äh jetzt überall an Personal und ähm.An Material ähm ja das wird halt eben zunehmend schwieriger. HmWobei man jetzt die russische Armee nicht ganz abschreiben äh äh kann, das soll man vielleicht auch dazu sagen undäh nicht nicht alle Truppen äh waren jetzt in schwere Kämpfe verwickelt oder haben jetzt schwere Verluste erlitten. Es gab sicherlich auch Gegenden. Da war eher nicht so viel los, ja.Äh oder Truppen, die dann eher dann das Hinterland so ein bisschen gesichert haben, also es ist jetzt nicht so, dass die Russen jetzt schon am Ende wärenund ähm äh so an an bestimmten Material äh gibt es auch nach wie vor noch genug. Nur ja das das Grundproblem ist natürlich.Das da werden wir später auch noch drauf kommen mh dass.Diese neu ausgehobenen Truppen, wenn die mit veralteten Material in den Kampf geschickt werden und unzureichend äh ausgebildet eigentlich mehr Kanonenfutter sind als alles andere.
Tim Pritlove 1:03:00
Und wir haben ja aus den anderen Zahlen vorhin von den Trucks äh auch schon gesehen.Verluste im Gerätebereich liegen so bei drei zu eins und ich glaube man kann auch davon ausgehen, dass äh die Verluste im Personalbereich mindestens auch in diesem Verhältnis liegen. Dementsprechend,brauchen Sie einfach auch noch sehr viel mehr Kampfkraft und das ist ein bisschen schwierig, all diese Zahlen, die wir jetzt über die letzten Wochen und Monate genannt haben und gehört haben, in irgendeiner Form zu tabulieren, aber nichtInsgesamt ist da mal eine Truppe von 200.0000 angetreten. Sie haben mindestens 30 Prozent dieser ähKräfte verloren, wie sie sich dann im Einzelnen auf die einzelnen Segmente verteilt, ist nochmal eine andere Frage.Und irgendwann erodiert einfach dein dein gesamter Apparat insbesondere, wenn du dann eben von der Ukraine auch permanentvon links nach rechts gejagt wirst und jetzt durch diese Initiative im Norden, durch diese Bedrohung des Abschnitts der Versorgungslinien auch wieder äh Truppen hin und her schicken muss und irgendwannDeswegen kommen Sie ja auch nicht voran. Also es geht.Kaum etwas äh voran und diese ganze Mobilisierung findet so nicht äh statt. Ich habe so ein schönes Video gesehen, da habe ich jetzt leider einen Link äh grad nicht mehr zur Hand, wo sie so eine Umfrage gemacht haben,Auf der Straße ist ja immer nicht ganz so einfach solche Umfragen zu machen da haben sie so äh die Leute gefragt so das war glaube ich in Moskau.Ja sind sie denn Patriot? Ja ja ich bin total Patriot also.Was würden sie denn tun für Russland? Ja alles würde ich ja tun für Russland so, ne? Und dann so ah ist interessant. Ja, wir haben hier irgendwie eine Liste mit irgendwie freiwilligen Meldungen für den Krieg in der Ukraine irgendwie. Wollen Sie sie da vielleicht mal dann laufen die einfach.
Pavel Mayer 1:04:43
Genau, wollen Sie mal Ihre Adresse hinterlassen? Zack war er weg, habe ich auch gesehen. Ja ja, das war wirklich gut, klar. Äh eigentlich wollte alles zu tun. Ja hier äh äh können sie sich freiwillig melden. Zackwortlos umgedreht und äh äh.
Tim Pritlove 1:04:59
Gegangen.Ja, also das läuft nicht so äh gut und es gibt halt ähm gerade bei den Jüngeren da einfach auch nicht so viel Begeisterung, wie man sich äh durchaus vorstellen kann und ähVielleicht nochmal zu dieser Frage kommen, es brennt ja sehr viel in Russland gerade.Also ist natürlich etwas schwer zu äh quantifizieren, aber das ist auch schwer, das in Relation zu setzen. Aber es gibt viele große Brände, die alle so ein bisschen den Eindruck machen, als zu leicht, außer Kontrolle geraten und man fragt sich natürlich, woran das liegt.Naheliegend wäre natürlich zu denken, dass das jetzt alles äh Sabotageakte sind, aber das ist wahrscheinlich nur in den seltensten Fällen. Es gibt ja diese,äh Cocktailangriffe auf Rekrutierungsstationen das scheint recht populär zu sein, da sind's schon mindestens so zehn Mal in Brand gesetzt worden einfach um zu verhindern, dass dort weitere Rekruten angeworben werden vermutlich.Aber es gibt auch große Brände weit weg vom Kriegsgeschehen in Sibirien vor allem, wo ja die Russen offensichtlich Schwierigkeiten haben.Dem,Herr zu werden und es gibt die Vermutung, dass das unter anderem auch damit zu tun hat, dass sie einfach auch schon so viel Equipment aus allen Landesteilen abgezogen haben, um das im Krieg zum Einsatz zu bringen.
Pavel Mayer 1:06:17
Denn generell ist Brandschutz und Arbeitsschutz äh so in Russland nunProblem. Also ich habe Statistiken gesehen, wonach es irgendwie in Russland vier bis sechs Mal so häufig brennt äh pro,Einwohner äh wie jetzt in westlichen Ländern und ähm mittlerweile hat sich aber auch der Rest des.Blogseher Richtung, ich sage mal, westliche Brandquote äh bewegt, während sich in Russland irgendwie nix getan hat. So, da ist nix besser geworden mit mit Brandschutz, sondern im Gegenteil.Und äh ja jetzt scheinen eben tatsächlich für die Großbrände, die wohl in Sibirien regelmäßig stattfinden, die sonst eine Armee bekämpft wurden.Angeblich, äh ja, gibt es jetztzu wenig Militär dort was sich um die Brände kümmern könnte, weil es in der Ukraine ist. Ist auf jeden Fall eine schöne GeschichteÄh aber ähm die Bilder so äh da glaube ich war schon krass froh,einfach äh ja ein ganzes Stadtviertel abgebrannt ist und das sieht man sonst eher selten, ja.
Tim Pritlove 1:07:38
Zu der Unterstützung des Krieges durch,Westen und dort ähm abgesehen von allen politischen Flankierungen, standen natürlich vor allem die Waffenlieferungen so im Mittelpunkt und da ist mittlerweile eine Menge passiert, also insbesondere aus den USA ähkommt wohl richtig viel Equipment.Also da sind's gibt's Sichtungen von wirklich extremer Schiffs äh und Flugzeug äh Aktivität und ähm was halt klar ist, ist es vor allem diese neuen US-Haubitzen.Nicht nur das Land erreicht haben, sondern auch definitiv bereits zum Großteil sogar auch im im Einsatz sind, dass es diese M.777 Haubitze. Die halt ähm ja wie so ein Anhänger einfach.Ihrem Rohr äh an hinten an den Truck rangehängt werden kann und dann kannst du mit dem Teil schon irgendwie durch die Gegend gurken, also schnell abgebaut, schnell aufgebaut,hat esDing so zwei Schaufel, Füße, sodass wenn man das dann aufstellt so mit äh gräbt man das dann, gräbt sich das quasi selber in den Boden rein, umso fester es dort verankert ist, umso höhere Repetitionsraten kannst du da einstellen, weil du nicht immer so viel nachjustieren musstJa und das sind halt die Dinge, die extrem weit schießen können, also irgendwie so dreißig bis 40 Kilometer, je nach Munition hatten wir, glaube ich, ja hier auch schon mal.Besprochen. Das ist also auf jeden Fall alles vor Ort, aber auch Deutschland hat jetzt ähm zugesagt.Sie eben diese Panzerhaubitze 200 da hatten wir zuletzt davon.Gesprochen, dass die Niederlande auf jeden Fall welche schicken will und dass die Deutschen das unterstützen und vor allem erlauben.Mittlerweile ist auch klar, dass sie wohl auch nochmal sieben Stück aus ihrem Bestand auch nochmal schicken, jetzt nicht viel, aber immerhin. Ähm,obwohl das wohl insgesamt alles so ein bisschen langsam ist. Äh zuletzt war ja noch die Rede von diesem Gepard Flugabwehrpanzern.Die sind wohl noch nicht da, weil Munitionsprobleme.
Pavel Mayer 1:09:42
Ja ja.Das ist das mit der Munition, es ist wirklich so ein so ein Drama, weil ähm ich meine, die Kanone und die zugehörige Munitionstammt halt von Early Con Borle. Das gehört mittlerweile jetzt rein Metall, aber ist halt trotzdem in der Schweiz und die Schweiz wegen äh ja Neutralität hat jetzt gesagt, nee äh wirdie Munition nicht und geben auch nicht die Erlaubnis, die weiter zu exportieren. Es gibt jetzt wohl noch ein bisschen Munition.Älter ist, die noch nicht äh irgendwie äh,diesem Weiterexportverbot äh unterliegt und offensichtlich sichtlich die Kanonen und äh ähm ja Geparden wurden auch zu einer Zeit,gefertigt, wo das noch nicht Thema waraber äh ja im Moment sagt die Schweiz jedenfalls nö. Äh wir exportieren nicht, aber die Schweiz wäre natürlich nicht die Schweiz, wenn es nicht irgendwie eine kreative Lösung für das Problem gebe oder eine Hintertür undäh sieht wohl dann so aus, dass die Schweiz aber die Munition in Einzelteilen exportierendarf, weil dann unterliegt die halt nicht äh diesem äh Verbot und sie sie muss da nur anderswo endmontiert,äh werden, ja,aber das dauert natürlich wahrscheinlich auch dann sich zu überlegen, dass man dann irgendwie keine Ahnung, welche Maschinen für die Endmontage man jetzt irgendwo nach Deutschland oder sonst wohin schaffen muss.Und muss jetzt so ein bisschen die Produktion halb verlagern oder so.Und äh aber das dauert natürlich und so äh ja ist halt dieses ganze Gepard Thema ähmja kein kein Gutes, wobei die Dinger super nützlich wären, äh so da sind sich halt alle einig, also für die alle auch für den Einsatzzweck in der Ukraine und so ähwäre es wirklich gut, die zu haben so. Auch wenn die halt superschwierig zu bedienen,sein sollen, aber gut, super schwierig nach Bundeswehrstandard ist dann.Ähm ja äh also weil kannst da jetzt nicht nur Akademiker äh als Artilleristen einsetzen, also insofern ist das jetzt alles erlernbar.Und ähm ja wie gesagt, die machen die machen halt eine Menge Alarm äh die die Dinger, das sind halt.Kanonen mit einer extrem hohen Feuerrate, die du nicht nur gegen Flugzeuge, sondern die du auchZiele und so einsetzen kannst und die halt auch direkt Feuer können und einfach,richtig Verwüstung machen mit ihren 35 Millimeter äh Kanonen, zwei Stück davon äh und auch mit einer ziemlich hohen Feuerrate, das heißt ich glaube,Äh die kann irgendwie.Pro Rohr hier richtig sehe, irgendwie neunhundert Schuss pro Minute pro Rohr oder so, das heißt du hast da regnen dann irgendwie dreißig, 35 Millimetergeschosse pro Sekundeäh irgendwo auf dich ein und das ist sehr unangenehm.
Tim Pritlove 1:13:07
Ja, also die äh Amerikaner haben auch mal veröffentlicht in so einem Fact Sheet, was ihr eigentlich bisher alles so bereitgestellt haben.Und ich muss sagen, das ist eine fette Liste. Ich weiß gar nicht, die kann man jetzt hier gar nicht komplett äh vorlesen, aber so die Größenordnungen sind irgendwie irre, also mal so äh eben.Äh knapp 7tausend so Anti-Armoor äh Systemer und und dann nochmal 14.000 andere, also irgendwie sowas in der Größenordnung, 20tausend, so anti.Anti-Panzersystemedann halt auch diese Switch-Blade-Dinger, äh diese Kamikaze Drohnen, die so irgendwie äh ne, so Leutring sind, also die halt äh eine Weile irgendwo rumhofern können und sich erstmal dasGeschehen anschauen und wenn sie dann was äh entdecken, dann Attacke mäßig auf so ein Ziel,zufliegen können und das direkt zerstören, also quasi so eine fliegende Granate. Davon sind irgendwie 700 Dinger rausgegangen von diesen Haubitzen.Sind halt irgendwie neunzig an die Ukraine gegangen äh auch mit irgendwie zweihunderttausend.
Pavel Mayer 1:14:15
Ja 2hunderttausend äh aber vor allen Dingen auch 2und7 Zugfahrzeuge dafür, moder.
Tim Pritlove 1:14:20
Und 200000 Artillerie äh Munitionund so weiter, ganz viel Fahrzeuge noch, kleinere äh Waffen, sehr viel äh Munition, aber dann vor allem auch so die,Breite, ne? Also Lasergeile, ähm sind dabei und dann geht es hier, äh systems äh Optiks, Laser, Range Fireshalt irgendwie Zugriff auf kommerzielle Satelliten ähm Bilddatenalles mögliche, Chemical by Logical Radio Logical Nuclear protective Equipment, also Medical zerplatzt, also.Würful Monti, also die die Amerikaner liefern einfach so ein komplettes wir spielen Kriegssetund ähm ja das regnet jetzt eben in zunehmendem Maße auf die Ukraine nieder im Rahmen eben dieses Vertrages, den sie ja jetzt auch nochmal,bestätigt haben, mit anderen Worten, die kriegen jetzt erstmal alles und danach einigt man sich äh über den Preis.
Pavel Mayer 1:15:19
Wobei ja, wobei Lendlis äh tatsächlichfast mehr so eine PR-Nummer war, sicherlich auch wichtig, aber tatsächlich äh kommt bisher noch gar nicht zumEinsatz, äh weil bisher die ganzen Lieferungen über direkte Autorisierungen gehen. Also im Moment kriegen die das quasi alles geschenktäh die ganzen Waffen. Das heißt, da ist nichts gelandet und nichts geliest.Aber für den Fall, also es war ist nur für den Fall wichtig, dass in den USA jetzt irgendwie der Präsident vielleicht auf Widerstand stoßen könnte, dann könnte er von sich aus ohne Beteiligung jetzt irgendeines Parlaments über Lendlis weiterMaterial liefern sagen ohne ja den Kongre.
Tim Pritlove 1:16:10
Dass die Republikaner das verhindern können, ja.
Pavel Mayer 1:16:13
So das ist äh äh aber wie gesagt ist mehr, war war mehr auch so ein symbolisches äh Ding.Was potenziell für die Zukunft wichtig ist und einfach nur ein Signal setzt, okay auch der Kongress kann jetzt nichts dagegen machen, sondern äh lang der Präsident darf jetzt mehr oder wenigerselber liefern, äh so was er will und weil dann auch noch so, dass aber die Parlamente im Momentsagen jedes Mal nochmal ein paar Milliarden oben drauf getan haben auf das was Biden gefordert hat, der heute irgendwie an 35 Milliarden haben und dann hat der Kongress mal eben gesagt, nee äh mach mal 42 draus so soläuft das dairgendwo gerade ab und natürlich kam dann jetzt auch die Debatte auf, die ja in Europa auch geführt wird, so oh Gott, da werden jetzt so viel Waffen geliefert, ähm entblößen wir damit,jetzt nicht unsere Armee und wir was weiß ich, wir haben jetzt gar keine Stingers und Gervellins mehr zum Beispiel. So,ja aber da muss man dann ganz klar sagen, das ist eine komplette unsinnige Diskussion beziehungsweise es halt.Quatsch, weil also fängt man mal mit den Stingern an. So, Stinger ist halt wirklich alt. Die ist aus den achtziger Jahren.Die meisten Teile, die da drin sind, werden nicht mehr gebaut so Elektronikchips und so weiter, also Stingeräh es gibt da wohl eine ganz kleine Produktionslinie noch mit irgendwie Restteilen, aber im Grunde genommen kann man die gar nicht mehr so richtig nachbauen.Und äh es gibt auch mittlerweile äh äh bessere Systeme, die denselben Zweckerfüllen, ja. Also insofern kann man fast sagen, also wenn selbst wenn die USA all ihre Stingernicht nur die USA, sondern wenn alles Dinger dort verschossen werden, ist es jetzt auch überhaupt kein Problem und äh es gibt auch aber keinen guten Grund, warum man jetzt Stinger nachbauen sollte, ja.So ähm,Bei den Gervelins, die sind ein bisschen moderner, da sieht's anders aus. Da gibt's halt auch eine entsprechende äh Fertigung, aber ja auch da,muss man äh sagen sind erstens die gut sind nicht das einzige die sind halt extrem teure Waffen und die sind vom Profil her, weil sie eben bis drei Kilometer äh Einsatz äh Reichweite gehen.Ähm ist ja äh sollte man die ein bisschen sparsam einsetzen, beziehungsweise tatsächlich für den Zweck, für den sie eben gedacht sind und für,kürzere Entfernungen gibt's halt deutlich billigere äh Waffen, die die Ukraine ja auch äh zu Massen im im Einsatz hat und grundsätzlich aber,ist es so ähm dass ja alle Waffen, also die Ukrainer verfeuern die ja nicht,einfach nur so, also was man in die Ukraine liefert, fällt ja nicht in ein schwarzes Loch und ist dann wirkungslos verschwunden, sondern ähm.Die Waffen sind ja gebaut worden ursprünglich um in erster Linie natürlich Russland von einem Angriff abzuschrecken,aber in zweiter Linie, falls es nicht gelingt, ähm russische,Hat zu zerstören so und wenn wir die jetzt halt.Alle in die Ukraine liefern wollen, dann werden die eigentlich bestimmungsgemäß eingesetzt dort, also.Dafür eingesetzt, wofür sie gedacht waren äh plus äh dass selbst wenn damit jetzt,die Fähigkeiten der westlichen Armeenreduziert werden hier und und da, aber äh westlichen Armeen haben ja noch ganz andere Systeme und die ganze also der Großteil der Waffen, die da jetzt in der Ukraine geliefert wird, ähhat der Westen eben jede Menge auch Ersatz für, um denselben taktischen Zweck damit äh zuerreichen, aber selbst wenn man dort in der Ukraine alles verfeuern äh äh würde und sich quasi extrem entblößt ähmwird ja gleichzeitig die Fähigkeit der Russen zum Angriff reduziert mit diesen Waffen.Das heißt, äh ähm dass die Bedrohung äh dann in entsprechendem Maße auchabnimmt von russischer Seite, dass man diese Waffen auch eigentlich gar nicht braucht erstmal, weil äh ja die schon dafür benutzt wurden äh die Panzer zu zerstören, die einen dann nicht mehr angreifen.
Tim Pritlove 1:21:20
Jetzt voraus, dass es nur die Russen sind, die angreifen könnten, ne.
Pavel Mayer 1:21:23
Ja, aber wir ja äh ja.
Tim Pritlove 1:21:28
Theoretisch gäbe es dann auch China, aber ich glaube, das äh steht derzeit nicht auf dem Programm.
Pavel Mayer 1:21:34
Aber äh auch da spielen halt dürfte halt wenn man jetzt.Artillerie, also speziell auch europäische Systeme nicht die Rolle äh spielen. Wie gesagt und in und in Asien wären's eben auch ganz ganz andere äh Waffensysteme, um um die es dann ginge, vor allen Dingeneben halt ja luftgestützteLuft und siegestützte Waffensysteme, ja, die hier jetzt in der Ukraine äh nur eine untergeordnete Rolle spielen.So, also insofern äh so die ganze Debatte um, oh mein Gott, äh dann hat die Bundeswehr ja nix mehr oder die amerikanische Armee nix mehr abgesehen davon, dass die Amerikaner so viel äh.Haben äh dass das für eine ganze Weile äh Kriegsführung auch noch ausreicht.Von daher ja.
Tim Pritlove 1:22:30
Schauen wir mal ähm wie denn das alles so zum Einsatz gebracht werden könnte oder vielleicht auch schon zum Einsatz gebracht,wird. Also auf der einen Seite diese ganzen,Messers, die sind natürlich auch hervorragendes Futter, einerseits natürlich für die schon existierende Strategie im Sinne von kleine Einheiten, die durch den Wald marschieren, äh Angriffen äh sich entgegen.Vielleicht von dieser Software gespatcht werden und dann einfach äh die Panzer vernichten. Aber natürlich auch für einen zukünftigen Partisanenkrieg insbesondere in so Gebieten wie Mariopol, die halt jetzt quasi militärisch gewonnen sind.Aber wo es man immer noch davon ausgehen kann, hat sie ja vorhin auch schon gesagt, dass sie dann vielleicht dann doch ein paar durch die Tunnel irgendwohin entkommen sind und dort eben dann nochmal soUntergrundkampf äh organisieren. Ähm es gab dann ein interessantes Video, was von einem chinesischen.Fernsehteam gezeigt wurde und die Chinesen sind ja in diesem Krieg so ein bisschen die Journalists der Russen.Ja, also nur die sind sozusagen im im russischen Teil unterwegs, abgesehen natürlich jetzt von russischen äh Journalisten und äh liefern quasi so die russische Seite so ein bisschen äh mit.Oder gab's dann äh dieses eine Video, das wirst du auch gesehen haben, wo in so einem Ort ähm in der Nähe dieses Journalistenteams, als sie gerade ihre Kamera anhatten, irgendwie so einen Panzer auf einmal explodiert.Offensichtlich durch einen Angriff, weil so ein Panzer explodiert in der Regel nicht einfach so.Äh aus sich heraus, das kann man jetzt auch nicht komplett ausschließen, aber aus der Situation.Lag es schon nahe, dass es sich hier in irgendeiner Form einer Angriff handelt. Waren jetzt zwei Sachen, die jetzt sehr,Speziell waren an dieser Situation erstmal ist äh damit glaube ich so der aktuelle äh beobachtete Rekord,wie hoch so ein russischer C 72 Panzer seinen Geschütztstrom abspringen kann, wurde definitiv gebrochen. Das Ding flog sodermaßen in die Luft, das irgendwie auf diesem ukrainischen Meme-Account sofort aus diesem Video so ein Ding gemacht wurde, wo es danach irgendwie bei der ISS vorbeigeflogen ist?Ähm das ist sozusagen das eine,Das hat natürlich auch diese ganze Diskussion nochmal, das ist ja schon tausend Mal irgendwo diskutiert und besprochen worden. Ich glaube, wir haben das auch schon mal erwähnt, warum denn überhaupt diese Geschütztürme von diesen Panzern, diese Terretsso krass wegfliegen, wenn sie denn dann explodieren und klar hatten wir auch schon immer erwähnt, ne, die haben ja dieses Ladekarussell und diese ganze Munition mehr oder weniger in diesem Innenbereich und wenn das halt explodiert.Dann äh dann ist halt einfach äh Ende, ne, dann dann dann brennen die Dinger auf eine Art und Weise aus beziehungsweise explodieren einfach sofort, da ist dann einfach kein Überleben mehr möglich wieder das Gerät, sondern,schon gar nicht des Personals. Jetzt aber auch nicht so, dass die so schlecht geschützt werden.Tatsächlich, weil dieses Ladekarussell befindet sich halt unterhalb des Teams, aber es liegt da nicht so offen rum, sondern da ist dann auch noch mal so eine Schutzplatte drüber und das ist dann auch,relativ sicher eigentlich zwischen diesen Panzerketten, äh munteren Bereich. Also da kommt man jetzt auch nicht so ohne Weiteres ran und auch so eineAntitenk Miss Hall, die jetzt von oben einschlägt, würde das dann auch nicht unbedingt sofort äh.Entzünden, stellt sie aber raus, dass halt dort unten eben nur so was in der Größenordnung von 23 von solchen Munitionen äh abgelegt werden kann. Das ist ja immer so eine Kombination aus.Ähm die eigentliche Explosionsstoff um das Projekt rauszuhauen und dann eben die eigentlichen Projekte mit dem.Einerseits die Explosion, um es zu verschicken und die andere Explosion, um zu zerstören, ne. Und,diese russischen Panzer haben aber dann quasi im Innenraum auch nochmal an der Wand so Halterungen für die Ersatzmunition, das heißt um da nachzuladen, haben sie quasi nochmal ein zweites komplettes Set, was da einfach nur so an der Wand äh klebt und das geht natürlich dann als erstes hoch.Aber das andere äh Besondere an diesem Abschuss war, wo er stattfand.Weil das war jetzt nicht äh wie die allermeisten Videos, die man so gesehen hat, irgendwo direkt von der Front.Sondern ähm das Ganze war ein äh kleines Örtchen in der Nähe von Mariopol,sozusagen auf halber Strecke zwischen oder noch nicht mal halbe Strecken, ich glaube es war äh wie hieß der Ort.Äh ich glaube war das.Und das ist halt irgendwie keine zehn Kilometer von der russischen Grenze entfernt und ein Gebiet, was auch schon lange eingenommen ist.Also was schon 20014 eingenommen wurde, was so ein bisschen eher Frontstadt war für den Kampf, für den Vorstoß nach Maryr Pohl, den.Ukrainer ja bisher haben äh halten können bis es eben jetzt zu diesem aktuellen Krieg kam. Stellt man sich die Frage.Warum bitte geht jetzt irgendwie ein russischer Panzer in die Luft mitten in einem längst eingenommenen Gebiet hunderte Kilometer entfernt von der Front.Und da stellt sich halt schon die Frage, ob hier nicht so ein Partisankrieg schon in irgendeiner Form auch.Äh begonnen hat und so kleinere äh Einheiten äh sozusagen auch im Hinterland bekämpfen und äh zunehmende Maße auch auf Infrastruktur oder eben mal auch so einzelnehm Angriffsziele, die ihnen vor die Nase laufen gehen, ne? Oder ob dann nicht auch schon teilweisedie Haubitzen äh auch irgendwie zuschlagen, wobei das in diesem Fall glaube ich ausgeschlossen werden kann, weil das wäre so mal locker achtzig Kilometer von der Front äh entfernt und das schaffst du halt auch mit diesen aktuellen Haubitzen nicht.
Pavel Mayer 1:28:20
So eine Sache wäre vielleicht noch äh lang zu den wegfliegenden Türmen äh zu sagen, wir machen das denn äh.Westlichen Panzer beziehungsweise jetzt auch der neue Armata Kampf äh Panzer. Da ist es so, äh dass die Munition halt erstens getrenntin einem Munitionsabteil gelagert wird und von dort aus dann äh befördert wird.Und dieses Munitionsabteil ist auch mit sogenannten Blowout Panels ausgestattet, die dann dafür sorgen, dass wenn,den Dortmund Treffer erfolgt und das Ganze explodiert, dass halt der Druck äh dann nach außen gehen kann. Da sind dann halt spezielle eben Panels, die dann wegfliegen können während bei den russischen T zweiundsiebzig, die auch noch malÄhmja sich dort erstmal der Druck aufbauen kann im im Innern, äh bevor dann so groß wird, dass dann ja äh der der der Turm ähdann letztlich erst äh wegfliegt, aber äh dann schon extrem viel Druck sich aufgebaut hat und ja also wenn auch so was passiert, ich glaube nicht, dass irgendwie.VonLeuten noch irgendeine Spur zu finden ist, die sich dann in dem Panzer noch befunden haben, wenn man sich teilweise die Wracks anguckt, die dann oft nicht mal mehr als Panzer zu erkennensind, äh sondern wo,noch einzelne Blechteile eigentlich rumliegen und dir das irgendwie denken musst, was das denn vorher wohl war.
Tim Pritlove 1:29:55
Puzzle.
Pavel Mayer 1:29:59
Schon ziemlich schrecklich.
Tim Pritlove 1:30:03
Ja, ziemlich schrecklich äh scheint es auch für die Russen äh zu laufen, was so ihre politischen Ziele mit diesem Kriegbetrifft. Äh es gab ja immer so die Ansage, ja die NATO, die erweitert sich ja hier die ganze Zeit äh vor unserer Nase. Da müssen wir ja mal was dagegen tun und deswegen mussten wir angreifen.Ja und jetzt sieht's halt so aus, als ob ähm demnächst die NATO noch ein bisschen mehr Präsenz hat, als es den Russen eigentlich lieb sein kann, weil jetzt mittlerweile sowohl Finnland als auch Schweden einen Antrag gestellt haben auf NATO-Mitgliedschaft.Ja, wie konnte das denn passieren? Ähm.So ein bisschen unklar, wie es da jetzt politisch so weitergeht, weil die Türkei es für angemessen hält, äh diesen Vorstoß äh für sich politisch zu nutzen und.Finnland und Schweden irgendwie Unterstützung von Terrororganisationen vorzuwerfen wollten die engagieren sich irgendwie für Kurdistan und das ist natürlich äh den Türken ein Dorn im Auge,und machen da jetzt gerade einen auf Blockade. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass die Türkei langfristig da.Ähm sich quer stellen kann, weil das wird dann glaube ich irgendwann politisch auch sehr teuer, aber.Um halt hier möglichst schnell zu einer Einigung zu kommen und zu einer schnellen Integration. Finnland und Schwedens denke ich mal werden sie schon in irgendeiner Form sich auf den einen oder anderen Kuhhandel einlassen mit der Türkei.Wissen natürlich auch, dass sie für die NATO geopolitisch äh einthemes Assets sind und jetzt nicht irgendwie anfangen, die die die Türkei aus der NATO zu schmeißen, deswegen.
Pavel Mayer 1:31:44
Das Pudding kann übrigens überhaupt nicht verstehen, dass die Türkei in der NATO ist. Das ist eben völlig ein völliges Rätsel, wie das sein kann in seinem Weltbild äh so, weil ja.Das.
Tim Pritlove 1:32:00
Nicht der Einzige, der da Probleme hat, das zu verstehen. Da ist, ich weiß gar nicht, wann sind die überhaupt der NATO beigetreten?
Pavel Mayer 1:32:09
A schon, die waren schon ziemlich früh mit dabei.So also da war ja das das Thema.Krise äh ging's ja um die amerikanischen,in der Türkei ähm so, die dann ja heimlich.Äh wegverhandelt wurden. Du dich erinnerst, dass ja.Sagen ähm Russland damals äh dann zugesagt hat, seine Raketen von äh Kuba wieder zurückzuziehen, seine Atomraketen und ähm dann.Dafür die Amerikaner dann aber heimlich äh sechs Monate später ihre Raketen aus äh der Türkei,zurückgezogen haben, nur die Kurzstrecken, Atomraketen, aber offiziell eben ähm dass nichts damit zu tun hatte, dass es dann erst,Jahrzehnte später äh rausgekommen, dass das sozusagen ein Geheimdeal war. Ähm.
Tim Pritlove 1:33:17
Grade festgestellt, dass die Türkei länger in der NATO ist als Deutschland. Das wusste ich auch noch nicht.
Pavel Mayer 1:33:24
Das war mir äh auch nicht so klar, aber ja ähm.
Tim Pritlove 1:33:27
Ja also Gründungsmitglieder der NATO sind Belgien Dänemark Frankreich Island.Italien, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Portugal, UK und USA und dann kam zweiundfünfzig, Griechenland und Türkei zusammen.Mit dazu und dann erst drei Jahre später Deutschland.Ganz lange Zeit nichts und 82 kam dann Spanien dazu und äh ab 9undneunzig ging dann eben diese Osterweiterung los, erst mit Polen, Tschechien und Ungarn.Zweitausendvier gab's dann den zweiten Schritt mit dem baltischen Staaten, Bulgarien, Rumänien, Slowakei, Slowenien und äh ja das war dann den Russen wahrscheinlich schon ein bisschen zu eng.Und äh Albanien, Kroatien sind auch beigetreten, Montenegro und Mazedonien, aber das ist ähm glaube ich erstmal nicht ganz so relevant und jetzt kommt halt,Schweden und Finnland noch mit dazu. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass das stattfinden wird, weil ich kann mir einfach nicht,dass dann irgendeiner Form politisch möglich ist für die Türkei, das zu stoppen, aber sie werden halt irgendwas raushandeln für sich, wo sich alle wieder denken so, oh Mann, aber so funktioniert,halt nun mal. Aber was würde denn das jetzt eigentlich bedeuten für Russland? Das ist nämlich echt interessant. Ähm das ist nämlich für Russland.Schlimmer als es vielleicht auf den ersten Blick erscheint, denn.Klar, die Grenze zwischen Finnland und,Russland, die so lang und äh top sozusagen das, was es derzeit an NATO-Grenze.Zu Russland gibt. Aber äheffektiv vergrößert, die sich nicht nur um Faktor zwei, sondern eher um um um Faktor vier einfach weil ähm das für.Russland halt auf mehreren Ebenen ein Problem darstellt.
Pavel Mayer 1:35:24
Aber aus russischer Logik ähm.Ich würde erstmal sagen grundsätzlich äh ist das kein Problem für Russland, weil Finnland oder die Nato hat jetzt nicht vorRussland anzugreifen. So ja alsoinsofern aber das glauben die Russen halt nicht und deswegen hast du halt Recht, dass es auch so russischer Sicht sagenwenn man glaubt, dass der Westen irgendwie vorhätte Russland anzugreifen oder es irgendwann zu einer Situation kommt, äh.Dann äh ja in der Tat äh ist das ein Problem und ähm du wolltest aber jetzt glaube ich noch ein paar Gründe,äh nennen äh was denn jetzt ich sage mal jetzt aus russischer Sicht, aus russischer Logik äh heraus eigentlich ähm ja das Problem für Russland.
Tim Pritlove 1:36:19
Genau, weil also so rein jetzt Geo strategisch ergibt sich halt also nicht nur jetzt diese Grenze, sondern die Frage ist ja, was was was bewirkt eigentlich diese Grenze? Vor allem dadurch, dass Schweden dazukommt, wird die.Aber auch Finnland wird die ganze Ostsee quasi so ein NATO-Leg. Und man muss halt sehen, Russland ist zwar ein großes Land.Hat aber eigentlich kaum Zugang zu den Weltmeeren. Also der einzige wirklich unverbaubare Zugang zu den Weltmeeren ist der Pazifik.Da haben sie halt äh hinten in ähm wie heißt das noch gleich, der große Hafen, den sie da haben.Äh also auf jeden Fall den haben sie äh haben sie was. Es gibt noch ein paar andere,aber sie haben halt einfach eine riesige Küstenlinie zumPazifik, da kann ihn einfach überhaupt gar keiner irgendwas äh verbauen. Das ist klar. Aber es sieht halt in Europa,komplett anders aus und ihre einzigen Zugänge zum Mittelmeer und zum zum Atlantik sind sozusagenihre Basis, die sie in Syrien haben, einer der Gründe, warum sie Syrien so stark verteidigen. Das ist so quasi ja eigentlicher Zugang zum Mittelmeer,dann haben sie halt das Schwarze Meer, aber da ist dann halt mit Griechenland und Türkei quasi diese Meerenge.Da kommen sie irgendwie im Zweifelsfall nicht durch und jetzt ergibt sich quasi mit Schweden und Dänema,dieselbe Kombination bei der Durchfahrt der Ostseeäh auch schon äh Estland und Finnland im Prinzip, glaube ich, da gibt's dann auch irgendwie gar keine Lücke. Das heißt, ihr kompletter äh Atlantik oder Ostseehafen,in Sankt Petersburg wird dadurch natürlich schon mal eingeschränkt. Andere Probleme ist, dass sie oben im Norden.Ähm der der russisch-finnischen Region, da gibt's ja diese Halbinsel Kola und dort gibt's Momsk und das ist ja quasi so ihr Nuklear-U-Boot-Hafen.Und dort haben sie quasi so ihre gesamte Flotte, mit der sie dann.Oben durch die arktischen äh Gewässer Zugang zum Atlantik.Haben. Abgesehen davon, dass das natürlich ein Riesenumweg ist, haben sie jetzt auch noch das Problem, dass sie durch äh das angrenzende Finnland quasi über eine breite Front über beschießbar wären.Ja, also würde jetzt sozusagen Russland wirklich äh in irgendeiner Form eine kriegerische Aktivität über diesen Arktishafen.Anstreben und wäre jetzt an Anbindung an das russische Festlandangewiesen, dann gibt's halt nur eine Straße und eine Eisenbahnlinie, die dort lang führt, aber die halt über eine Länge von irgendwie über 1000 Kilometer äh mehr oder weniger in Haubitzenreichweite äh wäre.So, also das ist definitiv kein Zustand, den Russland toll findet.
Pavel Mayer 1:39:16
Also im Grunde genommen ist die Gegend da oben für Russland nicht wirklich verteidigt ja also glaube ich weil äh ja.Bestenfalls dann vielleicht aus der Luft versorgen könnten äh vielleicht noch von See, aber vom Landweg äh.Wie das aussieht. Ja, vielleicht erscheint's wirklich nur eine Straße zu geben und eine Bahnlinie, wie du schon sagst, da ist da ist halt irgendwie nix.
Tim Pritlove 1:39:53
Ja. Ähnlich ist es dann halt auch mit U-Booten, die irgendwie von Sankt Petersburg so durch die Ostsee wollen, also die gehen dann nicht mehr Anti-Taktik äh durch.Das bedeutet auch, dass dadurch, dass ähm eben Schweden, wenn sie in der NATO sind, natürlich diese ganzen Movements auch meldet, die NATO immer äh up to date ist, was äh die Russen da sozusagen auch gerade durch die Gewässer schieben.Also das ist auf jeden Fall alles nicht so schön aus der Perspektive von Russland, wie lange es jetzt äh dauer,die NATO sich da jetzt wirklich erweitert, ist, glaube ich, derzeit noch nicht so richtig absehbar, aber ich vermute mal, da wird's äh relativ bald Ergebnisse geben.So, was haben wir noch? Ähm es dreht sich ein bisschen der Wind.Russland hat man so den Eindruck auch im russischen.Fernsehen.
Pavel Mayer 1:40:41
Ja. Also hier und da kommen jetzt auch äh mal Kritiker zur Sprache.Die na ja so eine ich meine was heißt andere Meinung äh vertreten, also.Ähm es gibt.Auch in Russland gewisse Grenzen, was man nun sagen darf und was nicht, aber äh ja innerhalb dieser Grenzen scheint aber durchaus auch Kritik.Möglich äh zu sein, beziehungsweise wahrscheinlich auch so äh äh gewollt zu sein oder geduldet zu sein jetzt mittlerweileSo und ähm da gab es halt dann so verschiedene Kommentatoren, aber.Jetzt besonders interessant war das von einem äh ehemaligen russischen Oberst äh Michael äh auch.Hodoranik äh heißt der, glaube ich genau oder also je nachdem da verschiedene Transiterationen.Und das bemerkenswerte äh an seiner Kritik also was er im Fernsehen erstmal gesagt.Hatte war äh dass er dass er eben auch gesagt hat okay Mobilmachung,macht jetzt gerade keinen Sinn, weil hm wenn wir jetzt mobil machen, haben wir nix was wir den Soldaten an modernen Waffen in die Hand geben können und im,die Soldaten dann mit Waffen aus dem zweiten Weltkrieg äh.In die Ukraine zu schicken, wo sie auf eine äh mit moderner Doktrin und modernen Waffen kämpfende, ukrainische Armee stoßenähm hilft halt nicht äh irgendwie Erfolge militärische Erfolge äh zu.Erzielen, so das hatte er halt jetzt im Fernsehen gesagt und.Ein Kommentator bemerkte dann äh noch einen amerikanischer General, das äh Huderanik Huda Ranok so. Hm.Anfang Februar einen Artikel veröffentlicht hat in,russischen Medien auf Russisch, der wirklich der Hammer.Ist so. Der wirklich auf den Punkt.Genau äh vorhergesagt hat, was passieren würde.Ja? Also wäre ich Putin äh den Mann, würde ich sofort als General einstellen oder sagen wir mal, nein, nicht wäre ich Putin, sondern wäre ich irgendwie regierender äh in in in Russlandso, das wäre irgendwie einfach mein Mannweil also der ist der ist so gut äh dass ich da jetzt eigentlich äh ja ein paar Passagen aus äh einfach vorlesen möchte. Also die deutsche Übersetzung äh zumindest,weil also.Ähm der Artikel äh Titel ist Vorhersagen, Blutdrünstiger äh Politologen.So und äh Untertitel von begeisterten Falken und hastigen Kuckucken. Ähm so ähm ja und äh dort, wie gesagt.Vier Wochen vor dem Krieg äh.Schreibt er darüber, ja, einige Vertreter der russischen politischen Klasse argumentieren heute, dass Russland in der Lage ist.Der Ukraine in wenigen Stunden und kürzere Zeiträume werden auch genannt, eine vernichtende Niederlage zuzufügen, wenn ein militärischer Konflikt ausbricht. Mal sehen, wie solche Aussagen der Realität entsprechen.Und.Dann ja ja und mächtiger, russischer Feuerschlag, so wird alle Überwachungs- und Kommunikationssysteme Artillerie und Panzerverbände zerstören und ähäh selbst ein vernichtender Schlag aus Russland ausreichen wird, um einen Krieg.Solchen Krieg zu beenden, dass man sogar noch nicht mal mit Panzern rein müsste so. Und außerdem betonen einige Analysten, dass niemand in der Ukraine das Regime verteidigen werde, so.Und dann ja, da beginnen wir mit dem Letzten.Ähm zu behaupten, dass niemand in der Ukraine das Regime verteidigen werde, bedeutet in der Praxis völlige Ignoranz der militärpolitischen Lage und der Stimmung der breiten Volksmasten im Nachbarstaat. Darüber wird das,Darüber hinaus wird das Ausmaß des Hasses.Der, wie Sie wissen, der wirksamste Treibstoff für bewaffneten Kampf sind. In der Nachbarrepublik gegenüber Moskau offen unterschätzt. Niemand wird die russische Armee in der Ukraine mit Brot, Salz und Blumen treffen.So ja äh ja begrüßen, genau.Es scheint, dass die Ergebnisse im Südosten der Ukraine im Jahr 2014 niemanden etwas gelehrt haben. Schließlich erwarteten sie auch, dass die gesamte Linksuf-Rege,in einem einzigen Impuls und in Sekundenschnelle Novous Russia verwandeln würdeverwandelt würde.Wir haben bereits Landkarten gezeichnet, das Personal zukünftiger Verwaltungen von Städten und Regionen ausgerechnet und staatsflaggen entwickelt. Ähm.Aber selbst die russischsprachige Bevölkerung dieses Teils der Ukraine einschließlich Städte wie Saporisch, Mariopol unterstützt solche Pläne in ihrer großen Mehrheit nicht.Projekt Novorussia wurde irgendwann unmerklich weggeblasen und starb leise. So, der.Und dann zitiert da noch irgendwie äh Arkadi Gaider mit, es ist klar, dass wir jetzt keinen leichten, sondern einen harten Kampf haben werden.So und dann räumt erdann im nächsten Abschnitt so ein bisschen ein, das irgendwie dieser mächtige Feuerschlag äh der irgendwie praktisch alle Überwachungs- und Kommunikationssysteme und Panzerverbände und Artillerie zerstören werde.Dass das äh halt Politikergequatsche ist. Also er sagt, allein dieser Ausdruck zeigt, dass nur Politiker so etwas sagen können so. Also erstens meint er.Das irgendwie äh einem mächtigen Feuerschlag gibt es im militärischen Jargon nicht, so Feuerangriffe äh äh können.Halt ähm ja entweder massiv Gruppen oder Einzelangriffe sein, aber nicht mächtig, mittel oder schwach oder so, ja? Ähm.Und ähm jaDeswegen sagt er, okay, wenn man jetzt sagt, okay, was äh ist denn jetzt ein massiver Feuerschlag und dann sagt er, okay, also erstmal Feuerschläge können halt im Rahmen der Front erfolgen, also von der Front.Äh aus, die noch nicht existiert oder eben irgendwie innerhalb des desEinsatzgebietes, wobei er dann auch noch sagt, es gibt gar kein Oberkommando, der Streitkräfte im Einsatzgebiet äh bisher, was dann ja auch erst mal noch sechs Wochen im Krieg andauerte, das fand ich dann auch noch mal bemerkenswert. So.Und dann sagt er schlicht einfach äh ja.So einen, so einen massiver Schlag wird dem potenziellen Feind schwere Verluste zufügen, aber zu erwarten, dass die Streitkräfte eines ganzen Staates mit nur einem solchen Schlag,vernichtet werden können, nennt der schlichtweg ungezügelten Optimismus bei der Planung und Durchführung von Kampfhandlungen. So äh sondern und man müsse halt irgendwie auf,alle Dinge gucken und äh insbesondere halt,sagt er dann auch, ja, dass in den russischen Streitkräften es anhochpräziven Waffenmangel, Hyperschallraketen vonTyp Zirkon sind noch nicht im Einsatz. Die Kaliber und die Kinnsalze, die luftgestützten Marschflugkörpers, äh,haben hat Russland nur ein paar hundert oder.Paar Dutzend im Fall von von Kinsalz und das Arsenal reicht absolut nicht aus, um einen Start von der Größe Frankreichs mit über 40 Millionen Einwohnern vom Erdboden zu vernichten,und äh ja so und dann äh sagt er noch okay zur Luft zum Thema Luftüberlegenheit also erstens.In Ländern, wo Russland Luftüberlegenheit.Hat das jetzt nicht wirklich geholfen, also im Afghanistan hatten sie Luft,Überlegenheit und die Gegner hatten kein einziges Flugzeug und keinen einzigen Kampfhubschrauber und trotzdem zog sich der Krieg zehn Jahre hin und die Tschetschenen hatten auch kein einziges Flugzeug und haben auch mehrere Jahre ähgekämpft und dann sagt er, na ja und die Streitkräfte der Ukraine haben noch Kampfflugzeuge und äh eben Mittel zur Luftabwehr undäh die äh die ukrainischen Besatzungen äh der Flugabwehrraketen seien zweitausend,äh auch schon ziemlich gut gewesen und hätten der russischen Luftwaffe extreme Probleme äh bereitet und äh ihr damals schon schockierende Verluste beigefügt und das sollte man nicht vergessen.So um ein Teer dann noch ja und ähm im Übrigen so ja.Ja dann so.
Tim Pritlove 1:51:02
Zustand der äh Streitkräfte der Ukraine sei äh ja angeblich in einem beklagenswerten Zustand, würde er ja immer irgendwie hören, aber davon ähm äh,das da da ging er auch von vornherein davon aus, dass das überhaupt nicht äh so ist, sondern dass die Ukraine sehr wohl, sehr gut aufgestellt ist und ähm auch wenn sie leicht unterliegen sind, da haben sie also trotzdem doch noch äheiniges zu bieten um den Russen irgendwie Probleme zu bereiten ne.
Pavel Mayer 1:51:29
Und dann zitiert er auch nochmal irgendwie Alex äh verachte niemals deinen Feind, betrachte ihn nicht als dümmer und schwächer als dich, sound äh dann äh ja sagt er dazu, okayzu der Behauptung, dass die westlichen Länder keinen einzigen Soldaten in den Tod für die Ukraine schicken werden.Da sagt er, ja, wahrscheinlich werden sie keine Soldaten schicken. So, aberhat er im Falle einer russischen Invasion schließt es jedoch keineswegs eine massive Unterstützung der Streitkräfte der Ukraine durch den kollektiven Westen mit einer Vielzahl von Waffenmilitärischer Ausrüstung sowie Massenlieferungen aller Art von Material aus. In dieser Hinsicht hat der Westen bereits eine bisher beispiellos so gefestigte Position gezeigt, die anscheinend in Moskau nicht vorhergesagt wurde.So. Es besteht kein Zweifel, dass die Vereinigten Staaten und die Länder dann.NATO eine Art Reinkarnation von nach dem Vorbild des zweiten Weltkriegs beginnen werden. Ja.Darin besteht kein Zweifel. Ein Zuzug von Freiwilligen.
Tim Pritlove 1:52:40
Zustrom von Freiwilligen aus dem Westen kann ich ausgeschlossen werden so. Also mit anderen Worten er beschreibt hier exakt aber wirklich so aufn Punkt genau, was dann passiert ist seitdem.Also so vollständig komplett genau exakt genau das Ding.
Pavel Mayer 1:52:59
Dann genau, dann sagt er noch was und irgendwie dann noch das Thema Partisanen äh und so äh und erobere die Stadt äh mit einem Luftregimment in zwei Stunden, ist bereits zu einem Klassiker des Genres geworden und auch das hat sich dann,Ich beweide, die haben's trotzdem versucht mit Kiew und haben da ja die äh komplette Fallschirmjägerbataillone äh verloren. Ähm.So ja und ähja dann auch, dass eben selbst der Mächtige stalinistische NKWD und die Sowjetarmee mehr als zehn Jahre lang ging.Den nationalistischen Untergrund in der Westukraine gekämpft haben, so.Und jetzt gibt es eine Option, dass die ganze Ukraine leicht in den Kampf gehen kann. So, darüber hinaus könnte diese Formation bereits auf dem Territorium Russlands leicht zu operieren beginnen. So.Und dann sagt er noch auch, der bewaffnete Kampf in ukrainischen Großstädten ist im Allgemeinen schwer vorhersehbar äh und es ist bekannt, dass die Großstadt das beste Schlachtfeld für schwache und technisch weniger fort,eine Seite des bewaffneten Konflikts ist und so und dass man eben, ja, er sagt dann auch noch mal Städtekampf äh wirdauch ganz ganz schlecht. So und außerdem so äh in der Ukraine gibt es irgendwie mehr als genug Großstädte auf solche mit,einer Million Einwohnern und so können die russische Armee im Verlauf eines Krieges mit der Ukraine auf mehr.Nur Stalingrad und Grozeny äh treffen.Und äh dann äh sagt er äh.Auch noch ähm ja also Blitzkrieg wird nichts, ganz klar. Vergesst Blitzkriegund dann meint er noch zum Schluss, dass ein bewaffneter Konflikt mit der Ukraine nicht im nationalen Interesse Russlandsäh liegt und sagt dann irgendwie ja einige überdrehte russische Experten sollten doch ihre Hassfantasien vergessenund äh eben auch um weiteren Reputationsverlusten vorzubeugen äh nie wieder an Sie erinnern, ja.Wieder erwähnen, ja. So aber äh also mit anderen Worten.Da war jemand in Russland, der irgendwie genau.Geschrieben hat oder oder einfach bescheid wusste. Aber ähm ja.Auf den ganz offensichtlich dann zumindest Putin äh nicht gehört hat. Aber äh.So, was dieser Artikel einfach zeigt, ist, äh er hätte es wissen können, ja, das ist äh sozusagen,Das ist äh also das zeigt dieser Artikel, dass die Russen nicht alle nur Idioten und und und Vollpfosten sind, sondern dass es da auch Leute gibt,die einfach mitdenken können und die realistisch äh Dinge auch einschätzen können, aber äh das sind halt nicht die, die dort grade die Entscheidungen treffen, aberja interessanter Einblick finde ich der mich wirklich weggehauen hat und auch.Ja also selbst im Westen hat das niemand so,in der Form, also so präzise eingeschätzt, selbst der Westen wusste nicht so genau, wie er sich verhalten würde, wie halt dieser.Russische Oberste, also wirklich Chapeau. Äh ja.
Tim Pritlove 1:56:33
Ja, jetzt gibt es äh noch Gerüchteküche. Ich weiß nicht, inwiefern man da überhaupt drauf eingehen sollte, aber.Das reißt ja irgendwie nicht ab so dieses Gerücht ist irgendwie Putin. Ähm.Medizinische Probleme hat so und bei solchen Informationen muss man ja immer sehr aufpassen.Weil man nie genau weiß, wo das jetzt eigentlich raus tickert und aus welchem Grund das irgendwie raus sickert, sondern an wen äh das jetzt irgendwie ein Signal ist, ob das irgendwie nur so eine Wurst ist.Die den Medien im Westen zu fressen gegeben wird oder ob das tatsächlich äh interne Informationen sind, die einfach rausgeraten, weil irgendjemand,was weiß ich damit beabsichtigen will aber gibt durchaus solche Berichte dass er,krank ist, dass er irgendwie an Blutkrebs erkrankt sei,dass er irgendwie auf seinen Reisen immer von Spezialärzten begleitet wird, die auch für solche Fällesind, dann wird irgendwie auch schon seinen Gang analysiert. Also er läuft irgendwie komisch, äh bewegt irgendwie nur den einen Arm dabei, also das ist natürlich schon nachvollziehbare Dinge. Da kann man dann seine eigenenähm Schlüsse draus ziehen, aber äh.Kann auch darauf hinweisen, dass es irgendwie Rückenprobleme hat, was sehr wohl auch irgendwie auf dieses Krankheitsbild äh passen würde.Und ähm ja ähDas geht dann bis hin zu seinem leicht aufgeblasenen Gesicht. Ich meine, das kann man auch wie auch auf anderem Wege äh bekommen.Interessant fand ich dann am Schluss hier noch in dieser einen Sache, äh könnte also auch alles darauf hinweisen, dass er irgendwieirgendwie Blutkrebs entgegenzuwirken, so Steroide äh nimmt und ähm.Als Seiteneffekte unter anderem auch so das Bild irgendwie, dass man dann äh vertieft irrational und paranoides äh Verhalten an den Tag legt.
Pavel Mayer 1:58:28
Ja mein, ja die ist Thema Gesundheit äh des des Herrschers ist natürlich äh ja klassischäh und ähm deswegen, ich meine, die Amerikaner hatten ja,im kalten äh Krieg dann auch einen erfolgreichen Angriff auf die Toilettenanlage in einem Hotel gefahren, wo sie dann äh die.Ja äh die Scheiße des äh damals ährussischen äh General äh Sekretärs, ich glaube Grußschaft war's äh dann erfolgreich abgegriffen haben und dann untersucht haben und dann auch festgestellt haben, dass er unter anderem wie Krebs hat.Äh weshalb äh der amerikanische Präsident auch ja immer mit einer eigenen Toilettenur ins Ausland verreist, also der amerikanische Präsident darf nicht einfach irgendwo ins Klo kacken.Sondern das ist also der Code des amerikanischen Präsidenten ist Staatsgeheimnis.
Tim Pritlove 1:59:26
Heilig.
Pavel Mayer 1:59:28
So.Genau äh diesen,Gründen und äh wenn da gibt's dann immer irgendwie im Hotel wird dann halt speziell eine Toilette für ihn installiert, auf die er dann äh dann gehen darf und wo dann nichts irgendwie ins ins.Äh System geht oder irgendjemand dann das analysieren könnte.Was jetzt Putin angeht? Also ich finde.So jetzt unabhängig von von von Berichten, wenn ich mir jetzt angucke, sieht der für mich jetzt auch nicht tottiger aus äh als jetzt Biden oder Trump,So, ja so jetzt nur auf den ersten Blick. Ich meine, das sind alles äh keine keine jungen,Leute mehr aber klar natürlich für für Putin ist das natürlich besonders wichtig und er sah auch tatsächlich nicht nicht gut aus aber ich hatte jetzt nicht das Gefühl was auch immer er jetzt hat,äh dass Ihnen das jetzt in dem Maße beeinträchtigen würde, dass er jetzt nicht mehr in der Lage ist ähm ja zu funktionieren.Das das denke ich.
Tim Pritlove 2:00:45
Da habe ich schon gesehen, das war,also ich meine manchmal werden ja irgendwie Länder von so Leuten äh regiert hier äh wie hieß noch der Vogel, den Simbabwe Mugabe, also der war ja auch,am Schluss zu zu gar nichts mehr zu gebrauchen. Aber hat sich also wirklich bis an seinen letzten Tag noch irgendwie an der Macht gehalten. Na ja, so funktioniert das halt. Ich äh will jetzt auch gar nicht damit sagen, dass es ähm.So ist, sondern dass das so Teil der öffentlichen Diskussion und Wahrnehmung ist, dass so was halt herumgeschoben wird und es ist sehr schwierig ist, dem in irgendeiner Form jetzt äh Wahrheit oder Bedeutung gar.Zuzuschieben und unter Umständen gehört das einfach auch nur zur allgemeinen Verwirrung und Kriegspropaganda. Äh was auch immer man damit bezwecken möchte, aber es kann natürlich auch durchaus seindass sich äh Widerstände innerhalb des russischen Machtkomplexes äh langsam formieren. Man weiß es nicht.
Pavel Mayer 2:01:40
Ja, also ich weiß nicht, wenn man, wenn man sich einfach nur durchliest, welche auf der Wikipedia Seite, welcheKrankheiten, Hitler alles zugeschrieben wurdenäh so von psychischen also dreißig, 40 verschiedene psychische Krankheiten, je nachdem immer was grade eben in war, äh so in dem Bereich und dann natürlich alle möglichen organischenErkrankung wahrscheinlich ja irgendwas wird wird dran äh sein, also es gibt.Muss das jetzt nicht alles alles abtun, aber äh die Frage ist natürlich immer äh so,inwieweit ist das jetzt tatsächlich entscheidend äh sofür das was was passiert so inwieweit beeinflusst das jetzt den den weiteren Verlauf und daja finde ich finde ich schwierig zu sagen daraus jetzt äh irgendwelche Schlüssezu ziehen aus jetzt möglicherweise organischen Erkrankungen dar.Denke ich sind seine grundsätzlichen Überzeugungen, die er ja auch in den letzten Jahren geäußert hat, reichen da vollkommen aus, um sein Verhalten im Moment äh zu verstehen.Sage ich mal.
Tim Pritlove 2:03:00
Kommen wir dann vielleicht zum Ende äh auch noch mal auf ein mögliches äh Ende. Wie sieht's denn jetzt so aus? Also,Alle wollen natürlich, dass das vorbei ist, deswegen ist es immer sehr leicht, sich an an alle möglichen Nachrichten ranzuklemmen und zu sagen, das ist jetzt ein klares Indiz dafür, äh dass es bald vorbei ist, aber,mehren sich schon so ein wenig die Einschätzungen die sagen am Ende ist das jetzt nichts was irgendwie die nächsten fünf Jahre lang wird. Ich meine das haben wir bei Corona auch gesagt ähm.
Pavel Mayer 2:03:34
Also interessant in dem Zusammenhang ist äh sagen sich einfach mal beide Seitenanzugucken, weil natürlich ein Frieden nur dann funktioniert, wenn beide Seiten irgendwie zu der Erkenntnis kommen, äh dass eine Fortführung äh.Jetzt ja schlechter ist äh als ähm ja ein Waffenstillstand unter den aktuellen Bedingungen. Und.Ähm wenn man sie jetzt erstmal die Ukraine äh anschaut, dann äh war das so, dass,ja am Anfang, glaube ich, in den ersten zwei, drei Wochen gab es dann durchaus die Bereitschaft der Ukraine äh zu sagen, okay, ähfür den Frieden, also für einen schnellen Frieden oder Waffenstillstand, werden wir durchaus auch bereit, irgendwelche territorialen Konzessionen.Zu machen, ja. Das war,So also wir können über alles reden so. Wir werden sicherlich nichts dauerhaft abtreten, aber sagen über den Status äh und und so äh ja.Aber das hat sich mittlerweile jetzt gewandelt. Einmal natürlich.Aufgrund der bereits erbrachten Opfer und Zerstörungen durch Russland und natürlich insbesondere dann den Kriegsverbrechen, die da passiert sind, äh.Ist jetzt die Stimmung in der Ukraine, also äh,unter Rückzug auf Vorinvasionslinien läuft gar nichts.Ja, also das ist sozusagen das absolute äh Minimum, äh glaube ich, was jetzt äh wo auch Selensky in der Lage wäre ähm,oder willens wäre, äh dass eben zu verkaufen auch auch in der.In der Ukraine ja. Also drunter äh geht's nicht, aber mittlerweile hm so wie die strategische Situation.Jetzt für die Ukraine aussieht, sieht's halt eher so aus, dass Russland tendenziell schwächer wird äh und.Die Ukraine tendenziell stärker. So das heißt äh trotz der ganzen.Opfer natürlich, Öl spielt die Zeit im Moment,eher für die Ukraine und das weiß die Ukraine auch und deswegen ist halt jetzt erklärtes äh Kriegsziel äh die Russen äh,komplett aus dem Land zu vertreiben. Was die Krim angeht äh,ja äh ist die Stimmung in der Ukraine zumindest bei vielen auch so, dass sie die Krim jetzt auch wieder haben wollen.Dass sie jetzt äh da,ist dann so ein bisschen eben gibt's dann im Westen von amerikanischer Seite so ein bisschen Vorbehalte noch, ob man äh das wirklich will, weil die,sozusagen, weil Russland jadie Ukrain äh äh die die Krim als russisches Staatsgebiet jetzt betrachtet und das Ganze äh sagen als Angriff auf russisches Staatsgebiet.Äh oder als Invasion in russisches Staatsgebiet sehen könnte und dass das dann halt zu einer Eskalation führen könnte, aber.Am Ende äh betont halt.Auch die USA, das ist letztlich eine Entscheidung der Ukrainer, ja. Wir.Werden äh also die Ukraine muss sagen, wenn's genug ist. Ja so das ist das ist die Haltung jetzt der einen Seite.Bei den Russen ähm ja ist.Wahrscheinlich das das Ziel irgendwo ähm man da das war jetzt auch schon ganz schön teuer, hat halt eine Menge gekostet und.Deswegen möchte man natürlich einen einen Deal jetzt, wo man möglichst viel Land noch dazu bekommen,so und dann einen Rückzug auf alte Position scheint derzeit aber auch nicht nicht wirklich.Denkbar zu sein. Dazu ähm ist dann die Position Russlands, jetzt ist die militärische Position Russlands noch zu gut.So, das heißt ähm dann Verhandlungen von beiden, also beide Seiten im Momentwollen keine Fahndung, wobei der Eindruck so ein bisschen besteht, dass Putin sich zumindest,den das Ganze jetzt offen halten möchte und jetzt nicht versucht ähm sich unnötig Türen äh zu verbauen. Also er weiß, dass auch irgendwann mhm.Dieser Krieg beendet werden muss. So.Und äh dass das Ergebnis nicht eine komplette Übernahme der Ukraine sein wird, ist ihm jetzt, glaube ichauch klar geworden so. Ja das heißt, das sind glaube ich die Parameter, unter denen er operiert und er geht davon aus, äh jetzt äh er versucht, so viel Land wie möglichzu gewinnen noch und dann irgendeinem Punkt äh dann zu sagen okay, dann lass uns jetzt mal ernsthaftreden und aber bis dahin eben eine möglichst gute Verhandlungsposition zu haben, nur,müsste sich dazu auch seine Verhandlungsposition verbessern und das hat sie sich im letzten Monat nichtwirklich, sondern sie hat sich eher tendenziell leicht verschlechtert äh würde ich sagen. Over overall äh wie's wie's aussieht.Und ähm ansonsten ist aber dieser Konflikt,noch weit entfernt davon sagen zu einem Konflikt zu werden, also der ist definitiv äh alles andere als frozen, sondern geht eben grade mit hoher Intensität.Weiter, wo klar ist, dass sich der in dieser IntensitätLicht wird fortsetzen lassen. Man sieht es ja an einigen Fronten auch schon, wo dann relativ Ruhe eingekehrt sind, weil einfach beide Seiten.Gerade nicht so versessen äh sind auf auf Kampf im im Moment, aber,das gilt halt nicht für die nicht für alle Fronten und einigen Fronten ähm haben wir wahrscheinlich jetzt durchaus Gefechte äh oder eine Intensität, diedem entspricht, was im Zweiten Weltkrieg äh so auch gelaufen ist an.
Tim Pritlove 2:10:59
In sehr viel kürzerer Zeit, muss man dazu sagen. Also ich äh für mich sieht es so aus Russland wäre jetzt ganz froh, wenn sie äh Jazzon.Könnten, diesen ganzen äh Streifen, Landstreifen von der Krim am Asophschen Meer über Mario Pool hin bis zu Donetsk und äh Luhansk.Im Prinzip noch dieses äh Spirit äh fehlt. Sehr viel mehr scheint.Nicht mehr drin zu sein. Also große Vorstöße, Einkesselung et cetera.Äh und das ist so ein bisschen der aktuelle Zustand und es könnte jetzt seindass wir jetzt so ein militärisches Kippen beobachten können. Im Prinzip haben wir es schon, um in so und je nachdem, wie gutUkraine jetzt ihre äh dort gewonnenen Vorteile ausspielt und es in irgendeiner Form schafft, an die Versorgungslinien ranzugehen oder überhaupt generell hinter die Linien zu kommen, durch die neuen Haubitzen und ähm ähnliche Waffen.Und weitere Schwächungen natürlich der Russen glaube ich.Wie du's ja auch schon gesagt hast, also ich glaube, dass die Ukraine daran glaubt, dass sie in der Lage sind, die Russen noch weiter zu schwächen und die werden einfach Probleme haben, diese ganzen gewonnenen Gebiete zu halten. Zumindest im Osten.Im Süden müsse halt die Ukraine sich selbst noch mal äh verstärken. Keine Ahnung wie jetzt dieLieferungen verteilt werden und wo sie jetzt ihre äh Prioritäten setzen, das wird man dann halt äh sehen. Aber sie sind bisher relativ intelligent vorangegangen. Sie haben die Möglichkeiten. Sie kriegen eine Verstärkung äh des Militärs.In allen Fähigkeiten,ja, was die Aufklärung betrifft, was Angriff betrifft, was Verteidigung betrifft. Wir hatten ja vorhin die Liste allein der Amerikaner, das ist ja noch lange nicht alles. Da kommen ja Lieferungen überall aus Europa, aus Australien, et cetera und das wird auch so weitergehen.Einfach weil jetzt irgendwie der Wespen beschlossen hat, Russland muss besiegt werden und im Prinzip kämpft.Ukraine, mit ihren Fähigkeiten der NATO oder zumindest mit einem Teil der Fähigkeiten der NATO ähm und dem Arsonal,äh gegen Russland und so wie unser Militärexperte da äh das im Februar schon erklärt hat äh ja das liegt alles schon nicht mehr im Interesse Russlands.Parallel dazu läuft immer noch weiter eine permanente Verschärfung der Sanktionen und ähm.Wenn eben manche Länder nicht unbedingt dem Westen jetzt so ohne Weiteres äh beispringen werden. Ist jetzt auch nicht so, dass sich jetzt alle besonders drum bemühen, Russland den Rücken zu sterben zu stärken.Ja, also das ist halt eher so ein ein verhaltener Support.
Pavel Mayer 2:13:46
JaAlso auch äh sagen, was wohl aus China äh da gekommen ist, äh ist äh ja auch eher enttäuschend, also äh so selbst.Soweit ich das mitbekommen habe ist dieses chinesische Bezahlsystem.Was da in die Bresche gesprungen ist sie haben sich wieder zurückgezogen ausRussland ja also diese Kreditkarten Ersatz für westliche Kreditkarten, die man die Russen haben immer noch ihre eigenen Systeme und so.Aber ja, selbst an der Front äh glaube ich, möchten die Chinesen gerade nicht unbedingt Geschäfte mit Russland machen und der Punkt,ist halt auch, dass ja Russland zumindest als Außenhandelspartner für China relativ unbedeutend ist.So und äh dass sie halt dann eher durch also Chinesen ähda spielt Geld gerade auch einfach eine große Rolle und die haben eigentlich keine Lust jetzt äh für Russlands Krieg mit zu bezahlen.Ja ähm sondern auch aus Chinas Sichtist es natürlich nicht so schlecht, wenn Russland jetzt geschwächt wird, weil im Grunde genommen.Ja sind.Verbindet Russland und China auch eine langjährige Rivalität und der einzige Grund, warum die jetzt grade so miteinander äh.Können. Äh es halt, weil's beides grade relativ totalitäre Systeme sind, wobei das in Russland eher totalitärer ist und sich daschon mit seiner seiner Partei rumschlagen muss. Äh also im größeren Ausmaß denke ich.Und äh ja, also bis bislang sagt steht,also stehen die Länder nicht gerade Schlange, jetzt Russland zu unterstützen. Ein oder andere wird irgendwie vielleicht ein gucken können, so jetzt etwas billiger an an Öl zu kommen oder.China dann auch wie.Gucken einen guten Gaststil zu kriegen äh jetzt aber im Grunde genommen ja äh.Ist da auch China mehr oder weniger eine No-Show, was auch eine große Erleichterung für die Amerikaner äh war, weil das war ja so ein bisschen die Befürchtung, dass da.China jetzt einspringen äh äh könnte und den Russen irgendwie unter die Arme greifen, aber danach sieht's im Moment gar nicht aus.Ja und wenn man jetzt mal noch abschließend vielleicht.In die Weite Ferne äh guckt, nämlich ähm.Was denn jetzt die Folgen für Russland eigentlich sein könnten oder sollten ähm bin ich auf einen äh,ja interessanten Dokumentationsbeitrag gestoßen, der ganz gut,argumentiert, dass es eigentlich für Russland nur einen wirklich positiven Ausgang geben kann, nämlich wenn es zerfällt,So das klingt natürlich erstmal wie die Horrorvorstellung, oh mein Gott äh so, aber.Ähm so er argumentiert da halt auch ganz schön, dass hm ja im Moment ist Russland halt Moskau.So also oder Moskau ist halt alles und der Rest des Landes ist so ja ähm nicht nicht wirklich äh bedeutend so.Ja oder also es gibt halt ganz, ganz viele Regionen, die ja sich auch nicht entwickeln können einfach unter.Moskaus Dominanz. Natürlich trägt Moskau auch eine ganze Menge zum zum Ausgleich äh bei und in Sowjetzeiten hatte man ihm auch versucht,die Produktion im Land so zu verteilen, dass alle voneinander abhängig sind, dass eben niemand sich so wirklich selbstständigmachen kann, was dann natürlich auch nochmal ein Riesenproblem war, als der die Sowjetunion zerfallen ist, dass er dann alles noch schlimmer gemacht, aber das ist wohl heute teilweiseeben eben auch noch äh so und hm es herrscht aber gleichzeitig eben,auch wohl tatsächlich einen Ethnozentrismus äh in der Moskauer Bevölkerung. Es ist zwar nicht so offen, rassistisch, aber wenn man dann ein bisschen tiefer guckt, stellt man halt dann schon fest, dass die Russeneigentlich sich als etwas Besseres sehen als jetzt ich sage mal dienicht Russen, so die ganzen ja äh Bevölkerung in den Stars und die ganzen Muslime und also auch da,gibt es ähm.Ja einen zumindest sagen einen unterschwelligen Rassismus äh und einen unterschwelligen ja natürlich auch oder oder einen klaren Führungsanspruch, dass man selber es die Russenwissen, was am besten ist auch für diese Völker. So und ähm ja, wenn man äh aber dann.Auch sieht, wie Russland denn jetzt mit der Ukraine umgeht, die ja angeblich auch irgendwie wir alle Verwandte sind und eigentlich auch wieder Teil von Russland äh seinäh soll, kann man sich halt ganz gut vorstellen oder oder sieht man halt, dassäh ja dieser russische Föderalismus äh dann nicht wirklich ein echter Föderalismusäh ist oder eben einen sehr zentralisierter Föderalismus. Im Gegensatz.Zu Deutschland beispielsweise und da das eine nette historische Beispiel, dass ja die Franzosen vor allem darauf bestanden haben, dass Deutschland eine starke föderale Struktur kriegt.Damit äh es eben militärisch und politisch geschwächt.Ist so damit sozusagen die Zentralregierung nicht nicht viel machen kann und deswegen äh haben wir haltauch die Polizei äh Kräfte, die halt den Ländern unterstellt sind äh unter anderem und nur.Stellte sich dann raus, dass das aber genau das richtige Rezept war so für Deutschland, dass Deutschland nun mal schon immer so ein bisschen viel Völkerstaat war und das einfach so eine föderale Struktur, wo,halt es eben keine Zentrale gibt, die fürs ganze Land entscheidet, dann wesentlich mehr Zufriedenheit und Prosperität und vor allen Dingen ja wirtschaftliche Entwicklung.Gebracht hat. Ähm als wenn man äh das Ganze jetzt zentralisiert hätte, so und.Und das Argument ist eben auch, dass also Russland sagen, so solange Russland diesesRussland ist in dieser russischen Föderation mit diesem starken Zentralismus, dass dort halt nie wirklichRuhe sein wird.Und äh dass es sich eben auch wirtschaftlich sich die Region nicht so werden entwickeln äh können und dabei gibt es eben sehr, sehr viele Regionen auch in Russland, wenn die,autonom wären und es halt äh irgendwie dann trotzdem Frieden gäbe ähm.Wo äh ja Russland und die Russen in auch in Freiheit und Prosperität leben könnten und ich fand zumindest diese These.Ähm ja hatte was für sich, wobei natürlich dahin zu kommen. Also wenn äh dann äh Russland wirklich zerfälltäh so, das birgt natürlich unglaubliche Gefahren dann auch äh in sich und äh dürfte dann auch nicht äh wirklich friedlich ablaufen, so das ist das einzige Problem.An der Sache. Aber ansonsten.
Tim Pritlove 2:22:47
Sonst.
Pavel Mayer 2:22:49
Aber ansonsten.
Tim Pritlove 2:22:50
Ja.
Pavel Mayer 2:22:51
Für die Leute, für Leute, aber wenn wenn sich dann mal berappelt haben, äh wär's eigentlich ganz, ganz super und im Grunde genommen äh lebt ja auch Russland jetzt durchaus mit mitbestimmten ehemaligen Nachbarn dann doch in Frieden zumindest so.Aber ähm ja.
Tim Pritlove 2:23:15
Also alles, was ich so gehört habe.Über den Zustand der russischen Gesellschaft und was wir hier auch schon so diskutiert haben, dann bin ich irgendwie relativ ähm pessimistisch, was so eine positive gesellschaftliche Entwicklung in den nächsten Jahren betrifft. Das ist ein Land, was einfach sich dermaßen unter.Äh Einfluss von Propaganda äh befindet gerade, das das dauert lange und es gibt vor allem auch diese ganze.Demokratische Tradition ist vielleicht jetzt ein etwas großes Wort. Die Erfahrung damit und.Vor allem auch wenig positive Erfahrungen damit man kennt's nicht anders. Das ist so das, was ich sagen möchte. Und äh ob so ein Land sich da schnell in eine andere Richtung entwickeln kann. Das hat in Deutschland nur funktioniert, weil wir einfach.Einerseits schon ein bisschen Vorgeschichte hatten, aber dann eben auch einfach der die Niederlage so total und spürbar und unausweichlich war. Und das wird ja so in diesem Krieg nicht stattfinden.Ob es überhaupt gefühlt eine Niederlage für die Russen gibt, das hängt im Wesentlichen davon ab, was da äh im.Fernsehen verkündet wird, ja? Also du kannst halt auch einfach sagen ähm die ganze Diskussion auch mit irgendwie ja, wir müssen irgendwie für Putin eine ein eine Option anbieten der Gesichtswahrung.Vielleicht gar nicht erforderlich, weil da sowieso eine totale VR.Findet und äh da wird dann einfach gesagt, ist es jetzt so und so. Am Ende sagt er einfach, wir haben gewonnen. Der Donbass ist unser, fertig.
Pavel Mayer 2:24:49
Ja ähm ja grundsätzlichstimmt das so? Also sein seine, seine Offroad äh kann er sich halt da zurecht basteln, äh äh wie er will, also wie es so schön heißt, nur das geht halt auch nur zu.Gewissen äh in einem gewissen Maß in gewissen Grenzen. Mhm ein,Szenario ist halt, dass jetzt Russland, beziehungsweise Putin halt das jetzt pushen und pushen und pushen und ähm,Ja, äh trotzdem aber irgendwann an den Punkt kommen, wo hm die Ukraine,eine solche militärische Übermacht hat, hm dass.Das russische Militär regelrecht kollabiert. Das kann dann.So durchaus schnell gehen, ja? Gut, die haben immer noch die Möglichkeit sich äh hinter die Grenze äh zurückzuziehenund dann zu hoffen, dass die Ukrainer an der Grenze stehen bleiben. Ähm aberdas lässt sich natürlich dann schwierig verkaufen, wenn dann deine Armee am Ende, ich weiß nicht50.000 Tote Soldaten äh oder hunderttausend Tote, Verwundete und Kriegsgefangene zusammen oder so.Und die und die Hälfte des des äh der Ausrüstung.Verloren und unzerstört. Das stößt halt dann auf Grenzen, das als Sieg zu verkaufen, so. Ähm ja und wie gesagt, wenn die russische Armeezusammenbrechen sollte, was jetzt nicht vielleicht nicht das Wahrscheinlichste ist, aber ein mögliches Szenario, zumindest wenn.Sie sich nicht rechtzeitig zurückziehen und dann na ja und dann die Sache noch mit der mit der Krim, alsoich kann mir gut vorstellen, dass auch dann äh wieder die Ukraine dann erstmal den Russen auf derKrim, solange es da keinen Friedensvertrag gibt äh irgendwann das Leben auch sehr unangenehm äh machen kann.Mit entsprechender militärischer Übermacht und vor allem wenn dann auch noch ja die Luftwaffe sich dann weiter erholt und sich in sechs Monatensie dann auch irgendwie fünfzig, hundert oder 150 F 16 Tammflugzeug haben? Gut, sie werden nicht so viele Piloten haben, also insofernaber ja ähm ich denke äh es gibt.Ein Szenario, das nicht völlig unrealistisch ist, wo hm das russische Militär so was wie einen Kollaps erleidet.Der den dann Putin auch nicht mehr schönreden kann. Ja.
Tim Pritlove 2:28:03
Ja, das stimmt sicherlich. Also.Wir sind jetzt noch ein bisschen weit weg von diesem möglichen Zustand. Es macht so ein bisschen den Eindruck, als könnte es so ein.Das könnten wir so kurz vor so einem Tipping Point stehen. Kann auch sein, dass es noch ein paar Wochen.Hinnes, aber was man auf jeden Fall sicher sagen kann, ist die Dynamik des Krieges.Im Sinne von die Russen stoßen in ukrainisches Gebiet vor, was wir jetzt die letzten drei Monate quasi im Wesentlichen dokumentiert haben hier.Die es zum Stillstand gekommen. Es gibt keine Dynamik mehr in diesem Krieg. Die Russen sind irgendwiemehr oder weniger an den Positionen, wo sie jetzt sind, fest und was wir so an Bewegung sehen, bewegt sich so im 1hundert Meter pro Tag äh Bereich, wenn überhauptAber da, wo es nach vorne geht, geht's auch mal wieder zurück. Also im Wesentlichen tut sich eigentlich gar nix.So mit anderen Worten, wir sind so an so einem Punkt gekommen, wo jetzt einfach die Beschleunigung auf null ist und es kann jetzt eben sein, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen so eine Gegenbewegung sehen. Vielleicht sehen wir sie schon da in Sharkiv,vielleicht äh geht's jetzt auch erst richtig los. Vielleicht dauert's auch noch so ein bisschen. Aber äh es ist zumindest schon mal so ein Zustand, wo man auch so ein bisschen die Hoffnung kann, das haben kann, dass die,Flüchtlingsströme zurückgehen, vielleicht auch mehr Leute zurückkehren und das äh ja äh ist ab jetzt schon wieder ein bisschen besser wird.
Pavel Mayer 2:29:36
Also wäre ich,jetzt ähm sagen in der Ukraine für die Taktik zuständig mit meinen eigens begrenzten Einblicken jetzt von hier aus äh würde ich erstmal sagen und,denke, das machen die Ukraine auch, dass die sagen, gut, grundsätzlich äh brauchen wir.Für einen Vormarsch oder um Enjoffensive zu gehen, einfach eine Übermacht, weil äh ohne Übermacht ähm ist eine Offensive zu verlustreich. So, das heißt, hm.Sie werden halt auch weiter ihr behutsam vorgehen äh noch bissie eine Übermacht haben und werden erstmal versuchen weiter letztlich zu verteidigen und ein bisschen äh nach vorne zu verteidigen undein bisschen auch im Hinterland zu stören, aber ähm ich glaube nicht, dass wir in kürzerer Zeit.Eine ukrainische Großoffensive äh sehen werden. Anders äh würde ich das,so in zwei oder drei Monaten,sehen, dann halte ich es durchaus für möglich, dass in dem Zeitraum spätestens bis zum Winter äh vor dem Winter äh dieUkraine hm tatsächlich eine Stärke aufgebaut haben,könnte, wo sie dann äh äh wirklich richtig in die Offensive äh gehen kann. Ja, also wo sie dann ineinigen Teilen eben nicht in der Unterzahl, sondern dann eben auch in doppelter oder dreifacher Überzahl ist äh und äh dannwirklich in der Lage ist, weil ähm es den Russen ähm äh weil es den Ukrainern,auch nicht an kampfwilligen Personal mangelt. Die können im Moment mhm haben sie glaube icheine halbe Million Leute mehr oder weniger, die sie äh noch in die Armee eingliedern könnten.Und äh es dauert halt nur, die jetzt auszubilden und die zu bewaffnen, aber ja, äh im Zeitraum von einigen Monaten,sostehen alle Zeichen so, dass dass die Ukraine in der Lage sein könnte, eine Übermacht aufzubauen während äh Russland eben bestenfalls mhm.Das halten kann äh an an Kampfkraft.Äh was jetzt da ist, aber eben nicht in der Lage ist, jetzt noch mal großartig.
Tim Pritlove 2:32:36
Ja ich würde sagen, dabei können wir uns jetzt erstmal äh belassen.
Pavel Mayer 2:32:42
Joa.
Tim Pritlove 2:32:44
Dann lassen wir das auch einfach mal dabei und sagen ähm vielen Dank fürs äh Zuhören. Wir werden zu gegebener Zeit wieder mal ein Update äh zur Situation zusammenfegen.Freuen uns auf eure äh Kommentare und ähm ja sagen tschüss.
Shownotes

UKW097 Ukraine: Er hat das Memo nicht gelesen

Die Lage im Krieg in der Ukraine und die Reaktion des Westens

Wir haben eine Weile kein Update mehr zur Situation in der Ukraine gemacht und fassen daher grob die Situation und wichtigsten Ereignisse der letzten 6 Wochen zusammen. Wir diskutieren die Problematik der Bereitstellung schwerer Waffen und der generell zögerlichen Haltung Deutschlands im Konflikt, speziell im Hinblick auf das Drohszenario eines atomaren Krieges.

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Tim Pritlove
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Pavel Mayer

Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:31
Hallo und herzlich willkommen zu UKW, unsere kleine Welt. Mein Name ist Tim Prittlove. Hallo und hier ist.97 unserer Sendereihe und auch heute.Wird sich das Krisenbegleitprogramm mal wieder um die Ukraine kümmern und heute mache ich das mal wieder mit Pavel, hallo Pavel.
Pavel Mayer 0:00:52
Hallo Tim.
Tim Pritlove 0:00:54
Ja es gab viel äh zu tun in der Zwischenzeit äh in anderen Dingen, sodass wir beide uns jetzt hier zur Ukraine erstmal in den letzten sechs Wochen leider nicht unterhaltenaber ich habe ja dann nochmal die Sendung mit Enno eingeschoben, die hast du ja wahrscheinlich auch gehört, richtig?
Pavel Mayer 0:01:12
Ja hat mir sehr gut gefallen.
Tim Pritlove 0:01:15
Ja, das war halt ein Bericht direkt von vor Ort. In der Zwischenzeit ist Enno tatsächlich schon ein zweites Mal in die Ukraine gereist und auch schon wieder daraus zurückgekehrt.Ähm aber wir haben jetzt erstmal nicht vor davon nochmal zu berichten ähm sondern jetzt hier erstmal.Auf unsere altgewohnte Art und Weise ein wenig zusammenzufegen, was denn eigentlich so passiert ist. Sprich, wir wollen uns jetzt so vom zeitlichen Verlauf erstmal,die hm Ereignisse seit der letzten UKW Sendung, also seit der Sendung mit Enno einreihen und mal so ein bisschen aufzeichnen, was so aus unserer Perspektiveinsgesamt passiert ist und was sich derzeit so ereignet beziehungsweise so abzeichnet und wir wollen vor allem nochmal so zwei, dreiäh in Anführungsstrichen Highlights ähm der letzten Wochen auch nochmal ein bisschen genauer besprechen auch äh so ein paar Debatten aufgreifen.Um Waffenlieferung und generell die Hilfe des Westens et cetera und natürlich ähm versuchen.Eine Einschätzung zu geben, was unserer Auffassung nach insgesamt, da jetzt grade passiert und noch,passieren könnte. Aber das vielleicht mal so als Einstieg.
Pavel Mayer 0:02:35
Genau und äh ja und dann vielleicht noch mal ein bisschen genauer äh gucken ähm wie ist denn Deutschlands Hilfe tatsächlich zu,bewerten und ähm ja äh ist unser Kanzler jetztwirklich eine beleidigte Leberwurst oder darf man ihn so nennen? Ähm und dann auch noch die vielleicht nicht ganz uninteressante Frage, gibt's denn jetzt Atomkrieg oder nicht? Äh da gibt's auch ein paar neue EinschätzungenÄh genau aber zu was ich nochmal sagen wollte zur zur Sendung mitwas ich halt bemerkenswert fand, ist, dass da jemand ist, den ich seit langer Zeit persönlich kenne und vertraue undähm sagen, der war da wirklich vor Ort und hat das mit eigenen Augen gesehen, weil ähm dasja gibt mir dann haltdoch noch mal Vertrauen darin, dass dieser ganze Krieg auch wirklich stattfindet, ja und das nicht nur eine mediale Veranstaltung ist, sondern ähm das gibt nochmal quasi so einen direkten, persönlichen Bezug.Äh zu den Ereignissen. Also hat mir es jedenfalls gegeben undauch äh so dann wirklich die Einschätzungen vor Ort, die er die er gegeben hat, wie das da alles läuft, das fand ich halt äh auch alles ganz, ganz interessant äh nach nachzuhören und auch wie ähJournalismus dort eigentlich funktioniert im im Krieg, also wie Kriegsberichterstattung ähm so eigentlich läuft.
Tim Pritlove 0:04:10
Warum es wichtig ist, einen Pool zu haben in seinem Hotel, wenn man im Krisengebiet ist.Das hatte ich auch extrem erhellend.
Pavel Mayer 0:04:20
Wegen der Trinkwasserreserven, aberwir äh gut wir wollen wer will, kann sich den ja auch nochmal dann dann äh nachhören und ich denke auch, obwohl unsere letzte Sendung äh jetzt sechs Wochen her ist,ist die auch eine, die so ein bisschen, glaube ich, fast zeitlos ist, beziehungsweise habe ich das Gefühl, dass das, was wir dort gesagt haben und unsere Einschätzungen, die wir abgegeben haben, dass das nach wie vor Gültigkeithat, dass sich eigentlich die Dinge so entwickeln äh jetzt, wie wir äh das angenommen haben vor sechs Wochen.
Tim Pritlove 0:04:55
Im Groben, ja? Also natürlich nicht im Detail, das äh kann immer keiner so richtig vorhersagen, wie auch und da wollen wir uns jetzt auch nicht unbedingt jetzt auf die Schulter klopfen. Wir sind nur ganz froh, dass wir's vielleicht nicht.Nicht komplett daneben gelegen haben, wobei es jetzt auch äh schwierig ist, das zusammenzufassen, aber ich würde mal sagen, im Großen und Ganzen kann man sagen, der Widerstand der Ukraine,ist nach wie vor groß. Die Probleme der Russen sind nach wie vor groß,aber die Probleme, die die Russen in der Ukraine schaffen, sind auch nach wie vor sehr groß und ähm da ist noch lange nichts wirklich gut. Es ist halt.Nur alles noch nicht so schlimm, wie es theoretisch hätte sein können.Ja dann lass uns äh doch mal hm auch damit anfangen vielleicht so nach Regionen mh die militärische Lage oder überhaupt die allgemeine Lage ein bisschen zusammenzufassen?Um mal so einen Blick dafür zu bekommen, was eigentlich grade los ist, weil esgeschieht ja sehr viel an sehr vielen Orten und nicht jede Meldung, die so reinrauscht, ist einem dann sofort klar, wo jetzt etwas ist oder wo etwas einen Impact hat. Also immer, wenn ich irgend so eine,Twittermeldungen ähm kriege mit, keine Ahnung, die Russen haben jetzt dieses Dorf eingenommen und die äh Ukrainer haben hier äh zurückgeschlagen,Mein erster Weg äh immer zu Google Earth und dann gucke ich mir das mal an was das jetzt eigentlich genau ist und inwiefern.Auch so mit den ähm militärischen.Fortschrittskarten der letzten zwei Tage übereinstimmt, ne? Also weil oft kommen dann Meldungen auch spät und.Ist das in meinen Augen irgendwie gar keine große Meldung mehr, weil das so Fortschritte sind, die eigentlich schon seit längerem klar sind. Geht da immer so ein bisschen hin und her. Das hilft schon so ein bisschen das einzuschätzen.Ich würde erstmal ähm.Nochmal kurz als Rückblick. Also wir hatten ich hatte mit Enno gesprochen. Er war ja da im und das war ja dann der Zeitraum, wo sich die Russen aus dem Norden zurückgezogen haben. Und dieser Rückzug ist.Vollständig gewesen. Das heißt ähm.Belagerte Städte im Norden wie Cherry Heef, äh et cetera und halt alle Dörfer um Kiew herum, die sind dann,quasi in Anführungsstrichen befreit worden. Also dort haben die Ukrainer dann äh.Das Land von den Russen ähm zurückgenommen und die Russen haben sich halt zurückgezogen über Weißrussland beziehungsweise in die entsprechenden russischen Gebiete, die dort liegen.
Pavel Mayer 0:07:32
Auch aus Tschernobyl.
Tim Pritlove 0:07:34
Wunden geleckt. Ah ja richtig und Thernoby war ja auch dabei, genau. Mit erschreckenden Bildern.
Pavel Mayer 0:07:40
Das äh das Erste, was sie ja äh irgendwie erobert haben, kann mich erinnern, dass wir die Meldung haben. Irgendwie okayäh die russischen Truppen haben jetzt irgendwie Tiano Bill eingenommen, das Kraftwerk, da habe ich mir auch nur her herzlichen Glückwunsch. Ähm.
Tim Pritlove 0:07:57
Ja, nicht nur das. Wir haben ja dann auch sind da also offensichtlich wirklich mit mit Truppen reingefahren, die einfach keine Ahnung hatten, wo sie waren und keine Ahnung hatten, was irgendwie davor dreißig, 40 Jahren passiert ist.Sie haben da Gräben ausgehoben, also sie haben quasi sich durch den radioaktivsten Wald durchgegraben, das äh wird sicherlich für viele Soldaten auch noch mal ganz schlimme Auswirkungen haben.Ja, aber kurz gesagt, der Norden ist jetzt erst mal befreit und frei von Krieg, natürlich nicht von frei von Kriegsfolgen.Laufend werden irgendwelche Maskengräber ausgehoben und generell ist natürlich die Zerstörung extrem groß aber natürlich stellt das eine Verbesserung dar.
Pavel Mayer 0:08:40
Ja und es gibt natürlich noch Großmesselange irgendwie im Prinzip in allen Landesteilen äh so auch in Kiew. Also insofern äh ja.
Tim Pritlove 0:08:51
Ja, es ist jetzt nicht Ruhe, aber dort ist sozusagen zumindest keine Truppenbewegung, uns keine unmittelbare Angriffe durch Artillerie, Feuer et cetera. Die die versuchen halt, ja, strategische Ziele zuerledigen, sprich Bahnlinien, Bahnhöfe, Kraftwerke, Getreidelager, all solche ähSachen. Aber da kommen wir vielleicht noch drauf. Wollte jetzt erstmal Situationen machen, also Norden ist quasi Ruhe. Dann über etwas überraschend möchte ich erstmal in den Südwesten gehen, weil da ist ja eigentlich gar nichts los. Mit Südwesten meine ich ähm das Gebiet um Odessa.Beziehungsweise westlich davon, sprich.Es gibt ja dort eine Landgrenze mit Rumänien, also so ein Streifen, wo die Ukraine bis an Rumänien heranreicht. Nördlich davon ist ähm Moldau, Moldova.Wo ja die Russen sich auch schon mal so einen Streifen abgeknapst haben. Das ist irgendwie dieses.Ominöse Transnistrien, wo angeblich 1500 russische Soldaten dauerhaft äh stationiert sein sollen, ob's wirklich so viele sind oder vielleicht auch mehr sind. Wer kann das schon so genau sagen?Und na ja, das war natürlich schon auch immer so ein merkwürdiger Ort und wir werden sicherlich nicht überrascht gewesen, wäre es den Russen gelungen.Bis zu Odessa und darüber hinaus vorzudringen in den ersten Kriegstagen, was ja verhindert werden konnte.Hätten Sie sicherlich dort diese Verbindung.Bis äh Transnistrien auch sofort hergestellt und was weiß ich, was sie dann noch getan hätten, ob sie dann auch gleich die Moldau auch noch mit einkassiert hätten. Das hätte mich alles nicht sonderlich überrascht.Ist aber jetzt nicht passiert, aber trotzdem ist das natürlich ein ähm schwieriger Bereich und ähm,Bevölkerungstechnisch, infrastrukturtechnisch ist in diesem Landstrich dort nicht viel los, aber die Russen haben natürlich ein großes Interesse generell an dem Zugang zum Schwarzen Meer beziehungsweise der Ukraine diesen zu versagen.Es gibt westlich von Odessa keine Häfen, aber es gibt da einen ähm.Was ist denn das so eine so ein Flussgebiet ähm wo äh eine Brücke rüberführt? Und das ist quasi die einzige Verbindung zwischen Odessa und Rumänien.Die ist jetzt zerstört worden durch ähmentsprechende Cruise Miss Hall Angriffe der Russen, bisschen unklar, was das so bewirken sollte, das kann alles Mögliche sein, es äh hätte sein können, dass sie damit Waffenlieferungen von Rumänien unterbinden wollen,Getreidelieferungen nach äh Rumänien unterbinden wollen, alles denkbar.Ähm ist auf jeden Fall so, militärisch ist es ein bisschen unklar, weil die Russen einige Probleme haben, ihre theoretische, militärische Macht.Im Schwarzen Meer haben in Form von Schiffen äh auf die.Auf die Ukraine abregnen zu lassen und da gab's natürlich dann überhaupt einen, der bemerkenswertesten Vorfälle vor mittlerweile drei Wochen glaube ich.Wo ja, ist der Ukrainer offensichtlich gelungen ist.Größe und Wichtigste, Kriegsschiff der Russen im Schwarzen Meer zu versenken.Also in in jeder Hinsicht eine bemerkenswerte äh Leistung.
Pavel Mayer 0:12:31
Ja, das.
Tim Pritlove 0:12:32
Die Mosquar.
Pavel Mayer 0:12:36
Das war definitiv ein schmerzhafter Verlust. Ähm so für Russland. Also das war so ziemlich,wahrscheinlich das teuerste Stück Hardware, was sie denn äh so zerstören konnten überhaupt in weit und breitJa also sagen der Wert wird ungefähr auf 500 Millionengeschätzt obwohl das Ding jetzt alt ist und aber allein die Waffen äh die da wahrscheinlich drauf waren äh waren irgendwieschon mindestens 100 Millionen äh Wert, die da wahrscheinlich untergegangen sind und ähm ja, also man geht davon aus, dass mindestens also.Monetäres ähm eine halbe Milliarde.Mindestens war, aber vor allen Dingen halt auch nicht zu ersetzen ist. Das ist das Problem, weil sie weder die Kapazitäten haben, so etwas noch mal zu bauenNoch können Sie eins der anderen Schiffe des gleichen Typs da jetzt ins Schwarze Meer bringen.
Tim Pritlove 0:13:40
Genau, weil einfach der die Zufahrt zum Schwarzen Meer einfach dichtgemacht wurde von den von den Töpfen. Man muss auch vielleicht nochmal zusammenfassen, worum es sich bei diesem Schiff tatsächlich gehandelt hat. Also es ist halt auf der einen Seiteein äh wichtiges Kriegsgerät äh extrem bewaffnet mit Luftabwehrraketen und natürlich auch mit Angriffs äh Raketen aller Art.Ähm 500 Mann Besatzung, aber es war vor allem das Flaggschiff, das heißt, es war primär zum Schutz der äh restlichen Flotte,äh im Einsatz. Sprich in dem Moment, wo dieses Schiff nicht mehr existiert, sind auch alle anderen äh Schiffe entsprechend gefährdetKurz nach der Zerstörung der Mosqua haben die Russen auch erstmal ihre anderen größeren Schiffe alle noch mal ein bisschen weiter äh weg von der ukrainischen Küste gefahren so, ja. Also die ursprüngliche Geschichte, das Ding sei irgendwie,Es hätte einen Brand im Munitionslager gegeben und wäre dann im Sturm gesunken. Er sah, die Russen versucht,diese Story das war natürlich totaler Bullshit. Erstens gab's keinen Sturm und zweitens selbst also selbst wenn sie es wirklich geschafft hätten die selber zu versenken, dann wäre das genauso peinlich gewesen wie abgeschossen zu werden.
Pavel Mayer 0:14:50
Ja ähm es wurde dann auch gemunkelt, als es zumindestdas Ganze auch mit äh einem bisschen Aufklärungs äh Hilfe dann äh durch den durch den Westen erfolgtist, weil ähm äh ja vor allem die USA äh fliegen da halt ähdie ähm also überwachen das Schwarze Meer mit Drohnen, mit allen möglichen Radar Aufklärungs äh Flugzeugen und da wurde dann gemutmaßt ähm,das dann sozusagen auch die die Position äh der,Moskquar halt äh ja äh an die Ukraine ähm weitergegeben wurde, aber gut ich war jetzt nicht dabei.
Tim Pritlove 0:15:41
Ja genau, also es gibt verschiedene Storys, die so erzählt werden von denen meines Wissens keine so richtig äh bestätigt wurde, aber wo sich eigentlich alle ziemlich einig zu sein scheinen und was auch die wenigen Fotos, die er dann von dem zerstörten Schiff gezeigt wurden.Über irgendwelche russischen Soldaten in die Öffentlichkeit geraten sind. Äh das scheint das ja zu bestätigen, dass äh offensichtlich die Ukraine ihrem modernsten.Diese selbst entwickelt haben und die glaube ich erst 2018 oder so in Betrieb genommen wurden.Dass sie die zum Einsatz gebracht hatten, die sogenannten Neptun-Raketen und davon haben sie wohl mindestens zwei,losschicken können. Das sind Raketen, die extrem tief über dem Wasser fliegen, die also nur wenige Meter über den Wellen fliegen. Das macht's natürlich für so einen äh Warnradar sehr schwierig, das von Wellen selbst zu unterscheiden.Wobei man sagen muss, es war halt stille See, also offensichtlich war also zumindest auf den Fotos, die man gesehen hat nach dem Anschlag, wobei es nicht genau weiß, wie lange das danach war, war jetzt kein besonders bewegtes Meer.Trotzdem ist es ja nicht wellenfrei und von daher ist das sozusagen schon mal eine Methode, wie sich diese Raketen schützen. Trotzdem könnten sie von den Radarsystemen der Mospa sehr wohl.Entdeckt werden. Es gibt verschiedene Stories oder verschiedene Mutmaßungen darüber, was da passiert ist oder nicht passiert ist. Von,Radar war abgelenkt durch eine Barakta-Drohne und war auf was anderes konzentriert oder das Personal war einfach nicht in der Lage, schnell genug zu reagieren, weil das ja auch alles Prozesse sind, die sehr schnell.Funktionieren müssen und äh in den komplizierten Hierarchiestrukturen, die Russen haben, auch äh auf so einem Schiff.Konnten sie dann einfach nicht entsprechend schnell innerhalb von einer Minute die Entscheidung fällen, was sie dann dagegen tun sollen bis hin zu Einschätzung.Dass diese Neptun-Raketen, grade wenn sie im Tandem fliegen, sogar eine spezielle.Abwehrtechnik am Start haben, dass in dem Moment, wo sie merken, dass sie vom Radar erfasst werden.Untereinander kommunizieren und dann beide gleichzeitig quasi so ein gefälschtes Rasar Radarsignal zurückschicken.Und damit äh dem scannenden Radar vormachen. Es würde sich um ein sehr viel größeres Objekt handeln und wenn dann ein äh Flugabwehr versucht darauf zu schießen, sie dann im besten Fall genau zwischen diesen beiden Raketen durchschießt.Alles nicht bestätigt. Am Ende ist aber das Schiff getroffen worden. Es gab relativ klar sichtbar auf diesen Fotos dicke, fette Einschusslöcher.Im Hauptschiff und.Das war's dann. Also Munitionsdepot ist direkt getroffen worden, ist explodiert. Da sind mindestens 50 Soldaten, bin nicht sogar mehr bei gestorben und weg ist er. Die äh Moskau. So muss man auch sagen, dass,Russian Warship, ja, was ja schon am Anfang auf der Schlangeninsel irgendwie versucht hat, einen Dicken zu machen und dann von den ukrainischen Soldaten mit nur go fuck yourself davongeschickt wurde. UKW berichtete, das ist genau dieses gewesen,Und ja das äh hat sich jetzt halt gefuckt.
Pavel Mayer 0:18:52
Genau und das passierte dann auch noch am nächsten Tag äh als äh diese Briefmarke rausgegeben äh wurde.Wo auf der die Moskau dann auch noch äh drauf war und da gab's dann natürlich auch dietollen äh äh Mehme so mit, äh wo Leute dann an der Briefmarke äh halt ein bisschen äh dann nochmal äh ja das Schiff raus retuschiert hatten, zum Beispiel aus der Briefmarke oder.Das halt äh irgendwie in beim Untergehen zeigt. Ja vielleicht noch ja zu diesem äh zu diesem Neptun,SchiffsRaketen vielleicht noch, was ich halt auch aus alten Werbebroschüren, die noch von vor dem Krieg äh äh stammten über diese Rakete äh gehört habe, war auch, dass sie richtig sagt, dass es auch außerdem auch noch eine äh,Radar absorbierende Beschäftigung hat, also auch einen etwas niedrigeren Radarquerschnitt als jetzt die anderen vergleichbaren ähm,Schiffsabwehrraketen älteren Baujahrs.Wie gesagt, das Flugprofil ist ein etwas anderes, also die anderen äh Flugreiten, sowohl die amerikanischen als auch äh glaube die KH dreißig oder so. Ähm äh dievon den von den Russen, die äh gehen halt im Endanflug ähmgehen die halt eher hoch, um dann äh eher von oben anzugreifen, während du schon richtig sagtest, die Neptun das dann eher anders macht und dannniedrig über der WasseroberflächeIch habe mir dann außerdem äh nochmal angeschaut, es gibt halt so eine Szene von äh Kriegs äh Simulator Leuten.Gibt da verschiedene auch auch Simulatoren, die die ganzen Waffensysteme recht genau modellieren und die haben dann einfach mal ausprobiert so im Simulator, äh wie ähdass denn äh da abläuft und da kann man äh auch ganz gut sehen, wie gering dann eigentlich die Vorwarn äh Zeit,ist so. Also,Vermutlich wenn es überhaupt auf ihrem Radar aufgetaucht sind, hatten sie ungefähr in der Größenordnung von zehn Sekunden Zeit von dem Moment, wo sie's,im besten Fall sehen konnten, wo jemand den richtigen Knopf hätte drücken müssen, weilÄhm die halt, weil die Automatiken sind halt unzuverlässig, deswegen also äh außer vielleicht in zu bestimmten Zeiten fährt man das halt nicht automatisch, sondern es muss halt dann schon jemand doch noch einen Knopf drücken.Um die Raketen abzuschließen und wie gesagt, dafür waren ungefähr zehn Sekunden ähäh Zeit, so muss man sich das vorstellen.
Tim Pritlove 0:21:43
Nicht viel.Zumal und das kommt ja noch dazu, das war auch in vielen Beschreibungen ähm des möglichen Hergangs auch noch so ein Thema. Also abgesehen davon, dass es natürlich allein durch Korruption,durchaus sein kann, dass einfach viele der Systeme einfach gar nicht mehr so richtig funktioniert haben, äh ist es halt auch einfach so.Diese ganze Schwarzmeerflotte hatte nicht viel zu tun. Die haben so ein paar gestartet, aber im Wesentlichen waren sie einfach damit beschäftigt, so von A nach B zu fahren und waren ja nicht die ganze Zeit im Kriegs.Modus. Die sind ja nicht angegriffen worden. Es gibt keine ukrainische Navy, mit der sie sich groß hätten beschäftigen können, sondern sie haben eigentlich nur darauf gewartet, dass sich vielleicht für sie noch mal eine Gelegenheit gibt und wenn du da halt sitzt und dann irgendwie so einen Radar.Überwachst und da wird dann irgendwas angezeigt. Ja und du bist einfach nicht in diesen, gleich kann's passieren, gleich kann's passieren Modus, dann trittst gerade noch einen Kaffee und.Dann geht das schnell.
Pavel Mayer 0:22:42
Ja und ja wie du schon richtig sagst, also diese diese ganzen äh Radarsysteme äh brauchen natürlich auch eine ganze Menge Wartung und Einstellung und Tuning und äh das ist halt allesauch nicht ganz so einfach und wenn vorher dann vielleicht auch noch ein bisschen bewegte See war, damit ähm manja nicht die ganzen Reflektionen hat wird dann auch gerne was weiß ich dann ähm zu sagenausgeblendet, was unter zehn Meter Höhe passiert oder 20 Meter Höhe äh so, weil du sonst sonst nichts siehst und vielleicht hatten die da auch einfach nochmal äh sagen so ein Cut-off,aktiv, äh sodass die das möglicherweise überhaupt gar nicht erfasst haben, beziehungsweise ihn das halt komplettdurch die Lappen gegangen ist. Wenn die andere Sache ist, dass aber eigentlich ähm auchein Shift dieser Größe hätte in der Lage sein müssen bei vernünftiger mhm,Ja dann äh BrandbekämpfungWahrscheinlich hätte gerettet werden müssen, nur dann gab's halt andere Aufnahmen.Auch äh von russischen Kriegsschiffen wie die dort.Rumlaufen die Seeleute und in vielen Bereichen, was weiß ich, im Maschinenraum äh oder so äh saßen die dann halt alle mit nacktem Oberkörper.Rum, was natürlich äh ja auch ein bisschen blöd ist, wenn du irgendwie überhaupt dein dein dein Gier oder deineKlamotten äh äh gar nicht in der Nähe hast zur Brandbekämpfung und dann war's eben auch so, dass bei diesen Aufnahmennicht jeder an seiner Gefechtsstationsaß, sondern im Prinzip war das so, äh da waren zwei Leute, die waren am Arbeiten und dann hingen halt noch fünf Leute drum rum und guckten denen zu und alle waren so am Quatschen, also mit anderen Worten äh das sah jetzt auch nicht.So aus, wie man sich dasäh ja vorstellt oder von von den ganzen äh äh Kriegsfilmen oder von manchen Aufnahmen so von einer amerikanischen Brücke oder so kennt, dass alle da auf auf ihre Bildschirme starren, sondern dass das sah da alles eher so ein bisschen,Ja, letzte fairmäßig.
Tim Pritlove 0:25:15
Es werden jetzt keine Aufnahmen direkt aus dem Kriegsgebiet, aus der Kriegssituation, sondern generelle Aufnahmen, die mal auf der Mosqua gemacht wurden.
Pavel Mayer 0:25:24
Genau, dass die waren aber aus einer anderen äh äh Situation, also als sie im Einsatz vor Syrien äh waren. Also es war schon äh eine Situation nicht im äh also wo sie sich schon auch wohl imKampfeinsatz gerade befanden. Also es war jetzt nicht auch auch nicht nur so ein so ein Rumfahren, sondern ja.Da war was wahres los, aber ja ähm das hat sicherlich auch irgendwie dazu beigetragen, äh dass sie das Schiff dann.Zum einen, dass sie die Raketen nicht gesehen haben oder nicht abwehren konnten, aber dann auch das Schiff anschließend nicht retten konnten, weil äh ja ähm,glaube.
Tim Pritlove 0:26:08
Kaputt war.Ja, also nichts Genaues weiß man nicht, aber Tatsache ist, äh das war sagen wir mal eine der größten.Blamagen für das russische Militär in diesem gesamten Krieg, die ja an Blamagen gar nicht so arm ist.
Pavel Mayer 0:26:28
Ja. Also und ichdie Moskra sollte auch ein modernes Brandbekämpfungssystem kriegen. Das wurde dann aber auch erstmal eingespart. Also ähm ja,Gut.
Tim Pritlove 0:26:46
Super Entscheidung. Gut äh schließen wir mal ähm vielleicht den Punkt da auch äh ab.Ansonsten.Man schauen, Transnistrien ist jetzt nochmal so ein merkwürdiger Ort. Ähm also es gab jetzt grad Meldungen, dass.Familien russischer Soldaten abgezogen werden. Es gab naja, so in Anführungsstrichen so ein paar.Unruhen, also das sah wirklich sehr aus. Diese ich weiß nicht, ob du's gesehen hast, diese Videos, wo so drei.Typen auf einmal mitm Auto irgendwo vorfuhren und dann mit.
Pavel Mayer 0:27:22
Ja. Mhm.
Tim Pritlove 0:27:23
Äh Anti-Tenk-Raketen irgendwie auf so ein Gebäude geschossen haben, auf so einen Eingang und dann gleich wieder abgehauen sind, also das wirkte alles andere als ein koordinierter.Ähm Vorgang und das dann halt auch gleich,diese ganze Situation aus zwei Kameraperspektiven relativ perfekt eingefangen wurde.Wirkte auch schon so etwas äh strange. Also man bekam so den Eindruck,Okay, da soll jetzt irgendwas ähm herbeigedreht werden und dann gab's halt auch wieder ähnlich wie das den Russen dann zu Beginn schon mal passiert ist. Auch so eine Vorabmeldung.Transnistrischen Zeitung, die dann irgendwie von Angriffen auf Transnistrien berichtet und so weiter, die aber,noch vordatiert waren. Ähm also es macht so ein bisschen den Eindruck, als ob da jemand versucht noch irgendwie weitere.Weiß nicht, kriegseintritt braucht man jetzt keine Ausreden mehr für, aber.Ja, weitere Anlässe zu schaffen, um in irgendeiner Form dort die Gesellschaft ähm mitzunehmen. Äh Tatsache.Ist das jetzt schon relativ viele nach Moldawien auch geflohen sind aus Transnistrien, weil sie halt irgendwie Angst haben äh von der Ukraineangegriffen zu werden, entweder weil sie jetzt der Propaganda glauben oder weil sie einfach denken, wenn die Russen von dort angreifen, dass das nix Gutes für sie bedeutetSo ein bisschen meine Zweifel, dass Transistreden selbst ein großes Bedrohungspotential ist für die Ukraine, aber es kann natürlich.Kräfte binden, ablenken von irgendwas anderem und äh dementsprechend muss man das auf jeden Fall beobachten, was da äh passiert.Außerdem haben Sie ja dann noch, ähm wo wir noch äh wenn wir Föhn noch mit einbauen können.Es gab ja nochmal einen jüngeren Vorfall. Also diese Schlangeninsel, ne, wo.Dieses Russian Warship go Fuck yourself stattgefunden hat. Die haben sie jetzt auch noch mal angegriffen.Nochmal Landeboote versenkt. Also sieht generell einfach nicht so gut aus für einen seebasierten Angriff der Russen in diesem Gebiet.
Pavel Mayer 0:29:42
Das war.
Tim Pritlove 0:29:42
Träumen, aber es sieht nicht danach aus, dass es stattfinden kann.
Pavel Mayer 0:29:46
Das war auch eine ziemlich raffinierte Aktion. Also die haben dann nee, wohl erstmal die Schlangeninsel.Angegriffen mit irgendwie Artillerie oder Raketen, die Ukraine äh und daraufhin ähm.Haben dann die Russen 2 Patrouillenboote,geschickt. Das sind so Boote, wo, glaube ich, zwischen, ich weiß nicht, 20, 30 Leute ungefähr passen dadrauf, auf so einem Patrouillenboot. Also sie bisschen aus wie eine größere Jacht ungefähr.Und äh ja, als sie dann kam, um irgendwie nachzugucken oder Verletzte abzuholen oder wie auch immer, ähm haben die diese beiden Patrouillenboote äh dann äh von der Drohne aus.Beide zerstört mit äh Raketen, ähm wo halt, ja, auch noch mal, je nachdemsind unklar, wie viele Leute da jetzt drauf fahren, aber sicherlich auch alleine diese beiden Landeboote könnten auch noch mal bis zu 40 Soldaten getötet worden sein, aber ich habe mich dann natürlich auch gefragt, was ist jetzt mit den Leuten auf der Schlangeninselja die äh Frauen, die sich traut sich da jetztüberhaupt die russische Marine hin oder oder müssen die ja jetzt hungern. So sind die jetzt quasi abgeschnitten, aber ja, wird man sehen.Auf jeden Fall eine ziemlich krasse Nummer auch.
Tim Pritlove 0:31:11
Ja ähm dann gehen wir doch mal ein bisschen weiter äh östlich.Das ist quasi das Gebiet nördlich der Krim, wo die Russen ja früh eingefallen sind und sich auch äh ganz ordentlich eingegraben haben, aber eben auch nicht so richtig äh voran äh kommen.Ja dort dieses ähm sehr flussreiche äh Gebiet und.Obwohl sie bei Jazzson halt über den äh ähm Fluss äh rübergekommen sind und die Stadt ja schon lange eingenommen haben und auch immer noch halten können. Ähm sind sie halt im Norden,nicht vorangekommen, also im Norden dieses Gebiets nicht vorangekommen. Denn dann hätten sie die Stadt Nikolaif äh,nehmen müssen, um dort in irgendeiner Form,den äh das andere Flussgebiet zu überschreiten, Wasser von Norden nach Süden geht äh das ist dieser südliche Bug,Ja und ähm da waren sie ja relativ früh vorgestoßen bis nach äh also,relativ ähm weit entfernt schon von äh Jazzhorn, also ungefähr.So 30 Kilometer sind aber dann von den Ukrainern komplett wieder zurückgedrängt worden und jetzt spielt sich das halt alles um äh Kerstin herum äh,ab und da gibt's viele Gefechte und viel Stellungskrieg, aber da geht halt nicht so richtig was voran und auch nicht so richtig zurück. Das ist ja auch so ein bisschen das Thema, was wir gleich im Osten,noch haben werden. Aber ähm,Hier ist noch so ein bisschen unklar, also hier ist halt wirklich so ein Stellungskrieg, so ein Abnutzungs äh Krieg, es wäre natürlich fürUkraine sehr wertvoll, Chasson wieder zurückzubekommen, erstmal um überhaupt erstmal so eine größere Stadt wieder zurückzuerobern, die verlorengegangen ist, weil äh.Auch keine guten Nachrichten aus äh dieser Stadt und es wäre natürlich auch äh sinnvoll zumindest, die Russen an dem,Fluss-Hufer des Dörper schon mal eingegrenzt zu haben, um weitere Vorstöße in den ähm Westen und insbesondere nach Odessa da auch wirklich komplett.Im Griff zu halten. Ist aber nicht so.Dementsprechend ähm ist das hier so ein bisschen Stalemade. Dieses ganze Gebiet ist für die Russen militärisch jetzt gar nicht mal,so super wertvoll, außer dass es natürlich diese Landbrücke ähm nach Osten zu Russland schafft, ne auch ein Aufmarschgebiet.Die Bahnlinien dort sind teilweise sabotiert worden von Ukrainern, also da läuft glaube ich derzeit nicht wirklich viel drüber oder kann nicht viel drüber laufen, weiß ich aber auch nichtdie Russen an irgendeiner Form eine Reparaturaktion haben, starten können. Es geht da immer so ein bisschen hin und her und es macht so den Eindruck, als ob die Ukraine dort eine ganze MengePartisanen äh Krieg auch feiert, also dass sie da.Kleinere Gruppen haben, die sich da undercover bewegen und hier und da immer mal wieder für bisschen Ärger sorgen, aber sie sind eben auch nicht in der Lage die Russen hier nennenswert zurückzudrücken, zumindest schon mal bis zur Krim,schon mal ein Riesengewinn. Stattdessen verlagert sich das Ganze eben so an die Ostfront.Ja und die ist jetzt wirklich sehr schwer zu erklären in einem äh Podcast aber das ist jetzt eigentlich das wo das Hauptgeschehen ist.
Pavel Mayer 0:34:43
Vielleicht noch kurz ein paar Worte zum.Westen äh beziehungsweise zu der zu der Gegend, ja Khaki äh Nikolai ähm da ist jetzt auch ein bisschen klarer geworden.
Tim Pritlove 0:34:55
Äh Kerlshorn.
Pavel Mayer 0:34:57
Jaund zwar ähm war da der Plan, weil wenn man sich das äh anguckt an der Küste lang, äh sind halt lauter Flüsse oder Seen äh so. Das heißt, ähm.Sagen wenn die wenn die Russen also wenn das Ziel war dann äh war klar, dass sie nicht irgendwieRichtung Westen, an der an der Küste langäh äh können, so wie äh sie das da äh von da aus nach nach Osten äh äh gemacht haben, um Richtung Melitopol und Maria.Vorzumarschieren, sondern da war halt der Plan so über Mikolaiefäh dann bis äh im Prinzip ganz nach oben, äh so wo irgendwie äh äh Nova Odessa äh ähist, also quasi über Mikolaiev, dann dieses ganze Gewässer und dann quasi aus dem aus dem Norden äh dann äh nachäh vorzustoßen, um äh nicht an der Küste lang zu müssen.Und das ist aber auch im Ansatz,schiefgegangen, aber das erklärt, warum die äh da jetzt äh ja Richtung äh eigentlich hoch wollten und äh äh,zeigt halt aber auch äh ja, dass also dass sie an Odessa einfach nicht nicht rankommen so.Dass sie da sowas von äh hunderte Meilen weit entfernt sind äh an Odessa auch nur ranzukommen. Auf dem Landweg.
Tim Pritlove 0:36:46
Und man kann natürlich auch davon ausgehen, dass Odessa sich mittlerweile eingegraben hat wie äh,Gutes, also da also selbst wenn wenn sie diese Orte noch überrannt bekämen, dann würde es direkt dahinter gleich weitergehen, also das ist äh nicht absehbar, dass es hier irgendwelche Fortschritte gibt.Gut, schauen wir mal auf den äh Osten und der Osten, na ja, das ist halt so eine große Kampfsichel.Das ist jetzt alles ein bisschen äh schwierig zu beschreiben. Man hat halt äh im Norden.Die zweitgrößte Stadt.Die Universitätsstadt, die ja auch sehr früh angegriffen wurde, die aber nie eingenommen werden konnte und ich hab's ja vorhin schon kurz angedeutet, Sharkiw konnte so ein bisschen freigekämpft werden. Also es gibt jetzt nur,wenig, was noch äh in direkter Artilleriereichweite zu liegen scheint. Trotzdem gibt's immer mal wieder nochAngriffe, aber insgesamt kommt die Ukraine hier relativ gut vor und dringt auch ein bisschen gerade so in denin den Osten, im Osten von Sharkif in die Gebiete vor. Das wäre,großer Gewinn, wenn ihnen da was gelingen würde und das macht so ein bisschen den Eindruck, weil das eben auch eine der Hauptversorgungslinien der Russen ist, oben aus dem Ort,Belgorot.Ähm in in den Dornezk. Die haben natürlich auch noch andere Versorgungslinien, gar keine Frage, aber Belgorot war schon immer wichtig und das war ja dann auch nochmal so ein anderer Vorfall.Sie dort vor ein paar Wochen mit wie es den Anschein hatte, zwei Hubschraubern.Eingeritten sind. Also Belgien muss man dazu sagen, ist eine relativ große Stadt, eine relativ große russische Stadt, die na ja äh,30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt. Also da kann man schon mal schnell hinfliegen,ne, nur dass natürlich die Russen auch eine Flugabwehr haben et cetera. Trotzdem scheint es ihm gelungen zu sein, da reinzufliegen und zwei wichtige Standorte anzugreifen, nämlich äh Öl,Benzinlager. Und weiß nicht, was ich noch erwischt habe, ich glaube noch eine ähm.Nicht nur in Lager, sondern auch eine Raffinerie mich äh richtig erinnere, aber das war fürschon ein Schock so und überhaupt ist das etwas, was in letzter Zeit häufiger vorgekommen ist. Wahr hat man sich am Anfang,so ein bisschen drauf eingestellt, dass alles so auf ukrainischem Boden stattfindet, ist es den ukrainern in letzter Zeit gelungen,immer mal wieder auch Angriffe auf russischen Boden zu tragen und dann eben strategischauf äh bestimmte Ziele. Also in dieser Region haben sie dann Eisenbahnbrücken gesprengt. Sie haben äh sehr viele Bitten Streibstofflager.Gesprengt. Sie haben auch Militärstandorte, Munitionsdepots angegriffen, auf verschiedene Arten und Weisen, mal mit Drohnen, mal mit Hubschraubern, mal mit äh Miss HalsUnd ähm na ja, zumindest ein wenig den Krieg auch auf russischen Boden getragen.
Pavel Mayer 0:39:54
Ja und und es gab,relativ weit entfernt noch irgendwie tief in in russischen Landesteilen irgendwo sind ja auch äh in Munitionsfabriken äh und anderen äh merkwürdige Feuer ausgebrochen.Die dann niedergebrannt sind, wo man dann auch nicht weiß, ja hm ähm.
Tim Pritlove 0:40:17
War da jetzt eigentlich äh dran Schuld, ne? Genau.Das ist das ist wirklich in der Tat super mysteriös. Also es gab äh so was zum Beispiel in Kurs. Kurs ist mal locker hundertvierzig, hundert1fuffzig Kilometer von der ukrainischen,entfernt, je nachdem von wo man aus äh misst, ach nee, warte mal, ich muss mal hier vielleicht den kürzesten Abstand nehmen, dann sind's nur noch.Na ja, sagen wir mal hundert Kilometer. Also das ist durchaus so ein Einzugsgebiet, wo was passiert, aber es ist auch nicht immer klar, ob das jetzt ursichtlich an der ukrainischen Armee liegt oder ob das nicht in irgendeiner Form tatsächlich ähm.Russische Sabotage ist, also dass hier Leute aus den eigenen Reihen in irgendeiner Form die Gelegenheit nutzen, so wie wir das in Weißrussland auch gesehen haben.Unklar. Gibt's auch nicht nur in der Region, gibt's überall in Russland, also teilweise auch äh tief im ja ins russische Gebiet hinein.Unklar, was da passiert.
Pavel Mayer 0:41:14
Ja, also im Nord im Nordosten von Moskau zum Beispiel, Bogozkoile, äh da ist irgendwie ein riesiges äh ja Warenlager, Warehouse äh,auf drei Hektar äh abgebrannt ähm,ja äh dann sogar ja in Permen gab's auch was äh in der Nähe vom Ural irgendwie tausendfünfhundert Kilometer östlich von Moskau.Äh die äh da ist wohl die Fabrik, die halt grad und und äh Raketen produziertäh äh scheint in Flammen aufgegangen zu sein und ja dann äh weitere irgendwie dann in Mittichi irgendwie dreißig Minuten vom Kreml entfernt, ist am 1. Maiauch noch 'nen Tanklager abgebranntund äh ja irgendwie einen aus den 120 Megawatt Kohlekraftwerk in in äh in äh.Also irgendwie ja, scheint es gerade äh in Russland bemerkenswert äh viele Feuer und ähm.Anderen Katastrophen äh zu geben. Ach ja und und Brücken, wo also teilweise gab's wohl auch noch Anschläge auf das Eisenbahnnetz, wo die Eisenbahnbrücken gesprengt wurden.JaVielleicht noch äh sagen noch eine Sache generell äh zur militärischen Situation da.Äh im im Osten. Ähm man bekommt jetzt teilweise äh aus der Gegend Information, welche Truppen,eigentlich dort auf beiden Seiten tatsächlich kämpfen, also welche Einheiten dort äh sind. Da scheint es jetzt mehr äh Informationen äh zugeben, jetzt Fairwo kämpft und ähm zur sagen wir mal,Situationen, was jetzt die Truppenzahlen angeht. Kann man sagen, dass die Ukraine wahrscheinlich etwasmehr Truppen hat insgesamt als die Russen, aber äh die Ukraine muss natürlich trotzdem das ganze Land abdecken. Die kann natürlich nicht äh jetzt äh das ganze Land entblößen. Deswegen.Ist es an den Fronten so und speziell an dieser Front im Osten, dass äh doch die Russenäh eine numerische Überlegenheit haben, teilweise von ja zwei zu eins äh bis drei zu eins.Aber äh das scheint nicht auszureichen, äh um äh äh,wirklich nennenswerte Erfolge äh zu erzielen, aber für die Ukraine ist es definitiv hart. Die kämpfen äh da weiter in in Unterzahl, sage ich mal, also können deswegen natürlichauch nicht wirklich so richtig in die Offensive gehen.Aber äh dafür, dass sie in Unterzahl äh sind ähm machen sie es den Großen da grade im im äh Osten auch ziemlich schwer.Ja, also da ist da da waren die Fortschritte irgendwie immer pro Tag in,ja vielleicht ein paar Kilometer oder so äh sind die da,vorangekommen und dann am nächsten Tag wieder ein paar Kilometer zurückgeworfen worden. Also das ja.Ähm so so sieht das da gerade aus und teilweise hm gab's auch Bilder noch.Von der Front von einem Nachtkampf habe ich einen einen Film gesehen und,äh da war wirklich die Hölle los. Das sah so ein bisschen aus wie im Terminatorwenn dort die ganzen Maschinen und überall Leuchtspurmunition und überall Explosion und äh Trümmer und da war wirklich die Hölle los. Da kommt man sich einfach nur vorstellendu dich da jetzt drin befindest inIn dieser Hölle, dass du einfach nicht wirklich raus willst aus deinem Graben oder wo du wo du auch gerade drinsitzt äh äh so äh das ist einfach äh jadie die Hölle teilweise oder war, war die Hölle ähm mittlerweile scheintauch dort so langsam sich beide Seiten müssen ein bisschen sparen an an Munition, wobei ausgegangen ist, die jetzt auch noch niemandem, aber ähm teilweise gabgab's da Intensitäten an Kampf, ähm dieja wahrscheinlich fast so mit dem Zweiten Weltkrieg vergleichbar waren, was so die Menge an Explosionen und Geschossen in der Luft angeht.Ansonsten hat man das Gefühl, von den von den Bildern, die man sieht, dass äh dort.Beide Seiten ähm versuchen,zu gucken, wo denn vielleicht irgendwo Schwächen sind. Das heißt, man sieht dann so kleinere Gruppen von Panzernäh anderenPanzerkampfwagen und so äh rumfahren und äh dann eben äh gucken, ob sie auf irgendwo auf Gegenwehr stoßen und das tun sie dann halterstaunlich oftwas wir halt nicht sehen sind sozusagen diese sind so große Panzerschlachten wo jetzt dann 100 oder 200 Panzer irgendwo auf einmal übers übers Feld fahren. Das dafür scheinenbeide Seiten äh weder das Material zu haben noch äh ja äh trauen Sie sich auch auch das zu tun, weil Sie wahrscheinlich dann sonst ähin in Nullzeit gigantische Verluste hätten und zwischenzeitlich war's auch so.Dass dann die Meldungen waren, dass die Russen teilweise an manchen Tagen zwischen dreißig, 40, 50 Panzer verloren haben und das ist natürlich gewaltig.Und die Zahlen sind jetzt also die Russen haben jetzt weit über 1000 Kampfpanzer alleine verloren.
Tim Pritlove 0:47:57
Bevor wir jetzt zu sehr da in dieses Aufzählen der äh Kräfteverhältnisse uns da äh verlieren, ich wollte ja erstmal so ein bisschen.Erläutern wie man sich jetzt diese Front eigentlich vorstellen,muss. So und was da jetzt worum jetzt eigentlich gerade gekämpft wird. Also das ist natürlich überall Kämpfe äh gibt es klar. Aber die Frage ist ja, was was passiert da strategisch und mit dem Abzug aus dem Nordenund der Wiederverstärkung dieser Ostfront, der Russenwurde ja klar, dass ich eben auch die Strategie ändert. Es hat sich ja auch offiziell so ein bisschen geändert. Erst hieß es ja irgendwie die ganze Ukraine einsacken. Jetzt reden sie von irgendwie Donnets äh und du Hans irgendwie anschließen et cetera.Den Donbass quasi äh in Russland reinholen. Da fehlen ihnen ja noch diese Gebiete und hm.Das spielt sich jetzt halt im Wesentlichen ab, also war es vorher noch ein Kampf um die gesamte Ukraine, ist es jetzt halt eigentlich im Wesentlichen ein Kampf um den Osten.Das Besondere daran ist ja,Das ist ja alles als Kampfgebiet nicht neu. Während das in Kiew alles ein schnelles Überrollen und schnelles Antworten war und ganz anderer Situation stattfand und alles sehr frisch war, ist das ja hier jetzt seit einem Jahrzehnt irgendwie gefühlt ein,Konflikt hat. Das heißt, die Parteien haben sich da schon sehr eingegraben. Die Russen haben halt jetzt sehr viel da reingeworfen und versuchen eben jetzt,der Ukraine, also den östlichen äh Teil von.In irgendeiner Form,sich einzuverleiben, weil dort sind quasi die stärksten und erfahrensten Truppen der Ukraine schon immer stationiert, weil sie halt einfach da die ganze Zeit im Krieg sind. Äh,Zentrum des Ganzen scheint die Stadt Gremma Torsk zu sein und die Russen greifen quasi diesen Bereich. Ähm von,nicht allen Seiten an, aber von Norden und von Süden und von Osten und versuchen halt in irgendeiner Form dort äh einen.Eine Verbindung äh zu schaffen.
Pavel Mayer 0:50:09
Versuchen einen Kessel zu schaffen, versuchen.
Tim Pritlove 0:50:11
Versuchen das irgendwie einzukesseln und ähm kommen da aber auch nur sehr begrenzt bei voran,Weil eben die Situation so ist wie sie ist. Also die Ukraine lässt sich da nicht so ohne weiteres äh verdrängen. Das ist totaler Abnutzungskrieg und es ist,auch letzten Endes ein riesiges ähm Gebiet, was dort.Eingenommen äh werden soll, ne. Also wir reden hier über irgendwie dreizehntausend Quadratkilometer äh dieses ganze Dart äh umfasst, das ist äh weiß ich jetzt nicht genau wie viel das in Saarland ist, aber ist auf jeden Fall mindestens.Ähm genau und ähm ich will jetzt nicht tausend Dörfer aufzählen, die jetzt hier gerade eingenommen werden. Man kann sich da sehr im Detail verlieren, aber grundsätzlich sieht es so aus.Die Rosen kommen voran, aber sie kommen sehr langsam voran.Und sie kommen nur unter größten Verlusten voran. Das ist schon angedeutet, es gibt die Schätzung von vierzig, 50 Panzer Verluste pro Tag. Vielleicht jetzt nicht.An jedem Tag, aber es gab Tage, wo das so war.Und das alles nicht ganz unerheblich, ja, weil auch die Vorräte der Russen mögen groß sein, aber die sind auch nicht unendlich. Warum wir aber jetzt diese Kriegssituation, die du.Angesprochen, als diese Panzer auf freiem Feld et cetera, vor allem nicht haben, ist, dass das Ganze hier an der Stelle vor allem ein Atelierkrieg ist. Das ist auch das, worauf die Russenspezialisiert sind. Das ist quasi ihre billigste Munition und sie haben halt einfach extrem viel Artillerie hinter den Stellungen stehen und.Versuchen einfach, die Ukraine die ganze Zeit aus den Feldern, aus ihren Stellungen rauszubomben. Klappt allerdings nicht besonders gut, weil.Die sich dort eben schon seit langer, langer Zeit und mit großem Wissen darum, wie die Russen vorgehen, tief eingegraben haben. Also die dürften da wahrscheinlich.Ahnung, welchen Abständen,Stellungen haben, wo einfach tiefe Gräben gezogen sind, wo die, was weiß ich, vielleicht zwei, drei Meter unter der Erde rumlaufen und einfach nur bei so einem totalen Volltreffer einer Adrelle äh Atelier ähm.In irgendeiner Form in Mitleidenschaft gezogen werden. Aber ist jetzt auch nicht so, dass die mal soeben da einfach weggeschossen werden können.Jetzt ähm geht das immer so weiter und ähm die große Frage ist natürlich.Was kann da äh jetzt eigentlich gegen getan werden, dass die Russen dort Fortschritte erzielen und in irgendeiner Form dort diese Landnahme abschließen und.Debatte äh kennen wir. Es geht jetzt halt um schwere Waffen. Ja, es geht dadrum, die ukrainische Armee in die Lage zu versetzen.Hier etwas entgegenhalten zu können und der Ruf nach Panzer an, der Ruf nach äh großen Haubitzen Artilleriesystemen,eigentlich nach allem, was sozusagen die Kriegsindustrie bereitstellen kann. Der war ja schon immer sehr, sehr laut und sehr direkt in der Ukraine. Hier wird jetzt allerdings auch klar warum.Denn man kann natürlich in diesem Stellungskrieg.Zersetzend durch Gegenangriffe et cetera, diesen Vormarsch in irgendeiner Form sehr teuer und langsam gestalten und,durchaus absehbar, dass so etwas dann auch äh irgendwann mal einen Feind, der halbwegs rational denkt, äh in die Situation bringt,zu sagen so oh nö.Hier verlieren wir aber echt eine Menge Material. Hier verlieren wir aber echt eine Menge Leute. Das kostet uns ja echt viel Geld. Das lohnt alles nicht. Aber wir haben's halt mit nicht dieser Form der Rationalität zu tun, sondern wir haben halt hier irgendwie mit einem ideologisch äh.Aufgeladenen Kriegsgegner zu tun, der einfach mit seinen faschistischen äh Strukturen mittlerweile einfach jedes Maß verloren hat. Es gibt.Dass dieser Krieg Russland Material.Und Personal kostet in der Größenordnung von einer halben Milliarde US-Dollar. Pro Tag.Das ist jetzt auch nicht nix ja also das kriegt man mal nicht so äh eben gestemmt und der.Dazu kommt halt sozusagen noch der gesamte sonstige wirtschaftliche Schaden, der eben dadurch ausgelöst wird, dass eben die Wirtschaft geschwächt wird durch die Sanktionen, dass die Wirtschaft geschwächt wird durch.Überhaupt die gesamte Situation, da läuft's ja einfach nicht sehr gut und ähmtrotzdem macht das jetzt nicht so den Eindruck, als ob sich die Russen da von von solchen Details aufhalten lassen. Ja, dann ist das halt teuer. Dann kostet das halt viele Menschen, dem uns auch egal. Wir wollen hier irgendwie dieses Territorium für uns haben und ähVerluste auf beiden Seiten, spielen für uns äh keine Rolle. Es gibt ja alle auch wirklich dramatische Berichte,abgehörte Soldatentelefonate, wo die dann irgendwie erzählen so, ja, hier eben keinen Bock mehr. Ja, die erzählen uns so, ja.Auf die Frage warum warum geht ihr da nicht mit mit der Luftwaffe rein irgendwie? Warum müssten wir uns hier irgendwie aufm Feld umbringen lassen? Also ja.Ihr seid hier die Consumer Bills, ne? Also es gibt da relativ wenig Respekt vor,den Soldaten tun und die werden halt einfach in ihrer Verderben geschickt. Es ist halt ohnehin Gras zu sehen, wer dort zum Einsatz kommt, also wenn man sich anschaut, es gab so ein paar Stichproben.Geguckt wurde, okay, hier mal so 2tausend ährussische Soldaten, wo kamen die denn eigentlich her? Und wie.Welchem Verhältnis steht diese Region zur Gesamtbevölkerung in Russland? Und dann sieht man das halt einfach der größte Anteil der gestorbenen Soldaten aus Gebieten kommt.Die eben auch zu den wirtschaftlich schwächsten, ärmsten Regionen Russlands gehören. Ne.Da äh an der Grenze zu Georgien.Ist so einer dieser Gebiete oder Boezien irgendwo tief im asiatischen Mittelland, Russlands.Wo die Leute einfach auch.Wenig andere Optionen haben und sich dann halt einfach äh von der Armee engagieren lassen, da irgendwas unterschreiben und jetzt hier verheizt werden. Was natürlich wirklich absurd ist zu sehen, dass also vor allem.Aus so nicht russischen Ethnien rekrutiert wird zum großen Teil und zu einem überbordenden Teil.Ähm in so einem Krieg, der halt eigentlich so einen total russisch-nationalistischer ethnischer Krieg ist.Ähm das äh um's kurz zu Ende zu bringen, die.Anteile von Soldaten, die gestorben sind, die aus Moskau oder aus Sankt Petersburg kommen, äh wo der Großteil der Russen lebt, ja, ist äh entsprechend gering.
Pavel Mayer 0:57:14
So gut wie keine hörte man, also keine Einheiten aus dem Raum Moskau oder so sollen äh wohl unterwegs sein.
Tim Pritlove 0:57:22
Mit der Ausnahme dieser einen Elite-Einheit, die sie ganz am Anfang äh reingeschickt haben, die er dann komplett vernichtet wurde auf dem Flughafen. Am ersten Tag äh das nur deswegen tauchen da überhaupt noch nennenswerte Zahlen auf.
Pavel Mayer 0:57:36
Ja, was auch sehr krass ist. Ähm es gibt da unter anderem einen so einen Journalisten in der,Ukraine, der ähm ja Kriegsgefangene interviewt und äh die dann halt äh,zu Hause anrufen lässt vor laufender Kamera,ähm wo ich mir einfach gedacht habe, hm bei eigentlich ist es so völkerrechtlich das zu Kriegsgefangene äh eigentlich nicht irgendwie vor der Kamera parodieren.Darfst oder sollst, sondern aber äh gutund dann ist natürlich dann auch die Frage, ich meine alle haben ihre Zustimmung gegeben so, dann fragt man sich natürlich, na ja, wie wie wie freiwillig ist es denn, wenn ich denn so als Kriegsgefangener.Da bin aber der Hintergrund ist der ähm dass halt äh um.Dann ausgetauscht zu werden, also es finden wohl laufendauch Austausch von Kriegsgefangenen statt. Das läuft so so nebenher grade, aber dazu muss man halt auf die Liste kommen, also beide Seiten überreichen sich halt gegenseitig immer Listen. SoÄh und ähm ja und er macht das halt,so, dass er halt dann mit der Kamera das dokumentiert und das filmt und die dann anruft und den Angehörigen teilweise sind da Angehörige bei, die irgendwie schon die Meldung bekommen haben, der ist tot, die schon das Begräbnis geplant haben.Natürlich äh wo sich die Mütter dann natürlich entsprechend freuen.Dass ihr Kind dann doch nicht tot ist und äh in solchen Fällen äh gibt,sie veröffentlichen dann die die Videos, sowohl auf YouTube als auch irgendwieauf auf Telegram und noch in anderen und raten dann den russischen Müttern sich halt dieses Video runterzuladen, um damit dann zu den russischen Behörden äh zu gehen.Zu sagen, hier mein Sohn ist noch am Leben und der ist gar nicht tot. Setzt ihn doch bitte auf die Liste, dass er irgendwie ausgetauscht äh wird. So.Äh so läuft das da ab und die Gespräche sind teilweise sind wirklich krass. Äh so mit Chris und äh dann halt die Mütter ja und sagen ja irgendwie wir sind einfache Bauern und so. Wir haben mit Politik gar nichts am Hut.Und klar, ist natürlich auch ukrainische Propaganda, beziehungsweise die versuchen dannalso der Journalist fragt die dann auch die Eltern so irgendwie, aber warum denn überhaupt ihr Sohn jetzt hier ist, so warum denn was sie denn wollen irgendwie, Herr Ukraine und so, ja und dann,kriegst du halt mit, ja die Leute dann ja sagen oh Politik haben wir irgendwie gar nichts am Hut und äh wissen nix und wir gucken auch kein Fernsehen und ähm ja.Also ziemlich krasse äh Nummer, was da so.Auf persönlicher Ebene abläuft und dann jetzt medial transportiert wird wie in keinem anderen Krieg vorher.
Tim Pritlove 1:00:44
Muss ja auch noch mal kurz über Mario Pohl reden, also die Stadt im Osten, im Südosten, der Ukraine, die ja komplett niedergemacht wurde vor den äh Russen und wo es immer noch diesen,einen letzten verbleibenden Widerstandsort gibt, nämlich Aase of Stahl, das Stahlwerk.Das ja offensichtlich auch so als.Kriegswiderstandsbastion gebaut worden ist, was wohl krass untertunnelt ist, auch äh mit vielen.Orten in der Stadt durch diese Tunnel verbunden ist und von daher wahrscheinlich die ganze Zeit so die Zentrale von den Azoftruppen war so und sonstigen ukrainischen Soldaten.Und es ist so gut gesichert, dass die Ruster auch mit aller Kraft irgendwie von außen einfach nicht.Gegen vorgehen können, aber natürlich jetzt die verbleibenden Soldaten und vor allem die Flüchtlinge dort äh nahezu ausgehungert haben. Das.Sind jetzt letztlich in der letzten Woche dann doch mal ein paar hundert Flüchtlinge mit Bussen.Sicher rausgeleitet worden.Nachdem's ja vorher tausend Ankündigungen gab und dann Fluchtrouten beschossen wurden et cetera. Trotzdem verbleibt immer noch ein letzter Widerstandskern und hält die äh äh Russen dort beschäftigt.Unglaubliche Situation, kann man sich irgendwie überhaupt nicht äh vorstellen. Es muss irgendwie so apokalyptisch sein wie nur irgendwas.
Pavel Mayer 1:02:17
Ja, ja, es soll dann auch berichtet, dass teilweise natürlich Krankheiten grassieren, weil die Leute dann auch jetzt durch Hunger geschwächt sind und auf mit unter schlechten hygienischen Bedingungen, auf engem Raum und so äh alsoDas ist ja äh wahrscheinlich so übel, wie es nur werden kann.Plus das obwohl Putin ja angekündigt hat, die sollen's halt nicht stürmen äh hat der Beschuss halt nicht aufgehört. Also ähm haben.Quasi Putin hat dann zwar ja offiziell den Befehl zum Sturm zurückgenommen äh vor der Kamera aber wahrscheinlich nur.Aber äh ja äh ähm so richtig ja wahrscheinlich wollte wollte er dann nur war das eher mir eine PR-Aktion um äh Rang dann,Ja nicht äh irgendwie die ganze Zeit sich vorhalten zu lassen. Äh das wird ja nix. Äh so ihr seid ja nicht in der Lage.
Tim Pritlove 1:03:23
Ja, vielleicht mal zur.Zum Vorgehen der der Russen, was so die Strategie betrifft. Also es ist ja personell dort einiges äh passiert. Am Anfang sind sie ja mit vielen Generälen unkoordiniert vorgegangen. Jede Front hat irgendwie für sich gekämpft, weil sie dachtenpasst schon irgendwie, hat natürlich nicht gepasst. Dann haben sie äh irgendwann umgestellt und das gesamte Kommando unter diesen.Das heißt, den Namen grad nicht äh parat, diesen General, der auch in Syrien äh eine ist ja, der.Jetzt erst dazu gekommen ist, ähm fällt mir vielleicht gleich nochmal ein, aber eben neue Wendung, jetzt kommt eben dieser Grassimov mit ins Spiel, der ist halt eigentlich Head of stuff. Das heißt, der ist sozusagen der Chef von die ganze russische Armee.Und der ist aber jetzt quasi,dediziert damit beauftragt worden, doch jetzt mal bitte diese gesamte Kampagne gegen die Ukraine in irgendeiner Form zur Chefsache zu erklären,Ja, also vorher ist er sozusagen dafür zuständig gewesen, dass die gesamte Armee als solche funktioniert, also überall, immer allesähm der konkrete Kampfeinsatz war jetzt nicht unbedingt sein Ding und das hat sich jetzt geändert. Dazu ist er in die Ukraine gefahren vor ein paar Tagen,hat sich dort offenbar mit.Führenden anderen generellen, sonstigen Offizieren äh getroffen und zwar in und das ist mitten im Kampfgeschehen. Davon haben offensichtlich die Ukrainer oder die Amerikaner und damit der Ukrainer, was weiß ich, also irgendwie,kam's raus oder wurde bekannt oder zumindest vermutet und dieser Ort.Ist dann gezielt mit Artillerie angegriffen worden, gibt's auch Bilder von.Und dabei seien angeblich irgendwie die Hälfte der Offiziere vor Ort irgendwie gekillt worden und äh das war schon sehr vernichtender Schlag,um ein Haar und dann gab's so verschiedene Berichte, erst hieß es, er ist tot, dann hieß es, er ist verletzt, dann hieß es, er ist nicht verletzt. Keiner weiß, äh irgendwas Genaues, aber definitiv er war irgendwie da und,grade mal davon gekommen. Ja also mit ein bisschen Glück hätte die Ukraine mal eben so den Head of the Army irgendwie auch noch äh gekillt in diesem Konflikt, das wäre natürlich die totale Katastrophe gewesen. PR-mäßig.Aber zeigt einfach maldie Russen irgendwie auch ziemlich desgrade sind, weil es geht einfach nicht voran. Es geht gibt einfach keine großen Erfolge. Es ist einfach alles super teuer, ist alles super kompliziert und ähm selbst wenn sie jetzt Fortschritte machen und selbst wenn es eben für alle.Alle Gebiete, die bisher überrollt wurden und noch gehalten werden, eine große Tragödie ist. Insgesamt,scheinen die Russen zu diesem Zeitpunkt in zunehmenden Maße besiegbar, wenn man denn jetzt die entsprechend korrekte Strategie und Unterstützung für die Ukraine,dagegen hält. Ja und das ist es, damit sind wir eigentlich auch bei diesem Punkt.Internationalen Unterstützung durch die USA, Europa und der Welt äh gekommen und da hat sich ja einiges.Getan. Wir haben ja die Debatte in Deutschland sehr lebendig ähm mitverfolgen dürfen. Allein schon deshalb, weil Deutschland immer vorgeworfen wurde hier,Große Bremser zu sein und irgendwie am wenigsten zu tun, auch wenn ich mir ehrlich gesagt sicher bin, dass Ungarn noch weniger tut, aber Deutschland ist ja nun mal das Powerhaus und Deutschland ist ähnunmal das Land mit der äh faschistischen Vergangenheit, was ich ja hier eigentlich nochmal besonders engagieren sollte, aber aus irgendwelchen Gründen.Läuft zumindest die öffentliche Darstellung dessen, was dort passiert, nicht gut oder es läuft insgesamt nicht gut.
Pavel Mayer 1:06:55
Ja das wollte ich dann tatsächlich mal sagen rausfinden. Ähm.Äh anlässlich äh ja äh der beleidigten Leberwurst-Affäre äh Leberwurst geht.Äh ja, wo ja der ukrainische äh äh Botschafter äh dann äh unseren Bundeskanzler äh als beleidigte Leberwurst bezeichnet hat, weil der jetzt nicht nach äh Kief kommen wollteäh weil äh halt vorher der Bundespräsident ausgeladen wurde, so.Wurde das zumindest äh kolportiert und äh ja dann habe ich mich gefragt, okay ähm weil äh natürlich vieleStimmen auch auf total laut wurden. Es ist ja eine Frechheit. Ich meine, wir helfen ja so viel und äh das ist ja jetzt ja, das das kann ja jetzt nicht,tun äh so, das ist ja unverschämt, so was für eine Unverschämtheit wie.Ja, wie können ukrainischer Botschafter nur? So und dann habe ich mich gefragt, okay wie ist es denn äh.Jetzt tatsächlich ähm und ähm ja.Also da gibt's unter anderem äh.Natürlich Wissenschaftler, die sich das angucken und dann auch PayPal äh dazu eröffnen und äh ja Tabellen äh machen und da gibt's dann so ein paar äh äh Kennzahlen hier jetzt aus dem Kiel workingPaper ähm stand.Ähm sagen, was jetzt vom Anfang, also vom 24. Januar bis 23. April gelaufen ist, also die ersten zwei Monate.Ähm also relativ aktuell die Zahlen, weil Deutschland auch aufgeholt hat. Äh.Vorher sah's noch schlimmer aus, aber äh wenn man jetzt erstmal nach Leistungsfähigkeit geht, also Anteil nach,äh äh Bundes äh äh nach Bruttoinlandsprodukt, äh dann ist Deutschland auf Platzelf der Geberländer. So, aber da ist es auch erst seit Kurzem aufgestiegen, so ganz vorne sind dann äh Estland und Litauen, die dann bisher so 0,8 Prozent ähnull Komma sieben Prozent schon reingehauenhaben an an Hilfen Polen auch ganz vorne Luxemburg, Slowakei, Litauen, Kanada, UK, Schweden, dann die USA und dann kommt Deutschland.So. Aber gut, das äh äh aber da ist Deutschland fast gleich auf mit den USA. Da könnte man sagen, na ja gut äh immerhin äh sagen.Anteilig sind wir jetzt mit 0,05 Prozent vom BIP fast auf auf US-Niveau so.Aber äh äh ja, in absoluten Unterstützungszusagen, äh wenn man jetzt auf die Milliarden äh guckt ist äh äh Deutschland jetzt auf Rang fünf,mit.Sage mal, nicht ganz zwei Milliarden äh Gesamtzusagen und ganz vorne sind aber die USA, die bisher mit 11 Milliarden dabei sind. Das heißt,USA geben ungefähr äh ergeben mehr als alle anderen zusammen. Ja, das kann man vielleicht mal mal festhalten und daist aber eben auch ja an zweiter Stelle ist dann noch Polen, also Polen hat mehr gegeben als Deutschland und UK und Kanada. So diese drei Länder liegen jetzt in absoluten äh äh Werten noch vor Deutschland.Ähm so, aber ja, gut, Platz fünf ist jetzt äh wie gesagt mit mit Aufholen äh jetzt nicht so.
Tim Pritlove 1:11:09
Zahlen, aber nicht relativ zu der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Landes.
Pavel Mayer 1:11:15
Und ähm.Und dann ähm und diese Unterstützung geht halt also ist ist sagen die Gesamtsumme sowohl finanzielle als auch humanitäre Hilfe als auch militärische Unterstützung undWenn man,jetzt äh sagen tatsächlich nur auf die Waffen guckt also nicht also jetzt auch ohne jetzt finanzielle Zusagen äh äh also Waffenfinanzierung.Dann äh ist Deutschland da auf Platz 9 derWaffenlieferanten jetzt. Ähm ganz vorne die USA.So mit irgendwie Waffen für drei Milliarden und dann Polen mit Waffen für eineinhalb Milliarden und,Kanada mit Waffen für ja 6fünfzig Millionen und UK will noch mit vier Millionen und so und dann ja irgendwann kommt man dann äh wenn man dann sogar Litauen und,äh Estland und die Slowakei haben mehr Waffen geliefert, auch Italien. So und dann kommt Deutschlandirgendwo mit Waffen jetzt im Wert von äh ja 2hundert Millionen äh ungefähr Größenordnungsmäßig im Vergleich zu drei Milliarden äh von den USA.Und ähm.Wenn man dann aber sich anguckt, kann man jetzt sagen, na ja gut, vielleicht hat Deutschland jetzt irgendwie nicht so viele Waffen oder baut nicht so viele Waffen, aberdann ist es so, dass Deutschland, wenn man jetzt Russland weglässt, weil klar Russland besitzt keine Waffen an die Ukraine liefern oder würde auch in den Listen nicht auftauchen.Ist Deutschland halt der drittgrößte Waffenexporteur der Welt.So hinter USA und Frankreich, ja und da finde ich, also dafür, dass Deutschland irgendwie sonst,ja scheinbar äh Waffen für alle Welt übrig hat in größeren Mengen oder jedes Jahr exportiertist das, was jetzt an die Ukraine rausgegangen ist an Waffen, steht dann doch in einem krassen Missverhältnis äh äh dazu.
Tim Pritlove 1:13:35
Gut, jetzt heißt's natürlich Waffenexporteur heißt, wir haben die Unternehmen, die diese Waffen bauen, ja? Das ist ja dann erstmal nicht,im Besitz der Bundesrepublik Deutschland und wird dann verteilt Bundesrepublik Deutschland erlaubt lediglich den Verkauf dieser Waffen, der von diesen Unternehmen produziert wird. Ähm von daher finde ich jetzt den Vergleich so ein bisschen.Schwierig.So, wir sind der Größe Waffenexporte. Also klar, also das Potenzial Waffen zu liefern, bauen zu lassen, et cetera, das ist natürlich da in diesem Land, aber die Frage ist ja hierWas wird von demwas jetzt gerade da ist und sofort verfügbar ist, auch konkret bereitgestellt, teilweise eben aus eigenen ähm Kapazitäten oder eben dem, was man,kauft. So, das müsste man ja nicht zwangsläufig im eigenen Land kaufen, wenn man Geld bereitstellt.
Pavel Mayer 1:14:29
So, das ist ja, das ist richtig, vor allem wenn okay, wir haben halt nicht so viele Waffen auf Lager,produzieren die halt nur auf Bedarf, wobei,natürlich auch, wenn du so eine große Waffenproduktion hast, dann befindet sich natürlich immer irgendwas grade auch im Produktionslauf für irgendjemanden, ja?Und da hast du dann äh natürlich schon wiederum Möglichkeiten auchdann äh andere Kunden vielleicht zu vertrösten und ihnen zu sagen, sorry, aber ist jetzt gerade Krieg, werdet ihr vielleicht verstehen, so wenn wir irgendwie die Hälfte von eurer Lieferung äh äh somal äh jetzt an die Ukraine.
Tim Pritlove 1:15:11
Liefern. Äh ja und weißt du, wo das gerade der Fall ist, tatsächlich?Also wir werden ja eh gleich noch drüber reden, aber es gibt ja vor allem ein Modell, was derzeit so den Anschein macht. Das könnte den Ukrainern sehr weiterhelfen aus deutscher Produktion, die sogenannte Panzerhaube 2tausend. Und ähm.Die befindet sich ja in der Produktion und ähm die nächste Lieferung war eigentlich jetzt für den Februar gedacht.Wo aber noch nicht klar wurde ob die stattgefunden hat, da gibt's zumindest keine Bestätigung dafür und der Empfänger wäre Ungarn gewesen.
Pavel Mayer 1:15:48
Ah.
Tim Pritlove 1:15:51
Was ich jetzt äh natürlich am meisten den ganzen Bemühungen, diesen Krieg äh.Zu verhindern und äh bessere Bahnen zu leiten am meisten entgegenstellt. Das ist natürlich äh sehr delikat.Aber gut, nichts Genaues weiß man nicht,es ist also man muss es glaube ich hier mal verschiedene Sachen trennen, ne? Was ist sozusagen Deutschland in der Lage, aus einem Bestand zu liefern, aus eigenen Besitz der Bundesrepublik Deutschland?Nicht viel, weil vieles ist irgendwie in Reparatur kaputt, irgendwie nicht betriebsfähig et cetera beziehungsweise gibt es halt diese.Diesen Claim der Bundeswehr, das braucht man ja selber, weil wir müssen's ja selber verteidigen, was irgendwie ein bisschen absurd äh klingt gerade in der aktuellen Situation.
Pavel Mayer 1:16:34
Wo wobei die.
Tim Pritlove 1:16:35
Andere ist, was kann eben die deutsche Industrie liefern, was könnte man eben finanzieren, was ließe sich dort kurzfristig herstellen und dann damit natürlich auch verbunden.Umstellung auf westliche Waffensysteme. Heutzutage sind diese Systeme ist ja nicht einfach so, dass du sagst so ja hier ist ein Panzer und dann hast du zehn Panzer und dann dann dann funktioniert das einfach wenn der Panzer dahin geliefert wird aber du brauchst ja auch,Munition. Du raus, Reparatur. Du brauchst Kenntnis, um dieses Systeme und vor allem du brauchst.Eine Integration dieser Waffe mit allen anderen, mit Kommand und Kontrollstrukturen, mit äh Datenkommunikation et cetera PP. Das ist halt nicht mal eben so einfach gemacht,runter äh vom Transporter und los geht's, ne.
Pavel Mayer 1:17:25
Ja ja, auf der anderen Seite äh ich sage mal, sind äh ich meine, wir reden hier von Militär, ja äh und ähda ist alles auch wieder natürlich schon nicht alles, aber vieles einfach doch stark vereinfacht, weil äh ähm du hast halt einfach auch nur begrenzte Trainings,Zeiten äh und auf äh äh Wand und so und vor allem, weil wir ja vorher eine Wehrpflichtarmee waren. Also die meisten Waffensysteme, also ich habejetzt mal gehört, was jetzt so Fachleute äh sagen, äh die dann äh selber,ausgebildet wurden oder ausgebildet haben zum Beispiel jetzt so.Äh Panzer äh Kampfwagen, Marder war ja auch so ein so ein so ein Thema ähm so ähm und hm,da äh gehen die halt davon aus, ja normalerweise so drei Monatslehrgänge, aberähm dass es halt in Friedenszeiten und wenn man äh jetzt intensiv äh Lehrgänge macht oder so, reden wir von vier bis sechs Wochen, äh wo man die Leute dann äh,bilden kann ähm und also und das sind Ausbildungen von Leuten, also Leute ausbilden, die noch, die gar nix damitäh am am Hut hatten. Wenn du dann aber jemanden hast, der sich schon mit vergleichbaren Waffensystemen auskennt, kann das äh teilweise noch noch schneller gehen und ähm.Wenn man äh ja jetzt guckt, wie lange der Krieg schon läuft, mhm ja, hätte man auch schon vor,Monaten, wo man jetzt sagen, mit der Ausbildung beginnen können und es ist natürlich teilweise sogar auch passiert. Man hat, glaube ich, teilweise sogar schon, also jetzt vor Wochen oder Monaten mit der Ausbildung begonnen. Insofern.Ja, es ist Argumentjetzt mit Einlernen ja, das ist also es geht jetzt nicht in einer Woche oder so, aber ja in einem in der Größenordnung vonähm ja zwischen, wie sagt man, je nach je nachdemzwischen zwei Wochen und zwei Monaten äh äh kriegst du halt Leute, je nachdem wo die wo die anfangenähm in ihrer in ihrer Ausbildung eigentlich auch auf westlichen Waffensystem trainiert. Mit Ausnahme vielleicht von Piloten oder westlichen Kampfflugzeugen. Das kann dann eventuell noch.Noch äh länger dauern, aber ansonsten ja ist das jetzt äh will sagen.Ja, das ist jetzt also braucht's jetzt für die Bedienung der Systeme jetzt keinen Hochschulabschluss und auch keinen jahrelanger Ausbild.
Tim Pritlove 1:20:16
Auch nicht gesagt. Ich habe ja nur gesagt, es ist insgesamt ein komplexer Vorgang, ne. Ausbildung habe ich mich gar nicht dazu geäußert. Ich habe mir das jetzt zum Beispiel bei dieser Panzerhaubitze 2000 mal genauer angeschautPassaubitze 200 ist aus verschiedenen Gründen sehr interessant für die Ukraine, also sagen wir mal so von dem generellen Appil her, weil es ist halt einerseits,Wie der Name schon sagt, also eine Haubitzer, also ist eine Artillerie äh Waffe, die alsorelativ kraftvolle Munition über große Distanzen verfeuern kann und äh dementsprechend halt dazu in der Lage ist, in so einem Stellungskrieg eben die gegnerische Stellung in irgendeiner Form zu bedrohen.Dann ist es halt äh sogenannte self popelt, also das Ding fährt halt selber, da ist so ein Leopard zwei äh Untersatz drunter quasi, der ähkann dieses äh extrem schwere Teil von 56 Tonnendann immerhin noch mit irgendwie 5vierzigund Stundenkilometer über einen Acker oder sechzig Stundenkilometer über eine Straße äh bugsieren. Ist also sehr schnell.Unterwegs und ist vor allem auch sehr schnell zu bewegen, also in dem Moment, wo man so eine so eine Schusskampagne grade durchgeführt hat, dann kann man halt binnen einer Minute schon wieder on the Road sein. Und äh außerdem,ist das Ding halt extrem gut gepanzert, also kann äh.Entsprechenden Artillerie-Schrabnnell widerstehen oder eben kleineren Waffen problemlos was entgegensetzen, ohne gleich außer Gefecht gesetzt zu sein und,es ist hoch präzise und vor allem schießt sehr weit,Also es gibt sehr unterschiedliche Aussagen da drüber, wie weit das Ding so schießen kann. Nominell geht das so bei 30 Kilometer Reichweite los, aber mit der entsprechenden Munition, die da natürlich auch vorhanden sein muss, die also,speziell ich weiß nicht genau, welche Eigenschaften die jetzt wirklich hat.
Pavel Mayer 1:22:11
Ja, die hat noch ein Raketentriebwerk äh drin. Die hat noch eine eine Boosterrakete, um die Reichweite.
Tim Pritlove 1:22:16
Gibt's also mehrere Varianten, das ging dann teilweise auf äh erstmal auf 40 Kilometer hoch und äh mit Spezial äh spezieller Spezialmunition.Habe ich auch schon von 56 in einem Fall sogar von 70 Kilometern gehört, aber das erscheint mir äh keine realistische Angabe zu sein. Auf jeden Fall,sehr weit.Und weiter als das eben die äh russischen Artilleriesysteme machen können, sprich würde man einen Verband haben aus diesen Panzerhaubitzen könnte man aus relativ,sicherer Distanz, also sicher im Sinne von nicht in der Reichweite von der anderen Artillerie.Et cetera und sowas geht natürlich alles noch oder müssten die auch erstmal eine Kampagne starten, wissen wo du stehst und wenn man sich so schnell bewegen kann, dann ist man einfach auch relativ,safe. Ähm deswegen wollen die irgendwie alle haben und deswegen äh könnte das dort ein Impact machen.Natürlich kannst du jetzt irgendwie eine eine Truppe darauf anlernen. Klar, trotzdem brauchst du halt erstmal die Munition, wenn du die nicht hast, ist das ganze Gerät nix äh wert und vor allem,Wie das eben generell so ist, du musst eben so eine Waffe auch äh in die ganze Aufklärung mit ein ähgliedernDa ist es jetzt nicht mit einfachen Fußsprüchen getan, sondern da reden wir eben jetzt auch wirklich von schon teilweise hochautomatisierten Vorgängen, die also mit äh Digitalkommunikation laufen. Da brauchst du dann auch die entsprechenden Systeme, um ebendiese äh Ansprache quasi an diese Geräte auch durchzuführen, damit dann eben eine Aufklärung, die sagt, so hier Artillerieposition der Russen haben wir gefunden, das ist hier die GPS Koordinate, da müssen wir jetzt mal angreifenSo und dann liegt es halt einfach da dran, dass man dann eben innerhalb kürzester Zeit diesen fertigen Schussauftrag da einfach direkt hinsendet und das Ding einfach innerhalb von äh kürzester Zeit, ich will jetzt mal nicht auf also im MinutenbereichSicht dann auf dieses Ziel einschießen kann.Auch in der Lage ist ähm fünf äh Rounds gleichzeitig abzuschicken, die alle in unterschiedlichen drei Turin fliegen mehr oder weniger zeitgleich äh landen, um also da maximalen Impact zu haben, ohne groß äh die schon vorzuwahren.Und ähm ja, das das muss natürlich sichergestellt werden, dass das passiert. Aber es sieht jetzt so aus, als ob dieses System.Werden wird. Es kommen jetzt erstmal fünf oder sieben Systeme aus aus Holland. Italien hat relativ viele,Deutschland hat zwar auch einige, aber kann aus irgendwelchen Gründen nicht so viele bereitstellen, aber das kommt halt jetzt und ob's dann äh eine Wirkung haben wird.Wissen wir nicht. Die Amerikaner stellen auch sehr viele Haubitzen bereit, allerdings diese kleinen Zug äh Haubitzen, die also von so einem Transporter gezogen werden.Auch relativ weit schießen können, ähm aber die halt nicht gepanzert sind. Also die musste halt immer irgendwo wegschleppen, aber sind natürlich dann auch nicht so schwer und haben wiederum andere Vorteile.
Pavel Mayer 1:25:16
Die sind was weiß ich M hundertsiebenundsiebzig.
Tim Pritlove 1:25:19
7hundertsiebzig, ja hm.
Pavel Mayer 1:25:21
Und die sind aber auch ziemlich modern. Äh die sind für die US-Marines äh gebaut, sind halt super leicht wiegenirgendwie nur die Hälfte von dem, was einen vergleichbare Haubitzer, also eine Haubitze vergleichbarer Leistung bringt, weil die irgendwie mit Titankomponenten auch gebaut sind und haltauch wohl sehr schnell für so eine Haubitze sagen, in Stellung zu bringen und wieder abzubauen sind, also da redet man auch irgendwie von,Minuten äh äh in denen man das dann einsatzbereit machen kann undja man braucht aber einen einen tatsächlich großes eingespieltes Team um die Dinger äh äh zu bestücken, aber was ich halt spannend finde ist ähm,dass äh offensichtlich ähm,bei diesen bei so Haubitzen oder schweren Kalibern, dass das Beladen von Hand oder ich sage mal halbautomatischdu eine schnellere Schussfolge meistens hinbekommst als mit vollautomatischen Ladesystem, ja?Also so ein eingespieltes ist äh so eine eingespielte Truppe von, weiß ich nicht, sechs, sieben Leuten, die das Ding dann gleichzeitig bedient, äh äh kommt auf eine höhere Feuerrate.Als jedes technische System, das es automatisch macht.
Tim Pritlove 1:26:49
Die Feuerrate hängt natürlich auch davon ab, wie ähm.Energie reicht, dass alles dort vonstatten geht, also diese Panzerhaubitze, die kann halt auch,Seifen feuern, aber du warst halt bestimmte Limits, weil natürlich dann durch diedieser extremen Munition die Temperaturen äh der Rohre hochgehen und dann musst du halt einfach Abkühlungszeiten haben et cetera. Also davon hängt natürlich auch noch mal eine ganze Menge ab. Aber was sich halt letzten Endes zeigt hier ist.Die Waffenunterstützung ist sicherlich vielfältig aber im Bereich der schwereren Systemeliegt gerade ein Schwerpunkt auf diesen Haubitzen. Einfach um,der russischen Artillerie etwas entgegensetzen zu können und äh es gibt jetzt schon so die Meldung, dass die amerikanischen Haubitzen äh bereits im Land und auch im Einsatz sind, das ist sicherlich bei dieser Panzerhaubitze noch nicht der Fall.Aber kann alles noch kommen.
Pavel Mayer 1:27:49
Ja, also das ist sicherlich dann der würde ich mal sagen, der erste signifikante äh.Beitrag, wobei natürlich klar, jede Menge andere Unterstützung auch geleistet äh wurde, aber wie gesagt, die Dimensionen ähm ja.Dafür, also für Deutschlands Größe und äh industriellen Output so ähm ja,haben wir da noch nicht noch nicht wirklich äh das erreicht ähm was wir eigentlich.Bringen müssten. So, also wir kommen aber immerhin das Positive ist, es wir kommen da hin, aber das Ärgerliche ist halt, ich meine, wir wissen doch,alle, dass äh so am Ende ähm,wir dann doch zahlen und liefern müssen so. Aber äh wie sagte Gorbatschow so schön, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, ja und äh wenn wir dann sowiesoliefern müssen. Warum können wir das nicht gleich machen? Dann sparen wir uns halt das ganze Theater. Ja?
Tim Pritlove 1:29:03
Ja gutwie wie das jetzt eigentlich generell aussieht in äh Deutschland. Also wie schätzt du denn das ähm ein? Also erstmal teilst du quasi dieses,die allgemeine Wahrnehmung oder so wie das so generell diskutiert worden ist in den letzten Wochen. Deutschland währt sich dagegen zu unterstützen.Oder unterstützt nicht richtig oder nicht mit den richtigen Methoden oder wert sich dagegen, dass bestimmte Unterstützung bereitgestellt wird, weil ich finde das ehrlich gesagt.Ein bisschen äh ich kann das nicht glauben.Also ich kann ich äh kann das nicht glauben, dass dass es da eine generelle also,generell, dass da die Bereitschaft zur Unterstützung fehlt. Ich kann mir halt vorstellen, dass es unterschiedliche Auffassungen dadrüber gibt, wie diese Unterstützung auszusehen hat, aber verstehen tu ich's derzeit ehrlich gesagt nicht.
Pavel Mayer 1:30:02
Ja, also wie ich mir das also es ist es ist eine Gemengelage. So ich glaube, es ist eine Gemengelage. In der Bevölkerung zumindest äh wenn man den Umfragenäh glauben darf und da habe ich jetzt auch keinen Zweifel äh sind ungefähr größenordnungsmäßig 60 Prozent der Deutschen,dafür mehr Waffen an die Ukraine.Zuliefern, als wir es im Moment tun so. Also es gibt sozusagen erstmal einen breiten Willen undähm so von den Parteien her. Die Grünen haben ja auch auf ihrem Parteitagsbeschluss sich dann äh relativklar geäußert, also die ähm sind da auch äh sagen.Mit 80 Prozent tatsächlich äh hat der, glaube ich, Mehrheit gefunden auf dem Parteitag, also die Grüne äh Basis oder zumindest na ja äh also die Partei äh auch die grüne Partei steht hinter Hinterwaffen.Äh Lieferungen so. Ähm ja äh die,Opposition äh sowieso. Die FDP auch. Ähm und ähm gut.Wenn man jetzt äh genau und bei der SPD äh so habe ich da wirklich meine Zweifel.So. Also erstmal ähm,ist das Ding so mein Eindruck, zumindest von der Berliner SPD äh damals war, dass in der SPD mehr Kommunisten waren als bei der Linken, ja? So.Ähm ja das habe ich irgendwie als ich vorbereitet das gesagt habe, also ich habe das Gefühl, irgendwie bei euch gibt's mehr Kommunisten als als bei der Linken.Ja hat er irgendwie jedes Mal laut gelacht und mir dann im Prinzip zugestimmt, weil speziell in Berlin waren halt bei der Linken.Ja, eher so lauter Pragmatiker, während du halt bei der SPD schon ein paar knallharte Ideologen äh äh hattest und so. Ja und ähm was mich halt stutzig gemacht hat,war und da kommen wir dann auch ähm denke ich äh dann auf das Atom äh Thema war, dass,ja der Bundeskanzler gesagt hat es darf kein Atomkrieg geben.Ja? So wurde er zitiert. Tue alles, um äh Eskalation zu verhindern, die zu dritten Weltkrieg führen.So, ja und ähm aber vielleicht nochmal kurz zu der Gemengelage. Ähm äh die ich die ich da sehe. Also,ähm da ist wie gesagt einmal die Politik, haben wir ja jetzt äh aber dann äh gibt es natürlich auch noch den Apparat.So. Es gibt die äh Rüstungsindustrie, die,sehr schnell reagiert haben, die ja schon Tage nach Kriegsausbruch äh irgendwie die Geparden angeboten haben und äh alles mögliche halt dann selber vorgeschlagen.Haben, also die ersten Vorschläge kamen halt aus der aus der Rüstungsindustrie.Ähm bei der Bundeswehr äh dagegen ist regelrechtPanik ausgebrochen, äh dass die Bundeswehr jetzt völlig ausgeplündert wird unddie Bundeswehr jetzt äh auch eigentlich aufgefordert wurde, jetzt nun auch Truppen ähm.So ins Baltikum zum Beispiel zu schicken und was Deutschland da losschicken konnte.War halt äh ja auch schon so ein bisschenpeinlich, ja und das wurde dann eben auch als Indiz genommen von von manchen Leuten, die sagten, ja nee, es ist es ist wirklich eng, weil wir wir schaffen's nicht mal jetzt äh wir haben nicht mal genug Waffen, um,jetzt äh ja die NATO um um beim Schutz der NATO-Grenzen angemessen mitzuhelfen und wenn wir uns jetzt noch welche wegnehmt äh so dann ist es ist es endgültig.Aus, so. Das heißt, da kam.Glaube ich massiver äh äh Widerstand aus dem Verteidigungsministerium und äh von der von der Bundeswehr äh da bloßäh ja äh möglichst wenig aus Bundeswehrbeständen zu liefern, am besten gar nix.Ja und dann.Eben äh noch die so eine so eine diffuse Gemengelage von Leuten, weiß ich nicht, äh in in allen.Möglichen Bereichen, die dann irgendwie Angst vor vor Eskalationhaben, aber vor allen Dingen dann in der in der Politik und wie gesagt und von Scholz habe ich eben genau äh das gehört und ich habe mich da ziemlich drüber äh geärgert über diesen Spruch, es darf kein Atomkrieg geben.
Tim Pritlove 1:35:14
Warum? Du findest schon, es sollte einen geben können.
Pavel Mayer 1:35:17
Nein, ähm äh es ist nur so, ähm wenn man jetzt überhaupt.Atomkrieg erwähnt in dem Kontext ja äh dann,ist mein Gefühl, dann verrichtet hier Scholz einfach Putins Werk äh so indem er äh Putins atoleren atomaren Drohungen äh Gewicht gibt, jaso dass ich halte das also für super.Ungeschickt ähm und befürchte, also die die Frage ist ähm,hat Scholz denn wirklich jetzt Angst vor äh Putins atomaren Drohungen, also vor einem Atomkrieg sollten wir alle Angst äh haben so. Aber die die dieDie Frage ist halt, äh so äh muss man Putins Drohungen ernst nehmen undEiner, der sie halt überhaupt nicht ernst nimmt, ist halt Erdogan und die Türkei, deswegen droht Putin der Türkei auch nicht mit Atomwaffen, weil er weiß,Das das bringt nix, weil wenn du dir anguckst, wer bisher am meisten eigentlich äh wirklich direkt ähm sagen.Militärischäh gegen äh Russland vorgegangen ist, dann war das die Türkei. Ich meine, die haben ja irgendwann einfach auch äh damal 'nen russischen Bomber abgeschossen der ihnen dann zu nahe gekommen ist der dann eben mal der der halt 500 Meter auf türkisches äh Hoheitsgebiet rüber ist undZOB. Ja und jetzt haben sie äh letztlich ja äh auch den den den Bosporusversperrt und leisten damit auch vielleicht mit den größten Beitrag äh den militärischen Beitrag, um die Russen aktiv zu behindern, weil was das bedeutet, die Sperrung des Bosporusäh heißt, dass ähm also ähm wenn Russland jetzt versucht dort,mit einem jetzt könnten die Russen ja sagen, toll wir fahren da jetzt trotzdem rein. Nee, ist halt ganz klar, äh dass äh äh die Türkei äh Russland damit droht, so wenn ihr hier ein Schiff durchschickt durch den Bosporus werden wir das versenken.Punkt aus, ja und es liegen ja und äh das macht halt die Türkei einfach und äh da versucht aber.Putin äh äh gar nicht mal mit Atomwaffen zu drohen oder so, weil er weiß, dass das sowieso nicht äh äh nicht,ernst genommen würde.
Tim Pritlove 1:38:08
Du weißt, dass der Erdogan genauso verrückt ist wie er. Und kein rationalen Gedanken zugänglich.
Pavel Mayer 1:38:15
Nee, tatsächlich.Ist äh läuft das mit den atomaren äh Drohungen etwas anders. Ähm als hm man sich das gemeinhin denkt.Ähm ja, wollen wir jetzt auf das Thema Atom? Ja, wir sind mit.
Tim Pritlove 1:38:33
Ja gerne, wir sind jetzt Eder schon angekommen.
Pavel Mayer 1:38:35
Atom äh Krieg so und ähm,Erstmal äh muss man dazu bemerken, so Atomwaffen sind etwas Besonderes. Ja, das ist das ist eine noch mal eine ganz eigene Kategorie auch von Waffen weniger, ja doch,auch sicherlich aufgrund der Wirkung, weil's hier so weil die so groß sind und ähm deswegen gibt es halt.So etwas wie ein atomares Tabu, was sich entwickelt hat, so was aufrechterhalten würde, was letztlich im im Kalten Krieg äh entstanden ist und dieses.Atomare Tabu äh bedeutet äh letztlich, dass äh ja ähm das Potenzial für atomare Erpressung äh auch,sehr begrenzt,ist und weil wenn man sich überlegt, es gab eine Zeit, da waren die USA erstmal nach dem zweiten Weltkrieg die einzigen, die Atomwaffen hatten.Äh haben das jetzt nicht wirklich genutzt, um irgendwie jemanden zu irgendetwas zu zu zwingen. So dann.
Tim Pritlove 1:39:52
Außer im Zweiten Weltkrieg natürlich.
Pavel Mayer 1:39:54
Ja ja außer im zweiten Weltkrieg, aber danach, genau. Wir reden jetzt von danach, wobei im zweiten Weltkrieg äh der Einsatz über Japan, der hatte jetzt.Der der war von langer Hand geplant und äh die musste man einfach abwerfen, weil man so viel Geld investiert hatte und äh die halt ausprobieren musste und irgendwas halt vorzeigen musste für das Geld.Das war halt der Hauptgrund. Also ja, dass das äh äh also Invasion stand zu dem Zeitpunkt, als sieabgeworfen wurden ohnehin nicht mehr zur Debatte. Das war halt vollkommen klar, dass die ganzen Brandbombardierungen und so das das nichtäh also jetzt mit konventionellen Waffen, dass das das Japan so kaputt war. Äh also Invasion war war vom war ohnehin vom Tisch.Und wie gesagt, die die die Zielauswahl, das war alles auch zwei Jahre vorher erfolgt schon und und so. Aber wie gesagt, anderes Thema. ÄhmDanach aber jedenfalls entwickelte sich halt wie gesagt dieses dieses atomare äh Tabu ähm.Und äh die USA haben ja dann auch ja Koreakrieg oder Vietnamkrieg, ja, hat den Amerikanern,ihre atomare Bewaffnung überhaupt nichts genutzt, weil eigentlich in allen Konflikten äh seit dem zweiten äh Weltkrieg, ja und ähmatomare Erpressung äh funktioniert einfach nicht oder auch Indien Pakistanes. Also Pakistan hat ja viel, viel später Atomwaffenäh als als Indien und äh die haben dann halt auch Krieg geführt sagen ein Atomwaffenland und ein Nicht-Atomwaffenland, aber das hat jetzt Indien auch nicht irgendwiealso die konnten da jetzt auch keine Atomwaffen einfach einfach einsetzen. Also ich will sagen es gibt dieses atomare.Tabu und äh weil nukleare Eskalation will halt irgendwie keiner,und äh außerdem sind alle Atomwaffenstaaten daran interessiert, dieses atomare Tabu auch aufrechtzuerhalten und,Ähm ähm und in insofern hm,Na ja, weil niemand äh will halt diesen äh äh niemand will halt einen atomaren Holocaust äh riskieren.So dass es dass es äh ähm das das Ding und man.
Tim Pritlove 1:42:29
Immer so sicher, um ehrlich zu sein.
Pavel Mayer 1:42:31
Ja und? Nee und? Die andere Sache ist halt atomare ProLiferation. Ähm die Atomwaffenländer wollen nicht, dass andere sich auch Atomwaffen zulegen, indem,Moment, wo halt das nukleare Tabu fällt und äh irgendwie,ja es ist halt auch klar dann äh sind halt eben auch die Atomwaffen,besitzenden Länder komplett am Arsch, weil sich dann wirklich alle Atomwaffen zulegen werden. So unddeswegen das nukleare Tabu äh sagen aufrecht äh zu halten ist ist halt wichtig und deswegen äh äh und man hatte jetzt auch 50 Jahre lang haben sich halt.Auch viele, viele kluge Leute Gedanken darüber gemacht, äh wie man das denn jetzt, wie man denn einen Atomkrieg verhindert und den Einsatz von Atomwaffen verhindert und,Deswegen ist zum Beispiel äh klar, also es gibt äh alle Länder haben halt ihre nukleare Doktrin.Ähm unter welchen Bedingungen sie Atomwaffen einsetzen. Und ähm.Diese nukleare Doktrin sieht üblicherweise so aus, dass wenn du konventionell überlegen bist ähmdann verzichtest du auf den Ersteinsatz von Atomwaffen, wenn du konventionell unterlegen äh bist, äh dann äh hast du halt eine Doktrin, die sagt jasobald äh ihr äh uns konventionellzu sehr äh also die zu sehr unsere Existenz bedroht, dann werden wir Atomwaffen einsetzen und generellähm ja sehen äh äh die die Einsatzdoktrinen äh halt,vor äh äh wirklich Atomwaffen.Ähm nur unter ganz, ganz spezifischen äh äh Bedingungen einzusetzen und.Ähm keine davon äh,irgendwie in der Ukraine äh gegeben äh oder äh wäre auf absehbare Zeit äh irgendwo gegeben. Ähm selbst.Ein Einmarsch in Russland äh oder so, ja, würde äh nicht die Schwelle äh erreichen nach russischer Doktrin, wo man dann äh zwingend Atomwaffen einsetzen äh äh müsste.Oder oder würde, so dass sagt erstmal äh äh sagen, was das Doctrin Ding angeht, ähm kann man sagen, na ja gut, das ist alles alles Theorie, äh wer.Beweis, äh wie das wie das dann äh denn denn alles in der Praxis äh äh abgeht und muss man äh dem jetzt nicht nicht doch diesen atomaren äh äh Drohungen ähm Glauben schenken, so. Aber.Es gibt quasi zwei verschiedene Arten von atomaren Drohungen. Das eine ist, ich stelle mich in die Presse und sage, ich habe Atomwaffen und werde äh irgendwie nicht,zögern und werde sie benutzen. Genau. Ich habe Atomwaffen und werde sie benutzen, wenn ihr mir irgendwie so ähm ja und dann.Gibt es das, was ich eben nuclear posts ja äh äh nennt, nämlich,letztlich wie sieht denn grade meine Alarmbereitschaft tatsächlich aus, so äh sind meine Atomwaffenaufgetankt und äh sind irgendwie Ziele in die Zielcomputer eingegeben und sind die ja aus den Depots raus und sind meine U-Boote aus den Häfen äh äh raus äh und und wegso. Also.Das ist halt äh alles die Nuclear Posts, also die wie sieht tatsächlich die nuk aktuelle nukleare Bereitschaft eigentlich aus meiner Truppen.Und das ist etwas, äh wo dann die Experten oder die andere Seite sehr genau drauf draufguckt. Ja was,Putin oder sonst irgendwer sagt oder nicht sagt, äh das ist das richtet sichan. Das wird gesehen, das richtet sich an das eigene Volk. Das ist halt irgendwie ja, wir sind stark, wir haben Atomwaffen und richtet sich irgendwie an Leute im Westen, die keine Ahnung haben. Ja so.Um denen Angst zu machen. Ähm worauf halt Leute, also die Experten, halt gucken, ist äh ja ähm wo,sind denn die Atomwaffen, wie ist denn die aktuelle atomare Bereitschaft und wenn Nas äh ja wenn undwenn die Russen jetzt anfangen und sagen, ihre U-Boote aus den Häfen zu schicken und äh ja ihre ihre strategischen Atomwaffen aus den aus den Lagern äh äh zu holen und die Raketen aufzutanken.So dann äh aber erst dann äh ist äh wirklich die Kacke am Dampfen äh und dann äh wird man ernst genommen, so mit äh also.Im im Westen mit der atomaren äh äh Drohung. So, vorher nicht, aber weil eben äh man dann ernst genommenwird mit der atomaren Drohung erhöht das natürlich extrem die Gefahr eines atomaren Schlagabtauschs dann und das will wohl also das hat sich Putin äh bisher nicht getraut. Er hat zwarangesagt, öffentlich, er versetzt seine die Atom äh Streitkräfte in,jetzt in Alarmbereitschaft oder in Einsatzbereitschaft, aber das war auch eine Lüge. Es ist nichts passiert,ja? Also er hat hin äh vorher gesagt ja ich.Ich sage zwar jetzt, dass hier eine Alarmbereitschaft versetzt werdet, aber lass mal stecken, so.
Tim Pritlove 1:48:52
Beziehungsweise was anderer meinten äh das das, was sie da deklariert haben, diesen Zustand. Das ist eigentlich der Zustand, in dem sich diese Truppen sowieso immer befinden.
Pavel Mayer 1:49:01
Also.Mit anderen Worten, es ist nichts passiert, ja? Äh also nichts äh weil da ist dann Putin offenbar dann doch wieder äh so,rational, dass er weiß, äh dass mandamit dann doch nicht spielt, ja? Also das ist dann also mit mit vorher würde man wahrscheinlich eher äh noch irgendwelche äh äh.Raketen oder konventionellen Cruise Miss Hals äh über die Grenze in irgendwelche NATO-Länder schicken, äh bevor man.Anfängt jetzt äh an dem Nuklearträger wirklich.Rom zu spielen so, weil ähm ja, das ist das ist halt äh gefährlich.
Tim Pritlove 1:49:51
Okay, gut, das ist jetzt natürlich die Frage halt, entweder jetzt äh Kaiser Scholz, das Memo nicht bekommen und weiß das alles nicht, was du da jetzt gerade erzählt hast äh oder gibt's andere Gründe? Dass du das sagt.
Pavel Mayer 1:50:06
Tja. Also ich glaube, er hat das äh er hat das Nemo nicht gelesen. So äh oder wie das halt oft so ist, dass halt dann ich meine, man kann sich als Politiker nicht um um jede jedes Detail.Kümmern und Deutschland hat.
Tim Pritlove 1:50:20
So wie Atomkrieg.
Pavel Mayer 1:50:23
Nee äh ähm und ähm.Ja und Deutschland gut, wir haben jetzt die atomare Teilhabe äh äh und so, aber äh ja also.Entweder wie gesagt also wenn er das Memo nicht gelesen hat, es wäre das verzeihlicher als äh wenn er das eigentlich weiß,alles, ja, als wenn ihm das sozusagen klar ist und er jetzt äh dann aber nur abstrakte Spekulationen anstellt äh und dann ja eine Gefahrheraufbeschwört, die vielleicht irgendwann irgendwie entstehen kann, so. Aber ja äh.Aber wie wir jetzt auch gesehen haben, äh so, wenn man wir stehen auf der Feindesliste und ähm,ja jetzt werden halt alle möglichen schweren Waffen geliefert und es sieht jetzt nicht so aus, als wenn äh Putin,wirklich jetzt vorhätte, sich auch noch mit der NATO anzulegen in dieser Situation, egal ob nuklear oder äh konventionell. Ähm.Man was halt ich eine Zeit lang nicht ausgeschlossen habe äh war äh sagen eine.Ja eine Art nukleare Demonstration, die jetzt nicht wirklich einen einen direkten Angriff auf eine militärisches Ziel äh darstellt, sondern zu sagenirgendwo eine zu zünden, was weiß ich, über der Ostsee zum Beispiel. Und.Dafür gibt's aber auch einen Szenario. Das ist also diese wohl die ganzen Pläne, wie man,auf äh den Einsatz von Nuklearwaffen äh reagiert, berücksichtigen auchso ein Szenario, also eine sozusagen eine taktische Atomwaffen äh äh Demonstration zum Beispiel über der über der Ostsee und ähm.Natürlich gibt es da dann als als Antwort, wenn wenn Putin so etwas versuchen würde ähm.Äh gibt gibt es da nicht eine Standard Antwort, äh sondern da,gibt's halt eine ganze Reihe möglicher Antworten, aus denen dann wahrscheinlich der amerikanische Präsident äh auswählen würde, wenn wenn das passiert, ähm aber.Was ich zumindest von Fachleuten, die die Pläne.Kennen, äh gehört habe, äh war, dass äh diese Antwort.Auch auf eine Demonstration äh sagen so äh ausfallen wird, äh dass äh dass kein anderes Land jemals wieder versuchen wird.So ist diese Antwort designed. Ähm um eben, wie gesagt, zur Aufrechterhaltung des nuklearen Tabus.
Tim Pritlove 1:53:36
Also schon auch eine nukleare Antwort.
Pavel Mayer 1:53:38
Ähm die muss nicht notwendigerweise nuklear ausfallen. Das kommt.Äh drauf an, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass äh äh beziehungsweise es gibt auch also es gibt auch nicht nukleare Antworten äh äh in diesem Spektrum, aber ähm.Ja äh ähm wie gesagt, die von, ich sage mal, ähm.Die die einfachsten Antworten äh reichen, äh dann von totaler wirtschaftlicher Blockade. Also.Wirklich grenzendicht. Keiner kommt mehr rein oder raus aus dem Land, ja,So diese diese Art äh von von äh Reaktion komplette, also komplette wirtschaftliche Isolation plus man natürlich auch sehen muss äh dass zum Beispiel auch China.Äh oder auch Indien,Auch not amused äh äh wären, wenn äh wie gesagt Russland dieses Nukleare Tabu brechen würde. Also das würde sagen, da das ist quasi die unterste Schwelle. Ähm.Dann ähm ja äh ist wahrscheinlich aber mindestens ein äh äh massiver äh militärischer Schlag gegen.Alle möglichen Militärinstallationen zu erwarten, der nicht notwendigerweise nuklear sein muss, aber,Also am Anfang war sozusagen gab's als Strategie nuklear retaliation. Das war sozusagen okay, wenn.Ihr irgendwie auch nur eine mit einer einzigen Bombe ankommt, dann äh feuern wir alles ab, äh was wir haben.So ähm dannhat man das verfeinert, na ja gut, vielleicht wär's sicherer, wenn wir uns ein breiteres Spektrum vorbehalten und dann gab's halt die sogenannte flexible Response.Das heißt, äh dass man grundsätzlich vorhatte, sagen so zu also,ja in gleich in in gleicher Münze ungefähr äh zu antworten. Also dann, was weiß ich, wenn dann das das würde bedeuten, wenn Russland dann irgendwie eine über.Der äh über der Ostsee zündet oder so, dannman vielleicht keine Ahnung ähm irgendeine würden die Amerikaner irgendwo auch überm Wasser in der Nähe von Russland äh irgendwo eine zünden, so das wäre flexibelResponse. ÄhmAber äh was ich so rausfinden konnte jetzt über die Debatte ähm über den aktuellen Stand ähm.Der ähm ja der der Nukleardoktrin ist, dass in den letzten Jahren auch im Zusammenhang mit der Ukraine äh äh sehr viel von,Äh äh äh die die Sprache äh war, das heißt ähm was auch immer äh.Man äh tut. Also man muss jetzt nicht das ganze Arsenal äh äh gleich sofort abschießen, aber was immer manman tut als Antwort ähm äh soll die so ausfallen, dassäh anschließend äh ja Russland in dem Fall nicht mehr in der Lage ist äh ja äh seine,Waffen oder sein Militär weiter einzusetzen. So.
Tim Pritlove 1:57:17
Ist ja auch jetzt in der aktuellen Debatte ist das ja eigentlich auch schon die geäußerte HoffnungUnabhängig mal von der Antwort auf einen möglichen Nuklearschlag, aber das ist ja auch generell jetzt so die äh Prämisse oder die Hoffnung oder das erklärte Ziel vielmehr des Westens, dass man sagt so hm na ja okay, an dem Punkt, wo wir jetzt sind äh.Hätten wir's natürlich auch gerne, dass die Russen sich auch so final abnutzen, dass sie überhaupt gar keine Gefahr mehr darstellen, aber wir machen das halt irgendwie The Longway.Nicht durch totale Zerstörung. Ähm hast du noch zu diesem Atomkriegsaspekt noch jetzt was zu zu sagen, weil sonst würde ich.Debatte vielleicht nochmal weiterschieben, wie es so generell weitergehen könnte.
Pavel Mayer 1:58:05
Wie gesagt, vielleicht doch, ja, zusammenfassend, also ja äh so Atomwaffen,machen Angst und zu Recht, aber äh man muss halt trotzdem eben einen klaren Kopf behalten ähm so und äh.Sagt äh laut Atomdoktrin äh zumindest,Ist ein einen taktischer Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine äh nicht.Gegeben so dann und nukleare Erpressung, wie gesagt.Hat in der Vergangenheit nicht gut funktioniert und wirdauch jetzt nicht funktionieren eben wegen wie gesagt dem nuklearen Tabu undso wegen dem großen globalen Interesse daran, es durchzusetzen und und und aufrecht zu erhalten und so und natürlich äh sollte man aber äh im im Auge behalten so.Dass es schon einzelne Fälle gibt, äh wo die Nutzung von Atomwaffen wahrscheinlicher machen und da muss man halt aufpassen und äh ansonsten ja äh.Äh ja, nukleare Eskalation, eine Frage eben von Abschreckung und von äh entsprechender Signalisierung äh auch, dass man halt einfach klare.Botschaften sendet, ja, das ist halt ganz wichtig, dass man halt äh sagen oder oder hinreichend klare äh Botschaften sendet, nicht bis ins äh Kleinste, die,Detail, aber eben klar macht nie. Also da das ist wirklich eine eine rote,Linie und in dem Fall äh ist jeder Einsatz von Atomwaffen ist halt eine äh wäre ein Fall, der diesen Konflikt.Auf eine ganz, ganz neue Ebene behebt, ja, der äh sozusagen.Das äh wäre dann das hätte dann sozusagen die Ukraine wäre dann nur noch Nebenschauplatz. Ja wenn wenn das wenn das passiert.Und ähm ich habe nicht das Gefühl, dass äh ja äh äh Putin und das russische Establishment so,wahnsinnig sind, sondern ähm,das sind halt ja berechnende Macht-und Geldgierige Kleptokraten und äh ja da ist halt kein Profit.Äh zu erwarten.
Tim Pritlove 2:00:42
Ich habe auch einiges darüber gelesen, wo.Generell ins Zweifel gezogen wurde, dass das russische nuklear Potenzial überhaupt noch in dem Maße einsetzbar ist. Ähm.Jetzt leider noch gar nicht drüber gesprochen, aber wer vielleicht jetzt nochmal als Ergänzung auch ganz interessant.
Pavel Mayer 2:01:00
Okay. Mhm.
Tim Pritlove 2:01:02
Ähm Amerikaner wenden ja relativ viel Geld auf, um ihr nuklear.Material in Betrieb zu erhalten, irgendwas in der Größenordnung von 10 Milliarden US-Dollar pro Jahr.Das ist schon mal eine ganz ordentliche Zahl, weil das irgendwie, glaube ich, ein Viertel von dem ganzen Militär äh Haushalt der der Russen und die wenden sicherlich nicht so viel auf. Und es ist ja auch so ein bisschen.Angeklungen,dass jetzt verschiedene Faktoren sind, die dazu beitragen, dass unter Umständen diese Mengen an Nuklearwaffen, die die Russen angeblich haben, so behaupten nicht da sind oder überhaupt nicht mehr benutzbar sind.Einfach weil Geld, was tatsächlich in den Erhalt gesteckt wurde theoretisch, praktisch vielleicht dann in der Korruption hängen geblieben ist. Gut, dass es hier so ein bisschen Mutmaßerei.Aber äh das einfach auch generell nicht getan wird, selbst wenn das erfolgen würde, so wie angeordnet, um einfach diese Mengen an Waffen äh betriebsfähig zu halten. Da,man stellt sich das ja immer so vor, na ja Waffe baut man, legt man ins Regal, holt mal raus, wenn man's braucht. Ne?Mag für Pistolenkugeln gelten und äh ein Stück weit auch für Artilleriegeschosse et cetera, also konventionelle Waffen.Aber bei Atomraketen ist es ja alles ein sehr delikate Geschichte, die sehr viel mit radioaktivem Zerfall zu tun hat und der findet ja auch statt, selbst wenn's keinen Krieg gibt.
Pavel Mayer 2:02:32
Ja, das ich meine, das Thema hatte ich mir auch mal etwas genauer angeguckt, so wie wie ist es denn um die Haltbarkeit äh so bestellt, sowohl von jetzt konventionellerMunition äh Artilleriegranaten, diesen,Raketen äh generell und auch bei bei Atomwaffen und ähm jakann man so sagen äh zum zum Beispiel so eine so eine Stinger oder so eine Javelin haben einen von zehn bis zwölf Jahren,danach äh werden die nicht mehr garantiert vom äh vom Hersteller Artillerie Munition äh zwischen 15 und 25 Jahren, wobei.Shavelive äh äh ja von 25 Jahren dann bedeutet, dass äh dieso zuverlässig ist wie Fabrik neu, das ist also praktisch nicht äh keine höheren äh äh Versagens äh Raten.Ähm im Schnitt wohl habe ich gesehen, je nach Munitionssorte, aberlagen dann wohl in der Praxis bei den Amerikanernlange gelagerter Munition äh so bei Art Hille Rigranaten irgendwo bis zu zwei oder drei Prozent äh haben nicht ordentlich funktioniert äh so oder bye-bye bei Bomben.Aber sagen eigentlich moderne äh Munition äh kommen kommen Versager eigentlich.Sollten nicht nicht vorkommen. Also ihrem nahe hundert Prozent äh eigentlich, wenn die aus der aus der Fabrik kommen oder.Gut man das das halt messen kann so. Ähm diese Katjuscha-Raketen ungefähr, die halten auch, die halten sogar interessanterweise länger. Äh alsoJa diese diese Nerven diese Raketen nehmen Mehrfachraketen mehr falsch. Früher hießen die aber ähm ja die haben so 25 bis 35 Jahre äh kann man die lagern.Und bei Atomwaffen.Äh ist es so, äh dass da die Trägersysteme am Wartungsintensivsten und teuersten äh äh sind, die Sprengköpfe selbst ähm haben wohl, also die, dieaktuellen russischen Sprengköpfe haben ungefähr auch einen von zehn Jahren. Ähm maximal ähm geht man geht man von aus ähm,ältere äh Systeme hatten dann teilweise auch nur drei bis sechs Monate beziehungsweise äh die musste dann erst zusammen.Bauen vor dem vor dem Einsatz muss dann was weiß ich frisches Polonium einfüllen oder frisches Tritium äh ein äh äh füllen in die Neuronenquelleähm oder für den Neutronengenerator.Dass es so im Übrigen das, was am am am schnellsten verfällt, äh die äh entweder das das Trizium oder das Polonium für den Neuronen äh Generator, wobei äh haltTrizium, wie gesagt, mit einer Halbwertzeit, glaube ich, von von zwölf Jahren oder so. Ähm,ja äh das das letztlich das Kritischste istDazu kommt aber auch noch natürlich die ganze Elektronik. Hm, du hast halt diese ja.Diese explosiven Linsen wie es so schön heißt das sind halt der um,den um das spaltbare Material äh herum angeordnete äh äh Kern an konventionellem Sprengstoff, der dann äh den äh äh Kern entsprechend komprimiert.Und das muss halt alles ähm auch in der.In der richtigen konstanten äh Zeit mit der richtigen Explosionsgeschwindigkeit,brennen und auch sagen zeitgleich abbrennen und wenn da auch nur ein oder zwei Linse versagt oder zu spät zündet oder äh äh nicht nicht so richtig,ähm mit der richtigen Geschwindigkeit abbrennt, dannäh so äh kann das ganz leicht passieren, dass äh die der der hielt, alsodie Explosivkraft der Atomwaffe äh nur äh um um Größenordnungen niedriger, also Faktor zehn, hundert, tausend, zehntausend ähm geringer ist als ähm.Eigentlich vorgesehen und äh ja plus das wohl auch eine eine Reiheäh natürlich der der eingesetzten Metalle und Stoffe eben auch entsprechend korrosiv.Sind und dann hält die hängt die Haltbarkeit auch davon ab äh dass du das beidass du diese generell Munition halt kühl und trocken lagerstäh und bei gleichbleibenden Temperaturen äh und da ist dann halt auch die Frage, wenn du dann halt irgendwo Lager hast, wo dann,Ist im Winter kalt und im im im Sommer warm ist, dann altert die Munition oder die die Waffen entsprechend.Auch und das ist wahrscheinlich auch mit einer Erklärung, warum die Russen teilweise auch eine Menge Munitionsversager wohl gerade äh haben. Plus, dass man nicht weiß, äh ob nicht vielleicht schon einfach auch die Qualitätskontrolle ab,ab vielleicht äh mangelhaft sein könnt, aber es abzuschließen.Ich befürchte die Russen dürften schonnoch eine Reihe von funktionierenden Atomwaffen haben, ja, also darauf äh kann man sich jetzt nicht nicht verlassen, äh dass da nix funktioniert.
Tim Pritlove 2:08:44
Beruhigend also ja gut also um's mal die Gesamtdiskussion vielleicht zusammenzufassen du gehst davon aus dass.Atomkrallkrieg, deshalb nicht stattfindet, weil keiner ihn will und das schließt die Russen mit ein.Und das ähm selbst wenn es denn einen gäbe ähm Russland zwar in der Lage wäre einen auszulösen, aber weniger ihn zu beleben.Äh dass vor allem weil sie vermutlich.Ein doch eher schwächlichen, schwächelnden Bestand an Nuklear äh Kräften haben. Was ja nicht bedeutet, dass sie mit dem, was noch funktioniert, nicht eine ganze Menge Ärger anrichten können.
Pavel Mayer 2:09:32
Aber es wäre sozusagen auch noch mal ein zusätzliches Risiko für für Russland, wo auch.Eben dann unklar ist, inwieweit ja ähm die Dinger denn dann auch auch funktionieren äh wird äh ich meine es gibtEs gibt durchaus wie gesagt Fälleäh äh die eine nukleare Eskalation möglich oder wahrscheinlich äh äh machen, aber ähmda müssten dann wirklich schon, ich glaube die Truppen von Moskau stehenja? Also selbst wenn die irgendwie in weiß ich nicht ein paar hundert Kilometer ins Land äh äh rein während NATO-Truppen glaube ich würde Russland trotzdem äh noch nichtäh den den Nuklear äh Träger, also ähm ja gut.Nicht, dass wir deswegen das das nicht, dass wir das austesten sollten, aber zumindest nach nach Nukleardoktrinen äh äh müsste, eben tatsächlich der Bestand Russlands äh.Ernsthaft gefährdetäh sein, ja? Oder äh eben gut die andere Sache ist noch die Verteidigungsbereitschaft, also nur sagen, wenn quasi man Russland atomar äh atomar entwaffnet,werdenkönnte oder ja wenn es drohte atomar entwaffnet zu werden, indem man halt sämtliche Trägersysteme und Flugzeuge oder Kommunikation zerstört, wie auch immer, dass es halt auch so ein Fall in der in der,Doktrin so. Aber solange Russland noch seine Atomwaffen hat und seine Kontrolle äh äh darüber hat, ähm.Ist es unwahrscheinlich, dass es sie einsetzt. So oder äh nicht zu verlieren droht, so so würde ich, so so könnte man das vielleicht formulieren, ja?
Tim Pritlove 2:11:34
Ich habe auch verschiedene Einschätzungen gelesen. So ich habe nicht so den Eindruck, dass dass ich da jetzt alle so einig sind, ne. Ähm aber ein Aspekt, der auch wieder aufkam, war,Sollte Putin tatsächlich so eine Entscheidung fällen.Würde ihm sein Militär den Vogel zeigen und das wäre dann sozusagen auch so eine rote Linie äh innerhalb der Machtstruktur Russlands, an der unter Umständen.Sich das System teilt und äh der Apparat sagt so, sorry ja, nee, aber das das tragen wir jetzt nicht mit.Trotz aller Bedrohungen und und und äh Unterdrückungen.
Pavel Mayer 2:12:16
Genau und dafür gibt's halt dann eben schon die Doktrin und äh sagen dann ja und Atomwaffen außerhalb äh sagen der der Doktrin.Einzusetzen. Das könnte dann tatsächlich eben auch dann vom Apparat äh ja verweigert werden möglicherweise. Aber.Ja also äh man sieht es es gäbe zumindest auch eine eine Reihe, also es gibt eine ganze Menge auch.Hindernisse, ne, die halt einem Atomwaffeneinsatz entgegenstehen. Das ist nicht so, dass äh man das mal eben so macht.
Tim Pritlove 2:12:55
Wie erfreulich.Widmen wir uns doch mal äh einem anderen Aspekt, nämlich der Frage, ob Russland jetzt noch Eskalationspotential hat.Ähm wir haben jetzt mal ganz unabhängig von den ganzen Nuklearwaffen ist es ja so, dass äh,Nachschub zu liefern bisher, für Russland vielleicht möglich war, aber nicht unbedingt einfach war und es hier und da auchHinweise darauf gibt, dass sich die Gesamtsituation waffentechnisch bei Russland auch nicht unbedingt positiv entwickelt. Das gilt natürlich derzeit auch noch für die Ukraine, aber mit der,Unterstützung des Westens und im Prinzip auch der äh,Ansage, kann man davon ausgehen, dass sich die Waffensituation der Ukraine.Mit Scholz und Deutschland hin und her, ja, Perspektive,kontinuierlich verbessern wird und zwar sowohl was die Verfügbarkeit quantitativ betrifft, als auch was so die Fähigkeit der Waffenqualitativ betrifft. Das ist eine Frage der Zeit. Das wird sich äh entwickeln, ja. Ausbildungen werden gemacht werden, die Forungen werden durchgeführt werden, Systeme werden integriert werden, also,mittelfristig und ich denke, man muss diesen Krieg jetzt schon auch noch in Monatsdimensionen mindestens betrachten.Mittelfristig wird sich also die Situation der Ukraine verbessern, also was die Waffenausstattung betrifft, erst nur nur gesagt.Mittelfristig wird sich die Waffensituation bei den Russen glaube ich nicht so gut entwickeln, weil erstens, die beliefert keiner.Zweitens, die haben wahrscheinlich schon einen Großteil ihrer.Modernen Waffen bereits zum Einsatz gebracht und wenn man jetzt so sich Bilder anguckt von Nachschubzügen.Ja, wo so Material äh rein äh reingereicht wird, so was gibt es aus Russland, gab's ja am Anfang auch aus äh Weißrussland immer wieder, liegt da mal was durch.Das lässt sich ja sozusagen kaum verbergen, ne. Die stehen da irgendwie auf diesen Zügen drauf und werden einfach durchs Land gefahren.Und mittlerweile haben sie also auch schon die Haubitzen irgendwie ausm Zweiten Weltkrieg, die sie irgendwie noch rumliegen hatten äh,an Start gebracht. Also man merkt, dass quasi die Versorgung mit modernen Waffen,nicht mehr so funktioniert. Ähnlich dürfte es wahrscheinlich dann bei den ähm bei der Munition aussehen.Und vor allem natürlich auch bei den Panzern. Ich weiß jetzt gar nicht, wann wir diese Rechnung, hatten wir in der letzten Sendung schon mal diese Rechnung aufgemacht. Ich glaube gar nicht mal, dazu kam's jetzt, glaube ich, nicht. Aber es ist halt auch einfach so, dass die.Zahl der Panzer, die da jetzt nachweislich vernichtet wurde. Ja, also dokumentiert sind ja, glaube ich, mittlerweile fast bis zu tausend Fälle.Tausend Panzer. Das ist schon,ganze Menge Holz, wenn man davon ausgeht, dass sie da bestenfalls irgendwie mit 2500 Panzern wirklich vor Ort sind. Sprich ein Großteilihrer Kampfkraft geht verloren und sie verlieren vor allem überproportional moderne Waffen. Also der Anteil unter den dokumentierten.Zerstörten Panzersystem oder Panzerfahrzeugen et cetera. Der Anteil der.Moderneren Modelle war bei dem, was man sah, höher als er eben normalerweise im.Äh in der Armee laut ihren eigenen Zahlen äh sein kann. Sprich hm das verbessert sich halt äh nicht so richtig.Ja, sag nochmal was zu den Waffen. Ich wollte nochmal auf diese Mobilisierung zu sprechen kommen.
Pavel Mayer 2:16:47
Ja ähm äh gut zum einen schickst du natürlich schon normalerweise äh deine,besseren Waffen und besseren Truppen erstmal in den in den Kampf äh wenn du die mobilisierst ähm mit dem moderneren Equipment,Und dann ist es aber auch so üblich in jeder Armee, dass dieTruppen, die jetzt in den in den Einsatz gehen, also üblicherweise hast du ja so so Zahlen von Einsatzbereitschaft 60 Prozentoder so bei bei irgendeiner äh äh Truppe oder im Schnitt bei irgendeiner Waffengattung und jetzt willst du natürlich.Das Ganze natürlich kein äh Verband eigentlich, der nur zu 60Prozent einsatzbereit ist, wird's jetzt nicht irgendwie frisch oder eine Zeit irgendwie mit 100 Prozent in den Kampf schicken. Also,nimmst du halt dann, wenn wenn's um technisches Gerät geht nimmst du halt dannauch noch die Waffen und das Gerät und die Reserven von Truppen, die jetzt nicht in den heißen Einsatz gehen, sondern äh aus den Reserven letztlich oder aus anderenJa äh äh von anderen äh Verbänden und Einheiten, um die, die losmüssen, dann wenigstens einsatzfähig zu machen. So, das heißt,Wenn die aber jetzt so wie das passiertin dem Maße auch entwaffnet werden oder einen solchen Verschleiß haben, äh dann äh wird es eben immer schwieriger auch noch äh voll einsatzbereite Truppenähm in den in den Kampf zu schicken, weil du die vorher schon mal geplündert hast, äh um die erste Gruppe äh zu schicken so, ja.Also äh das ist dann auch noch mal so ein so ein so ein Mechanismus, der sehr unangenehm ist.Und dann ähm aus aus vielen Schilderungen jetzt auch von von Kriegsgefangenen ähm.Die dann so erzählten, wie das für die gelaufen äh ist. Ähm war dann äh äh auchja äh war's oft so, dass sie halt in ja praktisch Kompaniestärke von mit 100 Soldaten im Verband losgezogen sind und es am Ende nur noch zehn übrig waren.Von den hundert. Die 90 waren jetzt nicht alle tot, die Hälfte ist abgehauen irgendwie. Hat gesagt, wir kündigen so, weil wir machen da nicht mehr mit. Ähmoder sind einfach äh so äh weg und ja am Ende standen sie also die jährigen Gefangenschaft gerade, sie meinten die standen da nur noch irgendwie mit zehn Mann.Rum oder auch so so Dinge.Wie das die Hälfte der Leute keine Lust hatte äh weiter vorzumarschieren.Einfach Befehl verweigert hat ne wir greifen nicht anund äh dann halt äh der auf entnervte Offizier gesagt, ja gut, dann bleibt eben hier und verteidigt und dann sind die halt sind halt dreißig Leute in der Verteidigung zurückgeblieben und er musste mit zehn Mann losäh äh in den Angriff und so. Ja, egal. Ähm du wolltest äh jetzt noch mehr zu den Waffen sagen?
Tim Pritlove 2:20:09
Nee, ich wollte vor allem was dazu sagen, weil wie Russland sich jetzt sozusagen in dieser Situation ja perspektivisch mir kommuniziert mit.Euch geht irgendwann das Material aus, ja? Oder euch geht vor allem auch das Personal aus,Weil ihr habt irgendwie keine Möglichkeit nachzuproduzieren, die ähm.Derzeit keine Fabriken, die Panzer produzieren und selbst wenn's die gäbe, äh also natürlich gibt's die Fabriken, aber die können halt grade nicht produzieren, weil sie einfach kein Material kriegen, weil es keine Elektronikweil sie von den Sanktionen betroffen sind und dazu, selbst wenn sie das tun würden, könnten sie nicht ansatzweise so viel Panzer produzieren wie da jetzt grade täglich zerstört werdenAlso das ist äh einfach unmöglich, ja. Die haben vielleicht da einejetzt gerade vergessen, was da so die die jährliche Produktion ist, aber das äh geht da in einer Woche in in der Ukraine, geht das irgendwie locker hops.Und ähm.Auch das Personalproblem besteht da. Man hat zwar derzeit noch nicht so den Eindruck, dass das irgendwie besteht. Offensichtlich sind noch genug da, um in diese ganze Kampagne voranzutreiben, aber eben auch nicht besonders schnell und perspektivischauch nicht unbedingt schneller,Und was ja jetzt viel diskutiert wird, ist, wird Putin sozusagen eine Generalmobilmachung ausrufen. Wird er jetzt,9. Mai dazu nutzen, der Ukraine offiziell den Krieg zu erklären, weil derzeit läuft das ja alles noch unter Special Military Operation und ähmEs würde sicher rechtlich auch etwas ändern in dem Moment, wo hier ein äh fullblown äh War ausgerufen wirdweil's dann ja eben bedeuten würde, dass er eben auch die ganzen Reservisten einbeziehen kann. Und die Frage ist.
Pavel Mayer 2:21:54
Mhm.
Tim Pritlove 2:21:56
Würde er das tun? Ja, weil klar, damit natürlich sofort mehr Leute zur Verfügung. Nur, das heißt ja dann auch,Das betrifft dann die Wirtschaft sofort, weil die Leute werden ja quasi aus den wirtschaftlichen Betrieben abgezogen. Gut, kann man sagen, Sanktionen ist eh grad nicht so viel zu tun.Es wäre halt ein sehr.Teurer Schritt auch. Also das äh bedeutet nochmal sehr viel mehr Geld in die Hand nehmen, so viele Leute, weil die müssen ja dann irgendwie,kompensiert werden et cetera äh ne es ist auch nichts, was von heute auf morgen.So liefe, also du kannst nicht mal eben so schnipsen und dann hast du irgendwie 1hunderttausend Truppen vor der Tür, sondern.Ja, die werden dann aufgerufen, keine Ahnung, dann müssten die sich auch melden, dann müssen die noch da sein. Müssen ja auch kommen. Müssen zur Not abgeholt werden.Und das beträfe ja dann in gewisser Hinsicht auch mal die großen Metropolen, die da derzeit noch weitgehend äh ausgespart äh wären. Das heißt, das Ganze wäre auch extrem unpopulär.Weil ja eben auch die ganze Zeit das Ganze als Peace of Cake verkauft wurde. Ja hier Spezialoperation, Ukrainer und so, kein Problem.Ein paar Tagen haben wir die. Das sind ja nur so ein paar Nazis. Ja, die ganzen Berichterstattungen passt ja überhaupt nicht zu dem Bild.Nach dem Motto ja, jetzt kämpft er übrigens gerade die ganze Welt gegen uns. Jetzt müssen wir hier mal total äh Mobilmachung äh feiern.
Pavel Mayer 2:23:22
Wobei die Propaganda schon so ein bisschen in die Richtung äh äh umgeschwenkt ist, aber ähm ja, aber offiziell ist es kein Krieg.
Tim Pritlove 2:23:35
Sie bereiten hier und da vielleicht das Feld vor, aber es heißt ja nicht unbedingt, dass sie dann diesen Schritt auch gehen.
Pavel Mayer 2:23:42
Ja, ich also ja, das ist jetzt natürlich wilde Spekulation.
Tim Pritlove 2:23:47
Mhm. Ist immer der beste Teil hier im Podcast.
Pavel Mayer 2:23:51
Ja, ja, ja. Ähm.Also aus meinem, ich sage mal krimineller Psychopath, äh Psychogramm von Putin, äh wenn das zutrifft.Äh wird der wird da eher den Schwanz einziehen. So äh wird da.Das nicht tun, dann nicht mobil machen. Ja jetzt am neunten Mai ähm so äh sondern tatsächlich eher die Nummer fahren äh.Dann ähm ja irgendwie einen Erfolg zu verkünden und Verhandlungen in in Aussicht äh zu stellen, wobei.Er könnte auch einfach äh die zweite Möglichkeit wäre.Spielt das Ganze weiter äh runter so, erwähnt das gar nicht großartig.Ganze und äh das ist sogar ja die würde ich sogar für die wahrscheinlichste Variante halten.Das äh es einfach so weitergeht wie bisher, mehr oder weniger. Ähm.Und ähm ja, sich das Ganze nur allmählich verlangsamt,und äh weil ja die Ukraine ist natürlich,auch äh zwar nur äh wohl hat wohl im Schnitt nur halb bis ein Drittel so viele Verluste wie äh die.Russen einfach weil sie eben in der Defensive agieren und weil sie vielleicht auch ein bisschen klügeragieren, aber letztlich allein deswegen, weil die Ukrainer verteidigen und die Russen angreifen, haben die Russen natürlich zwei bis dreimal höhere Verluste so.Und nur deswegen können können ja die Ukrainer in den Minderzahl im Moment auch auch mithalten, aber.Ähm sie sind auch nicht stark genug jetzt die Ukraineum äh das Blatt jetzt auf die Schnelle dann zu wenden und sie jetzt wirklich auch in kürzerer Zeit rauszudrängen. So.Aber äh eigentlich.Sieht für mich alles im Moment äh nach einem langen zähen Konflikt äh aus.Eher an Intensität etwas abnehmen wird, weil einfach auch erst mal beide Seiten ähm wieder ähm ja.Sich regenerieren müssen ähm und nicht in der Lage sind, diese Intensität äh einfach aufrechtzuerhalten, materiell nicht personell, äh nicht. Also das äh.Das äh halte ich jetzt für für den.Wahrscheinlichsten Verlauf äh im Moment.Ähm ja, das ist das ist letztlich so weitergeht und.Dann irgendwann vielleicht dann wieder an Intensität zunimmt, wenn dann äh beide Seiten wieder etwas aufmunitioniert äh haben.Und ähm ja wenn das Ausmaß der.Westlichen Waffenlieferungen, mhm das muss halt auch erst anlaufen und hochlaufen und ähm.
Tim Pritlove 2:27:49
Klar, aber das läuft ja bereits.So und es ist auch glaube ich for the long Run. Also es ist halt wirklich äh keiner macht sich die Illusionen, dass das schnell.Beendet ist, sondern eigentlich ist es so, dass der Westen jetzt quasi in in so einen Kriegswirtschaftsbonus hochfährt.
Pavel Mayer 2:28:10
Gut, im Moment ist es ja so, dass sie gucken äh erstmal hauptsächlich die ich sage mal Ostmunition und Ostsysteme, äh die im Westen irgendwo noch,vorhanden waren da erstmal reingebracht haben, aber ähm da ist die Zahlauch begrenzt. Ich glaube, die die Tschechen bauen, glaube ich, äh äh teilweise noch äh also es gibt gibt auch sozusagen neue noch neue Ostwaffen. Ich glaubekannst auch irgendwelche Tee äh irgendwas äh äh Panzer auch noch neu von den Tschechen kaufen. Ähm.Aber äh das sind halt auch nicht die die großen äh äh Kapazitäten. Das heißt, wenn man das jetzt langfristig betrachtet, äh wird man wahrscheinlich dann eher äh ja äh dann den sozusagen.Den den Waffenbestand der Ukraine äh.Durch andere Waffensysteme halt austauschen durch, ich sage mal dann also man wird die Ukraine natofizieren im Prinzip.Aber natürlich ja genau das was Putin gewollt hat ja?
Tim Pritlove 2:29:21
Ja.Ja ich meine de facto ich meine jetzt kommen wir schon so ein bisschen auf die äh äh Debatte, die ich mir jetzt eigentlich so zum Schluss äh vorgestellt hatte, auch wenn das jetzt,ein bisschen ist so, ne, aber es zeichnet sich ja ab.Ja? Genau dieser Waffen äh Austausch führt ja im Prinzip dazu, dass quasi deräh Waffenbestand und auch die Art und Weise sich für die Zukunft zu rüsten aus der Perspektive der Ukraine. Ich meine, es ist klar, dass die Ukraine ihr ihre Zukunft im Westen sieht,Wollen jetzt in die EU und natürlich,Würde ihnen nichts lieber sein als in der NATO zu sein, weil während sie in der NATO gewesen, hätte dieser Krieg so nicht stattgefunden.Und äh dieses ganze Bild mit oh, wir dürfen aber jetzt hier irgendwie wir wir müssen ja hier neutrale Staaten haben an der Flanke Russlands, damit Russland nichtSchlucke aufkriegt und auf einmal was Böses tut, das Ding ist jetzt auch durch. Ja, ich meine Finnland und Schweden ähm werden,Relativ sicher, dass das jetzt einfach passieren wird, werden der NATO beitreten. Und ist jetzt auch gar nicht mal so, dass man da einen.Land oder zwei Länder äh mit reinnimmt, die dann sozusagen auch nur Hilfe brauchen. Nein, Finnland hat einen extrem militarisiertes Land, wo,alle äh gut ausgebildet sind, die äh entsprechende Reserven haben, Schwindennicht einschätzen, aber es zieht sicherlich auch nicht komplett anders. Ja, also die NATO wird enorm gestärkt durch diese beiden Länder, die dazukommen.Man muss halt schauen, wie man jetzt mit mit diesen problematischen äh Teilnehmern hungern und Türkei in Zukunft noch umgehen möchte, aber immerhin sind sie halt Teil des Verbundes, was für uns jetzt erstmal auch kein kein Nachteil darstellt.Es kann unmittelbaren Nachteil und äh letztlich denke ich mir halt, was kann.Argumentativ eigentlich am Ende noch vorgebracht werden ähm wenn man sagt.Leute, Ukraine ist jetzt sowieso.Zu irgendeinem Zeitpunkt, wo dieser Krieg dann beendet ist, von von wovon ich ausgehe. Ja? Wird beendet sein irgendwann und er wird.In einem Maße beendet worden sein, wo man sagen kann, Russland hat keinen Erfolg gehabt mit dem, was sie angestrebt haben und vor allem, man muss,verhindern, dass dieser Konflikt weiter aufflammt und es wird leider nur durch so eine neue Konfrontation gehen können, die bedeutet, wir ziehen hier eine militärische Linie.Die werdet ihr nicht überschreiten. Ihr werdet sie auch nicht erst mal nicht überschreiten können, weil ihr einfach euch selbst zu sehr geschwächt habt und wir sind überhaupt nicht bereit, dass das nochmal,dahin kommt und deswegen ganz ehrlich sehe ich gar keinen Weg wie die Ukraine am Ende nicht.In der NATO sein kann. Also sie wird.So nah dran sein, wie vielleicht Finnland heute ist. Äh also de facto schon äh äh drin und vielleicht am Ende auch wirklichkonkret wirklich auch in der NATO, weil ich meine, welches Bedrohungsszenario will man jetzt noch ziehen, was nicht schon längst eingetreten ist?
Pavel Mayer 2:32:48
Ja die die große Frage ist aber natürlich äh wie viel von der Ukraine, ja.
Tim Pritlove 2:32:58
Ja gut.
Pavel Mayer 2:33:00
So das ist äh und und darum äh geht's natürlich äh äh jetzt auch und auch noch malJetzt was mich wegen den wegen den Waffenlieferungen, das erinnerte mich halt auch an an an covid äh äh.So ein bisschen ähm weil äh oder wer zu spät kommt, den bestraft äh das Leben äh ist, in dem Fall halt äh dass,was da ja jetzt ausgekämpft wird äh grade äh am am Boden militärisch ist ähm.Ja, äh wie äh äh dann ähm am Ende äh einen Friedenaussehen äh wird, so das heißt, da wird im Momentquasi dann die Grundlage äh für den für den Frieden äh gelegt am Boden und dem kann man schon die Gleichung auch aufmachen äh je mehr Waffen und je schneller die Ukraine, umso mehr Waffen gibtumso besser wird das Verhandlungsergebnis am Ende sein und je länger man äh oder je je weniger Waffen äh man liefert oder wenn man zu lange wartet. So äh jaÄhm wird es halt ein weniger gutes Verhandlungs,Ergebnis äh sein. So was dann ähm erstmal beim,beim Waffenstillstand da sein wird und dann gibt's natürlich noch die große Frage, was ist mit der Krim?Also im im Moment würde ich's eher so einschätzen, äh dass die äh UkraineÄhm diese unabhängigen Republiken, die sich da gegründet hat äh die will die Ukraine wiederhaben.SoKomplett und im Grunde genommen ist, die sind ja jetzt auch komplett entvölkert worden, weil die Russen ja vor dem Angriff die gesamte Zivilbevölkerung äh.Nach Russland da rausgeholt haben. Das heißt äh ja.Ähm da gibt's jetzt in dem Sinne äh auch auch nicht das Problem, dass man da jetzt großartig wohl Zivilbevölkerung noch vertreiben müsste, russische.Euch mal ja im Moment ähm.
Tim Pritlove 2:35:26
Krimt meinst du?
Pavel Mayer 2:35:27
Nee, äh im äh so Donbass und äh.In den Ostgebieten auf der Krim. Die Krim hat Russland ja offiziell annektiert. Ja, das heißt, die betrachtet die Krim betrachtet Russland ja als eigenes Staatsgebiet.Und äh da ist dann äh sagen eher die Frage ähm.Okay was äh ist jetzt, wenn die wenn ähm.Die Ukraine militärisch so viel Erfolg hat, äh dass sie auch dann in der Lage ist, äh die Krim anzugreifen, ja.Und eventuell dort die Russen.Äh Zufall äh auch von der Krim äh zu vertreiben. Das wäre dann äh sagen noch mal ein Eskalationspotential beziehungsweise das wäre dann möglicherweise ein Mobilmachungsgrund dann wiederum. Ja wennja die Ukraine auf die auf die.Vorrücken würde, weshalb Selenski ja auch schon relativ Anfang gesagt hat, na ja äh bei bei der Krim äh äh.Können wir auch mal drüber äh nachdenken, dass wir erst mal sagen für fünfzig Jahre oder so oder für eine gewisse Zeit einfach mal äh ja ähm.
Tim Pritlove 2:36:56
Den Status quo.
Pavel Mayer 2:36:58
Da regieren lassen, das ist dann zwar, also wir erkennen das zwar nicht an, dass das euers ist, aber wir äh äh sagen versuchen euch da jetzt auch nicht militärisch zu vertreiben.Ja da es darauf könnte es dann äh äh denke ich mal.Hinauslaufen, aber das würde natürlich faktisch dann einen einen Verlust dann für Russland auch dieser äh autonomen Republiken äh äh quasi bedeuten, wobei.Heißt Verlust. Äh der hat Putin ja.Sehr viel äh Mühe äh äh drauf verwendet klarzustellen,dass äh es sich um autonome Republiken handelt, dass sie nicht an Russland angegliedert werden. Da gab's ja diese,Versammlung, wo er da seine ganzen Leute rund gemacht hat,äh und unter anderem meine dann der Verteidigungsminister dann, ja, ich bin dafür, äh dass ähdie zu Russland dazukommen, weil nein, sie sollen nicht zu Russland dazu kommen, dass die Autonomen als autonome Republiken anerkannt werden.Wusste hatten dann die eigenen Leute auch das Memo nicht gelesen. Insofern.
Tim Pritlove 2:38:15
Gut, lass uns vielleicht mal zum äh Ende kommen, weil ich glaube, wir werden uns dann mal liebedarauf konzentrieren dann in den nächsten Tagen äh nochmal Updates äh zu liefern, soweit haben wir jetzt glaube ich die Situation aus unserer Perspektive ganz gut zusammengefasst oder ob wir's gut zusammengefasst haben, das überlassen wir vielleicht mal.Den Zuhörerinnen und Zuhörern, wir haben uns jetzt zumindest mal bemüht, mal so ein bisschen äh alles zusammenzufegen, was wir jetzt als äh das Wichtigste erachtet haben. Sind natürlich tausendAspekte und kleinere Meldungen, die man jetzt hier noch hätte, reinstecken können, aber wir sind ja ja auch kein News-Podcast, sondern wir wollen ja einfach nur so ein bisschen unserem Gefühl einen Ausdruck geben und würde sagen ein Fazit kann man sagen.Die Gesamtkriegssituation ist schlimm. Im Osten äh sterben einfach zu viele Leute die Situation in.Ähm wie Maropol, Melitopol, et cetera, alles was äh Jazzson, alles was von den Russen komplett eingenommen wurde, lässt sich.Nicht ermessen zu diesem Zeitpunkt und natürlich äh wird es weiterhin schwierig. Nur grundsätzlich denke ich zeichnet sich ab.Kann diesen Krieg nicht gewinnen. Und jetzt muss man irgendwie dafür sorgen, dass sie ihn auch verlieren. Und verlieren heißt halt einfach, dass sie wieder dahin zurückkehren, wo sie vor Beginn dieser Aktion waren.Im Detail ausgeht und was dann die Verhandlungsmasse ist und wer stärker dasteht,unklar, wann das sein wird? Unklar, wer ähm welche Auswirkungen das auf Russland selber hat und insbesondere welche Verwerfungen das außenpolitisch und international politisch noch haben wird.Lässt sich glaube ich derzeit überhaupt noch nicht äh absehen, hängt auch von sehr viel mehr Faktoren noch äh ab, die hier noch mit reinspielen, die man sowieso nicht unter Kontrolle hat oder wo er.Uns auch gar nicht zu geäußert haben und nicht zu äußern wollen. Ja und dann werden wir das ähm weiterhin begleiten.
Pavel Mayer 2:40:20
Ja vielleicht noch auch so ein Ding vielleicht ferne hoffnungsvolle Zukunft ähmEs gibt natürlich auch ja schon dieses Wiederaufbaukomitee, ähm was jetzt schon dann plant ähmdie Ukraine wieder aufzubauen. Die ersten Schätzungen, was das kosten wird äh lagen äh bei,20 Milliarden, das war aber schon vor vor Monaten, als der Krieg noch recht frisch war.Mittlerweile geht man davon aus, dass es wahrscheinlich eher in der Größenordnung äh fünfhundert,Milliarden bis 1000 Milliarden kosten wird. Ähm wobei ich das,noch für zu niedrig gegriffen, halte nimmt man jetzt das zum Beispiel Afghanistan,Krieg der ganze Krieg gegen den Terror waren 3.500 Milliarden äh die der verschlungen hat. Gut, das war jetztauch die die die Kriegskosten und nicht nicht den Wiederaufbau aber ähm.Was so die große Gefahr äh äh wäre, ist, dass wenn dieser Krieg.Jetzt dann plötzlich oder ja zu Ende ist oder oder einen Waffenstillstand ähmeintritt, ähm war so ein bisschen die Befürchtung, dass wir in anderen Kriegen oder Krisengebieten, nach denen das Kämpfen dann aufhört, dass äh dann dem wirtschaftlichen Aufbau halt,zu wenig,Aufmerksamkeit äh gewidmet wird und dass dann anschließend das Chaos oder die Situation wieder wieder aufflammt. Also ähm ja, ich ich.Hoffe und glaube auch nicht, dass es in dem Fall so sein wird.Aber die Gefahr sollte man natürlich im im Auge behalten. Ähm das sagen man dann nicht ein paar Jahre später eine eine neue Wiederauflage.Äh wenn das jetzt in absehbarer Zeit äh unabsehbare Zeit zu Ende geht. Ich meine, wir könnten.Daher vielleicht auch noch Schätzungen abgeben, wie lange denn das Ganze noch dauert, also wann wann wird's einen Waffenstillstand geben, was würdest du schätzen? Ich meine.Sagen kann, dass natürlich niemand, aber so gefühlt.
Tim Pritlove 2:42:58
Ich kann nur sagen, in welchem Zeitraum es auf jeden Fall nicht stattfinden wird und das sind die nächsten vier Wochen.Also vielleicht sogar die nächsten zwei Monate.
Pavel Mayer 2:43:09
Also wir haben ja also Afghanistan hat 20 Jahre gedauert äh bis wir verloren haben endgültig ähm ja.
Tim Pritlove 2:43:20
Meine Hoffnung ist, dass dass der Konflikt der heiße Konflikt in diesem Jahr zum Erliegen kommt.Meine Hoffnung ist, dass er morgen zum zur Liegen kommt, aber äh ich halte es, ich sage's mal so, für nicht.Unrealistisch oder sagen wir mal, ich halte es für möglich. Aber das ist eine reine Gefühlssache, dass wir noch im Laufe der nächsten Monaten.Tendenzen sehen werden, die in Richtung Schwächerung der russischen Position gehen, die dazu führen könnten, dass sozusagen.Irgendwann Russland einsehen muss, dass sie das Ding nicht gewinnen können und dann auch das auf eine Art und Weise einsieht, dass sie anfangen müssen, sich Ausreden auszudenken, warum sie jetzt irgendwie diese Gebiete verlassen müssen.Ja, das kann ich mir vorstellen, ich weiß aber nicht, ob das so sein wird, weil niemand weiß, welchesEskalationspotential es noch gibt, sowohl im militärischer Hinsicht als auch in politischer Hinsicht. Meine Russland hat es bisher perfekt verstanden in den letzten zehn, 20 Jahrenäh den ganzen Westen irgendwie auf die Palme zu bringen,Ich sehe sie hinter sowohl Tramswahl als auch hinter dem Brexit und äh man weiß nicht, wie viele Hebel hier noch im verborgenen schlummern, wie viel grobtePolitiker im Westen dieser ganzen Kampagne noch Knüppel zwischen die Beine schmeißen werden. Das das muss ich alles zeigen. Aber grundsätzlich.Fände ich's äh absehbar, dass es auch in diesem Jahr zur Einstellen der Kriegshandlung kommen könnte.
Pavel Mayer 2:45:05
Ja, ja. Ich meine, da ist allerdings auch die Einschätzung, dass Putin mit diesem Einmarsch ähm jetzt zwanzig Jahre.Sehr geschickten Einsatz und Aufbau von Soft Power oder ja ich sage mal so einer äh so einem Ding zwischen hart und soft äh Power ähm.Halt äh das das Spiel sehr gut gespielt hat aber ähm ja äh,da ziemlich viel Arbeit und Investition äh ruiniert hat letztlich durch diese diese Invasion. Also.Er hätte das geschickter spielenkönnen. So also eigentlich lief es für ihn ja äh zumindest was so dieser dieser ja hybride Krieg gegen den Westen angeht lief es für ihn äh wirklich gut äh.Also gerade auch Deutschland und so hätte viele Freunde und viele Bewunderer äh auch im Westen und,äh äh hat der da der großen Teil vor den Kopf gestoßen, außer ich weiß gar nicht, außer Gerhard Schröder.Da fällt mir jetzt niemand ein so richtig, der noch äh irgendwie äh offiziell äh.Was Positives über ihn sagt. Äh hast du noch sonst sonst irgendjemanden, der uns irgendeinen.
Tim Pritlove 2:46:39
Der AfD jetzt nicht so zu, aber ich denke mal, da würden sich, dürften sich noch einige äh finden lassen.
Pavel Mayer 2:46:46
Ja, okay, aber ansonsten äh so ist mir da nicht nicht viel aufgefallen.
Tim Pritlove 2:46:53
Ja ist ein bisschen schwierig jetzt grade sich da äh entsprechend zu positionieren. Aber ich meine das ähmwie wir in diesem absurden, offenen Brief äh gesehen haben, dervon Alice Schwarzer und äh Anna Lunetics. Zu denen äh lustigerweise auch Ranger Juris war gehört äh veröffentlicht wurde. Also da äh musste ich dann doch schon mal meinen Hals zweimal wecken irgendwie. Ich dachte so bitte, hallo was, wie?Aus meiner Perspektive ist es, dass so eine Haltung einfach nicht vermittelbar derzeit. Also es ist einfach dieses Ganze.Oh wir müssen dürfen doch jetzt keine Waffen liefern und wir müssen jetzt hier irgendwie mal ins Gespräch kommen das ist für mich.Mit nichts unterfüttertAlso da weiß ich nicht so genau aus welcher Realitätswahrnehmung so eine Haltung abgeleitet werden kann. Das ist einfach auch,der Ukraine nicht zu vermitteln und ich glaube auch einfach nicht, dass dass irgendeiner Form es auch nur den Ansatz irgendeiner Gesprächsbereitschaft gibt bei Russland hat sich ja schon gezeigt. Ist ja schon viel mit ihm geredet worden, aber das ist ja überhaupt nicht interessiert daran, irgendeine Verhandlung zu führen.
Pavel Mayer 2:48:06
Und meine andere Sache ist, ja äh er wird.Wird halt immer auch viel über na ja wir müssen ja auch eher auf die auf Deutschlands Interessen äh gucken und,Deutschlands Interesse besteht natürlich äh auch darin ein gutes Verhältnis äh zu den Verbündeten und zu den Amerikanern äh zu bewahren, ja und äh zu den anderen europäischen,Ländern und wenn äh wenn Deutschland äh sich da einfach ja als als Bremser äh äh.Äh profiliert oder oder das Gefühl erweckt irgendwie sein äh nicht nicht das zu tragenähm so ähm nicht nicht seinen Anteil, nicht kein kein fairen Anteil zu tragen, ähm dann ja ist das nicht gut für Deutschland, ja ganz egoistisch. So.
Tim Pritlove 2:49:06
Ja und wir sollten natürlich ein Interesse daran haben, einfach hier wieder zu friedlichen ähm äh Situationen zu kommen und die kommen wir sicherlich nicht durch so eine äh Politik und irgendwie Russlandversteherei, das ist einfach echt vorbei.
Pavel Mayer 2:49:21
Vor allen Dingen äh haben wir das ja schon ausprobiert. Das hat ja nicht funktioniert.Das müssen wir jetzt nicht nochmal, also wir müssen jetzt nicht nochmal was ausprobieren, äh was wir schon mal ausprobiert haben und was halt äh ja nicht erfolgreich war.
Tim Pritlove 2:49:38
Gut Pable, lass es uns äh damit ähm beenden heute.Vielen Dank fürs äh Zuhören an alle und äh wir melden uns bald wieder. Ich äh gebe jetzt mal noch keinen Zeitrahmen raus. Wir haben ja noch ein paar andere äh Dinge, die erstmal erledigt werden müssen, aber wir kommen wieder und.Mal wieder mit euch. Also.
Pavel Mayer 2:50:00
Jo, macht's gut, bis denn, tschau.
Shownotes

UKW096 Ukraine: Weltkrieg 2.5 

Ein Bericht aus Lwiw, Kiew und Bucha

Enno ist Krisenjournalist und hat in den letzten 7 Tagen eine Reise nach Kiew angetreten, um sich die Situation vor Ort selbst anzusehen und darüber zu schreiben. Dabei führte ihn der Weg über Lwiw und Bucha nach Kiew. Wir sprechen über seine Erlebnisse und Erkenntnisse und fassen auch noch mal die aktuelle militärische Situation zusammen und geben unsere Einschätzung dazu ab.

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Tim Pritlove
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Enno Lenze

Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:33
Hallo und herzlich willkommen zu UKW, unsere kleine Welt. Mein Name ist Tim Prittlaff und ich begrüße alle zur Ausgabe sechsundneunzig.UKW und äh ja regelmäßige Hörerinnen und Hörer werden es schon ahnen. Es geht wieder mal um die UkrainerinnenPodcast hat sich ja jetzt als äh Weltkrisenbegleiter etabliert, also muss man die Krise auch begleiten, solange sie noch anhält, solange sie noch warm ist.Und bisher habe ich ja immer mit Pavel gesprochen, aber heute machen wir mal einen Schritt zur Seite und äh stattdessen begrüße ich Enno Eno Lenze. Hallo Enno.
Enno Lenze 0:01:06
Hallo, mir fällt bei dieser Anmoderation ein, wir haben jetzt schon die dritte Krise miteinander. Äh wir hatten Kurdistan.
Tim Pritlove 0:01:14
Ja, genau.
Enno Lenze 0:01:14
Und Hongkong, wenn man das äh also so als ja Krise ist das schon irgendwie.
Tim Pritlove 0:01:20
Es war ganz lustig, als es sich schon auch abzeichnete so mit der Ukraine. Da hatte ich irgendwie eigentlich schon das Telefon so in der Hand äh gedanklich und dachte so, hm, da braut sich doch was zusammen, vielleicht mal mit innovieren, weil ich dann auch gesehen habe, dass du das thematisiert hast, obwohl ja eigentlich,Das Gebiet bisher gar nicht so auf deiner internationalen Landkarte war, oder?
Enno Lenze 0:01:39
Gar nicht. Also ich meine, ich kannte die Existenz und ich kenne zwei Leute da und da hört es so auf.
Tim Pritlove 0:01:45
Ja und du bist auch Westkind und von daher hast du auch nicht so diesen Ost.
Enno Lenze 0:01:50
Noch mehr. Also ich bin ich bin zwar Westkinder, ich bin ja in Ostafrika aufgewachsen, also äh so bis die Mauer fiel, war ich quasi nicht in Deutschland. Also das ist halt kurz vorher, also so noch weiter weg von der ganzen komischen Sache.
Tim Pritlove 0:02:03
Mhm. Genau, die komische Sache, also Osteuropa. ÄhmJa, also äh ist für uns äh oder für viele von uns, das gilt natürlich jetzt äh für die Leute, die so aus der DDR äh äh stammen oder oder da noch quasimitgenommen wurden, ihre Schulzeit verlebt haben. Äh für die ist es,anders, glaube ich. Allein schon mal russisch gelernt zu haben, all diese äh Dinge erzeugt einfach eine gewisse Nähe, die wir äh nicht haben. Aber wie wie hast du dich denn dann dem,genährt dem Thema.
Enno Lenze 0:02:38
Also ich meine zum einen habe ich ja immer gedacht, okay, irgendwie die ganze Geschichte mit äh damals auf dem Mai dann die Proteste und mit der Krim und so. Das ist ja äh also man befasst sich ja mit, wenn man so normaler Medien konsumierender Mensch ist,und äh zum anderen war dann auch ganz trivial,Mich hat halt interessiert, wie genau funktioniert denn das jetzt rechtlich mit der Krim und also diese ganzen komischen Fragen, die man sich nie im Leben gestellt hat,und äh dann kommt dazu, ich kenne Leute, die in der Ukraine wohnen, aber das war halt nie ein,oder die daherkommen, mit denen habe ich in Dubai gearbeitet, das war nie ein Thema. Also hallo, ich bin aus Deutschland. Hallo, ich bin aus der Ukraine. Okay, ihr habt dieses Ding mit der Krim, ja, ist weit weg, okay. Also so es war nicht nicht das beherrschende Thema.Und,im Dezember hat mich ein Freund gefragt ob ich mit in den Donbass will der baut und entwickelt und vertreibt gepanzerte Fahrzeuge an Regierungen und Spezialeinheiten und so ein Kram,Und das heißt, im Prinzip interessieren uns immer die gleichen Punkte auf der Welt aus unterschiedlichen Gründen, also so er hat da seine Kunden,Und ich will wissen, was los ist und deswegen reisen wir halt zusammen,Dann waren wir in Gramatursk. Ähm das ist so zwischen Kiew und Doniac so ganz ganz vage, dass man so eine Idee hat, wo es ist so ein Ort,Und es war im Dezember, ich glaube das langweiligste, was ich im Leben gesehen habe. Also es war theoretisch, dicht an der Kampflinie da im Donbass und in der Praxis war da absolut gar nix.
Tim Pritlove 0:04:12
Also man muss dazu sagen, Gramatus ist deutlich näher jetzt an an Donalds und Luhansk,äh als an Kiew, also Kiew ist ja quasi in der Mitte des Landes. Dann kommt erstmal äh und dann beginnt halt äh eigentlich erst diese ganze Donbass Region, wo ja Kramatos selber auch dazugehört.Also ist nur der nicht von den Russen besetzte Teil gewesen.
Enno Lenze 0:04:34
Genau und äh und da war's dann so ja klar, dann befasst man sich mehr mit und so wie immer, man liest die Wikipedia Seite und sagt, ah,Das kleine Atomungungungunglück irgendwie in einem Plattenbau haben sie irgendwie radioaktive Strahlung festgestellt und also so man denkt, okay, okay, so aus sozusagen auswestdeutscher Sicht sowjetbaukunst, also mit ein bisschen Strahlung drin, okay, äh so die üblichen Klischees, die man da erwartet und.Aber auch da war es so, ja, es gab halt diesen Truppenaufbau seit Jahren und ich fand's auch so ein bisschen,Immer wenn ich gefragt wurde, weil du kennst das ja, wenn man in irgendeiner Stadt war, ist man der Experte. Also haben mich Leute sagen, ah du warst in der Ukraine im Dom, warst, boah, du bist der Experte. Ja.Wie ist das jetzt? Ich habe auch im im Dezember und also bis kurz bevor es losging gesagt,mein Gefühl, ohne dass ich darauf wetten würde ist, dass Putin blöfft. Also klar, hochprofessionell, mit viel Aufwand, es muss ja echt aussehen.Ich habe die ganze Zeit gedacht, der kann nicht so blöd sein, also der weiß doch, dass die Folgen exorbitant äh katastrophal für ihn sind, egal wie's ausgeht.Äh also weswegen ich auch denke, ich habe dann zwar angefangen mich mit dem ganzen Thema auch mehr und mehr zu beschäftigen, aber je mehr ich mich mit beschäftigt habe, desto mehr dachte ich,Bin ich zu blöd oder dass Putin hier zu blöd? Das ergibt doch von vorne bis hinten keinen Sinn, die Story. Und ich glaube, das war auch so ermüdend daran, dass man sagt, das das hat doch eigentlich keinen Anfang, kein Ende die Story und in der Mitte keinen Sinn. Also so ich find's,schwierig sich mit so Themen zu beschäftigen, wo man denkt, was worum geht's hier oder was was ist der Punkt.
Tim Pritlove 0:06:12
Also hier kam es sozusagen alles etwas,Verfahren und unklar vor, ne? Ich meine, so so ging's wahrscheinlich vielen und äh mir sicherlich auch und diese ganze Situation da im Donbass und natürlich dann auch nach der Übernahme der Krimüberhaupt generell Ukraine war ja auch immer sehr schwer einzuschätzen glaube ich für uns eben weil da auch so ein komischer ähm,Also erstmal so diese diese sprachliche Teilung des Landes, die er da einfach vorhergibt, einfach einen russischsprachigen Teil und einen ukrainischen und ähm,Der eine Teil wählt so, der andere wählt so, man könnte nie so richtig einschätzen, ja wo steht ihr denn äh jetzt eigentlich? Seid ihr also Teil dieser russischen Sphäre nur irgendwie mit anderen Farben drauf?Oder was man ja auch liest und wahrgenommen hat so,seid ihr irgendwie auch so Europa. Das immer immer sehr schwer einzuschätzen gewesen und ich denke, es hat sich aber auch erst jetzt mit diesem Krieg wirklich,entschieden. Also das ist so wirklich äh.Wirklich so Schrödingers Katze in gewisser Hinsicht, ne? Also es war immer irgendwie weder das eine noch das andere oder beides irgendwie gleichzeitig und er ist jetzt wo äh quasi die.Die Büchse der Pandora auch wirklich mal geöffnet wurde, weiß man halt, wie's aussieht.
Enno Lenze 0:07:37
Wissen hat's mich erinnert an die Türkei, wo ja mal diese EU-Aufnahmegespräche liefen oder nicht. Und klar, äh wir haben viele Menschen, die hier leben, die irgendwie aus der Türkei kommen oder verwandelt haben oder wie auch immer und auf der anderen Seite ist es ein Urlaubsland für Deutsche,aber eigentlich, so von der aufn ersten Blick würde man sagen, ah es ist doch nicht richtig Europa. Das ist doch arabische Welt ja auch nicht, also er sagt, nee, da passt nicht in Russland, also so was was treibt ihr da in der Mitte? Also ihr seid so,Gehört nicht zur arabischen Welt, okay, aber so richtig Europa nicht, Russland nicht, zum Meer gehört ihr auch nicht, Fische sind's auch nicht, also was was macht ihr da? Daran hat mich das so ein bisschen erinnert, so dass man so sagt, na ja also so halb halb,Also man kennt's, aber man befasst sich auch eigentlich nicht mit. Also ich kenne glaube ich keinen Menschen, der sich vor 2014 groß so in meiner Bubble mit Ukraine befasst hätte,ging's halt so hoch und dann war so, ja okay, die Krimis irgendwie weg und dann war das wieder weg und andere Themen. Ah ich glaube.Bis das jetzt so wirklich hochging, zumindest in meinem Umfeld, war das auch für niemand ein Thema. Also ja, kennt man irgendwie und dann gibt's hier eine Krise und da und die Ukraine, aber ähmSo wenn man die Leute fragt, was in Frankreich los, konnten die einem zehn mal so viel erzählen wie zu Ukraine und die Distanz vom Berlin ist so halbwegs die gleiche irgendwie zu den Ländern. Also aber halt wie du sagst dieses Ost und West äh,die Menschen aus dem Westen, für die es Paris, glaube ich, deutlich näher als so vom Gefühl her, weil in dem einen können sie dir sagen, da steht der Eiffelturm und da gibt's Baguettes und bei Leve sagen wir keine Ahnung, da drüben irgendwie.
Tim Pritlove 0:09:07
Genau, das ist auch immer so ein bisschen das Problem, dass einfach auch diese ganzen,osteuropäischen, politischen Zusammenhänge immer auch irgendwie mit so mhm,schwierig zu durchschauen sind, ne? Dann gab's dann auf einmal so diese Wiesegraddie sich da so aufgestellt haben gegenüber dem Westen so nach dem Motto ah nee, wir wollen nicht hier irgendwie alles so machen, wie ihr das macht, weil wir haben irgendwie auch eine andere Sicht der Dinge auf Freiheit, äh auf äh.Und was nicht alles so nicht war, dann halt irgendwie dieser Kampf der EU,gegenüber Polen und Ungarn, die so eine Achse gebildet haben, die jetzt definitiv, glaube ich, äh grade äh leidet. Ähm.Und die Ukraine war halt dann wieder so ein das war dann noch weiter weg und noch noch mal ein bisschen komplizierter, obwohl ich so den Eindruck habe, dass jetzt alle gerade so denken so, hätten wir mal lieber genauer,hingeschaut, nicht? Weil da sind schon die ganzen Ereignisse so mit mit Trump und Selenski und äh was da alles so gelaufen ist, äh in den letzten Jahren. Es hätte genug Anlass gegeben. Andererseits muss man natürlich sagen,Es gibt noch,Hunderte andere solcher äh Konstellationen und politischen Krisen Orte auf diesem Planeten, die man sich im Prinzip mal genauer anschauen sollte und wo man vielleicht mal besser verstehen sollte, was ist, was da für ein Potential drinsteckt. Aber es ist natürlich jetzt äh,Seit dem Krieg ist es natürlich anders jetzt äh berichtet sogar UKW darüber.
Enno Lenze 0:10:36
Ja also es gibt zu viele Krisen auf der Welt und ich denke immerbeschäftige mich zwangsläufig mit einigen von denen, also ist meine also ich bekomme ja schon mehr von diesen Dingen mit als vielleicht so der DurchschnittsmenschIch merke auch immer wieder, wenn ich dann mit Kollegen spreche, deren Fokus auf irgendwas anderem ist, sagen die, hast du das in Türgisier nicht mitbekommen? Sage ich, nee, keine Ahnung.Ich weiß grob, wo's liegt. Ah ich könnt's jetzt blind aufm Atlas auch nicht genau sagen.
Tim Pritlove 0:11:03
Vielleicht doch kühl ist da ein heiß.
Enno Lenze 0:11:05
Ja genau, dann geht's nicht los mit diesen nein, nein, es ist, da gibt's dann die zwei Fraktionen, was ist es, ne,Ja und genau und das meine ich halt, das ist ähm ja, da verstehe ich auch, dass ein normaler Mensch sagt, oh geil, gibt Bier. Äh keine Ahnung, was da drüben los ist.
Tim Pritlove 0:11:19
So, jetzt bist du gerade zurückgekommen aus der Ukraine. Du warst dort für eine Woche.Das hat bei dir ja so Plan, ich ticke ja immer so, ah irgendwann komme ich mal mit und so und dann äh ja aber dann lese ich, dann mache ich irgendwie Twitter auf und dann so ja bin gerade wieder im Anflug auf.Land, wo Dinge passieren,Ähm also warst du schon wieder unterwegs wie kurzfristig entscheidest du solche Sachen eigentlich?
Enno Lenze 0:11:52
Also in dem Fall war's so, also ich meine, ich habe die ganze Zeit gesagt, hm, sollte man, sollte man nicht hin und her und also so.Ähm und der äh entscheidende Punkt war wieder fideles mit dem ich halt da schon in Kramatos war. Der rief mich an und sagte hey ich muss irgendwie nach Kiew, willste mit?Wann, wie, was genau? Sagt der, äh ich bin grad in Berlin angekommen. Wie lange brauchst du ein Packen?Geht schnell, also in in dieser Branche hat man so Weste Helm und Gasmaske eh mal in einer extra Tasche liegen. Ähm.
Tim Pritlove 0:12:27
Also mit Branche mal zu Journalist.
Enno Lenze 0:12:29
Ja genau, also so Journalismus im im im gefährlichen Bereich. Also ist echt so die Reisetasche mit dem Kram und.Äh dann gesagt, okay, lass uns morgen früh losfahren und dann schauen wir mal. Also es war so von, ich weiß nicht, acht Stunden Vorlauf oder so,In die Tasche werfen, also noch so dann auch für wie lange packe ich? Keine Ahnung. Gibt's da eine Waschmaschine? Das mag Trivialklingas. Kommt drauf an, ob's Wasser und Strom gibt,Ähm also so gesagt, ah für eine Woche die Sachen einpacken. Dann auch so Dinge, die,die manchmal rückblickend völlig bescheuert wirken. Wir haben überlegt, gibt's da zu essen und wo? Also weil das kann sich von Ort zu Ort unterscheiden,zur Sicherheit habe ich so wie so Energiekekse eingepackt, also so so Notfallessen oder wie man's nennen würde,Nicht, dass ich dachte, wir verhungern da, aber wenn man zum Beispiel aufm Weg raus, weil wieder doch irgendwas Schlimmes passiert, dann kann's sein, dass man ein, zwei Tage an so einer Grenze festhängt oder als die Leute aus Kabul evakuiert wurden, haben zum Teil zwei Tage aufm Flughafen gesessen,Da ist nicht klar, wie oder was es an Essen gibt. Und wenn du dann da irgendwie deine Packung Energiekekse hast, äh dann hast du zumindest Kalorien und Vitamine. Ähm also auch so Kram.
Tim Pritlove 0:13:40
Ist das so ein Military Food.
Enno Lenze 0:13:41
So in der Art, also es war eher so, die gibt so einen Prepper-Store, wo man sich damit komischen Leuten in der Schlange äh wiederfindet. Aber sagen wir mal.
Tim Pritlove 0:13:47
Mit den Querdenkern, ja.
Enno Lenze 0:13:50
Die sind durch, aber sie haben von ihrem Fachgebiet Ahnung wie niemand. Das ist immer sehr strange, auch wenn man so guckt, welche Gasmaske ist für welche Zwecke gut. Man landet bei den wirsten Leuten, die einem sagen, was hilft, wenn welche Echsenmenschen angreifen,Sie können dir exakt sagen, welcher Filter für welche Giftgase zuständig.
Tim Pritlove 0:14:07
Äh
Enno Lenze 0:14:08
Ah ja und aber so rückwirkend war's so, es gab halt natürlich überall hatten die Cafés und Bistros auf und äh an der Grenze ging schnell, aber wann sagt weißt du vorher nicht. Ähm.Das heißt, den ganzen Scheiß zusammenschmeißen und wir haben auch tatsächlich Gasmasken mit Sarinschutzfiltern und so was mitgenommen, falls es doch,Gas oder irgendwas gibt. Dann haben wir gesagt, das äh vielleicht nicht, vielleicht schon, aber sagen wir so,Es wäre ziemlich blöde, wenn nachher da steht, Enno ist leider an Giftgas gestorben und er hatte eine Gasmaske, aber die hat er zu Hause gelassen. Also so man sagt also so der Spruch ist halt time.Ist nicht so schwer, aber das wäre echt sozusagen mit dem großen Gepäck äh losgefahren sind mit allem, was man brauchte und vor allem medizinisches Equipment. Also wenn man irgendwo hinfährt, was heißt, ja da ist so ein bisschen eine Krise okay,Wenn wir davon reden, dass wir durch ein aktives Kriegsgebiet mit Autos fahren, da kann's halt sein, dass man beschossen wird und.
Tim Pritlove 0:15:02
Oder auf eine Mine fährt.
Enno Lenze 0:15:03
Genau und da musst du sofort den Blutverlust stoppen, der Rest ist fast egal. Aber du hast halt,eine Minute ungefähr, in der du dich selber versorgen kannst, bist du äh bist du ohnmächtig wirst in zwei Minuten ungefähr bist du tot bist. Das heißt da geht's um Geschwindigkeit,heißt alles zum äh Blutungen abbinden und.Wir hatten echt das ganze Auto voll. Wir hatten also wir haben so ein Foto gemacht, wo wir an den Westen das ganze medizinische Equipment haben, rechts und links in den Taschen im Handschuhfach und hinten noch eine offene Tasche auf der Rückbank.Als wir in so 'n Checkpoint kamen, haben die auch geguckt und gesagt, OK, ihr habt vielleicht übertrieben, aber vielleicht haben wir auch zu wenig, wir sind uns grade nicht sicher, also man sagt, ja,Ach so in,Wenn man wirklich Sorge hat, dass man beschossen wird, dann sollte man sehr vorsichtig sein und alles griffbereit haben und das war halt so, wo wir gesagt haben, okay, alles alles mitnehmen, alles einpacken, alles griffbereit haben,Und wenn man's am Ende nicht brauchen, OK, sei's drum. Und dann aber sozusagen um den Bogen zur Frage zurückzubringen, ja so einen Tag Vorlauf,jetzt mehrmals in letzter Zeit für so eine Reise. Ähm viel mehr ist es oft nicht.
Tim Pritlove 0:16:13
Okay? Kurzentschlossen. Äh ich habe ja auch mal so einen Podcast-Koffer hier to go. Wenn ich den äh greife, weiß ich, bin ich für alles äh zu haben, aber ist halt jetzt noch keine schusssichere Weste und Helme und so weiter. Ähm ja, ich weiß.
Enno Lenze 0:16:25
Bescheid, ne. Ich habe.
Tim Pritlove 0:16:26
Okay, alles klar. Ähm seid ihr da auch mit so einem äh gepanzerten Wagen unterwegs gewesen?
Enno Lenze 0:16:32
Nee. Ähm also wir hatten gepanzerte Wagen, die äh vor Ort waren,Gab aber mehrere Sachen zum einen, da wo wir lang gefahren sind, haben wir gesagt ähm wahrscheinlich passiert da nicht viel, ne, berühmte letzte Worte,Der andere Punkt war, ähm gepanzerte Fahrzeuge haben Unmengen Nachteile, die man nicht vergessen darf. Zum einen, so ein gepanzerter Land Cruiser wiegt ungefähr sechs Tonnen.Sechs Tonnen.
Tim Pritlove 0:16:56
Okay, das heißt, er schlug dann Sprit wie äh nix Gutes und davon gibt's nicht so viel, ne?
Enno Lenze 0:17:00
Genau das. Dann, wenn der sich festfährt, war's das,wenn man durch ein Schlagloch fährt denkt man das Auto explodiert also es ist halt wie mit so einem Laster ein Schlagloch fahren weil halt sechs Tonnen draufdrücken,der beschleunigt nicht gut, der ist im Handling selbst egal wie gut das Fahrwerk und aller Scheiße ist, es ist halt wie wenn du mit einem kleinen Laster fährst,und äh und er fällt auf. Also wenn man also wenn ich die Straße lang laufe, kann ich dir sofort sagen, welcher Wagen gepanzert ist und welcher nicht und bei den Land Cruisern auch halbwegs welcher Hersteller, weil wenn man wenn man Blick hat, hat man Blickwirft.Die anderen wissen, dass man gepanzert fährt, das heißt, man ist interessant. Ähm,Das heißt, es gibt viele, viele, viele Nachteile und die Vorteile sind gar nicht so viele. Also man sagt ja, man ist gepanzert, hm ja, man ist Physik. Man ist vor bestimmten physikalischen Ereignissen in bestimmten Bereichen geschützt.Aber ganz vielen nicht. Wenn eine Mine kommt, ist man nicht geschützt. Wenn äh Cruise Missile kommt, ist man nicht geschützt. Wenn man sich festfährt, kriegt man die Karre nicht raus und,Der Schütze muss ja einen selber treffen, der muss wenn der durch die Scheibe schießt, kann mir das halbwegs egal sein, solange er mein Körper nicht trifft und er muss meinen Körper treffen, da wo ich nicht die schusssichere Weste treffe, das heißt,Es ist eine unglaubliche Fummelarbeit für ein Scharfschützen, ein fahrendes Fahrzeug, da eine Person drin zu treffen. Ähm.Und deswegen meine ich, dass es fast immer besser ist, ein unpanzertes Auto zu fahren. Auch ein Problem ist,schießt er auf die Scheibe, dann hat man so ein 20 Zentimeter Flatschen auf der Scheibe, durch den man nicht mehr gucken kann, weil das halt so Plastikfolien und Glas und so ist es dann halt wie so Sicherheitsglas gesplittert,schießt auf nur ungepanzerte Scheibe, habe ich so einen sechs bis acht Millimeter Loch drin und kann durch den Rest noch gucken.So ganz viele Dinge, die man abwägen muss. Und im Prinzip kann man sagen, gepanzert fahren oder schnell fahren und wir sind schnell gefahren. Weil dann kann man nicht gut drauf zielen.
Tim Pritlove 0:18:53
Und spritschonend.
Enno Lenze 0:18:54
Mittel, wir haben also,die Strecken sind mäßig, aber wir sind wirklich einen also laut Bordcomputer, einen Schnitt von 140 Gefahren zwischen und Kiev auf der Straße.Es ist sehr schnell. Also so im Prinzip immer am Anschlag vom Tacho, wenn's irgendwie möglich ist, also überall, wo's gefährlich ist. Ähm und das ist,auch anstrengend, also das muss man also wir üben so was in verschiedenen Trainings, aber so ein also,so ein PKW quasi auf 200 fahren,für drei, vier Stunden, das ist sehr anstrengend, gerade wenn man dann sich umgucken muss und die Straße nicht kennt. Also da ist auch gut, wenn man mit zwei Leuten fährt, die das gewohnt sind im Team, also echt wie so ein Relly-Team. Einer guckt, einer fährt.Und für die Situation meine ich immer noch, dass das wesentlich besser ist, weil der gepanzerte Wagen zieht einfach mehr Aufmerksamkeit.
Tim Pritlove 0:19:47
Mhm. Seid ihr jetzt schnell gefahren, weil ihr schnell da sein wolltet oder weil man schnell weniger Ziel ist.
Enno Lenze 0:19:54
Beides. Also man kann sagen, zum einen, wir wollten schnell da sein, weil na, man fährt ja, um anzukommen, also Sightseeing-Tour ist es dann auch nicht da,deswegen immer wenn man fährt schnell und wenn man steht möglichst unter einer Brücke oder irgendwas was Schutz bietet ähm und dann schnell raus und wieder rein.Aber sozusagen, wenn man sich bewegt, dann so schnell wie möglich hm weil dann ist man auch wieder schnell aus dem Bereich raus, in dem jemand überhaupt schießen könnte.
Tim Pritlove 0:20:19
Von Levis nach Kiew sind's auch knapp sechshundert Kilometer, also.
Enno Lenze 0:20:25
Sind so sechshundert, dann ungefähr, ja.
Tim Pritlove 0:20:27
Also würde man von Berlin ins Ruhrgebiet fahren, so die Größenordnung. Ähm ist schon was so vor vor allem durch Kriegsgebiet, wo immer mal so Zeug rumliegt.
Enno Lenze 0:20:38
Also wir hatten äh ja wir hatten alles. Also der sag mal so die erste Hälfte der Strecke,das nennt sich der Highway E vierzig, aber Highway oder also Autobahn ist ein bisschen übertrieben. Das ist stellenweise eine Landstraße mit einer Spur pro Richtung und teilweise so Autobahn mit zwei Spuren pro Richtung.Aber so Autobahnen mit Zebrastreifen. Das kannte ich auch nicht. Da kommt dann so, Achtung, Fußgängerüberweg. Und also so Sachen, an die man sich gewöhnen muss. War niemand unterwegs, es war auch unglaublich leer.Aber so ab der Hälfte also ungefähr so so ganz grob in der Mitte zwischen und Kiew,war's so, dass uns also wir haben eine genaue Anleitung bekommen, wie wie wir nach Kiew fahren.Das hieß, ihr müsst von Süden nach Kier fahren, weil westlich von Kiew ist Russisch noch irgendwie kontrolliert oder unklar oder da wird noch ab und zu geschossen,Ist auch so ein Problem vor Ort. Wir haben versucht rauszufinden, ist jetzt die ganze Autobahn unter ukrainischer Kontrolle oder nicht?So trivial diese Frage ist, wir konnten's vor Ort nicht rausfinden. Keiner konnte es uns sicher sagen. Dann hieß es ja, ja klar, seit gestern ist das kein Problem und dann sagt jemand, nee, aber heute sind da Leute beschossen worden ja hm,und dann war's so, dass wir ab dem Ort ich weiß nicht, ob ihn ihn richtig ausgesprochen hat, da sollten wir nach Süden abbiegen und dann über so verschiedene Dörfer und so fahren,und ähm das Sicherheitsteam, mit dem wir arbeiten, hat uns wirklich so eine seitenlange Anweisung gegeben, fahrt über die Straße zu dem Ort, über die Straße, zu dem Ort und so weiter und so weiter.Als wir dann aber in dieser sozusagen an dieser Stelle, an dieser Abfahrt standen,Haben wir dann die äh die ukrainischen Soldaten da gefragt und haben gesagt, hey, wir wollen nach Kiew.Geradeaus wäre der schnellste Weg, aber das heißt, das geht nicht und hier zur Seite ist der sichere Weg. Was sagt ihr? Also wie, ne?Sagt die haben gerade Jahre, so Mittel, warte mal einen Moment. Ich frage mal sozusagen den Kollegen ein Stück weiter und den Kollegen ein Stück weiter.Sagten wir ja, das geht, also mhm haben gesagt, okay, also erst mal eine Sache,müssten paar Minuten warten, weil da vorne müssen wir noch was sprengen, also eine Granate oder Munition oder also so nicht riesig, nicht eine Riesenbombe, es hat einen fetten Knall gegeben und so eine leichte Druckwelle,irgendwie wer vermute mal so vom Panzer so eine so ein Stück Munition oder so gefunden haben, wo sie gesagt haben einfach spreng, dann ist es entschärft. Dann kann nichts mehr passieren, ne.Sagt, seid vorsichtig, also ihr seid so mit die ersten, also sagen, ihr seid die ersten nicht Einheimischen, die jetzt hier rüberfahren. Also passt auf.Äh nichts anfassen, gar nichts, nicht eine Leiche, nicht ein Auto, weil da können Sprengfallen oder so ein Scheiß drin sein,Auch denke am Ende gab's da bisher wohl nirgends welche, das weiß man halt vorher nicht. Also schön, schön vorsichtig sein,Beispiel zum Vergleich, wir haben in Afghanistan ein Auto mal aufgemacht und da war eine Mine drin, die mit der Tür auf der anderen Seite verdrahtet war.Nicht die Tür, die wir aufgemacht haben, Glück gehabt und so kam passiert halt. Also so dass man sagt, das ist nicht Blödsinn, das kann passieren.Und die haben halt gesagt also vorsichtig sein, nichts anfassen, wenn irgendwas komisch ist, wendet euch an uns oder an die nächsten Kollegen und ne, so passt auf euch auf.Und dann sind wir also halt hm war so ein bisschen hin und her immer schnell gefahren.Zwischen da wo's ging und da wo man dann irgendwas äh sehen oder angucken konnte, geguckt, wo kann man irgendwie halbwegs in Deckung stehen und da waren zum Beispiel abgeschossene Panzer, die da rumstanden.Oder so, also verschiedene Kettenfahrzeuge mit Rohr, ohne Rohr, also große militärische gepanzerte Fahrzeug.
Tim Pritlove 0:24:26
Ganzen Fotos, die man jetzt einfach.
Enno Lenze 0:24:27
Also so.
Tim Pritlove 0:24:28
Durchgereicht bekommt auf Twitter.
Enno Lenze 0:24:30
Alles, was der Laie so als Panzer, sagen wir mal, identifiziert.Und dann stoppt man halt dahinter, weil der bietet ja immer noch ein bisschen Schutz und dann wieder weiterfahren, wieder stehenbleiben und hin und her.Und ähm dann kam's, also fing's an, dass da äh so zivile Autos standen, also so äh alte Laders oder VW Busse oder so kamen, die aber völlig zerschossen waren, also wirklich wie,vorstellt, wenn so Amis äh auf einer Shooting-Ranch irgendwie so ein Auto stehen haben, was sie zum Spaß zerschießen, also der löchert von vorne bis hinten und,auch gesagt, das ist halt sehr merkwürdig, wenn du sozusagen als einer, der erst da langfährst und dann sagst, okay, dann stehen da einfach so diese also Autos, die aussehen wie deins oder das von Freunden oder so nicht ein Panzer, nicht irgendwas Militärisches, sondern,Ein normales Auto, also somit Bommeln am Spiegel und irgendwie keine Ahnung, irgendeinem Aufkleber drauf,und 1 der ersten, zu dem wir dann gegangen sind lass mal gucken, weil was was ist hier los? Also so wie wie ist die Lage.Und ähm dann sagte fidele schon, ey, pass auf, da liegt jemand hinter. Also so da hier liegen noch Körper.Und war halt wirklich so, dass sah halt aus, als sei derjenige ausgestiegen und in Deckung gegangen, also so wie in der Zeit stehen geblieben, wie in so einem Horrorfilm oder so, wenn man so äh also so,aber er sagte am ehesten wie bei twenty eight theys later so die die Welt wurde quasi verlassen von den meisten Menschen oder sie wurden zu Zombies und dann stehen so Sachen rum die einfach wie wie wenn man in der Zeit auf Stopp gedrückt hat.Der Wagen äh also stand da halt, die Tür war auf und er war so zusammengekauert hinterm Reifen und war halt tot.Und ähm und war aber noch da. Also so war noch niemand da war zum Aufräumen. Waren dann halt auch sagt so okay ähm.Fängt man jetzt mit der Situation anAlso so äh wer war das? Was was passiert? Dann sagte er war ziemlich sicher Zivilist, außer der hat sich noch ganz schnell bevor erschossen wurde, umgezogen auf zivile Kleidung und hat noch schnell einen Bommel in sein Auto gehangen, ne? Man sagt, nee, das war ganz sicher kein Soldat.Und ähm ja kann man halt nichts machen. Also dann fährt man halt weiter, weil irgendwann wird schon Aufräumtrupp kommen, der sich drum kümmert und was was soll man tun. Dann auch so Sachen Tankstellen, die aufgebrochen waren, also waren da die Schiebetüren waren so eingeschlagen,und dann lagen aber davor Leichen und man sah halt drinnen,so irgendwie noch Füße und eine Hose liegen, wo also wir sind auch in so Gebäude nicht reingegangen, weil man nicht weiß, wie sicher da unsicher das ist. Ähm.Aber halt so und das halt nicht so an ein, zwei Stellen, sondern es zog sich sogar,irgendwas zwischen 50 und 100 Kilometern oder auch dass wir auf der Straße fuhren, dann immer gesagt haben, warte, da liegt was, jetzt ganz vorsichtig drum rumfahren und dann ist das ein Körper oder nicht oder dass man sagt, hm, es ist nicht ein ganzer Körper, der da liegt,Also echt übelste Sachen und das also wie so ein Trümmerfeld, was ich einfach von vorne bis hinten da lang zog.Und ab und zu kamen dann Autos vorbei, entweder von anderen Zivilisten, die wahrscheinlich auf dem Weg zurück in ihre Heimat oder so waren?Oder von so Soldaten oder diesen freiwilligen ähm Soldaten oder wie sich das genau nennt, die haben auch zum Teil angehalten und gesagt, ey alles okay, also soHabt ihr euch verfahren? Wollt ihr hier langfahren? Ist alles okay. Ähm braucht ihr Hilfe? Sagt nee nee alles gut wir sind Journalisten, also wir hatten auch Presseschildern, Helm, Weste an am Auto und soWar dann auch immer kein Problem äh aber es war halt schon ja also,So am laufenden Band so Dinge, also von von vorne bis hinten, das ist schon also sehr übel anzusehen.
Tim Pritlove 0:28:14
Die Strecke, die du jetzt beschrieben hast, von nach Kiew, das sind so hundert120 Kilometer ungefähr äh redest du jetzt von diesem Zustand über die ganze Strecke quasi ab dem Ort oder.
Enno Lenze 0:28:28
In Etappen, also so dann war auch mal zehn Minuten nix. So wenn man gefahren ist und dann stand wieder so ein Panzer und dann lag also so so mal war's, dann war nix, dann war ein bisschen mehr, also es ging so hin und her kann man sagen, aber so,Im Prinzip ja, war die ganze Strecke verteilt. Also so äh in in Etappen. Also oder in so Clustern, ja.
Tim Pritlove 0:28:50
Die Straße führt ja dann unter anderem vorbei an ähknapp an äh irpin, das sind ja so zwei Orte, die man so in den letzten Wochen häufiger gehört hat, weil da ging's richtig ab, da standen die Russen, da hatten sie ihre ganzen Artillerie aufgebaut und haben von dort aus,beschossen und natürlich auch der Ort diverser äh Auseinandersetzungen gewesen und äh dann.Direkt neben äh ist äh Buccar, was jetzt noch mal in die Nachrichten kam, weil's dort.Also entweder besonders schlimm war oder es zumindest der erste Ort war, den man jetzt so gefunden hat, wo es besonders äh schlimm war, also während Irpin im Wesentlichen so ein bisschen die Grenze war,der Auseinandersetzung äh war Butcha halt die ganze Zeit quasi russisch besetzt und ihr seid dann.Von der Straße ab direkt nach Butcha gefahren oder wie?
Enno Lenze 0:29:46
Also wir waren in Mühler, das oder Mila, das ist so der Ort auf der Autobahn, von dem's dann nach Butscher ab.Am Samstag also am letzten Samstag und da ich glaube das war die Uhrzeit zu der noch niemand kannte das Dorf und am Abend kannte es jeder. Also wir waren genau in der Zwischenzeit da.Und äh da waren wir also so Richtung Butscher und haben auch die die Ortsschilder und alles gesehen, aber es hat halt noch keine Relevanz dieser Name. Also was auch so komisch ist, dass man quasi daneben stand in dem Moment und eine Stunde oder zwei später,die ganze Welt den Namen, aber da lagen auch schon überall, also die die Leute rum oder zum Teil, sie saßen halt noch in den Autos, also es war halt noch nichts, noch nichts aufgeräumt,und.Äh da wo diese riesen Gefechte waren, also es war auch zum Teil so, dass wir auf der Autobahn gefahren sind und dann war so eine Serie von Löchern, also das ist ein riesiges MG einmal quer über die Autobahn geschossen haben muss, also dass man,so faustgroße Löcher, zwei Reihen komplett von rechts nach links über alle vier Spuren hatte,auch denkt, okay das das muss groß gewesen sein,oder auch, dass da offensichtlich Panzerquerer die Autobahn gefahren sind und die Mittelleitplanke und die Schallschutzwände rechts und links platt gefahren haben.Also ich habe eine Menge Unfälle im Leben gesehen und die Autos sind meistens in der Leitplanke hängengeblieben, also die Dinger sind stabil. Man dann sieht, wie das einfach so umgeknickt ist, wo man auch denkt, was für eine,Kraft. Da wirkt also sozusagen im zivilen Leben, ist eine Leitplanke unglaublich stark,Kommt zum Panzer und rollt drüber oder halt, dass wirklich das Würste, wo wir echt da gestanden haben und gesagt haben, sind wir jetzt zu blöd, da lag eine Panzerkette und die sind so einen halben Meter breit und zehn Meter oder so lang, wenn die ausgerollt ist,Stück weiter lag der Turm vom Panzer das runde Ding mit dem Kanonenrohr wo ist der Panzer?Er sagt, das ist so jedes dieser Teile wie Tonnen, wo ist der Panzer? Und sind hin und her gelaufen und haben gesagt, wir haben ihn nicht gesehen. Es hat was.Wo soll der denn sein? Der fliegt doch nicht weg. Wahrscheinlich war er die Böschung runter, da irgendwas, aber dass da so ein Turm vom Panzer liegt und an dem Panzer nicht findet. Das äh,unglaublich.
Tim Pritlove 0:31:58
Ist ja eine Eigenschaft dieser russischen.
Enno Lenze 0:32:01
T zweiundsiebzig, ja.
Tim Pritlove 0:32:02
T zweiundsiebzig, dass die quasi durch dieses automatischeNachladesystem für das Kanonenrohr quasi so ein Kranz von geschossen haben und wenn man halt wirklich mit so einem oder was auch immer von oben äh trifft, ist ja die Wahrscheinlichkeit, dass allein schon durch den Druck sich dort äh alles äh entzündet, sehr hoch undso viele fliegende Panzertürmer und äh vielleicht ist es einfach mit Kette so weit geflogen, dass der Panzer schon nicht mehr in der Nähe war.
Enno Lenze 0:32:29
Steht und also während das wirklich live sieht, sagt man wie, also was sind das denn für.
Tim Pritlove 0:32:34
Kann das sein? Ja hm.
Enno Lenze 0:32:35
So das ist also so Dinge werden da wirklich vorsteht sich da einfach denkt, was was zur Hölle ist hier passiert? Also so ja klar, der Turm ist weggeflogen, aber wie, was? Also,Das ist schon äh ja also so also man man kann es kaum erfassen oder begreifen was los ist.
Tim Pritlove 0:32:54
Das heißt, du warst dann in Buscha quasi noch bevor du überhaupt in Kiel fährst.
Enno Lenze 0:32:58
Genau, also wir waren da auf dieser sozusagen auf der Straße, die also von der E vierzig rübergeht,Dann sind wir aber auch relativ bald nach Kiew weiter, weil eigentlich wollten wir ja nach Kiew, also eigentlich war ja unser Ziel nach Kiew fahren und dann gucken, wie's weitergeht.Sozusagen das, weil wir in dem Moment da waren, wo die Soldaten entschieden haben, dass man vorsichtig wieder Body-Auto-Fahrbahn fahren kann, sind wir sozusagen durch ein totalen Zufall,da als so mit die ersten oder als welche von den Ersten überhaupt lang gefahren. Und so ungefähr ab diesem Ort Mila oder Müller ähm,Da stand dann auch auf einmal andere Journalisten, also das ist auch so bizarr, Journalisten treten ja oft im Rudel auf in so Gegenden.Also weil man redet viel miteinander, es ist eine so Kriegsberichterstatters an sich eine sehr sehr enge Szene, zumindest die, die wirklich ganz vorne sind, da wo es knallt, egal welcher Sender, egal wo, egal wie.
Tim Pritlove 0:33:50
Kennen sich alle.
Enno Lenze 0:33:51
Kennen sich alle, achten auch alle aufeinander und helfen alle. Also das ist auch ähm sehr, sehr spannend, wie das immer noch klappt,stehen da halt Leute rum mit so einem zwei Meter Selfie-Stick von einem kaputten Panzer und reden, also so wie wie man's halt irgendwie vorm Brandenburger Tor sieht, wenn da die Touris sind. Es ist halt so ein obskuures Bild. Man denkt oder auch,Leute da hin und her laufen so zu zweit um eine Leiche und von allen Seiten gucken und Fotos machen und denkt.Das sieht erstmal echt ähm piatlos aus,aber auf der anderen Seite, die müssen das eine Foto schießen, mit dem die ganze Welt versteht, was passiert ist. Und die wollen ja nicht die,die Leiche sozusagen im Detail, sondern du sollst erahnen, da es die Leiche, da ist der Panzer und da ist das Wohnhaus oder so und dann ist das Wohnhaus oder der Panzer gut zu sehen und dass man sich gleich so grob denken kann, wo ich denke, ja,Wenn man das so von außen sieht, wie die Arbeit ist, dann denkt man sich immer, dass sie also es sieht völlig bizarr aus, als würde das da nicht hingehören,haben wir gesagt, okay hier kommen jetzt also schon die Journalisten aus Kiew hin. Also wir sind sozusagen dicht genug an Kiew, dass das, wo die sich so immer weiter raus getraut haben, dass sich jetzt die beiden Welten treffen, also von wie weit man von Levis kann,von Kiew kann, das ist jetzt verbunden. Also das ist wieder eine Welt sozusagen über diese Autobahn.Und die haben uns dann halt gefragt, was habt ihr da gesehen? Da haben wir gesagt, na das Gleiche wie hier, was habt ihr in eure Richtung gesehen? Sagen die das Gleiche wie hier? Haben gesagt, der war da oben im Norden, äh sagt das Gleiche wie hier und der, der aus dem Süden kommt, das Gleiche, also äh überall.
Tim Pritlove 0:35:25
Überall Zerstörung, überall Leichen.
Enno Lenze 0:35:27
Auch so Kriegsverbrechen, klar, sind ja russische Armee, natürlich gibt's Kriegsverbrechen, also auch für die Leute, für die Journalisten überhaupt keine Überraschung da,Und ich glaube, warum Butcha so das Riesensymbol wurde? Also sagen wir mal, der Zivilist, den wir da neben dem zerschossenen Auto hatten,könnte man ja sagen, na vielleicht war's aber ein Soldat und der hat das Auto benutzt, um zum Einsatz zu fahren und er hatte gerade sich umgezogen oder irgendeinen Scheiß.Oder sagen wir mal, wenn man wirklich ein sehr sehr kritischer Journalist ist und sagt, ich glaube das gerne privat, aber ich muss sicher sagen können, ist das Kriegsverbrechen oder nicht,Kann man bei allem sagen, aber aber. Also wenn man so ähm äh den Anwalt des Teufels spielt,Wenn man dann aber einen Butscherleute hat, Zivilisten mit ähm Händen auf den Rücken gefesselt und ein Loch hinten im Kopf.Man sagen okay, der Soldat hat sich also zivil umgezogen, sich selber Handschellen angelegt und sich dann hinten in den Kopf geschossen. Nee, die Story glaube ich nicht mehr. Also dass man sagen kann, das ist der Punkt definitiv, jetzt haben wir den Beweis.Ich glaube deswegen ist das so hoch gekommen und alle sagen klar, rechts, links, vorne, hinten, also überall ist das.Aber hier hast du einen Ortsnamen, den die Leute googeln können, den sie finden und die Fotos, die absolut hundert Prozent klar das aussagen, wo niemand mehr irgendwas relativieren kann.Glaube, das ist dann immer so der eine Ort, also wie zum Beispiel Srebrenica. Es gab auch genug Massaker rechts und links von Srebrenica. Aber das war, wo's die Aufnahmen gibt, wo's ganz klar war, wo die UN weggeguckt hat und so weiter.Wenn so alles zusammenkommt, dann sind das immer der eine Ort, auf den sich's fokussiert. Ich denke, das verstehe ich ja auch total,Weil dann kann man auch, wenn man, wenn man in New York am Schreibtisch sitzt und keinen vor Ort hat, sagt man, das ist das Bild, wo ich jetzt sehe,guten Gewissen schreiben, wir haben Kriegverbrechen gesehen,Und ich glaube, das ist halt ähm das ist halt ja quasi das ist dann der Ort, wo sich alle drauf stürzen. Und zum einen denke ich, ist es gut, dass das so um die Welt geht, dass alle sagen, okay, jetzt glauben wir's.Auf der anderen Seite traurig, weil's halt wie gesagt 100 Kilometer in jede andere Richtung da irgendwie genauso aussieht.Und äh die Frage in den letzten Tagen war auch immer wieder bei Leuten und das war ein Butcher. Und die Journalisten sagen, ist doch scheißegal, wo sie dem Zivilisten ins Genick geschossen haben.Die Aufmerksamkeit ist aber ja in dem Ort, den ich gesehen habe. Also es ist so ein bisschen ambivalent immer mit diesem ein berühmten Ort sozusagen.Aber so so erkläre ich's mir.
Tim Pritlove 0:38:00
Dann seid ihr.
Enno Lenze 0:38:02
Nach Kiew rein.
Tim Pritlove 0:38:03
Nach Kiev rein, dann wieder zurück zur Autobahn und äh quasi den Weg fortgesetzt, den ihr äh haben wolltet. Hätte ja theoretisch noch eine andere Verbindung gegeben, aber das war wahrscheinlich dann so äh umkämpftes Gebiet, dass man da auch nichts das war wahrscheinlich noch nicht freigeräumt, ne.
Enno Lenze 0:38:17
Im Kern immer auf der großen Straße bleiben im Großen. Also so im Prinzip die großen Straßen sind meistens die sicheren, weil sie halt zuerst gesichert werden,Wie gesagt, wir hatten überhaupt keine Idee, dass Butscha so relevant ist. Also so das ist halt ne, du bist die ganze Seite an Ortsschildern vorbeigefahren,Und nachher heißt ey, das eine war echt wichtig. Also es ist so komisch in dem Moment, ja.
Tim Pritlove 0:38:38
Also zu dem Zeitpunkt wusstet ihr das sozusagen noch nicht, dass das so hochkochen würdet, aber ihr wart da.Wie sah das dann aus, wenn man sich wirklich dem Käferstadtzentrum genähert hat? Ich könnte mir vorstellen, dass man da so eine gesicherte Stellung nach der anderen sieht.
Enno Lenze 0:38:59
Unglaublich, also da also,Wie wenn man als Kind so eine Burg gebaut hat und noch einen Ring drum und noch eine und noch eine und noch eine und noch eine und noch eine. Weil wir kamen halt durch so ähm diese Checkpoints, die sind da im Großen und Ganzen mitBetonblöcken ähm großen Stahlträgern und Sandsäcken gesichert und so verschiedene Konstruktionen dadraus,spannend, weil wir haben uns ein paar angeguckt und haben gesagt, wie haben die das genau gebaut? Also wovor soll es wie schützen?Und ähm dann kamen auch Soldaten zum Teil an und haben gesagt, was macht ihr hier? Habe ich gesagt, ey mich interessiert, wie ihr das genau gebaut habt.Okay, aber keine Fotos und ja nichts posten, weil nicht dass also wir wissen noch nicht, ob noch ein Angriff kommt. Wir wollen nicht, dass irgendjemand eine Idee hat, welches Ding genau wie gebaut ist und sagt, ja logisch,dann auch mit denen gesprochen, gesagt, hey, ich kenne das in anderen Ländern, in anderen Gegenden, wie das da gebaut ist und grob gesagt, die haben mit den gegebenen Mitteln unglaublich stabile Sachen gebaut. Also wir waren echt,sehr überrascht, was die da alles rangeschafft hatten, äh zum Teil irgendwie sieht man so ein paar Sandsäcke und sagt und die halten und sagen die ja, guck mal, dahinter ist ein Bagger.Und die ähm der ist innen quasi wir haben ein ein Loch ausgehoben mit Beton gefüllt, den Bagger reingestellt,und davor die Sandsäcke gestapelt. Wenn da jetzt einer vorfährt, bleibt er voll im Bagger hängen, der im Betonfuß hängt,Aber er denkt, es sind Passantsäcke. Sagt geschickt. Okay, also so und so in der Art gab's hunderte Sachen. In der Art, wo man sagt,Ah, da hat jemand so drei Schritte weitergedacht. Ich hätte einfach Sandsäcke gestapelt. Und dann kam aber.Also auch das ist dann nicht so ein Stapel Sandsäcke, sondern so eine Barrikade ist dann fünf Meter lang oder so und besteht aus verschiedenen Schichten und ist drei Meter hoch oder so.Fährt man hundert Metern, da kommt die nächste und dann fährt man hundert Meter, es kommt die nächste. Da haben wir gesagt, wie viel habt ihr denn gebaut von den Sachen und es kam noch eins und noch eins und noch eins und es hörte überhaupt nicht mehr auf. Also es waren, ich weiß nicht,zehn, 20 so Verteidigungsringe oder so. Hm und auch zum Teilen so was wie so Hochhausschluchten,man sich auch denkt, okay und hinter jedem Fenster könnte dann einer mit einer anti äh Panzerwaffe sitzen oder ein Scharfschütze mit einem Riesengewehr, oder du weißt nicht was,Also das äh also zumindest die Zufahrtsstraße, über die wir kamen, wenn da die Panzerkolonne gekommen wäre, das wird einfach nur ein Riesengemetzel gegeben von vorne bis hinten. Also,da kann man sagen, da werden vielleicht 1 Prozent von den Leuten, also von den russischen Soldaten auf der anderen Seite, wieder rausgekommen. Ähm war, also es war,Also sozusagen so als Nerd sagt man ja, boah das habt ihr geschickt gebaut, Respekt und wie habt ihr dieses Detail gelöst, also dass man sagt, das ist ja richtig äh.Also da hat jemand richtig gut nachgedacht und so diese ganzen friemeligen Details echt schick gelöst und auf der anderen Seite halt erschreckend, so wie also wieder Leute so diese Verteidigungswelle gebaut haben, die halt eben nicht,Also nicht wie die große militärische Anlage, nicht was man so von den Amis denkt, so einen fetten Raketenschild, sondern im Prinzip aus Baustoffen, Unmengen davon, äh weil's halt nix anderes.Und auch die.Die Soldaten, die da standen, was lustig war, die hatten oft echt gute Laune. Also die haben so quasi, sie haben grade die die Russen vertrieben und äh war gute Stimmung.Ein Punkt war auch ähm,Also als wir dann an den ersten Checkpoint fahren, erfuhren, kam der Soldat an und sagte, das Passwort und wir wussten, dass es Gebiete wohl gibt, wo man ein Passwort, was sich alle sechs Stunden ändert, nennen muss, um durchzukommen. Ne, sagt, hey, sorry, wir wissen's nicht, dann fahren wir woanders lang. Sagt er, nee, das ist das Passwort.Keine Ahnung.Was ist das Passwort? Also ich weiß es echt nicht. Sagt na, Slava Ukraini und jetzt fahre weiter. Also so lang lebe die Ukraine und da geht's rein und der hat sich halt nur irgendwie einen blöden Spaß gemacht und wenn das so auffuck,passieren? Was ist passiert? Irgendwie und dachte, okay, aber wenn das schon wieder klappt, dann,Irgendwie da muss er gute Laune haben, wenn er sich so einen Spaß erlauben kann. Also so man denkt, okay, das ist ja schon mal positiv zu sehen, dass die zumindest ihren ihren Humor nicht verloren haben, trotz der ganzen üblen Lage. Ähm,Aber wenn das noch über ist, aber es war echt und die Straßen sonst waren halt leer. Also es war halt so also es waren halt die Soldaten, es waren diese Verteidigungsdinger.Und sonst war keiner auf der Straße oder fast keiner. Also so im Prinzip echt es waren Leute, die mit dem Hund draußen waren. Das war so das Einzige, was man halt hier und da gesehen hat, also die, die raus mussten,Es war aber auch so, so als hättest du halt alle Menschen einfach so einen Photoshop so den Filter, nimm mal die Menschen weg, ich will die Straße leer haben und dann aber halt so eine Riesenstadt.
Tim Pritlove 0:43:41
Silent Earths mäßig, ne? Mhm.
Enno Lenze 0:43:42
Ja ja, genau, genau. Oder so wie diese Lockdown-Aufnahmen aus den verschiedenen Städten, aber man sagt, das also irgendwie ganz merkwürdig.
Tim Pritlove 0:43:50
Ach so, eine Frage noch zu diesen Sicherungen. Man sieht ja immer diese sogenannten Panzersperren, diese komischen Metallkreuze.
Enno Lenze 0:43:56
Mhm. Diese Tees oder ja? Die klappen.
Tim Pritlove 0:44:02
Helfen die? Wodurch?
Enno Lenze 0:44:04
Im Prinzip der Panzer verhakt sich drin, also ganz salopp gesagt. Also wenn der rüberfährt, klemmt das so vor der Kette fest und er erfährt so ein Stück hoch und bleibt dann hängen,Und dann äh hängt der halt also,Der könnte schon noch so ein bisschen weiter fahren, aber er würde halt auf der einen Seite die ganze Zeit mit dieser Panzersperre überm Boden kratzen. Er kommt nicht mehr richtig voran,Also so wie wenn du bei einem Fahrrad so ein Brett an den Reifen tack hast, so du kommst schon noch irgendwie voran, aber nicht so richtig. Sie müssen halt stabil genug sein,bei allen Nichtpanzerwagen ist es halt so, du fährst rauf und dann hebelst du dich selber hoch, also du hebst die Achse hoch und dann steckst du da fest, weil du dich selber aufgebockt hast,haben wir sogar an einer Stelle gesehen, da hat wahrscheinlich einer nachts die Sperre nicht gesehen oder keine AhnungSo ein Geländewagen, der hm quasi die Panzersperre unten im Geländewagen stecken hatte und drei Räder in der Luft, wo man auch dachte, boah, ich hoffe, die Leute sind da gut rausgekommen, weil das da jetzt nicht nach dem Angriff aus oder so.Da muss man auch sagen, was ein bisschen lustig war, damit man halt nicht nachts in diese Sperren knallt, haben sie Reflektoren dran gehabt,aber weil du ja nicht irgendwie einen Stapel großer Reflektoren hast, hing da zum Teil wie so Signalwesten an einer Ecke und zum Teil einfach Verkehrszeichen, also so Stopp oder Vorfahrt gewähren oder was sie hat, einfach,Wusste, wenn irgendwas nachts reflektiert, halt mal an, weil wahrscheinlich fährst du gerade auf eine Sperre zu, aber dachte ich da, oh, da haben die aber dran gedacht, dass sie nicht immer einer reinknallt.Und zum Teil waren's dann aber auch McDonald's Schilder oder so, also irgendwas was reflektierend war, also so ein so ein Wegweiser hier geht's zu McDonald's oder so. Es war zum Teil halt lustig, was da so wie so so was halt das nächste reflektierende Schild war.
Tim Pritlove 0:45:44
In der Ukraine gibt's wenigstens noch McDonald's.
Enno Lenze 0:45:47
Der Unterschied immer der Gag den Unterschied zwischen der Sowjetunion und Russland in der Sowjetunion gab's Pepsi.
Tim Pritlove 0:45:56
Gibt's kein Pepsi mehr in.
Enno Lenze 0:45:58
Nee, die sind auch abgezogen.
Tim Pritlove 0:45:59
Ah, okay.
Enno Lenze 0:46:00
Ja, aber da merkte man so, also auch so,Sozusagen eine Sperre bauen, aber dann dran denken, dass nachts nicht der Nachbar reinfährt, weil er die nicht sieht. Also noch ein Schild aufschlagen, weil er denkt ja, immer noch ein Stück mitgedacht und noch ein Stück mitgedacht. Na und dann sind wir halt da reingefahren,gibt ein großes Hotel, in dem quasi alle wichtigen Nachrichtenredaktionen sind. Das gibt's eigentlich immer in so einem Fall. Dann gibt's ähm.Also zu allererst eigentlich immer CNN, Bild und BBC. Das sind so die ersten drei, die aufschlagen und die auch dauernd aufeinander hängen. Also weil die sich auch untereinander kennen,Die sind meist in irgendeinem Hotel, was Notstrom mit eigenen Generatoren hat, was eine ordentliche, stabile Internetleitung hat, wie auch immer,und was einen Pool hat, weil man ausm Pool trinken kann, wenn's kein Wasser mehr gibt. Ganz einfach. Also und dann landet man meistens in irgendeinem Luxushotel,Das ist sozusagen der Grund, warum die Kriegsberichterstatter dann immer in den kaputten Ländern in einem Luxushotel hängen, weil diese Sachen erfüllt sein müssen. Mein kleines Hotel hat keine eigenen Generatoren.
Tim Pritlove 0:47:04
Und kein Pool.
Enno Lenze 0:47:05
Der Pool wird dann runter gechlort, dass du ihn trinken kannst, also die verändern echt die Chlor-Mischung, stellen die Poller auf und sagen, hier nicht schwimmen.Ist jetzt Trinkwasser und dann wird das soweit, der Chlor galt gesenkt, dass du's im Zweifel ohne Abkochen trinken kannst, wenn der Strom nicht mehr geht,Und das ist so, weil wir oft so Häme bekommen haben, höhe musste natürlich das gute Hotel sein, sagt man ja. Aus genau den Gründen, du brauchst Strom und du brauchst Wasser. Also wenn's belagert wird, ist das entscheidend. Und.Das war aber so. Zum einen, es sagt immer niemand so richtig offen, welches Hotel das ist. Also sozusagen ach ist wie so ein offenes Geheimnis, aber man propagiert nicht zu sehr, welches das ist,Im Normalfall kann man das jeweilige Hotel dann auch nicht buchen und die Kollegen hat mir gesagt, welches das ist,gesagt, ich kann's nicht auf deren Website buchen, wenn ich anrufe, sagen die es ist ausgebucht und so, sagen, ja, ist normal. Das ist immer so, weil man will so die Leute ein bisschen fernhalten.Wenn man dann reinkommt mit der Presseweste und sagt, ey ich bin jetzt da, ich brauche ein Zimmer, sagen die alles klar, wie viele? Ähm aber es ist halt so, das ist sozusagen das Spiel.Und in dem Fall ist es noch speziell so, zurzeit gibt's halt diese Lockdowns nachts immer noch in der Ukraine,variieren ein bisschen, aber im Prinzip 21 bis 6 Uhr ist Ausgangssperre.
Tim Pritlove 0:48:23
Was ich vorhin vergessen habe zu fragen, passiert jetzt vielleicht grad noch du hast ja alles mögliche an Ausrüstung mitgenommen, aber,dass du auch in die Ukraine überhaupt reinkommst. Das war von vornherein klar oder musste man so was auch vorher noch äh abklären?
Enno Lenze 0:48:40
Sagen wir mal so abklären immer, aber das ist in dem Fall ganz einfach halt irgendwie auf die Seite von der ukrainischen Botschaft und wenn man nicht rein kann, steht das da irgendwo und dann halt echt ganz trivial Twitter, ukraine Grenze,suchen und dann sieht man, ey, wir stehen an der Grenze zur Ukraine. Wir haben eine Stunde gebraucht, um reinzukommen. Sagt man, alles klar, Grenze ist offen. Also so trivial kann's sein.
Tim Pritlove 0:49:02
So Visum oder so was äh war jetzt kein Thema.
Enno Lenze 0:49:05
Mhm auch kein keine Corona-App geprüft oder so, also es war recht liberal.
Tim Pritlove 0:49:08
Und auch dass man Presse ist, erfordert jetzt keine Anmeldung oder so.
Enno Lenze 0:49:15
Eigentlich meine Erfahrung ist, wenn man Presse ist, ist man herzlich willkommen. Zumindest immer, wenn man, also wenn man nicht auf Seite der Kriegsverbrecher einreist.
Tim Pritlove 0:49:22
Schon klar, aber ich dachte mir, dass man das vielleicht dass man weiß nicht bist du danach gefragt worden äh an der Grenze, haben die das dann notiert? Haben die deine Telefonnummer? Wissen die, dass du quasi da.
Enno Lenze 0:49:36
Ne, also es ist,Prinzip, also erstmal so eine normale Grenze halt mit so mehreren Spuren und dann war so Spur gekennzeichnet so Laster, also klar, die sind eh irgendwie abseits, weil die werden besonders gescannt.Reisebusse, NGO und alle anderen. Und das fand ich relativ cool, weil es gibt diese NGO-Pur, also wenn du mit einem Rettungswagen kommst oder irgendwas, was Hilfeleistung ist, dann kommst du in die Extraspur, dass du schneller durchkommst.Denkt, das ist schon ganz cool, also dass das so ist,Da standen auch Soldaten, die haben dann immer auf die Autos gezeigt mit den Roten Kreuzen drauf und gesagt, du da rüber, du darüber fahren die NGO Spur, fahre da rüber.Also und das waren jetzt nicht nur so was wie offizielle Rettungswagen, sondern so Konvois von fünf Autos, die so rote Kreuze oder so draufgeklebt hatten, so mit Gaffa-Tape und dann ging die hin und sagt, ja, fahr da rüber, ist äh soEin Typ im Auto und der Rest voller Hilfsgüter, wir glauben dir, dass du nicht hier irgendwie privat langfährst, fahr darüber. Und wir haben dann so.Da bei der Einreise auch gar nicht so lange eine Stunde ungefähr gebraucht, bis wir durch waren, also es ging halt immer so Stück für Stück voran und dann hieß es halt okay, was macht ihr hier und wir hatten aber auch auf der Motorhaube und im Fenstern so die Presseschilder, also dass man ordentlich zu erkennen ist.Es kommt sehr drauf an, ob's Sinn ergibt, sich als Presse kenntlich zu machen oder nicht. Also je nachdem, wie genau und wie gefährlich und.Aber dort, wo es noch sicher ist, ist es meist gut zu erkennen zu sein, weil die Leute grundsätzlich freundlich sind erstmal und die haben dann auch gesagt, okay ihr seid Journalisten,Alles klar?Ähm haben halt ins Auto geguckt und okay irgendwie Kamera, schussige Weste, Helm, bisschen Gepäck, haben gesagt, kannst du einmal die großen Gepäckstücke also in den Koffer aufmachen. Ah okay, einmal Kleidung, vielen Dank und weiter. Also überhaupt gar kein Problem und zack, der nächste Wagen.Also es geht nur so drum ist der offensichtlich komisch. Also ich glaube, das ist so wirklich nur so die Sichtprüfung. Also wenn ich sage, ich bin irgendwie Presse und dann habe ich zwei Sturmgewehre bei. Dann sagen die, hm das ist aber komisch.Und äh wenn man da sagt, ich bin Presse und man sieht irgendwie verlottert aus und hat eine schusssichere Weste, dann sagen die, ja, das glaube ich dir. Du siehst aus wie ein Journalist, du kannst rein. Ähm.Und das war überhaupt kein Problem. Es war halt also Ausreise aus Polen und dann Einreise, also sozusagen,Polizei, also der Grenzschutz, äh Militär und Zoll. Also man hatte quasi drei Leute, die hintereinander standen,Und die Polizei sagt nur, hast du ein Pass und Fahrzeugpapiere? Okay, Fahr weiter, das Militär sagt, hm, siehst du aus wie ein russischer Spion? Nee, fahr weiter. Der Zoll sagt, hast du was zu verzollen? Nee, okay, weiter. Also so das sind sozusagen die drei Schritte,und ähm.
Tim Pritlove 0:52:13
Aber wenn das Zollsystem noch funktioniert, merkt man auch, dass da noch ein noch ein Start am wirtschaften ist.
Enno Lenze 0:52:18
Genau also und auch alles ganz akkurat, also nicht, dass da nur ein Soldat steht, der so irgendwie Sichtprüfung macht, sondern wirklich alle drei Schritte hintereinander. Also alles noch ganz, ganz regulär, ganz ordentlich und ohne ohne Ausnahmen.Und äh das war dann halt so in einer Stunde im groben durch. Also auch überraschend schnell, weil wir hatten gedacht, mal sehen, wie lang.Einen riesen riesen Fehler, den wir in der Planung gemacht haben. Wir haben gar nicht dran gedacht, dass auch in Levis der Lockdown ist, also in Kiew klar, aber Levie ist halt relativ offen noch,und wir haben dann noch.
Tim Pritlove 0:52:54
Jetzt mit Lockdown, also Ausgangssperren oder was.
Enno Lenze 0:52:55
Man ab, Ausgangssperre ab 22 Uhr in. Da haben wir gesagt, boah geil, wir haben noch genug Zeit,Zeitzone, wir müssen eine Stunde vorstellen und ähm wir sind dann 20 Minuten vorm Lockdown im Hotel angekommen. Also es ging noch und die haben gesagt in Levis sind die auch,geht so. Also wenn du sozusagen von der Grenze reinfährst und sagst, ey ich muss noch zu meinem Hotel, sorry, es hat gedauert. Sagt dann sagen die, ja okay, fallt direkt zu deinem Hotel und.Ähm sonst musst du halt da stehen bleiben, wo du bist. Dann wartest du, bis du wieder weiter darfst. Sechs Uhr morgens.Ausgangssperre.
Tim Pritlove 0:53:35
Also im Auto musst du dann da stehen.
Enno Lenze 0:53:38
Also wir haben nur die Gerüchte gehört von Leuten, die im Auto gepennt haben. Ich habe keinen selber getroffen, aber die sagten, es kommt drauf an, wie hart das am Checkpoint ist. Dann hieß es wohl gut. Dann parkt da, dann sehen wir dich. Ja und dann bleibst du bis sechs Uhr hier.
Tim Pritlove 0:53:50
Hauptsache es bewegt sich nichts.
Enno Lenze 0:53:51
Genau, also so dass du nicht im Dunkeln hin und her kannst, so dass man sozusagen ein bisschen Augen auf dich hat.Hm sagt okay, hat ja geklappt, aber hätten wir vielleicht bisschen schlauer drüber nachdenken können.
Tim Pritlove 0:54:03
Und in Kiew war das auch so.
Enno Lenze 0:54:05
Ein Kiefer sogar ab einundzwanzig Uhr? Warum auch immer eine Stunde früher.Und da war's also deswegen war's auch gut, dass wir in diesem Hotel mit den ganzen Journalisten waren, weil was machst du einundzwanzig bis sechs Uhr, wenn du mit allen zusammenhängst, dann hast du dann Zeit, über alles zu reden, was am Tag los war und Leute kennenzulernen und alles,Wenn du dann in irgendeinem Hotel alleine bist, hast du echt Langeweile.
Tim Pritlove 0:54:29
Ja.
Enno Lenze 0:54:30
Das war da wirklich so. Die Türen waren zu. Also es war abgeschlossen. Es war mit so mit so Stellwänden zu und die war mit Fahrradschlössern aneinander und daneben saß ein Wachmann.Und das lustige war, er hatte nur ein Foto von einem von einem Journalisten. Wir haben gesagt, warum? Also sozusagen ist das der Böse, auf den du achten musst. Sagt er, nee.Der darf raus.Es gab ein, es gibt einen sehr gut vernetzten Journalisten da, der selbst während der Ausgangssperre immer wieder raus durfte und alle waren sehr neidisch auf ihn oder sind's immer noch? Und ähm,Was auch so ein bisschen lustig ist äh oder so so obskur dann, also,irgendwie vor 21 Uhr kamen dann alle Leute wieder, dass alle drin sind und in dem Hotel gab's Alkohol von 11 bis 16 Uhr.Auch gesagt haben, diese Regelung wirft viele Fragen auf. Also das Alkohol limitiert wird okay, aber wer kam drauf, dass man Alkohol von 11 bis 16 Uhr saufen darf?Aber sonst nicht mehr. Ähm so, aber.
Tim Pritlove 0:55:30
Prohobition immer nur ein Stück weit äh funktioniert, aber es gibt glaube ich generell ein Alkoholverbot, ne?
Enno Lenze 0:55:36
Ja oder so Einschränkung,Okay, aber warum ab elf? Aber okay, also so irgendwie also du kannst zum Frühstück dein Bier saufen, aber abends nicht mehr.War's halt so, dass halt immer um 15 Uhr 59 nochmal 20 Flaschen Bier oder so bestellt wurden ähm und äh halt alle beliebt waren, die von draußen kamen und noch ein paar Flaschen mitgebracht haben.Im Hotel selber war's dann auch zum Teil so, dann ist man da abends lang gelaufen und es waren ja alle unter sich sozusagen, es waren alle verschiedenen Nachrichtenredaktionen da,und die zum Teil mieten die dann einfach eine Suite, die sie als Hauptbüromi äh nutzen, also so wo sie dann ihren Besprechungsraum und so haben.Wären dann äh alle ein Zimmer haben, in dem sie pennen. Und dann bin ich halt auch abends da lang gegangen und dann steht halt dran, welche Redaktion das ist und habe gesagt, hallo,Ich bin jetzt auch hier und da sagen alle, geil, endlich ein Neuer da. Der hat noch was Neues zu erzählen. Wo kommst du her? Wer bist du? Setz dich. Äh willst du ein Stück Pizza, willst du was trinken? Es ist total lustig, wie man dann halt ganz schnell alle Leute kennenlernt.Oder was halt für mich absolut irre war, also CNN ist wie immer mit einem exorbitanten Aufwand da und die haben dann gesagt, hey ja, willst du mal gucken, wie wir die Sendung machen?Ja natürlich haben sie gesagt, ja komm mit ins Studio, hier dass die Regie, wenn du ruhig bist, kannst du dich mal daneben setzen. Dann konnte ich da echt irgendwie bei CNN sitzen, wie die ihre Sendung machen, wo ich dachte, wie geil ist das dennKannst ruhig Fotos machen, kannst du auch posten, ist kein Geheimnis, was wir hier treiben,so Leute wie äh Christiane Amampur oder oder so, die laufen dann da rum und sagen, ey, hallo, wer bist du denn? Wie geht's? Alles gut?Man denkt, okay, das ist äh also so so die die quasi die Stars in diesem Bereich,laufen da rum und freuen sich, dass sie einen sehen und reden lustig mit einem. Und sagt, okay, das ist schon irgendwie,also sozusagen sind alle ebenbürtig. Es ist nicht, ich bin aber der Große da und der ist nur Freelance und der da drüben ist bei Fox. Nee, es sind hallo Kollegen.Was auch so 'ne sehr angenehme Welt dann schafft.
Tim Pritlove 0:57:40
Was heißt großer Aufwand für Sie denn?
Enno Lenze 0:57:43
Dutzende Leute ähm Unmengen. Also ich es sind also sie haben im Prinzip ein gesamtes,Studio mit allem an Technik angekarrt und allem an Sicherheit und allem bis hin zu Maske und Ersatzmaske und was da alles zugehört. Also,Wenn man da durch läuft, denkt man echt, man läuft durch eine große Nachrichtenredaktion, Tischweise und alles was zum Studio und Producing und Schnitt und allem drumrum gehört,Also äh so dass die keinen Koch mitgenommen haben, lag nur daran, dass der im Hotel war, glaube ich, aber äh,Also so wie wenn du so Copy und Paste dein Büro nimmst und einfach darüber machst mit allen mit allem, was dazu gehört. Ähm Wahnsinn.
Tim Pritlove 0:58:28
Also mein Eindruck war, die meisten haben auf jeden Fall eine Basis, vor allem auch die deutschen äh Fernsehsender, glaube ich, alle in Levis in Kiew selber sind nicht alle.
Enno Lenze 0:58:41
Ganz, ganz wenige. Ähm die ARD ist sogar noch nach uns angekommen. Das war leider so ein bisschen,der Leute immer, dass also sozusagen als ich dann ankam, haben sie gesagt und wieder sind mehr Berlin Story News Korrespondenten da als ARD, weil wir das jetzt schon dreimal bei den vergangenen Kriegen hat und dass die so ein Running Gag ist oder,wie man's sagen soll, also sozusagen die Messlatte, okay, Berlin, Story News hat mehr Leute als die ARD wieder vor Ort. Alles klar, wir haben wieder einen Punkt erreicht. Hallo Eno.Was ich auch ein bisschen lustig finde, aber es ist halt auch irgendwie traurig oder ja ich denke mit dem.
Tim Pritlove 0:59:18
Müsste nicht sein, ja.
Enno Lenze 0:59:19
Sie doch eigentlich, wo ich denke, da ist eine Menge Leute keinen Bock auf den Job haben, total verständlich. Aber mit dem Budget, was sie haben, müssten sie doch die finden, die das,Machen oder machen wollen, also die wirklich sagen ich meine umgekehrt CNN hat da,die hat halt irgendwie hala Gorani, Clarissa Award, Christiane Amampon, was Sophia wirklich große Namen der Szene sind,und die waren alle da oder also zeitweise und dann wieder hin und her aber so,Wir reden halt wirklich von den richtig Großen, die dann immer wirklich mit so einer ganzen Entourage kommen, mit der sie reisen.Und die kriegen's hin und das ist privat und aus Amiland dann denke ich, ich zahle gerne meine meine Rundfunkgebühren hier, weil ich die Idee von Wir-Zahlen,damit die Regierung nicht die Medien im Griff hat sozusagen. Das Konzept finde ich immer noch super exzellent,aber dann sollen sie bitte auch da sein. Das ist halt der Punkt.Und dann sind da halt und halt immer Bildzeitungen, muss man halt sagen, Paul Ronsheimer ist irgendwie immer der Erste, der da ist und der Letzte, der geht,sagt, okay, das heißt, ich kann mir überlegen, ob ich im Bild TV quasi live Berichterstattung von allem habe, was da abgeht.Oder ich mache die ARD an und lese die Agenturberichte. Also die AD mir vorliest. Ey eigentlich so von der Idee her müsste es doch andersrum sein.Ist halt auch irgendwie und und dann hört's halt auf mit also dann gibt's natürlich deutsche Freelance die da sind und die ausländischen Sender war ich sozusagen als fauler deutscher Mensch, deutsche Nachrichten konsumieren will,ist die Welt klein, also es gibt da noch von Weltenkollege, von Spiegel zum Beispiel Christoph Reuter, der auch immer, also der ist nicht da, wo's knallt, der ist fünf Meter weiter.Also ähm der war in Afghanistan, alle waren in KabulChristoph Reuter meldet sich aus den entlegensten Gegenwarten, sagt, ich denke, da ist irgendwie die Hölle los und der sagt, oh, es geht, aber jaJetzt halt auch, der tingelt sozusagen durch die krassesten Dörfer im Don, was gerade so von Dorf zu Dorf und schreibt seine Artikel,Alle sagen, wie zur Hölle bist du dahin gekommen und wie gedenkst du wieder rauszukommen? Äh also es gibt so einzelne so Leute wo man sagt Hut ab.Aber so in der Masse fehlt's halt und das ist ähm dafür haben wir doch diesen öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit,den theoretisch mit den Möglichkeiten, die er dann aber bei so was oft nicht ausfährt.
Tim Pritlove 1:01:46
Ja haben wir ja auch schon mal beklagt, als wir äh über Hong Kong gesprochen haben. Ähm.Jetzt war's so dann nochmal drei Tage in Kiew. Was kriegt man denn dann äh mit, wenn man da in so einer Luxushotel, Journalisten äh heißt es halt abhängt so. Also ich meine wie.Worauf konzentrierst du dich dann? Ich meine, wie macht man so schnell, du hast ja jetzt nicht schon Quellen, die jetzt seit Wochen auf dich warten und.
Enno Lenze 1:02:18
I think zum einen der Hauptpunkt, was ich halt immer wieder sage, ist selber da sein, dann sagen die Leute, ja ja, hey, ich war genau da, wo die Scheiße passiert ist, weil ich,da war und weil ich im richtigen Moment auf der Autobahn war. Ja, eine Menge Zufälle. Aber nur, weil ich da war. Also so das ist der Hauptpunkt sei erstmal da,und dann ergibt sich eine ganze Menge. Und dann eben mit den Kollegen darumsitzen.Äh das ist halt auch spannend. Also halt ähm jetzt sozusagen die die Leute, mit denen ich da viel zu tun hatte, waren halt CNN und Bild.Dann sitzen die da rum und erklären mir eine Stunde lang die Lage in aller Ruhe und nehmen sich die Zeit. Wo ich denke, das ist halt auch irre, weil die haben echt anderes zu tun,Ähm also entweder können Sie einfach sich in ihrer Berühmtheit suhlen und irgendwie mit ihren Fans chatten oder sie schreiben ihre Berichte oder sie machen ihre Sendung.Nee, sie sagen, okay, was äh sollen wir dir grob sagen, was hier los ist und wie was hier ist? Also wo ich auch immer denke, es ist unglaublich geil, wie diese Szene funktioniert. Das glaubt man kaum.Dann war halt klar OK, ist vorerst sicher, also sieht in diesem Moment sicher aus äh so.
Tim Pritlove 1:03:29
Weil es ja im Prinzip jetzt genau der Zeitpunkt war, werden wir auch gleich noch mal drüber sprechen wo dieser russische Abzug begann.
Enno Lenze 1:03:34
Genau. Also ich bin sozusagen man könnte so sagen hinter den Rücklichtern der Panzer hergefahren, also so im.
Tim Pritlove 1:03:41
Du kamst und die Russen sind zurückgewi.
Enno Lenze 1:03:43
Kommt. Berlin Story News ist auf dem Anmarsch. Genau und.
Tim Pritlove 1:03:48
Schnell weg bevor noch die ARD kommt.
Enno Lenze 1:03:51
Genau, genau,das war dann halt so äh also sozusagen genau der Moment wo man sagte okay also im Prinzip jetzt ist es vorbei in diesem Moment wo ich hier bin und die haben gesagt na ja,jetzt weiter im Osten oder eben Maria oder so, je nachdem, wo man hin kann und wie und genau das waren so,deren Schritte grade was wo was ist der letzte Millimeter bis zu dem wir noch gerade eben können um zu sehen was los ist und.
Tim Pritlove 1:04:17
Wobei er ist die Präsenz in Kiel wahrscheinlich auch immer aufrechterhalten wird, einfach durch die Nähe zur Regierung und so weiter, ne.
Enno Lenze 1:04:24
Genau und so äh von da aus kommt man dann relativ gut ja in die anderen Sachen rüber oder na ja je nachdem aber ja und.Äh dann habe ich gesagt, okay das halt Rakiff und so, das ist nix für mich, weil wie gesagt, ich kenne mich in der Gegend da nicht gut aus. Und allein Kiew war schon gewagt eigentlich da in dem Moment hinzufahren.
Tim Pritlove 1:04:46
Das war ja überhaupt nicht klar, dass die Situation sich so entspannen würde zu dem Zeitpunkt, wo du da hin kommen würde.
Enno Lenze 1:04:51
Wie gesagt, bis wir auf der Autobahn an dieser Kreuzung war, war noch nicht klar, ob die Autobahn vor uns wirklich frei ist oder ob wir da nicht durch können oder ob das noch umkämpft ist. Also es war wirklich auf gut Glück hin und dann sich durchfragen.Es gibt halt andere Gegenden, also gerade Kurdistan, da würde ich sagen, ach da fahre ich bis dahin, wo's knallt, weil ich kenne mich aus, ich kenne die Lage, ich kenne die Gruppen, also ich ich habe das Gefühl, dass ich's gut einschätzen kann.Der Ukraine nicht. Das heißt, dann war der nächste Punkt, okay, dann gucken, wie ist die Lage jetzt in Kiew? Weil ähm.Nur weil man sieht, die russische Armee zieht sich zurück. Davon weiß man immer noch nicht, wie's jetzt in Kiew aussieht. Also sind wir einfach rausgegangen.Sind durch Kiew spaziert. Haben dann gesehen, okay, das erste was aufmacht sind die Bars. Ähm da waren schon wirklich so russische Armee seit einem Tag weg und hey Irish Pub hat geöffnet und wir haben Livemusik. Wollt ihr reinkommen? Also denkt,Okay.
Tim Pritlove 1:05:49
So wie wie in Berlin, wenn die ersten Sonnenstrahlen hier irgendwo ein äh fallen im Frühling. Dann auch sofort wird der Strand ausgerollt.
Enno Lenze 1:05:56
Oder so früher wie beim 1. Mai so, okay der Molli ist vorbei, gut Tür auf, Stühle wieder raus, weiter geht's,und ähm und das war da halt auch so und man dachte, okay, es war im also,Sagt, es hat einen so erinnert an so einen Weihnachtsspaziergang, also auch weil's anfing zu schneien, also so was auch irgendwie im April ein bisschen kühl war,aber es war kaum jemand auf der Straße und so vereinzelt spazierten Leute so ziellos rum und ab und zu hatte so eine Bar auf oder ein Café oder ein kleines Geschäft, das war so Kleinkram, so hier eins, da, eins.Ähm dann gab's halt überall noch diese riesen Straßensperren,Wir haben die dann zum Teil auch fotografiert, also einer am Mai da, also so an dem berühmten Platz, sodass quasi der Location-Shot. Hier ist eine riesen Panzersperre direkt an dem Rübenplatz. Da kam auch sofort Soldaten, haben gesagt, hey, kein Ding.Aber bitte postet's nicht. Ähm also nicht jetzt, weil wir wissen nicht, ob wir diese Sperre noch brauchen, ob das wichtig ist, also bitte also wenn wenn's irgendwie geht,haltet euch zurück mit Details. Er sagt, ja, total verständlich, also in dem Fall echt absolut nachvollziehbar und vor allem, sie sagen nicht, du darfst nicht oder mach kein Foto, sondern die sagen, hey, bitte,so responsible this close, ne? Sei sei vernünftig mit diesen Informationen. Du weißt selber, wie wichtig die sind. Das fand ich aber auch ganz angenehm, dass sie nicht sagen, du darfst nicht oder es geht nicht, sondern dass sie sagen, wir verstehen, dass es relevant sind, aber Vorsichten.Und deswegen haben wir da auch eine Menge von den guten Bildern nicht äh sozusagen gepostet, wo man sagt, boah, das hätte Klicks gegeben. Aber ja, ist es nicht wert,Das fand ich auch spannend bei den anderen großen Medien, denen wird ja oft vorgeworfen, dass sie so sensationslüstern sind und jeden Scheiß auf Bauschen. Wenn man dann aber da ist und sieht, was sie jeden Tag an Storys nicht bringen, also Wahnsinns-Stories, wo sie sagen,Nee, geht nicht. Ist ähm.Gefährdet Menschenleben hier. Wir können wir können nicht jeden Scheiß bringen, nur weil der gerade gute Klicks bringt. Das ist richtig viel, was in echt durch die Lampen geht äh oder auch so eine Sache,wie viele Kollegen da gestorben sind. Ähm also Journalisten, wo die Leute auch sagen, ja klar kannte ich den. Wir haben ja jeden Tag hier gefrühstückt. So das ist das Journalistenhotel, also.Hier waren die Leute und,Das ist halt auch so, hm man veröffentlicht nicht die Namen von Kollegen, bis die Familie informiert ist. Also so würde niemand tun. Also niemand vor Ort. Und dann gab's halt zwei Fälle.Wo Medien in Europa, also die keine Kollegen vor Ort hatten, die haben dann die Story veröffentlicht mit dem Namen,Und alle, die vor Ort waren, haben die Fresse gehalten und das zurückgehalten. Und dann haben die halt auch gesagt, also zum einen, man tut's nicht,zum anderen sozusagen die, die dabei waren in diesen Scoop zu nehmen, das als erste zu berichten und dann noch,Familie sozusagen über Google News zu informieren, dass ihr Kind tot ist,richtig schäbig. Also das sind so die Sachen, mit denen da auch niemand was anfangen kann. Das finde ich auch spannend wie bei all diesem schnell noch und klick geiler halt und was wir halt überall hier in den Medien haben,Das ist dabei immer noch so ein Grundkonsens gibt mit aber das nicht. Also die Linie übertritt man einfach nicht, egal wer.
Tim Pritlove 1:09:15
Was ähm konntest du denn dann über die Lage vor Ort und was du jetzt auch teilen kannst ohne jemanden zu gefährden ähm dann herausfinden, also wie schätzt du die Situation in Kiew jetzt ein?
Enno Lenze 1:09:30
Also jetzt gerade ähm relativ gut, also sozusagen jetzt in in diesem Moment,die große Frage ja war ja kommen die Russen zurück und kommen sie zurück nach Kiew oder was passiert jetzt und das ist auch ganz interessant, weil niemand so einen richtigen Tipp abgeben will. Also sonst,in jedem möglichen Krieg, Sarah, jetzt läuft's so, jetzt läuft's so, sind wir uns ziemlich sicher und da sagen alle mal abwarten. Wahrscheinlich.Würde's jetzt einfach einen ewigen Krieg im Donbass geben, so so ähnlich wie Bürgerkrieg quasi.Aber niemand ist sich sicher, dass äh Putin nicht doch noch mal äh einen Angriff auf Kiew macht, weil irgendwie da vertraut jetzt niemand drauf, dass das nicht passiert,Besonders interessant auch fand, war halt, wie viel der sozusagen der Einfluss auf den Krieg von westlichen Staaten ist.Hm, also ich meine, Deutschland hat ja geguckt, was haben wir seit mehr als 30 Jahren nicht mehr gebraucht,sowie wie die Kabelkiste, die man unterm Schrank hat und sagt, okay, welches Kabel brauche ich echt gar nicht mehr, das kann ich doch mal der ukraine schicken. Also,Wenn ich wenn ich ich glaube, dass das VHS äh Kabel vom Camcorder, das brauche ich echt nicht mehr, das kann ich jetzt mal dem Selensky geben,halt die Amis und die Briten in,exorbitanten Maß ja wirklich Frachtflugzeug, weise mehrere am Tag, da Waffen einfliegen. Äh wir haben auch Konvois gesehen von den Waffen, also weil die halt relativ offen da fahren und dann einfach so einen so einen Wagen mit Blaulicht davor haben.Und jeder weiß, da kommen jetzt neue Waffen.Aber halt auch Leute von westlichen Armeen, die vor Ort sind, ähm wo wir auch gesagt haben, seid ihr jetzt offiziell hier? Seid ihr privat hier? Es gab ja diese Headline von der britischen Armee, seien Leute.Äh also sozusagen unerlaubt abwesend und dann in der Ukraine aufgetaucht,Wo man sich auch beim Lesen fragt, was was genau wollt ihr jetzt sagen,Ihr habt die verbummelt und jetzt laufen sie in der Ukraine rum oder was wie genau ist dieses diffuse Statement vom britischen Ministry of Defense zu zu verorten?Sag mal so hundertprozentig ließ sich das nicht klären, aber man kann sagen, ja, da laufen,englischsprachige Leute rum, die dann sehr genau instruieren drück doch mal auf den Knopf, dann fliegt der Panzer besser in die Luft oder so,Das war halt auch am Anfang so, da haben alle gesagt, hui, die äh Ukrainer sind aber ganz schön gut mit dem Panzerabwehrwaffen und dann sickert halt durch, ja gut, weil sie da halt so ein paar,sagen wir mal gut ausgebildete Soldaten an der Seite hatten aus dem Westen, die ihn halt genau gesagt haben, wie's funktioniert. Ähm,Was halt irgendwie so eine Grauzone ist, weil die NATO sich ja oder NATO Mitgliedsstaaten sich nicht wirklich einmischen wollen, aber sie liefern Waffen und es ist bekannt, dass da auch Leute von ihnen sind und hin und her,oder das ist das, was man dann am Ende so den Foug of War nennt, also so den den Nebel des Krieges so, irgendwie ist da was, aber es ist vielleicht so ein bisschen verschwommen und so hundertprozentig kann jetzt keiner sagen, wer war, wer hat am Ende wo auf welchem Knopf gedrückt, aber dann war der Panzer halt kaputtÄhm und.So diese Details mitzubekommen, wenn man da ist und sagen, ja, ich habe diese Gerüchte gehört und dann läuft da jemand rum, der englisch spricht und man sagt, hey, was treibst du eigentlich hier? Ich habe von dir den Nachrichten gelesen. Das ist halt das Spannende, was man dann vor Ort hat,und ähm das sind halt so die die wichtigen Erkenntnisse und halt sehen in Levive zum Beispiel war ganz normales Straßenleben, Geschäftdaten auf, Cafés hatten auf, Leute liefen rum, äh so in Kiew.Nicht. Da war ähm da war halt nix los. Da war äh da waren keine Menschen,War nur die Frage sind keine mehr in der Stadt oder kommen die nicht raus? Also so das war auch interessant, weil auch die Leute von vor Ort uns gesagt haben, das ist schwer zu sagen, weil hm sie kennen halt ihre Bubble.Und so im Durchschnitt hatten wir das Gefühl, die Hälfte der Leute sind aus Kiew geflohen und die Hälfte ist da. Aber das ist halt so.So aus der eigenen Bubble eigene Umfrage. Die haben gesagt und die Hälfte, die noch da ist, die gehen jetzt erstmal nicht raus, weil erstmal ein, zwei Tage abwarten, ob's ruhig bleibt,und dann wird's wahrscheinlich auch wieder nach und nach äh mehr mehr Straßen leben und so geben. Und das ist aber ganz ähm ja das ist im Prinzip, warum man hingeht, einfach um diesen Eindruck zu haben. Noch eine Sache, die.
Tim Pritlove 1:14:04
Wie viel Frauen hast du denn gesehen und wie viele Kinder?
Enno Lenze 1:14:08
Wie nicht. An der Grenze viel, aber das kann man noch sagen, genau als wer eingereist sind, also als wenn dieser Schlange standen da kam ein.Sozusagen ein kontinuierlicher, kleiner Strom von Menschen zu Fuß in die Gegenrichtung, also nicht nicht wie irgend also,nicht Unmengen Leute, sondern so eine Familie und noch eine Familie und noch eine Familie mal so hintereinander. Es waren eigentlich immer junge Frauen mit kleinen Kindern, wirklich,90 Prozent waren irgendwie Frauen, keine Ahnung,fünfunddreißig oder jünger würde ich mal schätzen mit Kindern im Grundschulalter so ganz grob. Und das war so der der absolute Hauptteil der uns da irgendwie entgegengelaufen kam.
Tim Pritlove 1:14:50
Das was man so am Hauptbahnhof in Berlin.
Enno Lenze 1:14:53
Genau. Genau, also was so wirklich das Bild so prägt.Und die Männer dürfen zum Teil nicht ausreisen, da also sind so verschiedene Limitierungen, ähm aber zumindest alle, die ich getroffen habe, wollten auch nicht,Die haben gesagt, nee, nee, ich will ja, dass also was bringt's denn, wenn wir gehen? Wir wollen ja, dass unser Land bestehen bleibt,und haben gesagt, klar, soll meine Familie weg, aber ich bleibe hier. Also da ist auch hm sage mal schwierig zu sagen, wie viele würden gerne weg, aber können nicht, aber so und wie viele wie viele bleiben gerne da, weil sie wirklich helfen wollen.Und.Äh das war aber auch in der Stadt dort. Also wir haben da auch junge Frauen und sogar ein paar Kinder gesehen, aber wirklich wenig. Also dieser eine Kneipe, die auf hatte, da saßen halt ein paar also so Leute jünger als dreißig drin, auch Pärchen und so,und haben da irgendwie Kaffee getrunken und es gabirgendwie so eine Hand voll Kuchen, also wahrscheinlich so selber gebacken oder so auf die Schnelle. Ich fand's geil dieses Bild überhaupt. Also quasi es sind gerade eben die Panzer weg und dann gibt's da Kaffee und Kuchen und der Laden hat auf. Also auch ein geiles Zeichen einfach.
Tim Pritlove 1:16:01
Denke, das ist auch ein auch nach innen wahrscheinlich wichtig.
Enno Lenze 1:16:04
Normalität.
Tim Pritlove 1:16:05
Normalität wieder erleben zu können. Ja. Auch wenn sie absurd ist.
Enno Lenze 1:16:09
Ja und und halt klar, einer muss zuerst aufmachen und dann sehen die anderen derart auf, da machen sie auch auf, also.Ich gehe von aus, dass jetzt in in diesen Tagen das so plötz, plöp immer weiter aufgeht.Und halt auch die Versorgung, also die Weinkieft zum Glück nie völlig zusammengebrochen. Also es war nie, war ja nie richtig eingekreist. Es war es wurde immer schwieriger,aber sie war nie völlig abgeschlossen. Das heißt, im Prinzip gibt's da auch alles. Es muss jetzt wahrscheinlich nur einmal aufgefüllt werden.Aber auch die Supermärkte, die wir gesehen haben, also so kleine, es hatten so also wie so nicht Riesensupermärkte, sondern halt so die mit der kleinen Auswahl auf und da war aber auch alles in den Regalen grundsätzlich drin, also die waren nicht leergefegt, sondern es sah in Ordnungaus. Also die hatten offensichtlich noch genug im Lager, dass sie nachfüllen können, also nicht nicht wie in so einer Geisterstadt.Und jetzt kommen halt äh die ganzen Kolonnen wieder mit Ware rein. Das heißt, das dürfte ganz schnell gehen, dass da auch wieder halbwegs Straßenleben exist.
Tim Pritlove 1:17:11
Wobei es Kiew ja auch nie wirklich abgeschnitten war, es den Russen nie gelungen ist, wird die Stadt so umzingeln.
Enno Lenze 1:17:13
Genau. Genau, also wir haben halt gesagt, es war schon schwieriger. Natürlich sagst du nicht, ich bestelle mal die Fässer Bier für nächsten Monat, äh wenn du nicht weißt, ob die Stadt dann noch da ist. Also deswegen es ist so langsam leergelaufen und jetzt füllt sich's halt wieder auf.
Tim Pritlove 1:17:27
Mhm. Hast du mit ähm vor Ort auch sprechen können.
Enno Lenze 1:17:36
Also viel. Also wir haben einfach Leute auf der Straße angesprochen, gesagt hey wir sind Journalisten, wie geht's? Was los? Und ähm.
Tim Pritlove 1:17:45
Haben die dann vor allem darauf wollten die dann erstmal wissen, wo du herkommst.
Enno Lenze 1:17:48
Ja genau, also erstmal die jüngeren Leute sprachen oft Englisch und zum Teil exzellent Gutes, also welten besser als meins,und zum Teil so OK oder was dann auch warte warte der spricht Englisch hier komm mal her red mal mit denen aber so immer sie wollen halt erstmal sprechen also nicht dass sie sagen hey ich verstehe dich nicht tschüss.
Tim Pritlove 1:18:08
Alle was zu erzählen.
Enno Lenze 1:18:10
Hey, wo kommt ihr her? Wie seid ihr hergekommen? Ah, die Straße ist auf. Okay, okay, interessant und was macht ihr hier? Also ist auch richtig interessiert, also freuen sich, ne?Auch gefragt, was machst du beruflich? Ist dein also äh gibt's deine Firma noch? Äh wie geht's deiner Familie und so?Und die Storys waren eine relativ ähnlich. Also die meisten haben gesagt, einen Teil der Familie ist weg. Also die Kinder sind weg, die jüngeren Frauen sind weg, die Oma ist weg. Das war so der Klassiker oder auch,Oma und Opa wohnen noch in ihrem Dorf, weil die wollen nicht weg, egal was ist, die die bleiben da.Ähm die Kinder sind oder nach Levis oder so in Sicherheit halt alle so Richtung Westen.Zum Teil aber auch äh dass sie gesagt haben, ja Berlin, ja ja, da ist meine, da ist meine Schwester grad oder meine Frau oder oder sage ich, aber in einer anderen Stadt hier äh Köln äh oder irgendwie sowas aufm Handy nachgeguckt,Ähm also äh ja ganz interessant und dann halt, die haben gesagt, ja also so quasi Arbeit ist seit ein, zwei Monaten zu, also seit Kriegsbeginn bei den meisten zumindest. Bei manchen lief auch noch irgendwas.Aber auch, dass die gesagt haben, ja, es ist halt auf Pause. Also auch der Chef sagt, ne, ne, wir sind nicht weg, aber im Moment ist halt Krieg, aber so also sozusagen,Nicht, dass sie sagen, alle hauen ab und keiner kommt wieder und die Sache ist hier durch, sondern dass alle sagen, ja, jetzt gerade ist schlecht.Aber warte mal einen Moment abwarten. Wie wie wie geht's jetzt weiter? Also immer eigentlich so mit der Perspektive, ja ja das geht schon weiter. Also ich gehe nicht weg, sondern meine Familie kommt zurück,anders als ich's von Leuten in Syrien gehört habe, die sagen ja ja die der Rest der Familie ist schon in Deutschland und ich komme jetzt nach,Erhalt in der Ukraine eher, ja die sind jetzt quasi in Sicherheit geparkt und dann kommen die halt zurück, wenn's wieder gut ist. Also das war so von allen, die die klare Perspektive, das ist jetzt eine temporäre Sache,Jetzt geht's gerade ein bisschen aufwärts, aber ganz ruhig abwarten.
Tim Pritlove 1:20:08
Du, dass das eine generelle Einstellung ist oder jetzt grade genährt von der Entwicklung, dass die Russen um Kiew abgezogen sind.
Enno Lenze 1:20:15
Also ich glaube jetzt gerade war's wirklich so noch die Euphorie von okay die sind weg. Also die haben auch alle gesagt, die kommen nicht jetzt wieder. Also nicht jetzt ist alles gut, sondern,So jetzt mal durchatmen und dann aber die bleiben erst noch weg, weil gucken, was passiert. Aber per se schon, dass,alle, mit denen ich gesprochen habe, gesagt haben, egal wie, am Ende gewinnen wir,Also so vielleicht nicht im Dondorf, vielleicht nicht in also die aber die Sachen sind schon seit Jahren so halbwegs abgeschrieben, sondern,Im Großen und Ganzen, also der signifikante Teil von der Ukraine, der gewinnt. Und dann können wir zurück nach Kiew, nach Leview oder in die Orte dazwischen,aber das ist schon optimistisch waren, dass sie am Ende wieder nach Hause gehen alle.
Tim Pritlove 1:20:58
Doch gesagt warum.
Enno Lenze 1:20:59
Sie haben halt gesagt erstmal, sie wissen wofür sie kämpfen, nämlich für genau das, dass ihre Familie nach Hause können, sagen, wofür kämpfen denn die Russen? Ähm.Auch eine Stelle, da haben wir so einen abgeschossenen Panzer neben der Autobahn gesehen und dadrunter war so Metall irgendwie,Dann sagte einer, ja, ja, das sind Matratzen, also so die Federn davon, weil,Mal Zelt oder so gehabt zum Teil und die haben dann quasi zwischen den Ketten unterm Panzer gepennt. Also bis sie irgendwas ähm also die russischen Soldaten bis sie irgendwo ein Haus überfallen haben oder so, in dem sie gepennt haben.Stell dir mal vor, du warst jetzt zwei Monate in dem Manöver in Belarus und hast im Regen, im Matsch unter deinem Panzer gepennt und jetzt kämpfst du hier,Und dann musst du dir noch Essen irgendwie aus dem nächsten, aus der Tankstelle klauen und die Leute erschießen, die da arbeiten. Wofür kämpfst denn du dann und wie lange machst denn du das? Also da das ist keine Perspektive für das du erfolgreich bist,Wenn du aber da wohnst und sagst, ich will, dass meine Familie wieder nach Hause kommt, dann hast du eine gute Motivation zu kämpfen,und das ist glaube ich ein also ein sehr entscheidender Punkt an der gesamten Geschichte,selbst wenn so ein russischer Soldat vielleicht völlig verblendet ist und er meint er steht auf der richtigen Seite, da hat er immer noch keinen Bock unterm Panzer Matsch zu pennen. Das äh also irgendwann sagt man, ha ja.Egal ob ich auf der richtigen oder falschen Seite stehe, das ist scheiße.
Tim Pritlove 1:22:27
Auch nicht mehr das, was und okay.Hoffnungsvolle, überzeugende Art. So, ich denke, das ist ja auch so das Bild, glaube ich, was die Welt von der Ukraine äh bekommen hat, vor allem nicht nur äh aber auch eben durch den wir.Auftritt hast du mit Leuten über Selenski reden sie über ihn? Ist es ein Thema?
Enno Lenze 1:22:55
Ähm also wir haben sie danach gefragt und dann leuchtet echt die Augen und die haben gesagt äh also die einen haben gesagt, der war immer schon geil und die anderen haben gesagt, der ist so ein Idiot, aber gerade ist der so geil. Also am Ende war's immer jetzt grade exzellent, egal ob sie ihn vorher mochten oder nicht,Das fand ich so spannend. Also manche haben gesagt, ey der Typ, ich habe den nicht gewählt, aber geil ist er.
Tim Pritlove 1:23:15
Ja viele gewählt, also ich meine 73 Prozent das war schon eine Ansage.
Enno Lenze 1:23:19
Genau aber halt selbst die, die nicht gewählt haben, haben dann gesagt, hm, aber jetzt gerade bin ich froh, dass er da ist. Also was ich auch, also,auch, dass deine anerkennen können. Wo ich dachte, okay, frage mich so, also,sehr weit ab jetzt nicht wirklich vergleichbar, aber was wir halt in den letzten Jahren immer wieder gehört haben oder sich so im Umfeld hätte, dass Leute sagten, nee, CDU echt scheiße,aber dass die Merkel äh so sich für die Flüchtlinge eingesetzt hat, okay, dafür kriegt sie Punkte. Also so in der, dass sie sagen, also wirklich durch die Reihe haben die gesagt, geile Nummer,und Klitschko, also sozusagen dann als Bürgermeister halt von äh Kiew, also die beiden, die ja so,Aus der Außensicht ein geiles Team oder so sind. Das war halt auch interessant, weil die Leute vor Ort dann immer gesagt haben, ja ja, du weißt schon, dass die sich hassen, ne? Oder dass die politische Gegner waren und äh überhaupt kein gutes Wort füreinander hatten,Aber jetzt stehen die Seite an Seite und sagen, ey hier ist Lava Ukraine und wir hauen die Sache aus dem äh aus dem Matsch,also sozusagen nur gute Worte über über die gesamte Regierung, wo ich denke.Ich würde gern mal wissen, wie das ist, wenn man sich über seine Regierung freut. Also was was mag das wohl für ein Gefühl sein? Ich.Bin ja jetzt erst knapp 40. Ich kenne das nicht, wie das wie das sein muss, wenn man sagt, ist das geil hier. Ist das geil, was die gerade abziehen.
Tim Pritlove 1:24:42
Okay, aber das korrespondiert ja so ein bisschen auch mit dem Bild, was wir, glaube ich, geliefert bekommen. Also ich das wäre jetzt auch so meine Vermutung gewesen, dass es so ist, so ist ja auch immer gut äh zu wissen und äh können wir ja vielleicht gleich mal so ein bisschen auch,die innenpolitische Situation reden ähm du hast ja schon gesagt okay Klitschkkur Selensky,Mich wundert das so ein bisschen, ehrlich gesagt. Ich meine, ich weiß jetzt nicht, was die so im Spezifischen für politische Dissenzen äh da haben. Vielleicht auch nicht so wichtig, aber ich meine, sind natürlich beides so.Sind beide einfach die Prototypen von eigentlich nicht für den politischen Job äh geboren worden, bringen aber dann doch jeder auf seine Art.Etwas mit aus ihrem früheren Leben, was in dieser aktuellen Situation dann doch äh sehr hilfreich zu sein scheint.Vorhin im Vorgespräch schon kurz äh drüber gesprochen. Das ist natürlich bei Selenski seine ganze Schauspielerausbildung sicherlich kein.Also sicherlich kein ist in der Art und Weise, wie er jetzt mit der Welt redet.Und Klitschko natürlich auch mit seiner äh Weltöffentlichkeit, speziell auch dem Zugang zu Deutschland auch nochmal, wo er noch mal so eine besondere Popularität hat. Ähm ne und dann natürlich so auch so als,Prototyp der starken Beschützer, ich meine,mehr als Schwergewichtsweltmeister, geht da irgendwie auch äh gar nicht. Ja, dass dass die da so mit drin sind, aber auch so der von Selensky abgelöste Präsident äh Broschenko.Ist ja auch mit im Boot. Also man hat schon das Gefühl, dass diese Allianz sehr sehr klar und sehr stark ist.
Enno Lenze 1:26:34
Auch was es da alles fürs für Gags gab, die so Anfängen mit, äh der Milchschnitteverkäufer und der Clown. Äh die treffen sich und irgendwie äh gewinnen jetzt den Krieg gegen Russland, ne?
Tim Pritlove 1:26:47
Miesstätteverkäufer.
Enno Lenze 1:26:48
Hat Milchschnitte Werbung früher gemacht. Ja ja also deswegen also ich meine war Schauspieler hat auch so Klauenkram gemacht aber so wenn man's jetzt mal überspitzt darstellt, also die die Werbefigur für Milchschnitt und der Clown die kommen an und besiegen Russland,Das ist schon.
Tim Pritlove 1:27:04
Das ist schon wirklich die größte Niederlage. Ja, das das,muss so muss so frustrierend sein für Wladimir Putin ausgerechnet von denen. Darüber hatte ich ja mit Pavel ja auch schon gesprochen, dass gerade der Selensky ich weiß nicht, hast du dir auch mal diese Serie gegeben äh.Des Volkes.
Enno Lenze 1:27:21
Ganz schnell lizenziert dann oder das fand ich auch geil, wo ich dachte, hey, wieder ein Hoch auf.
Tim Pritlove 1:27:25
Nur die erste Season, aber.
Enno Lenze 1:27:27
Aber trotzdem, wo ich dachte,für so ein äh sagen wir äh langsam operierenden Apparat wie sowas wie Arte oder so, also mit diesem ganzen Drumherum, dass die da ad hoc sagen, okay, das Ding und ab in die Mediathek dachte ich schon okay, Respekt. Das war eine coole Nummer.Und da habe ich's dann auch sofort gesehen, weil ich dachte, okay einfach, ich kann draufklicken, fertig. Ich muss nicht normal als Porridge oder so laden, aber ja.
Tim Pritlove 1:27:49
Seasons, war in Season drei. Ich will ja wissen, wie das ausgegangen ist, damit ich weiß, wie das jetzt auch im.
Enno Lenze 1:27:54
Macht's hier in N an, dann siehst du wie's äh Season vier,Ja, aber das dachte ich auch. Ja, irgendwie also so diese ganzen Zusammenhänge, das ist schon irgendwie lustig. Also er spielt einen Präsidenten und dann ist er Präsident, ne? Und ähm ja, was wir vorhin schon hatten.Typ Schauspieler ist und weiß, wie er redet, wie er seine Mimik im Griff hat, wie er ordentlich dasteht oder wie er auftritt,Das war halt hm nicht nervös wird, wenn er vor einem Parlament spricht oder einem anderen Parlament und auch wieder austeilt. Wo er sagt, so Leute, jetzt setzt euch mal auf den Arsch und ich erkläre euch, wo ihr Fehler macht.Ich denke, dass äh also diese.Also sozusagen diese positive Überheblichkeit oder wie man's nennen will. Dass er sagt, so Leute, ich ich regiere hier gerade die Welt, ähm nicht der Trump hat den Putin in die Knie gezwungen und nicht die EU. Ich war's,Und ich erkläre euch jetzt mal, was ihr machen müsst. Oder halt dieser Spruch von ihm hier. Also so ich ich brauche keine Mitfahrgelegenheit. Ich brauche eine Knarre.
Tim Pritlove 1:28:57
Glaube ich.
Enno Lenze 1:28:58
Emmo, genau. Genau.
Tim Pritlove 1:29:00
Immer noch nicht so sicher, ob das nicht schon wieder so ein äh äh ja ja er hat er hat so etwas gesagt, ich muss ich werd's mal gleich mal nachschlagen, ne?
Enno Lenze 1:29:08
Halt wie mit, wer zu spät kommt, dem bestraft das Leben. Der Satz ist nicht gefallen, aber den kennt man noch.
Tim Pritlove 1:29:10
Ja. Ja, den werden wir noch ewig erzählen, ne? Ja.
Enno Lenze 1:29:16
Ja, wo ich denke, der die die machen schon beide also sagen wir mal so, nicht nur, dass sie geil auftreten, sondern sie liefern ja auch. Also die Kombination ist halt, denke ich, so selten.
Tim Pritlove 1:29:27
Ich glaube, der Spruch ist schon gefallen. Hier gibt's äh Videos von ihm, würde er das sagt. Also.
Enno Lenze 1:29:31
Noch besser.
Tim Pritlove 1:29:32
Ja ja und T-Shirts gibt's natürlich.
Enno Lenze 1:29:33
Ähm auf der offiziellen Seite von der Ukraine, als ich so geguckt habe, Einreisebestimmungen, also sowas wie der Touristenverband. Kannst du auf der Startseite ein Shirt kaufen mit Russian Warship, go fuck yourself,Also dass das irgendwo in Webshops auftaucht, okay, aber das ist dein Tourismusverband bewirkt geile Nummer.